Mittheilungen des Seminars
für
orientalische
sprachen an
Friedrich
Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen
an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität
zu Berlin
Herausgegeben von dem Direktor
Prof. Dr. Eduard Sachau
Geh. Reglerungarat
JAHRGANG VII
ERSTE ABTEILUNG: OSTASIATISCHE STUDIEN
Berlin 1904 Kommissionsverlag von Georg Reimer
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Geschäftliche Mitteilung.
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1. Der Preis jedes Jahrganges der »Mitteilungen« (bestehend aus drei Abteilungen: 1. »Ostasiatische Studien«, 2. »West- asiatische Studien«, 3. »Afrikanische Studien«) beträgt 15, der Preis der einzelnen Abteilung 6 Mark.
2. Die »Mitteilungen« sind durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen.
3. Die für die »Mitteilungen« bestimmten Zuschriften, welche in Deutscher, Französischer, Englischer oder Italienischer Sprache abgefaßt sein können, wolle man an die Seminar- direktion, Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 6, oder an die ein- zelnen Redakteure adressieren.
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Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen
an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität
zu Berlin
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JAHRGANG VII
ERSTE ABTEILUNG: OSTASIATISCHE STUDIEN
Herausgegeben von dem Direktor
Prof. Dr. Eduard Sachau
Berlin 1904 Kommissionsverlag von Georg Reimer
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Mitteilungen
des Seminars für Orientalische Sprachen zu Berlin
Erste Abteilung
Ostasiatische Studien
Redigiert von Prof. Dr. R. Lange und Prof. Dr. A. Forke
1904
Berlin
Kommissionsverlag von Georg Reimer
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es*«
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Inhalt.
Seniinarchronik filr die Zeit vom Oktober 1903 his August 1904 1
Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape von Hahl . . . 1
Grundregeln der Bainingsprache von P. Matthias Rascher 31
Ein japanischer Fürstenspiegel von Kaibara Kkken, übersetzt von T. Tsu ji . 86
Mu Wang und die Königin von Saba von A. Forke 117
Die chinesische Redaktion des Sanang Setsen , Geschichte der Ostmongolen, im
Vergleiche mit dem mongolischen Uncxtc von K. Hacnisch 173
Chinesische Ansichten über Bronzetrommeln von Friedrich Hirth . . . , 200
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Seminarchronik für die Zeit vom Oktober 1903
bis August 1904.
Uas Seminar zählte:
a) im Wintersemester 1903/04: 215 Mitglieder — darunter 20 Postbeamte als Mitglieder des Kursus behufs Ausbildung im praktischen Gebrauch der russischen Sprache — und 15 Hospi- tantinnen. An dem fur Kaufleute und Bankbeamte einge- richteten Kursus im Chinesischen nahmen 11, im Russi- schen 76, im Spanischen 82 und an der Vorlesung über die Grundlagen der Nationalökonomie 68 Personen teil. Ge- samtzahl der Seminarbesucher: 467 Personen.
b) im Sommersemester 1904: 156Mitglieder — darunter 18 Post- beamte als Mitglieder des Kursus behufs Ausbildung im prak- tischen Gebrauch der russischen Sprache — und 12 Hospitan- tinnen. An dem fur Kaufleute und Bankbeamte eingerich- teten Kursus im Chinesischen nahmen 7, im Kussischen 30, im Spanischen 24 und an der Vorlesung über Konsular- und Kolonialrecht 48 Personen teil. Gesamtzahl der Seminar- besucher: 230 Personen.
Der Lehrkörper bestand:
a) im Wintersemester 1903/04 aus 24 Lehrern und 9 Lektoren. Zu Beginn des Wintersemesters trat der Kaiserlieh russische Hofrat Herr Rudolf Jürgen aus Riga als Lehrer des Russischen und Herr Ralph IL Carr aus Wor- cester als Lehrer des Englischen in den Lehrkörper des Seminars ein, während Herr Djin-Da-Min die Stellver- tretung des seit August beurlaubten chinesischen Lektors Hsüeh Shen und Herr Miludi Ben Mohammed Siadi Talbi aus Casablanca die nach Ausscheiden des in seine Heimat zurückgekehrten Lektors Sid Gilani Schirkawi vakante Lektorstelle für das Marokkanisebe übernahm. Leider schied der letztere nach kurzer Tätigkeit durch Tod Mitte Dezember wieder aus. Ende des Semesters
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wurde dem Lehrer des Suaheli Herrn Dr. Carl Velten von Seiner Exzellenz dem Herrn Unterrichtsminister das Prä- dikat »Professor« verliehen; b) im Sommersemester 1904 aus 24 Lehrern und 11 Lektoren.
An Stelle des im Dezember 1903 verstorbenen marok- kanischen Lektors Sid Miludi trat anfangs April 1904 Herr Abdel-Wahhab Bu-Bekr aus Tanger in den Lehr- körper des Seminars. Zur Verstärkung des Duala- und Ephe -Unterrichts wurden im Juli 1904 Herrn Pastor Meinhof der Duala Otto Ekwala und der Ephe Ludwig Adzaklu beigegeben.
Mitte August schied der Lehrer des Englischen Herr Ralph H. Carr aus dem Lehrkörper des Seminars, wäh- rend der Lehrer des Arabischen Herr Professor Dr. Bruno Meißner zum 1. Oktober d. J. einem Rufe als außer- ordentlicher Professor der semitischen Sprachen an die Universität Breslau folgen wird. Der Lehrer fur die wirt- schaftlichen Verhältnisse in den Kolonien Herr Legations- rat Professor Dr. Helfferich wurde zum »Wirklichen Legationsrat« ernannt. Der Seminarunterricht erstreckte sich:
a) im Wintersemester 1903/04
auf 15 Sprachen: Chinesisch, Japanisch, Arabisch (Syrisch, Ägyptisch, Ma- rokkanisch), Persisch, Türkisch, Suaheli, Haussa, Herero, Duala, Ephe, Englisch, Französisch, Neugriechisch, Russisch und Spanisch
und 6 Realicnfächer: wissenschaftliche Beobachtungen auf Reisen, Tropenhygiene, tropische Nutzpflanzen, Landeskunde von Deutsch -Ost- afrika, Landeskunde der deutschen westafrikanischen Ko- lonien sowie Kolonien und Kolonialpolitik;
b) im Sommersemester 1904
auf dieselben 15 Sprachen und 7 Realienfächer: wissenschaftliche Beobachtungen auf Reisen, Tropenhygiene, tropische Nutzpflanzen, Landeskunde von Deutsch-Ost- afrika, Landeskunde der deutschen westafrikanischen Ko- lonien, Kolonien sowie Kolonial- und Konsularrecht. Der Unterricht wurde erteilt:
a) im Wintersemester 1903/04 zwischen 8 Uhr morgens und 9 Uhr abends.
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b) im Sommersemester 1904 zwischen 7 Uhr morgens und 9 Uhr Abends;
Während der Osterferien 1904 fanden Ferienkurse vom 15. März bis zum 14. April statt.
Zu einem außerstatutenmäßigen Termin im Friihling und zum statutenmäßigen Termin im Sommer 1904 brachten die nach- stehend verzeichneten Mitglieder des Seminars durch Ablegung der Diplomprüfung vor der Königlichen Diplom - Prüfungskommission ihre Seminarstudien zum vorschriftsmäßigen Abschluß:
1. Kurt Scheffler, stud, jur., im Türkischen;
2. Max Hau schild, stud, jur., im Chinesischen;
3. Ferdinand Lessing, stud, jur., im Chinesischen;
4. Bruno Loesdau, stud, jur., im Chinesischen;
5. Robert Oelrichs, stud, jur., im Chinesischen;
6. Gerhard Pernitzsch, stud, jur., im Chinesischen;
7. Erich Schuchart, stud, jur., im Chinesischen;
8. Wilhelm Villa ret, stud, jur., im Chinesischen;
9. Bernhard Beck, Vorschullehrer, im Japanischen;
10. Hans Mahner- Möns, Musikstudierender, im Japanischen;
11. Edmund Simon, stud, jur., im Japanischen;
12. Ludwig Katz, stud, jur., im Arabisch- Ägyptischen;
13. Karl Steinführer, stud, jur., im Arabisch - Marokkani- schen ;
14. Wilhelm Waßmuß, Referendar, im Arabisch -Marok- kanischen ;
15. Waldemar Petersen, stud, jur., im Persischen;
16. Eberhard Ulrich, stud, jur., im Türkischen;
17. Franziska Stadthagen, Frau Regierungsrat, im Russi- schen ;
18. Ernst Schaum bürg, Referendar, im Russischen;
19. Adolf Kindor, Rektor, im Russischen;
20. Adalbert von Boetticher, stud, jur., im Russischen. Am 27. Juli 1904 fand die Entlassung des diesjährigen Kursus
der dem Seminar zur Ausbildung im praktischen Gebrauch der russischen Sprache überwiesenen Post- und Telegraphenbeamten statt, der sich aus den folgenden Mitgliedern zusammensetzte:
1. R. Alkewitz, Postassistent, aus Provinz Ostpreußen;
2. H. Annus, Ober- Postpraktikant, aus Provinz Posen;
3. J. Becker, Telegraphensekretär, aus Provinz Hannover;
4. K. Diebold, Ober- Postpraktikant, aus Provinz Schlesien;
5. P. Großmann, Ober- Postpraktikant, aus Provinz Ost- preußen;
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6. A. Hahn, Ober-Postpraktikant, aus Provinz Ostpreußen;
7. R. Hamel, Postassistcut, aus Berlin;
8. G. Heinemann, Ober - Postpraktikant , aus Provinz Schlesien :
9. L. Hübscher, Ober- Postpraktikant, aus Provinz Posen;
10. H. Huke, Postassistent, aus Schwarzburg- Sondershausen ;
11. G. Just, Postassistent , aus Provinz Ostpreußen;
12. G. Klotz, Postassistent, aus Braunschweig;
13. G. Peukert, Postassistent, aus Provinz Schlesien;
14. P. Red eil, Postassistent, aus Provinz Westpreußen;
15. O. Schaumkessel, Postassistent, aus Provinz West- preußen ;
16. F. S mend, Postassistent, aus Provinz Westpreußen;
17. K. Specht, Ober- Postpraktikant, aus Provinz Westfalen;
18. R. Stolle, Ober -Postpraktikant, aus Berlin.
Soweit vom Seminar aus festgestellt werden konnte, haben die nachstehend aufgeführten früheren Mitglieder des Seminars während der Zeit vom August 1903 bis August 1904 in verschiedenen Ländern Asiens und Afrikas Amt und Stellung gefunden:
1. Walter Zech Ii n, Referendar, aus Hannover, als Dol- metschereleve bei der Kaiserlichen Botschaft in Konstan- tinopel;
2. Erich Nord, Dr. jur., Referendar, aus Provinz Sachsen, desgl.;
3. Kurt Kratzsch, Dr. jur., Referendar, aus Königreich Sachsen, als Dolmetschereleve bei der Kaiserlichen Gesandt- schaft in Peking;
4. Wilhelm von Weickhmann, Dr. jur., Assessor, aus Pommern, bei der Justizverwaltung des Kaiserlichen Gou- vernements von Deutsch- Ostafrika;
5. Adolf Schlettwein, Geriehtsassessor, aus Mecklenburg- Schwerin, desgl.;
6. Christian Schräder, Dr. jur., Assessor, aus Schleswig- Holstein, desgl.;
7. Eugen Dinkelacker, Assessor, aus Württemberg, desgl. in Kamerun;
8. August Kirchhof, Assessor, aus Lippe-Detmold, desgl.;
9. Waldemar von Sobbe, Oberleutnant aus Brandenburg, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun;
10. Gerhard Jacob, Leutnant, aus Brandenburg, in der Kaiserlichen Sehutztruppe für Kamerun;
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V
11. Eugen Kirch, Leutnant, aus der Rhein pro vinz , in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Kamerun;
12. Fritz Werner, Leutnant, aus der Rheinprovinz, in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Kamerun;
13. Georg von Prittwitz und Gafl'ron, Hauptmann, aus Berlin, als Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch- Ostafrika;
14. Walter von Wiese und Kaiserswaldau, Leutnant, aus Schlesien, in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Deutsch- Ostafrika;
15. Hans Schulz, Leutnant, aus Sachsen, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch -Ostafrika;
16. Hermann Trefurth, Leutnant, aus Königreich Sachsen, in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Deutsch- Ostafrika;
17. Detlef von Kleist, Oberleutnant, aus Schlesien, in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Südwestafrika;
18. Alexander von Fritsch, Freiherr, Oberleutnant, aus Königreich Sachsen, in der Kaiserlichen Schutztruppe fur Südwestafrika;
19. Graf Saurma-Jeltsch, Leutnant, aus Schlesien, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika;
20. Hermann Runkel, Leutnant, aus Hannover, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika;
21. Willi Grünewald, Leutnant, aus Berlin, in der Kaiser- lichen Schutztruppe für Südwestafrika ;
22. Paul von Bojanowsky, Leutnant, aus Hessen -Nassau, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika;
23. Georg Trainer, Leutnant, aus Westfalen, in der Kaiser- lichen Schutztruppe für Südwestafrika;
24. Albert Fürnrohr, Leutnant, aus Posen, in der Kaiser- lichen Schutztruppe für Südwestafrika;
25. Volkmar von Wurmb, Leutnant, aus Sachsen, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika;
26. Günther von Billerbeck, Leutnant, aus Pommern, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika;
27. Otto Dempwolff, Dr. med., Stabsarzt, aus Ostpreußen, in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch -Ostafrika;
28. Willibald Schellmann, Dr. phil., Chemiker, aus der Rheinprovinz, im Dienste des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch - Ostafrika ;
29. Gottfried Thiesmeyer, Landmesser, aus Lippe -Detmold, als Landmesser in Südwestafrika;
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VI
30. Paul Iloentzsch, Finanzaspirant, aus Schlesien, als Be- amter beim Kaiserlichen Gouvernement in Deutsch -Ost- afrika;
31. Otto Mich eisen, Gerichtsaktuar, aus Schleswig- Holstein, desgl.;
32. Fritz Techraer, Landmesser, aus Pommern, desgl.;
33. Berthold Freitag, Regierungs- Zivilsupernumerar, aus Brandenburg, desgl.;
34. Ernst Kerb er, Haupt- Zollamtsassistent, aus Westfalen, desgl.;
35. Fritz Kiene, Gerichtsaktuar, aus Schleswig -Holstein, desgl.;
36. Karl Scholz, Steuer- Zivilsupernumerar, aus Schlesien, desgl. ;
37. Wilhelm Nagel, Regierungs- Zivilsupernumerar, aus Han- nover, desgl.;
38. Jakob Dern, Postassistent, aus Großherzogtum Hessen, im Kaiserlichen Postdienst in Deutsch -Ostafrika;
39. Alois June mann, Lehrer, aus Provinz Sachsen, als Lehrer an einer Regierungsschule in Deutsch- Ostafrika;
40. Hermann Andres, Lehrer, aus Brandenburg, desgl.;
41. Friedrich Wilhelm Brandt, Lehrer, aus Brandenburg, desgl.;
42. Hermann Hülle, Lie. theol., Königlicher Bibliothekar, aus Berlin, als Professor an der Kaiserlich chinesischen Universität in Peking;
43. Erich Haenisch, Dr. phil., aus Berlin, als Lehrer an der chinesischen Militärschule in Wuchang;
44. Friedrich Pferd ek ämper, stud, phil., aus Westfalen, als Lehrer an der chinesischen Regierungssehule in Tsinanfu;
45. Walter Trittelvitz, Pastor, aus Pommern, als Missions- inspektor in Südafrika;
46. Siegfried Delius, Missionakandidat, aus Provinz Sachsen, als Missionar in Deutsch -Ostafrika;
47. Johannes Riese, Missionskandidat, aus Provinz Sachsen, desgl. ;
48. Friedrich Wilhelm Hartmann, Missionskandidat, aus Schlesien, als Missionar in Uvambo, Deutsch -Ostafrika;
49. Wilhelm Schmidt, Missionskandidat, aus Pommern, desgl. in Uhehe, Deutsch- Ostafrika;
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VII
50. Hermann Krelle, Missionskandidat, aus Brandenburg, desgl. in Daressalam, Deutsch-Ostafrika;
51. Johannes Hahn, Missionskandidat, aus Braunschweig, desgl. in Uhehe, Deutsch -Ostafrika.
Von dem vom Seminar herausgegebenen: »Archiv für das Studium deutscher Kolonialsprachen« ist im August 1904
Bd. II. Fritz, Wörterbuch des Chamorro (der Sprache der ein- heimischen Bevölkerung der Marianen)
zur Ausgabe gelangt.
Berlin, den 26. August 1904.
Der Direktor, Geheimer Regierungsrat
Sachau.
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Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache
von Fonape.
Von Ha hl,
Kaiserlicher Gouverneur Ton Neu-Guine*.
I. Einleitung.
Die Verkehrssprache, welche im ganzen Gebiete der Karolinen auf jeder Insel verstanden wird, ist das Englische. Ich hatte Anweisung erhalten, Küsten malaiisch als Umgangssprache einzuführen. Dies wäre vielleicht möglich, wenn eine größere Anzahl malaiischer Angeworbener sich hier befunden hätte. Allein das Häuflein der 20 Makassaren, welche unter sich Buginesisch sprechen, konnte sich in dem Gewirre der 16 Sprachen, die innerhalb der Ringmauern den Verkehr vermitteln, keine Geltung verschaffen. Sollte nicht das 'Eng- lische die Herrschaft behaupten, so konnte ihm nur durch Einführung der Sprache Abbruch getan werden, welche von der größten Zahl Menschen gesprochen wurde; das ist die Ponapesprache. Diese vermittelt jetzt den Verkehr; mit den Malaien wird Küstenmalaiisch gesprochen. Für später ist es erforderlich, um nicht doch eine völlig Englisch sprechende und denkende Kolonie zu erhalten , auf den deutschen Unterricht allen Nachdruck zu legen.
Sprachlich zerfällt nun das Gebiet der ostlichen Karolinen in drei Teile: das Gebiet der Ponapesprache; es umfaßt Kusaie, Mokil, Pingelap. Ngatik , Ponape. Auf Kusaie wird rein Ponape nicht mehr verstanden , aber die Verwandtschaft der Sprachen ist sehr groß. Jedermann spricht dort übrigens Englisch und Jaluit, in welchen Sprachen der Unterricht seitens der Mission erteilt wird. Das zweite Gebiet ist das der Ruksprache (Ruk heißt Berginsel , im Gegensatz zu einer flachen Koralleninsel fanäpi). Diese Sprache zeichnet sich durch starke Beeinflussung durch polynesische Ele- mente aus, während die Ponapesprache dem Bau und teilweise dem Wort- schatze nach mehr den melanesischen Sprachen sich zuneigt. Die Ruk- sprache ist. allerdings mit Abweichungen, über Mortlock , Namoluk, Oraluk, Losap, Hall, Namouoitu, außer der Rukgruppe verbreitet. Das Volk dieser beiden unter sich wieder verwandten Sprachgebiete ist malaiischen oder viel- leicht besser prämalaiischen Ursprungs. Das dritte Gebiet ist polynesisch, die Nukuoroinseln.
Die auf der Insel Ponape wohnenden Beamten werden so wenige Ge- legenheit zum Besuche der übrigen Inseln erhalten, daß es nicht möglich und auch nicht nötig ist, deren Sprache sich anzueignen. Dagegen würde ich die Erlernung der Ponapesprache für praktisch bedeuLsam halten, um
**l d. Sem. I Orieot Sprachen. 1901 L AbL 1
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umganjissprarlu' von Pouape
diese allmählich in den Verkehr einzuführen. Die hier befindlichen Ruk- eingeburenen haben sie bereits sich angeeignet.
In der Ponapesprache sind folgende Bücher geschrieben:
1. Puk en Matauatan, Rechenbuch.
2. Puk en kak akan iran Lamalam, eine biblische Geschichte.
3. Puk en kajanjal cu, ein Kinderlesebuch mit Abbildungen.
4. Puk en kaul, eine Sammlung geistlicher Lieder.
5. Puk en Peutial, ein Geographiebuch.
Von diesen 1 bis 5 aufgezählten Buchern halte ich das Rechen- und das Geographiebuch, letzteres verfaßt von dem Häuptling Henry Nanpei. für wertvoll. Bei einer Neuherausgabe des Geographiebuches müßte im Gegensatze zu Amerika mehr auf Kuropa hingewiesen werden. Sie er- scheinet) in dein V erläge des American Board of Commissioners for foreign Missions in Boston, No. 1 Somersetstreet.
6. Diccionario Hispano- kanaka o'sea Modesta Colecciön de las voces mäs usuales y conocidas de esta lengua de la Ascension o Ponape.
7. Devocionario kanaka. Te puk me pataki tuen tiak en choulang katek kan.
8. Catecismo do doctrina Christiana Hispano - kanaka.
Die letzten drei Bücher sind von Vätern der Kapuzinermission ver- faßt und recht verständlich gehalten. Bei einer Neuauflage müßte der spanische Text unterdrückt, wenn nicht durch den entsprechenden deutschen ersetzt werden.
Für deutsche Begriffe ist die herrschende Schreibweise nicht genügend. Der Missionar Gulik führte in seinem Schriftchen «Notes on the grammar of the Ponape Dialect, Honolulu, Commercial Advertiser Press 1858« 14 Buch- staben ein , teilweise unter Zugrundelegung englischer Vokalisation. Mißlich erscheint namentlich 1 . die Wahl eines einzigen Buchstabens zur Darstellung der verschiedenen S- Laute, j muß bald wie s, ß, tsch, dsch, tß gelesen werden, 2. die ungenügende Unterscheidung zwischen a- und e- Lauten, uud den Doppellauten ou und au. Die spanischen Missionare hatten eine eigene Schreibweise gewählt, deren sich auch Christian bediente; sie haben aber seit Jahresfrist den Kampf gegen die herrschende Schreibweise auf- gegeben und selbst sich ihr anbequemt. Vorerst wird nur erübrigen , diesem Beispiele zu folgen, um keine Verwirrung anzurichten.
Außer den acht aufgezählten Büchern der Ponapesprache sind nach meiner Kenntnis noch vorhanden:
9. Kapas Fei -Puk eu kapas en kot usw.
Bible stories, Mortlock, Micronesia, American Tract Society, 150 Nassaustreet, New York.
10. Mwo Sasu lun Jisus kraist Leum las ma Mattu el Sim, New York, American Bible Society 1871.
11. Puk en Ais Fei, me tis an lamalam kana lan kapas an re Ruk, Mortlock Catechism. Published by A. B. C. F. M. for the Ruk Mission. Honolulu H. J. Press Publishing Company Steam Print 1888.
12. Ais Fei usw. Ruk. Bostoner Mission.
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Hahl: Kin Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Pnnupe. 3
13. Puk en Afalafal: Kapas en Tnik. Bostoner Mission.
14. Aritinetik kapas an Iteit an Peirak kana lan- kapas au Ruk nie Mortlok. Ruk - Aritinetik , Second Edition. The Hicks-Judd Co. Printers, Publishers and Book- hindere, 23 First Street, San Francisco, California.
15. Puk an kel usw. Ruk en Mortlock. Hymn Book, heraus- gegeben von der unter 14 erwähnten Gesellschaft.
16. Jiokrafi usw. Ruk, herausgegeben von der Bostoner Mission.
II. Grammatik.
Vorbemerkungen.
(Vgl. Note» on the grammar of the Ponapc Dialect by L. H. Gulik, Honolulu,
Commercial Advertiser press 1858.)
Die bestehende Schreibweise, eingeführt durch die Bostoner Mission (American Board of Commissioners for foreign Missions), bedient sich zur Darstellung der Sprache der in der nachstehenden Reihenfolge geordneten 14 Buchstaben: a, e, i, o, u, j, k, l, m, n, h, p, r, l. j bringt den s- und Zischlaut zum Ausdruck, lautet meist wie dsch, aber auch, je anch dem Dialekte, wie ß, tsch, tß, ds. » (oder n) entspricht dem Nasallaut ng. Cm jede Verwirrung zu vermeiden, muß zunächst diese Schreibweise an- gewendet werden. Ihre Einfachheit mag auch dem Bedürfnisse der Ein- geborenen genügen. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß sich die Sprache damit nicht erschöpfend wiedergeben läßt. Die Verschiedenheit der Zischlaute ist erwähnt. Eine Unterscheidung zwischen ä und e er- scheint nicht möglich. Da zur Bezeichnung des Zwischenlautes ä sehr häufig, nach englischem Vorbilde, a gewählt wurde, ohne daß eine Leseregel sich ausfindig machen ließe, so besteht für das Auge eiu einheitliches Bild der Schrift, während die Aussprache sehr verschieden ist. au und ou. ä, rf, o, ferner o, ö, ö, ü können nicht zur rechten Darstellung gebracht werden.
p, t bezeichnen die weichen und harten Laute ihrer Klasse. Die Übung allein kann schließlich Sicherheit im Hören, Sprechen und Schreiben ver- leihen. Als Besonderheit findet sich bei einzelnen Worten ein Vorschlags-»/««, bei den melanesischen Sprachen eine regelmäßige Erscheinung, z. B. mpomp gewölbt, mmara Titel, Würde. Eine Häufung der Mitlauter ist selten; die Häufung der Selbstlauter ist gewöhnlich. Im Flusse der Rede finden aber starke Zusammenziehungen statt, z. B. koue du = ke oder ka; ta oh = tdh, la tr = lar.
Die Sprache kennt die Beugung der Worte nicht Der Artikel fehlt.
Das Geschlecht der Worte wird gewöhnlich nicht besonders unter- schieden; wo es zum Verständnis notwendig erscheint, bedient man sich des Zusatzes von o/ Mann, Ii Weib, rioi ol mein Bruder, rioi Ii meine Schwester. Vielfach sind auch verschiedene Wörter für die Geschlechter vorhanden, An« Hahn, lutok Henne.
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4 Hami.: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
Die Unterscheidung zwischen Einzahl und Mehrzahl muß sich aus dem Zusammenhang ergeben. Hier kommen besonders die Fürwörter zur Hilfe, welche für Einzahl, Zweizahl und Mehrzahl besondere Formen bilden. Man kann dem betreffenden Worte auch kern, akan, pukat <= einige, mehrere) als Pluralzeichen beisetzen. Die Abhängigkeit der Satzteile er- gibt sich aus den jeweils angewandten Bindewörtern; besondere Fälle der Beugung und der Abhängigkeit zu unterscheiden . durfte schwierig sein und der Sprache Gewalt antun. Das alleinstehende Eigenschaftswort nimmt mlvor sich, ein Bindewort, das am besten mit -es ist- wiedergegeben wird. Das Eigenschaftswort steht nach dem Hauptwort, tuka kajeJel der schöne Baum; me kajeM tuka der Baum ist schön (auch tuka me kajelet). Die Steigerung wird durch jon als (selten to) ausgedrückt. Imoi memau Jon imom mein Haus ist besser als dein Haus.
Die Nachsilbe ia, welche auch Zeitwörtern angehängt wird, drückt den höchsten Grad der Steigerung aus. memania es ist überaus, sehr gut. / men mdiiataria ich bin sehr hungrig, ira pepetxa die beiden kämpfen sehr heftig (pei dazu verdoppelt s. u.). Die Art der Zählung in den Grund- zahlen ist eine achtfache, je nachdem von verschiedenen Gegenständen die Rede ist. Außerdem gibt es für gewisse Dinge noch besondere Zahlen- begriffe, z. B. ak (spr. äk) 10 lebende Wesen (Menschen, Hühner) usw. Für den gewöhnlichen Gebrauch genügen drei Klassen:
1. Alles, was rund ist, wird gezählt mit w, also eu, riau jUu usw. Diese Art der Zählung ist die regelmäßige.
2. Alles, was lang ist, wird mit pot gezählt, also apot, riapot, jüipot, papot usw.
3. Lebende Wesen werden gezählt mit men, also amen, riamen usw. Die Fürwörter unterscheiden eine Zweizahl in der persönlichen und
besitzanzeigenden Form. Zur Unterscheidung der Zeiten werden besondere Hilfswörter gebraucht.
Die Gegenwart wird gebildet durch met oder ap\ letzteres erscheint selten. Im Laufe der Rede werden diese beiden Hilfswörter meist nicht gesetzt, met steht gewöhnlich vor, ap nach seinem Zeitwort.
Die Zukunft wird durch pan (selten anük) ausgedrückt; sie stehen vor ihrem Zeitwort. / pan uia ich werde tun. Die befehlende Form be- dient sich welches vor dem Zeitwort steht (*», « dumpf)- kwna m pokata ihr zwei hebt auf.
Die Vergangenheit wird durch er bezeichnet, welches dem Zeitwort nachsteht. / uiatar {—uia ta er) Ich habe (es) getan, kin drückt die Möglichkeit, Gewohnheit aus. let uan tuka eu hier ist eine Frucht, aramqj kin mäna Leute pllegen (sie) zu essen = ist sie eßbar, kann man sie essen.
Wünschen, verlangen, die Wunschform wird durch men gegeben. Ich bin durstig = ich will Wasser trinken / men nim pH.
Verstärkungen werden durch Verdoppelung des Grundwortes erzielt
lokaia sprechen , reden, lokafokaia gewaltig, fleißig reden.
Die Vorsilbe kit verwandelt das intransitive Zeitwort in das transitive. mela sterben, kamäa töten.
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Haht.: Eilt Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
Die einzelnen Zeitwörter, im besonderen Maße die der Bewegung, bilden mit Adverbien des Ortes Zusammensetzungen, deren Häufung das Verständnis mitunter schwierig gestaltet. Die wichtigsten sind:
1. Ld (iid wenn das Zeitwort auf einen Mitlauter endigt) zeigt an:
a) die Vollendung eines Zustandes und das Beharren in demselben,
b) die Abkunft, Trennung von etwas. / matrela ich bin schläfrig oder schon im Schlafe
2. ta (Äo) zeigt die Bewegung nach aufwärts an
3. ti abwärts
4. to her (zum Sprechenden)
5. ue weg (vom Sprechenden)
6. n fort von (selten)
7. Ion in , einwärts
8. on zu, hinzu
9. jöii weg von (vom Handelnden)
IL pdjoh auseinander
ko geben, Grundwort: ko la gehe fort
kota (auch kota la) gehe hinauf
koti gehe hinab
koto komme her (zu mir)
koue gehe weg (von mir)
ko m fort!
ko Ion geh hinein
ko on gehe zu (jem.)
ko jön gehe weg (von jem.)
ko pena komm zusammen
ko pajoh geh (auseinander), trenne dich.
Zusammensetzungen sind häufig ko H la Jon geh fort (von mir) und weg , da hinab
HI Wörtersammlung.
(Deutsch-Ponapc.)
Himmel ndlon Mond jounipoh (spr. jduni — ) Wolke tdpok Regen kdtau (spr. kiiaü) Sturm m&mel Wind kijmian Ostwind mäjeloü
1. Himmel, Luft.
Blitz Uöl
Flamme ümpümpul Nacht poh Schatten ntota Sonne kdttpm
Regenbogen aid Stern üju
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ß Hahi.: Ein Beitrag zur K«Miiitiiis der Umgangssprache von Ponape.
Glanz linan Donner nanjdpue ruhig Wetter moläi Tropfen tinitin Luftraum nanueiw westlich , Westen kdpi
Erde (Land) jdmpä (dschdmpä) Erde (Boden) püel Stein tdkai Hügel Uli _ Seite, Ufer Ä'm /wZ Riff wa/ Weg «/ Asche paj Rost mfr Wasser i
pit
2. E
frisches Wasser Meer
tiefes Meer mdtau, lam
auf hoher See nan, mä/au na/am
seekrank mm mätaü
Insel (je nach dem Dialekt) teka, toka
Vorgebirge imuinjap
Kanal (Einfahrt) tau
Hafen kdpitau
Koralle rdr
Strom lapäkc
Woge iluk
Durchlaß nänkapaj
östlich, Osten mdja nördlich, Norden apdh südlich, Süden dir Licht mdrain nach Westen pdli kdpi Vollmond mat
rde.
Horizont loh
Sumpfland lepuet
Brücke käukot, paj
Werft, Anlegebrücke dror, jdkar
Zone jöun
Treibholz (in der See) kdjm {a = d)
Seegras dot
Strand oror
Lagune nenam .
Grund, Boden kdpi
Seite. Ecke kail
See, Brackwasser Upen
Ende (des Landes) imum
Bucht nam
Süßwassersee U>
Kanal nanatikitik
Grenze, Absatz iron
Teil paj on
Platz, Ort ndja
Stadt kamin
Grasfläche, Wiese moj, mdle Einöde, Haus lüak
Mensch aramaj Mann ol Vater jam
3. Mensch.
Herr mahl Gefährte uorek I Kopf moii
(mein V., dein V., sein V. jamoi, [ (mein Kopf moiim)
jamom, jama) Mutter in
(mein) älterer Bruder rioi melap (mein) jüngerer Bruder rioi metik Schwager ma König, Häuptling jou peiti
(pri dem Volke das Antlitz zuwenden, Brüste titi jou peiti einer, der dies ex professo Bauch kapeti (jou) tut; ti hinab ;iuf etwas) Bein tid (spr. na)
Ohr jalon Auge por en maja Nase tum Mund au Bart jap
Arm pd (spr. pä)
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Habl: Ein Beitrag wir Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
7
Knie puk Herz üulunul Ader jalm utuk Knochen H Blut ntd Weib &"
meine Schwester Knabe pütak Mädchen jeripen Diener litu Ehefrau Ii pauta meine Frau ai pauta Ehemann öl pauta Kinder ^"en kan Mutter (= Stammutter) nono Kuß mpöke
lieben, Liebe pökapöka (a /.wischen a
und e) Stirne (seine) toma Haar pit en moiia Finger jSntinpa Daumen ihttilap Zeigefinger Jentömotoma kleiner Finger jentitiki Hals tapinuära Hand kumut Gesiß kau* Brust Körper Seele neni Rücken ponjoua Nägel kiki Zehe jdntin na Geschlechtsteile lak , üjol
Kinn kaikai Brauen pdti {a — ä) Kehle kaptnxiära Zahn m
Uppen kümäüa Haut küm Hingwurm kilinuai Kopfschmerz mäUel Schnupfen toi
Zahnschmerzen haben ni metek Schmerzen haben metek oder metak Krieg pepei
\ Fest kämatip
I Geräusch katairoil
Lärm kuinukum [ Geist , Schatten am
Engel touloli
Christ jou/od
Gott *of
Erstgeborener mejdni
Liebchen mejmdti (spr. -äti)
nachgeboren pokintiti
Starke, Kraft kel
Ewigkeit murin mein
Freund, Freundin kömpokepai
das einzige Kind iiroj
Abkömmling katautok
Vielweiberei ( — ein Mann mit vielen
Frauen) pdkai Waise jopopo Rucken jakSri
Verheiratung, Hochzeit kdpapaut Gestalt, Aussehen mom ein fleißiger Mann, ein Schaffer, Ar- beiter pörijok Fleisch utuk Geist nen Geburt ipui Welt jampa Taten, Schöpfung Jip Lap
Kugel, Einheit pon Zahl pat Null kataüaul Günstling könikon Geschichte kdjokajoi Begräbnis platz joujou Stammesangehöriger, Freund pirioti Opfer (= gebraten) ijij Erinnerung tamataman Leiden, Elend lökolok Schmerz mdtak (a — ä) Stimme Ml Apostel unnporon junger Mann mdnäkap junge Frau p&näkap Bitternis. Schmerz kdtik
Wort
en lokaio
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Haul: Ein Beitrag zur Kenntnis der Urngangsspraclir von Ponape.
kanonama
Inmalnm
T&tigkeit, Beschäftigung Religion Lüge likam
Lektion, Abschnitt *ra Figur, Beispiel intih" Priester, Lehrer joünpatak Arzt jotJnuini Fischer jounlait, joujet
4. Tiere,
Hund kiti
Fledermaus puak (spr. puäk) Vogel man pir (pir fliegen) Taube muroi
Schlange, Aal kamijüe (= etwas, was
Furcht bereitet) Fisch , viele Fische mam , jaikan Hummer dlimoh Schmetterling lipdrärü Ameise, kleine Ameise kat, katitik Fliege Ion Mucke om Laus likäräk Krebs likätöp
Weiser, ein }
Geographie (— ein Anblick) ptütial
Gesellschaft, Begleitung udrak
Gier dnak
Frage, Thema käk
Kenntnis, Wissen kupürakon
Unart (eines Kindes) jökon (jdkan)
mdn äkdn.
»Schwein püik Ziege kot Schaf jip Kuh kau
Huhn, Hühnchen lütok, pürok Hahn king Gelinget mdUkä Ente tuk (spr. tök) Gans kanj Pferd qj (aus horse) Ei ktitor Schildkröte ui Muscheltier (jede Art) Schwanz iki
5. Pflanzen, tuka akan.
Baum täkä Wurzel kdJo Rinde kil (en tuka) Blatt ta Frucht ua Banane ut
Kokosnuß (reife) drin
(allgemein) mdnas Kokosnußmilch pen äußere Schale der Kokosnuß tip Jam kep Taro mon (mdii) Rohr dlek Zuckerrohr jeii
Brotfrucht mai
Elfenbeinnuß uoj
Mandel (einheimische) kSma
Papaia mdmiop
Gras rä (spr. rä)
cordia subcordata ijau
inophyllum kaloph. tdmana
Ananas pamaper
Mango kaiiit
Zitrone karer
Schößling ponj
hibiscus populneus kdlau
Zweig rä (spr. rä)
Same uä
Zaun kel Pfahl t/r
Schutz, Schirm kdtauk Brett, Bank tinap
ti. Wohnung, Geräte, Kleidung.
Kopfkissen ui
Kahn üar Mast kau Ruder pdtel
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Haul: Eüi Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Pnnnpe.
0
Segel jerok
Nagel kijin mdta (spr. mätf) (mata aus
metal) Kamm körne (comb) Tasche et Korb kopita, kiam Schnur, Tau jai dünne Schnur kijin puel Gürtel Gr Fächer tdnvr Grasrock kal (spr. kdl) Kleiderstoff likau Frauenkleid likauli Hosen rattjej Jacke jdkit Hut lijörop Kranz alin jeir Salböl Ii (spr. lö) Malte (zum Schlafen) fc;
(zum Sitzen) Itrop (spr. Itrrop)
Mörser pernor
Stuhl ;>r
Tisch tepel
Koffer, Kiste kdpa
Knopf pdten
Papier kijinlikau
Schwamm lim
Farbe lUop
Schleuder pai
Zuspeise jdlia (spr. jiüiä)
Netz (großes) uk
beide senkrecht zun» Flur
> (kleines) Fackel intÜ
Teil pumjatj, pdjon Flur (Hausflur) tdtanim Vorhang, Wand Htmim Dach ojenim
Dachsparren reunim ' Balken (Pfeiler) urenim i Querbalken loloenim
Haus im
Kalk
Bett /xwJAr
Tür udnim (a = d) Fenster uaninituk (a = d) Hauspfosten, kleiner,
seitlicher kdtar Hauspfosten, großer,
mittlerer or Balken (im Haus, <|uerlaufend) r/wjentit . Habe, Gut tipijo Musikinstrument kdjoh Außenseite, Oberfläche, Haut kilin Schatten, Karte neu die Achse pitrian
Äquator (= in zwei Teile geschnitten) lipalap
Rückseite jaua i Ding, Habe kapüa | kostbare Habe kajömpual
Umkreis kdpil j Handhabe, Zügel kolepa
Gewebe Hl
ein Stück (von etwas) ekij Bund, eine zusammengebundene Men- ge; auch Fig. tüntun Ding (jeder Art) miakot Kreuz löpu Loch por Statue tiketik
Licht, Lampe, Fackel (ursprünglich
getrocknetes Kokosblatt) jer Wanderstock jökon Spitze köma
l ag ran
Sonntag ran jeraui Montag nidt (spr. niät) Dienstag ni are Mittwoch ni ejü Donnerstag ni apdn
7. Von der Zeit, uatauat en anjou.
Freitag ni dlem
Sonnabend ni kaonop (spr. kd&nöp) Woche uik Monat jfiOnipofi Jahr jotlnpar Stunde klok
10
Hahi.: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
Zeit änjou
Morgen, in der Frühe ninjöran
Vormittag nimenjaii
mittags ninjouaj
nachmittags ninjouaj m jmitik
abends ninjoutik , udja poh
nachts nipoii
heute rdnuet
morgen ldkap
gestern aio übermorgen pdli
vorgestern mdntakenaio
bis, mit der Zeit, innerhalb
wissen Zeit Idö immer kököldte, pdtepote
in alten Zeiten kailanaio
wie lange Zeit:' id reini nicht lange Zeit l jötä udrei was ist die Zeit;' dnjou tat nach und nach
in drei Tagen peild
zuerst, von Anfang an tdpipan
in Zeit, mit der Zeit kötekoteo
8. Von der Behörde, momot en kaon.
|
ehrfurchtsvolle Anrede ( |
~ Hoheit) |
Tabu (an einem Kokosbaum), Feld- |
|
kotin |
zeichen indpui |
|
|
Regierungszeit muein |
Abteilung, Klasse ( = eine besondere |
|
|
Bevölkerung totm |
Zahl Volkes) püin |
|
|
Sünde tip; V erbrechen (- |
gegen des |
Sitte, Art und Weise Hak |
|
Königs Wort) tip laut |
Titel mmar |
|
|
Dieb lipirap |
Obrigkeit, Herrschaft, Herrscher. |
|
|
Macht mdnaman |
Haupt kdon |
|
|
Leute (mit Bezug auf eine |
Landschaft) |
Häuptling (= erster im Stamm) |
|
min, z. B. menkiti |
jöumaj |
|
|
Gesetz kapuh (a — d), majen |
Häuptling (= Landherr) monjap |
|
|
Erbschaft müririk |
||
|
9. Eigenschaftswörter. |
||
|
0 heilig jerdui |
schön kdjaiel |
|
|
sanft (me)tdrok |
schwer tautau (au zwischen au und d) |
|
|
zahm mant |
kalt pan; mich friert I men pau |
|
|
recht, gerade inen |
schnell pitipit |
|
|
fertig enekier |
alle kdroj |
|
|
reif maä |
klein HkiHk |
|
|
leicht rdra |
groß kaUimun |
|
|
leer tan |
viele töto |
|
|
schwach lüet |
wenige laulau |
|
|
klein, dünn titi |
heiß kdrakar |
|
|
neu kap |
gut mdu |
|
|
heiß kdrakar |
schlecht juä |
|
|
rot ueltdta |
wahr mdälel |
|
|
schwarz tontol |
nahe kdran |
|
|
weiß potapot |
groß j (von k laut |
|
|
grün mfi |
alt ) Personen) ' ma |
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Haiil: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponnpe. 1 1
alt (von Dingen) marin stark, kräftig ktfeil stark (vom König) rüjun schwach lüet krank jomau
krank (vom König) lümutn
betrunken jakdular
aligegenwärtig kditar
ewig (= einer, der nie endigt) lölopot
immer potepote
unveränderlich , immer sein eigen (von
der Gottheit) lolen unsichtbar rir sichtbar jdnjal
wohltätig, Segen spendend kapdnolol,
kdlanan (vom Könige) rein kölokol schmutzig puslepütl nachlässig jam in
angehörig (einem König) japuilimen (auch Anrede auf einer Adresse, etwa = Hochgeboren) weiblich pen männlich man
eben, gerade (im Raum) dpton gleich, gleich messend pdrok rund pönapon eben, flach pdtapai ausgedehnt, ausgestreckt üue halb apdli trocken mdtakon sehr, Oberaus kdvalap rechts mdun links main" anderer meteru
andere teko, meteko, meiekat »Hein, einsam kilep (keleip)
stolz, unabhängig ktjej, Limei freundlich, liebreich kdtak (spr. katäk) lerstreut, auseinanderliegend mdrö- pajoii (das zweite o fast nicht ge- hört)
geschickt, geweckt, weise lolokon j»ng (von Tieren) püäel
nicht geschickt, nicht passend für Mausarbeit (von der Frau) jah'/ink zu Kndc, leer, aufgebraucht drojer krumm, nicht gerade pirok gewölbt (nach außen) mpomp sehr hübsch, überaus meit wild, wütend kdmat{a zwischen a und o) gewebt tintil
verzweigt, zweigartig kajorla ! zusammengeformt (so daß es ein
Ganzes ausmacht) unjok | heraufgewnsehen (von der Seewoge)
diiüetok i verfault, verrottet mtmueti umringt, rings umgeben käpil abgeschieden, entfernt von tftr (o
zwischen o und e) trocken (vom Riff) mdtdtä hoch Ulla (a zwischen a und r) gerade inen
ausgestreckt, Iiineinreichend (z. B. ein Kanal in das Land) uuöii
nachlässig, nicht gefällig aussehend (vom Weihe) mömoaj
ein gefällig aussehendes Weih, gut von Gestalt momatik (a nahe an o)
mitten, in der Mitte von etwas be- findlich dilapan {nan ailapan uel in der Mitte des Waldes)
ruhig (von der See) m6le
getragen, gebracht uijik
zuerst, voran maj
viele niter
einzelne (= nur) 4ta kurz motämot
feindlich peirvt
gut. freundlich aussehend mdj ä mau außerordentlich, wundervoll mdnaman ähnlieh, gleich raj (z. B. wie ich raj
on xa) schlimm n
gekocht (im Feuer) ain
ohne Verwandtschaft, einsam japdtipau
sehr, überaus nvuldUtk
faul, lässig tahana
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12 Haul: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
10. Zeitwörter.
hören roü , korftii ansehen kiUm. Aar schreien jan
trinken nim
heißen (zusammenbeißen) ke (ke-j>cnd)
speien umnj
kosten (versuchen) joii
Hegen uen
niederlegen, sich uen-ti ankommen lel
wandern (zum Vergnügen) momeit
wandern, umher- koko jili
eintreten petelon
kriechen karop
schlafen mair
wachsen udj
sterben mela
gestorben , tot milar (aus mela er) wissen dja
erfreuen, jemand kaperen sich freuen peren erlangen, besitzen die festhalten kdlckol verbergen ruk bringen üd lösen (Fesseln) lapüa kneifen kini
beschneiden jirkvmjaij (circumscise) durchbohren pure schießen kdjik
(kajik eigentlich federn, elastisch sein) ertränken kdmop umdrehen ptrer einschließen reHHiti reiben et
streichen, fegen tri; schneiden top (spr. löp) schneiden, teilen nek austeilen nek pajoA teilen jadÄ graben wir jäten, ausraufen uj
fällen paldti (spr. päläti) schälen ki-joA-kilin waschen (Kleider) lopetöpü waschen (die Hände) dmiom waschen (das Gesicht) opuinok a i isbessern kamau - ila rösten umun anzünden ijik baden tutu
Schmerz bereiten, jemand kamttak
oder kametek schmerzen metek öffnen (die Tür) retinata öffnen (den Mund) pdrapajen (aue) schließen (den Mund) kipena (aue)
(ki-pena = zusammenbringen) herkommen ko-to fortgehen ko-la vergessen mönikila schreiben, tätowieren inhn können, vermögen kdk verstehen uefä arbeiten totök fegen kokdk nähen fiit machen, tun uia aufpassen, wachen jinjila geben, reichen ki hergeben kian gib mir kito gib weg An ue, ki joA ausruhen konuil Abschied nehmen kamuirimuir zerbrechen, reißen (auf dem Papier)
durclistreichen kaudla anziehen (Kleider) puriah nan Hkau ausziehen (Kleider) kijarl nan likau aufstehen (vom Lager) pörHä aufstehen (vom Sitz) uta zählen uat&üat sich setzen mdnti tanzen, spielen mötomotön weinen mamauk (spr. blöken, wimmern
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape. 13
schlagen kdmikatn, puoki furchten, sich mdjak klettern taur
herunterholen (vom Baum) taureti wegwerfen kaß-la wenden pur
zurückkehren (zu mir) puröto zurückkehren (— wenden hin zu einem
andern) purdla sprechen , reden lokaia befehlen mdjani
bleiben, sein, existieren mi (mimi,
stehlen ptrap
lügen likam
benetzen topolofi
wischen limui
lachen kaurur
umarmen pölopol { p. pena)
pflanzen patükeü (auch potöketi)
umherlaufen kojtU
rufen eher, liku&rt
laufen tafi
weglaufen tail taut
lehren patdk
zeigen, erklären kaWapok ölen (den Körper) kSe ölen (das Haar) uijöre schulden puaipant bezahlen, kaufen puatn
riechen net
gut riechen, duften pömau es riecht sehr gut pommae übel riechen, stinken pojuit (zugleich
Schimpfwort) *treichen"(mit Farbe) litöpui streicheln tdmatamor denken, meinen Idme (spr. läme) erinnern tdmatamdn spitzen par
wandern (ohne festes Ziel) kwru freundlich sein kätek terbrechen öia verbergen, etwas öki in Reihen legen katrak
unartig, böse, eigensinnig sein joko-
jökonai (jakajdkanai) richten (als Richter) kateika begünstigen, bevorzugen kakdnikon emporheben, einen Rang verleihen
kajapmlata absetzen , der Würde entkleiden kaja-
pmliti
ausgraben (einen Toten) jaripöta
Partei nehmen üpor, üpali
zurückgeben, rächen pelian
puffen , knuffen jikon
sich bewegen (in Richtung auf oder von etwas) kaikai
hören, auf jemand peiki oil
verlängern (einen Stock durch An- satz); überliefern pouj
sich abwenden jopSue
verbrennen ijik
erregt sein HAaraHar
knirschen (mit den Zähnen) teterok
steinigen, mit Steinen werfen hdjukkdte
sich erinnern kdkalik
wach sein, tätig sein papdt
überraschen kömpa
verleumden karauneki
böses Gewissen haben laualo
vorbereiten önonop
bewegen (intr.) kai
sich nähern kai on
herankommen, heranrücken kai to
fortrücken kai joü
wegrücken kai ue
hinaufrücken kai ta
herabfuhren kai ti
wechseln, sich ändern (von einer
Farbe, Krankheit) jare verjagen , weggehen machen kajdrejoü halten, stillstehen pö halten machen, anhalten kapöuia berühren töke ankleiden (jemand) kapuat ertrinken mop betrauern , beweinen mSie rauben (aus einem Hause) kuli beten, beschwören umdnt
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14 Haiii.: Ein Hriimg zur Kenntnis der lTmgaiigs.>pra»-|ie von l'ouape.
bereuen injino antworten japoii
schneiden (mit der scharfen Muschel,
nun mit der Schere) köte brechen (vom Wasser) puil spritzen (das Wasser brechen machen)
punapun hineinspringen luji emporspringen lujiia schelten, rauhe Worte gebrauchen
pijerak
ehebrechen, Unzucht treiben nenek vorbeugen kdpo (po stillstehen) folgen, jemand Hauen schärfen ita (spr. etä) werfen kdte schleudern tSkö wünschen närokä fischen loit schweigen nen&nla wachsen käpardpar sprossen uöjata träumen auramcn gähnen jardpqjoii erben jojÖki mischen kotia überraschen puridmui roden, den Boden bearbeiten uiajdpdjap stampfen (zu Brei) jttk zerstampfen , zerschlagen jükpajoii töten kamdla atmen rjine'kitar beichten jakdrtip ordnen kairdkauei auflieben, aufbewahren ndkittmaut einladen kajdmo drehen (ein Tau) koleit zielen kainetUoü krähen kökorot kneten kdpal sieden poil wechseln kauilian verbieten pele'ki tragen helfen likitdta trafen («in Stock auf den Achseln zweier Männer) rr>'
gehen, reisen (auf dein Lande) jdpal
beginnen (intr.) tdpi
wollen, wünschen, men mal/ki
nicht wollen kan
wissen dja
nicht wissen jdja (spr. dschädschä) aufheben (mit der Hand) pökata lesen töropua rudern jü
niederkauern (zum Zeichen des Re- spekts) kaipüni
sich schämen ndmenok
binden , fesseln jalifti
aufhängen Idiiata (spr. länyüto)
ein Tau hochziehen, heißen dpi
einen Menschen hängen apiata
streiten, kämpfen pei
Krieg fuhren mauin
aufrichten, geradestellen kaisata
Lust haben, wollen pen
stärken, Kraft geben kamdnaman
sehen, blicken (auf ausgebreitete Dinge) kdjalc
wünschen, begehren inoü
auffinden kdtiar
fürsorgen, Bequemlichkeit geben kämmt
uberlassen, hingeben tauet zurückgeben tupuk
Freundschall schließen, ein Herz
sein min aufrücken (in Würden) japtiilitd spielen , ein Musikinstrument kajokajrm auszeichnen (vom Fürsten einem Manne
gegenüber) mdjamaj sitzen; übertragen: mot, gehorchen,
z. B. mot on hot setzen, legen kau
(mit allen möglichen Variationen kaiiota hinauf- kaueti herab- kävolo her- kaune weg- kauala hin- kauajoil fort- kauatoü herzu- )
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Hahl: Kin Beitrag wir Kenntnis
der Umgangssprache von Pnnape. 15
kennen, wissen 6re aufwachsen katre
müde sein pan , far eingraben, bestatten jdri verurteilen torn belehren, zeigen kajtdre glauben kamelile
Zeuge sein, sehen als Zeuge ütial sagen kdtiti
zusammensetzen , zusammenbringen pdkon
bewohnen (ein Land) taue stehen jok
gleichen, ähnlich sein jdnjal den Anschein haben, gleichen tikd- mata
einladen (zum Feste) löki
anerkennen, vorziehen man»
.sich in acht nehmen, aufpassen; ein
Warnungszeichen geben, warnen
kdhka
opfern (der Gottheit) koßr, matron Marten, zuwarten üti handeln, tun puai
±
etwas vollbringen kapuatata eindringen (in eine Öffnung) pet fangen, fassen lo fesseln, fangen ioti vertrauen Wri
verwandeln pikila (Grundwort pik) aufsteigen (intr.) tikata; uk steil, hinauf
oder herab abfallen (vom Berg) üketi v sagen, erzählen inta sinken kfr
bewegen, etwas mökit
fallen pöp herabfallen p6piti aufstehen kajinen schwindelig sein lonk fahren im Kanu tdka reiten tdkataka
hinterlassen, übrigbleiben ludti etwas hinterlassen, niederlegen kiti sich zeigen, in die Erscheinung treten para
niederströmen (vom Regen) mörati treiben in der See, triften petto sich erstrecken, ausdehnen ü ankern pautok
halten, festhalten kol, meist koliti halten, Sicherheit geben kölepan zornig sein onion hungern tüpok
Wasser schöpfen (vom Schiff) maiti Tabu anlegen, verbieten (durch ein
geflochtenes Kokosblatt) kainapui herüberkommen jipal stiften, geben (für einen irominen
Zweck) kdleir ausfinden tiar
begrenzen, Grenzzeichen setzen irair
wohnen, sich aufhalten kahjon
schenken kijdkij
fortziehen kdjau
beanspruchen dneki
prophezeien kdkop
vorausgehen, jemand tiaü
singen, im Feste ny
singen, ein Lied kaul
vollenden, beendigen kdroja ; spazieren gehen mölol i spalten püal
11. Verhältniswörter.
an (diesem Phitze) uajdo auf na, nan, pon außerhalb tiki diesseits pdtiet darüber, jenseits palt pajon in, darinnen ni,
vor mon, moa von (weg von) jan mit iaii nach mw, innerhalb Idle jenseits pdtio
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lfi Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
gegenüber jalduoH |von, mit, Ober eki
über (senkrecht über dem Haupte) unter pan, panaA, iti
kainene Ober, in bezug auf
zwischen ndnpoß, ndnaponen über, in betreff ki
nahebei korenion
längsseit mpa (längsseit des Schiffes mpenjop)
Seite pali, unten pali pa, oben pali poe
gleichwie, von, über iran an poa
entfernt von etwas tdpa jon vor (jem.) moa
12. Fürwörter.
ich Hai, i
du köü(a), oft auch ka, gewöhnlich
köu, koue er, sie, es a, i (es — es ist m«; es
ist schön mi käjelel) wir zwei kita ihr zwei ktima sie zwei ira
wir (auch der Angeredete) kitail oder je wir (der Angeredete nicht einbegriffen)
kit
ihr kötnail (o zwischen o und u) sie trail oder re mich ia dich uk ihn, es ie, e
mein ai, nai, als Suffix ot
dein am, nom, als Suffix om (am)
sein a, «a, als Suffix o(a), wa
uns beiden gehörig at . andere For-
euch beiden gehörig oma \ men,z.B.n'to,
ihnen beiden gehörig ara ) sind selten
13. Allgemeines.
Wie heißt du?
Wer bist du?
Wohin gehst du?
Was bringst du?
Woher kommst du?
Wer kommt mit dir?
Bring mir dies Buch.
Nimm die Sachen weg (räume ab).
Was geht vor?
Hebe es auf (mit deiner Hand). Redet nicht so viel! Schweige! Du bist trage.
unser
euer dmaü (d zwischen a und o) ihre drail (r = rr) welcher, e, es mi was to, tdkot wer ij
dasselbe tudta (spr. tuhte) wieviel tdpa (spr. täpi) wie viele sind me tdpa warum pükStd (e zwischen e und i),
menta selbst pein dieser, e, es
jener, e, es
dieser, e , es jener, e, es alle kdroj
Sing.
/ wen,
Plural
uen, et, mtt, ko
met, vet, men, en
kijet puka, mepakat mepako , kan
Lokalokaia momot.
Ia atom? Ij kou?
Koue pan kola ia? Ta me koue uato? Koue kojan ia? Ij me iaii uk koto? Uatoft ia puk en. Uaue jon meakot. Takot?
Proke kita pom.
Kumaü ter lokaia toto! Nenenlaf K(»te me tanatla.
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Haul: Ein Beitrag zur Kenntnis Komm mit mir!
Willst du nicht mit mir kommen? Gib her!
Wie viele seid ihr hier? Wie heißen sie? Warum weinst du? Wer hat dich geschlagen? Um wieviel Uhr kommst du? Wann wirst du fortgehen? Besitzest du Schweine? Wie viele Sohne hast du? Wer hat dies getan? Ich bin hungrig.
Ich bin durstig (ich will Wasser
trinken). Wieviel Geld hast du? Keines. Hast du viele Bananen? Ja, Herr, sehr viele. Sind sie reif oder grün? Eioige sind reif, einige grün. Wann wirst du sie bringen? Ich weiß nicht, ob morgen oder an
einem anderen Tage. Willst du sie mir verkaufen? Ja, ich will.
Wieviel soll ich dir bezahlen?
Zwei Mark.
Das ist zu teuer.
In Wahrheit, was ist der Preis?
Nein, es ist billig.
Nun. wieviel Geld willst du?
Ich will zwei Mark.
Hier sind zwei Mark.
Ich gebe dir deutsches Geld.
Mir, Herr, mein Vater hat es bepllanzt.
Ich bitte sie, mir eine Eigentums- urkunde auszustellen.
Ich will erst wissen, wer recht hat.
Ich, Herr, die beiden sind schlecht; sie sind stark und wollen mich ver- treiben; sie haben mich gestern mit dem Messer auf den Kopf ge- schlagen.
Ich werde erst den Häuptling hören und dann Gericht halten.
Mit! .1. Sern. £ Orient Sprachen. 1IKVI. LAU.
der Umgangssprache von Ponapc. 17
Koto iah iaf
Koue jo pan iaii ia?
Kita!
Kumail tapa me mi met?
Ij at arrail?
Ta me koue jaüijatikii
Ij me käme" iuk?
Ni klok tapa koue koto?
Koue pan jamoan iat?
Noum pttik mia?
Noum putak kan me tapa/
Ij me uia ta men?
I men mdhatar.
I men nim pilatar.
Noum moni tapa? Jota.
Me toto ut mi rem?
Ei mahl metoto ia.
Re me ma te pulopul.
Akai me ma o akai me jmfopuf.
Koue pan uato iat?
I jaja lakap te eu ran.
Koue men natiki ia la? Ei, i mauki.
Uen makamauki i pan puain oil uk?
Mark riau.
Me puai laut.
A mealcl, ta puai na?
Jo, puai me tikitik.
A, moni tapa koue mauki?
1 mauki Mark riau.
Jet Mark riau.
Nai kiouue rem moni J er men.
Japoi maiii, ai papa patokiti er.
I poki komui en uia kijinlikav en ja/H».
I men aja maj ij me pvH.
Nai maiA, ira me jakanakan, ira me
keleil o men kajare jorl ia ; nin ira
palakiti naip mangoi.
I pan koroüe maj monjap o mur uia kapuü.
■2
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18 Haul: Kin Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponapc.
IV. Wörterbuch.
(Ponape-Deutseh.)
A.
ani Geist (— Kobold, Seele, eines
Toten, der keine Ruhe findet) auramen träumen anekier fertig, zu Ende aramaj Leute, Volk amaj roh (-- ungekocht) ai mein am dein a sein atail unser amail euer arail ihr aia Regenbogen ale nehmen aküa verstecken allap Straße atiniai Rauch aniki beanspruchen akkelail gewaltsam air südlich apan nördlich apali halb
E.
f-ma icr Schwager
etiet benommen (im Kopfe)
eletter gar (--= gekocht)
ejnek ta atmen
eta Schärfe (des Messers)
I.
itök fragen ink Tinte irail sie
imt'tin jap Vorgebirge inen gerade im Haus ijouar vornehm itar ott genug imuin tili Feind iat wann
inauki versprechen
irei roh ausspähen
im pei leicht ( = schwimmend)
Hak die Woge
ilek-uei schicken
injenoki achtlos
intil Hackern (vom Licht), rauschen (von den Zweigen)
o.
opuitiok waschen (das Gesicht) omuiam waschen (die Hände) oj rn-im das Dach (oj die Elfenbein» nußpalme, dann das zur Dach- deckung benutzte zusammenge- schlungene Blatt = A tap, also oj en im Blatt zum Haus)
u.
uiauxa die Nichte
uu Fisch korb
uihit ausringen (Wäsche)
ueiraia aufgraben
udrauar Strömung, Graben für fließen- des Wasser uaja lal tief uajapetejwt seicht itai uai langsam ue Stamm
uia japajap roden, Land bearbeiten umun toi Kohlen , den Steinherd (um) bereiten
umun pot Kalk brennen (eig. den um
weiß machen) ur en im Balken uk Netz (zum Fischen) ujor ölen (das Haar) ueitlaut Flut umuj speien, erbrechen uan um Küche
uöj-a-ta sprossen (uoj das Grund- wort, a Bindevokal, ta Partikel der Ortsbestimmung = herauf)
m ti warten
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Ham.: Ein Beitrag zur Konntni* drr Umgangssprache von I*oii;i |»<».
19
uaja Teil
u H al Zeuge sein
ueir m jai wettrudern
ueir en jerek wettsegeln, jerrk Segel
J.
jarapajon gähnen jojoki erben heilig Arbeit jamm unrein jantinpä Finger jantilapa Daumen jantomotoma Zeigefinger jantiki kleiner Finger jei Zuckerrohr jafon ala verirrt
jdtik ohne Geschmack, geschmacklos jamfim/i arm
jon a ta ain nächsten (vom Orte)
jon schmecken
jan weg von
jalieti binden, fesseln
japoh antworten
jinjila wachen
jaripiti eingraben, bestatten
jouLm Christ
jounpatak Lehrer
jouaja helfen
japaion nicht passen
jor tauschen (von Dingen)
jonojon, janijan weinen
jtr Stuhl
jft See
jap Schiff
jama Vater
jm Kind
jo nein
juk pa jon zerschlagen (juk stoßen,
stampfen zu Brei, z. B. Kawa) jarotier erregt
jakar tip beichten (Up — Sünde) jdf, — weg von etwas joii — Art und Weise, Sitte jon =. in Versuchung führen jon = ausmessen
K.
kattn ton kam Wettbewerb karauniki anklagen kalu ki la die Reue ! kapai ata segnen kajoh Musik karirioh geheim kapiti Witz
kapure to zurückgeben kaon iajxilap Herrscher, Führer, Re- gierung katotoeoh vermehren i katwti einweichen, klopfen kauk on hart, stark, angestrengt kaijei jol fasten katia ni Priesteriti katalela geschwollen kapinuar Reisevorrat kamama leugnen
kakarakara erhitzen, karakar heiß.
pil karakar heißes Wasser, Tee kamelele glauben kauafap sehr, überaus kapi westlich kepena beißen keia reiben kaiuei geh weg kaito komm nahe kotia ausschütten kapua to schmücken i kumukum Lärm katairoh Geräusch kot Gott
kapardpar wachsen koto komme
kaon Herrschaft (wie oben kaon lapaJap)
kainok Gesellschaft, Gemeinschaft
kaintinta berühmt
kairtt Aufenthalt
kalöTien tiika Wurzel
karaunki Jagen
kijon gib weg
kito gib her
kak können
kajik schießen
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20 Hajil: Kin Hei trag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
kapitau Hafen karqj alle kamait fürsorgen koko kehren, fegen käikdi das Kinn kamatt'p das Fest komöl ruhen kapardpar wachsen kate werfen kauata aufrichten
kah oti langgleich (gleich in t
Wurde) kijiniai Feuer kilok Uhr (clock) kat Katze. kitail wir komail ihr kou, koe kw du kaukau jon wohnen kätau der Regen kajanjal zeigen kaMapok erklären kapakap beten
kenjoumau zu Krankheiten geneigt kapal kneten
L.
lipanet Verleumder luak verleumden lemeta denken lapu Kreuz lakop Morgen
lapudta lösen (Fesseln lösen)
loti fesseln, fangen
liki außerhalb
lopolop waschen (Kleider)
Ii a laut Weib, altes
Ii Weib
Ii maipon Jungfrau
lija rop der Hut
Ii tu Diener
tu ji am Selbstmörder
lao bis (von der Zeit)
lol m im Querbalken (im Haus)
likit ata tragen, helfen
litnpui streichen
I litop Farbe
Una Glanz
lijoi schläfrig
lait fischen
lekila verhungern i lao Zunge
lomolom dumpf
j lola km) ein Weiser, Gelehrter ] lamuin gehorsam I luet schwach
luati der Rest
lamüir/amuir schattig
laualo wild (von Tieren)
lete let klopfen
M ankommen (an einem Orte) lol pote beharren lapa ke Strom Ii ol Blitz
M.
meteio anderer metoutou schwer
murin mela Ewigkeit (= nach dem Tode)
(me)marara leicht (me Vorsilbe — das ist)
tnotamot abschneiden
mctentel glatt
men jeiren gehorchen
men tnatau seekrank
min rein
moiipikoj locken
mo/ijapot glatthaar
mohiniiiin flüstern
motomotoft spielen
me tona ton gebunden
malek Huhn
mant zahm
mata das Eisen
mia mia sein, verweilen, sich befinden marain das Licht
i
ma wenn mairla schlafen mealel wahr muroi die. Taube maja Gesicht maur leiten malaualn wenig
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape. 21
melar tot, gestorben
mela sterben (melar — mrla er, er
Partikel der Vergangenheit) man Tier
man pir Vogel (j)ir fliegen) mam Fisch
mauki wollen, wünschen nuUokon trocketi mekajnpual Kostbarkeit moreti Regenguß
makata das Nachlassen des Kegens motomot klirr manga (sein) Haupt mueit zulassen, erlauben murin Regierungszeit
N.
nan inalau auf hoher See
nan ue ue Luftraum, im Luftraum
nan kapaj Durchlaß
nin juran Morgendämmerung
naik Hammer
ni-i Kokospalme
nan puh zwischen
nan lukepa die Mitte, mitten in
nan mat Riff
nioror Ufer. Wassermarke M»a Berg
nan uel Wald, Busch nan kotoka Krone nantapi Wurzel, Beginn nan mal die Wiese nan irepena Landenge nikit aufbewahren ntk pajoh austeilen naroke wünschen nia (sein) Blut
P.
pan me pak auf einmal, zugleich piripir wirbeln patoketi pflanzen popol glücklich pokentüi geboren
pokomokom lächelnd, freundlich im Antlitz
pel liki scheuen (jemand)
puai ]>ant .Schulden
papaa aufwarten (am Tisch)
palio jenseits
paltet diesseits
pueiok halten, stehen
pemitik aufwachen
paijaij Teil
pen Kokosnuß
poil sieden
peila abtreiben (auf See), pat jeri Kinder abtreiben ( Leibesfrucht abtreiben)
pureta bohren
patapat eben
pokfmpena zusammenbringen ptmapon rund
pejeret pajoh sich abwenden
ponjcje jemand schneiden, sich stellen
jemand nicht zu kennen putaua schwitzen palank Veranda puil peipei Zopf porrmela senden ptrea Schlafzimmer pijok Muße, freie Zeit pinjel Bleifeder potopote immer pojon gehorchen puh Recht
pirita aufstehen (vom Lager)
poii Nacht
panatar milde
puk Buch
patak lehren
puei puei verrückt
palt uar Korper
pai Schleuder
pepei Krieg, Krieg fuhren
pati die Brauen
par Spitzen
poren maja Auge
puriamui überraschen
porijok fleißig
piten mona Haar auf dem Kopfe
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22 Hah i.: Kin Beitrag zur Kenntnis
R.
remui ihnen
raipel Gewehr
rerer zittern
reirei lang
riti ta öffnen
ritiniti schließen
ro e ta an einem Stock tragen
rati tuka Ast
ran Tag
rar Koralle
ri a Ii (seine) Schwester
re- un - im Dachsparren
rirjan unsichtbar, rir sieh unsichtbar
inachen rotorot finster, ungebildet ron hören, roii a ta aufhorchen
T.
tan tuka das Laub tan ir Fächer tuna ta Krankenkost toii Schnupfen tuma (seine) Nase toma (seine) Stirn te tikitik schmal te lap breit
tuka Stock, Baum, Stuck Holz tuka me laut Stamm
der Umgangssprache von I'oiiape.
tuka uojta Baum (= gewachsenes
Holz) ter tuki ort bleiben tukiti stumpf totok arbeiten tip Sünde faul ul fortgehen tamataman Erinnerung taker ata beleuchtet tarepena pflücken
tua über, von etwas, z. B. sprechen
über topohm benetzen An Feuerholz tapuok Wolke tihitih Tropfen tapi ata beginnen takai Stein toko Schleuder tamatamor streicheln tejxl Tisch
N.
(iVT, n, ii . - ng, eigener Buchstabe im Mir von Ponape.)
flai ich nar sich
t'ten Geist, Seele nil- a tonen
V.
Beitrag von Hrn. Dr. Gökschner,
Rcgicruugsarzt in Ponftpt.
L Der Körper und seine Teile.
Die Bezeichnungen für den Körper und seine Organe werden stets in Verbindung mit dem Pronomen possessivum gebraucht, welches hinten an den Wortstamm angrfügt wird. Schließt der Wortstamm mit einem Vokal, so finden gewöhnlich Assimilierungen und Kontraktionen zwischen diesem und dem nachfolgenden Vokal der Pronomina statt.
Das Pronomen lautet für den Singular: ot", öm, ä (auch e),
> ■ Dual : Ata , dtna , ära, . - Plural: ätail, ömail, ärail.
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Habl: Ein Beitrag zur Kcniilnis der Uingangsspraeh«' von Ponape. 23
Soll der Korperteil im allgemeinen ohne Beziehung auf eine be- stimmte Person gebraucht werden, so setzt man gewöhnlich die 3. Person singularis (<J).
wir- a der Körper 1 pör in mäja der Augapfel, das Auge
uarendramaj der menschliche Körper kilin mäja das Augenlid päli uar-a der Leib im Gegensatz kilin mäja jxtna (poue) das obere zur Seele (biblisch) Augenlid
utük-a das Fleisch kilin mäja pä das untere Augenlid
utuk en dramaj das menschliche nrw maja die Augenwimpern Fleisch \ jalan-a das Ohr
ntä das Blut paen jalan-a das Ohrläppchen
ntai, ntäm , ntatail, ntämaii , ntärail por en jalan-a das Ohrloch
jäl-a die Ader, Sehne, der Nerv karön das Ohr (h. S.)
/< der Knochen
ff, tön, füail, (wnail, ttrail tin (= tTen) mono der Schädel rth /xw Ann-, Handknochen tin nae Bein-, Fußknoehen fhi mdramära Brustbein fin kupu Rippen
(in jaua Kückenknochen (Wirbel- säule) kilin Haut
% kilin, ka kilin, a k. meine, deine, seine Haut usf.
kiSm uai Ring wurm
wxi = fremd , aus der Fremde stam- mend «rf das Fett
«t, mom, uiatail, uiomail, uiarail man- a (mdha) der Kopf tapu-a der Kopf (h. S.1)
pan kapun en mona der Scheitel
Itkin paiki der Hinterkopf paiki, paikim, paikUail usf. maliali das Gehirn pit en mona das Haupthaar antkot en mona ein einzelnes Haar mdjd {miji) das Gesicht jünn-a das Gesicht (h. S.) likin jdp-a (jepi) die Wange
likin japa ka (ko) beide Wangen pdti die Augenbrauen
pati, pafim, pafilail, patimail usf.
fäma (tÖme) die Stirn i tapu-a, tapuai , tapuom usw. die Stirn (h. S.)
tum- a die Nase
komon tuma die Nasenspitze pein tutna die Nasenflügel piköj en btma die Nasenwurzel por en tümd die Nasenlöcher
kaimunü-a die Nase (h. S.)
keikei das Kinn
keikeim , keikeitatl, keikeirnaU usf.
alij-a der Bart (Schnurr- und Kinn- bart)
manipinip-a der Backenbart
au-a au-a der Mund jiÄin-a der Mund (h. S.) kilin aua die Lippen kilin aua ka beide Lippen kilin aua paua die Oberlippe kilin aua pä die Unterlippe
laua-a die Zunge
n» der Zahn
nlm, nitail , iiimail, ilirail ni ka alle Zahne
nitf/M der Backenzahn (große Zahn) äjan-a der Zahn (h. S.)
«n Mor-a der Hals käjan-a der Hals (h. S.) kapen uar-a die Luftröhre mdremära die Brust fiW die weibliche Brust
1 h. S. = höhere Sprache, mit welcher man den Nanniareki anredet.
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24 Haul: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
pon jau-a der Rucken
peliki-a der Rücken (h. S.)
paria pan- a die Seiten
mejenet-a die Magengrubengegend
käpet-a der Bauch, die Bauchgegend
küpür-a der Bauch (h. S.)
fioliholi die Lunge
n. im, Tlaif, vnail. Trail tnonioft - a das Herz 5 (äe) die Leber
äem, detail , aetnail, aerail «t- a die Galle
et en katik die gewöhnliche Bezeich- nung für Galle mütÜik-a die Niere ätik-a die Milz kau- a das Gesäß
putaut-a männliche Geschlechtsteile üjül-a männliche Geschlechtsteile (vulgär)
pTpi-a weibliche Geschlechtsteile pop- a die Schulter
popoi, popom, popotail usf. pa (pd) der Ann
pa> pedm, patail, pamail, parail pan pa die Achselhöhle
tüpoh en pa die Ellenbeuge kaimün en pa der Ellenbogen kaimüt en pa die Hand jentin (jenti en) pa die Finger
apali pa jenti Umpot jede Hand hat
fünf Finger jenti lap der Daumen jenti tdmatama der Zeigefinger jenti jökatäpa der Ringfinger jenititik der kleine Finger jenti pot ein Finger kik en pa der Fingernagel pali mann die rechte Hand pali mein die linke Hand lima die Hand, der Arm (h. S.) na s.pei das Bein
pan pukqj en na die Kniebeuge pat en na der Fuß kaimün na die Ferse pan na die Fußsohle jentin na die Zehe tapen tan- a der Oberschenkel puki-a das Knie
poun tal en puki-a die Kniescheibe alua alua das Bein (h. 8.) pi-a die Gebärmutter
IL Die Verrichtu
maur leben
ka maur leben machen melar sterben
dramaj melar der Leichnam äjihak atmen
a. kalaimun, a. tiketik stark, wenig atmen
moniofi möke mökit das Herz schlägt m. laut schlägt stark m. mälä möl schlägt langsam m. tontot schlägt schnell m.piripir schlägt fliegend
nta pülopul das Blut fließt n. mätöto p. viel Blut fließt n. tiketik p. wenig Blut fließt n. Hjüküj das Blut spritzt n. per eher das Blut sickert
ngen des Körpers.
moua essen , futtern
kamona zu essen, zu futtern geben, futtern ndmendm essen, genießen kdn genießen, zu sich nehmen könöt essen (wenn man den Namnn-
reki anredet) puhio essen (wenn zur Frau des Nan-
märeki geredet wird) jäk essen (wenn man zu Perso- nen spricht, die dem »Adel« an- gehören)
tüt essen (wenn man zu den Kindern höherstehender Personen spricht)
i men namenam ich möchte essen , ich bin hungrig
tüpdkelar fasten
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis
ntm trinken
t men nmipilatar ich bin durstig }njxij Wasser lassen (vulg.) kömüjij Wasser lassen ]#kepeh Kot von sich geben (vulg.) pitakcüar Stuhlgang haben känt (kenf) Harn puje Kot
mair (mnr) schlafen matrilar eingeschlafen sein htrpah müde sein pirita aufwachen aurdmän träumen lokaia reden
lokelokaia viel reden, schwatzen ntd sprechen, verkundigen hil laut laut sprechen likuer rufen, schreien mohmihin (lüstern köpaköp husten, der Husten köpatan Auswurf beim Husten mantöl gähnen nonö schnarchen kirer aufstoßen müj brechen dji niesen
i kdräip ich spucke
känttp der Speichel, Schleim i pülo ich schwitze
püto der Schweiß
der Umgangssprache von Ponape. 25
t kdräkar ich habe Hitzegefühl
i pon ich habe Kältegefühl
i lau ich habe WRrmegefiihl
i kiloh (kilah) ich sehe
• här ich gucke
i mäjäni ich sehe (h. S.)
i kilaii ndja ) ich sehe deutlich,
i harat a ndja \ gut
I* kilaii nqja tiketik ich sehe wenig i rwi ich höre
i roh naja ich höre gut
I Toii naja tiketik ich höre wenig i nSt pana ich rieclie
i pou en kerasm ich rieche nach Petroleum
i jiita net naja ich rieche nicht t joh nama ich schmecke
i jota joh" nama ich schmecke nichts
i joh nama en jeu ich habe den Ueschmack von Zuckerrohr i päm naja ich fühle i tarn ich taste
* tarn taqxl ich fühle, taste einen Tisch i majai ich weine
pil en maja Augenwasser, Träne t kaurur ich lache i kepena ich beiße
Kur viele der folgenden Zeitwörter, welche eine Bewegung im Raum, eine Ortsveränderung bedeuten, gilt die Regel, daß die Richtung, in der die Bewegung erfolgt, durch Anfügung bestimmter, kurzer Silben an den Wortstamm bezeichnet wird. Es bedeutet:
to her (vom Sprechenden ge- dacht)
la hin
ta auf, aufwärts H hinab, abwärts tato herauf tala hinauf tito herunter tUa hinunter iei nach außen ieäo heraus
ieila hinaus loh nach innen loh oto herein Um ala hinein uai (ue) weg, fort iei uai nach außen fort loh auuai hinein wärts fort p&tta (pene) zusammen jah, pejah {joh, pajoh) ausein- ander
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26 Haml: Ein Beitrag zur Kenntnis
der Umgangssprache von Ponape.
gehen
ko- koko- alu- alualu- uta sich aufrichten fiter, aufgerichtet sein , stehen tan- tanatan laufen tau- klettern uka- steigen lujata hüpfen m&jiak springen kdmp kriechen
limatak sich winden, sich schlängeln
töroku- rücken, schieben
kaü rücken
jopai- drehen
kakuai wegschreiten
tiaketi niedertreten
paureta aufstehen
ueketdketa sich auf den Rucken legen kainifi sich auf die Seite legen wkftdketi sich auf den Bauch legen kilepäki niederkauern mönti sich niedersetzen mömäot sitzen
tairuketi sich nach unten bücken järäia sich aufrichten (aus gebeugter
Stellung) jopöluai den Kopf wegdrehen tut mona mit dem Kopfe nicken tatu alek den Kopf schütteln jopt uai den Körper wegdrehen pirakauai den Körper wegwälzen uenti sich niederlegen kqjüpena sich beugen lanatejan pa die Hand -auseinander- falten«, strecken roköpena pa die Hand ballen kojupena pa den Arm beugen
katdnepejan pa den Arm strecken kapatila pa den Arm heben kapattia pa den Arm senken kojtpöttla pa den Arm ausstrecken kajaranepejan jentin pa die Finger spreizen
kipena jentin pa die Finger zusammen- legen, aneinander legen tuaripejan die Augen öffnen meirepena die Augen schließen jdrdpejafi den Mund öffnen kupene den Mund schließen kiiei laua die Zunge herausstecken kilon laua die Zunge hereinziehen jair berühren pdkeri sich stoßen koleti ergreifen, halten taheti drücken litilet klopfen tamurpoh streichen, reiben itik schütteln pupüH herabfallen
ttkanti umstürzen, auf den Kopf stellen fikanta wieder auf die Füße stellen kanuai sinken
kakanuai senken rankata umfallen machen, umwerfen ki- geben, reichen käpa- reichen pampap schwimmen hitu- baden
ömiom die Hände waschen ütae die Füße waschen apünak das Gesicht waschen töpähm den Kopf waschen kdrüput jucken, kratzen
DI. Die krankhaften Veränderungen des Körpers.
kel gesund
keleil stark
ritjin gesund (h. S.)
jömdu krank
lümum krank (h. S.)
lüet siech, hinfällig
rnitak Schmerz
wi. kalaimun, laut heftiger, starker Schmerz
geringer, leichter Schmerz i nwtak ich habe Schmerzen karnetak Schmerz verursachen
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape. 27
metak na, pa Sclimerz im Fuß, im Ann
pahapana metak Seitensch merzen tin jana metak Kreuzschmerzen nan kokon metak Schmerzen im Ge- lenk
mäliel Kopfweh
neirak vor Schmerzen stöhnen
janejah vor Schmerzen schreien
mhtpäu Fieber mit Frostgefühl i mhpait ich habe Fieber
jaHel Schwindel
löp die Wunde
rfp juckender Hautausschlag
kehj Geschwür
kilitöp Hautkrankheit (Pocken) änon Hautkrankheit mit Bläschenbil- dung täketuk Lepra mpoj Geschwulst
mptjj epejan ( die Geschwulst ver- mirirpejan i größert sich , geht auf manüti die Geschwulst geht zurück, verkleinert sich peke nta Dysenterie Ujoiiepoh Wassersucht timaneman Abzehrung lidnemät Elephantiasis Durchfall Verstopfung
putoh Juckgefühl
kdtekät Taubseingefühl, Gefühllosig- keit
. mittor Lähmungserscheinungen
nemötor Lähmungserscheinungen in den Füßen toi Schnupfen
kopakop lukeluketa der Husten nimmt
die Luft weg pämetik schlaflos sein liaurära ängstlich träumen ömatak Schmerz, Krankheit an den
männlichen Geschlechtsteilen üjüiemöt dasselbe (vulg.) i majai atiat ich sehe trübe, schlecht mdjökon blind
pünan Augenentzündung mit Augen- triefen
hkäre naita Ektropium (Augenkrank- heit)
iiirinirijok jalaiia Sausen, Geräusche im Ohr haben
i
i papoh dasselbe ^jalanepon taub
ol (Ii) mona puet ein Mann (eine Frau)
mit weißen Haaren Öpap zahnlos monemat Glatzkopf ol (Ii) mpokoj ein krummer Mann (Frau) ol (Ii) pan ein schiefer Mann (Frau)
IV. Die zu einer Krankenuntersachung nötigen Begriffe und Redewendungen.
Wer bist du? ij kouaf
Wer sind Sie? ij komui?
Welches ist dein Name? iat rmf1 (atom)
Welches ist Ihr Name? iat omui?
Wober kommst du? kou kojan ia?
Woher kommen Sie? komui kotejaii ia? (zum Nänamareki)
Woher kommen Sie? äpe jan ia (zu einem zum - Adel- Ge- hörigen)
Wie ist der Name der Gegend wo iat en naja kotikin mimi ia? oder kou
du her bist? kin miaf
Wer ist krank? y jomauf
1 Über ata, der Name, gilt dasselbe wie über die Körperteile hinsichtlich der Iuterruinalsuffixe.
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28 Haiil: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
Mein Vater Meine Mutter
Mein Großvater (Vaters Vater) Mein Großvater (Mutters Vater) Mein Oheim (Vaters Bruder) Mein Oheim (Mutters Bruder) Mein Bruder Meine Schwester Meine Eltern (beide) Mein Kind
Mein Kind , Mädchen , Tochter
Das Kind (im allgemeinen) bis 2 Jahre
Der Knabe
Das Mädchen
Noch nicht erwachsen
Das Mädchen herangereift
Der Jüngling
Der alte Mann (Frau)
Ich selbst
In welcher Körpergegend bist du krank ?
Wann bist du krank geworden? Wann ist er krank geworden? Vorgestern
Früher als gestern (im allgemeinen)
Gestern
Heute
Morgen
Übermorgen
Uberubermorgen
Cberuberubennorgen
Morgens (in der Frühe)
Vormittags
Mittags
Nachmittags
Abends (bei Sonnenuntergang) Nachts
Gegen Morgen
Um wieviel Uhr?
Wieviel Tage bist du krank?
Wieviel Wochen? Wieviel Monate?
jamai oder at papa 1 inai oder ai nono jamai kälap inai kälap
rien ai papa oder rien jamai i oder rien inai oder ol rtai Ii
jautail (jauta) nadi
na jerijten oder nai jerimän jeri (pue'lel) pütak j&rtpen pülopul kupün Ii küpun ol ol laut (Ii) pen iiai
tapänam ine jotndu
iät me ka jomautar f iät me a jomauiar? mania kan ain ran teio am
rien at nam
lAkap pdli peiU
ar
iläläjau nirnenjan
nin jouaj en menjan jouaj
jouaj en jautik
mnjautik
mpoit
ninjou rän oder ninjouta kldk tdpa
ran tdpa me koujomau? oder ran tapa
me koujomauki? uik tdpa? jounepon tdpa?
1 Bei den Bezeichnungen fur Verwandschaftsgrade gilt mit zwei Ausnahmen das in der vorigen Bemerkung Erwähnte.
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Hahl: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponajw. 29
Wieviel Jahre? jounepar tdpaf
Bist du lange krank? ko jomau uareit
Fortwahrend krank jomau potapotata
Kurze Zeit anjou motemot
Setz dich auf den Stuhl mönti pon jer
Lege dich auf die Matte (Ponapetnatte) uenti nä loj Lege dich aufs Bett uenti pon pet
Lege dich auf die Matte uenti nan Itrop
Lege das Kleid ab kijah Wcan
Ziehe das Kleid wieder an püriaii nan Ufcati
Ich möchte sehen, welche Gegend t men kikm naja me jomau krank ist
Sitze (verhalte dich) ruhig nihila Bewege dich nicht kater mökit
Dein Zahn ist schlecht him jinet
Dein Zahn hat ein Loch, oder: du pur en him
hast ein Loch in deinem Zahn Ich werde den Zahn ausziehen t pan tupajah him
Der Schmerz wird aufhören metak pan kojoh
Ich werde die Geschwulst aufschneiden i pan Ukepijan kenj Herausschneiden liketajah
Ich werde eine Binde um die Hand i pan pitepäna kijin likau ni pam wickeln
Wickle die Binde ab pitepajan kijin likau
Es fließt sehr viel Eiter heraus mätötöia nän kokola
Ich werde dir Medizin geben i pän ki oh uk uwi
Iß die Medizin kah uini
Trink die Medizin nun uini
Dreimal taglich einen großen Löffel jilipak ni eu rän eu jepun laut
Einmal täglich ein Stuck dpak ni apot ran eu uar
Schüttle die Flasche so lange, bis alles itik potel lan karüj tölopejah
aufgelöst (gemischt) ist
Streich die Medizin auf die Haut tamüreki uini kÜim
Massiere so lange, bis der Schmerz auf- iliä lan metak kojah
hört
Iß viel (wenig) nioha laut (tiketik)
Ich glaube, er wird besser werden i lamelam me a pan maular
Ich glaube, er wird sterben i lamelam me a pan mielar
Die Krankheit ist ansteckend jomau lujeluj
Komme nach drei Tagen wieder puroto ni ran jilu oder mur in ran jilu
Gib die Flasche wieder zurück pürokito potel
Lebe wohl! kajelele main!
Der Herr Verfasser hat bei den Worten: Pferd = oj, Kamm ^ körne, Uhr, Stunde = klok oder kilok und beschneiden = jirkumjaij hervorgehoben ,
30 Ham.: Ein Beitrag zur Kenntnis der Umgangssprache von Ponape.
daß sie aus dem Englischen entlehnt sind. Wir finden bei der Durchsicht der Wörterverzeichnisse noch eine Anzahl anderer solcher Lehnworter. die ein interessantes Streiflicht auf den Kulturzustand der Ponapeleute werfen, denn wir können annehmen, daß sie die betreffenden Dinge bzw. Begriffe erst von den amerikanischen Missionaren kennen gelernt haben.
Auf Kultus und Wissenschaften bezuglich sind: Gott = kot (God); geistliches Lied = kaul (choral); Tinte = ink (ink); Bleifeder = pinjel (pencil); Buch = jnik (book); Arithmetik = aritmetik (arithmetic); Geographie = Jio- kraß (geography).
Früher unbekannte Gebrauchsgegenstände waren jedenfalls: Jacke = jakit (jacket); Stuhl — ßr (chair); Tisch = tepcl (table); Bett = pet (bed); Flasche — potel (bottle); Gewehr ~ raipel (rille).
Die Tatsache, daß es auf den Karolinen ursprunglich fast gar keine Säugetiere gab und daß unsere Haustiere erst eingeführt wurden, wird durch die folgenden Worte bestätigt: Pferd — nj (horse); Kuh = kau (cow); Katze = kat (cat); Ziege = knt (goat); Schaf = jip (sheep); Knie -- tuk (spr. tok) (duck). Dagegen scheint kanj — Gans deutschen Ursprungs zu sein. Als einziges anderes deutsches Wort finden wir Mark. -Deutsch« ist in Ponape Jertnen (German).
Mit der neuen Kultur kamen auch die folgenden Ausdrücke: Ananas -- jwmajtrr (pine- apple); Petroleum — kerasm (kerosine); Eisen = mdta (spr. mate) (metal); Geld = moni (money); Woche — uik (week).
Selten scheint die Entlehnung von Verben zu sein, z.B. schneiden (mit der Schere) = kdte (cut); sieden = poil (boil).
[Zusatz der Redaktion.]
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31
Grundregeln der Bainingsprache.
Von P. Matthaus Rascher,
Missionar Tom heiligen Henctt Jesu.
Vorwort
Die folgenden Blatter sind das Resultat von einem fast vierjährigen Stu- dium in der Bainingersprache.
Der Bainingervolksstamm , der bislang nur dem Namen nach bekannt war, bewohnt die Gebirge im Innern der Gnzellenhnlbinsel von Neupom- mern. Ob mit der Gazelle auch das Gebiet der Baininger aufhört und ob überhaupt die ganze Bergbevölkerung dieselbe Sprache spricht, ist noch nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Tatsache ist, daß der Bainingertypus im Innern der Gazelle vorherrscht und die Bergbewohner am Weberhafen bis hinunter zu den Vulkanen Vater und Sohn sich verstehen. Die Kinge- borenen im Innern an der Nordostkuste von Neupommern bis zum Powell- fluß (Mävlu) in der Weiten Bucht, mit denen ich infolge ihrer Furcht und Wildheit nur für Augenblicke in Berührung kommen konnte, schienen mir alle auch echte Baininger zu sein.
Die Baininger gelten als das Urvolk von Neupommern. Auswanderer oder Abenteurer aus Neumecklenburg kamen in unvordenklichen Zeiten über den Kanal und drängten die ansässigen, furchtsamen Baininger in die Berge zurück. Überall , wo der Baininger in geringer Entfernung von dem Küstenbewohner lebte, stand er durchweg in einem Verhältnisse von einem Hörigen oder auch vollständigem Sklaven. Andere Gegenden waren bis in die jüngste Zeit den Einfällen der Küstenbewohner ausgesetzt. Die Gefan- genen wurden teils geschlachtet, teils in die verschiedenen Ortschaften als Sklaven verkauft. Mit der Gründung von Missionsstationen, sowohl unter den Sklavenjägern als unter dem Sklavenvolke, ist seit einigen Jahren ein bedeutender Umschwung zum Besseren eingetreten. Die Sklavenkriege ha- ben, wenigstens im Wirkungskreis der Mission, vollständig aufgehört, in einigen Gegendeu sind die Sklaven ihren Eigentümern durch die Regierung weggenommen worden , und die so lange unterdrückten Baininger selbst fangen an, freier aufzuatmen und selbständiger zu werden.
Der Baininger unterscheidet sich wie in Sitten und Gebräuchen, so auch in der Sprache von dem sogenannten Uferbewohner, seinem Unter- drücker. Die anthropologischen Merkmale des Bainingers sind: ein unter- setzter mittelgroßer Wuchs , ein etwas viereckiger Kopf, eine breite platte Na.se und häufig ein unförmlich dicker Bauch. Seine Gehöfte liegen ent- weder auf den Gipfeln der Berge oder auf den Abhängen. Täler und Fluß-
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32
Raschkr: Grundregeln der Bainingsprache.
bette meidet er. Seine größte Sorgfalt widmet er der Kultur der Taros, während er hinsichtlich seiner Hutten und persönlichen Reinlichkeit eine auffallende Gleichgültigkeit zeigt. Kr kennt kein Geld, noch zeichnet er sich sonst durch besondere Fähigkeiten oder irgendwelchen Kunstsinn aus, die ihn vor seinem Nachbarn vorteilhaft hervorstechen ließen.
Wie in seinen Gepflogenheiten und seinem Äußern, so unterscheidet der Baininger sich auch von dein Küstenbewohner durch seine Sprache. Nicht nur der Wortschatz, sondern auch der Aufbau der Sprache ist ein anderer. Der Prozentsatz derjenigen Wörter, welche mit Bezeichnungen der Küstensprache wurzelverwandt sind, ist ein sehr geringer; meistens sind es Namen von Vögeln und Tieren, ferner die Bezeichnungen von Vater und Mutter, die mit Sicherheit als verwandt gehalten werden können. Doch ist hierin zu bemerken, daß ein Einfluß der Küstensprache sich nur da nach- weisen läßt, wo der Baininger Grenznachbar der Uferleute ist, oder in einem Hörigkeitsverhältnisse zu dem Küstenbewohner steht. Je mehr man ins Innere dringt, und je geringer die Beziehungen der zwei Stämme zueinander werden, desto seltener stößt man auf Spuren einer Verwandtschaft in der Sprache.
So einfach die Küstensprache, so erschreckend groß tritt uns der Formenreichtum des Bainingischen entgegen. Dieser zeigt sich besonders in der Fähigkeit, die verschiedenen Stadien eines und desselben Dinges durch ein einfaches Suffix zum Ausdruck zu bringen. Auch unsere Ablei- tungen im Deutschen stehen hinter der großen, dem Bainingerdialekt eigen- tümlichen Bildungsfähigkeit zurück. So können wir z. B. im Deutschen von Mann wohl die Diminutivform Männlein oder Männchen bilden, das ist aber das Weiteste, was wir in der deutschen Sprache erreichen können. Wollen wir noch andere Stadien der Entwickelung oder des Baues vom Manne ausdrücken, so müssen wir uns mit Eigenschaftswörtern behelfen und sagen: er ist ein lang gewachsener, ein untersetzter Mann ; — nicht so der Baininger. Seine Sprache gibt ihm die Möglichkeit an die Hand, alle die verschiedenen Stadien im Werdegang oder im Sichbefinden eines Dinges durch ein Suffix auszudrücken, das der Grundbenennung des Dinges angehängt wird. Er benötigt nicht der Beihilfe von Eigenschaftswörtern. So sagt der Bai- ninger: a choatka der Mann, a chodrini der kleine Mann, das Männlein, a choarit der schlanke, lang gewachsene Mann, a choärem der untersetzte Mann.
Ein weiteres Merkmal des Bainingeridioms besteht darin, daß es eine flektierende Sprache ist. Damit tritt sie aus dem Zusammenhang mit der melnnesisch-polynesischen Sprachgruppe heraus, um eine Sonderstellung für sich einzunehmen.
Die Baininger bilden die verschiedenen Numeri nicht wie die anderen, bis jetzt in der Südsee bekannten Volksstämme. Bei Bildung der Numeri bedienen sie sich nicht der Beihilfe von gewissen Wörtern, sei es Für- wörtern oder Zahlwörtern, die dem Substantiv vorausgehen oder folgen, während das Substantiv selbst stets unverändert bleibt. In der Baininger- sprache gibt es eine Flexion. Die Wortendungen werden verändert, um die verschiedenen Numeri zum Ausdrucke zu bringen. Während z. B. der Oststamm der Gazelle sagt: a dovai der Baum oder eiu Baum, a um davai
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Rascbkb: Grundregeln der Batningaprache.
an
die zwei Biume oder zwei Bäume, a umana davai einige Bäume oder Bäume, a latntr davai die Bäume, eigentlich alle, die es gibt (absoluter Plural), druckt sich der Baininger wie folgt aus: a muga der Baum oder ein Baum, a muQiem die zwei Bäume oder zwei Baume, a muQ die Baume oder Bäume. Die Bainingersprache unterscheidet sich ferner von ihrem Nachbaridiom an der Küste durch das Vorherrschen der Konsonanten. Während in der Ufersprache der Reichtum der Vokale auffallt, vermißt man denselben in der Bainingersprache fast gänzlich. In ihr herrschen vielmehr die Konsonanten vor, daher sie sich auch viel rauher anhört und die Aussprache derselben dem Lernenden bedeutend mehr Schwierigkeiten bietet als die Küstensprache. Auffallend ist an den übrigen bis jetzt be- kannt gewordenen melanesischen und polynesischen Sprachen das Vor- kommen eines eigenen Possessivpronomens bei einer bestimmten Gruppe von Wörtern, die Körperteile oder Verwandtschaftsverhältnisse bezeichnen. Diese Art Possessivpronomen wird den betreifenden Substantiven einfach angehängt. Nicht so in der Bainingersprache. Diese kennt keinen Unter- schied im Possessivpronomen. Die Bainingersprache hängt kein Possessiv- pronomen an irgend ein Substantiv an; das Possessivpronomen steht immer vor seinem Substantiv. Allerdings kennt auch der Baininger gewisse Sub- stantive (die ebenfalls Körperteile oder Verwandtschaftsverhältnisse be- zeichnen), welche er nie ohne Possessivpronomen gebraucht. Man sieht daraus, daß die Denkweise des Bainingers sich deckt mit der der ihn um- gebenden Volksstamme, nur ist seine Ausdrucksweise eine verschiedene, z. B. : Bainingersprache. Kastensprache.
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gm |
chames |
a pal a mata-pii |
meine Stirn |
|
goa |
saknetchi |
a mata-gu |
mein Gesicht, mein Antlitz |
|
goa |
ren |
a baia-gu |
mein Bauch, mein Inneres, |
|
mein Leib |
|||
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gm |
ch&ntm |
a ko§ko§i-gu |
mein Hals |
|
gm |
a tamuru-gu |
mein Rücken |
|
|
goa |
a vara-gu |
meine Schulter |
|
|
9» > |
tarna - gu |
mein Vater |
|
|
gu > |
na-gu |
meine Mutter |
|
|
goa |
ak |
mein Freund |
|
|
goa |
mdtd |
a umana nktru-gu |
meine Verwandten |
o. a. m.
Als allgemeines Merkmal der melanesisch • polynesischen Sprachen gilt das Vorhandensein eines Trials. Das trifft in der Bainingersprache nicht zu, sie ermangelt jeglichen Trials. Überhaupt sei bemerkt, daß die Ausbildung des Pronomens in der Bainingersprache nicht so weit vorge- schritten ist wie in vielen anderen Sprachen der Sudsee.
Was die Verbreitung des Dialektes anbelangt, der meiner Arbeit zu- grunde liegt, so kann ich folgendes feststellen. Dieser Dialekt wird auf den Bergen gesprochen, die im Hintergrunde der Massawabucht liegen. Im Osten bildet die Grenze der Lauf des Patongo, im Westen und Süden der Nabungtluß, der zwischen dem Kap Angißgiß und der Gawitbucht
Mi«. «1. Sem. t Orient. Sprachen. 1904. 1. Abu 3
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
mundet. Im Norden reicht das Sprachgebiet dieses Dialektes bis au das Meer. Ferner stieß ich auf denselben Dialekt am Kap Tongilus (Lambert), das eine beträchtliche Strecke weiter westlich liegt. Das rührt daher, weil die Bevölkerung, die jetzt am Kap Tongilus wohnt, vor Jahren aus dem umschriebenen Gebiete verzogen ist. Die Baininger, welche zwischen Kap Tongilus und Nabung sitzen, haben einen etwas verschiedenen Dialekt Diese Verschiedenheit erstreckt sich auf den Gebrauch von gewissen Wortern, die einem Gebiete im Unterschiede von dem anderen eigentümlich sind. Die Gegend, in der dieser zweite Dialekt gesprochen wird, ist die von Gawit. Merkwürdig ist, daß dieser Dialekt der Gawitleute sich noch im ganzen Gebiete des Weberhafens wiederfindet, wo Baininger sich auf- halten. Vielleicht haben wir es auch hier mit einer Auswanderung zu tun, indem die Gawitleute aus dem Weberhafen in die jetzige Gegend gesiedelt sind.
Es mögen hier an einigen Beispielen die Dialektunterschiede gezeigt werden :
Dialekt im Hintergrunde Dialekt der Massawabu'cht. der Gawitleute.
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surup |
sup |
trinken |
|
hiidas. kure |
kula |
nicht wollen, warten |
|
a lubicha |
a qri tka |
der Fisch |
|
kuku |
kukun |
nicht |
|
fi Jt/iri Jen |
fi (}iptf'hfi U uir ft / 1<_* |
tlas Klpisrh |
|
a tavreichi |
a bakutka |
Miscanthus japon. |
|
a armriki |
a chaiki |
der Regen |
|
a eicht |
a tmitki, auch a eicht |
das Wasser |
|
a daga |
a munipka, auch a dagt |
% der Hund |
|
a a{ferkit a rechichi |
a rechichi |
die Gattin |
|
a linki |
a mukhi |
der Zucker |
|
a chenkenki |
a chuivenaski |
das Erdbeben |
|
a slepki |
a ikmetki |
das Schienbein |
|
a hinkt |
a lipätki |
das Messer |
|
a luanka |
a baulki |
das Kleid |
|
a adacha |
a aducha |
die Taro |
|
a mlaoski |
a veseig'metki |
der Kahn |
|
a mitdemki |
» • |
|
|
a gan |
a nira§ |
das Pfefferblatt |
|
a vaska |
a chaviacha |
der Brotfruchtbaum |
|
sep |
a remdem sa |
fallen |
|
a goanki |
a gitmanichi |
der fliegende Hund |
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a chdflka |
a hatnarimka |
das Känguruh |
|
a gisgiska |
• * |
|
|
a ralemka |
a chaoika |
das Gras |
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a gimeichi |
a gulaga |
malaiischer Apfel |
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a arevunki |
a ganag~eichi |
der Rauch |
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a dulka |
der Stein |
u. a. m.
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache. 35
Schließlich sei es mir noch gestattet, meinem verehrten Konfrater und Freund, P. J. Meier, der sich der mühevollen Arbeit der Durchsicht des gesammelten Materials unterzogen und mir eine Reihe trefflicher diesbezüg- licher Bemerkungen gemacht, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.
I. Lautlehre.
Alphabet und Aussprache.
Die Bainingersprache umfaßt 20 Buchstaben. .Sie lauten bis auf wenige kleine Abweichungen wie die deutschen.
Einige Buchstaben unseres Alphabets sind überhaupt nicht bekannt, andere erleiden, wie erwähnt, einige Abänderungen in der Aussprache.
Das Bainingeralphabet lautet:
a, b, ch, d, e, §, g, A, k, /, m, n, o, p, r, s, t, u, t>.
1. Als Vokale gelten wie im Deutschen a, e, i, o, «. Zu a und o stellen sich als Umlaut ä, ö. Vokale und Umlaute kommen den entsprechen- den deutschen gleich; nur ist zu bemerken, daß n im Bainingischen meist den kurzen Ton hat.
Anmerkung, a) a wird zuweilen zu u in a choatu anstatt a ckoata die Männer, ebenso goa aht anstatt goa aha mein Freund u. a. m.
b) t und u werden sehr häufig der Euphonie wegen gebraucht, z. B. a vui §i du bist bös, anstatt a vu §i; nu goa richit anstatt na goa richit mit meinem Arm.
2. Doppellaute sind : <w, ei, oi, vi, au, oa und tie in a dopgitSa — 3. Anmerkung. Die Diphthonge werden wie im Deutschen ausge- sprochen; man merke jedoch:
a) daß ei nicht den hellen klaren Ton hat, sondern den dumpfen, der sich z. B. im schwäbischen Dialekt findet in Ze-it.
b) oa entspricht vollständig dem französischen oi.
c) oi ist gleichlautend mit dem deutschen eu in Eule und deckt sich vollständig mit dem englischen oi (oy) , z. B. in boy, voice.
d) ui hat Ähnlichkeit mit dem französischen oui, wie in Louis.
e) w klingt fast wie oa.
3. Die Konsonanten, über die nichts bemerkt wird, lauten gleich den deutschen.
a) b nimmt stets den Vorschlagston m voraus, z. B. a bie&ka, spr. a mbiesha die Wunde.
b) ch ist ein schwierig zu beschreibender Hauchlaut. Im allgemeinen klingt er weitaus sanfter als unser ch, etwa wie das deutsche g als Auslaut nach a, o, u in Lug mit dem Anklang von ch. Der Laut wird hervorge- bracht, indem man die Zungenwurzel fast ganz an den hinteren Gaumen bringt, was von selbst eine Wölbung der Zunge zur Folge hat.
c) d hat ähnlich wie b einen Vorschlag und zwar », z. B. a dtilka, spr. a ndulka der Stein.
3»
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
d) § entspricht dem deutschen ng in lang, z. B. §oay spr. ngoa ich.
e) g vereinigt die beiden Laute §g, z. B. a gundrka, spr. a ng-gunarka, der Schreibstift (eigtl. Bambusstift).
Anmerkung. Fällt nach g der folgende Vokal weg, so wird die Aussprache des g wie unter d, z. B. a muga der Baum, a mu§ die Bäume.
f) h wird wie unser deutsches h ausgesprochen. Es hat nur das Eigentümliche, daß es im An- und Inlaut durch ein s ersetzt werden kann, z. B. a hur oder a sur die Zäune, puhub oder pusup droben, h steht nie- mals im Auslaut, außer wenn ein Vokal darauf folgt, z. B. ka tex er ißt, ka tes ut oder ka teh ut er bekriegt uns.
g) k hat nicht den harten Gaumenstoßlaut wie im Deutschen , es klingt fast wie unser g im Anlaut k wird bei ka — er, dem persönlichen Für- wort der 3. Person Singular, immer zu ch, wenn ein Vokal vorausgeht; in anderen Fällen entscheidet über diese Veränderung der Gebrauch; bald steht k, bald ch, z. B. a choatka cha mit anstatt a choatka ka mit der Mann geht fort; dagegen goa aka mein Freund, kikaf Knabe!
h) p zwischen zwei Vokalen muß in e verwandelt werden, z. B. §u tan a mu§ anstatt §u tap a mu§ ich fälle Bäume.
Anmerkung, pr in, an, mit vorhergehendem Vokal wird zu er, z. B. a vleichi vracha er ist müde.
i) *, wenn es nicht zu h wird, hat den scharfen Laut eines ss wie in reißen.
k) Wie Ä mit * in vielen Fällen wechselt, so kann der r-Laut den /-Laut vertreten und umgekehrt. Die Versetzung kann stattfinden oder unterbleiben, wenn t im Anlaut zwischen zwei Vokalen zu stehen kommt, z. B. gu tar oder goa rar ich bade. Die Verwechslung muß aber statthaben (wenigstens in der Deklination und Konjugation), wenn / im Auslaut und Inlaut zwischen zwei Vokalen steht, z. B. ka mir dmano anstatt ka mit dmano er ist da hinübergegangen. Wo ein Konsonant vorhergeht oder folgt oder t zwischen zwei Konsonanten steht, kann es nicht in r verwan- delt werden, z. B. koasir Um§oa ich nicht.
Ausnahme. Die Silbe vet in a avetki Haus wird bei ausfallendem e zu vr: a avrini Häuslein. So auch noch in einigen anderen Wortern.
1) v lautet gleich w im Deutschen.
4. Doppelkonsonanten, z. B. tt, nn vermeidet die Bainingersprache ; sie umgeht dieselben, indem sie einen ausfallen läßt, z. B. u tit anstatt ut tit wir gehen; gen pan anstatt gen npan ihr schenkt. Auch bei den Vokalen findet mitunter, besonders in der Deklination und Konjugation, entweder ein Zusammenziehen zweier gleichlautender Vokale statt, oder man läßt einen ausfallen.
5. Der Wortton ruht gewöhnlich auf der Stammsilbe, z. B. husupka der Himmel, Stamm: husup. Abweichungen hiervon sind durch den Akut gekennzeichnet.
6. Bemerkung zur Schreibweise der Präposition mit nachfolgen- dem Substantiv oder Pronomen sowie auch zur Schreibweise des Zeit- wortes oder Eigenschaftswortes mit nachfolgendem Pronomen:
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
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Obwohl die Logik verlangte, die Präposition vom Artikel und Pro- nomen zu trennen , so habe ich doch mit Rücksicht auf bequemes Lesen und Aussprechen die Präposition, die oft nur aus einem Konsonanten be- steht, mit dem Artikel oder Pronomen zusammengeschrieben.
Aus demselben Grunde habe ich auch beim Zeitwort und beim Ad- jektiv mit nachfolgendem Pronomen das (Subjekt) Pronomen mit dem Eigenschaftswort und Zeitwort zusammengeschrieben.
TL Wortlehre. Grundregeln der Balningersprache.
Die Bainingersprache beruht auf folgenden 5 Grundgesetzen:
1. Die Hauptwörter zerfallen in 3 durch Nachsilben (Suffixe) er- kenntliche Gruppen.
2. Alle übrigen Wortklassen, mit Ausnahme der Umstandswörter, Verhältniswörter und zum Teil auch der Zeitwörter, nehmen, falls sie attributivisch oder prädikativisch auf ein Hauptwort bezogen werden, den Hauptwörtern entsprechende Silben in allen Numeri an.
3. Die Wörter (Substantiv und Adjektiv) der 1. und 2. Gruppe, welche mit Vernunft begabte Wesen bezeichnen, haben für die 3. Person Plural ein eigenes persönliches Fürwort.
4. Alle Bezeichnungen für vernunftlose Wesen, die der 1. und 2. Gruppe angehören, haben, wenn sie im Plural stehen, ebenso wie die Wörter der 3. Gruppe, gleichviel, ob diese vernunftlose oder mit Vernunft begabte Wesen ausdrücken oder ob sie im Singular oder Plural stehen, ein und dasselbe Pronomen, nämlich §a oder §eri.
5. Die Wörter der 1. Gnippe haben ein besonderes Possessivpronomen im Singular und Plural (a — a ra), die Wörter der 2. und 3. Gruppe haben ein und dasselbe Possessivpronomen für Einzahl und Mehrzahl, nämlich a t (s. das Nähere weiter unten beim Genitiv und Pronomen).
L Der Artikel
1. Die Bainingersprache weist in der Einzahl und Mehrzahl für den Nominativ und Akkusativ einen und denselben Artikel auf, nämlich a oder owia, z. B. a ika der Vogel, a müga der Baum, a lex die Türen.
Anmerkung, ama ist bloß die erweiterte Form des Artikels, ama steht als Artikel beim ersten Fall gewöhnlich nur in Verbindung mit den Konjunktionen und, aber (da, dap) und auch wenn da den Sinn von so, alsdann in einem Bedingungssatz hat.
2. a ist auch der Artikel für das unbestimmte Geschlecht: a ein Vogel, a ik Vögel.
3. Genitiv und Dativ entbehren einer eigenen Partikel.
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R a streb: Grundregeln dor Bainingsprarhe.
4. Eigennamen, Namen von Dörfern, Gegenden, Flüssen und Bergen stellen im Nominativ ohne Artikel, z. B.:
Kamain Name eines Mannes Dauns Name einer Frau Puktas Name eines Dorfes Loan Name einer Gegend Krau Name eines Flusses Mrachoap Name eines Berges
Im Akkusativ und nach Präpositionen aber kann vor dem Eigen- namen eine andere Form des Artikels, nämlich ma, gesetzt werden. Ma kann ebensogut weggelassen werden, z. B. Goa lu Chomain oder §oa lu ma Chamain ich sehe Kamain.
Ma steht auch vor einigen Adverbien, wie gut. schön und adverbial gebrauchten Zahlwörtern.
Dagegen muß der Artikel vor Namen von Dörfern und Gegenden 7.n stehen kommen, wenn durch letztere die Herkunft oder Abstammung von Personen bezeichnet wird, z. B. a Puktaska ein Einwohner von Puktas, a Lodnkina die Bewohner von Loan.
5. Die Wörter mdcha Mann, Vater, Herr, Dingskirchen, mäichi Frau, Mutter, kika Knabe, kiki Madchen werden nicht wie im Deutschen bloß in der Anrede ohne Artikel gebraucht, sondern durchgehends , z. B. mdcha sa cha mit der Vater ist fortgegangen, kika, @ie n, §ie chuch a eichi, Knabe komm, hole Wasser!
Der Plural mdra Manner, Frauen, Viter, Mutter, Verwandte, Freunde, Leute, steht in der Anrede und in Verbindung mit Präpositionen ebenfalls ohne Artikel, z. B. Tumun kuricha sa gel mdra Tumun wohnt bei seinen Eltern.
Sinnverwandt mit mdcha ist das Wort a matka. Dasselbe hat stets den Artikel vor sich und kommt in der Anrede nur in Verbindung mit dein Possessivpronomen vor. Es steht aber in der Anrede nicht allein, z. B. uri hrd§ ha gel a ur a mdtä wir schlafen bei unseren Verwandten, Goa mdtka cha tamar mein Vater ist krank.
6. Die Wörter mam Vater und nan Mutter stehen im Singular ohne, im Plural mit Artikel: a mdmkänd die Väter, a ndrtkinä die Mütter (Frauen). Diese Pluralbezeichnungen werden selten gebraucht und haben in diesem Fall nicht die strikte Bedeutung von Vater und Mutter, sondern von Ver- wandten überhaupt. Gewisse Wörter werden bloß in Verbindung mit dem Personalpronomen gebraucht. Es sind in der Regel Wörter, die Körper- teile oder Verwandtschaftsverhältnisse bezeichnen. Sie stehen nie allein. Vgl. hierzu die Wortbildungen der Sprache des Oststammes der Gazelle, die Körperteile und Verwandtschaftsverhältnisse bezeichnen. Auch diese haben beständig das Possessivpronomen bei sich , nur wird das Possessiv- pronomen hier im Unterschied von der Bainingersprache an das Ende des Wortes angehängt. In der Bainingersprache steht das Possessivum in diesem Falle voraus, z.B.:
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Rascbkb: Grundregeln der Bainingsprachc.
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Goa ckmem , goa mkneichi,
a ko§ kogHgu a viatag u a tomurugu a baiagu tamagu nagu
mein Hals mein Angesicht mein Rucken
goa reQ, goa ren , gu mom, gu nan.
meine Mutter
mein Leib mein Vater
u. a. m.
7. Ebenso werden goa ak, gi ak usw. mein Freund, dein Freund, goa arei, gi arei meine Freunde, deine Freunde, gu rka, gi rka, gu rki, gi rki mein Ehemann, dein Ehemann, mein Eheweib, dein Eheweib stets mit dem Pronomen possessiv und ohne Artikel im Singular und Plural gebraucht.
8. Alle übrigen Substantive, die noch Personen benennen, wie Kind, haben in der Anrede den Artikel, z. B. a igelta, geni teig~\ Kinder, singt!
9. Ohne Artikel stehen ferner die Namen für Finger und Zehen sowie das Wort kutmes lava eine Heuschreckenart.
10. Außer bei Hauptwörtern findet der Artikel noch Verwendung vor Adjektiven, Zahlwortern, bei den Possessivpronomen und den drei Personen des Duals (s. besitzanzeigendes Fürwort), z. B.:
1. Die Bainingersprache weist 3 Numeri auf: Einzahl, Zweizahl und Mehrzahl.
2. Die Hauptwörter bilden, wie bereits erwähnt, 3 verschiedene Gruppen, die sich durch Nachsilben unterscheiden.
3. Der Nachsilbe der Einzahl bei der 1. und 2. Gruppe entspricht keine eigene fur die Mehrzahl.
4. Den verschiedenen Nachsilben der 1. Gruppe steht nur eine besondere Form des Duals zur Seite (iem).
5. Den verschiedenen Nachsilben der 2. Gruppe steht ebenfalls nur eine Form des Duals zur Seite (im).
6. Den verschiedenen Nachsilben der 3. Gruppe entsprechen auch im Dual und in der Mehrzahl je eigene Suffixe.
Also a) die 1. Gruppe hat in der Einzahl die Nachsilben acha, cha, ka, ga. Für die Mehrzahl ist kein bestimmtes Suffix vorhanden. Haupt- wörter dieser Gruppe bilden der Regel nach die Mehrzahl, indem sie das
a mer §oa ich bin gut
a ratpes vier
a achak irgendeiner
a ur a hum unsre Kleider
a §en a nat eure Taros
a ra a hin ihre Messer
a un a chip unser zweier Lanzen
a oan o lat euer zweier Pflanzung
a im a vrika ihrer zweier Schleuder
2. Das Substantiv.
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprarhe.
Singularsuffix weglassen. Diese Gruppe enthält vorzugsweise männliche Personen- und Tiernainen, doch auch vielfach Bezeichnungen von lebosen Wesen, z. B.:
Singular a Idmasacha a chadücha a Jbacha a urka a goaremJca
der Kokosbauni eine Vogelart der Küstenbewohner das Wildschwein der Schaum
Plural a lämas a chadu a Iba a ur a goarem
Anmerkung. Der Dual wird später behandelt werden, b) Die 2. Gruppe hat im Singular die Nachsilben eicht, cht, ki, gi Es fehlt auch dieser Gruppe ein eigenes Pluralsuffix. Die Pluralfonn ist der Stamm des Wortes ohne Singularendung. Diese Gruppe enthält vorzugsweise weibliche Personen- nnd Tiernamen, aber auch Namen von leblosen Dingen, z.B.:
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Singular |
Plural |
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|
a huleichi |
a hui |
der Spaten |
|
a sdgeneichi |
a sägen |
das Tragnetz |
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a birichi |
a biri |
die Keule |
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a chdmki |
a chant |
eine sagenhafte Schlange |
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a dagi |
a day |
die Hündin |
|
a agetki |
a aget |
der Hunger |
c) Die 3. Gruppe (Ableitungen) hat die Nachsilben:
Plural
Singular
U, eit, bit
ar
as (us, es)
igrig dp, bdp
isug* oder itrwk
Anmerkung. 1. Die meisten unter den Substantiven der 1. und 2. Gruppe können diese Ableitungssuffixe annehmen. Gewisse Worter nehmen jedoch nicht die ganze Skala der Ableitungssilben an. Sie kommen bloß in der einen oder anderen Form vor. Wieder andere Worter haben je nach der Ableitungssilbe einen ganz speziellen Sinn, so: a elriga die Zehe, a eUrigit das Bein, a eleigigl der Fuß, a rika der Finger, a richit der Arm, a richigl die Hand, a mki der Mund, a migl die Lippe, der Schnabel.
2. Die Bildung der zu dieser Gruppe gehörenden Wörter geschieht der Regel nach dadurch, daß man eine der aufgezählten Singularsuffixe an den Stamm eines Wortes der 1. oder 2. Gruppe hängt, z. B.:
a daga der Hund, Stamm: daQ, a ddgmi das Hündchen
a muga der Baum, Stamm: mu§, a mugHgl das Scheit
a duUea der Stein, Stamm: dul, a dulem der Felsen
a avetki das Haus, Stamm: avet, a avrdr das große Haus
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Rascheb: Grandregeln der Bainingsprache.
41
Ausnahmen: a) Die Wörter, deren Stamm mit einem m endigt, haben Int anstatt it, z.B. a rdtemka das Gras, Stamm: ratem, a ratebit der Grashalm.
b) Die auf vet, sowie die Eigenschaftswörter pel und mer stoßen das e aus. Dies gilt auch beim Dual: vi wird zu vr, so a avet, a avrdr ein großes Haus. Pel, klein ptini\ mer, gut mrini.
c) Selbstverständlich hat man auch hier auf das in der Lautlehre über p und t Gesagte zu achten.
d) Einige Unregelmäßigkeiten in der Bildung dieser Ableitungen, wie z. B. bei siehiak ein anderer, s. an Ort und Stelle.
3. Die Wörter auf mt haben Diminutivbedeutung, z. B. a ludnmi das Kleidchen.
4. Die Suffixe it, eit, bit bezeichnen ein schlankes, dönnes Ding oder lebendes Wesen, z. B. a mu§it der Stock, die Stange; a choarU ein langer Mann, ein schlank gewachsener Knabe.
Anmerkung. Die Wörter der 1. Gruppe auf acha haben in der abgeleiteten Form nicht it, sondern eit.
5. Die Nachsilben um, em, bem bezeichnen den größeren Teil eines Ganzen (es ist aber für sich noch ein Ganzes) oder Oberhaupt etwas Mittel- großes, Dickes und Starkes, z. B. a chodrem ein starker, untersetzter Mann, a rerem der Backenzahn.
6. Die Nachsilbe igl bedeutet den kleineren Teil eines Ganzen , z. B. a duligl ein Stück von einem Stein, a duligrig Steinstacke, kleine Stücke eines Steines.
7. Die Nachsilbe ar bezeichnet ein in größere Teile zerlegtes oder zerlegbares Ding, z. B. a mu§ar ein größeres Scheit Holz (vgl. oben a avrdr das große Haus).
8. Die Nachsilben us, as, es bezeichnen ein sehr großes (dickes), nicht in Teile zerlegtes Ding, z. B. a dules ein sehr großer Stein.
Anmerkung. Die Endung es {bes, us), an den Stamm von Gewächs- Damen gehängt, bezeichnet das Blatt der betreffenden Bäume oder Sträucher, z. B. a vases das Blatt des Brotfruchtbaumes, a gdlives das Blatt des Mandelnuß- baumes, a vasebes das Blatt des Arekabaumes, a lamasus das Kokosblatt
Bemerkungen zu den drei Numeri.
A. Einzahl.
1. Der Form nach Singulare tantum, aber mit Pluralbedeutung ist o savireiehi Leute, Menge, Volk, viele.
2. mam (Vater) und nan (Mutter) haben keine Singularendung. Von goa aka (mein Freund) ist die Abkürzung goa ak gebräuchlicher.
B. Dual (Zweizahl). Bei den Wörtern der 1. und 2. Gruppe. 1. Der Dual bei den ersten zwei Gruppen wird gebildet, indem man die Endung iem oder im, je nach der Endung des Substantivs, an den Stamm desselben anhängt; z.B. a ludnka das Kleid, Stamm luan, a htdniem zwei Kleider; a ndnki die Frau, Stamm nan, a nanim zwei Frauen.
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42 Raschkh: Grundregeln der
2. Nach der beschriebenen Weise bilden ihren Dual meistens regel- mäßig die Worter, deren Stamm auf n, m, g, a endigt. Den Stamm des Wortes erhält man, wie aus den angeführten Beispielen zur Genüge hervor- geht, dadurch, daß man die Singularform abstreicht.
3. Bei den auf eich» auslautenden Wortern lautet der Dual nicht m, sondern eim, z. B.:
a huletchi der Spaten a huleim (anstatt a hulim) zwei Spaten
a bireichi das Bett a bireim (anstatt a birim) zwei Betten
a chachreichi die Bainingcrin a chachreim (anstatt a chachrim) zwei
Bainingerinnen Anmerkung, a eicht (das Wasser) hat im Dual a eim.
4. Die Wörter auf acha bilden ihren Dual regelmäßig, z. B. a lamasacha der Kokosbaum, a lumasiem zwei Kokosbäume. Bei dem Worte a chachracha der Bainingcr, Stamm cfmchra, wird im Dual das letzte fl in « verwandelt: a cJuichri'ietn zwei Baininger. JMdcha (Vater) hat im Dual maiem.
Goa ak{ä) (mein Freund) hat regelmäßige Dualbildung: goa aiem; da- gegen hat goa aki (meine Freundin) im Dual: goa aüim. Ähnlich lautet müichi (Mutter) im Dual: mauim.
ö. Scheinbar unregelmäßig ist die Dualbildung von a choatka (der Mann), a chodriem (zwei Männer). Nach Abstreifung der Endsilbe ka wurde der zwischen zwei Vokalen zu stehen kommende t- Laut der Regel gemäß zu r.
0. Vollständig unregelmäßig im Dual sind: a achepka (der Kalk), a achevuaim, a chorevetki (der Mond), a chorforim, a avetki (das Haus), a avrim u. a. in.
Der Dual bei den Wörtern der 3. Gruppe.
.lede der verschiedenen Nachsilben der 3. Gruppe, mit Ausnahme der von as, das im Dual wie in der Mehrzahl gleichlautend ist mit Dual und Mehrzahl von it, hat ihre eigene Dualendung, die an den Stamm des Wortes angehängt wird.
Eine Übersicht der verschiedenen Dualformen bei den Wörtern der 3. Gruppe gibt folgende Tabelle:
Singular Dual ini iram , it (eit, bit) ihhn igl igrbn ar isutn em (um, bem) am (bam)
as (us, fs) üiim Anmerkung. Bei nemka wer?, — bes, aber nemuaim.
C. Mehrzahl, a) Bei den Wörtern der 1. und 2. Gruppe.
1. Die Bildung des Plurals bei den Wörtern der zwei ersten Gruppen geschieht, indem man, wie bereits bemerkt, die Singidarendung (Suffix) wegläßt. Als Ausnahmen merke:
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Rascheb: Grundregeln der Bamingsprache.
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Singular |
Plural |
|
|
a ika |
*• a tk |
der \ ogel |
|
a eichi |
a eiei |
das Wasser |
|
goa ak{a) |
goa arei |
mein rreund |
|
goa aki |
goa arei |
meine Freundin |
|
a chüracha |
a chudr |
die Ader |
|
a choatka |
a choata |
der Mann |
|
a chlövacha |
a chlap |
die Raupe, Larve |
|
a chulacha |
a chülak |
der Lehm |
|
a chantickt |
a chandg |
das Gift, Vergiftung, Behexung |
|
a uemka |
a uis |
der Sohn, das Kind |
|
a ruemka |
a ruis |
der Sohn, das Kind |
|
a uemki, a ruemk |
f a wis, a ruis |
die Tochter, das Madchen |
|
a dluacha |
a alau |
das Ei |
|
a laroichi |
a larau |
Bundel |
|
(a) mam |
a mdmkdnd |
der \*ater |
|
(a) tum |
a ndnkhid |
die Mutter |
|
a nanki |
a nänkinä |
die Frau |
|
a grtichi |
a gar |
das Tal |
|
a gateichi |
a gala |
das Körhchen |
|
a bärigi |
a barei§ |
das Harz |
|
a armrlki |
a artnrer |
der Hegen |
|
a *dkndcha |
a sachaQ |
das Auge |
|
a savirac/ia |
a suvit |
der Feind |
u. a. m.
2. a lot die Pflanzung, a tik das Fest, a alawiais Lianenart, a harichis die Lüfte, {a) ren der Leib, (a) i's das Gesäß u. v. a. sind Plurale tautiiin.
3. Wörter, welche Verwandtschaftsverhältnisse und Abstammung aus- drücken, haben im Plural die Endung pik (üt'Ar), z.B.:
Singular Plural
a ruacha a ruavik der Bruder
a rudichi a ruatrik die Schwester
a agerka, a aQerki a a§ervik der Ehemann, die Ehefrau
Anmerkung, a choatka (der Mann), a igetka (das Kind), a levüpka, a kvüpki (der Bruder, die Schwester), a reveska, a rer&ki (der Srhwaher, die Schwäherin), a matka, a matki (Vater, Mutter, Verwandter, Verwandte) können im Plural entweder das Suffix pik annehmen oder der gewöhnlichen Pluralbildung folgen, also a choatka (Sing.), a choata oder a choatpik (Phir.), a igelta r>der a igelvik usw.
4. Das Pluralsuffix kana, kina bedeutet die Herkunft und Abstammung von Personen oder das Zusammensein mit mehreren Personen (vgl. a mdmkdnd, a ndnkhid), z. B. a Puktaskina die Einwohner von Puktas, o Bagaichina die Einwohner von Baga, oder auch einfach a fakta.s, a Baga. Der Singular lautet entweder a Puktaska oder a IWctas.
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44 Rascbeh: Grandregeln der Bainingsprache.
h) Bildung der Mehrzahl von Wörtern der 3. Gruppe.
Es gibt sechs Klassen von abgeleiteten Wörtern. Jeder Klasse steht ein eigenes Pluralsuffix zur Seite, wie aus folgender Zusammenstellung
ersichtlich ist:
Singular Dual Plural
vn tram trag
it (ext, bit) ihim isi$
igl igrim igrig
em (um, bem) am (bam) ap (bap)
ar isum istuj oder itnek
as (us, es) isim isi{j
Anmerkung. Bei nemka (wer?), nebest nemuaimf nemuauj!
Deklination.
A. Genitiv. Allgemeine Regel.
1. Das subjektive und objektive Genitivverhältnis wird durch ein entsprechendes Possessivpronomen ausgedruckt, z.B.:
a choatka a a chipka
der Mann seine Lanze (die Lanze des Mannes)
a choata a ra a chip die Männer ihre Lanzen
a chodriem a ten a chiviem
die beiden Manner ihre beiden Lanzen
a ndnki a r a luanka die Frau ihr Kleid
a ndnkina a ra a hum die Frauen ihre Kleider
2. Das entsprechende Possessivpronomen gestaltet sich verschieden nach den verschiedenen Gruppen der Substantive (vgl. Grundregeln der Bainingersprachc). Bei der 1. Gruppe lautet es a in der Einzahl, a ra oder a t (r) in der Mehrzahl (je nachdem es sich auf mit Vernunft begabte oder vernunftlose Wesen bezieht) und a im im Dual.
a) Beispiele zur 1. Gruppe:
a choatka a a bümki
der Mann sein Knie (das Knie des Mannes)
a choata a ra a bum die Manner ihre Kniee (die Kniee der Männer)
a choariem a ten a bubim
die beiden Männer ihre beiden Kniee (die beiden Kniee der beiden Männer) a vlemka a a visirka das Schwein seine Rippe (die Rippe des Schweines)
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
45
a vlem a r a visir die Schweine ihre Rippen
a vlemiem a ten a visiriem
die beiden Schweine ihre beiden Rippen
b) Bei der 2. Gruppe lautet das Possessivpronomen a t (r) in der Einzahl, a ra oder a t (r) in der Mehrzahl (je nachdem es sich auf mit Vernunft begabte oder vernunftlose Wesen bezieht) und a ten im Dual.
Beispiele zur 2. Gruppe:
a ndnki a r a sdgeneichi die Frau ihr Netz (das Netz der Frau)
a ndnkina a ra a sägen die Frauen ihre Netze
a nanim a ten a sägeneim
die beiden Frauen ihre beiden Netze (die beiden Netze der beiden Frauen)
a läpki a r a ichwdretki
der Kakadu sein Flügel (der Flügel des Kakadu) a Idv a r a ichwdret
der Kakadu ihre Flögel (die Flügel der Kakadu)
lamm a ten a univarertm
die beiden Kakadu ihre beiden Flügel (die beiden Flügel der beiden Kakadu)
c) Das Possessivpronomen bei Wörtern der 3. Gruppe lautet a t in der Einzahl und Mehrzahl und a ten oder a t im Dual.
Beispiele zur 3. Gruppe:
a chsxtrir a r a gateiehi der lange Mann sein Körbchen (das Körbchen des langen Mannes)
a choariei§ a r a gaia die langen Minner ihre Körbchen (die Körbchen der langen Manner)
a choarisim a r a od. a ten a gateim
die beiden langen Männer ihre beiden Körbchen a nanigl a r a niski
das Mädchen sein Grasschurz (der Grasschurz des Mädchens)
a nanigrUf a r a nie die Mädchen ihre Grasschurze
a nanigrim a r a od. o im a nieim die beiden Mädchen ihre beiden Grasschurze
a ichini a r a migl das Vöglein sein Schnabel
a ichirag~ a r a migrig die Vöglein ihre Schnäbel
a ichtram a r a od. a ien a migrim
die beiden kleinen Vöglein ihre beiden Schnäbel
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46
Kascber: Grundregeln der Bainingsprache.
3. Beim Zusammentreffen von mehr als einem Genitiv wird der 2. durch ama oder a r ausgedrückt; ama scheint jedoch die beliebtere Form zu sein, z. B.:
Dauris a r a nigacha ama c hörig Dauris ihr Kopf seine Haare Kamain a a mäkeichi a r a leichi Kamain sein Haus seine Türe
a igelki a r a larini a r a sürini
das Madchen seine kleine Pflanzung ihr kleiner Zaun
4. Überhaupt sei bemerkt, daß der Gebrauch des Genitiv kein so häufiger ist, als in unserer Sprache. Er wird sehr oft durch präpositionale Ausdrucke wiedergegeben, z. B.:
a chasig pra nigacha die Haare des Kopfes,
eigtl.: die Haare am Kopf
a mug pra chövl die Baume des Waldes
a nat pra lat die Taros der Pllanzung(en)
a gtrik pra muga die Zweige des Baumes
a chasig pra ika die Federn des Vogels
a chloig pra husüpka die Wolken des Himmels
a vahg pa acetki das Dach des Hauses
a hies pra el*igit die Wunden des Beines
a Qerik pra richigl die Finger der Hand
Anmerkung. Der eigentliche Genitiv kommt also fast nur als ge- nitivus possessivus vor.
B. Dativ.
1. Fine eigentliche Dativpartikel fehlt. Der Dativ kommt durch Um- schreibungen, wie Fürwörter und Präpositionen, zum Ausdruck, z. B.: (rie chur a savireichi ra Itigi
Du gibst den Leuten Feuer (du beschenkst die Leute mit Feuer)
Ka rech ama huiki baf/oa Fr gibt Tabak mir
Gu tal a adum hair Paskam Ich bringe den Taro dem Paskain
Goa mr a hinki nep gi a rik
Ich nehme das Messer aus deiner Hand (eigtl.: deinen Fingern) Gie it nanir goa eicht
Hole mir Wasser, eigtl.: (du) geh(st) (bring) um Wasser
Nemka a a makeichi? Goa od. ka goa mäkeichi Wessen Haus? Mein Haus, es ist mein Haus
Nrmta a ra a addp? ka a ur a adap Welchen (gehören) die Taros? Ks sind unsere Taros
Nemki a ra sagencichif Ivuran od. Tika ma Ivuran
Welcher (Frau) (gehört) das Tragnetz? Ivuran od. es ist auch Ivurans Tragnetz
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Raschkb: Grundregeln der Bainingsprache.
47
C. Akkusativ.
1. Der Akkusativ ist in vielen Fällen gleich dem Nominativ, z.B.:
Goa lu a choata Ich sehe die Männer
Ka tack a a chunakprmchi Er baut sein Haus
Ta tes a vas Sie essen Brotfrüchte
2. Außerdem kommt auch ama in Akkusativveibindungen vor. Letz- tere Partikel findet sich auch im Nominativ, jedoch nur im beschrankten Maße, uäinlich nur nach der Verbindungspartikel da, dap (und, aber) bei verschiedenen Subjekten in demselben Satze, z. B. a rabdska dama chlap der Hühnerhabicht und die Raupen.
Im Akkusativ dagegen kann ama häufiger da gesetzt werden, wo a steht, z. B. ka tal a nat oder ama nat er trägt Taros; uri hav a oder ama charhracha wir fangen einen Bainingmann.
3. Eigennamen im Akkusativobjekt haben entweder ma oder gar keine Partikel vor sich, z. B. kie rbur Faskam oder ma Vaskam sie zürnt Paskain.
4. In den meisten Fällen wird das Akkusativobjekt durch präposi- u'onale Wendungen ausgedrückt, z. B.:
örn tekmet na od. noma lat
Ihr baut (legt) eine Pflanzung (an)
Wir zwei hören ihn
Oan pan a chodriem tama hidniem
Ihr beide gebt (beschenkt) den (die) beiden Männer(n) (mit) 2 Kleider(n)
Ii tkut rama nanki Sie begraben eine Frau
3. Das Verkleinerungswort
Der Gebrauch des Verkleinerungswortes ist ein sehr häufiger. Es gibt nicht nur verkleinerte Personen- und Sachnamen, sondern auch verkleinerte Eigennamen, Adjektiva, Verben und Fürwörter, z.B.:
a ludnini ein Kleidchen
a lärmt eine kleine Pflanzung
a ruemini ein Kindlein
KoaiQmi der kleine Koaing
a hlvrmi der kleine Große
kurini es (das kleine) sitzt, bleibt
barachini fur es (das kleine) Allgemeine Regeln:
1. Die Diminutivform wird gebildet, indem man die Endung ini (ini) an das Stammwort anhängt, z. B. a hmki das Messer; Stamm hm, Dimi-
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48
Rasches: Grundregeln der Bainingsprache.
nutiv a htnmi das kleine Me.sser. a vaska der Brotfruchtbaum; Stamm ras, Diminutiv a vdsini der kleine Brotfruchtbaum.
Anmerkung. Bei Wörtern, welche die Diminutivform auf regel- mäßige Weise nehmen, ist die Betonung in vu kurz, bei unregelmäßiger Bildung oder Lautveranderungen wird das erste t gewöhnlich lang, z.B.: a mugwi das Baumchen (regelmäßige Diminutivbildung) a muruvini der kleine Kasuar (Lautveränderung: murup) a revini das kleine Beil (Lautveränderung: rep)
2. Die Wörter auf n, /, m, g, u, * bilden den Diminutiv regelmäßig, d. h. durch Anhängen von ini an den Stamm.
Anmerkung, a ruemka oder - Art (Sohn, Tochter) lautet in der Di- minutivform a ruemini und a rutmini.
3. Die Wörter auf Ar, p, f, vet erleiden Lautveränderungen, nicht nur bei Anfügung dieser Ableitungssilbe, sondern überhaupt, wie in der Lautlehre bemerkt worden ist, z. B.i
a chaiöp die Hühner, a chowomi das Hühnchen
a evet der Erdboden, a evrini ein kleines Stück Erde
4. Wie der Deutsche zuweilen in der Volkssprache, so gebraucht der Baininger bei attributiven Adjektiven stets eine doppelte Diminutivform, d. h. die des Hauptwortes und die des Eigenschaftswortes , z. B. :
a lochuvini ama igeUni ein Dörfchen ein kleines
a mrini ama avrini
ein kleines schönes ein Häuschen
4. Das Eigenschaftswort
A. Das attributive Eigenschaftswort kann vor und nach dem Sub- stantiv stehen. In beiden Fällen hat es ama oder a als Verbindungspartikel.
1. Steht das Eigenschaftswort vor dem Substantiv, so ist es das un- veränderte Grundwort mit vorhergehendem Artikel, sowohl in der Einzahl als in der Mehrzahl, z.B.:
a mrer a chodtka oder besser (gebräuchlicher):
a mrer ama choättca der gute Mann a mrer ama ndnki die gute Frau a mrer ama ndnkina die guten Frauen
2. Steht das Eigenschaftswort nach dem Substantiv, so behält letzteres seinen Artikel und das Adjektiv wird mit ihm mittels des einfachen Artikels oder der erweiterten Form desselben, ama. verbunden; außerdem erleidet das Eigenschaftswort selber noch bestimmte Veränderungen , je nachdem es zu einem Substantiv der verschiedenen Gruppen in Beziehung steht.
a) In Beziehung zu einem Wort der 1. und 2. Gruppe.
1. In der Einzahl. In diesem Numerus nimmt das Eigenschafts« wort mit geringen Änderungen die Endung des Substantivs an, worauf es sich bezieht, z. B.:
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Kascheb: Grundregeln der Bainingsprachc.
40
a choatka ama vucha der Mann der böse
a nanki ama igeUri
die Frau die kleine
a gateichi ama pelki
das Korbchen das kleine
2. In der Zweizahl. Hier erhalt das Eigenschaftswort dieselbe Endung wie das Substantiv, z. B. :
a cnoarwm ama m nein die beiden Männer die guten (beiden)
ei latnm ama asuobtm
die beiden Kakadu die diebischen (beiden)
a mu§am ama onparn
die zwei Holzstamme die beiden
Anmerkung. Wenn das Adjektiv vor dem Dual steht, so kann es entweder die Dualform annehmen oder sie entbehren. Steht es aber nach einem Dual, so muß es immer mit seinein Substantiv übereinstimmen.
3. In der Mehrzahl. Hier ist zu unterscheiden, ob das voraus- gehende Hauptwort ein mit Vernunft begabtes oder ein vernunftloses Wesen bezeichnet. Trifft das erstere zu , d. h. ist das Substantiv ein mit Vernunft begabtes Wesen männlichen oder weiblichen Geschlechts und gehurt das Substantiv zu den beiden ersten Gruppen, so nimmt das Eigenschaftswort die Endung ta (ra) an, was eigentlich Pronomen personale der 3. Pers. plur. ist, so daß das Eigenschaftswort, wie weiter unten noch ausführlicher her- vorgehoben wird, eine verbale Konstruktion erhält, z.B.:
a choata ama hlurta die Männer die großen sie
a ndntrina ama vüra die Frauen die schlechten sie
Hat das zweite statt, d. h. bezeichnet das vorausgehende Substantiv ein vernunftloses Wesen, so wird die Endung get, das wieder Pronomen personale der 3. Pers. plur. für derlei Substantive in manchen Fällen ist. direkt oder in vielen Fällen mittels Präposition, dem Eigenschaftswort beigefügt, z.B.:
a vas ama hlür§et
die Brotfrüchte (Brotfruchtbäume) die großen sie
a mrachoav ama gaunipQet die Eukalyptus die langen sie
a snem ama garig" präget die Baumbären die bunten sie
b) In Beziehung zu einem Substantiv der 3. Gruppe.
Allgemeine Regel. Hier gilt nur die eine Regel, daß nämlich das Eigenschaftswort in allen drei Numeri dieselben Endungen sich aneignet, wrie das Substantiv, worauf es sich bezieht, z.B.:
Ätt <i. S*ro. t Orieot Sprachen. 1904 l Abt. 4
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50 K Ascher : Grundregeln der Bainingsprachc.
a daQini ama Itfüfsmi der kleine Hund der kleine sclüaue
a chuvdffirag' ama igelhray die Schätze die kleinen
a chavrem ama chumikumichem die reife Banane die weiche
Anmerkung. Eine Ausnahme macht a r/7 groß, das eine besondere Konstruktion erfordert, z. B. a vit nama vlemka oder a vlemka ama vit nacha das große Schwein.
a adum ama vit naum der Taro der große B. Ist das Subjekt ein Pronomen und das Prädikat ein Adjektiv (bezieht sich also letzteres auf kein Substantiv), so steht das Adjektiv dem ersteren immer voran und das Pronomen selber wird dem Adjektiv nach- gestellt , z. B. :
a vu$oa ich bin schlecht (eigtl. schlecht ich) a vtuichi sie ist kurz a iamesQet sie sind grün
a chlakijrt sie sind schwach (Dinge, vernunftlose Wesen) a chlakta sie sind schwache (feige) Personen
0. Einige Substantive werden zuweilen auch adjektivisch gebraucht, z.B.: a chloiga (die Wolke) blau, schwarz
a choatka (der Mann) männlich, das Männchen a nanki (das Weib) weiblich, das Weibchen a bdfucha (reife Banane) reif a alüdcha (das Ei) weiß a nukgeichi (die Dotter) gelb u.a.m. A ndererscits werden Eigenschaftsworter zuweilen substantivisch ge- braucht. In diesem Falle befolgen sie die Gesetze des Eigenschaftswortes.
D. Manchmal gebraucht der Baininger einen prapositionalen Aus- druck, wo wir ein Eigenschaftswort haben, z.B.:
a urinka vra evet der Boden ist schlüpfrig (eigtl. die Schlüpfrigkeit am Boden)
a chttrseiy pra esko der Weg ist schmutzig (eigtl. Schmutz auf dem
Wege)
E. Die Bildung des Duals (abgesehen von den bereits oben er- wähnten Fällen, wo das Adjektiv nachsteht) und der Diminutivform ge- schieht wie bei den Substantiven. Nur ist zu beachten, daß a vu (schlecht) im Dual a viem anstatt a vuiem und a rim anstatt a vttim hat.
Das erste t in int ist ähnlich wie bei den Substantiven bald kurz bald lang, je nachdem die Verkleinerungsform eine regelmäßige oder un- regelmäßige ist , z. B. :
a v» (schlecht) a rmi a pel (klein) a plini a hlur (groß) a hltirmi
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
51
F. Steigerung des Eigenschaftswortes.
Die Steigerung geschieht nicht wie im Deutschen durch Endungen.
1. Die Verschiedenheit des Grades einer Eigenschaft wird dadurch ausgedrückt, daß man dem Wesen oder dem Ding, welches die Eigenschaft in geringerem Maße besitzt, die entgegengesetzte Eigenschaft beilegt, z.B.:
Kalka ama merka , Lömoam ama xmcha Kalka (ist) gut, Lömoam (ist) schlecht = Kalka ist besser als Lömoam.
2. Eine Art Komparativ wird durch die Präpositionen namm {nameni), pr (vr) und sa vet von, unter, zwischen gebildet, z.B.:
Paskam ki ka§ nameni Bureik
Paskam er geht schneller) von (als) Dureik
Tavanes a hlurka sa vet Lamvtka Tavanes (ist) größer als Lamiska
a maraga i a slurka vra chaducha a a oves der Nashornvogel ist größer als der Kanducha um den Kopf
a Ivanka ära ama chritka nameni luchära dieses Kleid ist kürzer als jenes
3. Der Superlativ kann annähernd durch das Adverb mos oder pem (rem) gebildet werden. Fem steht hinter dem Eigenschaftswort; dem per- sönlichen Fürwort wird pem angehängt; mos dagegen steht hinter dem Eigenschaftswort und dem Pronomen, z.B.:
a chamki ama vuichi mos der Teufel (ist) bös sehr
a dlochut, dap Deo a dlok pemka stark sind wir, aber Gott ist am stärksten
4. Der Superlativ kann auch durch die Verdoppelung des Adjektivs gebildet werden, z. B.: Deo ama merka Gott ist sehr gut.
5. Das Zahlwort
A. Bestimmte Zahlwörter.
1. Die Zahlwörter sind bis 5 einschl. einfach; die übrigen zusammen- gesetzt.
2. Zahlen über 10 hinaus sind nicht gebräuchlich, es fehlt auch da- für die Benennung. Die Eingeborenen zählen überhaupt im gewöhnlichen Verkehr nur von 1 bis 4 einschl.
3. Alle Zahlwörter haben, wie bereits bemerkt, den Artikel vor sich.
4. Die Zahlwörter eins und zwei nehmen adjektivische Formen an , die übrigen Weiten stets unverändert. Außerdem wechselt noch demka eins die ganze Linie durch.
Die Grundzahlen sind:
1 a gigsacha, a gtijsiehi (für die 1. und 2. Gruppe), a gig*it, a gigsigl, a gigsus usw. (für die 3. Gruppe)
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
1 a choandska
2 a rekmmeiem (fur die 1. Gruppe) a rekmeneim (fur die 2. Gruppe)
a rekmentram , a rekmenihhny a rekmenigrttn , a rektnenam (für die
3. Gruppe) a odochiem (fiir die 1. Gruppe) a odochim (fur die 2. Gruppe)
a odochiram, a odochisim, a odochigrim, a odocham (fur die 3. Gruppe) a onpim (für die 2. Gruppe) a onpam (fur die 3. Gruppe)
3 a dopgues
4 a ra/pe* oder a bageigi
5 a garichit
6 a garichit dat demka (1. Gruppe), db/ r/mW (2. Gruppe) usw.
7 a garichit dat demiem (1. Gruppe) usw.
8 a garichit dat demQer ama dopgues
9 a garichit dat dem§er ama ratpes 10 a garichigrim
Anmerkung 1. In einigen Gegenden heißt 1 a odoka, 4 außer roi/** auch a bageigi oder a ba§a§.
Ferner ist zu bemerken, daß die Eingeborenen dieser Gegenden, falls sie holier als 5 zählen, stets wieder auf 4 als Ausgangspunkt zurückgreifen, z. B. a ratpes dat detnka = 5, a ratpes dat demiem = 6. a garichit zur Bezeichnung von 5 scheint nicht gebräuchlich zu sein, wahrend a garichigrim fur 10 vorkommt.
2. Die übrigen Zahlnrten finden sich bei den Bainingern nicht vor, nur für der erste und der zweite bestehen die verbalen Ausdrücke rwr oder uir und nasat und navasasat, die eigentlich vorangehen und nach- folgen bedeuten.
3. a gerksacha der einzige, a gigsacha einer, a rekmeneiem, a odochiem, a onpim und a onpam werden wie Adjektiva durch ama mit dem Substantiv ver- bunden, die übrigen entweder durch ama oder nama oder durch beide zugleich. Beachte, daß nama sich je nach dem vorausgehenden Substantiv verändert, d.h. zur Präposition n das entsprechende Pronomen personale hinzutritt, z.B.:
a gtrksacha ama choatka ein einziger Mann
a gigsacha ama chäelka ein Känguruh
a gdrumki ama gtgsichi ein Kasuar
a dagir ama gigsit ein Hund (schlanker, dünner)
a arev-im ama rekmeneim zwei Beile
a onpim ama igeJim zwei Mädchen
a mtigatn ama onpam zwei Ilolzstänune
a mlaos ama dopgues drei Kähne
a rat)** nama chaiop vier Hühner
a chaiwirag ama ratpes nirag vier kleine Hühner
a garichit nama suvit dat demka oder a garichit dat demka na suvit sechs Feinde
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache. 53
Anmerkung. Taros werden bündelweise (ä 6 Stück) verkauft, z.B. a mrucha na not oder einfach a mrucha ein Bündel Taros.
Kokos, Brotfrüchte und Tavet (Miscanthus japon.) werden ebenfalls halbdutzendweise gezählt, z. B. a nanoichi na lamas oder auch a mrucha na lamas; a raguigi na tavet ein Bündel wilden Zuckerrohres, a läireichi noma tos ein Bündel Brotfrüchte.
B. Unbestimmte Zahlworter. a chasna nama oder na wie viele?
a aehak (a ak), a achik (a aik) irgendeiner, irgendeine (ist aller Ab- leitungen fähig)
a aret (für Personen bei den 2 ersten Gruppen) irgendweiche, einige
a aQet (für vernunftlose Wesen) irgendwelche, einige
a achra§ (für die 3. Gruppe) irgendwelche, einige
koaMr a achak usw. keiner, niemand, auch koasir a ra, koasir a a§et
a achdni etwas
a § irgendwelcher, irgendwelche, irgendwelches, irgendwelche (bleibt
unverändert für die 3 Gruppen) hak einer, baik eine (s. unbestimmte Fürwörter)
a uoik ein, a uaik eine, nimmt gleich a achak alle Ableitungen an.
a uoik kommt bloß in Verbindung mit dem Possessivpronomen
vor und hat besitzanzeigenden Sinn a aber noma od. na viele, zahlreiche a abriki nama od. na viele, zahlreiche a savireichi nama od. na viele, zahlreiche ntika nama od. na viele, zahlreiche a malet nama od. na viele, zahlreiche a märik nama od. na wenige
6. Das Fürwort
a) Das personliche Fürwort. Einzahl
§oa ich, mich ki (chi) er
§u ich ku (chu) er
Qi du, dich kie (chie) sie
§ie du ki (chi) sie (Objekt)
ka (cha) er, ihn §a (geri, ini) es
Zweizahl
un wir zwei, uns zwei ten sie zwei
ödn ihr zwei iem (im) sie zwei
üKn ihr zwei, euch zwei
Mehrzahl
ut wir, uns gtn ihr, euch
ta (ra) sie, für Personen (1. u. 2. Gruppe)
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R Ascti KB : Grundregeln der Bainingsprache.
ti (n) sie, für Personen (1. u. 2. Gruppe) tu (ru) sie, für Personen (1. u. 2. Gruppe) Qa sie (3. Gruppe)
Qet (Qeri) sie, für Personen (3. Gruppe) und Sachen (1., 2. u. 3. Gruppe)
1. Gebrauch der angefahrten persönlichen Fürwörter.
1. Qoa ich, mich; Qu ich.
a) Qoa steht ausschließlich von Qu in Fallen, wo das Pronomen der 1. Person selbständig gebraucht wird, z. B. nemka cha tit wer geht? Qoa ich.
b) in Verbindungen mit V7 erben oder in Fälleu, in denen es Subjekt und das Prädikat ein Adjektiv ist. z. B. Qoa tüma ich lache, Qoa ttil ich sage, a miQiesgoa ich bin faul.
Anmerkung. Bei den Zeitwörtern, welche das Pronomen nach sich verlangen, steht nur Qoa, kuriQoa ich sitze, ich bleibe.
c) in Verbindungen mit Verben, bei welchen das persönliche Fürwort vor dem Zeitwort steht, kann in gewissen Fällen Qu oder Qoa gebraucht werden (s. Verba defectiva Anm. 3).
d) Qoa bezeichnet auch das Objekt, z. B. ka lu Qoa er sieht mich.
2. Qi du, dich; gie du.
a) Qi wird gebraucht bei Verben mit nachstehendem Pronomen zur Bezeichnung der 2. Person Kinzahl, z. B. kudasQi du willst nicht.
b) Qi steht ausschließlich von Qie in allen Fällen , wo das persönliche Fürwort der 2. Person selbständig auftritt, z. B. ^i, Qie teig du, du singst!
c) Qi steht auch als Objekt, z. B. ta frs Qi sie schlagen dich.
3. Qie du. Qie wird gebraucht bei V erben mit vorangehendem Pro- nomen, z. B. yie breiQ du schläfst, Qie kdk du lügst.
Anmerkung, e in QU klingt zuweilen wie a, z. B. Qia chu Qoa du furchtest mich.
4. ka {cha) er wird nur bei Wörtern der 1. Gruppe gebraucht, und
zwar:
a) zur Bezeichnung der 3. Person Einzahl. Es steht vor und nach dem Zeitwort, bloß wird es, wie in der Lautlehre angedeutet, zwischen zwei Vokalen zu cÄ, z. B. ka sürtip er trinkt; a ika cha tes der Vogel frißt; kuricha er bleibt.
b) ka ist mit derselben Beschränkung, wie oben angegeben, auch Objekt, z.B. ka rbur ka er zürnt ihm; Qoa lu cha ich sehe ihn.
5. Art (cht) er. Obwohl dem gewöhnlichen Gebrauch nach Pronomen der 3. Person Einzahl bei Wörtern der 2. Gruppe, so steht doch auch ki bei einigen Zeitwörtern zur Bezeichnung der 3. Person Einzahl bei Wörtern der 1. Gruppe, z.B. Kamain ki Qnig Kamain fürchtet sich; Bumet kt Qigrem Bumet geht spazieren.
6. kie (chifi), ki sie.
a) wie ka (cha) bei den Wörtern der 1. Gruppe, so wird kie (chie, ki) bei den Wortern der 2. Gruppe zur Bezeichnung der 3. Person Einzahl gebraucht, z. B. kie surup sie trinkt; Krau chie tes der Kraubach rauscht; kudaski sie will nicht
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Rascheb: Grundregeln der Bainingsprache. 55
b) ki ist auch Objekt, z. B. §u nen ki ich bitte sie; ut hu cht wir sehen sie.
7. ga (geri) es, sie.
§a steht als 3. Person Einzahl und Mehrzahl bei Wortern der 3. Gruppe, ferner als 3. Person Mehrzahl bei Wörtern der 1. u. 2. Gruppe, welche vernunftlose Wesen bezeichnen, z. B. a mu$mi {ja sep das B&umchen fällt; a chaiop ga tes die Huhner fressen; a ruimirag geri chuoik die Kinder (liehen.
8. ini es.
a) tri* steht in Verbindung mit Adjektiven und Verben , die das Pro- nomen nach sich haben, z. B. a ruimini menepmenevim das Kind ist schläfrig; a hinini ama grichini das kleine Messer ist scharf.
b) tni steht auch manchmal in Verbindung mit Verben , die das Pro- nomen vor sich haben. In diesem Fall haben wir aber ein doppeltes Sub- jekt, z. B. a ichmi ini ga tes das Vögelchen frißt.
c) mi steht als Objekt, z.B. goa hat ini ich fange es (das kleine); ka mif ini er nennt es (das kleine).
9. un wir beide.
n) un steht in Verbindung mit Verben, die das Pronomen vor und nach sich haben, z. B. un tit wir beide gehen; kurun wir beide sitzen.
b) un steht selbständig, z.B. uemiem ten tit? welche beide gehen? un wir beide.
c) un steht als Objekt, z. B. ka nem un er sendet uns beide.
10. oan ihr beide.
oan steht in Verbindung mit Verben, die das Pronomen vor sich haben, z. B. oan pig ihr beide klettert.
Anmerkung, oan steht weder selbständig noch als Objekt.
11. um ihr beide.
a) um steht in Verbindung mit Verben, die das Pronomen nach sich haben , z. B. kurum ihr beide sitzt.
b) uin steht als Objekt und selbständig, z. B. ta tar uin sie waschen euch beide; uin, oani feig ihr beide singt
12. ten sie zwei.
ien steht in Verbindung mit Verben, die das Pronomen vor sich haben, z. B. um mos sie beide liegen.
Anmerkung, ien steht niemals als Objekt, noch wird es selbständig gebraucht.
13. iem, im sie zwei.
a) iem steht in Verbindung mit Verben (und Adjektiven), welche das Pronomen nach sich verlangen, z. B. kuriem sie beide sitzen; a viem sie beide sind böse; kurim sie beide (Frauen) sitzen.
b) iem, im steht als Objekt, z. B. ka rbur iem er zürnt den beiden; vr bur im wir zürnen ihnen beiden (Frauen).
c) äwi, im steht selbständig, z. B. iem mtini, ieni tres sie beide, sie verstecken sich; im mani, ieni ires sie beide (Frauen) verstecken sich.
14. ut wir, uns.
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Hasche» : Grundregeln der Rainingsprachc.
a) ut stellt selbständig, wo das Pronomen der 1. Person Mehrzahl selbständig gebraucht wird, z.B. ut, uri tmatna wir, wir arbeiten; nemta ri main? ut welche tanzen? wir.
b) ut steht in Verbindung mit Verben, die das Pronomen sowohl vor als nach sich haben, /.. B. ut rnes wir essen; kudasut wir wollen nicht.
c) ut ist auch Objekt, z. B. ka nem ut er sendet uns; gie chura ut du beschenkst uns.
15. yen ihr, euch wird wie ut gebraucht.
16. to, ti (ra, ri) sie.
to, ti (ra, ri) werden bloß bei Wortern der 1. Gruppe gebraucht, die mit Vernunft begabte Wesen bezeichnen.
to (ra) steht bei Verben mit vorhergehendem und nachfolgen- dem Pronomen, z. B. to tü sie gehen; kudasta sie wollen nicht.
Anmerkung, to (ra) steht bei einigen Verben und Adjektiven, deren .Stamm mit einem Konsonanten beginnt oder endet, z. B. to to/ sie tragen; asuamta sie stehlen; kurira sie sitzen.
17. ga, get sie.
a) get steht bei den Verben, welche das Pronomen nach sich haben, z. B. a chiripget sie schämen sich.
b) ga, yet (yeri) steht bei Verben mit vorhergehendem Pronomen, wenn sich das Verb auf ein Substantiv (in der Mehrzahl) der 1. u. 2. Gruppe bezieht, welches verminftlose Wesen bezeichnet, oder auch, wenn sich das Verb auf ein Substantiv (in der Einzahl oder Mehrzahl) der 3. Gruppe be- zieht, gleichviel ob es vernunftlose oder mit Vernunft begabte Wesen be- zeichnet, z. B. a mug ga tu die Baume tragen; a ruimini ya mes das Kind ißt; a nanirag geri tal ama not die Mädchen tragen Taros.
c) ff et steht bei Adjektiven (s. Adjektive).
d) get steht als Objekt, z. B. ut lu yet wir sehen sie (Sachen, ver- nunftlose Wesen).
Anmerkung, i in geri ist euphonisch.
2. Die übrigen Formen des persönlichen Fürwortes.
1. i ka goa das bin ich, das ist mein (vgl. das Fran-
zösische: c'est moi, c'est mon ...)
käi g% ka cha kai chi
ka ini, ka it, ka iyl, ka ar, ka um, ka us
(Je nach der Endung des abgeleiteten Sub- stantivs , worauf sich das Fürwort bezieht.)
ka un ka uin
Zweizahl ( ka iem I ka im
\ ka ifäm , ka iravi , ka iyrim , ka ihum , ka am, ka i&im
Einzahl
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Raschkb: Grundregeln der Bahiingsprache.
57
/ ka ut \ ka gen Mehrzahl l ka ra
I ka get, ka trag, ka ihiy, ka igrig, ka itnek, ka ap, [ ka isig*
Anmerkung, ka läßt auch euphonische Änderungen zu, z.B. di ki gen.
2. Ka ani §oa usw. das bin ich vielleicht, das ist mein vielleicht usw.
3. Temgoa ich, mich ttmyi
temka temki
temini tebit, temig I, tebem, tebar, teles
temun
trmuin
temusm, tebim, temiram, temihim, temigrim, tebam, temihum
temget, temiraQ, temihig, temigrig, tebdp, temitwk, temihig
4. Bagoa mir, mich, für mich
5. Nagoa mir, mich (ich)
Anmerkung. 1. Hierzu gehören noch magoa, saQoa, pra§oa u. n. in. Ks sind dies alles Verbindungen einer Präposition mit dem personliehen Fürwort. Die Präposition wird von dem vorausgehenden Verb l>estinunt (vgl. auch bagoa, temgoa, nagoa).
2. §oa, ka goa, ka ani tjoa und temgoa stehen in Fällen, wo dos Pronomen der 1. Pers. (Sing. u. Plur.) selbständig gebraucht wird.
3. goa, ka goa können, wenn sie selbständig gebraucht weiden, eines fur das andere stehen. Der einzige Unterschied liegt in einer stärkeren oder schwächeren Betonung, je nachdem die längere oder kürzere Form zur Anwendung kommt.
4. temgoa steht selbständig bloß bei gewissen Verben und in Ver- bindung mit der Negation koasir (nicht).
5. bagoa, magoa, sagoa, prag~oa u. a. m. stehen bloß als Objekt.
6. nagoa steht als Objekt, ferner selbständig nach Substantiven oder substantivierten Adjektiven zur Hervorhebung des betreffenden Zustandes, z. B. ka ruchun näigi er sagt zu dir; a ioska nacha er ist ein Teufel (arm), Brigi nagoa ich bin Bringi.
b) Das besitzanzeigende Fürwort.
goa (gu) mein, meine, mein (Sing. u. Plur.) gi dein, deine, dein (Sing. u. Plur.) a sein a t ihr
a get sein, ihr, steht zur Bezeichnung der Abstammung bei den Wörtern mam und nan
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
a tin unser zweier a oan euer zweier a ten ihrer zweier a ut unser a §en euer a ra seine, ihre a t seine, ihre a get seine, ihre
Anmerkung. 1. Wie aus dem Schema hervorgeht, ist das Possessiv- pronomen dasselbe wie das persönliche. Nur ist zu bemerken, daß es den Artikel vor sich hat, ferner daß das weiche nasale Q in g~oa und gi in der Regel zu einem harten Nasenlaut g wird.
2. Die Pronomen der 1., 2. und 3. Pers. sing, der 1. Gruppe haben keinen Artikel vor sich.
3. Das besitzanzeigende Fürwort ist allen 3 Gruppen von Substan- tiven gemein. Eine Ausnahme macht nur das Possessivpronomen a, das nur der 1. Gruppe von Substantiven im Singular eigen ist.
4. Das besitzanzeigende Fürwort steht vor dem Substantiv und wird mit demselben durch den einfachen Artikel verbunden. Eine Ausnahme macht: goa mein, meine.
5. Worter, die ohne Artikel gebraucht werden, entbehren gewöhnlich desselben auch, wenn ein Possessivpronomen mit denselben verbunden wird, z. B. (mam) a ut mam unser Vater, a (Jen nan eure Mutter, a r mam ihr Vater, doch hört man auch a ura mam.
6. Anstatt a nanki a r a rik sagt man a nanki r e rik die Finger der Frau; anstatt a damki a r a oves, a damki r e ves der Gipfel des Berges, a dam are ves die Gipfel der Berge . a choata r e nan die Mütter der Männer, anstatt a r a sakneichi sagt man a t sakneicM ihr Angesicht u. v. a. m.
7. Bei gewissen Wörtern, wie mam (Vater), nan (Mutter), a ileiyiyl (der Fuß), a üeigit (das Bein), a ileiga (die Zehe) lautet das Possessivpro- nomen der 1. Pers. gu statt goa, dagegen sagt man: goa eleigigl, goa eJeigiX goa eleiga.
c) Das hinweisende Fürwort. Es wird hier nicht streng unterschieden zwischen den verschiedenen Arten von Demonstrativen, dem näherliegenden und dem entfernteren.
1. a, äro, a«f/, la, /«, für alle Numeri, dieser, jener, diese, jene. Sie stehen stets nach dem Substantiv ohne irgendwelche Verbindung, z. B. a ika ära , oder a ika aie't oder a ika a dieser Vogel , a sagen ära oder a sagen aie't oder a sagen a diese Tragnetze, la a ruiminia dieses Kind da.
Anmerkung, ära, aie't, a werden nur adjektivisch gebraucht, in Verbindung mit lucha jedoch auch substantivisch.
2. lücJta (1. Gr.) Sing. luicha (2. Gr.) Sing, dieser, jener, diese, jene liema (1. Gr.) Dual lima (2. Gr.) Dual diese, jene beide
Iura (1. u. 2. Gr.) Plur. luQera (1. u. 2. Gr.) für vernunftlose Wesen diese, jene.
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Raschzb: Grundregeln der Bainingsprache. 59
Singular Dual Plural
lina (3. Gr.) lirama liraga dieser, jener
lira • lihima lihiga • >
ligela • ligrima Hgri/Ja •
Unna • Idma lava
Idr > lihutna Utnacha
Ins . lisuma (2. Gr.), lisuga. lm§a - lisima (l.u. 3. Gr.)
Anmerkung. 1. /ticA« kann vor oder nach dem Substantiv stehen. Steht es vor. so wird es mit dem Substantiv durch den erweiterten Artikel ama verbunden, z. B. lucha ama dtüka dieser Stein.
Steht es nach, so folgt es dem Substantiv ohne irgendwelche Ver- bindungspartikel, z. B. a dulka lucha dieser Stein, der Stein da.
2. lücha wie überhaupt das ganze Demonstrativ hat keinen Artikel vor sich.
3. luicha folgt denselben Regeln wie lücha.
4. luQtra steht bei Wörtern der 1. und 2. Gruppe, die vernunftlose Wesen bezeichnen, wie bereits bemerkt.
5. Bei den Ableitungen befolgt das in Rede stehende Demonstrativ dieselben Regeln wie das Adjektiv, d. h. es nimmt alle Kndungen des Sub- stantivs an, z.B. a iyeliray liraga oder lira/) ama igelirag jene kleinen Kinder.
6. ära und atä werden sehr häufig mit lucha in allen Numeri, .sowohl wenn es sich auf ein Wort der 1. und 2. als auf ein Wort der 3. Gruppe bezieht, verbunden, z. B. a igipka luchdra dieser Tote, a dafjit Hraiet dieser Hund.
7. Die abgekürzte Form la, die unverändert bleibt, steht nur vor dem Substantiv, z.B.laa mutfit oder la a muyir a dieses Bäumchen, la a cÄodriem diese zwei Männer.
8. Die Form lu steht bloß vor dem Substantiv, z. B. lu ama chuatkd dieser Mann da.
d) Das ruckbezügliche Fürwort.
Die rückbezüglichen Fürwörter werden gebildet:
1. durch Verdoppelung der persönlichen bei Verben von subjektivem Begriff, z. B. :
Qoa §oa it ich selbst gehe gi §ie it du selbst gehst ha cha it er selbst geht usw.
2. Durch Anfügung von den Silben nax, mis an das Zeitwort oder an den Stamm der Präposition , welche mit dem betreffenden Zeit- wort konstruiert zu werden pflegt, z. B.:
<)oa mi§ nas ich töte mich selbst
aremut nacranas wir lieben uns selbst
ka kdk tern is er betrügt sich selbst
§u okmes temis ich wasche mich
ka iaJiur sanas er irrt sich
ti nin bonos sie kochen für sich
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprache.
e) Das fragende Fürwort.
nemka? Sing. (1. Gr.) wer? nemiem? Dual (1. Gr.) welche beide?
nemkil Sing. (2. Gr.) wer? nebhnt Dual (2. Gr.) welche beide?
nemtal Plur. (1. u. 2. Gr.) wer? welche? (bei Wörtern, die eine Person bezeichnen)
nem$et? Plur. (1., 2. u. 3. Gr.) wer? welche? (bei Wörtern, die ver- nunftlose Wesen bezeichnen).
Anmerkung. 1. nemka, substantivisch gehraucht, steht immer vor- aus, z. B. nemka sa cha rekmet nacliat wer hat es getan?
2. nemka, adjektivisch gehraucht im Sinne von: was für ein, steht immer nach und nimmt alle Endungen des Substantivs an, z. B. nemkaa a ag~erki? wessen Frau? aber a aQerki nemkif was für eine Frau? a ika nem- kaf was für ein Vogel? a gam nemQeti was für Früchte?
3. Die abgeleiteten Formen von nemka:
Singular Dual Plural
nemmit (3. Gr.) nemiromt nemiragt
nebitt • nemihim? mmisigl
nemigll • nemigriml nemigrig"!
nebart • nemihumt nemxsu§ u. nemitnek?
nebem? » nebaml nebdpi
nebest » nemuahn 1 nemuai§ f
4. A igac/tat Sing. (1. Gr.) was? was für ein? a igiem? welche beide?
Dual
a igichi? Sing. (2. Gr.) was? was für eine? a igimf welche beide Dual
a igigetl Plur. was? welche? Als abgeleitete Formen von a igacha?
Singular Dual Plural
a igtnif a igiramt a igiraQt
a igiti a igisim? a igisig?
a igiglf a igigrimt a igigrigf
a igdr? a igihum? a igitnekf
a igumK a igdm? a
f) Das unpersönliche Fürwort
Ein unpersönliches Fürwort gibt es nicht. Unser unpersönliches Für- wort wird in der Regel durch ein Substantiv wiedergegeben, z. B.: a armriki es regnet (eigtl. der Regen) a armrer es regnet (eigtl. die Regen) a mfimini es blitzt (der Blitz) a mgSmira§ es blitzt (die Blitze) a rariiska es donnert (der Donner) a rdries es donnert (die Donner)
a rarieska vrekprek metka es donnert stark (der Donner kracht) a iaigi es ist finster (die Finsternis)
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Raschkb: Grundregeln der Bainingsprache. 61
n es ist Nacht (die Nacht) so reträt es dunkelt a ntracha es ist heiß (die Sonne)
a ntracha cha snis die Sonne scheint sehr heiß; große Hitze a vtnika na ntracha die Sonne steht im Zenit; es ist Mittag a ntracha cha levitik die Sonne neigt sich; nachmittags sa unun es ist Abend
a lavrka es ist Wind, der Wind weht (der Wind) getget es schmerzt, geiget pra§oa es schmerzt mich a viski es ist kalt (die Kälte) a visgoa ich bin kalt, ich friere
g) Das unbestimmte Fürwort.
ta (ti) man (eigtl. 3. Pers. plur. des personlichen Fürwortes) iak, iaik einer, eine, der andere, die andere
sichiak oder stak (1. Gr.), sichiaik oder siaik (2. Gr.) ein anderer, eine andere
tarak (l.Gr.), taraik (2. Gr.) ein anderer, eine andere iviak (l.Gr.), iviaik (2. Gr.) ein anderer, eine andere bak1 (l.Gr.), baik (2. Gr.) irgendeiner, jemand
Anmerkung, sichiak, tarak und iviak haben für die 1. und 2. Gruppe je eine bestimmte Nachsilbe und für die 3. Gruppe alle Suffixe, ähnlich wie die Substantia.
Paradigma, a) Für die 1. und 2. Gruppe. sichiak für die 1. Gruppe sichiaik für die 2. Gruppe
i, Dual für die 1. Gruppe i , Dual für die 2. Gruppe sichiärei oder sidret\ Plural für Personen der 1. und 2. Gruppe sichid§ oder sid§t Plural für vernunftlose Wesen der l.und 2. Gruppe.
Anmerkung. Die Endung ak scheint sich mit dem ähnlichen Worte in goa ak (mein Freund) zu decken. Dual davon auch atemy auim, Plural
b) Für die abgeleiteten Formen (3. Gruppe). Singular Dual Plural
sichiäni oder sidni sichiäram oder sidram sichidrag~ oder sidrag
sichiduU oder siduit sichidsim oder sidsim sichiasig oder siasig
sichtdgl oder sidgl sichiagrim oder siagrim sichiagrig oder siagrig
oder siaxtar sichidsum oder sidst/m sichidtnek oder sidtnrk sichiduam oder sidvam sichidudp oder siauap
1 bak wird bloß substantivisch gebraucht, z. B. a yen bak tea n einer von eueh komme; at t'c a yen bak ka nari cha *urup, da elui xurup wenn jemand von euch trinken will, der trinke.
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lUsriiKR: Grundregeln der Bainingsprache.
Anmerkung. 1. sichiak, iriak und tarak stehen vor dein Sub- stantiv und werden mittels ama mit demselben verbunden, z. B. tarach ama t'ka ein anderer Vogel; taraich ama Idpki ein anderes Kakaduweibchen. sidrei ama igella andere Knaben; siarag ama naniraQ andere Mädchen.
2. iak steht auch mit a igacha? z. B. a igacha iach dmani? Was gibt es da unten?
7. Das Zeitwort
1. Man unterscheidet in der Bainingersprache drei verschiedene Arten von Zeitwörtern:
a) solche, die das persönliche Fürwort vor sich haben,
b) solche, die das persönliche Kurwort nach sich haben,
c) solche, die aus einem Substantiv oder Adjektiv und einer Prä- position nebst Pronomen gebildet werden. Präposition und Pronomen stehen dem Substantiv nach.
2. Die 1. Klasse enthält sowohl transitive als intransitive Zeitwörter, die zwei übrigen nur intransitive.
3. Das Bainingerverb hat wie das Hauptwort 3 Numeri: 1. Einzahl, 2. Zweizahl und 3. Mehrzahl und jede derselben 3 Personen.
4. Das Bainingerverb kennt ferner 3 Hauptzeiten: Präsens, Futur und Perfekt.
f>. Im Präsens und Futur erleidet der Stamm des Zeitwortes selbst keinerlei Veränderungen, mit Ausnahme von manchen Abkürzungen.
6. Im Perfekt bleibt der Stamm bald unverändert, bald erfährt er Abkürzungen oder Lautverwechselungen.
7. Die Verschiedenheit der Tempora (Futur und Perfekt) wird durch die Partikeln i, ik, ip, du, di, da, di iv, di ik für das Futur und sa für das Perfekt ausgedrückt.
Das Präsens hat keine besondere Partikel. Es besteht aus dem Pronomen und dem Stamm des Zeitwortes.
Anmerkung. 1. Das Futur ist zweifach: i, ik, ip und du, di, da. ik entspricht dem deutschen ich werde, z. B. ich werde essen ik {joa tes.
Die zweite Form du wird bloß bei gewissen Adverbien und im Satz gebraucht, wenn wir im Deutschen so oder dann setzen würden, z. B. Inga da cha Iii er wird morgen schreiben; ai §ie kdk, du g~oa tes §i wenn du lügst, so werde ich dich schlagen.
2. Die Zeitwörter mit nachfolgendem Pronomen, welche nicht mit dem A:- Laut beginnen, haben im Futur ip (iv) anstatt ik, z.B. iv a vugoa ich werde böse sein.
Die Zeitwörter mit nachfolgendem Pronomen, welche mit dem Ar-Laut beginnen, haben bloß i im Futur (s. Lautlehre unter 1), z. B. i karak pragoa ich werde schweigen.
Bei diesen Zeitwörtern, wenigstens bei denen unter ihnen, die mit dem A'-Laut (ch) beginnen, wird die zweite Futurform durchgehend mit da gebildet.
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Rascb.ir: Grundregeln der Rniningsprachc. 63
3. Zwischen die Perfektpartikel sa und das Pronomen der 2.Pers. sing. 1. Gruppe und der 2. und 3. Pers. sing. 2. Gruppe §ie und ckie tritt ein euphonisches i, z. B. sai gie tes anstatt sa gie tes du hast gegessen; sai chie vin sie ist gekommen.
Die Abwandlung des Verbs lautet folgendermaßen:
I. Klasse. Verba mit vorhergehendem Pronomen.
1. Präsens. Einzahl. Zweizahl. goa tes ich esse un tts wir beide essen
gie tes du ißt oan tes ihr beide eßt
ka tes er ißt (1. Gr.) ten tes sie beide essen
kie tes sie ißt (2. Gr.) ga tes es ißt (3. Gr.)
Mehrzahl.
u tes wir essen Qen tes ihr eßt
ta tes sie essen (fur Personen der 1 . u. 2. Gr.)
ga tes sie essen (für vemunftlose Wesen der 1., 2. u. 3. Gr.)
2. Futur (erste Form).
Einzahl. Zweizahl. ik goa tes ich werde essen iv un tes
üc §ie tes w oan tes
i ka tes iv im tes
i kie tes
i ini ga tes oder iv ini ga tes
Mehrzahl.
iv u tes ik gen tes
t ta tes (fur Personen der l.u. 2. Gr.)
ik ga tes (für vernunftlose Wesen der 1., 2. u. 3. Gr.)
Futur (zweite Form).
Einzahl. Zweizahl. Mehrzahl.
du goa tes ich werde div un tes div u tes
essen div oan tes dik gen tes
di gie tes ^ ^ ft m tM
da cha tes (ja tes
di ini ga tes
Anmerkung. Wie nus dem Paradigma hervorgeht, paßt sich das zweite Futur in einigen Formen dem ersten an. Merke, daß auch da noch an Stelle von die steht, z.B. im Satze biga da uri Iii morgen werden wir schreiben.
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04
Rascher: Grundregeln der Bainingsprarhe.
3. Perfekt und unmittelbar bevorstehende Zukunft.
Einzahl.
sa §oa tes ich habe ge- gessen, ich werde so- fort essen
sai gie tes
sa cha tes
sai chie tes
sa ga tes
Zweizahl. sa un tes sa oan tes sa ten tes
Mehrzahl. so u tes sa §en tes sa ra tes sa (ja tes
4. Befehlsform.
gie tes iß oder sai gie tes gen tes iß oder sa gen tes u tes laßt uns essen oder
sa u tes
II. Klasse. Verba mit nachfolgendem Pronomen.
1. Präsens. Zweizahl. kudasun kudasuin
Einzahl. kudasyoa ich will nicht kudasgi kudaska kudaski
Mehrzahl.
kudasgen kudasta kudasget
2. Futur (erste Form). i chtidasgoa ich werde
usw.
3. Futur (zweite Form). da chudasgoa da chudasgi usw.
4. Perfekt.
sa chudasyoa ich habe nicht gewollt sa chudasgi usw.
5. Befehlsform.
kudasgi oder sa chudasgi wolle nicht, schlage es ab usw.
Anmerkung. Die Verneinung beim Imperativ wird durch kurima (i) ausgedrückt, z.B. kurimai gie kdk luge nicht, kurima ic u tes laßt uns nicht essen, kurimai churigi bleibe nicht, kurimai asuamgen ihr sollt nicht stehlen.
III. Klasse. Verba, die aus einem Substantiv und einer Präposition gebildet sind.
Bei Verben dieser Art folgt nach dem Substantiv die Präposition, der das Pronomen angehängt wird. Substantiv und Präposition erleiden keinerlei Veränderungen. Die Abwandlung geschieht wie bei den Verben der 2. Gruppe; die Präpositionen, welche zur Bildung von Zeitwortern dienen, sind vorzüglich pra in, an, na an, pem an.
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Raschkb: Grundregeln der Baiuingsprache. 65 Paradigma.
Einzahl. Zweizahl. Mehrzahl.
a chreika vraQoa ich a chreika vraun a chreika vraut
^aste a chreika vrauin a chreika wagen
a chreika vraigH a chreika vraiem(\. Gr.), a chreika vrara
a chreika vracha rrawi (2. Gr.) a chreika vraget
a chreika vreichi a chreika vrmi
2. Fntnr (erste Form), ic a chreika vraQoa ich werde fasten usw.
3. Futur (zweite Form). da a chreika vraQoa usw.
4. Perfekt.
sa a chreika vraQoa ich habe gefastet.
Wie a chreika vra§oa werden noch konjugiert: a rais pragoa ich bin fett (a raiska das Fett)
a chuirei§ pra§oa ich bin mit der Hautkrankheit behaftet (a chuireigi
die Hautkrankheit) a vleichi vrag~oa ich bin müde (a vleichi die Müdigkeit) a uerka vra§oa ich freue mich (a uerka die Freude) a tik pra§oa ich begehe ein Fest (a tik das Fest) a meir praQoa ich begehe eiti Fest (a tne'wki das Fest) a tos pragoa ich rufe [ein bestimmter Ruf beim Tanz] (a ioska der
Geist, Teufel) a ioska na§oa ich bin arm , ein armer Teufel a hiski vragoa ich bin unantastbar (a Mski die Schnur) a ragen pemg~oa ich bin mager (a ragenki die Magerkeit) a a§er vraffoa ich verheirate mich (a a/Jerka, a a0erki der Ehemann,
die Ehefrau)
a choar vem§oa ich bin mager (a choarka das Magere)
a uildigi vragoa ich bin krank (a uildigi die Hitze, das Fieber)
a guigi vra§oa ich bin krank, ich habe Fieber, ich bin durstig
(a guigi die Hitze) a draraves prag*oa ich bin fruchtbar (a araraveska gute Erde) a agetki em§oa ich hungere (a agetki der Hunger) a chumki emgoa ich huste (a chumki der Husten) u. a. m.
Unregelmäßige Zeitwörter (Verba defectiva). Einige Zeitwörter, wie tit gehen, tes essen, «, ten, tden kommen, herankommen u. m. a. weisen verkürzte Konjugationsformen auf. Der Dual derselben lautet gewöhnlich wie der des unverkürzten Verbs.
1. Präsens. 1. goa it (von Ht) ich gehe kie it
gie it §a it (oder int ger it)
ka it ta it
nu. £ Orient. Sprach™. 1904. 1. Abt 5
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66 Ra«cmch: Grundregeln der Bainingsprache.
Die übrigen Formen sind regelmäßig: un tity u tit usw. und nicht un il, ut it.
2. Futur (erste Form). Qoa it i kie it
ik gUe it ik ga it (ik §er it)
i ka it i ta it
3. Futur (zweite Form).
du §oa it di gie it usw.
4. Perfekt. Sa g~oa it.
2. n von tden herankommen.
1. Präsens.
öoa n if den oder its deren
§ie n u ren
ka n §e den oder §e deren
kie n ta n
u den oder u deren §a n
oa den oder oa deren
2. Futur. Ik §oa n
3. Perfekt. Sa §oa n
4. Imperativ. Gie n oder fjie ren oder pie tden ge den oder §e deren
3. * essen.
1. Präsens. öoa s §a s
§ie s us ka s ta s
kie 8
2. Futur. Ik goa s usw.
3. Perfekt. Sa goa 8 usw.
4. Imperativ. Gie s, 8ai fiie s usw.
Anmerkung. 1. Unregelmäßige Formen von tes sind ferner « dres, oa dres, ie dres, <fe dres.
Ähnlich wie hei dem Zeitwort tes geht auch bei anderen Verben , die mit einem /-Laut beginnen, in einigen Konjugationsformen das t in dr über, z B. u drachen wir beide sprechen, gen drat'hen ihr sprecht (von tachen).
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: Grundregeln der Bainingsprache.
67
2. Das Zeitwort pin kommen, ankommen erleidet folgende Ver- änderungen: der /»-Laut bleibt stehen, wenn ein Konsonant vorhergeht; geht ein Vokal vorher, so wird p zu r, z. B. un pin, oan pin, im pin, ut pin, gen pin, Qoa vin, ha vm.
3. Gewisse Zeitworter haben, wenn sie sich auf Suhstantiva der 1. Gruppe beziehen, in der 3. Pers. sing, hi, und ti fur die 3. Pers. plur. (bei Wörtern, die ein mit Vernunft begabtes Wesen bezeichnen), z. B. kag schnell sein, gehen, Uichu furchten, sich furchten, *khi* die Erde aufwerten, aufwühlen, »ire* weinen. Bei anderen Zeitwörtern lautet das Pronomen der 3. Pers. sing, ku und in der 3. Pers. plur. tu, z.B. amiQ töten, okmes waschen.
4. Andere Zeitworter haben ka in der 3. Pers. sing, und ti im Plural, i. B. kdk lugen , kndk weinen , singen , trig singen , titain tanzen , dedel an- klopfen, tap fällen, lual pfeifen, tckmet tun, machen, tien bitten, beten, mgim erblicken, schauen u. a. m.
5. Wieder andere Verba haben in der 3. Pers. plur. (1. Gr.) beide Formen zugleich: ta und ti.
6. Eine Anzahl Zeitwörter haben einen zweifachen .Stamm, einen abgekürzten und einen verlängerten. Bei Verben mit abgekürztem Stamme lautet das Pronomen der 1. Pers. sing, meistens Qoa, bei dem verlängerten meistens Qu, z. B.:
Qoa sne* und Qu nes ich rufe
Qoa rkur » Qu rhur ich schenke, ich gebe
yoa uoik > Qu chuoik ich fliehe
Qoa matna * Qu tmatna ich arbeite
Qoa tv* • Qu spes ich rode
Qoa nak » Qu knak ich weine
Qoa Q »Qu QaQ ich gehe
Qoa nismet • Qu snismet ich zerreiße
Qoa van - Qu npan ich gebe
Qoa chuig . Qu kguig ich salbe, ich reibe ein
Qoa igrem - Qu Qigrem ich gehe spazieren
Qoa iaQ 'Qu ikaQ ich gehe schnell
Qoa viQ 'Qu QpiQ ich steige, ich klettere
Qoa ichim • Qu mkim ich pflöcke Brotfrüchte
Qoa ual » Qu lual ich pfeife
Qoa nkrxäm » Qu nkruim ich störe
Qoa &p • Qu psep ich falle
Qoa hi • Qu tlu ich sehe
Qoa chal - Qu Ikal ich verbiete
Qoa lak -Qu tlak ich schäle ab
Qoa hü • Qu Ihil ich sage
Qoa sal > Qu Ihal ich gebäre
7. Andere Zeitwörter haben keinen zweifachen Stamm, sie erleiden bloß Veränderungen im Anfangskonsonanten. Diesen Veränderungen paßt sich auch das Pronomen der 1. Person an, das bald Qu, bald Qoa lautet, /.. B.:
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OS
Haschkb: Grundregeln der ßainingsprachc.
Qu tekmet und Qoa rekmet ich tue Qu tar • Qoa rar ich wasche Qu tapmet • Qoa rapmet ich falle Qu tkut • Qoa rkut ich grabe Qu tat • Qoa ral ich trage
ii. a. in.
8. Gewisse Zeitwörter, meistens solche, die das Pronomen nach sich verlangen, lassen manchmal eine Verdoppelung ihres Stammes zu (s. auch Passiv), i. B.:
bäiQ sa und bäigbäig sa hervorgehen, aufgehen
krek pra und krechrek pra schweigen
mos pra und masmas pra ausruhen
pitk sa und pukpuk sa hervorgehen
pur ma und purvur ma wachsen, keimen
svg na und suQsuQ (susug) na schweigen
u. a. m.
Die übrigen Formen des Verbs.
1. Die negative Konjugation.
Die negative Konjugation außer heim Imperativ wird mittels der Verneinungspartikel koasir, nicht, hergestellt, welche immer vor dem Verb in allen seinen Konjugationsformen steht, z. B.:
koasir Qu tmatna ich arbeite nicht
koasir ti nari sie hören nicht
koasir sug nacha er schweigt nicht
koasir aremut navraiQi wir lieben dich nicht
koasir ik Qoa it ich werde nicht gehen
koasir sai chie vin sie ist nicht gekommen
koasir sa uni nin wir beide haben nicht gekocht
2. Die fragende Form:
a) Bei Krgiinzungsfragen ist dieselbe wie die Indikativform des Zeit- Wortes, z. B. : Qic (/ a igacha? was siehst du? Goa tl a cfinr/ka ich sehe ein Känguruh. Gm trkmet nama igiQftt was tut ihr? Uri spes wir roden. Jjäi cha tin dar ari biga? kommt er heute oder morgen? Lara Qic tmattia däi choasir? arbeitest du jetzt oder nicht?
b) Iti Entscheidungsfragen werden dem Zeitwort gewisse Partikeln vorgesetzt, wie köä, aekoa (i) ari etwa, vielleicht, /.. B. : koa biga ri main? (oder da ri main oder d ri mainÜ), koasir, ta tdan bamar tama ur tanzen sie morgen? nein, sie gehen auf die Saujagd. Koa sa l/rmoam ka käk-f hat etwa Lömoam gelogen? Aekoai gie tit sak Narif gehst du vielleicht nach Nawiu? Ari gie brrig? schläfst du etwa? Ari Qoa Us nas? soll ich selbst meinen Namen nennen?
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Raschkr: Grundregeln der Bainingspraehe.
(51)
3. Die Möglichkeitsform. — Nebensätze.
Hier werden die Verbindungswörter gebraucht: t, ba daß, damit, auf daß, di daß, ae'koa ob, kurima daß nicht, z. B. a savireichi chie mir i chie Ü a mabucha die Leute gehen fort, damit sie den Tanz sehen. Durrik ka IMI baijoa, i Lomoam i aremka naQoa Dureik erzählte mir, daß Lömoam mir zürne. Gie it §ie lu, i ae'koa Bumet ka vin geh und sieh, ob Bumet angekommen ist. Ka snanpet nacha, i ae'koa (oder t koä) cha nari, i ka tit samök ich fragte ihn, ob er ans Meeresufer gehen wolle. A choata ri tuchun, i ta tes §i die Männer sagen, daß sie dich töten werden. A iyelta ra tuchun, ip koasir (oder ip kurimai) ti tmatna die Knaben sagen, daß sie nicht arbeiten werden. Gie tlu, i kurimai ri lui gH gib acht, daß sie dich nicht sehen. Ka rkura §oa rama gam, bu g~oa s §et er gab mir Fruchte, damit ich sie esse.
Anmerkung, t ist in den meisten Fällen bloß Zeichen des Futurs.
4. Der Konditionalis.
Er wird eingeleitet durch die Konjunktionen ai wenn, aniy art viel- leicht, etwa; es können dieselben jedoch auch fehlen, /.. B. Qie tmatna, du (ju rkurai $i oder ai gie tmatna, da gu rkurai gi wenn du arbeitest, werde ich dich beschenken. Ai perhet na mabucha, da uri Iii wenn der Tanz vor- über ist, werden wir Schreibunterricht halten. Gie tit sa va chövl, di gie gag na ma Baga wenn du in den Busch gehst, wirst du den Bangaleuten begegnen. Ani läi iv ur it sa vet ma Vuktas, dama hlur ama armrer sa traut wenn wir heute nach Puktas gegangen wären, so würden wir viel- leicht von einem starken Regen überrascht worden sein. Ai iv ari law uri sjrx ma mrer, da cha va naut wetin wir vielleicht heute gut gerodet hätten, so würde er uns beschenkt haben.
5. Die Wunschform:
Sie wird gebildet mit der Konjunktion ari vielleicht, wenn etwa, wenn doch, oder auch mit dem Zeitwort nari wünschen, z. B. ari goa hinki ära! wenn das Messer doch mir gehörte! oder gu nari, ik goa hinki ära! ich wünschte, daß das Messer mir gehörte!
6. Die Gewohnheitsform.
Die üewohnheitsform kann ausgedrückt werden:
1. indem man das Zeitwort oder Adjektiv wiederholt;
2. durch die adverbialen Ausdrücke oarich oarik alle Morgen, jeden Morgen, pra aren mani alle Tage, täglich, sa unun, sa unun jeden Abend, alle Abend usw.;
3. durch den Ausdruck sa tu (sa ta, sa ti).
Bsp. ka mam, ka main er hat die Gewohnheit zu tanzen, ka suau, ka mau er hat die Gewohnheit zu stehlen, a Igik nacha, a lg*ik nacha er ist wahr, aufrichtig, er lügt nicht. Oarich oarik da uri Iii alle Morgen schreiben wir. Sa ttnun m unun da gern nen jeden Abend werdet ihr beten. Sa tu Qu
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Raschkb: Grundregeln der Bainingsprache.
gigrem ich habe die Gewohnheit spazieren zu gehen. A nanki sa ti chit nin die Frau hat die Gewohnheit zu kochen. Sa tu ri §a§ satnök sie haben die Gewohnheit ans Ufer zu gehen.
7. Die I nfinitivform.
Eine eigentliche Inßnitivform existiert nicht in der Bainingersprache. Unser deutscher Infinitiv kann auf zwei verschiedene Weisen wiedergegeben werden, indem man den Infinitiv entweder in einen Haupt- oder in einen Nebensatz auflöst, je nachdem es der Sinn der Rede erheischt, z. B. ka drem ka Iii er versteht zu zeichnen. Un tir uni rar oder un tir, w uni rar wir beide gehen baden. A chiak naQoa, ik Qu tat ama dulkaära ich bin zu schwach, um diesen Stein zu tragen. Uri sui Qi, Qie tei§ oder uri sui Qi, ik Qie teig wir lehren dich singen.
Passiv.
Eine Passivform fehlt. Sie wird durch das Aktiv umschrieben und zwar durch die 3. Pers. plur. (vgl. hierzu das unbestimmte Fürwort), z. B. lüi koasir ti tmatna heute wird nicht gearbeitet, eigtl. heute arbeiten sie nicht. Ta tes gi du wirst getötet. Ta lachen, i Dureik ka suau es wird gesagt, daß Dureik stiehlt. Biga di ri main morgen wird (getanzt) man tanzen.
Von einigen wenigen Verben existiert jedoch eine Passivform, die auf ähnliche Weise wie das Adjektiv gebraucht wird. Sie wird gebildet, indem man den Artikel vor den Stamm des Zeitwortes setzt und die von letzterem bedingte Präposition mit dem persönlichen Fürwort folgen laßt. Der Stamm des Zeitwortes wird in diesem Falle meist verdoppelt, z. ß. a bug mena hinki oder a hinki ama bug* meneichi oder a buQbuQ mena hinkt oder a hinki ama bugbug meneichi das zerbrochene Messer (buQ zerbrechen). A barbar da kaurka oder a kaurka ama barbar demka der zerspaltene Bam- bus (bar zerspalten). A siksich ama muga oder a muga ama siksika das verfaulte Holz.
Hilfszeitwörter. Die Hilfszeitwörter: sein, haben und werden sind der Baininger- sprache fremd.
1. Sein, a) Vertritt sein die Kopula zwischen Subjekt und einem prädikativen Eigenschaftswort, so wird es durch ein dem Subjekt in Endung und Zahl entsprechendes, persönliches Fürwort ausgedrückt. Das Eigenschaftswort wird auf diese Weise zu einem intransitiven Verb und wird auch gleich den Verben mit nachfolgendem Pronomen konjugiert, z. B. : a nanki ama mriki die Frau ist gut (die gute Frau) a vt'.semka ama reterka der Arekabaum ist gerade a choata ama rit nara die Männer sind groß, b) Verbindet s<*in zur Bezeichnung eines Zustnndes ein Subjekt mit einem substantivischen Prädikat oder präpositionalen Ausdruck, so wird es entweder mit ka oder bloß mit ama übersetzt oder auch na mit dem Pronomen, z. B.:
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Rasches: Grundregeln der Bainingsprache. 71
a cham ka ama vu ama Agelura die Teufel sind schlechte Engel
ka a ur a Uji ära unsere Wörter sind diese, so sprechen wir, so
drücken wir uns aus Ar« ama merket es ist gut, schon ka ama retkinara sie sind weise, schlau a yamanki ama ika oder i ama ika die Taube ist ein Vogel Deo ama ioska ama merka nacha Gott ist ein guter Geist ka ca makeichi er ist im Haus ta gel a Iba sie sind bei den Küstenbewohnern.
c) Das Zeitwort kur sitzen, bleiben, wohnen kann auch in vielen Valien sein vertreten, z. B. a nanki churichi vra lot die Frau ist in der Pflanzung.
kur kann auch ohne irgendwelches Pronomen sein bedeuten. In diesem Falle steht es immer am Anfang des Satzes, z. B. kur a eicht mara rmern es ist Wasser im Gefäß. Kur a ik mera muga es sitzen (sind) Vögel auf dem Baum. Koa chur a achach af ist jemand da?
d) Zuweilen ist sein überhaupt zu ergänzen, z. B. §oa ra avetki ich bin im Haus; goa main(i) a das ist mein Ding da; ka a §en a nat das sind eure Taros.
2. Haben. Haben wird stets mit einem Pronomen wiedergegeben, z. B. goa mriem ich habe zwei Tarobündel. Koa Lamiska a § a atferkif koasir a achik hat Lamiska eine Frau? nein, er hat keine. A chasna ni gi a Am? wieviel hast du Messer? A ratpes naget vier. Koaig i ama ratpes na eleig Koaing hat vier Zehen. Koasir goa a g a huanka ich habe kein Kleid. Koai gi a latf hast du eine Pflanzung? Koasir goa get ich habe keine.
3. Werden. Werden wird durch die Partikeln ip fürs Futur und sa für die Vergangenheit, welche dem Eigenschaftswort oder Hauptwort vorangehen, ausgedrückt, z. B. a igelka iv a (jerhurka das Kind wird blind. A harucha sa a gerhurka oder sa a Qerhur ama harucha der Greis ist blind geworden. Jesus Kristus sa ama choatka nacha Jesus Christus ist Mensch geworden.
Anmerkung. Können in der Bedeutung von verstehen wird durch das Verb drem ausgedrückt, z. B. ka drem, i ka main er kann tanzen. A Iba choasir ta drem i ti mhem a sareicha die Uferleute können keine Tanz- maskeu verfertigen. A chumökmetka choasir ka drem i cha lachen der Säug- ling kann nicht sprechen.
Nicht können im Sinne von nicht vermögen heißt durhup, das dem Zeitwort angehängt wird, z. B. goa tit duchup ich kann nicht gehen, uri teiQ duchup wir können nicht singen.
Beispiele zu den Verben: Gu man sa va avetki ich gehe (trete) in das Haus. Gie tuachen a suvit du ahmst die Feinde nach. A savireichi churichi da rik na lat die Leute sitzen außerhalb der Pflanzung. Ki em a vrika er schwingt die Schleuder. Bugmet nagen ihr erschreckt. Kurimai gie gnig fürchte dich nicht! Sa cha nari, gie nen er hat dich Insten hören.
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72 Raschm: Grundregeln der Bainingsprachc.
Sai chie sal a ruis ama ratpes nara sie hat vier Kinder geboren. A uerka vraun wir beide freuen uns. Ti suruv a chrapki sie trinken Wasser. V ri* uin wir nannten euch beide. Gi a rsavracha naQoa ich bin dein Sklave. Kie kay satmit sie geht schnell, sie läuft. A ioska nacha er ist arm. A niracha bäiybäiy sacha die Sonne geht auf. So uri §uQ a ur a luan wir haben unsere Kleider eingewickelt. Iv aremQen naut ihr werdet uns zürnen. Knasir iv a chiripta sie werden sich nicht schämen. A urka cha tden, da a daga chulkul temka wenn ein Wildschwein kommt, wird der Hund bellen. A nanini a ayetki emmi das Mädchen ist hungrig. A naniram a ayetki emi- ram die beiden Mädchen sind hungrig. A iyeliray kiskisieyriy* die Kinder nießen. Chi mam yakydkmetka mein Vater gähnt. Goa ruavik ama ruarta meine Bruder sind linkshändig. Sa tnenepmenevuin ihr beide seid schläfrig gewesen. A day ama rdnyet die Hunde sind satt. A lap Qeri surup die Kakadu trinken. Goa ras, ik §u breig ich lege mich nieder um zu schlafen. A nankina i ra tit a muy~ , i ti nin die Frauen werden um Holz gehen, damit sie kochen. La choasir a nankina sa ra in heute haben die Frauen nicht gekocht. Iv u s ama chdelka wir werden ein Känguruh essen. öie ruchun dt yie teiy* setze dich und singe! Ik yti main, dt y~ir yiQ mirk nayoa ich werde tanzen und du wirst um mich herumgehen. Sa yua il sa verset ich habe fertig geschrieben.
8. Das Verhältniswort
1. Als Präpositionen gelten:
Ba, bark, barak für, zu yelem bei, neben
bedey" bis yelemna na unweit, neben, bei
da auf, an, in, bei, um, zu, mittels, j yir (kir), yirna na bei, neben
innerhalb da rik na außerhalb mar., mer, mr auf, in, durch men (meni) an, auf, über, durch, neben met in, zu, bei, wegen, fur mirk um, herum
munkrup ma, pa chlichi na in der
Mitte, zwischen na (noma) mit, aus, wider, an nair von, durch, unter namen (i) vor, von namr mit nanir um, nach nasak während
nav (nev) narr zu, gegen, von, aus, an
nayel von, durch
nasar für, um
yel bei, neben, während
sa über, wegen, mit sak . . . rhames vor sair zu
sak (sasak) an, hinter, nach sar (sarc/n) zu, an, vor sat> (sev) in
pa, pra, pet in, über, hinter, mit, von pik an
pra — ui unter, unterhalb / wegen, mit, auf, hinter tik, Hohem wegen, mit tuar — tuar diesseits, jenseits da ... is Km Fuß, am Rand, am An- fang , im , am Grunde sa . . . oves, pra . . . ves wegen pik ara re§ über, sak . . . re§ hinter, Gegensatz des räumlichen vor; auch im übertragenen Sinn.
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Raschsr: Grundregeln der Baiumgsprachc.
73
2. Beispiele zu den Präpositionen.
Ba. barak, bark. A huiki baun Tabak für uns beide. Ka sil baQen er sagt zu euch. Ti tal a adap barachaut sie bringen Taros für uns. A hinki luicha bark «der bark ma Bumet dieses Messer ist fur (gehört) Bumet.
Bedey. Sa ut tmatna bedey i ama Stmtacha wir haben bis zum Sonn- tag gearbeitet.
Da. A bieska da a miyl eine Wunde auf der Lippe. Kie tisavet da a r a ren sie denkt nach, sie besinnt sich (in ihrem Bauch). Gie oamty du goa chames du schlägst mich an den Kopf (Stirne). Ta tit da chip sie gehen mittels Lanzen, auf Lanzen gestützt. Da niracha (= yel a niracha) hei Tag. Da niracha a a ren mittags. A chabaiki chie knak dama arm a r is oder da aretik a r w der Kambaikvogel ruft während der Nacht (zur Nachtzeit). A choata ri tmatna da lar a yer a ren die Männer arbeiten innerhalb der Pflanzung. A duliyl churiyl da avetki a r a ren die Schiefer- tafel liegt innerhalb des Hauses.
Mar, mer (met) mr. A ika cha mara muya oder mra muya der Vogel sitzt auf dem Baum. A lapki chie til mera sarichis der Kakadu fliegt in den Lüften. Kur a Irtan mara yateichi die Kleider befinden sich im Körb- chen. Ka iyip mara ichiranas oder na ichiranas er starb durch Zauber. Läi ri breiy met Rukvs heute schlafen sie in Rukus. Areboar da a ren mera rüget er ist betrübt wegen seiner Sünden. A Itiyi met yoa paip Feuer für meine Pfeife.
Mirkna. U tit mirk nara wir gehen um sie herum. Ka tkut mirk nama achavet er gräbt um die Bananen herum.
Munkrup (ma), pa chlichi na. Ldmiska churicha munkruv a Ibeiem o<ler munkruv ama Ibeiem Lamiska sitzt zwischen zwei Uferleuten. A vaska cha munkrup mena lat der Brotfruchtbaum steht in der Mitte der Pflanzung. Gie tal ama muya va chlichi trag das Holz in der Mitte (faß es in der Mitte an).
Na, nama. A iyelka cha tal a lamaseit na a rik der Knabe trägt ein Kokasblatt in seiner Hand. Gu chut na huleichi ich grabe mit dem Spaten. Jan rar menanas na git die beiden bekleiden sich mit Blättern. Ti rekmet nama Idnini na punki a r a lau der Kamm wird aus Schildpatt verfertigt. 7T Aerm nara man ist böse auf sie, man zürnt ihnen. A Puktaskina aremta na Loankina die Puktasleute zürnen den Loan. Ka pnap na a oveska er verneigt sich.
Nair. Goa chietdem wi noir Mainam ich erhielt es durch (von) Mainain.
Namen. Ki chuoik namenayoa er flieht von mir. Ta mit namena hinki sie haben das Messer vergessen. A ayelucha cha noa naiem namena fbradis der Engel vertrieb beide aus dem Paradies.
Na m r. Gie Imel a yam namra muya pflücke Früchte vom Baum ! Goa r a ccsemka namra yateichi ich nehme eine Arekanuß aus dem Körb- chen. Ta mat namra suoit sie ahmen die Feinde nach. Goa tat namra Iba, i yu tmatna ich all me die Uferleute in der Arbeit nach.
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Rascher: Grundregeln der Bainingaprache.
Nanir. A machracha cha mas nanir§oa die Steinkeule liegt vor mir. Gie it natiir ama alau hole, suche Eier! Kur a luski sak goa chamex der Geinüsetopf steht vor mir (= vor meinem Angesicht).
Na sak. U tit da uri mlei »ama ur nasach ama armriki wir suchen nach Wildschweinen wahrend des Regens.
Nagel. U Ht nagel iak wir kommen von jemand. Goa vm nagelemka ich komme von ihm.
Nasar, nak. A chasna nama nar, ik g\t tal Get nasar ama luanka? wieviel Taros muß ich fur ein Kleid bringen;' Lömoam koarii ka nachrim wo ist Lömoam? er ist hinter uns beiden. Geni maravit sak §oa reg ihr steht hinter meinem Rücken.
Gel. A muga cha mas gel (oder mena) a avetki der Baum liegt neben dem Hause. A Puktaskina ri main gel ama Bagaichina die Leute von Puktas tanzen bei denen von Bangga. Gel ama niracha bei Tag.
Gelemna na. Ka tmatna gelemna na Jiivun er arbeitet in der Nahe des Riwunbaehes. Sa u tden gelemna na Nävi wir sind bei Nawiu ange- kommen.
Gir, girna na. Gu mam kuricha girQoa mein Vater wuhnt bei mir. A vaska vurvur maeha chir ama vesemka der Brotfruchtbaum wachst neben dem Arekabaum. Kur a lat girna na avetki die Pflanzung ist neben dem Hause. A clutata sa ra vin girna naut die Männer sind zu uns gekommen. A charnulkuska vurvur macha mena dul girrta na eichi die Kamulkuska (Orchi- deenart) wächst in der Nähe des Wassers an Felsen.
Sa. Ta lachen sa Lömoam sie sprechen über Lömoam. A verka vragoa su goa lat ich freue mich über meine Pilanzung. Ka tit sa tavet er trägt Tawet (Mise, japon.) bei sich, ergeht mit Tawet fort, er entfernt sich mit Tawet.
Sair. Geni tavlag* sair gu nan geht zu meiner Mutter zurück. A Igieska chu rut na nanki sairut der Häuptling führt die Frau zu uns. «So la ra mit sair ama Batja sie sind heute zu den Banggaleuten gegangen. Lara ra hav a vlemka sair a tik jetzt fangen sie ein Schwein zum Feste.
Sak, sasak. A bieska sak goa reg ich habe eine Wunde am Rücken. Ka rar demut sasak Loan er führt uns nach Loan. Kur a huleichi sak gi a reg der Spaten liegt hinter dir. Jen mit sak Nävi die beiden gehen fort nach Nawiu (s. auch sa vet).
Sar sarem. Gie mir sare'nujoa gehe vor mir! Gu surup sar Lömoam ich trinke vor Lömoam. Ti nin sdrvmgH sie kochen vor dir.
Pr, Savr. sep, pet. A mlaoxki vra eichi der Kahn ist im Wasser. Gie n, ic un tit sa vra lat komm, laß uns beide in die Pflanzung gehen! A .sacireichi chic teig m vraut die Leute singen auf uns. Gie tu gi a gatetchi vra leichi stelle dein Körbchen an die Tür. V tkut sa vra muga a a ribit wir graben um den Stamm des Raumes. Michael ka noa nama vu ama Agclttra sa vra Iteig Michael stürzte die bösen Engel in das Feuer. A areska sa vra ur a §u§ Salz zu unserem Gemüse. A ut mamiem aries preiem pra Paradis unsere Stammelten freuten sich im Paradies. Deo sa cha rekmet nama husupka da nama rvetki vra garichit na arm dat demki Gott schuf den
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Raschkb: Grundregeln der Bainingsprache.
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Himmel und die Erde in sechs Tagen. A clioata ra tes na m vra nanki die Männer stritten untereinander wegen einer Frau.
Pra — rut (uf). Kurvt pra husupka ut wir sind unter dem Himmel. Pra leichi rut unter der Tür. Pra evetki rut unter der Erde. Pra eirhi rut unter dem Wasser.
Pik. A hiska pik goa chmem eine Kette an meinem Hals. A biet picht a nankina a r sacha§ die Frauen haben Wunden im Gesicht.
ta, tem. A savireichi chie tesna ta nanki die Leute streiten wegen einer Frau. Gti churai gi ra hitiki ich beschenke dich mit einem Messer. Uri tuma remta wir lachen über sie.
Tiki tichem. Kurimai Qie tres tichetngoa verstecke dich nicht vor mir. A ruimini ini /jeri tres tich ama daga das Kind versteckt sich vor dem Hunde.
Tuar — Tuar. Torotea churicha ruar na Genanki, di ki goa churigoa ruar Torotea wohnt jenseits Genanki und ich diesseits.
Sa . . . oves. Deo cha tes ut sa vra ur a ruacha a oves Golt straft uns wegen unseres Bruders. A igelta ra t?s na sa vra adav a rr res die Knaben streiten um das Essen (Taros).
Da . . . is. Da chövl a r is am Saum des Busches. Da ratem a r is auf dem Boden des Grasfeldes. Da a'chi a r is am Boden des Wassers. Da lar a r is am Rand der Pilanzung. Ka mit da hurki a r is er ging an den Zaun.
Anmerkungen zu den Präpositionen. 1. Manche Verba, die im Deutschen mittels einer Präposition konstruiert werden , entbehren einer solchen im Bainiugischen , z. B. tes Krieg fuhren. A Iba ra tes ama vhächat die Küstenbewohner kämpfen mit den Bainingern. Pig klettern, r.s sich umwickeln, mrir herabsteigen.
2. Manche der Präpositionen sind zusammengesetzt aus einer Prä- position und einem Umstandswort oder Hauptwort, z.h.gelemna na, girna na usw.
9. Das Umstandswort
1. Adverbien der Zeit.
lära, ka Iura jetzt eben, jetzt, soeben
im Augenblick nach as ka lära jetzt eben, soeben la, läip, läi heute, seit einiger Zeit nach ai*a la vor — , seit einiger Zeit ka luaiet, ka lära jetzt im Augen- blick
at läip heute noch, jetzt, bald —
nach einiger Zeit nutr, madu früher, ehemals, seit einiger
Zeit, vor langer Zeit
mä sa mur vor sehr langer Zeit
biga morgen (Gdvit: balda)
oarik bal in der Frühe
biga da oarik, läiv oarik, läip da oarik
morgen in der Frühe la oarik heute in der Frühe, heute
Morgen
oarich oarik, balbal sehr frühe (jeden Morgen)
a ger ama aren, na ka ger ama aren einige Tage
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Raschkr: Grundregeln der Bainingsprache.
areip eines Tages
areipma, maiei eines Tages (in der Zukunft)
pri a aich ama arenki eines Tages (in
der Vergangenheit) mänt gestern mani ravano vorgestern tavano übermorgen a aber na aren , mika na aren oft
pra aren) mas immer, fur immer, sehr
nauir zuerst
sies, siebtes, mäka wieder, abermals, nochmals
nasat, navasasat, tavano nachher, hier- auf, dann pa aren im Dunkeln, nachts da arenk a ris, da ama aren a r is, pra arenki nachts !i da a c/u/reretki beim Mondschein sa unun ahends
| da niracha , gel a niracha bei Tag.
2. Adverbien des Ortes.
<*, ära, ti (sa ri, sasa ri) hier
iei vielleicht hier
na ri, ka na ri von hier
koai koari? koaridi! wo? wohin?
na choa ri? von wo? von woher?
puk, pit (ivit) oben, droben
pusup oben, droben
nai vvk, na vusup von oben
nai vit von oben
ina vtik von oben herab
mana evet auf der Krde, am Boden
mas durch, hindurch
amuk dort, drüben
la amuk dort drüben
lucha ama cha muk dieser dort
Iura ama cha muk die Personen dort
libera ama cha muk die Dinge dort
da rik draußen
Ida a r a ren drinnen I imak drunten nai mak von unten imani drunten (auch ama mani) na imani von unten temani unten (am Boden) wuk oben (in der Nähe) dvano, avdvano droben (weit weg) bu churi bloß, unbeschäftigt pa unes im Schatten pa chool im Busch pa inim im jungen Busch gelemna in der Nähe gis weit, fern
da etferkig am Strand (dagerkig, de- gerkig)
sa da egerkig an den Strand taguir anderwärts, hinaus, nebenan
3. Adverbien der Art und Weise.
perhet genug, fertig, sa goa verset ich
bin fertig sa chap genug, fertig, sa chapg~r>a a mrer, ma mrer, a mres gut, schön tna oik schlecht, ka feig ma vik er
singt schlecht a vucha, a vwa, a vuget er ist schlecht,
sie sind schlecht tachorära, tachord so, auf diese Weise tachoar wie, tachoar madü, madu ra-
choar wie früher savaremna gleich sein
meni abschüssig, steil, vorüber, vorbei (gehen)
iaf ivat evivaf warum? weswegen? neik allein, bloß, nur naka doch, bloß, nur sanat wie?
ka nana? wie ist es? wie verhält es
sich damit? ma Qerksus allein
menana übereinander, aufeinander,
nebeneinander na demna (demna) nebeneinander
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Rascher: Grundregeln der Bainingsprachc. 77
im Zickzack (= a ig
ichat herum pa beinahe , fast tief
duchup vergeblich, umsonst (s. oben
nicht können) a chasna 1 wieviel? sa vra igacha? weswegen? a l§ik, wirklich, wahrlich, in der
Tat, wahr asmiru, endlich malet, maden sehr, stark, fest martk wenig, etwas, nicht lange ma aber viel merdchas allein temna zusammen
Anmerkung zu ikag und tak
metki)
ma reter gerade, aufrecht küre, kuküre warte, halt, genug as kuküre warte noch ! kdoet ist es wirklich so? meni quer
pa tresis im Versteck
ika§, ia§ schnell, rasch (nur in Ver- bindung mit dem persönlichen Fur- wort)
hatmit schnell, sofort (in Verbindung
mit ika§ gebraucht) tak langsam (nur in Verbindung mit dem
persönlichen Fürwort gebraucht.)
Die beiden Adverbien schnell und
langsam werden auf folgende Weise in der Bainingersprache wieder- gegeben, z. B.: ka tes ki kag oder ki kag sa smes er ißt schnell, ka teig ki kag oder ki kag" sa teig er singt schnell, gu main g\t ikag" oder Qu ika{j sa main ich tanze schnell, gie fach a sines oder (jie tak ma smes du ißt langsam, gv fach a tmatna ich arbeite langsam, kie tach a mam sie tanzt langsam, gie tach a tmit (nicht gie tach a tit) gehe langsam, uri tach a mrachen wir reden langsam.
4. Adverbien der Verneinung.
koasir nicht, nein (Taunit: koasik)
kuku nein, durchaus nicht, nichts (Gai-it: kukan)
askoasir, as kuku noch nicht, doch nicht.
5. Adverbien der Bejahung.
ce, echerer, ä (indem man zu gleicher Zeit den Kopf schüttelt) ja ka ehoia ja gewiß , es ist so saka wohlan! luchaiet das ist es.
6. Adverbien der Möglichkeit. art, ani, oan vielleicht ari rik, rieh ari vielleicht, wahrscheinlich koa? etwa? (= aekod[i\) (koar) ei ob.
Beispiele zu den Adverbien. Nach as ka lära cha tit na ri so- eben ist er von hier weggegangen. Den tnur ka rekinet nama husupka vor Zeiten schuf Gott den Himmel. Biga da oarik da uri gigretn morgen in der Frühe gehen wir spazieren. Im oarik di gie oami gm heute Morgen hast du mich geschlagen. Oarich oarik da getti sunas jeden Morgen habt ihr Unterricht. Koai §ie nari, ra fachen? hörst du sie sprechen? A lapki
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Raspheb: Grundregeln der Bainingsprache.
arttk Hiera muga i chie tes a gam der Kakadu da oben auf dem Baume frißt Fruchte. Pa da un igip nama aremki wir beide waren fast an der Krankheit gestorben. Kasna da verser i </ie knak? wann hörst du auf zu weinen? A igelta ama merta choasir H käk td rc mam gute Kinder belugen ihren Vater nicht, die tmatna rachoar mani arbeite wie gestern! Koasir Qie nari, i gi a uemka clta tit sa gelemgoa] evival warum willst du nicht, daß dein Sohn zu mir kommt? Gen mrachen ia? warum sprecht ihr? Kurigi va unes, i htrimai Qie tarnar bleib im Schatten sitzen, damit du nicht krank wirst, den drachm sa igacha? worüber sprecht ihr? A tos lern an i ra eret die Geister sind unter der Erde. A rdlitka imak pra evet der Wurm unten am Boden. Gi a ruacha choarif wo ist dein Bruder? Ka lit ma mrer er schreibt schön. Jen tit sa vra darnki ioit die beiden gingen den Berg hinauf. A a mis ti nari, i ri Ikal a re mam , dap ti Ikal ka duchup seine Kinder wollten ihn trösten, sie vermochten es aber nicht. Ai sies gie rachQ, di gie ral goa hinkt wenn du zurückkehrst, so bring mein Messer mit. Ka mgim nasat er wachte nachher auf. A nat kuriQet menana die Taros liegen nebeneinander. Gie tu a mru na demna stelle die Tarobündel zusammen! Koar ama iQich i cha suau? ka ama iQik ist es wahr, daß er gestohlen hat? es ist wahr. A eska cha tit ma irikpet der Weg geht im Zickzack. A igurikmetki na Rivun der Rivimbach hat viele Krümmungen, Hießt im Zickzack. Tika a ur a ruacha efta iQip auch unser Bruder ist gestorben. Kurimai sies gie raclag sep goa chrigi komme nicht wieder in mein Gehöft! A'ure, areip Qie iQip mera agetki warte, eines Tages wrirst du des Hungers sterben. Oarich oarik baiQbäiQ sacha nava avetki da cha sne-s jeden Morgen geht er aus der Hütte und jodelt. Koa goa levupki as ama iameskit lebt meine Schwester noch? Koasir, mani ravano chie iQip nein, vorgestern ist sie gestorben. Ka tära {Jen ikag satmit ha gel gu mam di Qeni ruchun tacho- rära: a uerka vraiQi malei, gi a uemka as ama iameska jetzt geht schnell zu meinein Vater und sprechet so: freu' dich sehr, denn dein Sohn lebt noch. Gie n ina vuk di churigi sa ri gelemtU komm herab und wohne hier bei uns! Asmiru ra rin, i ri tmatna endlich kommen sie zur Arbeit. A igelta ama miQiesta ri t/u ichat mos pa Hl a r a avetki die faulen Kinder schauen in der Schule stets herum. Gie mir, da kurimai churiQi mena eska geh voraus und bleib nicht am Wege. A ika cha revrep sa Qis mera harichis der Vogel fliegt hoch in die Lüfte.
10. Das Verbindungswort
ai — da wenn . . . dann, so bai — da wenn . . . dann i weil
ha daß, damit i art daß etwa
i kurima, bu choasir daß nicht, damit nicht
den sowohl — als auch
Art, tika auch
Qen, da Qen und (steht zur Verbindung von Personen und Dingen im Sin- gular, Dual und Plural)
kan und (steht zur Verbindung von Personen und Dingen in der Ein- zahl (1. Gr.))
chien und (steht zur Verbindung von
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Personen und Dingen in der Ein- zahl (2. Gr.) ten (e in ten klingt oft wie a) und, (steht zur Verbindung von Personen im Plural (L, 2. und 3. Gr.)
Verben, Pronomina und Substan- tiven (Sing, und Plur.)
dot uud
dap aber
dap, da, däi oder
gen und ; koarik — koarik oder, entweder — oder
da und , steht zur Verbindung von ar — ar oder, entweder — oder
Beispiele zu den Verbindungs Wörtern. Ai tr ama chorevetki, domo sareichi wenn der Mond wieder aufkommt, findet der Tanz statt. A nankina ri suchuv a lochupki, i ip biga da tik die Frauen kehren das Gehöft, weil morgen Fest ist.
A choatka dama nanki der Mann und die Frau. A choariem dama nanim die beiden Männer und die beiden Frauen. A choata dama nankina die Männer und die Weiber. A choatka chan ama nanki der Mann und die Frau. A choariem ien ama nanim die beiden Manner und die beiden Frauen. A choata ren ama nankina die Männer und die Frauen. A choatka da chan ama nanki der Mann und die Frau. A choariem da im ama nanim die beiden Männer und die beiden Frauen. A choata da ren ama nankina die Manner und die Frauen. A choata da §en ama nankina die Männer und die Frauen. A choata gen ama nankina die Männer und die Frauen.
A daga chan ama chaiopki, a daga dama chaiopki, a daga gen ama chaiopki, a daga da §en ama chaiopki der Hund und das Huhn.
A dagiem ien ama chaiovim, a dagiem dama chaiovim, a dagiem gm ama chaiovim, a dagiem da gen ama chaiovim die beiden Hunde und die beiden Hühner.
A daQ §en ama chaiop, a dag dama chaiop, a dag da gen ama chaiop die Hunde und die Hühner.
A richit gen a richigl, a richit dama richigl, a richit da gen a richigl der Arm und die Hand.
A richisim gen a richigrim, a richimm gm a richigrim, a richisim da gen a richigrim die beiden Arme und die beiden Hände.
A richisig gen a richigrig, a richisig da gen a richigrig die Arme und Hände.
11. Das Empfindungswort.
aria ! los , also auf, dran ! (bei der Arbeit) di, aef ja, richtig, wirklich, was nicht gar!
hon (indem man zu gleicher Zeit mit der Achsel zuckt) doch nein , keines- wegs, nicht im geringsten oai, u ! um jemand zu rufen oe, goa ak, goa arei! Ruf, um die Aufmerksamkeit jemandes zu ge- winnen
achaif Ausruf der Verwunderung, des
Erstaunens haik, hak! Ausruf der Verwunderung ftdkaf fertig! Ausruf nach Beendigung
der Arbeit, Aufruf zur Flucht kövi? so? wirklich? are! ja, natürlich!
ui! Ausruf vor einer schweren Arbeit dkin! Ausruf des Staunens
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Hascher: Grundregeln der Bainingsprache.
Hl Satzlehre. 1. Einfaches Subjekt und Prädikat
A. Subjekt
a) Wenn das Subjekt ein persönliches Fürwort und das Prädikat ein Zeitwort ist, so steht es vor oder nach dem Prädikat, je nachdem das Zeitwort das persönliche Fürwort vor oder nach sich verlangt, z. B.: goa lu ich sehe, §u nari ich will, uri lual wir pfeifen, maspraui wir ruhen aus. a chreika vraut wir fasten.
b) Wenn das Subjekt ein hinweisendes Fürwort ist, so steht es vor dem Prädikat, z. B.: lucha cha svau dieser stiehlt, Ligt aiet bug~ menigl dieses da ist zerbrochen, Lura mani ri tmatna da läi ra ir, i ti satjar diese haben gestern gearbeitet und heute gehen sie zum Fischen.
c) Ist das Subjekt ein Substantiv, so wird es in der Regel dem Prädikat vorangesetzt, z. B. : a mabücha sa verset nacha der Tanz ist be- endigt, a vaska cha sep der Brotfruchtbaum fallt, a ruitnirag geri tamar die Kinder sind krank.
Anmerkung. 1. Die Zeitwörter: kur sitzen, bleiben, sein, wohnen, liegen und kudos nicht wollen, sich weigern, welche vor ihrem Subjekt stehen können, nehmen in diesem Falle überhaupt kein Pronomen an, z. B.: Kur a Itei/j pra ririveichi die Zündhölzer liegen auf dem Tisch. Kur a luanka mena evet das Kleid liegt auf dem Boden.
2. Das unbestimmte Subjekt man wird durch die 3. Pers. plur. aus- gedrückt (vgl. oben Passiv).
B. Prädikat.
1st das Prädikat a) ein Verbum, so richtet es sich nach seinem Subjekt. Dabei ist im einzelnen zu beachten:
1. zu welcher Gruppe das betreffende Subjekt gehört,
2. ob es in der Einzahl, Zweizahl oder Mehrzahl steht,
3. wenn es zur 1. oder 2. Gruppe gehört und Personen bezeichnet, so ist das Pronomen der 3. Pel's, plur. ein anderes für Personen und ein anderes für vernunftlose Wesen,
4. endlich, steht das Pronomen nach, so nimmt das Zeitwort bei den Ableitungen die Endung des Substantivs an, z. B.: A ansska cha tes a achavet der Papagei frißt Bananen. A ones ga tes a chavet die Papageien fressen Bananen. A makeichi churichi ret ma Vurar das Haus steht auf dem Platz, genannt Purar. Jiumet ka tit na nanki sa gel a Iba Bumet begegnete einer Frau, welche zu den Küstenbewohnern ging. A choatka cha rar der Mann badet. A choata ri tar die Manner baden. A nanki chie tar die Frau badet. A nankiua ri tar die Frauen Imden. A lapki a r a migl atna irichigl des Kakadus (sein) Schnabel ist gebogen. A lac a r a migrig a ma irichigrig
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Rascher: Grundregeln der Bainingspraehe. 81
der Kakadus (ihre) Schnäbel sind gebogen. A yarvdp kurdp mara mugunki die Schleudersteine liegen im Körbchen. Mdra a rista dir Leute frieren. A ruimiray a risiray die Kinder frieren.
1)) Ist das Prädikat ein .Substantiv, so muß es mit dem Subjekt im Numerus und, wenn es einen mannlichen oder weiblichen Personen- oder Tiernamen bezeichnet, auch in der entsprechenden Nachsilbe des Subjekts vielfach übereinstimmen, z. B. : A chamki i ama ioaka oder a ioski die Kauiki (eine mythische Schlange) ist ein Teufel. Seele, Geist. A lapki i ama iki das Kakaduweibchen ist ein weiblicher Vogel.
c) Ist das Prädikat ein Adjektiv, so lichtet es sich in allem nach seinem Subjekt, ähnlich wie das Verb mit nachfolgendem |>ersönlichen Fürwort, z. U.: A virki ama ruichi die Keule ist schlecht. A chachracha ama harucha der Baininger ist alt (ein Greis). A chachar ama fuirura die Baininger sind alt. A chivini ama mrmi die kleine I,anze ist schon. A ckiviray ama mriray die kleinen Lanzen sind schön. A lahar ama nanyet die Haben sind Weibchen. A lahar ama choatyet die Raben sind Männchen. A daya ama asuamka der Hund ist diebisch. A day ama asvamytt die Hunde sind diebisch.
d) Ist das Kollektivum — ■ a sarireichi die Menge, die Leute, viele — Subjekt, so richtet sich das Prädikat zuweilen im Numerus nicht nach der grammatischen Form des Kollektivums, sondern nach dem Sinti desselben, z. B. a savireichi chie rlntr oder ri rbttr die Leute zürnen.
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2. Häufung von Subjekten und Prädikaten.
a) Bei mehreren Subjekten steht das Zeitwort in der Zweizahl oder Mehrzahl , z. B. : A atjerim ieni mes nanir a im a ayerietn die beiden Weiber rufen nach ihren beiden Männern. Goa arei ri rar a rim meine Leute pflanzen Taros. A ik §eri tach a r a avet die Vögel bauen ihre Nester. A ur a lat sa ver.set nayet unsere Pflanzung ist fertig bestellt. A iyelta ri hirtich a rim di ri rat Qet die Knaben schneiden die Taros ab und pflanzen die Ableger.
b) Sind die Subjekte Personen und Sachen von verschiedenen Endungen, so Helltet sich das Prädikatsverb oder Adjektiv gewöhnlich nach dem zunächststehenden Subjekt, z. B. : A not yen avia chavriray ama tamesirag die Taros und Bananen sind frisch (neu). A iyelta reit ama <lag ama asuamyet die Knaben und Hunde sind diebisch. A nanirag gen ama natikina ama chiripta die Mädchen und Frauen sind verschämt.
c) Bestehen die Subjekte aus Substantiven und Pronomina oder aus lauter Pronomina, so richtet sich das Prädikat nach dem Pronomen des dialogischen Verkehrs, d. h. die erste Person geht der zweiten und dritten und die zweite der dritten vor. Was die Zahl betrifft, so steht das Prädikat in der Zweizahl oder Mehrzahl, je nach der Zahl der Personen1,
1 Ich und du heißt nicht yoa du yi, sondern yun. Mitt <L Sfit. L Orient. Sprachen. 1904. 1. Abt t;
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bette meidet er. Seine größte Sorgfalt widmet er der Kultur der Taros, während er hinsichtlich seiner Hütten und persönlichen Reinlichkeit eine auffallende Gleichgültigkeit zeigt. Kr kennt kein Geld, noch zeichnet er sich sonst durch besondere Fähigkeiten oder irgendwelchen Kunstsinn aus. die ihn vor seinem Nachbarn vorteilhaft hervorstechen ließen.
Wie in seinen Gepflogenheiten und seinem Äußern, so unterscheidet der Baininger sich auch von dem Kiistenbewohner durch seine Sprache. Nicht nur der Wortschatz., sondern auch der Aufbau der Sprache ist ein anderer. Der Prozentsatz derjenigen Wörter, welche mit Bezeichnungen der Küstensprache wurzelverwandt sind, ist ein sehr geringer; meistens sind es Namen von Vögeln und Tieren, ferner die Bezeichnungen von Vater und Mutter, die mit Sicherheit als verwandt gehalten werden köunen. Doch ist hierin zu bemerken, daß ein Einfluß der Küstensprache sich nur da nach- weisen läßt, wo der Baininger Grenznachbar der Uferlcute ist, oder in einem Hörigkeitsverhältnisse zu dem Küstenbewohner steht. Je mehr man ins Innere dringt, und je geringer die Beziehungen der zwei Stämme zueinander werden, desto seltener stößt man auf Spuren einer Verwandtschaft in der Sprache.
So einfach die Kustensprache, so erschreckend groß tritt uns der Formenreichtum des Bainingischen entgegen. Dieser zeigt sich besonders in der Fähigkeit, die verschiedenen Stadien eines und desselben Dinges durch ein einfaches Suffix zum Ausdruck zu bringen. Auch unsere Ablei- tungen im Deutschen stellen hinter der großen, dem Baiuingerdialekt eigen- tümlichen Bildungsfähigkeit zurück. So können wir z. B. im Deutschen von Mann wohl die Diminutivform Männlein oder Männchen bilden, das ist aber das Weiteste, was wir in der deutschen Sprache erreichen können. Wollen wir noch andere Stadien der Entwicklung oder des Baues vom Manne ausdrücken, so müssen wir uns mit Eigenschaftswörtern behelfen und sagen: er ist ein lang gewachsener, ein untersetzter Mann; — nicht so der Baininger. Seine Sprache gibt ihm die Möglichkeit an die Hand, alle die verschiedenen Stadien im Werdegang oder im Sichbefinden eines Dinges durch ein Suffix auszudrücken, das der Grundbenennung des Dinges angehängt wird. Er benötigt nicht der Beihilfe von Eigenschaftswörtern. So sagt der Bai- ninger: a choatka der Mann, a chodrini der kleine Mann, das Männlein, a choarit der schlanke, lang gewachsene Mann, a chodrem der untersetzte Mann.
Ein weiteres Merkmal des Bainingeridioms besteht darin, daß es eine flektierende Sprache ist. Damit tritt sie aus dem Zusammenhang mit der melanesisch- polynesischen Sprachgruppe heraus, um eine Sonderstellung für sich einzunehmen.
Die Baininger bilden die verschiedenen Numeri nicht wie die anderen, bis jetzt in der Südsee bekannten Volksstämme. Bei Bildung der Numeri bedienen sie sich nicht der Beihilfe von gewissen Wörtern, sei es Für- wörtern oder Zahlwörtern, die dem Substantiv vorausgehen oder folgen, während das Substantiv selbst stets unverändert bleibt. In der Baininger- sprache gibt es eine Flexion. Die Wortendungen werden verändert, um die verschiedenen Numeri zum Ausdrucke zu bringen. Während z. B. der OsLstamin der Gazelle sagt: a darai der Baum oder ein Baum, a ura davai
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Anmerkung. Ein eigentliches zurück beziehendes und bestimmendes Fürwort ist nicht vorhanden. Deutsche Relativsätze gestalten sich wie folgt: Gie rekmet na Una, i mani goa ruchun nai§i tu das, was ich dir gestern ge- sagt habe. Koaig ka tat a huiki, ti rktir a §er mam nasar a nat oder barach ama nat Koaing trägt den Tabak, man hat gegeben ihn seinem Vater für die Taros. A chtjatka, a rekmeneim i ur ay nacha, däi sa lära cha tgip der Mann, dem wir vor zwei Tagen begegnet sind, ist heute gestorben. A rim, mäichi chie mu get pro ririceichi vra ur a lochupki da achak ka suau ränget da arenka r is die Taroableger, welche meine Mutter auf das Gerüst in un- serem Hof gelegt hat, hat jemand heute Nacht gestohlen. Koasir u tkur Iura da artmta naut wir beschenken die nicht, die uns zürnen. A repki choaridi, i §ie tav a resemka naichif Wo ist das Beil, mit dem du den Arekabaum gefällt hast? A eska a i mur ut mit rwpka sa vra Baga das ist der Weg, auf dem wir früher nach Bangga gegangen sind. A achach i cha vlatj iak, da cha rekmet nama mitjtt ein jeder (derjenige, welcher) einen tötet, tut Böses. Luchära choasir ka tmatna, da läi choasir ka s wer nicht arbei- tet, soll heute nicht essen. Lära ri tmatna, dai biga da ri gigrem diejenigen, welche heute arbeiten, gehen morgen spazieren, Gu nara , i ra tit samrik ich gehe mit denen, die sich an die Küste begeben.
4. Ergänzung.
a) Die Ergänzung im Akkusativ steht nach dem Prädikat, z.B. goa tin gi a arenki ich nenne deinen Namen. Ta tis un ia? Warum nennen sie uns beide beim Namen? A a ruacha mänt cha tirekmet a gamanki sein Bru- der schoß gestern eine Taube. Ani chie tes uin vielleicht straft sie euch beide. Eva chie Imel ama gam di chie mes get Eva pflückte Fruchte und aß sie. Deo cha chal ur, iv uri kdk Gott verbietet uns zu lügen. A chacilki rvemka cha su ut ama teig~ oder rama teifi oder sa teiij der Weiße lehrt uns Lieder. Luich ama nanki chie sal a aber na ruis diese Frau gebar viele Kinder. Lauer koasir ka rbur ut, däi chi achu ut Lauer zürnt uns nicht, aber er fürchtet uns. Gu mam ka rer a nat, da gu nan kie hirtich atjet mein Vater zieht die Taros aus und meine Mutter schneidet sie ab. Gie tak gi a richigl nanir ama hinki du streckst deine Hand nach dem Messer aus. A abriki nama chachat ta drem ama fbeigl , da cltoasir a ga Ibacha cha drem a chachrigl viele Baininger sprechen die Ufersprache, aber kein l'fermann spricht die Bainingersprachc. Dureik ka tal a nat i rdriem da rdriem Dureik bringt Taros, zwei und zwei (Bündel).
b) Viele Zeitwörter, welche im Deutschen transitiv sind, werden im Bainingischen intransitiv gebraucht und das Objekt, das im Deutschen im Akkusativ stehen würde, wird in der Bainingersprache mittels einer Prä- position mit dem Zeitwort verbunden, z.B. Gie nari sa vra igacha? Was hast du gehört? Ka rekmet na igigeti Was tut er? A saviracha cha mlei nanir un, i ku oamig" un der Feind sucht nach uns beiden, damit er uns töte. Sa unun ieni nkavöp nanir a igelka saget a a mata, da choasir ta drem
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84 Ra8cbeb: Grundregeln der Bain'mgsprache.
sa vracha als es Abend geworden war. fragten die beiden nach dem Kinde bei den Verwandten, aber sie wußten nichts von ihm. A atem §a ves nas ta rucha nepka die Nebel verhüllen das Meer. Goa mit namena sulrichi, madu pu tmatna naichi ich ging vom Spaten (ich vergaß), mit dem ich früher gearbeitet habe. Goa chur iak , du Qoa met niak ich beschenke den einen und schlage den anderen. A (ha choasir ta drema ut, da choasir ta drem sa , vra ut die Küstenbewohner kennen uns nicht und denken nicht an uns.
5. Vom Zeitwort.
1. Das Präsens wird in der Bainingersprache oft da gebraucht, wo wir im Deutschen das Imperfekt oder Perfekt haben, so bei Erzählungen. Vergangenes gibt der Baininger in der Präsensform wieder.
2. Das Perfekt in der Bainingersprache kommt nur im Sinne und in der Bedeutung des eigentlichen Perfekts vor, d. h. das Perfekt findet sich nur da, wo eine Handlung sich soeben vollzogen hat und als Ergebnis in der Gegenwart noch andauert.
Ähnlich wie der Lateiner in der verneinenden Imperativform den Kon- junktiv des Perfekts anwendet, um eine Handlung zu verbieten, die jemand im Begriffe steht zu tun, so gebraucht der Baininger mit Vorliebe die Per- fektform anstatt des Imperativs des Präsens in der befehlenden und vernei- nenden Form.
3. Das Perfekt weist, wie erwähnt, eine eigene Partikel: sa auf. Diese steht:
a) In einfachen Sätzen vor dem Verb und vor dem Subjekt, z. B. sa goa il ich habe geschrieben. Sa goa reit] ich habe gesungen. Sa u tuma wir haben gelacht. Sa gen pin ihr seid angekommen. .Sa a uemini §a Us oder a uemini sa ga tes das Kind hat gegessen. Sa choasir ka vin oder koa- sir sa cha tin er ist nicht angekommen.
b) In erweiterten Sätzen kann sie vor dem Zeitwort, Adverb oder vor der Präposition stehen. Zuweilen steht die Perfektpartikel sowohl vor dem Verb als vor dem Adverb oder der Präposition, z. B. Sa läi perhet nama nat die Taros sind heute auf. A galipka churicha sa gelemna ni gi a makeichi der Nußbaum hat in der Nähe deines Hauses gestanden. A choatka clux igip sa vra lat der Manu ist in der Ptlanzung gestorben. A maraga cha tit sa mra muga der Nashornvogel ist auf den Baum gellogen. Sa la §oa lu ra, i ru oamig mrra machracha ich habe sie jetzt gesehen, sie höhlen einen Stein zu einer Steinkeule aus. Sa choa sa chao ama mag"? Ist genug Holz dagewesen;' Ka mit sn choarii Wohin ist er gegangen?
4. Bezeichnet ein Adverb schon an und für sich die Vergangenheit, so steht das Verb stets im Präsens, /.. B. mani u tes na gestern haben wir gekämpft. Mur koasir Ii tmatna nama hin, i choasir a get sa gelemta früher arbeitete man nicht mit Messern, weil es bei den Leuten keine gab, weil die Leute keine hatten.
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Rascher: Grundregeln der Öainingsprache.
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6. Adverbiale Bestimmungen.
Gewisse Adverbien können bloß vor dem Subjekt (oder Zeitwort) stehen, andere müssen ihm folgen.
a) Beispiele, in denen das Adverb am Anfang steht: Biga du fjoa it goo lu morgen werde ich sehen. Sa la a visut heute hat es uns gefroren. Ari §ie tit da a armriki vielleicht regnet es , wenn du gehst. Mur a cha- ctiaria Iba a ra a rsavrara nara vor Zeiten waren die Baininger die Sklaven der Uferleute. Biga da sa unun da C/iamain ama chreika vracha morgen Abend wird Kamain fasten. Koai gie nari ra fache»? Hörst du sie sprechen? At koasir a agetki emQoa ich hungere noch nicht. Koasir kuricha na achak es ist niemand bei ihm.
b) Beispiele, in denen das Adverb nach dem Subjekt steht: Koasir §U tmatna ivaf Warum arbeitest du nicht? A urka choarif Wo ist das Wildschwein? Oan pin na choari? Wo kommt ihr beide her? Gie tu a mrucha ari stelle das Tarobündel hierher! Maspraut i da maspragen ti wir ruhen hier und ihr ruht dort. A savireichi ivuk pet Puktas dir Leute dro- ben in Puktas. A Iba imak ti tapmes mera mlaoski die Uferleute drunten bauen (hauen aus) einen Kahn. A Nacharunepkina remit tuar nama Chrau die Nacharunep drüben, wohnen auf der anderen Seile des Krau. 17 ruchun tachord wir sprechen so. Lömoam ka vin bu churi oder bu churicha Lömoam kommt und bleibt unbeschäftigt. A savireichi choasir kie nari mos gel a ur a l§i die Leute gehorchen nicht immer unseren Worten. Pra aber na aren §it fachen pemis naut taglich murrst du über uns. Gie it Qie ruchun, i ta bach a ak ki ag satmit geh und sage, daß sofort jemand von ihnen komme.
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Ein japanischer Fürstenspiegel.
Von Kaibara Ekken.
Übersetzt von T. Tsuji.
In Japan gab es vor der Restauration von 1868 eine zweimalige Blütezeit der Kultur und Wissenschaft, welche mit der chinesischen bzw. koreani- schen Hand in Hand ging. Wie im 7. Jahrhundert n. Chr. die Kultur und Wissenschaft der Zui (pp|)- und Tö (||^)- Dynastie, so übte seit Anfang
des 17. Jahrhunderts die Sö (^J^;)- un(^ (tjH)- Dynastie großen Einfluß auf Japan aus. Für die letztere Zeit, die Ära der Tokügawaregierung (1G03 bis 1868), ist es charakteristisch, daß durch den Einfluß der Zentralregieruog in Yedo sowie gelehrter Feudalfürsten