ee ne EEE an See an - rennen: 2 BovnnD ITFO WHITNEY LIBRARY, HARVARD UNIVERSITY. THE/GIET OE )2-.D: WELLENDNY, Sturgis Hooper Professor IN THE MUSEUM OF GOMPARATIVE ZOOLOGY TRANSFERRED"TO GEOLOGICAL SCIENCES LIBRARY RN. rer '4 % - iM * au Be} , 341) } Bin VEN u, A} a { I, y f PR H ma KARABEET .| u Bi) f ir iu TABL AN 2 N ‘ i . 73 f N i 1 Yu ! 4% > FR 1; x j A Yf f }' N r UA T \ Fr Mi rt " 0 £ } Au ne BIS, ra D r w ak. A nen zur geologischen Slsielkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. [ Band X, Heft 5. FRWEELT, ee y f a HN RR KO RR \ o “ ER Een) Er fit 5-1? PERS N Er D SERREN R \ £ as \\ « af HER > Ä aa Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken- Fauna von ‚A. von Koenen in Göttingen.. nein Lieferung V: 8 melecypoda. | | I. Asiphonida. | A. Mond yaria, B. Heteromyaria. C. Homomyaria. I. en, A. Integropalliala. j Nebst 24 Tafeln. (April 1893.) Herausgegeben EU 0 Y0R der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. Da LERNEN DT 2% BERLIN. Im Vertrieb bei der Simon Sehropp’schen Bof-Landkartenhandlung. Br a (J: H. Neumann.) ....1898. Sr . s y } ’ Gr u 4 ' . x 18 7 UP 5 Ss L re \ 3 { a BR Z geh RT > w [ naar ax img} Preussischen geologischen “ % z dor av, Ir Ani . U Dr : für A sinzaine Biat inäbar: nn Ko ae PN YERR Pe“ Mark \ Ei TR ei in» 2 DaprERN er mit: a = bez. Kor 8 { h ei » » 4 Rn ‘ 1° A ‚Lieferung 2 neckentein, Bamereie, lich, N Tr ’ 2 % Er ! | 1 . ” | en EN eh PER \ Wort eng: ha Nar.- Omi, Gr-Kenl, ni “ Ei E; 2 » ar .» “ Kar, , ” Re: E 5 Tea gr BE RR PAR WEN RE FIRE 7073 Ordbag Akte Folrhere 4 a u ke ET ara pa Br a RR ER FEAR PRLIER 5 . ‚Ittersdorf, : :*Bouss, *Saarbrücken, *Dudweiler, im ıter- ” EN he De bach, Emmersweiler, ‚Hanweiler. KiSRaNISE A BE : RE ET Ph FRE We : Be BE . Gr. -Hemmersdorf, parlonis, > Hinswullen‘ "Priedrichs- 1 ae ‚lat akirchen ne, 4 2 ein. ie. „nem, geogn. "Kärtchen. im: eg re ie remmen, Me ee Markan, Rei E Be ae ; 2 PR RRDRIERG O0 SB EG ren ge < N 17. Ir Roda, Ganglof, ach Trips, Pörmit, Z Zeulenr EDER . 'Gerbstedt, Cönnern, Bisleben, Wettin . . ER EN Biestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, a Guy # = . De RR Sein, Br u rer. er Abhandlungen zur veologischen Specialkarte von Preussen und den 'Thüringischen Staaten. NRININISTAN NENNEN NTIIIIIINIIIIINH ‚BERLIN. Im Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1893. Aicat Ki, yic; Br = m jf BLNOHEE, 20) int ar Ah DE N, " Mi T ® je rl %E Das Norddeutsche Unter-Oligoeän und seine Mollusken-Fauna von A. von Koenen in Göttingen. Lieferung V: SerDelleieypoda. I. Asiphonida. A.Monomyaria. B. Heteromyaria. C. Homomyaria. I. Siphonida. A. Integropalliala. Nebst 24 Tafeln. (April 1893.) Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. a II I VEN V 9 9,9,9,0.9,8,9,0.9,0.9.5, 0,525 BERLIN. Im Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof- Landkartenhandlung, (J. H. Neumann.) 1893. 9 ® u” 3 } L F # 1 \ .e: j F . | 14 “ v #8 g l ] 4 1% r: ‘ IE H ’ 1: i , I) a d 43 u‘ { ’ J 14% ns Ivt $ re Cl 7. wi‘ ER = ee% 910 IEMER } r Law “ I ! , 4 I ’ » i ? > “z r 7 2 CH HEREIN | h 7 = ; GEL Kilikesılirhar dt We pi : LEEEREF ST KENT FRTE KESEE CHE . - #,.%% Ber \ u Y Su Je Hua RERLETR) a H } ENDET 8 TE Br ® h j P a i intel be Inf: i | . Beh + “ 3 N ” inlenvyaana i EEE lege ne wu u . 7 2 rg f ; Bi 1% A Nein Milano urbalant; Fa «4 r- “ £ ” ws € | 2 | re v e 2 | £ | j > -.@ " a. n Eh m‘ nm! no] mi Tar " . “r f N ") \ 5 ’ R sr ” B I vh - er AL R Pen 0 A E nr =. h t En Y u B E 5. Peleeypoda. I. Asiphonida. A. Monomyaria. I. Ostreidae. Gattung: Ostrea Linne. Von den im Folgenden beschriebenen Ostrea-Arten bildet die erste, O. Queteleti NYST, einen Uebergang von den Gryphaea der Kreide zu den miocänen und jüngeren Formen, wie O. navicularıs BRoNN, Ö. cochlear PoLı ete.; O. callifera Lam. geht in das Mittel- und Ober-Oligocän hinauf und ist mit eocänen Formen, wie OÖ. gigantea SoL. mindestens nahe verwandt, während O. venti- labrum GOLDF. und O. prona S. WooD ihre nächsten Verwandten im Eocän haben, so namentlich die zu letzterer mit allem Vor- behalt als Varietät gestellte Form, von welcher ich die obere Klappe nicht kenne, die sich aber besonders durch ihre Gestalt wesentlich von O. prona unterscheidet. Bei O. ventilabrum ist auffällig. dass die flache Klappe in der Jugend sehr deutliche Radialrippen besitzt, im Alter dagegen nur noch Anwachslamellen. l. Ostrea (6ryphaea) Queteleti Nysr. Tat EXT, Bie7 15:6, 7;8 Taf. LXTV, Fig. la,b; 2a, b; 3. Ostrea cochlear (non Poır) pars Nysr. Coqu. foss. Belg. S. 330, Taf. XXXII, Fig. 2. » Queteletiana Nysr in Omauıus p’Harvor, Preeis de Geologie. > » » (v.Kornen, Bull. Soc. Imp.des Natur. deMoscou 1868, 8.21). » paradoxa Nysr. (Traurscnonw , Bull. Soe. Imp. des Natur. de Moscou 1859, 8. 10, Taf. V, Fig. 3.) Abh. X, 5. 66 1006 1. Ostreidae. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben; Aralsee; Vliermael, Lethen, Hoesselt, Grimmertingen. Wie ich schon im Vorwort erwähnt habe, sind mit Schächten der Braunkohlengruben bei Atzendorf, Unseburg und Wolmirs- leben Austernschichten angetroffen worden, welche zahllose, zum Theil doppelklappige Exemplare von O. Queteleti enthielten, und auch bei Löderburg und an den belgischen Fundorten ist diese Art stellenweise sehr häufig, während sie an den übrigen nord- deutschen Fundorten nur in vereinzelten Exemplaren gefunden worden ist. Die grössten Stücke von Wolmirsleben haben bis zu 67 m grössten und 50" kleinsten Durchmesser und eine recht ver- schieden starke Wölbung der linken Schale, nämlich zuweilen bis über 35 "” Tiefe, zuweilen aber noch nicht 25 =®@, Je stärker die Wölbung ist, desto steiler steht der Wirbel zur Schalenebene, und desto weniger ragt er hervor, desto deutlicher ist die rechte Schale konkav, und desto steiler, oft mit mehr als 90 Grad, ist ihre Ligamentgrube gegen die Schal-Ebene geneigt. Der Umriss der linken Schale ist schräg-oval, nach hinten deutlich verlängert, im Alter zwischen dieser abgerundeten Ver- längerung und der Wirbelgegend ziemlich gerade, oder selbst flach eingesenkt, vor der Verlängerung zunächst ebenfalls ziemlich gerade und dann auf der Vorderseite bis zum Wirbel ziemlich gleichmässig abgerundet. Der mittlere, gerade Theil des Schalrandes ist zugleich bei grösseren Stücken nicht unerheblich gegen die Schalebene eingebuchtet. Der Schlosskantenwinkel beträgt in der Regel zwischen 120 und 140 Grad; die Anheftungsstelle ist sehr klein, öfters gar nicht zu erkennen. In der Nähe des Wirbels trägt die Schale unregelmässige Anwachsrunzeln, weiterhin breite, blättrige Falten. Bei einzelnen Exemplaren fast aller Fundorte, besonders bei den recht bauchigen, aber auch bei einzelnen flacheren, findet sich vor dem Wirbel eine schwielige, Ohr-artige, bis zu 8 "= lange Ausbreitung der Schale, wie sie Nyst (Coqu. foss. Belg. S. 331, Taf. XXXIV, Fig. 3) für seine Ostrea paradoxa angiebt; dieser 1. Ostreidae, 1007 sind unsere Stücke in der Jugend, bei gleicher Grösse, augen- scheinlich sehr ähnlich gewesen. Bei einzelnen linken Schalen hat es den Anschein, als ob dieses Ohr in ganzer Länge an einem dünnen, fremden Körper ange- heftet gewesen wäre. Der Schalrand ıst an den Schlosskanten blättrig und etwas übergebogen; im Uebrigen war er sehr dünn und ist bei allen Exemplaren mehr oder weniger beschädigt. Die Ligamentgrube ist ein Dreieck von 5 bis 6 "= Seitenlänge, dessen hintere Seite etwas kürzer ist, als die beiden anderen, und welches vorn und hinten durch flache, rundliche Anschwellungen begrenzt ist. In der Fortsetzung der Anschwellungen verläuft vom Schlossrande in das Innere der Schale auf einer Verdickung derselben je eine stumpfe oder auch abgerundete Kante, welche das vorderste resp. hinterste Viertel der Schale begrenzen. Die hintere Kante erscheint durch eine flache Furche ge- spalten. Recht deutliche, etwa 0,5 ”" breite, steil gegen den Schal- rand gerichtete Runzeln finden sich öfters auf dem vordersten Viertel nahe dem Schlossrande und bis zu 10 =® von diesem ent- fernt stets auf dem hintersten Viertel der Schale. Zwischen der hinteren Kante und der Mitte der Schale, vom Schlossrande höch- stens halb so weit entfernt, wie von dem gegenüberliegenden Schalrande, liegt der rundliche,‘ bis zu 10 "® grosse, wenig ver- tiefte Muskeleindruck. Die rechte Schale hat, wie schon erwähnt, eine mehr oder minder steil aufgerichtete Schlossfläche und Ligamentgrube und trägt auf starken Verdickungen der Schale zwei hohe, etwas ab- gerundete Kanten, welche von den beiden Enden der Schloss- fläche nach innen verlaufen, allmählich schwächer werden und sich in zweiklappigen Stücken an die erwähnten Kanten der linken Schale legten. Der äussere Rand der rechten Schale trägt in der Nähe des Schlossrandes ähnliche Runzeln wie der der linken, ist sehr dünn und fast bei allen Exemplaren ganz abgebrochen. Zwischen jenen beiden Kanten ist die rechte Schale innen nahe dem Schlossrand eingesenkt, verflacht sich jedoch etwa bis zur 66* 1008 1. Ostreidae. Mitte ihrer Länge ganz. Aussen trägt sie blättrige Anwachs- streifen und ist in der Nähe des Wirbels ziemlich eben, weiterhin indessen mehr oder minder stark eingesenkt. Das von TRAUTScHoLD abgebildete Stück vom Aralsee gleicht solchen norddeutschen Exemplaren, welche vor dem Wirbel eine Ausbreitung haben, wie ich solche oben erwähnt habe, doch ist diese Ausbreitung bei jenem Stück noch etwas länger, und es nähert sich dadurch noch mehr der O. paradoxa NyYsT aus dem Rupelthon, welche vermuthlich mit O. Queteletiana zu vereinigen ist. Freilich zeigen einige kleine Exemplare von Boom und eine treffliche Zeichnung eines über 40 "® grossen, welche ich Herrn VIscEnT verdanke, eine stark wulstige Verdickung am vorderen Ende jener Ausbreitung, doch ist es mindestens zweifelhaft, ob dies zur Unterscheidung einer Ostrea-Art benutzt werden kann. 2. Ostrea callifera Lam. Dar apxllT Bio 152, Var? Rio, 3a,h. Ostrea callifera Lam. (Dest., Anim. s. vert. II, S. 110; Cogu. foss. I, Taf. LI, re) » » » (SAnDBERGER, Mainzer Becken, S. 377, Taf. XXXIV, Fig. 6, Taf. XXXV, Fig. 1.) (Gorpruss, Petrefacta Germaniae II, S. 27, Taf. LXXXIL, Fig. 1; 2) (Speyer, Bivalven d. Cassel. Tert., Taf. XXV, Fig. 2 bis 4, Taf. XXIII, Fig. 9; 10, Taf. XXIV, Fig. 11, Taf. XXVI, Fig. 1.) (Vixcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXT, 8. 12.) (LieseskLaus, VIII. Jahresber. d. naturw. Ver. Osnabrück 1891, S. 91.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Öster- weddingen, Brandhorst bei Bünde; Hoesselt etc.; Brockenhurst. Mittel-Oligocän: Neustadt-Magdeburg, Söllingen; Mainzer und Pariser Becken; Hempstead. Ober-Oligocän: Oassel, Bünde etc. Ausser zahlreichen kleinen, anscheinend zu O. callifera ge- hörigen Schalen habe ich von Lattorf 10 kleinere rechte Klappen 1. Ostreidae. 1009 und eine grosse, sowie 2 grosse linke Klappen, welche auf je eine rechte aufgewachsen sind, von Calbe und Wolmirsleben je eine grosse linke und je eine rechte Klappe, von den übrigen Fund- orten nur je eine oder 2 meist beschädigte Schalen. Die linke Schale von Calbe a/S. ist auch stark beschädigt, hat aber einen grössten Durchmesser von mindestens 130 "® und bis zu 35 @® grösste Schalendicke gehabt. Die grösste rechte Schale von Lattorf ist 117 ”” breit und fast ebenso hoch gewesen; die Spitze des Wirbels ist beschädigt. Aehnliche Dimensionen zeigen meine Stücke von Weinheim bei Alzey und Söllingen, und noch grössere die vom Doberge bei Bünde und vor allem die früher schon (l. c.) erwähnte, abgeriebene linke Klappe von Neustadt-Magdeburg, welche noch 175 “® Durch- messer hat, aber bedeutend über 200 ”® gehabt haben muss. Bei dem Vergleich dieser unter-, mittel- und oberoligocänen Vorkommnisse kann ich nun einen einigermaassen constanten Unterschied nicht finden. Einzelne oberoligocäne Stücke zeichnen sich zwar durch spitze Wirbelgegend, lange und schmale Schloss- fläche aus und nähern sich hierdurch der Abbildung der ©. calli- fera Lam. von DESHAYES (Coqu. foss. bassin de Paris I, Taf. L, Fig. 1); diese Stücke waren aber in ihrer Längsrichtung auf lang- gestreckte Körper aufgewachsen und hierdurch in ihrer Gestalt beeinflusst, während die grosse Mehrzahl der Stücke eine kürzere Schlossfläche und kürzeres Ligament, sowie breiteren Schlossrand besitzt, und eine linke Klappe von Bünde, deren Anheftungsstelle parallel dem Schlossrande lang gestreckt ist, ist etwa ebenso lang wie breit und hat auf beiden Seiten der Schlossfläche ohrenartige Ver- längerungen derselben, sodass die im ganzen 80” lange und 75 mm breite Schale in der Schlossgegend schon 65 ""” breit ist, verhältnissmässig viel breiter, als alle mir vorliegenden unter- und mitteloligocänen Exemplare. Bei diesen erreicht der Schlossrand nebst den Ausbreitungen in der Regel noch nicht die Hälfte, zu- weilen selbst noch nicht ein Drittel der ganzen Schalbreite und ist gelegentlich nur nach der einen oder nach der anderen Seite stärker verlängert. Die Verlängerung und ihre Fortsetzung nach unten trägt 1010 1. Ostreidae. mehr oder minder ausgedehnt eine Kerbung oder selbst Streifung, welche oft sich theilt oder wieder vereinigt und zuweilen bei kleineren Schalen rings herum unter der stumpfen, mehr oder minder abgerundeten Kante der rechten resp. der Aufbiegung der linken Schale gerade da sichtbar wird, wo beide Schalen dicht auf- einander liegen. In der Fortsetzung der Ränder der Schlossfläche verlaufen divergirend nach unten im Inneren der linken Klappe zwei abge- rundete Anschwellungen, welche nach unten mehr oder minder schnell verschwinden. Die Grösse und Gestalt der Muskeleindrücke varürt nicht unerheblich. Bei einzelnen rechten Schalen ist noch ganz oder theilweise die oberste Schal-Lage erhalten, welche eine eigenthümliche Sculptur von unregelmässig radial oder etwas schräg verlaufenden schmalen Furchen besitzt, ausser den flachen, welligen Anwachs- streifen; nur der umgebogene Rand zeigt zahlreiche, gedrängte, blättrige Lamellen. Die linke Klappe ist stets mit dem grössten Theile ihrer Unterseite aufgewachsen gewesen und zeigt wohl zahlreiche, un- regelmässige Anwachs-Streifen und Falten, doch nur nahe dem Schalenrande eine deutlich blättrige Sculptur. Hierdurch könnten sich die oligocänen Vorkommnisse allen- falls von der eocänen O. gigantes SOWw. unterscheiden; dass die von Woop (Eoc. Biv. S. 23, Taf. II) abgebildete linke Schale noch eine schwache, radiale Fältelung zeigt, ist vielleicht dadurch bei unseren Stücken verdeckt, dass sie mit einer weit grösseren Fläche aufgewachsen waren, als jene, die ja hierin auch von den gewöhnlichen eocänen Vorkommnissen weit abweicht. Freilich zeigen die von SPEYER abgebildeten Schalen auch hierin Aehnlich- keit mit den eocänen. Es zieht sich aber auch bei unseren Exemplaren innen von der Ligamentgrube nicht selten eine rundliche Anschwellung rings um den Muskeleindruck herum, und in der rechten Klappe ist stets einige Millimeter unter der Ligamentgrube innen eine ziem- lich tiefe Grube, in der linken Schale dafür eine rundliche An- 1. Ostreidae. 1011 schwellung vorhanden. Wenn unsere oligocänen Stücke auch vorwiegend mit der vorderen Seite aufgewachsen, auf der hinteren daher am tiefsten sind, sodass die Kante der rechten Schale auf der hinteren Seite und unten gewöhnlich am stärksten hervortritt, so ist dies doch keineswegs immer der Fall, vielmehr habe ich auch je eine mehr oder weniger symmetrische untere Klappe von Lattorf, Oalbe a/S., Atzendorf, Westeregeln, Hoesselt und Brocken- hurst. Dieselben sind freilich durchweg kleiner und durchschnitt- lich ziemlich ebenso breit wie lang, und die Wölbung der Schale ist auch in der Längenrichtung eine gleichmässigere, sodass sie in der Gestalt einige Aehnlichkeit mit 0. Queteleti NysT besitzen; von dieser Art unterscheiden sie sich aber erheblich dadurch, dass die Schale selbst und die Anwachsstreifen nicht entfernt so schräg-oval sind, und dass die Anheftungsstelle recht gross ist. Ich stelle diese Stücke daher noch zu O. callifera und lasse das zwei- schalige Exemplar von Atzendorf, welches auf einem Nautilus auf- gewachsen war, Fig. 3 abbilden. d. Ostrea ventilabrum GoLpruss. ta IDaNG Is Ss ee Ostrea ventilabrum GoLor. Petrefacta Germaniae II, S. 13, Taf. LXXVI, Fig. 4. » » » (Nysrt, Cogu. foss. Belg. S. 320, Taf. XXIX, Fig. 2 und Taf. XXX, Fig. 2.) » » » (Norruine, die Fauna des samländischen Tertiärs II, > 27, Aa DE, er 18), Vorkommen. Unter-Oligocän: Löderburg, Grube Jacob bei Börnicke, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben; Klein-Kuhren (Samland); Belgien allgemein. Von Löderburg und Börnicke habe ich nur je eine flache Klappe, von Unseburg 16 rechte und linke, höchstens halbwüch- sige Schalen, von Atzendorf 2 solche. : Bei Wolmirsleben ist O. ventilabrum in einzelnen Schächten in zahlreichen Exemplaren angetroffen worden, welche bis zu 65 mm Länge erreicht haben mögen, in der Regel aber nur 50 bis 55 wm Länge und 40 bis 45 "" Breite haben, während mein gröss- tes Stück von Hoesselt 90 "" lang ist, 1012 1. Ostreidae. Die recht dicke linke Schale hat einen rundlich-ovalen Um- riss, doch auf der hinteren Seite abgeflacht oder, besonders im Alter, eingebogen und unten nach hinten verlängert. Die Wöl- bung beträgt etwa 15 bis 20 =, Der kleine, ziemlich spitze Wirbel ragt etwas über den Schlossrand vor, ist aber bei allen Schalen etwas abgenutzt. In einiger Entfernung vom Wirbel treten ganz flache, rundliche Rippen auf, welche sich zum Theil sofort theilen, sodass etwa 10 ®®2 von dem Wirbel gegen 20 Rippen vorhanden sind. Diese werden allmählich höher und spalten sich zum Theil, besonders die auf der hinteren Seite, bald nochmals, sodass ihre Zahl am Schalrande 35 bis 40 beträgt. Die zunächst dem Schlossrande liegenden sind weitaus die schmalsten und nur ein halb Mal bis ein drittel so stark, wie die auf der Mitte der Schale. Etwa 20 bis 25 "® in der Längsrichtung vom Wirbel stellen sich blättrige Anwachslamellen ein, welche zunächst etwa je 5 "", später meist 7 oder 8" in derselben Richtung von einander ent- fernt sind, früheren Schal-Rändern entsprechen und auf den Rippen sich schuppig erheben, aber allerdings dort meistens abge- rieben sind. Die Ligamentgrube ist concav, ziemlich stark vertieft und sehr schief, mit ihrer Mittellinie gegen 40 Grad gegen die Längs- axe der Schale geneigt; ihr innerer Rand springt mit recht merk- licher Biegung nach dem Innern über den Rand der Schlossfläche vor, welche durch Furchen von dem eigentlichen Schlossrande ge- trennt bleibt. Von diesen Furchen aus verlaufen parallel dem Schalrande flache, allmählich undeutlicher werdende Einsenkungen, von welchen die hintere in der Regel in der Nähe des Schloss- randes eine Anzahl Grübchen oder Kerben enthält. Der Muskeleindruck ist nach oben stark vertieft, liegt etwas hinter der Mittellinie der Schale, ist bei dem abgebildeten Exem- plare 14 ”® Jang und unterhalb seiner Mitte 8 "® breit und ver- Jüngt sich nach oben ziemlich gleichmässig, nach unten in flachem Bogen. Die rechte Schale ist dick, aussen bis zu ca. 15 "® vom Wirbel eben oder selbst ein wenig eingesenkt und trägt dort eine 1. Ostreidae. 1013 ganz ähnliche, wenn auch noch flachere Radial-Seulptur, wie der entsprechende Theil der linken Schale; sie ist weiter nach unten zu flach gewölbt, auf den Seiten wesentlich stärker, und trägt von da an, wo die Radial-Sculptur aufhört, blättrige Schal-Ab- sätze, welche etwa 1 bis 2 "= von einander entfernt sind und auf den Seiten, nach dem Schlossrande zu sich selbstverständlich immer mehr einander nähern und zugleich zum Theil weit höher werden. Auf der Innenseite ist die rechte Schale besonders auf ihrer vorderen Hälfte deutlich eingesenkt, sonst aber durchschnittlich ziemlich flach; der Muskel-Eindruck und die Ligament-Grube sind in beiden Schalen natürlich gleich. Am hinteren Rande trägt die rechte Schale meist einige Höcker, welche den Grübchen der linken Schale entsprechen. Ich hatte früher (Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 101) mit unserer Art die O. prona S. Woop von Brockenhurst vereinigt, möchte sie aber jetzt, wo mir bessere norddeutsche Stücke vor- liegen, von dieser trennen, da sie nicht nur in der Grösse der Anheftungsstelle und in der Ligamentgrube, sondern auch in der Gestalt und Sculptur der rechten Schale Verschiedenheiten be- sitzt, welche constant zu sein scheinen. Besser dürften mit O. ventilabrum die Vorkommnisse von Klein-Kuhren (Samland) übereinstimmen. 4. Ostrea prona S. Woon. Taf. LXIV, Fig. 9; 10. var.? Fig. 4a, b. Ostrea prona Woov. Eoc. Biv. $. 27, Taf. IH, Fig. 3. ventilabrum (non Gorpr.) pars v. Korsen. Quart. Journ. 1869, Ss; MON, » » » » » » Bull. Soc. Imp. des Natur. de Moscou 1868, $. 21. -» flabellula Lam.? (v. Kornen, Bull. Soc. Imp. des Natur. de Moscou 18658, S. 22.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Wolmirsleben, Westeregeln; Vliermael; Brockenhurst, Lynd- hurst; Aralsee. Von den meisten norddeutschen Fundorten liegen mir nur 1014 1. Ostreidae. wenige, meist kleine oder halbwüchsige Exemplare vor, welche zu einer sicheren Bestimmung nicht genügen würden; von Wolmirs- leben liegen jedoch 3 kleinere und 2 grössere untere Schalen vor und von Lattorf 5 zum Theil sehr grosse und ebenso viele kleinere neben einigen oberen Klappen. Die Stücke von Wolmirsleben, die ich früher mit zu O. venti- labrum GOoLDF. stellte, stimmen nun mit einzelnen meiner bei Brockenhurst gesammelten Exemplare so gut überein, wie dies irgend erwartet werden kann, und lassen sich von O. ventilabrum etwa dadurch unterscheiden, dass sie eine grössere Anheftungs- stelle der linken Klappe und höhere Radialrippen auf derselben schon in der Nähe des Wirbels besitzen, während die rechte Schale keine Spur von Rippen aufweist; ausserdem ist die Schloss- fläche wohl etwas länger und spitzer, und auf der hinteren Seite der linken Schale ist deutlicher ein Feld begrenzt, auf welchem die Rippen sich mehrfach spalten und schnell zum hinteren Schal- rande umbiegen; die Zahl der Rippen ist am Schalenrande etwa um die Hälfte grösser, am hinteren Rande finden sich etwa 18, auf dem übrigen Theile des Randes nahezu 30; die Rippen selbst sind höher, und die Anwachslamellen richten sich auf ihnen nicht zu so hohen Schuppen auf. Im Inneren der linken Schale ist in der Fortsetzung der äusseren Schlossfeld-Ränder je eine tief gekerbte Furche vorhanden, welche parallel dem Schalrande verläuft und etwa 10 "” von der Schlossfläche verschwindet. In der Grösse und Lage des Muskeleindruckes finde ich keinen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Arten. Die grösste, abgebildete Schale von Wolmirsleben ist am un- teren Rande beschädigt, aber ca. 48 "" lang und 34 "” breit ge- wesen. Von den Stücken von Lattorf unterscheiden sich einzelne kleinere von gleich grossen Stücken der O. ventilabrum GOLDF. nur durch etwas höhere Rippen, kleinere Schlossfläche ete. Die meisten übrigen kleineren und mittelgrossen Schalen nähern sich in Gestalt und Sculptur der O. prona Woop, haben aber doch eine schmalere Schlossfläche und eine schmalere Ligamentgrube 1. Ostreidae. 1015 und nähern sich hierdurch noch mehr eocänen Formen wie O. fla- bellula Lam. Sehr zweifelhaft ist es mir aber, ob nicht zu dieser Art (0. plicata SoL. bei ÜOSSMANN) 4 untere Schalen von Lattorf zu stellen sind, von welchen ich die kleinste Fig. 4 abbilden lasse, während die grösste 80 ”" Länge und über 60 ""® Breite besitzt; sie gleichen in der Gestalt Woop’s Abbildung (Eoe. Biv. Taf. III, Fig. 4), sind also stark nach hinten verlängert und haben hohe, dicke, zuweilen sich spaltende Rippen, welche etwa ebenso breit oder selbst breiter sind, als ihre Zwischenräume. Die schuppigen Anwachslamellen sind bei den verschiedenen Schalen sehr ver- schieden hoch und sehr verschieden zahlreich. Die beiden klein- sten Schalen sind nur in der Nähe des Wirbels aufgeheftet gewesen, die beiden grössten dagegen mit ca. zwei Dritteln ihrer Unterseite und zwar auf deren hinterem Theil. Da aber O. plicata selbst ın der Gestalt sehr bedeutend varüirt, so wage ich nicht, ohne besseres und reicheres Material unsere Stücke zu der eocänen Art zu stellen. Zu dieser Form gehört wohl auch die von TRAUTSCHOLD Taf. V, Fig. 4 abgebildete O. jlabellula? vom Aralsee. Gattung: Anomia Liınne. Aus dem Unter-Oligocän liegen mindestens 3 Arten von Anomia vor, von welchen die erste, A. Albertiana NYST, besonders mit eocänen Arten wie A. primaeva DESH. und A. tenuistriata DesH., aber auch mit der jüngeren A. Philippi SPEYER vergleich- bar ist. A. Goldfussi besitzt in älteren, wie in jüngeren Schichten Verwandte genug, während A. asperella nur in jüngeren Schichten weit verbreitet ist, abgesehen von einer Varietät von der Brand- horst bei Bünde, welche mit der obereocänen A. echinulata DESH. verglichen werden kann. Leider kenne ich von keiner unserer Arten die rechte Klappe, und das Material ist nicht ausreichend für die Entscheidung, ob 1016 1. Ostreidae. nicht noch mehr Arten abgetrennt werden müssen, zumal unter den zu A. asperella gestellten Stücken von der Brandhorst bei Bünde. 1. Anomia Albertiana Nyst. Taf. LXVIIL, Fig. 5a, b. Anomia orbiculata? (non Broc.) Nystr. Cogu. foss. Belg. S. 312, Taf. XXV, Fig. 5. » Alcestiana Nyst (erratum). (v. Kornex, Quart. Journ 1864, S. 100.) » Albertiana Nxsr. (Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg., t. XXI, Sl23) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde; Hoesselt; Brockenhurst. Von Lattorf habe ich 4 leidlich erhaltene, stark gewölbte linke Schalen, von welchen die beste, abgebildete 31 ”= grössten und 28 ®= kleinsten Durchmesser hat. Der Umfang ist rundlich. Die Wölbung ist ca. 10 "” hoch. Die Schale ist etwas windschief und trägt aussen flache Anwachsfalten und blättrige Absätze neben mancherlei ganz unregelmässigen Aufbauchungen und Einsenkungen. Mit Hülfe einer sehr starken Loupe erkennt man sehr feine, nur etwa 0,07 ”® breite Radialstreifen, welche sich vielfach theilen, _ gelegentlich aber auch wieder vereinigen. Der Schalrand ist am Wirbel reichlich 1 "” dick und verjüngt sich nach den Seiten allmählich. Die weissliche Fläche, welche die 3 subcentralen Muskeleindrücke enthält, verläuft vom Wirbel nicht ganz bis zur Mitte der Schale und ist bei der besten Schale am Wirbel 5"”® und innen 7 ”® breit. Der Haftmuskeleindruck ist rundlich und hat etwa 4 "® Durchmesser. Die beiden mehr nach der Schalmitte zu liegenden Muskeleindrücke sind nieren- förmig, ziemlich gleich gross und liegen fast symmetrisch. Von Calbe a/S. liegt eine beschädigte linke Schale von 25 ”” Durchmesser vor, welche sich durch besonders hohe, wulstige Anwachsfalten auszeichnet und einzelne blättrige Absätze, beson- ders in der Nähe des Schalenrandes, besitzt. Dort werden auch, meist dicht über den Absätzen, rauhe, von Mitte zu Mitte etwa 0,25 "" breite Streifen sichtbar, welche unter den Absätzen zu- nächst fehlen und annähernd radial verlaufen, 1. ÖOstreidae. 1017 Ob das Stück noch zu A. Albertiana gehört, muss ich un- entschieden lassen. Die mittel-oligocäne A. Philippi SPEYER von Söllingen weicht durch ihre regelmässigen, mit Schuppen besetzten Radialstreifen bedeutend ab. Von der Brandhorst bei Bünde habe ich eine beschädigte obere Schale, welche ihrer Grösse nach zu unserer Art gehören könnte, aber ausser der blättrigen concentrischen Sculptur noch stellenweise flache, aber doch deutliche, verhältnissmässig breite Radialstreifen erkennen lässt. S. Woop (Eoc. Biv. S. 13) stellte die Form von Brockenhurst zu A. tenuistriata DEsH., für welche Newron (Systematie List of Brit. Olig. and Eoc. Moll. S. 1) den Namen A. anomialis Lam. annimmt; die Art des Öalcaire grossier unterscheidet sich jedoch durch die verhältnissmässig regelmässigen, gedrängten Radialstreifen, wie es scheint, recht constant. 2. Anomia Goldfussi DESHAYES. Taf. LXVII, Fig. 4a, b. Anomia Goldfussi Desn. Anim. s. Vert. Paris II, S. 131. > » (Speyer, Söllingen $. 74 u. Detmold S. 49, Taf. III, Ni, 7 —%) > » > (Spryzr, Bivalven von Cassel. Taf. XXIII, Fig. 7, 8; Taf. XXIV, Fig. 6—10; Taf. XXV, Fig. 5.) » » » (v. Koenes, Mittel-Oligoeän S. 81.) » » » (Wireumann, Mecklenb. Archiv XXXI, S. 3.) » » » (Lienexgtaus, Jahresber. des naturw. Vereins zu Ösna- brück 1891, S. 91.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Brand- horst bei Bünde. Mittel-Oligocän: Söllingen, Magdeburg. Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Lattorf habe ich 3 kleine, rundliche, gewölbte linke Schalen von noch nicht 2"® Durchmesser, von Unseburg eine Schale von 2,5"m grösstem Durchmesser, welche eine schwache Sculptur von blättrigen Anwachsstreifen erkennen lassen und wohl zu A. Goldfussi gehören könnten; von der Brandhorst liegen 1018 1. Ostreidae. mir 6 beschädigte linke Schalen vor, welche bis zu reichlich 4” Durchmesser haben und zu A. Goldfussi DESH. gehören dürften. Bei dem Mangel an bestimmten Merkmalen in Gestalt und Sculptur ist es freilich besonders misslich, eine Ansicht über die Zugehörig- keit der einzelnen Vorkommnisse zu unserer Art zu gewinnen. Die Muskeleindrücke sind bei den norddeutschen Stücken zudem nicht deutlich genug zu erkennen, und ich muss mich darauf be- schränken, auf die nahe Verwandtschaft mit anderen Arten, wie 4A. rugulosa DESH. (A. rugosula bei ÜOSSMANN) A. pellueida DESH. (A. psamatheis BAYAN) hinzuweisen. 3. Anomia asperella PaıLippi. Taf. LXVIIL, Fig. 6a, b; 7a,b; Sa, b; ? var. Fig. 9a, b. Anomia asperella Priv. Beiträge S.50, Taf. II, Fig. 12. » » » (Speyer, Söllingen S. 74 und Bivalven von Cassel. Taf. XXIV, Fig. 1—5.) » » » (v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 74.) » > » (Wıecnmann, Mecklenb. Archiv XXXTI, S. 4.) » » » (Lienengktaus, Jahresber. d. naturw. Vereins. Osnabrück 1391775:.3) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Brand- horst bei Bünde. Mittel-Oligocän: Söllingen. Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Lattorf habe ich 6 linke Schalen, von Unseburg nur eine und von der Brandhorst 15; die von Lattorf erreichen höch- stens 3”" Durchmesser, haben recht verschieden starke Wölbung und theils rundlichen, theils ovalen Umriss und tragen bis zu 12 feine, fadenförmige, verschieden starke und verschieden weit von einander entfernte Radıalstreifen, welche zum Theil nur dadurch deutlich hervortreten, dass sie in mehr oder minder grossen Ab- ständen schuppige, aufgebogene Spitzen tragen, welche freilich zum Theil etwas abgerieben sind. Zuweilen sind auch feine An- wachsleistchen vorhanden, welche sich auf den Radialstreifen zu solchen Spitzen erheben. 1. Ostreidae. 1019 Die Schalen von der Brandhorst haben bis zu 5,5 "" Durch- messer und unterscheiden sich von den übrigen unter-oligocänen zum Theil in etwas dadurch, dass sie verhältnissmässig stärkere oder zahlreichere Radialstreifen (bis zu 20) besitzen, gleichen da- durch aber mehr anderen jüngeren Vorkommnissen und variiren darin sehr bedeutend. Nur mit allem Vorbehalt stelle ich hierher auch eine etwas beschä- digte Schale von der Brandhorst (Fig. 9), welche 10" Durchmesser hat und sich dadurch auszeichnet, dass die Anwachslamellen dicht gedrängt und meist nicht aufgerichtet sind, so dass sie dann rund- lichen, gegen 0,2 ”® breiten, concentrischen Streifen gleichen und eine unregelmässige Körnelung der Radialrippen hervorbringen. Diese sind ziemlich gedrängt, vermehren sich ganz unregelmässig durch Einschiebung feinerer, so dass ihre Zahl am Rande gegen 40 be- trägt, spalten sich aber auch und vereinigen sich wieder, so dass eine unregelmässige Aderung entsteht. Gattung: Pecten KLeın. Fischer (Manuel de Conchyliologie S. 942) und CoSsMANN (Catalogue ill. de Paris II, S. 181) benutzen den Namen Pecten für die stark ungleichklappigen Formen, also für die Untergattung Vola, Janira oder Neithea, wie sie gewöhnlich benannt wird, während der Name Chlamys BOoLTEN in dem Sinne gebraucht wird, wie sonst gewöhnlich Peeten. Zu Pecten in jenem Sinne würde von unseren Arten nur P. incurvatus NYST gehören, welcher sowohl im Eocän, als auch im Miocän etc. einzelne Verwandte besitzt. P. pietus GoLDF. und P. bellicostatus Woop gehören zu For- menreihen, welche grössere Verbreitung besitzen, während £. inter- laevigatus und P. Cossmanni v. KOENEN sich an mittel- und ober- oligocäne Arten wie P. cancellatus GoLDF. und P. Hauchecornei v. KOENENn zunächst anschliessen, und P. corneus Sow. sowie P. idoneus W ooD scheinen mit den eocänen Arten übereinzustimmen. 1020 1. Ostreidae. l. Pecten eorneus SOWERBY. Ta BRyIT Ric. 1: 2:73. Pecten corneus Sow. (Woop, Eoc. Bivalves S. 39, Taf. IX, Fig. 7.) » > (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 519 u. XXT, S. 590, 594.) » (Viscext, Mem. Soc. R. Malacol. Belg. t. XXI, S. 12.) ® » solea (non Desn.) Puıtıprer, Palaeontographicea I, S. 54 ® » Semperi Desnayes, Anim. s. Vert. de Paris II. S. 73. Vorkommen. Unter-, Mittel- und Ober-Eocän: England; Kiew etc. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löderburg, Atzendorf, Unseburg, Eggersdorf, Grube Karl- Alexander und Hoffnung bei Mühlingen, Wolmirsleben, OÖsterweddingen, Helmstädt, Brand- horst bei Bünde; Belgien. An den norddeutschen Fundorten, besonders bei Unseburg, war unsere Art keineswegs selten, aber allerdings selten gut erhalten und recht selten zweiklappieg. Die grössten Stücke erreichen ca. 60°” Höhe und noch einige Millimeter mehr an Breite. Halbwüchsige Schalen sind etwa eben- so hoch wie breit, und kleinere etwas höher als breit. Der Schlossrand hat etwa ein Drittel der Schalen-Breite. Beide Schalen sind ziemlich gleich, doch ist die rechte etwas deutlicher gewölbt, zumal auf ihrer ersten Hälfte, und die linke ist im vor- deren und hinteren Viertel nicht selten ein wenig eingesenkt, be- sonders in der Jugend. Die Ohren sind ziemlich klein und stumpf; die äusseren Ränder der Ohren der linken Klappe und des hinteren der rechten bilden mit dem zuweilen ganz geraden Schlossrande stumpfe Winkel von fast 130 Grad, sind aber oben noch etwas nach dem Schloss- rande zu umgebogen; zuweilen, besonders an der rechten Klappe bilden die oberen Ränder der Ohren aber auch einen stumpfen Winkel von ca. 160 Grad. Das vordere Ohr der linken Klappe ist ein wenig grösser, als das hintere. Das vordere Ohr der rechten Klappe biegt sich über dem Byssus- Ausschnitt reichlich 1”® vor und noch auf dem untersten Drittel seiner Höhe gerade nach oben und dann zuerst langsam, zuletzt wesentlich schneller 1. Östreidae. 1021 rückwärts, dem Wirbel zu. Abgesehen von den Ohren bildet die Schale am Wirbel einen Winkel von ca. 110 bis 120 Grad. Die glänzend glatte Oberfläche beider Schalen zeigt zahlreiche sehr feine Anwachsstreifen und einzelne schwach-blättrige Absätze, besonders im Alter. Zuweilen werden aber auch äusserst flache, wenig deutliche Radialstreifen sichtbar und auch wohl nach der vorderen und nach der hinteren Seite schräg nach unten verlau- fende, äusserst feine Linien, ganz ähnlich, wie sie auf meinen Exemplaren von Bracklesham-bay auftreten, aber nicht ganz so deutlich, wie auf einzelnen Schalen von Brook. Innen greift der obere Rand der Ohren der rechten Schale über eine tiefe Furche über, in welche der entsprechend umge- bogene Rand der Ohren der linken Schale sich legt; ausserdem laufen unterhalb der Ohren der rechten Schale bis zu etwa 10°" vom Wirbel Anschwellungen, welche sich allmählich zahnartig er- heben, und über welche ähnliche, stärker divergirende Zähne der linken Schale greifen. Der rundlich - ovale Muskeleindruck der linken Schale ist bei grossen Stücken etwa ein Viertel so breit, wie die ganze Schale, vom vorderen Rande fast doppelt so weit entfernt, als vom hinteren, und liegt dem Wirbel etwas näher, als dem unteren Rande. Der Muskeleindruck der rechten Schale ist merklich kleiner, als der der linken, und liegt höher, mit seinem unteren Rande noch etwas über der Mitte der Schale; er entspricht demnach in seiner Lage dem oberen Theile des Schliessmuskeleindruckes der linken Schale; er zeigt aber bei den unteroligocänen und den eocänen englischen Exemplaren, falls er gut erhalten ist, auf seinem hin- teren Drittel einen abgerundeten Vorsprung nach unten (Fig. 3). Die Stücke aus dem London-Thon von Highgate sind zum Theil ganz glatt, ebenso wie meine Schalen von Laon, die von Cossmann zu P. Mellevillei D’ORB. (P. Laudunensis DESH.) ge- rechnet werden, haben aber zum Theil eine so starke »diver- girende« Streifung, wie sie bei den jüngeren Vorkommnissen nicht auftritt. ; Auf P. corneus ist vermuthlich PrıLippr’s Angabe des Vor- kommens von P. solea bei Westeregeln zu beziehen, welches Abh. X, 5. 67 1022 1. Ostreidae. DESHAYES auf Grund von durch SEMPER mitgetheilten Exemplaren P. Semperi benannte. 2. Peeten pietus GoLDFUSS. Taf. ELXVIL, EKie. 9510;711;7128, b; 13a, b; 14a,b,'c; 15a Pecten pictus Goupr. Petref. Germ. II, S. 67, Taf. IIIC, Fig. 4. (SAnDBERGER, Mainzer Becken 8.372, Taf. XXXILL, Fig.3; 4.) > (v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 83, Taf. III, Fig. 3; 5; 6.) » (v. Korsen, Speyer, Tert. Bivalv. von Cassel. Taf. XXVL, Fig. 5 — 10.) » » (Cossmann u. Lamgerr, Oligocene marin d’Etampes S. 102, Taf. III, Fig. 32.) (Srremme, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XL, $. 342.) (Lıiesenstaus, VIII, Jahresber. d. naturw. Vereins. Osna- brück $. 86.) > » (Cossmann in Journ. de Conch. 1891, S. 43.) » wenosus u. P. transverselineatus Speyer, Söllingen. Palaeontogr. IX, S. 316, Taf. XLIII, Fig. 2.) Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Mittel-Oligocän und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Lattorf habe ich 24 grösstentheils beschädigte einzelne Schalen, welche bis zu 21”® Höhe und 20”%® Breite erreichen. Die Seiten der Schale ohne die Ohren bilden am Wirbel einen Winkel von 100 bis 110 Grad, laufen aber, sobald der Winkel grösser ist, nicht gerade vom Wirbel aus, sondern biegen sich allmählich nach aussen. Der untere Schalrand ist ziemlich gleich- mässig abgerundet; die Schale selbst ist annähernd gleichseitig und ziemlich flach gewölbt; das vordere Ohr ist reichlich doppelt so lang, wie das hintere, und zwar fast ein Drittel so lang, wie die Schale breit, und der Schlossrand ist somit fast halb so lang, wie die Schale breit. Etwa 1,5""% vom Wirbel stellen sich bei den meisten Exem- plaren gegen 14 flache Rippen ein, welche auf der rechten Schale nur mitunter als flache, breite Anschwellungen auf dem obersten Drittel sichtbar bleiben, ausnahmsweise und wenig deutlich wohl auch noch länger; sie erhalten aber sofort bei ihrem Erscheinen, be- 1. Ostreidae. 1023 sonders deutlich auf der vorderen Hälfte der rechten Schale, je-2 oder mehr schmale Radialstreifen, welche nur als stumpfe Kanten hervortreten und ebenfalls noch auf dem obersten Drittel der Schale verschwinden. Auf der linken Schale vermehren sich die primären Radialrippen etwas unregelmässig durch Einschiebung feinerer und runden sich immer mehr ab, so dass am unteren Rande mindestens 24 niedrige, ungleich breite, durch schmalere Zwischenräume getrennte Radialrippen vorhanden sind, welche auf dem hintersten Achtel der Schale sowie am vorderen Rande undeutlich werden. Ausserdem tragen beide Schalen zuweilen blättrige Absätze, welche früheren Schal-Rändern entsprechen, und endlich sehr feine, eingeritzte Furchen, welche nicht ganz 0,1”® von einander entfernt sind, in der Mitte der Schalen annähernd radial verlaufen, nach beiden Seiten hin aber sich immer stärker nach aussen biegen, so dass die äussersten am Rande fast senkrecht zur Schal- Axe stehen; bei besonders gut erhaltenen Schalen erkennt man aber, dass die Furchen durch feine Anwachsstreifen in Reihen flacher Grübchen zerlegt werden, welche besonders in den Zwi- schenräumen der Rippen deutlich hervortreten, Sechs einzelne Schalen weichen von den oben beschriebenen dadurch ab, dass sich in einiger Entfernung vom Wirbel einige 20 flache, rundliche Rippen einstellen, welche auf der Mitte stärker sind, als nach den Seiten hin, und dort verschwinden; sie werden im Alter meistens höher, vermehren sich in etwas durch Spaltung oder durch Einschiebung feinerer und sind etwa doppelt so breit, wie ihre Zwischenräume. Einzelne wulstige Absätze der Schale lassen diese im Alter meist stärker gewölbt erscheinen. Die feine, transversale Streifung ist dieselbe, wie bei den übrigen Stücken; dasselbe gilt von der Gestalt und den Ohren. Das Fig. 12 abgebildete Exem- plar und ein zweites bilden aber durch geringere Wölbung und schwächere Rippen einen Uebergang zu der zuerst beschriebenen Form. Von der Brandhorst bei Bünde habe ich ausser einer ver- drückten rechten Schale von 27 =" Höhe und 25"” Breite nur 67* 1024 1. Östreidae. eine Anzahl kleiner und beschädigter Schalen, welche mit den verschiedenen Formen von Lattorf gut übereinzustimmen scheinen. Die unteroligocänen Stücke variiren in der Sculptur so ziem- lich in denselben Grenzen wie die des Mainzer Beckens, für welche GOLDFUSS die Art aufstellte, und stimmen mit einzelnen derselben recht gut überein; ich finde nur, dass abgesehen von ihrer gerin- geren Grösse, die Stücke von Lattorf kürzere, stumpfere Ohren haben, besonders vorn, wage jedoch nicht zu entscheiden, ob dies auf locale Einflüsse zurückzuführen ist. Das hintere Ohr trägt eine ähnliche, feine Sculptur wie die eigentliche Schale und ist hinten unter einem Winkel von etwa 100 Grad gegen den Schlossrand abgestutzt. Das vordere Ohr der linken Schale ist sehr selten erhalten und endigt vorn ziemlich rechtwinklig gegen den Schlossrand; das der rechten Schale ist auf etwa ein Drittel seiner Länge durch einen tiefen, spitzen Byssus- Ausschnitt abgelöst und trägt zwischen seinem unteren Drittel und seinem obersten Fünftel 4 bis 6 ziemlich hohe, ungleich starke Radıal- streifen, welche durch Anwachsfalten flach granulirt werden. Das vordere Ohr der linken Schale trägt auf seinen unteren drei Vierteln 4 schmale, hohe Radialrıppen und lässt zwischen diesen ebenfalls excentrische Linien erkennen. Die Innenseite der Schalen lässt sich bei deren Zerbrechlichkeit nicht genügend von Gestein reinigen. Als besondere Art möchte ich unsere Stücke aber um so weniger abtrennen, als die Ohren nur bei wenigen von ihnen erhalten sind, und als bei den mittel -oligocänen, grossen Schalen von Stettin und Neustadt-Magdeburg, die ich auf P. pietus bezogen habe (l. c.), die Ohren ebenfalls kleiner und stumpfer sind, doch könnte die unter-oligocäne Form allenfalls als var. mikrota bezeichnet werden. Meine Exemplare von Jeures und Morigny, welche übrigens bis 25”" lang sind, gleichen in der Berippung der stärker ge- rippten Varietät von Lattorf, haben aber ebenfalls längere Ohren, und letzteres ist auch bei den Schalen von Söllingen der Fall, welche ja auch nur geringe Dimensionen erreichen. 1. Ostreidae., 1025 3. Pecten bellicostatus S. Woon. TarSEX VIER 5:56; Ta, b; Samb. Pecten bellicostatus S. Woop. Eocäne Biv. S. 38, Taf. VIII, Fig. 11. » > » (v. Korsen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, S. 101.) » » » (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 518.) » » » (Vincent, Mem, Soc. R. Malacol. Belg. XXI, S. 12.) » . reconditus (non Sor.) Nysr. Cogqu. foss. Belg. S. 302, Taf. XXV, Fig. 2. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Helmstädt, ? Edemissen; Hoesselt, Vliermael, Grimittingen; Brockenhurst; Jekaterinoslaw. Von Unseburg habe ich 10 und von Wolmirsleben 6 einzelne, zum Theil ziemlich grosse und wohl erhaltene Schalen, von Lattorf 10 zum Theil sehr grosse, aber etwas beschädigte und abgeriebene Klappen, von Löderburg 5 solche, von Atzendorf und Helmstädt nur einzelne kleinere und beschädigte. Bei Vliermael und Grimittingen sowie bei Brockenhurst ist unsere Art nicht selten. Die grösste linke, abgeriebene Schale von Lattorf ist 51 "" hoch, 46 ”® breit und gegen 10 "” tief gewölbt; die übrigen Exem- plare erreichen selten 40 "® Höhe und fast dieselbe Breite. Bei einer Höhe von ca. 30 "® hat die rechte Klappe incl. der Schale eine Wölbung von etwa 4,5 "", die linke dagegen von etwa 7". Der Schlossrand ist ziemlich gerade und hat nahezu zwei Drittel der ganzen Schalbreite, und das hintere Ohr ist bei kleineren Stücken etwa zwei Drittel, bei grossen wenig mehr als halb so lang wie das vordere. Das vordere Ohr der rechten Schale ist etwas über die Hälfte durch den Byssusausschnitt ausgebuchtet. Die Schale ist fast gleichseitig und trägt meist 22 Rippen, von welchen die äussersten schnell nach vorn resp. hinten an Breite und Höhe abnehmen; zuweilen ist auch eine Rippe mehr oder weniger vorhanden. Die Rippen sind ebenso breit oder ein wenig breiter, als ihre Zwischenräume, und oben etwas abgeplattet oder ganz flach gewölbt, sodass diese oberen Theile etwa ein Drittel so breit sind, wie ihre Abstände von einander, im Alter selbst noch weniger. 1026 l. Ostreidae. Diese Oberseite der Rippen trägt in der Jugend erhabene, ziemlich gerade, verhältnissmässig starke Querleisten, welche zu- erst ziemlich gedrängt stehen, später sich etwas weiter von einander entfernen und etwa 10 "” vom Wirbel anfangen sich in der Mitte vorzubiegen, sodass sie allmählich in schuppige Spitzen übergehen, welche auf den mittleren Rippen scharf vorgebogen sind, sich aber wenig über die Rippen erheben, auf den Rippen nach den beiden Seiten hin sich aber immer höher erheben und dort bis über 0,5 ”” hoch und ziemlich senkrecht stehen. Allerdings sind die- selben grossentheils abgebrochen, sodass nur ihre Ansätze erhalten sind, zwischen welchen ähnlich vorgebogene, mehr oder minder starke Anwachsstreifen liegen. Die Radialrippen werden ferner auf jeder Seite begleitet von einem rundlichen Streifen, welcher etwa ın der halben Höhe der Rippen liegt und ähnliche, aber 2 bis 3 mal so zahlreiche und dementsprechend schwächere, schuppige Spitzen trägt. Die Rinne zwischen je 2 benachbarten Streifen ist nahezu ebenso breit, wie der abgeflachte Theil der Rippen. Das vordere Ohr der rechten Klappe ist in der Zone des Byssus-Ausschnittes frei von Radialrippen, während die übrigen Ohren an den entsprechenden Stellen etliche feine Streifen tragen. Der Haupttheil der Ohren zeigt ausser einer dicken Anschwellung am oberen Rande meist 6 stärkere Streifen oder Rippen, zwischen welche sich oft einzelne feinere einschieben. Auf den hinteren Ohren sind sie stets weit schwächer, als auf den vorderen und be- sonders auf dem vorderen der rechten Schale, wo die Rippen, zu- mal die 3 obersten, sehr dick und breiter als ihre Zwischenräume sind. Auf den Rippen und Streifen der Ohren und an deren oberem Rande erheben sich die Anwachsstreifen zu schuppigen - Spitzen, welche jedoch auf dem vorderen Ohr der rechten Klappe verhältnissmässig niedrig sind. | Von Wolmirsleben liegt mir noch die kleine, Fig. 8 abge- bildete rechte Klappe vor, welche sich durch die etwas grössere Zahl von Rippen (26) auszeichnet, aber im Uebrigen keine wesent- lichen Unterschiede erkennen lässt; die Rippen sind etwas abge- rieben und erscheinen daher glatt und breiter, als bei gut erhalte- nen Exemplaren, 1. Ostreidae. 1027 Die linke Klappe trägt unter ihrem Schlossrande, welcher als stumpfe Kante ein wenig nach innen übergebogen ist, eine deut- liche Furche, welche zunächst dem Wirbel nur schmal ist, nach beiden Seiten hin allmählich breiter und tiefer wird, unten von stumpfen Kanten begrenzt ist und noch vor den Enden der Ohren verschwindet; unter diesen Kanten folgen Einsenkungen, welche von der Ligamentgrube etwas schräg nach unten und aussen ver- laufen. Diesen Einsenkungen sowie den Furchen unter dem Schlossrande entsprechen in der rechten Schale Anschwellungen, welche Schlosszahn-artige Leisten bilden. Zu P. bellicostatus geltören wohl auch 2 mittelmässig erhaltene Schalen von ca. 24 "® Höhe, welche in einem glaukonitischen, mürben Sandstein 1 Kilometer nördlich von Edemissen in einem Bohrloche auf Petroleum gefunden und von Herrn NOELDECKE dem hiesigem Museum verehrt wurden. SOKOLOW fand bei Jekaterinoslaw (Mandrikowka) wohler- haltene Schalen, welche mit den norddeutschen recht befriedigend übereinstimmen. Unsere Art ist verwandt mit einzelnen eocänen und jüngeren Arten, lässt sich aber durch die Sculptur sehr wohl unterscheiden. P. Thorenti DARCH. von Biarritz weicht durch die zahlreicheren Radialstreifen noch weiter ab, als Woonp dies annahm. Meine belgischen und englischen Exemplare sind durchweg etwas angewittert und abgerieben und lassen die Sculptur nur sehr unvollkommen erkennen; sie scheinen aber mit den nord- deutschen gut übereinzustimmen. 4. Pecten interlaevigatus v. KoENEN. Taf. LXVIII, Fig. 3a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde. Ausser der kleinen, abgebildeten linken Klappe liegen mir noch 3 stark beschädigte grössere vor, von welchen die grösste 33 m Höhe und gegen 30” Breite gehabt hat. Die Schale ist nur mässig gewölbt und annähernd gleichseitig. In der Nähe des Wirbels werden meist 5 hohe, abgerundete ‚Radialrippen sichtbar, von welchen die mittelste die stärkste ist, 1028 1. Ostreidae. und die äusseren am schwächsten sind, und zwischen ihnen liegt je eine etwas schwächere; in den Zwischenräumen erscheinen aber sehr bald noch feinere Streifen, wenn auch etwas unregelmässig, und stellenweise erscheint später noch ein ganz feiner Streifen. Alle diese Streifen werden reichlich halb so hoch wie breit und sind durch tiefe, glatte Furchen von einander getrennt, deren Breite erheblich schwankt, durchschnittlich aber der der secun- dären Rippen etwa gleich ist. Alle Rippen tragen auf ihrer ab- gerundeten Fläche erhabene Querleisten, welche je nach der Stärke der Rippen stärker oder schwächer sind und von Mitte zu Mitte in der Jugend nur etwa 0,1 ”” von einander entfernt sind, später 0,2 "" und 0,3 ®”, und bei der grössten Klappe zuletzt meistens 0,7 ®®, Die Rippen bedingen stets einen mehr oder minder starken Vorsprung des Schalenrandes, je nach ihrer Stärke. Das vordere Ohr der linken Klappe ist fast doppelt so lang, wie das hintere, und fast ein Drittel so lang, wie die ganze Schale breit, wenigstens bei der kleinen, abgebildeten Klappe, und endigt vorn gegen den Schlossrand mit einem Winkel von etwas weniger als 90 Grad, das hintere Ohr etwas stumpfer. Die Ohren tragen je 3 ziemlich starke radiale Rippen, wovon die oberste nahe dem Schlossrande liegt, und dazwischen je eine feinere, und deren 2 auf dem untersten Theile des vorderen Ohres, auf welchem ge- mäss seiner grösseren Länge die feineren Streifen wesentlich deut- licher werden, als auf dem hinteren. Ueber die Streifen laufen feine, erhabene Anwachsstreifen fort, indem sie sich schuppenartig erheben. Der Muskeleindruck ist wenig deutlich, scheint aber etwa ebenso gross zu sein, wie sein Abstand vom hinteren Rande, und nicht ganz halb so gross, wie der vom vorderen Rande. Unter der schmalen Kante am oberen, inneren Schlossrande folgt eine schmale Furche, welche unten durch eine schmale, nur auf «dem mittleren Theile der Ohren deutliche Anschwellung be- grenzt wird. Falls nicht eine mittelgrosse Schale, welcher der Wirbel und die Ohren fehlen, die rechte Klappe ist, liegt mir diese nicht vor; ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass sie in der 1. Ostreidae. 1029 Sculptur und Wölbung der linken ähnlich ist, da die verwandten jüngeren Arten ziemlich gleichklappig sind. 9. Peeten Cossmanni v. KoEnEN. TaraoxSVIRioelbyambsnlta,b; 18 a,b; 19:2,.6:290la5b: Pecten inornatus (non M’Coy) Srerer pars (v. Korsex, Mittel-Oligocän $. 85, Taf. III, Fig. 10.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Von Lattorf und Atzendorf habe ich je 10 einzelne, meist beschädigte Klappen, von Calbe a/S. 25, von Unseburg gegen 100. Sehr wenige von diesen Schalen erreichen mehr als 3 "” Durchmesser und eine etwas geringere Höhe; nur eine von Unse- burg hat 4 ”® Breite und 3,75 "= Höhe, und eine linke Klappe von Lattorf ist 6 ”® breit. Die rechte Klappe ist ein klein wenig stärker gewölbt, als die linke, aber doch nur mässig gewölbt. Der Umriss der Schalen ist rundlich, doch sind dieselben merklich nach vorn verlängert und erscheinen dadurch besonders schief, dass der Wirbel deutlich nach vorn gerichtet ist, und dass die Schale unter demselben vorn we- sentlich steiler abfällt, als hinten. Die Länge des Schlossrandes, beziehentlich der beiden Ohren, beträgt nahezu zwei Drittel der Schalbreite; das vordere Ohr ist etwas länger als das hintere, an der rechten Klappe vorn abgerundet, etwa in Form eines Viertel-Kreises, und unten mit einem engen, mässig tiefen Byssus- Ausschnitt, dessen Form nur durch eine Anzahl sehr feiner, er- habener Anwachsstreifen kenntlich wird, da das Ohr stets mehr oder weniger beschädigt ist. Das vordere Ohr der linken Klappe trägt ähnliche Anwachs- streifen, welche sich nach unten zu höher erheben, ist aber vorn ebenso wie die glatten hinteren Ohren fast rechtwinklig gegen den Schlossrand begrenzt, abgesehen von einer kurzen Abrundung oben. Die Schalen sind glatt und zeigen ausser sehr feinen An- wachsstreifen nur zuweilen wellige Absätze und in der Jugend 1030 1. Ostreidae. bis zu 0,5 "= vom Wirbel einige flache Anwachsfalten oder zahl- reichere, schärfere Streifen. Einzelne Exemplare lassen aber auch schmale, abwechselnd dunklere und helle Bänder erkennen, welche auf dem mittleren Drittel der Schale einige Male in scharfem Zickzack auf- und niederspringen, vorn und hinten aber annähernd parallel dem Schlossrande verlaufen oder auch mehr den Anwachsstreifen folgen. Im Alter werden diese Bänder auch wohl durch Reihen ovaler, dunkler Flecke ersetzt oder verschwinden ganz. Der kleine Wirbel springt ein wenig über den Schlossrand vor, besonders in der linken Schale, sodass die kleine Ligament- grube mit ihrem oberen Ende zwischen oder selbst ein wenig über den oberen Rändern der Ohren liegt. Der umgebogene Schlossrand der linken Schale greift ein in eine Furche dicht unter dem Schlossrande der rechten Klappe. Auf der Grenze zwischen den Öhren und der eigentlichen Schale sind innen stumpfe Leistchen zu erkennen. Die Muskeleindrücke sind wenig deutlich. Der mittel- und oberoligocäne P. Hauchecornei v. KOENEN (SPEYER, Bivalv. d. Casseler Tertiärbild., Abhandl. der kgl. geol. Landesanst. Berlin IV, 4, 1884), welchen ich von Freden und Söllingen in zahlreicheren Exemplaren besitze, unterscheidet sich von unserer Art durch geringere Wölbung, besonders in der Ju- gend, grössere Breite, geringere Höhe des vorderen Ohres und nicht vorwärts gerichteten Wirbel. 6. Peeten idoneus S. Woop? Taf. LX VII, Fig. 4. Pecten idoneus S. Woov. Eoc. Biv. S. 41, Taf. VIII, Fig. 9. » > (v. Koenen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXI, S. 594, Taf. XV, Fig. 4.) Vorkommen. Mittel-Eocän: Stubbington, Brook; Kiew. Unter-Oligocän: Helmstädt. Von Helmstädt liegt nur eine etwas beschädigte rechte Klappe vor, deren Oberfläche angewittert ist, sodass die feinere Sculptur verwischt und nur undeutlich erkennbar ist, 1. Ostreidae. 1031 Die Breite und Höhe betrug etwa 13 ””, ganz wie bei meinen englischen Exemplaren, mit welchen das von Helmstädt recht wohl übereingestimmt haben könnte. Die Zahl der Rippen, welche auf dem mittleren Theile der Schale etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind, auf den Seiten wesentlich schmaler werden, beträgt 14; deutlich ist noch zu erkennen, dass die hohen Rippen je 3 stumpfe, durch flache Einsenkungen getrennte Kanten trugen, von welchen die mittelste am meisten hervorragt; ausserdem werden aber stellenweise Reste feiner, erhabener Anwachsstreifen sichtbar, welche sich auf der mittelsten Kante vorbiegen. Die Ohren sind stark beschädigt, trugen aber einzelne er- habene, durch weit breitere Zwischenräume getrennte Radial- rippen. 7. Pecten ineurvatus Nysr. Tat, EXVIN, Big. la, b; 2a, b, c. Pecten incurvatus Nysr. Coqu. foss. de Belgique S. 289. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf (Mus. Hırn.), Brand- horst bei Bünde; Vliermael, Hoesselt; Jekaterinoslaw. Von der Brandhorst habe ich 8 einzelne, grösstentheils kleine und beschädigte Schalen, von welchen die grösste, Fig. 1 abge- bildete 27 ”” breit, fast 30 "" lang und ca. 10” tief gewesen ist. Von Lattorf besitzt das Hildesheimer Museum 2 beschädigte, mittelgrosse rechte Klappen. Die Schalen sind ziemlich gleich- seitig; die rechte Schale ist besonders im Alter stark gewölbt, und ihr Rand beschreibt, abgesehen von dem oberen vorspringenden Theile, auf beiden Seiten des Wirbels fast drei Fünftel eines Kreises; von den Enden dieses Bogens verläuft der Rand resp. die Furche zwischen den Ohren und der Schale in ziemlich gerader Linie bis zu dem Wirbel. Die Schale trägt 19 hohe Rippen, welche oben eine dachförmige Kante haben, an den Seiten aber steiler abfallen und im Alter fast doppelt so breit sind, wie ihre Zwischenräume, mit Ausnahme der äussersten, wesentlich schma- leren Rippen, 1032 1. Ostreidae. In den Zwischenräumen der Rippen erheben sich feine An- wachsleistchen, welche in der Jugend etwa 0,2 ”® von einander entfernt sind, im Alter bis zu 0,5 ®®; in der Mitte der Zwischen- räume sind sie ein wenig vorgebogen, auf den Rippen selbst gehen sie in Anwachsstreifen über, welche nach deren Mitte ziemlich scharf vorwärts gebogen sind. Die linke Schale ist in der Jugend auf eine Länge von etwa 7 »® mehr oder minder flach gewölbt und trägt 20 hohe Rippen, welche zuerst etwa ebenso breit, später nur etwa halb so breit wie ihre Zwischenräume und oben etwas abgerundet sind; dazu kommen ganz ähnliche Anwachsleistchen, wie auf der rechten Schale, doch laufen dieselben bei einzelnen kleineren, besonders gut er- haltenen Schalen auch über die Rippen fort. Das vordere Ohr der rechten Klappe ist bei keiner Schale vollständig erhalten, war aber etwas grösser als das linke und unten ziemlich stark eingebuchtet. Das vordere Ohr der linken Klappe ist etwa um ein Drittel grösser als das hintere und endigt vorn mit einem Winkel von nahezu 90 Grad, während das hintere hinten mit einem Winkel von etwa 105 Grad endigt. Die Ohren tragen einige mehr oder minder deutliche Radial- rıppen und ähnliche Anwachslamellen, wie der Haupttheil der Schale. Innen besitzt die linke Schale ein wenig unter ihrem Schloss- rande und von diesem durch eine Furche getrennt auf jeder Seite der Ligamentgrube eine rundliche Leiste, welche nach aussen ein wenig gegen den Schlossrand divergirt und vor dem Ende der Ohren verschwindet, und darunter liegt eine noch wesentlich kürzere zweite Furche, welche, ebenso wie die Leiste, sehr fein senkrecht gestreift ist. Dieser Leiste entspricht eine Furche in der rechten Schale, und eine zweite dicht unter deren Schlossrande entspricht dem Schlossrande der linken Schale, während den Furchen in dieser rundliche Leisten der rechten Schale ent- sprechen. Die Muskeleindrücke sind nicht scharf genug erhalten. Meine belgischen Exemplare unterscheiden sich besonders dadurch in etwas von denen von Bünde, dass die linke Klappe etwas stärker und länger gewölbt ist, sind aber durchweg etwas angewittert, 1. Östreidae. 1033 Peeten Michelottü D ARCH. (Mem. Soc. geol. de France, 2 ser. T. III, S. 435, Taf. XII, Fig. 20, 21) von Biarritz ist mit unserer Art augenscheinlich verwandt, dürfte sich aber durch die concen- trische Sculptur gut unterscheiden lassen. Gattung: Spondylus Lixn&. Von den beiden Arten des Unter-Oligocäns ist S. tenuispina nahe verwandt mit Formen, die im Eocän und Oligocän verbreitet sind. Auffällig ist der meist sehr deutliche, wenn auch kleine vordere Muskeleindruck; falls dieser als Fussmuskel-Eindruck zu deuten wäre, wäre es höchst auffällig, dass ein solcher gerade bei festgewachsenen Arten, deren Fuss verkümmert ist, so deutlich hervortritt. Ich habe denselben übrigens auch bei zahlreichen anderen, fossilen und recenten Spondylus-Arten beobachtet. S. Buchi PHIL. ist, ebenso wie der recente S. imperialis und wohl auch verschiedene Arten der Kreide etc., wie S. spinosus SOW. gar nicht aufgewachsen gewesen, obwohl dies in neueren Hand- büchern (ZITTEL, FISCHER) als Gattungsmerkmal angegeben wird. 1. Spondylus tenuispina SANDBERGER var. Na, 10x, iz I—8), Spondylus tenuispina Sanpe. Mainzer Becken S. 374, Taf. XXXI, Fig. 1, Taf. XXXV, Fig. A. » > » (v. Korxen, Mittel-Oligocän $. 87.) \ » > > (Cossmans und Lauserr, Olig. marin d’Etampes S.102, Taf. III, Fig. 35.) » radiatus Sr. Meusıer. Nouv. Arch. du Museum 1880, S. 245, tb. XII, ol, 32% 2?» bifrons Münsı.-GoLpruss. Petref. Germ. S. 99, Taf. CVI, Fig. 10. 2? » » > (Pauuuıper, Palaeontogr. I, S. 55.) DE» radiatus und S. rarispina (non Desn.). Pius, Palaeontogr. I, SD Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Mühlingen, Brandhorst bei Bünde. Mittel-Oligocän: Söllingen, Neustadt-Magdeburg; Mainzer und Pariser Becken. | 1034 1. Ostreidae. ? Ober-Oligocän: (S. bifrons) Astrup und Neuer Wirth bei Osnabrück. Von Lattorf habe ich noch 6 untere und 12 obere Schalen, von Calbe 5 untere und 2 obere, von beiden Fundorten aber je ein zweiklappiges Exemplar, von den übrigen nur einzelne Schalen. Die grössten Stücke haben über 80 ®® Länge und ca. 65 mm Breite. Kleine, obere Schalen bis zu einer Länge von 15 "® variiren in Gestalt und Wölbung schon sehr erheblich, indem sie meist oval und mässig bis flach gewölbt sind, zuweilen aber auch stark ge- wölbt und fast kreisrund; die Ohren sind durch mässig tiefe Ein- senkungen, in welchen meist ein rundlicher, schwieliger, radialer Streifen liegt, mehr oder minder deutlich abgegrenzt. Der Wirbel ist auch bei den frischesten und kleinsten Schalen, welche z. Th. nur 10 ®® Länge haben, in einer Ausdehnung von etwa 1 ®® abgerieben; darunter werden ca. 20 erhabene Radial- streifen sichtbar, welche sich schon ca. 1 "" weiter durch Ein- schiebung feinerer verdoppeln, und eine dritte und meist auch noch eine vierte Serie feinerer Streifen wird je etwa 3 "m weiter sichtbar, doch werden die der vierten Serie bald flacher und ver- schwinden meistens gegen 15 ”® vom Wirbel ganz, sodass dafür flache Zwischenräume zwischen den übrigen Streifen auftreten. Gewöhnlich sind 25 "® vom Wirbel die Streifen der ver- schiedenen Serien noch verschieden stark, doch sind die primären Streifen gewöhnlich nicht von gleicher Stärke, sondern abwechselnd schwächer und stärker, und die stärkeren tragen dann sämmtlich oder theilweise mehr oder minder zahlreiche und starke, schuppige Stacheln; zuweilen finden sich solche aber auch auf einem Theile der schwächeren primären Streifen. Bei ganz frisch erhaltenen Schalen erkennt man aber auch auf den Streifen der übrigen Serien rauhe, schuppige Spitzen, welche durchschnittlich etwa doppelt so weit von einander auf dem einzelnen Streifen entfernt sind, wie dieser selbst breit ist. Später verschwinden diese Spitzen ganz oder werden durch flache, rund- liche, durch die Anwachsfalten bedingte Anschwellungen ersetzt; die Radialstreifen werden dann sämmtlich wesentlich niedriger. Zu- 1. Östreidae. 1035 weilen bleiben die primären Streifen auch im Alter noch etwas breiter, als die übrigen, und tragen dann wohl auf der Mitte der Schale noch sämmtlich oder nur zum Theil Reihen von schuppigen Stacheln oder vereinzelte solche; zuweilen sind die Streifen aber im Alter annähernd gleich breit und durch schmale Furchen von einander getrennt. Die Schwiele zwischen den Ohren und der eigentlichen Schale wird im Alter wesentlich höher und stärker, Der grosse, rundliche, nach oben flach begrenzte Muskel- eindruck liegt hinter der Mittellinie der Schale, aber ziemlich in der Mitte der Länge. Von seinem hinteren Ende läuft parallel dem Schalrande nach vorn ein deutlicher Mantel-Eindruck, welcher besonders hinten oft durch eine Anzahl von Grübchen oder Falten stärker hervortritt, nach vorn meist etwas schwächer wird, aber bis zu einem kleinen Muskeleindruck reicht, welcher unter der Schlossplatte nahe dem vorderen Schlosszahne liegt. Die Anheftungsfläche der unteren Schale ist zuweilen ebenso lang, wie diese, meist aber nur etwa halb so gross und bei einzelnen Stücken von Calbe a/S. nur ein Viertel bis ein Sechstel so gross. Im letzteren Falle ist die Klappe besonders stark ge- wölbt, im ersteren nur mit dem Rande aufgebogen und dort am stärksten. Nicht selten ıst die Anheftung zum Theil vermittelst hoher Lamellen erfolgt, welche durch die Radial-Sculptur gekräu- selt erscheinen. Die Sculptur ist, soweit sie sichtbar ist, auf der unteren Schale ganz ähnlich wie auf der oberen, doch finden sich anscheinend seltener im Alter Dornen auf den primären Radial- streifen. Das Schloss varıırt in seiner Breite und Höhe, sowie in der Stärke und Stellung der Zähne recht erheblich. Von der Brandhorst habe ich 6 beschädigte, meist mittel- grosse obere Klappen, welche sich von den oben beschriebenen nur etwa dadurch unterscheiden, dass die Radialstreifen im Alter höher sind und zum Theil etwas breitere Zwischenräume haben. Sie schliessen sich hierdurch aber eng an manche Stücke von Walüböckelheim an. Diese haben nun gewöhnlich einen etwas längeren Schlossrand und breitere Ohren, als die unteroligocänen Vorkommnisse, und tra;,en weit häufiger Dornen auf den Radial- 1036 1. Östreidae. streifen, doch stimmen sie zum Theil in diesen Punkten mit Stücken von Lattorf überein. Ausserdem alterniren an einer klei- neren oberen Klappe deutlich schon nahe dem Wirbel 10 stärkere Streifen mit schwächeren, während bei den 20 anscheinend pri- mären, nahe dem Wirbel annähernd gleich starken Radialstreifen eine Verschiedenheit in der Stärke erst später hervortritt. Bei einzelnen Schalen von Waldböckelheim ist aber auch der Manteleindruck und der kleine vordere Muskeleindruck deutlich zu erkennen. Sehr nahe stehen manche norddeutsche Stücke einer mittel- eocänen, englischen Art, die von EpwArDs, Woop und NEWTON zu S. tenuispina DESH. gerechnet wurde. Meine einzige obere Klappe von Hunting-bridge unterscheidet sich jedoch von den unteroligocänen Stücken dadurch, dass die verschiedenen Serien von Radialstreifen auch im Alter sich deut- lich noch durch verschiedene Stärke unterscheiden, und dass die vierte Serie nicht verschwindet, sondern sehr deutlich bleibt. Auch S. multistriatus DESH. ist nahe verwandt mit $. tenuispina SANDB.; mein Exemplar von Ohaumont lässt den kleinen vorderen Muskeleindruck ebenfalls sehr deutlich erkennen. Ob der oberoligocäne $. bifrons GLDF. mit $. tenuispina SDBEG. zu vereinigen ist, kann ich auch jetzt nicht sicher entscheiden. Der GoLpruss’sche Name würde dann Priorität haben. LIENEN- KLAUS (8. Jahresber. d. naturw. Ver. Osnabrück, S. 90) führt S. bifrons GOLDF. vom Doberg bei Bünde aus der hiesigen Samm- lung an; es ist damit aber wohl das Stück von Astrup gemeint. 2. Spondylus Buchi PriLıppr. Taralaay, Bi921.2:8,54. Spondylus Buchi Psıv. Palaeontographica I, S. 55, Taf. VII, Fig. 9. » » » (v. Korxen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXT, S. 594, | Taf. XVI, Fig. 8, 9.) » » » _ (Vıscexs, Mem. Soc. R. Malaeol. de Belg. XXI, S. 13.) » limaeformis Gıeser, Fauna von Lattorf S. 79, Taf. IV, Fig. 18. Vorkommen. ?Mittel-Eocän: Kiew. Unter-Oligocän: Lattorf, Grube Alfred und Vereinigung bei Ualbe a/S., Grube Karl Alexander bei Mühlingen, Löderburg, l. Östreidae. 1037 Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Osterweddingen; Belgien (fide VINCENT). Bei Calbe a/S., Löderburg und Unseburg war S. Buchi stellenweise recht häufig, allerdings gewöhnlich beschädigt, ver- drückt und oft abgerieben, und selten in zweiklappigen Exemplaren ; beı Lattorf war er wesentlich seltener und meist stärker abge- rieben; von den anderen Fundorten kenne ich nur vereinzelte Schalen. Die grösste Schale von Unseburg ist 80 “® lang und 72 u breit; alle übrigen Stücke erreichen jedoch selten mehr als drei Viertel dieser Grösse, und nicht wenige sind höchstens halbwüchsig. Die Klappen sind etwas schief-oval, unten etwas nach hinten ausgebreitet; der Schlossrand hat nicht ganz die Hälfte der Breite der Schale, aber mehr als zwei Fünftel. Die rechte, untere Schale zeigt keine Spur einer Anheftungsstelle, ist ein wenig stärker gewölbt und ragt mit dem Wirbel etwas mehr hervor, als die linke. Die Schalen tragen meist je 21 dachförmige Rippen, von welchen die mittelsten die breitesten sind, die übrigen nach beiden Seiten allmählich an Breite abnehmen, so dass die drittletzte nur noch etwa halb so breit ist, als eine der mittelsten; die letzten sind meist noch wesentlich schmaler und schwächer. Sechs Rippen der unteren Schale tragen lange Stacheln, welche auf den 2 mitt- leren Rippen sich wenig von der Schale erheben oder sich auf sie auflegen, auf den seitlichen Rippen sich jedoch steiler aufrichten. Diese 6 Rippen sind gewöhnlich durch je 3 glatte Rippen von einander getrennt, zuweilen finden sich jedoch in einem solchen Zwischen- raume nur 2 glatte Rippen und in dem nächsten dafür meist 4. Die Stacheln sind bei halbwüchsigen Exemplaren bis zu 17 = lang, sind jedoch fast stets abgebrochen; bei grossen Schalen sind sie je 1D oder mehr Millimeter von einander entfernt, in der Jugend noch nicht 0,5 ”®, später 1"”, bei einer Schalenlänge von 15 ®® schon gegen 5”®. Am Wirbel ist die Zahl der Rippen nur halb so gross, aber schon ca. 1 "” von dessen Spitze ver- doppeln sie sich durch Einschiebung. Alle Rippen tragen dort schuppige Dornen, welche aber auf den später, von ca. 20 "" Länge an, glatt werdenden Rippen zahlreicher und schwächer sind, Abh. X, 5. 68 1038 1. Östreidae. als auf den 6 übrigen. Etwa 5 "" vom Wirbel erscheinen auf den Seiten der Rippen je ein oder zwei Radialstreifen, welche noch etwas zahlreichere und schwächere Spitzen tragen und bei ca. 20 bis 30%” Länge verschwinden; sie bedingen nicht selten, dass die Rippen weniger deutlich dachförmig erscheinen. Neben diesen Streifen sind oft noch sehr feine Radialstreifen vorhanden, welche zuweilen auch im Alter noch sichtbar bleiben. Sobald erstere Streifen verschwinden, stellen sich feine Anwachslamellen ein, welche später ziemlich hoch werden und nur 0,1"® bis 0,15 ®® von ein- ander entfernt sind. Ueber die Mitte der Ohren verläuft vom Wirbel aus in der Regel eine einfache oder doppelte Reihe von Stacheln, welche meistens recht schwach sind oder durch Höcker vertreten werden; mindestens ein Stachel eines Ohres ist jedoch gewöhnlich recht stark und nach oben gerichtet, so dass er über den Schlossrand hinaus reicht. Die obere Schale trägt in der Regel bis zu etwa 30 mm vom Wirbel kurze Dornen auf der mittelsten Rippe, selten auch noch auf einer anderen; auch hier erscheint die Hälfte der Rippen erst etwas später, und auf den Seiten der Rippen findet sich bald darauf erst je ein Streifen, dann ein zweiter und dritter und häufig noch ein vierter, seltener noch ein fünfter ein, und auf diesen Streifen sowie auf der Kante der Rippen erheben sich die An- wachsstreifen bis zu einer Schalenlänge von etwa 15 bis 20 == in Abständen von 0,5 bis 0,7” zu schwachen, schuppigen Dornen; dann gehen die Anwachsstreifen in Lamellen über, welche sich an den genannten Stellen zu kurzen Leisten erheben, und im Alter werden die Radialstreifen niedriger, die Anwachslamellen höher und laufen über jene schliesslich ohne Bildung von Hervorragungen hinweg. Vom Wirbel der oberen Klappe aus verläuft auf der Grenze zwischen den Ohren und der eigentlichen Schale je eine hohe, abgerundete Rippe, welche, ebenso wie die Ohren selbst, dicke, hohe Anwachsstreifen und im Alter wulstige Bündel von solchen trägt. Der grosse, rundliche Muskeleindruck stösst an seinem vorderen Rande an die Mittellinie der Schale; das Schloss und das drei- 1. Östreidae. 1039 eckige, von der tiefen Ligamentgrube unterbrochene Feld über dem Schlossrande varıirt in der Breite und Höhe, sowie in der Stärke der Schlosszähne und der Gruben für dieselben recht be- trächtlich, selbst bei Schalen von demselben Fundorte. Gattung: Plicatula LAMARrck. 1. Plicatula dispar SANDBERGER. Taf. LXVI, Fig. 12a, b,c; 13a,b; 14a,b, ce. Plicatula dispar SAnDBERGER, Mainzer Becken, S. 375, Taf. XXXV, Fig. 3. ® .» Meunieri pe Raıncourr sp. (Cossmann, Journ. de Conchyl. 1891, S. 44, less SAL, are 10), 18%) ? Spondylus Meunieri oz Raıncourr, Bull. Soc. g&ol. 1885, S. 473, Taf. XV, Fig. 10. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Mittel-Oligoeän: Weinheim, Waldböckelheim; ?Pierrefitte bei Etampes. Von 12 vorliegenden linken, oberen Schalen hat die grösste 7m Länge und 5,5 "® Breite; die einzige, etwas beschädigte, rechte Klappe ist 10 ©" lang und ca. 7 ” breit gewesen. Die meisten oberen Schalen sind nicht unerheblich abgerieben oder von Bohrschwämmen etc. angegriffen und lassen am Rande meist nur flache Anwachslamellen erkennen, während bei anderen noch mehr oder minder deutliche Radialrippen sichtbar sind; weitaus am stärksten sind diese bei dem Fig. 12 abgebildeten Exemplar, welches etwa 12 grobe, knotige, nahe dem Rande zum Theil sich spaltende Rippen trägt, wie solche bei Ostreen häufiger auftreten; bei 2 kleineren Schalen finden sich jedoch etwa um die Hälfte mehr und gedrängtere Rippen. Diese Schalen haben einige Aehnlichkeit mit P. intuscrenata Cossmann (Üatalogue ill. I, S. 189, Taf. VIII, Fig. 34—37.) Auf den Rippen sind die flachen Anwachslamellen nur theilweise erhalten, beziehentlich zu erkennen. Die oberen Schalen sind flach bis mässig stark, aber unregelmässig gewölbt und haben im Allgemeinen eine schief-ovale, nach hinten verlängerte Gestalt. Der Schlossrand ist in der Regel recht schmal, doch zum Theil wohl in Folge von Abreibung, am 68* 1040 1. Östreidae. breitesten bei der abgebildeten Klappe, bei welcher die Ligament- grube und die beiden stark nach unten divergirenden Zahngruben kaum ein Drittel der ganzen Breite des Schlossrandes ein- nehmen. Der Muskeleindruck ist gross, rundlich, doch nach oben schärfer und ziemlich geradlinig begrenzt; er liegt hinter der Mittellinie der Schale und vom Schlossrande etwas weiter ent- fernt, als vom unteren Rande. Der Rand lässt zuweilen noch flache Zähne erkennen, welche durch flache, etwas breitere Ein- senkungen von einander getrennt werden und etwa 0,7"® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind. Die rechte Schale war etwa mit der Hälfte ihrer Länge auf- gewachsen, ist tief ausgehöhlt und zeigt im Schloss und der Fläche darüber grosse Aehnlichkeit mit SANDBERGER’S Abbildung Fig. 3; es fehlt der hintere Theil des Schlossrandes und ein Theil des Schalrandes; auf der Unterseite zeigt sie 12 grobe, knotige, noch höhere Rippen, als die abgebildete linke Klappe. Meine zahlreichen Exemplare von Waldböckelheim erreichen bis zu 13mm Länge und über 8 mm Breite und variiren in der Sculptur etwa ebenso wie die von Lattorf, wenn sie auch grössten- theils Radialrippen gar nicht erkennen lassen, und keins der- selben so grobe Rippen besitzt, wie die Fig. 12 und 14 abgebildeten von Lattorf. Von Weinheim habe ich nur 3 in ganzer Länge aufgewachsene untere Schalen, von welchen eine eine ungewöhnlich stark ent- wickelte »Zahnstütze« unter dem hinteren Schlosszahn besitzt. Die Schlosszähne sind fast stets, besonders bei den rechten Schalen, abgerieben oder beschädigt; gut erhalten sind sie nur an einem Bruchstück der rechten Schale von Waldböckelheim. Die Anheftungsstelle ist bei diesen letzteren Vorkommnissen sehr ver- schieden gross. Bei der meist ungenügenden Erhaltung der vorliegenden Exemplare von Lattorf und aus dem Mainzer Becken wage ich nicht zu entscheiden, ob sie wirklich ein und derselben Art ange- hören. Wenn dies nicht der Fall ist, so würden mindestens 3 Arten zu unterscheiden sein, unter welchen eine wohl mit 1. Ostreidae. 1041 P. Meunieri DE RAINC. sp. übereinstimmt. Diese kann ich leider nicht selbst vergleichen. 2. Plieatula orbieularis v. KoEnen. KatgE XIX ie. Tab; cc: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liest mir nur die abgebildete, nicht ganz vollständige linke Klappe vor, welche bei 4,4"" Breite etwa ebenso viel Länge und reichlich ] ®® Höhe der Wölbung besessen hat. Aus der Gegend des Wirbels, welcher durch einen Bohr- schwamm angefressen ist, aber nur wenig hervorgeragt hat, laufen gegen 20 durch schmale Furchen getrennte Radialrippen aus, welche sich durch Einschiebung und Theilung unregelmässig ver- mehren, so dass ihre Zahl am Rande fast 40 beträgt; sie sind dort ein wenig schmaler, als ihre Zwischenräume, aber hoch, mit Ausnahme der vorn und hinten befindlichen, welche ziemlich niedrig werden. Die Rippen tragen in Abständen, welche denen der Rippen annähernd gleich sind, hohe, schuppige Spitzen, welche stellenweise durch Anwachsfalten verbunden sind, an manchen Stellen aber abgenutzt sind und dann als Knoten erscheinen; über den Schalrand ragen sie nicht heraus. Die Ligamentgrube liegt tief eingesenkt und etwas weiter nach innen, als die beiden Gruben für die Zähne der rechten Klappe. Diese Gruben liegen dicht an dem schwach gekrümmten Schlossrand und durchbrechen denselben ein wenig. Die beiden Schlosszähne sind fast 1 ?® von einander entfernt; der vordere ist recht spitz, der hintere, weit mehr in die Länge gezogene, be- ginnt oben am Schalrand und zieht sich, gegen diesen schwach divergirend, nach unten. Der Muskeleindruck ist rundlich, fast ein Viertel so breit wie die ganze Schale und liegt hinter der Mittellinie der Schale und unterhalb der Mitte der Höhe. Durch die Gestalt und Sculptur und das mehr an die Gattung Spondylus erinnernde Schloss unterscheidet sich die Klappe wesent- lich von P. dispar SANDEG. 1042 1. Ostreidae. Gattung: Lima BRUGUIERE. Die unter-oligocänen Lima-Arten sind sämmtlich nur wenig ungleichseitig; die beiden ersten, L. explanata v. KOENEN und L. eximia GIEBEL würden zu der Untergattung Ütenoides KLEIN gehören, welche, wenn auch in geringer Zahl der Arten, von der Kreide bis zur Gegenwart bekannt ist. L. explanata ist recht wohl vergleichbar der recenten L. glacialss L. und auch der L. scabra BORN, dem Typus der Untergattung, in der Sculptur auch wohl mit ZL. rara DesH.; L. eximia ist anscheinend ver- wandt mit der eocänen ZL. diastropha DESH., ebenso aber auch mit recenten Formen. L. striolata v. KOENEN gehört augen- scheinlich zu der schon in der Trias auftretenden Untergattung Limatula WoopD, während die L. Sacki mit ihrer ebenso zierlichen wie scharfen Sculptur schon von PHILIPPI zu der Gattung ZLimea BRONN gestellt wurde, welche ebenfalls von der Trias an in geringer Zahl der Arten vorkommt, meist aber weit stärker ungleichseitig ist, als Z. Sacki. l. Lima explanata v. KoEnen. Taf. EXVIINT, Big. 13a, bi, 14a, b, e,d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 3 ein wenig verdrückte und zum Theil etwas abgeriebene Schalen vor, welche folgende Dimensionen besitzen: länger mo en Tan 65 "m Go Breiter See rn All en a Länge des Schlossrandes 23 "” 1 az I En, Die Schalen sind ziemlich gleichseitig und nur flach gewölbt, noch am stärksten in der Nähe des Wirbels, und haben einen un- regelmässig-ovalen Umriss, sind jedoch auf ihrer oberen Hälfte, nach dem Schlossrande zu, wesentlich schmaler, als auf der un- teren, und unterhalb des Schlossrandes merklich abgeflacht oder selbst etwas eingezogen. Das ziemlich stumpfe hintere Ohr ist deutlich von der eigent- lichen Schale abgegrenzt und trägt einige erhabene Radialstreifen ; 1. Ostreidae. 1043 das vordere Ohr ist etwa ebenso breit, aber meist etwas länger und durch eine tiefe Furche von der Schale getrennt; es trägt am vorderen Rande einige zum Theil etwas blättrige Anwachsfalten und ist dort unterhalb des Schlossrandes merklich aufgewölbt. In der Nähe des Wirbels ist die Schale grösstentheils stark abgerieben, doch sind an der Seite, 3 bis 4" von seiner Spitze entfernt, zuweilen einige erhabene Radialstreifen zu erkennen, welche etwas breiter als ihre Zwischenräume und von Mitte zu Mitte etwa 0,25 ”® von einander entfernt sind; ähnliche Streifen dürften die Schalen in der Nähe des Wirbels gleichmässig bedeckt haben. Weiterhin vermehren sich die Radialstreifen nur selten durch Spaltung oder durch Einschiebung feinerer Streifen, noch am häufigsten in der Nähe des vorderen Randes, sodass ihre Zahl, welche zuerst gegen 50 betragen haben mag, am Schalrande noch nicht auf das Doppelte steigt. Die Streifen nehmen dabei etwas un- regelmässig an Breite zu, ebenso wie ihre Zwischenräume, und sind am unteren Rande meist nur ebenso breit oder selbst ein Halb bis ein Drittel so breit wie ihre Zwischenräume, namentlich überall da, wo sie stärker abgerieben sind. An anderen Stellen erscheinen sie wesentlich breiter und ziemlich gedrängt, indem dünne, etwa 1 == im Alter von einander entfernte Lamellen über sie hinweg laufen. Diese erheben sich auf den Streifen zu nie- drigen, aber stark nach vorn verlängerten Schuppen, welche zum Theil wohl in Folge von Abreibung in der Mitte etwas rückwärts eingebuchtet sind; auf den Seiten der Streifen sind sie scharf vor- wärts gerichtet, aber in sehr auffälliger Weise nicht gleichmässig, sondern sehr häufig auf der einen, gewöhnlich der hinteren Seite, weit schärfer und länger, als auf der vorderen, oft bis zu dem nächsten Streifen, sodass sie diagonal über die Schale hinweg- laufen. An solchen Stellen, wo sie fast ganz fehlen oder abge- rieben sind, werden meist für je eine Lamelle auf den Streifen je 2 Reste von Lamellen in den Furchen sichtbar. Die Schlossfläche trägt nahe dem unteren Rande eine freilich stark abgeriebene Kante, welche durch die ziemlich flache Liga- mentgrube unterbrochen wird. Diese ist höchstens ein Viertel so breit, wie die Schlossfläche lang, welche vorn durch eine wenig ab- gerundete Kante besonders nach unten schärfer begrenzt wird. 1044 1. Ostreidae. Die Schale ist unterhalb dieser Kante stark verdickt, aber ab- gerundet und für den Byssusausschnitt um mindestens 1" einge- senkt; nach unten, bis zu 20 ”® vom Schlossrande, verliert sich aber die Einsenkung sowohl als auch die Verdickung und Ab- rundung allmählich ganz. Der Muskeleindruck ist nicht zu erkennen, da sich die Innen- seite der Schalen nicht wohl freilegen lässt. 2. Lima eximia GTEBEL. TaroX VIER 2108, B; 11a, be; 12. Lima eximia Gıeser. Fauna von Lattorf, S. 78, Taf. IV, Fig. 17. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Brand- horst bei Bünde. Von Unseburg habe ich nur 2 kleine Schalen, von der Brand- horst eine grosse, aber beschädigte, von Lattorf dagegen 20 zum Theil recht grosse und wohl erhaltene, deren Innenseite freilich sich nicht wohl ganz frei legen lässt. Die grössten Schalen von Lattorf variiren in ihren Propor- tionen erheblich und haben bis zu 28,5 ”" Länge und 18,5 == resp. 22,5 ”® Breite und gegen 4” resp. 5,3"" Dicke der Wölbung. Der Schlossrand ist durchschnittlich nicht ganz ein Drittel so lang, wie die Schale breit. Die grösste Breite der Schale liegt bei den schmaleren Stücken dicht über dem unteren Drittel, bei den breiteren dicht unter der Mitte der Höhe, und die schmalen Schalen sind an dieser Stelle des Randes flach gebogen, die brei- teren wesentlich stärker; weiter nach oben, nach dem Schlossrande zu, verläuft der Schalrand ziemlich gerade, während er nach unten sich stärker krümmt und unten annähernd einen Halbkreis beschreibt. Die Ohren der ziemlich gleichseitigen Schale ragen wenig hervor und sind am Ende des Schlossrandes etwas abgerundet, besonders das vordere, welches nahe unter dem Schlossrande, von aussen gesehen, merklich aufgebogen ist und einige Anwachsfalten trägt, während das hintere, weit weniger scharf von der Schale abgegrenzte Ohr weit deutlicher 6 bis 8 scharfe, durch Anwachs- falten gekerbte, radiale Streifen erkennen lässt, 1. Ostreidae. 1045 Die Oberfläche ist bedeckt von feinen, rundlichen Radial- streifen, welche etwa doppelt so breit wie ihre Zwischenräume sind und bei mittelgrossen Stücken etwa 0,2 ®® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, am unteren Rande grosser da- gegen etwa 0,3”"”. In Abständen von ca. 0,6 bis 0,7 wm schwellen sie zn niedrigen Höckern an, welche nur nach dem unteren Rande zu deutlicher begrenzt sind; sie vermehren sich nur ausnahmsweise einmal durch Spaltung, wohl aber dadurch, dass von einer etwas vor der Mittellinie der Schale befindlichen Linie aus nach beiden Seiten sich unter einem spitzen Winkel von weniger als 10 Grad immer wieder neue Streifen anlegen, welche somit gleichsam ge- scheitelt erscheinen. Auf beiden Seiten sind die Streifen etwas breiter, als in der Mitte, und zugleich einseitig dachförmig, indem sie nach aussen allmählich, nach innen aber scharf abfallen. Der Schalrand zeigt keinerlei Kerben, sondern ist glatt. Die Ligamentgrube nimmt etwa ein Fünftel bis ein Sechstel der Länge des Schlossrandes ein und ist unter dessen verhältniss- mässig scharfer Kante etwas nach innen verlängert, aber abgerundet. Die linke Klappe trägt nahe unter der Kante hinten einen Höcker, welchem in der rechten Klappe eine flache, nach innen durch einen zweiten Höcker begrenzte Grube entspricht. Der Byssus-Ausschnitt ist anscheinend in beiden Klappen gleich tief und ist oben, gegen das vordere Ohr, scharf begrenzt, nach unten nicht, und der Schalrand ist ım Bereiche des Aus- schnittes recht breit und abgerundet. In der Seulptur zeigt eine gewisse Verwandtschaft mit unserer Art anscheinend die L. diastropha DESH. (Anim. s. Vert. II, S. 66 I, Taf. LXXVIH, Fig. 12, 13), welche ich leider nicht vergleichen kann; dieselbe ist aber augenscheinlich weit stärker gewölbt. Untergattung: Limatula Woon. Limatula? striolata v. KoEnEN. Taf. LXIX, Fig. 4a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Die einzige vorliegende, linke Schale ist seitlich verdrückt und am unteren Rande beschädigt. Die Länge hat etwa 8 "" 1046 1. Östreidae. betragen, die Breite anscheinend gegen 5 "". Der Schlossrand ist 3°” lang und von dem stark umgebogenen Wirbel 0,5 ?® entfernt, welcher um etwa ebenso viel über den Schlossrand her- vorragt; die Ligamentgrube ist unten reichlich 0,5 ”® breit. Die Schale war nahezu gleichseitig und ziemlich stark gewölbt, besonders in der Umgebung des Wirbels, aber auf dessen Seiten unter dem Schlossrande deutlich eingesenkt. Dort fehlt eine Radıal- Sculptur. Ueber den Haupttheil der Schale laufen vom Wirbel feine, rundliche Radialstreifen aus, welche sich sofort durch Ein- schiebung zu vermehren anfangen, sodass ihre Zahl 1” vom Wirbel über 30 beträgt; die mittelsten sind dort ziemlich gedrängt, während nach den Seiten hin die Zwischenräume wesentlich breiter werden, als die Streifen. Auf den Seiten schieben sich aber auch weiter unregelmässig neue Streifen ein, sodass auf der Mitte der Länge die Zahl der Streifen etwa 70 beträgt, von welchen die 10 mittelsten die stärksten und etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind; nach den Seiten hin werden die Streifen wesentlich feiner und unregelmässiger und sind nach aussen weniger deutlich begrenzt, als von innen, indem sie hier weit schärfer ab- fallen. Auf der unteren Hälfte der Schale spalten sich einzelne der mittleren Streifen, und die auf den Seiten werden allmählich niedriger, sodass sie in der Nähe des Randes grösstentheils ganz verschwinden. Dasselbe ist anscheinend zuletzt mit den mittleren Streifen der Fall. Der Rand scheint innen nicht oder doch nur sehr schwach gekerbt zu sein; es ist dies nicht sicher zu erkennen, da das Innere mit Gestein erfüllt ist. Ausserdem trägt die Schale erhabene Anwachsfalten, welche flache Anschwellungen der Radialstreifen bedingen und auf dem ersten Viertel der Schale kaum 0,1 "” von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, später etwa 0,2 ”"® und auf dem letzten Viertel wieder nur etwa 0,1 ””, indem sie hier unregelmässig und zwischen den Radialstreifen ganz undeutlich werden. Von den verwandten Arten des Pariser Beckens, wie L. ana- loga WAT. und L. bulloides Lam. ist unsere Art durch ihre Sculptur ganz verschieden. 1. Ostreidae. 1047 Gattung: Limea Bronn. Limea Sacki PriLıppi. TaaERIKHezgrar br cH Ola; Lab: Limea Sacki Prur. Palaeontogr. I, S. 54, Taf. VII, Fig. 10. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Osterweddingen? (PHiILıppr). Von Lattorf habe ich über 40 allerdings meist nur kleine Schalen, von welchen wenige etwas mehr als 3,6 "" Höhe, 2,6 m Breite und 1,3 “® Stärke der Wölbung erreichen. Der Umriss ist eiförmig, aber etwas ungleichseitig, vorn etwas stärker gekrümmt und in der Mitte der Höhe ein wenig mehr vorgebogen als hinten, und dafür hinten unten etwas mehr hervor- springend und kürzer gekrümmt. Der stark zur Schlossfläche umgebogene Wirbel steht ziem- lich symmetrisch und ragt ein wenig über den Schlossrand vor, welcher etwa halb so lang wie die Schale breit ist und auf jeder Seite der stark vertieften Ligamentgrube gegen 12 sehr feine, ganz schwach gekrümmte und senkrecht stehende Zähnchen trägt. Die Schale ist bedeckt von ca. 25 hohen primären Rippen, von welchen die 7 oder 8 mittelsten ein wenig breiter als ihre Zwischenräume sind, die übrigen aber nach den Seiten hin erheb- lich an Stärke abnehmen; in den Zwischenräumen treten weit niedrigere und schmalere, aber doch scharfe secundäre Rippen auf, welche ebenfalls nach beiden Seiten hin wesentlich schwächer werden. Die primären Rippen erhalten ihre Dicke besonders durch zahlreiche hohe, ziemlich gedrängte Leistchen, welche von Mitte zu Mitte meist noch nicht 0,1 "" von einander entfernt und gegen die Schal-Oberfläche etwas rückwärts geneigt sind; im Alter erhalten sie zuweilen etwas grössere Zwischenräume. Aehnliche, aber noch weit feinere und niedrigere und etwa doppelt so zahl- reiche Leistehen sind auch auf den secundären Radialstreifen mit Hilfe einer scharfen Loupe zu erkennen. Nach beiden Seiten hin 1048 1. Ostreidae. werden die Leistchen auf den primären Rippen weit weniger zahl- reich und weit dicker und werden immer deutlich rückwärts ge- richtet, sodass sie dort fast trichterförmig erscheinen. Der Schalrand ist unter den mittleren Rippen sehr deutlich gekerbt, unter den seitlichen nicht. Der Muskeleindruck ist nicht recht scharf zu erkennen; er liegt anscheinend unmittelbar vor der Mittellinie der Schale. BIT Hrezezomyarıa. 2. Aviculidae. Gattung: Vulsella LAmArck. Von den 3 unter-oligocänen Vulsella-Arten weicht V. Martensi von den mir sonst bekannten Arten der Gattung durch ihre schief- dreieckige Gestalt erheblich ab, falls nicht »Ost, ea sp.« (ROUAULT, Descr. des foss. du terr. &ocene de Pau S. 472, Taf. XIV, Fig. 23) eine Vulsella ist, während V. obligua v. K. und V. reflexa v. K. wohl zunächst mit den Formen vergleichbar sind, welche D’ARCHIAC (Deser. des foss. des couches a Nummulines des environs de Bayonne S. 214, Taf. VIII, Fig. 2 bis 4) als Varietäten von V. fal- cata GOLDFUSS anführt. Diese Art kann ich leider nicht ver- gleichen. l. Vulsella Martensi v. KoEneEn. Dar PN Ro abe e:70a,b,.C; Ala,.b, e. Vulsella Martensi v. Koerxex. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. 1865, S. 468. Ostrea paradoxa (non Nysr) Gıeser. Fauna von Lattorf S. 80, Taf. II, Fig. 11. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser einer Anzahl kleiner, meist beschädigter Schalen habe ich 15 grössere rechte und 7 mehr oder minder beschädigte linke Klappen. Von letzteren hat eine fast 25 ”" Breite und fast 15 "" Höhe gehabt; alle übrigen sind wesentlich kleiner; die Fig. 5 abgebildete hat 13,5 ®® Breite und 8,5 == Höhe. Die rechten Klappen zeigen, dass unsere Art in der Gestalt ausserordentlich varüirt; 2 extreme Stücke lasse ich Fig. 5 und 7 abbilden. Die 1050 2. Aviculidae. grössten derselben haben etwa 14 "” Breite und 11 bis 11,5 m Höhe. Der Schlosskantenwinkel beträgt meist etwa 100 bis 110 Grad; sein Scheitel ist mit dem Wirbel durch eine 1 bis 2 ”® Jange, scharfe Kante verbunden. Die hintere Schlosskante ist ziemlich ge- rade und geht gewöhnlich mit kurzer Biegung in den unteren Schal- rand über; die vordere ist nahe dem Wirbel mehr oder minder deutlich eingebuchtet und biegt sich in der Regel weit all- mählicher zu dem ziemlich gleichmässig sekrümmten unteren Rande um. Die vordere Seite ist in der Regel etwa halb so lang, wie die hintere, mitunter aber auch fast ebenso lang. Vom Wirbel ver- läuft nach dem hinteren Ende der Schale eine mehr oder minder stark abgerundete, wulstige Kante, welche mit der oben erwähnten scharfen Kante und der Schlosskante eine Schlossebene begrenzt; diese ist durchschnittlich mit etwa 100 Grad gegen die Schalebene geneigt und ist bis zu 11”” lang und 2 bis 3”" breit; das hinterste Viertel derselben wird durch eine schmale, vom Wirbel auslau- fende Furche und meist auch eine deutliche, dahinter folgende Einsenkung begrenzt und gehört vermöge seiner blättrigen Sculptur nicht zu der eigentlichen Schlossfläche, sondern zur Aussenschale. Von der Schlossfläche nimmt die dreieckige, deutlich einge- senkte Ligamentgrube durchschnittlich etwa zwei Fünftel ein, indem sie etwa doppelt so breit ist, wie der vor ihr liegende Theil und annähernd ebenso breit, wie der hinter ihr liegende Theil. Der vordere Theil springt, von innen gesehen, ohrartig vor, und unter ihm ist der Schalrand etwa in gleicher Breite verdickt, verjüngt sich aber nach unten schnell, während er sonst ziemlich dünn ist. Der grosse, abgerundet-dreieckige Muskeleindruck liegt verhält- nissmässig nahe dem unteren Rande, etwa um die Hälfte weiter von dem hinteren Ende der Schale entfernt, als von dem vorderen, und ist etwa ein Drittel so breit wie die Schale. Aussen ist die Schale, abgesehen von der abgerundeten Kante auf der hinteren Seite, ziemlich flach, aber sehr unregelmässig gewölbt, vor dem Wirbel aber gewöhnlich mehr oder minder deut- lich eingesenkt; sie trägt ziemlich regelmässig etwa 0,7 bis 1 "® 2. Aviculidae. 1051 von einander entfernte blättrige Absätze, welche sich zuweilen spalten und auf der hinteren Kante gewöhnlich durch sehr tiefe Furchen von einander getrennt sind. Die Schale hat eine schwärzliche Farbe, ähnlich wie alle Östrea-Arten von Lattorf. Die linke Schale gleicht im Allgemeinen der rechten, hat aber vorn eine gegen 2,5 ”® lange Ausbreitung, nicht in der Richtung der Schalebene, sondern von dieser innen durch eine rundliche, dem Schalrande entsprechende Kante scharf getrennt, aber auf der Aussenseite der Schale ganz undeutlich durch eine flache Ein- senkung abgetheilt, sodass die linke Klappe von aussen der rech- ten ganz ungleich ist und in der Gestalt eher an Arten der Gat- tungen T'hracia oder Neaera erinnert. 2. Vulsella obliqua v. Kornen. Taf. LXVI, Fig. 8a, b; 9a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Von Calbe a/S. habe ich ein zweiklappiges Stück und zwei einzelne Schalen, sämmtlich beschädigt, von Lattorf je 4 rechte und linke, grösstentheils beschädigte Klappen neben einer Anzahl kleiner Schalen. Die grösste rechte Klappe von Lattorf ist fast 30 "“ lang und 20 @= breit und hat eine Wölbung von über 5,5 "" nahe dem Wirbel; bei einer linken Klappe beträgt die Wölbung sogar a. Kleine Schalen unserer Art sind solchen von V. rejlexa v. KOENEN ähnlich, sind aber bauchiger und haben vor Allem eine höhere Schlossfläche. Diese wird im Alter noch höher und schiefer, und zwar höher als breit und in der linken Klappe noch weit höher, als in der rech- ten; sie ist entsprechend stark gedreht und gewölbt, sodass sie zum Theil von aussen (rechtwinklig zur Schalebene) sichtbar ist. Sie wird hinten begrenzt durch eine sehr scharfe, gewundene Kante und vorn durch eine enge Furche, vor welcher die Schale sich erst auf und dann ziemlich kurz wieder herab biegt; von der 1052 2. Aviculidae. hinteren Hälfte der Schlossfläche nimmt die verhältnissmässig schmale, mässig tief eingesenkte Ligamentgrube etwa die vordere Hälfte ein. Der Schlossrand bildet annähernd einen rechten Winkel mit dem obersten Theile des vorderen Schalrandes, welcher ziemlich gerade ist, nach unten sich jedoch erst langsam, dann schneller umbiegt, bis er unten, etwas vor der Mittellinie der Schale, in den schwächer gekrümmten vorderen Schalrand übergeht. Der Umriss der Schale ist somit im Ganzen eiförmig, aber recht schief zum Schlossrande und zeigt hinter dem Wirbel eine nach oben vorspringende, nicht scharf begrenzte, Ohr-artige Ausbreitung. Aussen trägt die Schale zahlreiche feine Anwachsstreifen und unregelmässige Runzeln, welche am Rande, sowie besonders auf dem hintersten Theile der Schale blättrig werden resp. in blätt- rige Absätze übergehen. Der ovale Muskeleindruck hat etwa ein Viertel der Breite der ganzen Schale und liegt ziemlich in der Mitte zwischen deren Mittellinie und dem vorderen Rande, aber wesentlich unterhalb der Mitte ihrer Länge. Zuweilen ist aber auch eine an Breite etwas abnehmende Verlängerung des Muskeleindruckes nach dem Wirbel zu erkennbar. 3. Vulsella reflexa v. KoEnen. Taf. LXVI, Fig. 10a, b; 11a, b. Vorkommen. Uhnter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg. Von Calbe habe ich 5 zum Theil sehr grosse, aber beschä- digte Exemplare, worunter 2 zweiklappige, von Unseburg ein sehr beschädigtes zweiklappiges, von Lattorf 3 grosse und mittelgrosse, etwas beschädigte und z. Th. abgeriebene rechte und linke Klappen und einige kleine und kleinste Schalen. Die grösste linke Klappe von Lattorf ist 38 ”® lang und 27 mm breit. Die grösste Breite liegt in der Regel über dem un- tersten Drittel oder auch schon in der Mitte der Länge und be- trägt etwa das Dreifache von der des Schlossrandes nebst dem 9. Aviculidae. 1053 Wulst vor demselben. Bis zu höchstens mittlerer Grösse ist die Schale eiförmig, wenig ungleichseitig, doch vorn stärker gewölbt, als hinten, und vorn ist das Ende des Schlossrandes abgerundet, während es hinten fast Ohr-artig vorspringt. Später wird die Schale immer stärker ungleichseitig, indem sie sich immer mehr nach hinten ausbreitet und dann unter dem Schlossrande hinten eine mehr oder minder starke Einbuchtung des Randes erhält, über derselben eine stumpfe, ganz abgerundete Ecke, und eine kurze Umbiegung am unteren Ende. Die Schale ist bedeckt von zahlreichen feinen Anwachsstreifen und flachen, unregelmässigen Falten, welche zum Theil etwas blättrig werden, am hinteren Rande sich etwas höher erheben und auf der vorderen Seite in schmale Runzeln über- gehen. Der Wirbel der rechten Klappe ist merklich gedreht und ziemlich weit von dem Schlossrande entfernt, mit dessen hinterem Ende er durch eine scharfe Kante verbunden ist, während nach dem vorderen eine flache Furche verläuft. Die hierdurch begrenzte, zuweilen fast gleichseitige Schlossfläche ist in der Richtung vom Wirbel nach unten nicht unbedeutend gewölbt, und ihr mittleres Drittel nimmt die tief eingesenkte Ligamentgrube ein, welche unten über den Schlossrand ın starkem Bogen vorspringt. Die Furche vor der Schlossfläche ist vorn schärfer begrenzt durch eine wulstige Auftreibung der Schale. In der linken Schale ist der Wirbel dem Schlossrande weit näher und die Schlossfläche weit niedriger. Die Wölbung scheint bei beiden Schalen annähernd gleich zu sein, in der Nähe der Wirbel recht stark, weiterhin sehr flach; der Rand liegt in einer windschiefen Ebene. Der Muskeleindruck liegt bei grösseren Schalen vor der Mitte der Schale, läuft etwa parallel dem hinteren Schalrande und ist etwa drei mal so lang wie breit oder ist doch in solcher Länge sichtbar, wenn auch sehr schwach vertieft. Abh. X, 5. 69 3. Mytilidae. Von den verschiedenen Gattungen der Mytiliden ist, wohl in Folge der Perlmutter-Structur ihrer Schale, in den Thonen und Sanden des Unter-Öligocäns nur selten eine Art genügend erhalten; nach Bruchstücken zu urtheilen, die ich gefunden habe, ist aber dort noch manche andere Art vorhanden, aber noch nicht in einem Zustande gefunden worden, welcher eine genauere Be- stimmung gestattete. Im Unter-Oligocän kommen Arten vor der Gattungen Mytilus, Modiola, Brachydontes und endlich Crenella. Die verschiedenen Arten gehören im Uebrigen ziemlich allge- mein verbreiteten Formenreihen an. Gattung: Mytilus Linne. Mytilus (Acromytilus) faleatus v. KoEnen. Taf. LXIX, Fig. 14a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde. Es liegt mir nur die abgebildete rechte Klappe vor, welche 18 ®® Jang, 9 ®® hoch und 4 "® dick gewölbt ist. Der untere Schalrand ist merklich eingebogen und weicht um reichlich 1,5 "® von einer geraden Linie vom Wirbel nach dem hinteren Schalen- ende zurück. Der obere Schalrand ist annähernd halbkreisförmig, aber doch auf seinem vorderen Drittel merklich schwächer ge- krümmt, als auf dem mittleren, und auf dem hinteren wird die Krümmung zuerst allmählich, später ziemlich schnell stärker bis zu der stumpfen, abgerundeten Ecke, welche den vorderen Rand vom hinteren trennt. 3. Mytilidae. 1055 Der Wirbel ist fast senkrecht gegen den vorderen Schalrand gerichtet und geht nach hinten in eine, wenn auch stumpfe und ganz abgerundete Kante über, welche sich schnell mehr und mehr nach unten biegt, so dass sie schon 2,5 ”® vom Wirbel parallel dem vorderen Schalrande und gegen 3,5 "® von diesem entfernt ist; weiterhin nähert sie sich ihm ganz allmählich, indem sie zugleich etwas stumpfer wird; sie begrenzt ein flaches, etwas windschiefes unteres Felde Der obere Theil der Schale ist unter dem Schlossrande etwas eingesenkt und weiter hinten flach gewölbt. Der mittlere Theil der Schale trägt 12 rundliche, gedrängte Radialstreifen, welche sich nicht durch Theilung oder Einschiebung vermehren und nahe dem hinteren Rande etwa 0,7 ""% breit sind. Auf der unteren Seite der Kante folgen 2 flachere Streifen und dann eine glatte Zone auf dem unteren Felde, welches nur vorn, nahe dem Wirbel, noch einige flache Streifen enthält. Auf dem oberen, die Einsenkung enthaltenden Theile der Schale, welcher nach hinten unverhältnissmässig an Breite zunimmt, vermehren sich die sonst ähnlichen, aber etwas schmaleren Radialstreifen wiederholt, jedoch unregelmässig, durch Spaltung in je 2 schmalere, welche jedesmal bald breiter werden. Flache, zum Theil etwas faltige Anwachsstreifen treten am hinteren Ende der Schale deut- licher hervor. Den Radialstreifen entsprechend ist der Schalrand deutlich gekerbt; die Ligamentgrube reicht vom Wirbel 4 ”= weit nach hinten. Der Schlossrand trägt anscheinend ein wenig hinter dem vorderen Rande 2 stumpfe, etwas schräg stehende Zähnchen. Die Muskeleindrücke sind nicht sichtbar und lassen sich bei der Zerbrechlichkeit der Schale nicht wohl freilegen. Gattung: Modiola LAMARcK. 1. Modiola sp. ind. Taf. LXXV, Fig. 9a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die einzige vorliegende, etwas beschädigte, kleine linke Klappe ist vor dem hintersten Viertel fast doppelt so hoch, wie hinter dem 69* 1056 3. Mytilidae. vordersten; der Wirbel ragt nur wenig über den Schlossrand her- vor und liegt noch auf dem vordersten Viertel der Schale, welche hinter diesem eine sehr deutliche Abflachung und nach dem unteren “Rande zu sogar eine ganz flache Einsenkung besitzt, welcher eine geringe Einbuchtung des unteren Randes entspricht. Dahinter folgt die stärkste Wölbung der Schale, und unter dem hinteren Schlossrande wieder eine Einsenkung, welche zunächst dem Wirbel sehr deutlich ist, bis zum hinteren Rande aber ganz verschwindet, so dass dieser oben ziemlich gerade verläuft und den hinteren Schlossrand unter einem Winkel von etwa 130° trifft. Vorn ist der Schalrand recht gleichmässig abgerundet und geht allmählich in den Schlossrand über. Mit Hülfe der Loupe erkennt man auf der Schale, besonders auf dem hinteren, stärker gewölbten Theile derselben, sehr feine, aber deutliche Anwachsstreifen und feine Furchen, anscheinend von Absätzen der Schale herrührend, welche etwa 0,1”” von einander entfernt sind, nach dem Wirbel zu etwas weniger, nach dem hinteren Rande zu dagegen etwas mehr. In der Gestalt zeigt die Schale eine gewisse Aehnlichkeit mit der ober-oligocänen Modiola pygmaea PHIL., bei welcher freilich der Wirbel weit näher nach vorn liest. Das Innere war mit Gestein erfüllt, und bei dem Versuche, dasselbe wenigstens vom Schloss zu entfernen, zerbrach die Schale ganz. 2. Modiola cf. micans Ar. Braun. Taf. LXIX, Fig. 13a, b, c. Modiola micans Au. Braun. (Sanoe., Mainzer Becken, S. 364, Taf. XXXT, Fig. 1.) » » » (Srı:ver, Detmold $. 46.) » » » (v. Korsen, Mittel-Oligocän $. 89.) » » ?» (Wieenmann, Mecklenbg. Archiv 1878, S. 7.) » » » (Speyer, Bivalv. d. Casseler Tert. Bildg., Taf. XXIL, Fig. 1—6.) » » » (Liexenkvaus, VIII, Jahresb. d. Naturwiss. Ver., Osna- brück S. 84.) sericea (non Broxn) Puıtserr, Beitr. S. 14. Mytilus sericeus (non Broxn) GoLpruss, Petref. Germ. II, $. 179, Taf. OXXXI, Fig. 12. 3. Mytilidae. 1057 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Oster- weddingen. Mittel-Oligocän: Stettin, Mainzer Becken. ÖOber-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von den 3 unteroligocänen Fundorten habe ich nur je ein theilweise etwas verdrücktes, zweiklappiges Stück. Das Stück von Lattorf hat bei 14”® Länge und 11" Höhe annähernd 11 “® Dicke besessen; das von Osterweddingen ist augenscheinlich weit länger gewesen im Verhältniss zur Höhe, ist aber stärker verdrückt. Die auf dem Stück von Lattorf noch vorhandenen Schalreste lassen flache, durch ganz schmale Furchen getrennte, knapp 0,1” breite Radialstreifen erkennen, sowie unregelmässige, wenig deut- liche Anwachs-Falten und Furchen, also eine ähnliche Sculptur, wie gleich grosse Stücke von Weinheim. Von diesen unter- scheidet sich zwar das Stück von Lattorf nicht unerheblich durch geringere Länge, es ist aber zweifelhaft, in wie weit dies durch Verdrückung bedingt ist; andrerseits variiren die Stücke von Weinheim recht bedeutend in ihren Verhältnissen, und manchen von ihnen steht der Steinkern von Österweddingen in der Gestalt sehr nahe, so dass ich die unteroligocänen Vorkommnisse mit Vorbehalt zu M. micans stelle. 3. Modiola (Brachydontes) retifera v. KoENEN. Taf. LXIX, Fig. 15; 16a, b. Modiola elegans (non Sow.) v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 5. 519. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Mühlingen (Mus. Hal.), Helmstädt. Es liegen mir 7 meist stark beschädigte Schalen von Lattorf vor, von welchen die grösste etwa 45 "” Länge, 18" Breite und 12m Höhe der Wölbung gehabt hat, während die beste, Fig. 16 abgebildete linke Schale 34 ”" lang, 13,5 ”” breit und 7,3 ®” dick gewölbt ist. Die grösste Breite liegt etwa in der Mitte der Länge, nimmt jedoch bis zum untersten Viertel nur wenig ab, und erst auf 1058 3. Mytilidae. diesem allmählich immer schneller bis zu dem ziemlich gleich- mässig abgerundeten hinteren Ende; oberhalb der Mitte fängt die Breite bald an abzunehmen, und zwar an dem fast 12 ”® langen Schlossrande ziemlich gleichmässig, obwohl der Schlossrand von aussen durch den etwas überragenden Wirbel theilweise verdeckt wird. Der vordere Rand der Fig. 12 abgebildeten Schale ist am Wirbel auf 2”"® Länge stark gebogen, darunter auf fast 20 ”" ziemlich gerade und biegt sich dann allmählich immer stärker um. Der hintere Rand ist dafür um so stärker gekrümmt. Von dem Wirbel verläuft eine ganz stumpfe und ganz abge- rundete Kante schräg nach hinten, verflacht sich allmählich und gelangt auf die Mittellinie der Schale erst nahe der Mitte der Länge, um später ganz undeutlich zu werden. Die vordere Schal- Seite ist auf der oberen Hälfte zwischen dieser Kante und dem vorderen Rande abgeplattet oder selbst ein wenig eingesenkt, erhält jedoch nach unten eine flache Wölbung. Die hintere Seite der Schale hat oben eine sehr deutliche Einsenkung, welche nach unten oberhalb der Mitte sich verliert und durch eine mässige Wölbung ersetzt wird. Die Schale ist bedeckt von wiederholt, aber ganz unregel- mässig sich spaltenden, etwas abgeplatteten Radialstreifen, welche auf der Mitte und der hinteren Seite etwa ebenso breit, oder ein wenig breiter als ihre Zwischenräume sind, auf der vorderen Seite aber etwas schmaler und auf deren oberstem Drittel ziemlich schwach und undeutlich werden. In der Nähe des Wirbels sind sie von Mitte zu Mitte wenig über 0,1 "" von einander entfernt, am unteren Rande dagegen 0,5 "” oder selbst 0,7", R Ausser einer Anzahl von Absätzen, welche früheren Schal- rändern entsprechen, finden sich noch ziemlich regelmässige, rund- liche, durch schmalere Furchen getrennte Anwachsstreifen, welche in den Zwischenräumen der Rippen deutlicher hervortreten und ein wenig nach unten gekrümmt sind. In der Jugend sind sie von Mitte zu Mitte nicht ganz 0,2”” von einander entfernt, im Alter meist etwas weiter, werden aber weniger regelmässig. Der Schalrand ist jedenfalls nur schwach oder gar nicht ge- kerbt oder gezähnelt gewesen. Die Schale ist verhältnissmässig 3. Mytilidae. 1059 dick und lässt deutlich die 12" lange, vorn etwas gekrümmte Ligamentgrube erkennen, aber keine Spur von Schlosszähnchen. Der vordere Muskeleindruck ist bei der Fig. 16 abgebildeten Schale 2”® vom Wirbelende entfernt, liest auf-einer Verdickung der Schale nahe dem Rande und ist 4”" lang und 1"” breit. Der hintere Muskeleindruck ist nierenförmig, 4,5 ®® lang und hinten 3” breit, vom Schalrande 1"® und vom hinteren Ende ca. 5”® entfernt. Eine schlecht erhaltene Schale von Mühlingen befindet sich im Hallischen Museum. Durch die geringe Breite der ganzen Schale und besonders des platten, vorderen Theiles derselben unterscheidet sich unsere Art wesentlich von M. Nysti Kıckx, von welcher ich freilich nur die Abbildung von Nyst und GoLpFuss (M. hastatus, Petref. Germ. II, S. 179, Taf. CXXXI, Fig. 13) vergleichen kann, und anderen Arten. Das von SANDBERGER (Mainzer Becken, Taf. X XXI, Fig. 2) als M. Nysti abgebildete Bruchstück scheint einen weit dickeren und stärker umgebogenen Wirbel zu besitzen. Das l. ec. erwähnte Stück von Helmstädt liegt mir zur Zeit nicht vor. Ich halte es jetzt doch für nothwendig, die nord- deutschen Vorkommnisse von M. elegans SOow. zu trennen. Gattung: Crenella Braun. 1. Crenella serobieulata v. KoEnEn. Taf. LXIX, Fig. 1a, b; 2a, bh. Vorkommen. Unter -Oligocän: Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg. Von Calbe a/S. und Unseburg habe ich je 2 Schalen, von Atzendorf eine. Die grösste Schale von Unseburg erreicht 2,5” Länge, 2”® Breite und 1,2”® Dicke. Der Umriss ist rundlich- eiförmig, doch am Wirbel merklich spitzer, als unten, wo er ein wenig nach hinten verlängert ist, während der bauchige Wirbel merklich nach vorn gerichtet ist. Die Schale ist bis auf ca. 0,7”® Länge vom Wirbel glatt und erhält dann plötzlich einige 20 flache, rundliche, gedrängte 1060 3. Mytilidae. Radialstreifen, welche sich gleich darauf spalten, und dieses Spalten der Streifen wiederholt sich später noch mehrmals, aber ganz un- regelmässig, noch am häufigsten auf der Mitte der Schale; das hinterste Viertel wird durch eine feine Furche begrenzt, welche nach unten ein wenig diagonal verläuft, also sich der Mitte ein wenig nähert und einzelne vor ihr liegende Furchen abschneidet; es bildet in Bezug auf die Sculptur ein besonderes Feld, von dessen vorderem Rande immer neue Streifen divergirend nach dem hinteren Schalrande auslaufen. Ein ähnliches, aber nur etwa halb so grosses Feld liest vor dem Wirbel. Am unteren Rande sind die Radialstreifen von Mitte zu Mitte etwa 0,1 ”® breit. Mit Hülfe einer scharfen Loupe erkennt man, dass die Furchen aus Reihen rundlicher Grübchen bestehen, welche von Mitte zu Mitte reichlich halb so weit von einander entfernt sind, wie die Streifen breit sind. Die Anwachsstreifen, welche die Furchen in solcher Weise zerlegen, sind zuweilen auch auf den Radialstreifen als flache Anschwellungen sichtbar. Ausserdem trägt die Schale vereinzelte Absätze, welche wohl zeitweiligen Wachsthums-Stillständen entsprechen. Der Schalrand wird durch die Furchen ziemlich tief gekerbt, und der Schlossrand trägt vor und hinter der Ligamentgrube je etwa 6 feine Kerben. 2. Crenella orbieularis v. KoEnen. Taf. LXIX, Fig. 3a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Die einzige, abgebildete Schale ist rundlich, doch etwas länger als breit und zugleich etwas schief, von dem mässig hervorragenden und nach vorn gerichteten Wirbel etwas nach hinten verlängert. Die Höhe beträgt 2,3”", die Breite 2,2”” und die Tiefe der Wölbung 1"”. Das glatte Embryonalende hat höchstens 0,5 "” Durchmesser; an seinem Rande erscheinen plötzlich einige 30 er- habene Radialstreifen, welche sich ausnahmsweise durch Spaltung vermehren, hauptsächlich jedoch dadurch, dass von drei Radial- Linien immer wieder, etwas divergirend, Streifen auslaufen. Die eine Linie liegt auf der Mitte der Schale, die zweite und dritte 3. Mytilidae. 1061 zwischen der Mitte der Schale und dem vorderen resp. hinteren Rande, doch den Rändern etwas näher, als der Mitte; von der hinteren Linie gehen nur Streifen nach dem hinteren Rande aus, von der vorderen solche nach dem vorderen Rande; die mittlere Linie spaltet sich etwa in der Mitte der Schalenlänge in 2 solche Linien. Die Radialstreifen sind am unteren Rande durch schmale, tiefe Furchen von einander getrennt und von Mitte zu Mitte etwa 1,5 ®® von einander entfernt. Ziemlich in denselben Abständen von einander laufen über die Schale feine Anwachsstreifen hinweg, welche sich in den Furchen etwas höher erheben. Die Furchen bedingen eine recht tiefe Kerbung des Schalrandes. Unter dem Wirbel, vor der Ligamentgrube, liegen 4 feine Zähnchen; hinter denselben folgen gegen 12 sehr feine Kerben. Das Innere ist mit Gestein erfüllt und lässt sich nicht freilegen. 4. Pinnidae. Gattung: Pinna Linne£. Pinna semiradiata v. KoENnENn. Taf. LXIX, Fig. 12. Pinna semiradiata v. Korxen, Mittel-Oligocän $. 88. » » » Zeitschrift der Deutsch. geol. Ges. XXI, S. 595, Taf. XVI, Fig. 1. Vorkommen. ?FEocän: Kiew. Unter-Oligocän: Lattorf (Mus. Hal.), Unseburg, Wolmirs- leben, Brandhorst bei Bünde. Auch jetzt liegen mir nur mehr oder minder verdrückte und beschädigte Exemplare vor, welche sich jedoch leidlich er- gänzen, und zwar je ein zweiklappiges von jedem Fundort, und von Wolmirsleben und Bünde noch eine einzelne Schale. Das grösste Stück von allen, das von Lattorf, ist über 130"® lang und über 55 = breit gewesen und zeigt auf dem mittleren Drittel seiner Länge eine verhältnissmässig starke Zunahme an Breite, zum Theil freilich auch wohl in Folge von Verdrückung; auf dem hinteren Drittel nimmt die Schale immer langsamer an Breite zu, ihr Rand biegt sich unten zuerst ganz allmählich, zu- letzt in kurzem Bogen aufwärts, und läuft dann ziemlich gerade bis an den Schlossrand, welchen er unter einem stumpfen Winkel von ca. 100 Grad trifft. In der Jugend trägt der etwas kleinere obere, ebene oder flach eingesenkte Theil der Schale etwa 6 oder 7 niedrige, abge- rundete Radialrippen, welche durch 2 bis 3 mal so breite, ebene Zwischenräume getrennt werden. Diese Zwischenräume sind nicht 4. Pinnidae. 1063 ganz gleich breit, und in einem oder zwei etwas breiteren er- scheint später noch je eine ähnliche Rippe. Der etwas breitere untere Theil der Schale trägt in der Jugend mehr oder minder hohe und deutliche Anwachsfalten, welche mindestens etwa 1,5 ®® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind und grösstentheils an den untersten Radialstreifen ganz verschwinden, wo sie anfangen, sich schärfer nach oben zu biegen. Wohl in Folge von Verdrückung erschemen sie zum Theil sehr hoch und wulstig. Von der Mitte der Länge der Schale an werden die Falten breiter und flacher und verschwinden in immer geringerer Entfernung vom unteren Schalrandee Am hinteren Ende grosser Exemplare werden sie anscheinend un- deutlich, und auch die Radialstreifen werden auf der hinteren Hälfte immer schwächer und endlich undeutlich. Die Dicke der äusseren, faserigen Schal-Lage beträgt nahe dem hinteren Rande etwa 1”, die der inneren weit weniger. Der Schlossrand ist anscheinend etwas eingesenkt und bildet am Wirbel mit dem unteren Schalrande einen Winkel von ca. 40 Grad. Durch die gedrungene Gestalt unterscheidet sich P. semira- diata von einzelnen eocänen, sowie auch von jüngeren und recenten Arten, die in der Sculptur mehr oder minder ähnlich sind. 5. Dimyidae. Die Gattungen Dimya und Dimyodon wurden von FISCHER schr begründet zu einer besonderen Familie vereinigt; da von beiden aber bisher nur je eine Art bekannt ist, Dimya Deshayesiana RouAuLT aus dem Mittel-Eocän von Pau und Dimyodon Schlum- bergeri MUNIER- ÜHALMAS aus dem Bathonien von Herounvillette, so ist es kaum auffällig, wenn neu hinzukommende Arten nicht alle für diese Gattungen als charakteristisch angenommenen Merk- male aufweisen. Erst wenn eine etwas grössere Zahl von Arten in guter Erhaltung vorliegt, wird sich feststellen lassen, welche Merkmale für die Gattungen und welche Merkmale für die ein- zelnen Arten bezeichnend sind, sowie welche Gattungen für die ganze Familie festzuhalten sind. Leider kenne ich die recente, von FISCHER erwähnte, durch BLAKE an den Antillen gefischte Art nicht; von fossilen Formen dürfte noch manche andere, bisher ungenügend bekannte, zu den Dimyidae zu stellen sein; so ergiebt sich aus der Beschreibung und Abbildung von DE LorIoL (Monogr. de l’etage Portl. de Boulogne - sur- mer S. 116, Taf. XI, Fig. 5) seiner Placunopsis Lycetti und von BUVIGNIER (Statistique Geologique etc. du Dep. de la Meuse S. 25, Taf. XIX, Fig. 16, 17) seines Spondylus di- chotomus aus dem Gault von ÖOlermont nicht mit Sicherheit, ob diese Arten nicht doch zu den Dimyiden gehören, wie ich dies immerhin für möglich halten möchte, zumal da auf BuvIiGNIEr’s Abbildung ein Muskeleindruck nahe dem Rande angedeutet ist. Zu Dimya stelle ich zunächst die unten beschriebene D. fra- gilis, obwohl sie von meinen Exemplaren der D. Deshayesiana im 5. Dimyidae. 1065 Schloss und der ganzen Gestalt nicht unerheblich abweicht, durch die stumpfen, gegen die Schlossränder divergirenden Leisten aber einen Uebergang zu Dimyodon anbahnt. Ob diese Gattung beizubehalten ist, lasse ich dahingestellt; die Zähnelung der Leisten dürfte zur Abtrennung einer beson- deren Gattung nicht genügen, da eine Zähnelung oder Kerbung der Schlosszähne senkrecht gegen den Schalenrand bei zahl- reichen anderen Gattungen vorkommt, so bei Pliatula, Unio, Corbieula, Cardita, Astarte, Urassatella, Anisocardia, Cyprina, Arca, Cueullaea, Pectunculus, Trigonia etc. Immerhin scheint sich Dimyodon similis v. KOENEN zunächst an D. Schlumbergeri anzuschliessen. FISCHER stellte die Dimyidae zu den Pectiniden, zunächst vor die Spondylidae, dicht vor Ph- catula, mit welcher sie in der Gestalt und im Schloss unleugbar grössere Verwandschaft besitzen. Es ist dies jedoch nicht wohl thunlich, solange das Vorhandensein von einem oder zwei Schliess- muskeln als wesentliches Merkmal für die Unterscheidung grösserer Abtheilungen benutzt wird, wie dies neben anderen Autoren, wie ZITTEL, namentlich WOoODWARD gethan hat, dem ich im Wesent- lichen folge. Ebenso wenig kann ich aber Dimya in nächste Verbindung mit Vulsella bringen, wie dies ZITTEL mit einigem Vorbehalt gethan hat, sondern stelle sie anhangsweise und vor- läufig zu den Heteromyarıen hinter die Mytiliden, mit welchen sie doch auch einige Analogie aufweisen, sowohl durch ihre Schal- Textur, als auch durch die so ungleichen und so verschieden hoch liegenden Muskeleindrücke. Gattung: Dimya Rousurr. Dimya fragilis v. KoEnEn. Tas DXIXTEie. 5a, b, ec; 6a,b,e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich 18 meist wohl erhaltene obere Klappen, von der Brandhorst 20 solche und 2 untere, von welchen die 1066 5. Dimyidae. kleinere, abgebildete unversehrt ist. Die grössten Klappen er- reichen 6,7 "® Breite und 7,3 "® Länge. Die Schalen haben einen nur ganz schwach hervorragenden Wirbel, an welchem die geraden Kanten des Schlossrandes in einem ganz stumpfen Winkel zusammenstossen, so dass der Schloss- rand, welcher fast die ganze Breite der Schale einnimmt, aber an den Enden etwas abgerundet ist, fast gerade erscheint. Der untere Schalrand entspricht etwa einem Kreisbogen von 120 Grad und geht allmählich in den vorderen und hinteren Rand über; diese beiden sind ganz schwach gebogen und laufen meist annähernd parallel. Die Schale ist deutlich nach hinten schief zum Schlossrande gerichtet. Die untere Klappe war mit einer annähernd halbkreisförmigen Fläche, deren Durchmesser der Schlossrand ist, an einen ziemlich ebenen Körper angeheftet; diese Fläche ist mit über 50 Grad gegen die Ebene des Schalrandes geneigt. Der Rest der unteren Klappe ist in der Längsrichtung nur wenig gewölbt. Die obere Klappe ist auf ihren ersten zwei Dritteln bis drei Vierteln der Länge flach gewölbt und biegt sich dann kurz um, so dass sie mit einer ziemlich breiten Fläche sich unten an die untere Klappe anlegt, ähnlich wie dies bei Ostrea-Arten der Fall ist; auf den Seiten verschmälert sich diese Fläche erheblich. Auf dieser Fläche trägt die untere Schale eine Anzahl er- habener, durch wesentlich breitere Zwischenräume getrennter, radial verlaufender Streifen, welchen Furchen in der oberen Klappe ent- sprechen. Diese zeigt aussen auf ihrem umgebogenen Theil zahl- reiche, flache, rundliche, radiale Streifen. Ueber der Anheftungs- fläche zeigt die Unterschale rundliche, ziemlich gedrängte Radial- streifen, welche sich jedoch bald verflachen und verlieren; ausser- dem besitzen beide Schalen aussen nur einzelne, zum Theil etwas blättrige Anwachsstreifen. Die kleine, dreieckige Ligamentgrube liegt dicht unter dem Wirbel; auf ihren beiden Seiten liegt nahe unter den Schloss- rändern meistens je eine mehr oder minder deutliche und lange, rundliche Anschwellung in der oberen Schale, und in der unteren dafür eine flache Furche. 5. Dimyidae. 1067 Die Muskeleindrücke liegen dicht an der Fläche, mit welcher beide Klappen auf einander liegen, und sind halbmondförmig, minde- stens doppelt so lang wie breit; der vordere liegt dicht unter der Schlosskante, der hintere etwas von derselben entfernt. Beide sind durch einen ziemlich parallel mit dem Schalrande verlaufenden Manteleindruck mit einander verbunden, welcher ebenso, wie bei D. Deshayesiana, besonders dadurch deutlicher wird, dass die innere, weissliche Schal-Lage dort aufhört. Gattung: Dimyodon MUNIER-CHALMAS. Dimyodon similis v. KoEnEn. ja, DDR ie One Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 8 meist beschädigte linke Klappen vor, welche 12 "® Länge und 11" Breite erreichen. Die Schale ist mässig stark und ca. 1,5 bis 1,7”"® hoch gewölbt, aber unregelmässig, wie dies gewöhnlich bei solchen Bivalven vorkommt, deren rechte Klappe auf einem fremden Körper aufgewachsen war. Der Um- riss ist im Allgemeinen rundlich, doch mit unregelmässigen Ab- plattungen und Vorbiegungen, und unten merklich nach hinten verlängert. Der Wirbel ragt wenig oder nicht hervor und ist nur mit seiner Umgebung etwas stärker gewölbt. Der Schalrand ist stets mehr oder minder windschief und trägt innen zahlreiche, feine Kerben, welche von Mitte zu Mitte etwa 0,1®® von einander entfernt sind. Aussen ist die Schale unregel- mässig wulstig, am Rande mehr oder minder stark blättrig, dunkel gefärbt, ein wenig umgebogen und verdickt, und zeigt am Beginn dieser Verdickung eine ähnliche Kerbung wie innen; zuweilen sind einzelne Knötchen nach oben ein wenig zu kurzen Radıal- streifen verlängert. Die schmale, kaum 0,3 "® breite Ligamentgrube wird nach unten etwas breiter und liegt sehr stark vertieft unmittelbar unter dem Wirbel, ähnlich wie bei Ostrea, bei einzelnen kleineren Exem- plaren jedoch unten durch eine erhabene Leiste begrenzt. Auf 1068 5. Dimyidae. beiden Seiten derselben, nur etwa 0,8"”" von einander entfernt, liegen zwei dicke, zahnartige Höcker, welche beiderseits nach aussen von dem Schalrande divergiren, sich allmählich unter dessen Fläche senken und in Gruben übergehen, welche etwa 1”" lang sind und durch feine Längsfurchen in ca. 12 feine, gedrängte Leisten oder Zähnchen getheilt werden. Nahe dem Ende der vorderen Zähnchenreihe beginnt der vor- dere Muskeleindruck, welcher etwa 1,5 "” lang und halb so breit und nur ca. 0,5 ®® vom Rande entfernt ist. Der hintere Muskeleindruck ist nierenförmig, nach unten stark verbreitert, dort fast 2”” breit bei reichlich 2 ”® Länge. Vom hinteren Rande ist er oben etwa 0,7 %® entfernt, unten etwa 1,2®=, Der Manteleindruck bildet eine schmale, tiefe Furche, welche etwa 1%" vom Schalrande diesem parallel verläuft. C. Homomyaria. 6. Arcadae. Von den Arcadae WOODWARD’s sind von den neueren Autoren besonders die Gattungen mit innerlichem Ligament, Nucula und Leda etc., als Nuculidae abgetrennt worden; von den Arcadae im neueren Sinne sind im Unter-Oligocän die Gattungen Nucinella, Nuculella, Limopsis, Pectunculus und Arca vertreten, und zwar besonders reich die letztere mit 15 Arten in verschiedenen Unter- gattungen, ähnlich wie im Eocän des Pariser Beckens. In wie weit der Name Azxinaea PoLı Priorität vor dem Namen Pectunculus verdient, wie CossMAnN will, lasse ich dahingestellt. Gattung: Nueinella S: Woon. Die Gattung Nucinella (Pleurodon S. Woop, Nuculina D’ORB.) ist im Tertiärgebirge und recent verbreitet, wenn auch nur in sehr geringer Zahl der Arten und in wenig von einander abweichenden Formen; freilich ist sie in Folge ihrer geringen Grösse und ihrer Zerbrechlichkeit wohl häufig übersehen worden oder nicht erhalten. Sie wurde von Woop für die Art des englischen Pliocäns aufgestellt, welche er mit der eocänen N. miliaris DESH. vereinigte, nachdem er sie ursprünglich Pleurodon ovalis benannt hatte. In neuerer Zeit hat Cossmann (Catalogue ill. II, S. 117, Taf. VI, Fig. 14, 15) eine paleocäne Art als N. ovalina beschrieben, LIENEN- KLAUS eine ober-oligocäne als Nuculina dobergensis (VIIL. Jahresber. naturwiss. Verein zu Osnabrück, S. 49, Taf. II, Fig. 4), BOETTGER Abh. X, 5. 70 1070 6. Arcadae. eine mittel-oligocäne als Pleurodon micerodus (Tertiär-Form. in Hessen, S. 17, Taf. I, Fig. 3). Nueinella eineta v. KoENEN. Taf. LXXIX, Fig. 13a, b; 14a,b; 15a, b. ? Nucinella ovalis Woop. Vıxcext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg., XXI, S. 13. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf; Belgien? Ich habe nur 3 etwas beschädigte rechte Klappen und eine kleine linke, von welchen die grösste ca. 2,5” hoch, 1,9 == breit und ca. 0,6”® diek ist. Die Schale ist oval, vorn etwas höher, hinten stärker gekrümmt und trägt aussen eine Anzahl Anwachs- Furchen, welche sehr deutliche Absätze der Schale bedingen. Die Zonen zwischen diesen Absätzen sind glänzend glatt, abge- sehen von äusserst feinen Anwachsstreifen, und ganz flach ge- wölbt; die letzten 5 dieser Zonen sind nur je etwa halb so breit, wie die 4 vorhergehenden, und etwa ein Viertel so breit, wie der erste, ganz glatte Theil der Schale. Der Wirbel ragt nur wenig hervor, ist aber merklich nach vorn gerichtet. Die stärkste Wölbung der Schale liegt auf ihrer hinteren Hälfte. Die Schlossfläche trägt vor dem Wirbel 2 hohe Zähne, hinter demselben 3 und unter dem Wirbel 2 dünne, ziemlich gedrängt stehende Zähne, welche freilich nur bei den grösseren Schalen deutlich zu erkennen sind. Die 2 vordersten und auch die 2 hin- tersten Zähne stehen etwas schräg und sind kürzer, als die übrigen. Hinten ist die Schlossplatte bis auf über 1,5 "= vom Wirbel nach unten verlängert und trägt in der rechten Klappe eine lange Zahn- grube, welche durch 2 fast zahnartige Erhebungen von beiden Seiten schärfer begrenzt wird, aber, ebenso wie diese Erhebungen, in der Mitte ihrer Länge sich wesentlich verflacht und dadurch in 2 Theile zerlegt wird; die äussere Erhebung ist von dem in- neren Rande der Schlossplatte nur wenig weiter entfernt, als vom äusseren, so dass sie von diesem noch durch eine verhältnissmässig breite Einsenkung getrennt wird. In der linken Klappe sitzt der hintere Seitenzahn auf dem inneren Rande der Schlossfläche, welche entsprechend schmaler ist; er erhebt sich nach hinten all- 6. Arcadae. 1071 mählich höher und fällt dann recht steil ab; auch vorn ist aber die Schlossplatte nach unten zu einem dünnen, kurzen Seitenzahn verlängert. Die Muskeleindrücke sind nicht deutlich zu-erkennen, wohl aber der Manteleindruck, welcher vom unteren Rande in der Mitte viel weiter entfernt ist, als nach den Seiten zu. Durch ihre Sculptur und das Schloss, zumal durch den hin- teren Seitenzahn, unterscheidet sich unsere Art wesentlich von den übrigen Arten der Gattung. Leider ist die grösste Schale, welche der Beschreibung zu Grunde liegt, zertrümmert worden, so dass Fig. 15 nur 2 Bruch- stücke abgebildet werden konnten. Gattung: Nuculella p’Ore. (Stalagmium Nysr.) Nueulella lamellosa v. KoEneEn. 1laı JLXOONT ii, Ihlen, 105 19er, ae wen uch Stalagmium Nysti (non Galeotti) Spzryer, Palaeontographica IX, S. 82. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Ich habe gegen 50 einzelne Schalen und 2 zweiklappige Exemplare; die dicken Schalen erreichen bis zu 8,8" Höhe und 10 ®® Breite bei 2,5 ”® Dicke. Die rechte Klappe ist ein wenig stärker gewölbt, als die linke, und hat einen etwas stärker hervor- ragenden Wirbel. Dieser ist merklich vorwärts gerichtet, springt nur wenig über den Schlossrand vor und liegt dicht hinter dem vorderen Drittel der Schale. Der Umriss ist im Allgemeinen rundlich-eiförmig, hat aber eine erhebliche Abflachung am unteren Rande. In der Nähe des Wirbels finden sich flache, unregelmässige Anwachsfalten, welche kaum 0,1” breit sind, nach unten aber bald doppelt und drei- mal so breit werden und dann in unregelmässige, feinblättrige Ab- sätze übergehen. Ausserdem finden sich auf der hinteren Hälfte der Schale einige 20 fadenförmige Radialstreifen, welche durch 2 bis 3 mal so breite Zwischenräume von einander getrennt werden, in der 202 1072 6. Arcadae. Mitte der hinteren Seite am stärksten sind, nach vorn und hinten schwächer werden und in der Mittellinie anfangen zu ver- schwinden. Auf der rechten Klappe sind sie wesentlich stärker, als auf der linken, auf welcher sie öfters wenig deutlich hervor- treten. Der Schalrand ist glatt, ohne jede Spur von Zähnelung. Die Ligamentgrube ist am oberen Rande der Schlossfläche eingesenkt und etwa 2"® lang. Die gekrümmte Schlossfläche ist fast 1 == breit und auf ihrer inneren Hälfte, in einer Ausdehnung von 5 =" hinter dem Wirbel bis 3"® vor dem Wirbel, mit Zähnen besetzt, und zwar oft in der Weise, dass eine vordere und eine fast ebenso lange hintere Zahnreihe von einander durch eine schmale Mittel- zone getrennt werden, welche sich vom Wirbel mit ca. 50 Grad nach hinten über die Schlossfläche zieht und 3 horizontale Zähne enthält, von welchen der unterste der stärkste und der oberste der kürzeste ist. Die vordere Reihe enthält ca. 10 Zähne, welche der Mittel- zone parallel laufen, also steil gegen den Rand geneigt sind. Die 4 hintersten sind wesentlich schmaler, als die übrigen, welche, ebenso, wie die Gruben zwischen ihnen, nach vorn an Breite zu- nehmen. Die Zähne der hinteren Reihe, etwa 8 oder 9 an der Zahl, sind mit ca. 120 Grad gegen die vorderen geneigt und laufen nahezu parallel dem vorderen Schlossrande; der vorderste und hinterste derselben sind kurz, höckerartig, und die übrigen nehmen von vorn nach hinten etwas an Dicke zu. Die Muskeleindrücke beginnen neben den untersten Schloss- zähnen und sind ca. 1”® vom Schalrande entfernt und je 2,5 "= lang; der hintere ist fast so breit, wie lang, der vordere nicht ganz zwei Drittel so breit; der Manteleindruck ist fast 2”" vom Schalrande entfernt. Nuculella (Stalagmium) Nysti GAL. aus dem Mittel-Eocän von Brüssel unterscheidet sich von unserer Art durch weit geringere Wölbung, deutlichere Radialstreifung, auch auf der vorderen Seite der Schale, das Schloss, die Muskeleindrücke etc. | Eine dritte Art, welche sich durch grössere Dimensionen und 6. Arcadae. 1073 stärkere Radialsculptur auszeichnet, hat SokoLow beim Bau der Dniepr-Brücke bei Jekaterinoslaw gesammelt. Die kleine N. aviculoides D’ARCH. aus dem Ober-Eoeän von Biarritz weicht von diesen Arten noch weiter durch ihre ver- hältnissmässig starke Sculptur ab. Die Gattung Nuculella scheint jedenfalls nur im Eocän und Unter-Oligocän vorzukommen. Gattung: Limopsis Sassı. 1. Limopsis costulata GoLpruss. Far ERW, Bi2192,b5 10a, b, ce; 1la,b,e; 123, b, e: Pectunculus costulatus Goupr. Petref. Germ. $. 163, Taf. LXXVI, Fig. 13. » » » (Prıuıppr, Palaeontographica I, S. 52.) » granulatus (non Lam.) Gorpr. Petref. Germ. S. 162, Taf. OXXVI, Fig. 12. Limopsis costulata GoLor. (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 520.) ? Pectunculus Goldfussi (non Nysr) Puıuıper, Palaeontographica I, S. 52. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helm- städt, Brandhorst bei Bünde; Hoesselt etc. Unsere Art ıst fast überall nicht selten, so dass mir hunderte von Exemplaren vorliegen, besonders von Lattorf und Wester- egeln, allerdings grösstentheils nur mittelgrosse. Die grössten habe ich von Lattorf, wo sie 16%” Länge und Breite und 4,5 bis 5,5== Höhe der Wölbung der einzelnen Klappe erreichen; gerade die grössten Schalen sind etwas weniger gewölbt als etwas kleinere, welche nur 13,5 Durchmesser haben. Die Schale ist mehr oder minder ungleichseitig, vorn weit gleichmässiger abgerundet, als hinten, und hinten und unten verlängert; die stärker gewölbten Schalen sind im Allgemeinen weniger ungleichseitig, als die flacheren. Der Wirbel ragt meist sehr deutlich über den Schlossrand hervor, mitunter freilich nur sehr wenig. Der Wirbel ist fast immer ab- gerieben oder angewittert; nur bei einzelnen ganz kleinen Schalen ist dort die Sculptur noch zu erkennen. Es erscheinen dort zu- erst flache, gedrängte, etwa 0,05”” breite Anwachsstreifen und 1074 6. Arcadae, bald darauf gegen 20 flache Radialstreifen, welche etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind. Wenig über 1"® von der Wirbelspitze schieben sich feinere Radialstreifen in den Zwischen- räumen ein und werden 1 bis 2=® weiter den primären Streifen an Stärke gleich und durchschnittlich etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume, bald aber etwas schmaler, und es erscheint dann eine dritte Serie von Radialstreifen, welche 6 bis 7"= vom Wirbel den übrigen auch wieder gleich geworden und meist etwas breiter als ihre Zwischenräume sind, nach unten aber wieder schmaler werden als diese. Nicht selten finden sich dann in allen oder einzelnen Zwischen- räumen nochmals feine Streifen ein, verschwinden aber später öfters wieder, indem sie sich allmählich ganz verflachen; sehr selten kommt es aber auch vor, dass sie schnell an Stärke zu- nehmen und den übrigen gleich werden, beziehentlich am unteren Rande mässig grosser Exemplare durchschnittlich etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind, während bei den meisten anderen die Streifen dieser letzten Serie auch am unteren Rande noch schwächer sind, als die übrigen, und bei einzelnen, besonders den grossen, flacher gewölbten Schalen, zumal auf der hinteren Schalhälfte, die Streifen zuweilen kaum ein Drittel so breit sind wie ihre Zwischenräume. Die Anwachsstreifen nehmen 0,5”” vom Wirbel plötzlich an Breite zu und erheben sich allmählich, um scharf abzufallen, und zwar am deutlichsten auf den Radialstreifen, so dass diese gleich- sam unterbrochen werden. Bis zu 1 oder 1,5”%® vom Wirbel sind diese Anwachsstreifen oder Falten etwa 0,2”® von Kante zu Kante von einander entfernt und weiterhin etwa 0,3"”; es finden sich aber bald flache Absätze der Schale ein, unter welchen die An- wachsstreifen zunächst etwas schmaler und gedrängter folgen. Bei grossen Exemplaren werden sie zuletzt flacher, unregelmässiger und oft wesentlich schmaler und laufen dann über die Radial- streifen als Lamellen fort, welche dachziegelartig über einander liegen. Der Schlossrand ist etwa halb so lang wie die Schale breit. Die Schlossfläche trägt auf beiden Seiten der Ligamentgrube bei kleinen Schalen meist je 5 Schlosszähne, von welchen die auf 6. Arcadae. 1075 der vorderen Seite steil, fast senkrecht stehen, die auf der hinteren sehr schräg, fast: horizontal. Bei grösseren Exemplaren steigt die Zahl vorn auf 6 bis 8,.von denen die äusseren bedeutend kleiner sind, und hinten steigt die Zahl bis auf 10, von welchen die vorderen 4 oder 5 ebenfalls sehr steil stehen, die folgenden aber sich immer schräger stellen. Nahe dem Rande trägt die Schale in der Regel stumpfe Zähnchen, welche meist von Mitte zu Mitte etwa 0,3"" von ein- ander entfernt sind, stellenweise, besonders hinterder Mitte der Schale, aber auch 0,5""; nach dem Schlossrande zu verschwinden sie allmählich. Der kleine vordere Muskeleindruck liegt grossentheils unter der Schlossplatte und wird von innen durch eine Kante begrenzt, welche sich nach dem Wirbel zu höher erhebt. Der grosse hintere Muskeleindruck ist eiförmig, fast ein Viertel so lang wie die Schale hoch und ist vom Wirbel ein wenig weiter entfernt, als vom unteren Rande. Die vorliegenden Schalen von der Brandhorst bei Bünde sind meist angewittert oder abgerieben und unterscheiden sich von den übrigen in etwas durch schwächere Radial-Sculptur und bilden somit einen Uebergang zu der mittel-oligocänen Z. Goldfussi NYST, bei welcher die Radial-Sculptur nur wenig deutlich ist. Ein kleines Exemplar unserer Art bildete GoLDFUuss als Peetun- culus granulatus Lam. ab. Die Vorkommnisse dieser Art von Grignon sind jedoch stets flacher gewölbt und weniger ungleich- seitig und haben weit schwächere Radialstreifen. 2. Limopsis retifera SEMPER. Taf. LXXIV, Fig. 6a, b,c; 7a,b,c; 8a, b, c,d. Limopsis retifera Semrer. {v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 91, Taf. V, Fig. 1.) » » » (Server, Palaeontographica IX, $. 308 und XVI, S. 44, Taf. III, Fig. 6.) >» » » (Speyer, Casseler Bivalven Taf. XIX, Fig. 9.) » » » (Liexesktaus, VIII. Jahresber. d. Osnabrücker Vereins S. 20.) » iniquidens Sanpe. Mainzer Becken S. 347, Tat. XIX, Fig. 5. 1076 6. Arcadae.- Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Brandhorst bei Bünde. Mittel-Oligocän und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Calbe a/S. und Atzendorf habe ich nur wenige, kleine Schalen, von Bünde und Unseburg je über 20 kleine, und von Lattorf über 200 allerdings grösstentheils nur kleine Klappen. Die grossen Exemplare sind durchweg mehr oder minder ab- gerieben und erreichen bis zu 7,2 ”” Breite bei 8,5 ”" Länge und etwas über 3”" Höhe der Wölbung. In der Höhe der Wölbung variiren die Stücke jedoch beträchtlich; dieselbe beträgt bei 2 Schalen von 6,3®” Länge 2,2 resp. 1,7”®. Die flacher gewölbten Schalen sind verhältnissmässig länger als breit und haben selbstverständlich einen weniger stark gekrümmten und weniger über den Schloss- rand hervorragenden Wirbel. Besonders flach gewölbte Klappen sind jedoch sehr selten. Die stärkste Wölbung liegt stets vor der Mittellinie der Schale, welche rundlich-eiförmig und ziemlich stark nach hinten und unten verlängert ist; auf der hinteren Seite befindet sich eine Ab- flachung, welche nach dem Schlossrande zu in eine flache Ein- senkung übergeht und eine flachere Biegung des hinteren Schal- randes bedingt, ausnahmsweise sogar eine Einbuchtung unterhalb des Schlossrandes. Im Umriss variren die Schalen sonst recht bedeutend. In der Nähe des Wirbels erscheinen platte, durch schmale Furchen getrennte Anwachsstreifen, welche zuerst noch nicht 0,1”” breit sind, aber bald breiter werden, so dass sie auf der Mitte grosser Schalen bis zu 0,2”” Breite erreichen; später werden sie unregelmässiger und feiner und meist noch nicht 0,1”" breit. Etwa 1"" vom Wirbel werden ferner die ersten Spuren von Radialstreifen sichtbar, nämlich gegen 0,1”” von Mitte zu Mitte von einander entfernte zackige Fortsätze der Anwachsstreifen nach hinten, in die sie dort begrenzenden Furchen; zuweilen laufen auch ganz flache Anschwellungen über die Flächen der Anwachsstreifen fort, sodass zusammenhängende Radialstreifen auftreten; indessen ist diese Sculptur bei manchen Stücken sehr wenig deutlich und verschwindet im Alter meist ganz oder fast ganz, 6. Arcadae. 1077 Der Schalrand ist zuweilen hinten und auch wohl unten ge- kerbt, und innen wird hinten ausnahmsweise auch eine Fältelung der Schale sichtbar. Der Schlossrand ist etwa zwei Drittel so lang wie die Schale breit, vorn gewöhnlich kürzer als hinten, wo er in stumpferem Winkel oder selbst in einem kürzeren oder längeren Bogen auf den hinteren Schalrand stösst. Die Zahl der Schlosszähne beträgt bei jungen Exemplaren in der Regel jederseits zwei, von denen die vorderen nahezu senk- recht, die hinteren sehr schräg oder fast horizontal stehen. Bei grösseren Schalen steigt ihre Zahl vorn und hinten bis auf je 3 oder 4, ausnahmsweise auch 5, und hinten stehen dann die vordersten Zähne steil, die hinteren ganz schräg und liegen dann noch etwas über die den Schlossrand begrenzende Ecke hinaus. Der vordere Muskeleindruck wird nach innen durch eine sehr deutliche Kante begrenzt und ist schmal und zum Theil von der Schlossplatte verdeckt. Der hintere Muskeleindruck ist rundlich- nierenförmig, oft wenig deutlich, nur etwa ein Fünftel so lang wie die Schale, und liegt dicht unter deren Mitte, ziemlich nahe dem hinteren Rande. Der Manteleindruck ist nicht deutlich. Die mittel-oligocänen Vorkommnisse von Söllingen haben eine etwas dünnere Schale, meist etwas deutlichere Radial -Sculptur, und der Wirbel liegt meist etwas näher dem vorderen Schloss- rande, doch scheinen diese Unterschiede keineswegs constant zu sein. Die ober-oligocänen Stücke scheinen mit den unter-oligocänen in Gestalt und Sculptur gut übereinzustimmen. Gattung: Pectunculus LAMARCK. l. Peetuneulus lunulatus Nysrt. Taf. LXXIV, Fig. 4a, b, c; 5a, b, e. Pectunculus lunulatus Nysr. Coqu. foss. Belgique S. 249. » pulvinatus (non Lam.). Vıncext, Mem. Soc. R. Mal. de Belg. XXL S. 13. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Neu-Gattersleben, Grube Hoffnung bei Mühlingen, Löderburg, Unseburg, Wolmirs- leben, Westeregeln, Osterweddingen ; Lethen, Vliermael, Hoesselt etc, 1078 6. Arcadae. Von Lattorf und Löderburg habe ich je 6 etwas abgeriebene und zum Theil beschädigte Schalen, von Unseburg, Wolmirsleben und Westeregeln, Osterweddingen und Bünde je 3, und von den übrigen nur vereinzelte, schlecht erhaltene; nur von Wolmirsleben habe ich 2 zusammengehörige Klappen. Die grossen Schalen haben etwa 50 bis 55 ”® Breite und Länge, oder selbst noch ein wenig mehr, und durchschnittlich zwischen 17 und 18 "® Dicke. Der Umriss ist zuweilen annähernd kreisförmig, abgesehen von dem mehr oder minder deutlich hervorragenden Wirbel; nicht selten ist die Schale aber auch etwas breiter als lang, oder auch länger als breit, und recht häufig hinten ein wenig nach unten verlängert. Die Ligamentfläche ist verhältnissmässig breit und hoch, und die Schlossfläche trägt in der Mitte, auf einer Zone von mindestens 5”m Breite, keine Schlosszähne, oder doch nur undeutliche Spuren von solchen; dann folgen jederseits 1 oder 2 deutliche, wenn auch sehr schwache Zähnchen und dann je 8 oder 9 stärkere Zähne, welche verhältnissmässig wenig gegen den Schlossrand nach innen divergiren, und zwar die obersten vorn mit ca. 10 bis 15 Grad und hinten mit ca. 20 bıs 25 Grad; die obersten sind ziemlich lang, und die unteren werden kürzer und dicker und stellen sich mehr horizontal. Hinten ist der Schlossrand ein wenig länger als vorn und reicht bis etwa 25”” vom Wirbel. N Der hintere Muskeleindruck beginnt am Ende des Schloss- randes, hat gegen 8"" Durchmesser und ist rundlich, doch mit einer Verlängerung nach unten längs der hohen Kante oder selbst Leiste, welche ihn dort von der Innenseite der Schale ab- grenzt. Der vordere Muskeleindruck ist mehr dreieckig, meist nach oben wie nach unten zu einer Ecke verlängert und mindestens um die Hälfte länger als breit; zugleich liegt er auf einer mehr oder minder dicken Anschwellung und ist nach innen weit weniger scharf begrenzt. Der Manteleindruck ist stets deutlich und von dem ziemlich unregelmässig gekerbten Schalrande gegen 5”" entfernt. Eine deutliche Radial-Sculptur ist auf der Schale nicht vor- 6. Arcadae. 1079 handen, sondern nur flache, radiale Einsenkungen, welche mit den Kerben des Randes in Verbindung stehen. Dazu kommen im Alter noch Anwachsfalten und Lamellen.‘ Nyst’s Beschreibung 1. c. macht seine Art zwar in keiner Weise kenntlich, ich nehme seinen Namen jedoch an, da kleinere Schalen von Lethen, die mit den norddeutschen genügend über- einstimmen, mir vor Jahren von Nyst und BosotEr als P. lunu- laris bezeichnet wurden; meine grösseren Exemplare aus dem belgischen Unter-Oligocän sind leider sämmtlich stark abgerieben. Einige kleine Schalen von Westeregeln, welche unserer Art angehören könnten, zeigen flache, durch feine Furchen getrennte Anwachsstreifen, über welche ganz flache Radialstreifen hinweg- laufen. Durch stärkere Wölbung der Schale und weniger schräg stehende Schlosszähne lässt sich unsere Art sehr wohl von dem mittel- und oberoligocänen P. Philippii DESH. unterscheiden. Mit dem ächten P. pulvinatus Lam. des Calcaire grossier hat sie wenig Aehnlichkeit. 2. Peetunculus tenuisuleatus v. KoENnEn. Taf. LXXTV, Fig. 1a,b; 2a,b; 3. Vorkommen. Unter -Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. Bei Lattorf war unsere Art nicht selten, aber fast stets mehr oder minder abgerieben, sodass mir nur wenige gut erhaltene Schalen vorliegen. Von Calbe a/S. habe ich nur eine abgerollte Klappe. Die Schalen von Lattorf erreichen gegen 26 ”” Breite und ebensoviel oder etwas weniger Länge und durchschnittlich etwa 8=m Dicke. Der Umriss ist zuweilen ziemlich kreisförmig, ab- gesehen von dem mehr oder minder hervorragenden Wirbel, stets aber hinten nur wenig höher als vorn, zuweilen auch am unteren Rande ein wenig abgeflacht. Nicht selten ist auch eine Abplattung an beiden Seiten des Wirbels vorhanden, wie an der Fig. 2 ab- gebildeten Schale, sodass Schlosskanten gebildet werden, welche am Wirbel unter 110 bis 120 Grad zusammenstossen. 1080 6. Arcädae. Die Ligamentfläche ist sehr verschieden hoch, je nachdem der Wirbel mehr oder weniger stark vorspringt, und der Schlossrand recht verschieden stark gekrümmt. Unter dem Wirbel sind auf 1 bis 1,5"® Länge die Schlosszähne ganz schwach und undeut- lich; dann folgen bis auf 9 oder 10”® Entfernung vom Wirbel jederseits meist 10 Schlosszähne, von welchen die ersten 3 schnell an Stärke und Länge zunehmen, die folgenden stark geneigt, aber oben scharf nach aussen umgebogen sind, und die übrigen all- mählich kürzer und weniger steil geneigt werden, sodass die untersten nahezu horizontal stehen. Die Muskeleindrücke beginnen dicht unter den untersten Schlosszähnen; der hintere ist rundlich, gegen 4”® breit und 4,5 ®” lang und liegt auf einer Anschwellung, welche nach innen scharf durch eine Einsenkung begrenzt ist; diese geht nach unten in den Manteleindruck über, welcher bei grossen Schalen etwa 3,5”® vom Schalrande entfernt bleibt. Der vordere Muskeleindruck ist circa 3=® breit und noch einmal so lang und endigt unten ziemlich spitz, ist jedoch nicht sonderlich scharf begrenzt. Der Schalrand ist ziemlich regelmässig gezähnelt, unten etwa 1 Zahn auf je 1”” Schalrand. Aussen zeigt die Schale, sofern sie gut erhalten ist, ganz feine, durch breite, flach gewölbte Zwischenräume getrennte Furchen, welche auf dem mittleren Theile der Schale den Zähnen des Schalrandes entsprechen, vorn und hinten aber annähernd doppelt so zahlreich sind. Sie werden gekreuzt von flachen, unregel- mässigen Anwachsfalten, welche in der Nähe des Randes zum Theil durch etwas blättrige Absätze ersetzt werden. In der Sculptur besitzt unsere Art einige Aehnlichkeit mit P. proximus Woop von Barton, ist aber durch die Gestalt und das Schloss gut zu unterscheiden. Gattung: Arca Linne. Von der Gattung Arca sind besonders von GrAY eine Reihe von Unter- Gattungen abgetrennt worden, welche sich durch die Gestalt, Sculptur und auch wohl das Schloss mehr oder minder gut von einander unterscheiden lassen. Der Gattung Arca im 6. Arcadae, 1081 engsten Sinne würde von unseren 15 Arten die A. Sandbergeri DEsH. var. crassistria angehören, welche der mittel-oligocänen Form und der eocänen A. biangula Lam. sehr nahe steht, und A. conformis V. KOENEN; zu der Section Acar GRAY gehört die A. lamellosa DESH. var.?, zu Barbatia GRAY die Mehrzahl der Arten (8), ebenso wie ım Eocän des Pariser Beckens, und mit eocänen Arten sind die des Unter-Oligocäns auch meistens zunächst ver- wandt, doch sind auch Vertreter solcher Formenreihen, wie der A. rustica v. KOENEN, der A. suleicosta NYST etc. genugsam in jüngeren Schichten vorhanden. A. decussata Nyst bildet einen Uebergang von Barbatia zu ÖUucullaria DESHAYES, da bei manchen Schalen die hinteren Schloss- zähne ziemlich schräg stehen, bei anderen dagegen ziemlich pa- rallel dem Schlossrande. Zu der Untergattung Fossularca, welche CossMAnN für die Arten mit dreieckiger Ligamentgrube aufstellte, gehören endlich Arca pretiosa DESH., verwandt mit der recenten A. lactea L., sowie die A. perpusilla v. KOENEN, welche eocänen Arten recht nahe steht. Arca Saxonica v. KOENEN würde wohl verdienen mit A. pec- tunculoides Sc. einer besonderen Untergattung zugetheilt zu werden, während letztere Art bisher kurzweg als Arca oder als Oucullaea? angeführt worden ist. 1. Arca Sandbergeri DESHAYES var. erassistria v. KoENEN. Tat EXXISRio La b,.c,d; 2; 3a, b,c,d-A. Arca Sandbergeri Drsu. Anım. s. Vert. Paris I, S. 868, Taf. LXVIII, Fig. 1—3. » » » (SanDBErRGEr, Mainzer Becken S. 351, Taf. XXIX, Fig. 2.) » » » (Cossmann, Journ. de Conchyl. 1891, S. 39.\ » monstrosa Gıeser, Fauna von Lattorf, S. 76, Taf. IV, Fig. 13. » hyantula (non. Desn.) Prıuıpri, Palaeontogr. I, S. 51. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde, Osterweddingen (f. PHILıPPpT). Mittel-Oligocän: Weinheim bei Alzey etc. Von Lattorf habe ich gegen 30 grössere und kleinere Schalen, welche freilich durchweg mehr oder minder beschädigt und abge- rieben sind; von Calbe a/S. nur eine kleinere, ebenfalls mangelhaft erhaltene, von der Brandhorst 2 grosse, aber stark abgeriebene. 1082 6. Arcadae. Die Schalen variiren ausserordentlich in. ihrer Gestalt, indem die einen hinten verlängert und am höchsten sind und zum vor- deren Ende des Schlossrandes spitz zulaufen, andere dort einen fast ebenso stumpfen Winkel besitzen, wie an dessen hinterem Ende, auch wohl vorn ebenso hoch oder selbst höher sind, als hinten, viele in der Mitte des unteren Randes oder weiter vorn eine Einbuchtung besitzen, andere nicht, oder selbst eine mehr oder minder starke Vorbiegung. Die grössten Schalen von Lattorf erreichen 43”" Breite und 17 ‘bis 20 oder selbst 23 "® Höhe, wenn der untere Rand vorge- bogen ist. Die Schlossfläche ist in der Mitte nur etwa 1 “® breit und verbreitert sich an ihren Enden bis auf 1,5 oder allerhöchstens 2m, Die Ligamentfläche ist gegen 10” hoch und ziemlich stark concav oder eigentlich windschief. Der Wirbel liegt meist dicht hinter dem vordersten Viertel oder selbst Fünftel der Schale, ist merklich nach vorn gerichtet und recht stark über die Ligamentfläche übergebogen, ist aber stets, besonders bei allen grösseren Schalen, stark abgerieben. Der Schalrand ist meist etwas verdickt, liegt vorn und hinten selten in einer Ebene und hat unten in der Mitte oder auch weiter nach vorn gewöhnlich eine hohe, breite, ganz unregelmässige Aufbiegung; in der Regel bildet der Schal- rand hinten, etwa 12 "® unter dem Schlossrand, eine spitze, wenn auch etwas abgerundete Ecke, während er vorn sich ohne Ecke mehr oder minder gleichmässig zum vorderen Ende des Schloss- randes in die Höhe biegt. Nur an einzelnen kleineren Schalen ist eine Kerbung des hin- teren Schalrandes zu erkennen, entsprechend den stärkeren Rippen. Die Schlossfläche trägt auf ihrem mittleren Theile fast senkrechte, von Mitte zu Mitte etwa 1 ”" von einander entfernte Zähne; auf dem vordersten, 5”", und dem hintersten, 10 ”® langen Theile nehmen die Zähne allmählich eine schrägere Stellung ein und wer- den zugleich länger, so dass die äussersten Zähne leistenförmig werden und hinten zuweilen fast horizontal stehen. Die Zahl sämmtlicher Zähne beträgt bis zu 50. Der hintere. Muskeleindruck ist rundlich, hat gegen 5 "m Durchmesser und bleibt vom hinteren Rande etwa 3" entfernt. 6. Arcadae. 1083 Der vordere Muskeleindruck ist rundlich-dreieckig, h,t 4 @® gröss- ten Durchmesser und bleibt vom vorderen Schalrande ebenfalls 3m entfernt. Der Manteleindruck wird vom Schalrande durch eine kantige Verdickung getrennt, welche meist gegen 2 "% breit ist, an der Einbuchtung jedoch oft nur 1m, Die Ligamentfläche trägt schmale, meist 1,5 ®= oder selbst 2 © von einander entfernte Furchen und steht am hinteren Ende durchschnittlich senkrecht zum Schalrande, weicht aber von dieser Richtung öfters bedeutend nach der einen oder anderen Seite ab; am vorderen Ende steht sie weniger steil und ist meist über- gebogen. Vorn ist sie durch eine recht scharfe Kante gegen die Aussenschale begrenzt, hinten durch eine ziemlich stumpfe. Vom Wirbel läuft nach der erwähnten Ecke unten am hin- teren Rande eine annähernd rechtwinklige Kante, welche 2 von Mitte zu Mitte im Alter etwa 1 ”® von einander entfernte Radial- streifen trägt und ein flach eingesenktes, hinteres Feld begrenzt. Dieses trägt 3 ziemlich starke, durch ebenso breite Furchen ge- trennte Radialstreifen und an Stelle eines vierten, zunächst der Kante, zwei dünnere Streifen. Schon bei kleineren Schalen er- scheinen aber in allen Furchen zwischen den Streifen feinere, von welchen die neben den beiden dünneren diesen bald gleich wer- den, so dass der untere Theil des hinteren Feldes, welcher reich- lich ein Viertel desselben einnimmt, gegen 5 flache, durch etwas schmalere Furchen getrennte Streifen trägt. Aehnliche Streifen, wie die erwähnten gröberen, bedecken auch die vordere Hälfte der Schale ın der Jugend, vermehren sich aber durch Einschiebung feinerer, welche ihnen auf dem vordersten Theile der Schale an Stärke gleich, fast 1” breit und durch ganz schmale Furchen von ihnen getrennt werden. Auf der hinteren Hälfte der Schale, abgesehen von dem hinteren Felde, sind die Radialstreifen anscheinend von Anfang an feiner, vermehren sich unregelmässig durch Einschiebung und werden durchschnittlich etwa 0,6 == breit. in Ueber die Schale laufen blättrige Anwachsstreifen hinweg, welche 0,3 bis 0,4"= von einander entfernt sind und sich auf den Radialstreifen höher, zum Theil schuppig erheben, oft aber abge- 1084 6. Arcadae. rieben sind Dazu gesellen sich blättrige Absätze und unregel- mässige Einsenkungen und Aufbauchungen der Schale, welche hierdurch noch unregelmässiger erscheint. Beim Vergleich der unter-oligocänen Stücke mit solchen aus dem Mittel-Oligocän von Weinheim etc. finde ich, dass diese zum Theil bedeutend grösser sind und höhere und schmalere, durch breitere Furchen getrennte Radialstreifen tragen, besonders auf dem hinteren Theile der Schale, doch kommen einzelne Schalen von Weinheim auch hierin solchen von Lattorf so nahe, dass ich diese nur als var. crassistria von jenen trennen möchte. Die eocäne A. biangula Lam. scheint sich durch feinere Ra- dialrippen, besonders vorn, noch am besten von unserer Art un- terscheiden zu lassen; leider kenne ich nicht die dritte Varietät von A. biangula, welche DESHAYES (Anim. s. Vert. de Paris I, S. 868) unterscheidet; diese könnte den unter-oligocänen Vorkommnissen näher stehen. Ich hatte früher (Quart. Journ. Geol. Soc. 1864, S. 100) die norddeutschen, mittel- und unter-oligocänen Vorkommnisse mit denen von Brockenhurst zusammen zu A. biangula Lam. gestellt, kann aber jetzt Exemplare von Brockenhurst nicht vergleichen, sodass es zweifelhaft bleiben muss, ob diese letzteren Vorkomm- nisse bei A. biangula zu belassen sind, wie dies R. B. NEWTON (Syst. List. Eoc. u. Olig. Moll., S. 15) gethan hat, oder etwa auch zu A. Sandbergeri zu stellen sind. Die ganze Gruppe der A. bi- angula Lam. und A. umbonata Lam. bietet. für die Abgrenzung der einzelnen Formen bei deren Veränderlichkeit sehr bedeutende Schwierigkeiten. 2. Arca conformis v. KOENEN. Tat, DRXIE Big. 58,.b, 65:63, b, e;, Tab... Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 20 meist etwas abgeriebenen Schalen erreichen die gröss- ten 13,5 ”” Breite, 6”"® Höhe und 3 ®” Dicke.: Der Wirbel liegt dicht hinter dem vordersten Drittel der Schale und ist stark über die concave Ligamentfläche übergebogen, welche 2,3 == hoch und 6. Arcadae. 1085 11,5 ®® breit wird. Der hintere Schalrand stösst auf die Schloss- kante unter einem Winkel von etwa 110 Grad, läuft 4 ma gerade oder flach gebogen bis zu einer abgerundeten Ecke von ca. 90 Grad, von wo der untere Schalrand zuerst nur flach gekrümmt, dann auf etwa 7 ”® Länge ziemlich gerade oder selbst ein wenig ein- gebuchtet, nach vorn und dann annähernd in einem Viertelkreis an das vordere Ende der Schlosskante verläuft. Von der erwähn- ten Ecke zieht sich bis zum Wirbel eine Kante, welche in der Nähe des Wirbels ziemlich scharf ist, nach dem Rande zu allmählich stumpfer wird und eine dicke Radialrippe trägt; sie begrenzt ein hinteres, ebenes oder ganz flach eingesenktes Feld, welches 4 ähn- liche, durch etwas schmalere Furchen getrennte Radialrippen ent- hält. Der übrige Theil der Schale zeigt in der Jugend noch etwa 18 ähnliche Radialrıppen, von welchen indessen nur die 7 oder 8 vordersten im Alter der eben erwähnten gleichen, während die übrigen, auf dem mittleren Theile der Schale, sich durch Einschie- bung feinerer schneller und stärker vermehren, am unteren Schal- rande wesentlich schmaler sind und meist noch mit feineren alter- niren. Ueber die Schale laufen ausserdem erhabene Anwachslamellen hinweg, welche sich auf den Radialrippen etwas schuppig erheben, . aber meistens abgerieben sind; sie sind in der Jugend meist 0,3 w= bis 0,5== von einander entfernt, sind aber im Alter meist un- regelmässiger und gedrängter. Der Schalrand lässt innen nur bei einzelnen kleineren Scha- len noch eine Kerbung, den Rippen entsprechend, erkennen. Die Schlossfläche ist sehr schmal, höchstens 0,3” breit, und auch an den Enden nur wenig breiter; die Zähne sind von Mitte zu Mitte gegen 0,3”® von einander entfernt, unter dem Wirbel etwas weniger, nach dem vorderen und hinteren Ende zu etwas mehr; sie sind auf dem vorderen Drittel sowie auf den hinteren zwei Dritteln, nach unten convergirend, mit annähernd 45 Grad gegen die Schlosskante geneigt, und nur die hintersten etwas flacher. Die Ligamentfläche wird scharf gegen die eigentliche Aussen- schale durch Kanten begrenzt, besonders vorn, ist nur nach dem Wirbel zu stärker concav, steht beinahe senkrecht zum Schal- Abh. X, 5. 71 1086 6. Arcadae. rande und trägt auf jeder Seite nur eine oder zwei Ligament- furchen, welche mit 45 bis 60 Grad gegen den Schlossrand ge- neigt sind. Der hintere Muskeleindruck ist annähernd rechteckig, 3 "= lang und ca. 1,5”” breit und noch nicht 1 ”" vom hinteren Rande entfernt. Der vordere Muskeleindruck ist wenig deutlich begrenzt, ebenso wie der Manteleindruck. 3. Arca lamellosa DESHAYES var.? Taf. LXXII, Fig. 8a, b, c; 9a, b, c; 10a, b, c. Arca lamellosa Desu. Anim. s. Vert. de Paris I, S. 372, Taf. LXIX, Fig. 4—9. » » » (Cossmann, Catalogue ill. S. 130.) Lyelli? Woon. Eocene Bivalves, S. 37, Taf. XV, Fig. 12, 13. Vorkommen. Mittel- und Ober-Eocän: Calcaire grossier, Bartonthon etc. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brandhorst bei Bünde. Von Bünde und Calbe a/S. habe ich nur je 2 Bruchstücke kleinerer Exemplare; von 4 allerdings grösstentheils auch nur klei- nen Schalen von Lattorf hat die grösste 14,5 ”® Breite, 6,8 =” Höhe und 2"® Dicke. Die Schlosskante ist 8,5" lang; der stark übergebogene Wirbel ist fast doppelt so weit von ihrem hin- teren Ende entfernt, wie von dem vorderen. Die Ligamentfläche ist kaum 0,5 "= hoch und trägt hinten 4 feine Ligamentfurchen. Der hintere Schalrand ist gerade oder flach gekrümmt, gegen 5 mm lang und mit ca. 125 Grad gegen die Schlosskante geneigt; er stösst unten an einer ziemlich scharfen Ecke von ca. 90Grad auf den unteren Schalrand, welcher bis zum vordersten Viertel der Schale ziemlich gerade verläuft und nur zunächst der Ecke gewöhnlich mehr oder weniger deutlich gekrümmt ist, besonders bei den grössten Schalen, zuweilen jedoch selbst ein wenig eingebuchtet. Vorn biegt sich der Schalrand bei kleinen Exemplaren allmählich schnel- ler in die Höhe und zur Schlosskante herum, während bei den grösseren dies sehr unregelmässig und öfters umgekehrt erfolgt, erst schneller und zuletzt langsamer; auf alle Fälle wird die Schale von hinten nach vorn erheblich niedriger. Von der hinteren Ecke zum Wirbel verläuft eine Kante, 6. Arcadae. 1087 welche zunächst dem Wirbel fast rechtwinklig ist, weiterhin aber stumpfer wird und ein deutlich eingesenktes, hinteres Feld be- grenzt; die Wölbung der übrigen Schale ist ziemlich unregelmässig und bei den verschiedenen Exemplaren ebenso verschieden, wie ihre ganze Gestalt. Der Schalrand liegt in einer Ebene und ist besonders hinten und vorn deutlich gekerbt, entsprechend den Ra- dialrippen. Die Schale erhält aussen ein stufenartiges Aussehen durch Anwachsrippen, welche bei kleinen Stücken .etwa 0,25 ®= von einander entfernt sind, bei grossen 0,6 ””, welche von oben gleich- mässig ansteigen und dann nach unten steil abfallen oder, im Alter, blättrig übergreifen und dort gefaltet erscheinen durch die rund- lichen Radialrippen, welche nur auf der Oberseite der Anwachs- rippen auftreten, durchschnittlich etwas breiter, als ihre Zwischen- räume, und bei grossen Exemplaren von Mitte zu \itte etwa 0,3 "= von einander entfernt sind. Zu schuppigen Spitzen sind sie ver- längert auf der das hintere Feld begrenzenden Kante und auf dem hinteren Felde. Auf diesem beträgt die Zahl der Rippen in der Nähe des Wirbels etwa 5 und auf dem Rest der Schale etwa 15; wiederholt spalten sich aber von der Kante nach beiden Seiten Rippen ab, und auf dem Rest der Schale vermehren sich die Rippen unregelmässig durch Einschiebung, sowie auch zuweilen durch Spaltung, sodass am Schalenrande das hintere Feld bis zu 14 Rippen besitzt, der Rest der Schale gegen 40. Die Schlossfläche ist in der Mitte ganz schmal und trägt unter dem Wirbel einige Höcker; nach vorn folgen dann 6 Zähne und nach hinten etwa 12, welche sich bald schräger stellen und nach den beiden Enden der Schlossfläche zu länger werden; die äussersten stehen zuweilen fast horizontal. Die Muskeleindrücke sind rundlich-eiförmig und liegen noch etwa zur Hälfte unterhalb der äussersten Schlosszähne, etwa 0,7”® vom Schalrand ; der hintere ist 3”" breit und 2” hoch, und der vordere 2"" breit und 1,5®m hoch. Bei einzelnen Schalen haben sie nach innen, nach dem Wirbel zu, eine Verlängerung, ähnlich wie bei der Abbildung von A. lamellosa Desuavzs, doch ist dies wohl durch die Erhaltung bedingt, indem die Schale dort fehlt, wo der Mus- Zu: 1088 6. Arcadae. . keleindruck früher lag. Der Manteleindruck verläuft knapp 1" vom unteren Rande. Der ächten A. lamellosa, von welcher ich leider nur ein Stück von Ohaumont habe, stehen die unter-oligocänen Vorkommnisse in Gestalt und Sculptur äusserst nahe, und ein Unterschied könnte nur etwa darin liegen, dass letztere im Alter hinten verhältnissmässig etwas höher sind, als die eocäne Form. Untergattung: Barbatia Gray. 4. Arca rustieca v. KoENEN. Taf. LXXT, Fig. l1a,b; 2; 3a, b. Arca rudis (non Desmayes) pars. v. Korsen, Mittel-Oligocän, S. 90. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe von Lattorf 9 ziemlich vollständige, aber mehr oder weniger abgeriebene, meist kleinere Schalen und grössere Bruch- stücke von 6 anderen. Die Fig. 3 abgebildete linke Klappe ist 82”” breit, 54" hoch und 17”= dick gewölbt; andere sind noch etwas grösser, aber be- sonders dicker, bis über 20” dick gewölbt gewesen. Die Schloss- kante ist etwa halb so lang, wie die Schale breit, und vom Wirbel durch die etwa 5""® hohe Ligamentfläche getrennt, welche je etwa 10 nach vorn und hinten mit dem Schlossrande convergirende, schmale Furchen trägt. Die Schlossfläche, sowie die ganze Schale ist erheblich nach hinten verlängert, etwa noch einmal so weit, als nach vorn. Hinten ist der Schalrand mit etwa 145 Grad gegen die Schlosskante geneigt, erhält nach unten eine geringe Krümmung und geht dann mit ziemlich kurzer Biegung in den unteren Schalrand über, wel- cher mässig, aber etwas unregelmässig gebogen ist und in der Mitte oder erst zum vordersten Drittel sich ziemlich scharf, um mindestens 5"”, in die Höhe, dann aber wieder herabbiegt und vorn recht kurz in den vorderen Schalrand übergeht, welcher mit ca. 130 Grad gegen die Schlosskante geneigt ist. Die Schlossfläche ist in der Mitte glatt, vielleicht nur in Folge von Abreibung, und trägt vorn und hinten je etwa 12 Zähne, 6. Arcadae. 1089 von welchen die ca. 6 bis 7 zunächst der Mitte stehenden bei grossen Schalen ganz unregelmässig sind und in mannichfaltiger Weise bald steil gestellt sind, bald sich fast parallel der Schloss- kante biegen, oder durch Leisten mit einander verbunden sind. Die äussersten Zähne laufen fast parallel der Schlosskante, und die nach innen folgenden erhalten eine etwas schrägere Stellung und zu- gleich an ihrem inneren Ende eine allmählich stärker und länger werdende Knickung nach unten, besonders die auf der vorderen Hälfte der Schlossfläche. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich, gegen 10%” breit und 12 ”® lang, liegt dicht unter dem vorderen Ende der Schloss- fläche und kaum 4”" vom Schalrande entfernt; der hintere Mus- keleindruck ist fast 15%” breit und 12 %® lang und liegt grössten- theils hinter dem hinteren Ende der Schlossfläche, fast 5”® vom Schalrande entfernt. Der Manteleindruck ist wenig deutlich, etwa 6 = vom unteren Rande entfernt. Bei einzelnen Schalen treten innen ca. 15 bis 17”% vom unteren Rande flache, ca. 1,2 ®= von einander entfernte, radiale Furchen auf, welche sich nach dem Rande zu wiederholt spalten und dann entsprechend feiner und gedrängter sind. Zuweilen sind auf der hinteren Seite am unteren Rande flache Kerben erhalten, welche von Mitte zu Mitte etwa 2,5% von einander entfernt sind und den Rippen der Aussenseite entsprechen. Die Wölbung der Schale ist ziemlich unregelmässig; eine breite, flache Einsenkung findet sich gewöhnlich etwas vor der Mitte, und die Schlosskante ıst von der Aussenschale durch schmalere Einsenkungen getrennt, unter welchen dann je eine stärkere Wölbung folst. Auf der hinteren Seite läuft vom Wirbel eine dicke, öfters durch eine Furche getheilte Rippe zu dem hinteren Ende der Schale und begrenzt ein hinteres Feld, welches bis gegen 15 ""” breit ist, zunächst unter der Schlosskante 2 ähnliche, doch etwas schwächere Rippen trägt, und zwischen diesen und der ersteren 3 bedeutend breitere, welche breiter als ihre Zwischenräume sind, aber gewöhnlich durch Furchen in Bündel von je zwei oder mehr Streifen gespalten werden, wie solche, wenn auch schwach, auch 1090 6. Arcadae. in den Furchen sichtbar sind; bei der Fig. 1 abgebildeten Schale ist von der untersten starken Rippe nach oben eine besondere, schwächere Rippe abgetrennt, welche auf den übrigen Schalen fehlt. Der Haupttheil der Schale trägt in der Nähe des stets abge- riebenen Wirbels 18 recht starke, durch etwas schmalere Zwischen- räume getrennte Radialrippen, welche meistens gegen 10%" vom Wirbel Furchen in der Mitte erhalten und sich dann in je 2 Rip- pen spalten, und gleich darauf erscheint in den Zwischenräumen je eine Rippe, sodass auf dem unteren Theile und auf der hinteren Hälfte der Schale 3mal so viel Rippen vorhanden sind, getrennt durch etwas breitere Zwischenräume. Auf der vorderen Hälfte der Schale erfolgt die Spaltung der Rippen weit seltener, sodass die Rippen dort weniger zahlreich, unregelmässiger und durch breitere Zwischenräume von einander getrennt sind. Ueber die Schale laufen ziemlich regelmässige, ca. 1,3 bis 1,5”® von einander entfernte Anwachslamellen hinweg, welche sich nahe dem unteren Rande meistens mehr drängen, aber stets mehr oder minder stark abgerieben sind. Bei der kleinen, Figur 1, abgebildeten Schale ist die Zahl der Rippen etwas grösser, besonders auf der hinteren Hälfte des Haupt- theiles, da sie sich schon in der Nähe des Wirbels durch Ein- schiebung feinerer unregelmässig vermehren. Unsere Art ist von den eocänen Arten, A. subrudis D’ORB. und A. tesselata Epw., durch die Berippung und die grösseren Dimen- sionen zu unterscheiden. Bei den jüngeren Arten, sowohl der miocänen Arca scabrosa von PONTLEVOY etc., als auch der mittel- oligocänen Arca postera SANDB. (A. rudis var. postera) ist das hintere Feld weit schärfer begrenzt, und die Zahl der Rippen eine weit grössere. Zu dieser gehören auch die von mir]. ce. angeführ- ten kleineren Exemplare von Söllingen. 5. Arca incomposita v. KOENEN. Taf. LXXI, Fig. 4a, b; 5a, b. Vorkommen. Unter -Oligocän : Brandhorst bei Bünde, Lattorf? Von Bünde habe ich 4 grössere und 2 kleinere Schalen, welche in dem Verhältniss der Höhe zur Breite und Dicke recht > Zul 6. Arcadae. 109] bedeutend varııren, zumal da sie durch mehr oder minder zahl- reiche Anwachsrunzeln und blättrige Absätze deformirt sind. Sie besitzen aber in der Mitte eine breite, mehr oder minder deutliche Abflachung. Die Schalen sind bis zu 38 "” breit und 20 ®m hoch, hinten merklich höher als vorn und etwa 6%® dick. Die Schloss- kante ist etwas mehr als halb so lang, wie die Schale breit, und von ihrem hinteren Ende ist der stark nach vorn gerichtete Wirbel reichlich doppelt so weit entfernt, als von dem vorderen; er ist nicht unbedeutend übergebogen und von der Schlosskante durch eine 1,5 "” breite Ligamentfläche getrennt, welche fast in einer Ebene mit der Schlossfläche liegt und 7 gedrängte, nach hinten und vorn schwach mit der Schlosskante convergirende Ligament- furchen trägt. Hinter dem Wirbel trägt die Schale aussen in der Jugend eine sehr deutliche Einsenkung, welche durch eine rundliche, sehr schräg nach hinten und unten verlaufende Anschwellung begrenzt wird, später aber ganz verschwindet. Die Schlossfläche ist unter dem Wirbel nur 0,5 *= breit und trägt dort senkrecht stehende, feine Zähnchen, verbreitert sich nach vorn bis auf fast 1,5 ”® und trägt dort gegen 13 Zähne, welche nach vorn stärker und, da sie sich immer schräger stellen, wesent- lich länger werden, mit Ausnahme der letzten, welche vom vorderen Schalrande etwas entfernt bleiben. Dieser ist oben mit 140 bis 150 Grad gegen die Schlosskante geneigt, biegt sich aber bald mehr nach unten. Der hintere Theil der Schlossfläche verbreitert sich nach hinten zuerst langsam, später schneller bis auf fast 2”" und trägt über 30 Zähne, von welchen die letzten 20 allmählich stärker, schräger und länger werden, und nur die letzten 5, welche mit ca. 45 Grad gegen die Schlosskante geneigt sind und meist hinter deren hinterem Ende liegen, wieder allmählich kürzer werden, da sie vom hinteren Schalrande weiter entfernt: bleiben. Dieser geht in flachem Bogen in den Rand der Ligament- fläche über, biegt sich hinten allmählich stärker und geht so in den unteren Schlossrand über, der darauf eine flachere Krümmung annimmt und dann auf eine Länge von ca. 25”"”, schwach mit der Schlosskante convergirend, nach vorn verläuft, zuweilen ziem- lich gerade, oder zuerst etwas ausgebogen und dann merklich ein- 1092 6. Arcadae. gebuchtet, um sich dann kürzer zum vorderen Schlossrande auf- zubiegen. Hinten ist die Schale um 8 bis 9"” über das Ende der Schlosskante hinaus verlängert. Der hintere Muskeleindruck ist abgerundet-rechteckig, fast 10”® Jang und 4”® hoch, vom hinteren Rande etwa 2"" ent- fernt und liegt nur mit seinem vordersten Drittel noch unterhalb der hintersten Schlosszähne. Der vordere Muskeleindruck ist nierenförmig, 4 ”® lang und 5"" hoch, vom vorderen Rande auch ca. 2”= entfernt und liegt fast zur Hälfte unterhalb der vordersten Schlosszähne. Der Manteleindruck ist vom unteren Schalrande hinten 4 ®® entfernt, vorn nur 3 ®®, Die Umgebung des Wirbels ist bei allen Schalen abgerieben; auf dem übrigen Theile der Schale finden sich ziemlich regel- mässige, erhabene, von Mitte zu Mitte etwa 0,5" von einander entfernte Anwachsstreifen, welche jedoch nach dem Rande zu immer mehr durch blättrige, zum Theil recht hohe Absätze der Schale ersetzt werden. Ausserdem finden sich feine, durchschnitt- lich etwa ebenso breite Radialstreifen, welche sich durch Spaltung vermehren, auf dem hinteren Theile der Schale etwas breiter sind, als auf dem Rest, und auf den Anwachsstreifen breiter und höher sind, als in den Zwischenräumen, sodass sie dort flache, rund- liche Höcker bilden. Von Lattorf habe ich nur eine kleinere, stark abgeriebene, linke Klappe, welche hierher gehören könnte. 6. Arca anhaltina GIEBEL. Taf. LXX, Fig. 5a, b; 6a, bb, c. Arca anhaltina Giesen, Fauna von Lattorf, S. 77, Taf. IV, Fig. 15. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg. Sechs mehr oder minder abgeriebene Schalen von Lattorf und eine von Löderburg passen der Gestalt und Grösse nach zu GIEBEL's Abbildung, welche ja freilich wenig geeignet ist, das sichere Erkennen der Art zu ermöglichen. Seine Beschreibung ist freilich noch weniger genügend, und ich weiss nicht, ob ihm 6. Arcadae. 1093 dabei noch Exemplare einer anderen Art, wie etwa A. multipunc- tata V. KOENEN, vorgelegen haben. Die Schalen sind etwas unregelmässig und zugleich verschie- den stark gewölbt und variiren auch einigermaassen in der Gestalt, sind aber hinten stets merklich höher, als nach vorn zu. Die grössten erreichen 22 ”® Breite, 11 bis 12 ”® Höhe und 5 bis 5,5 vn Dicke. Die Schlosskante ist etwa zwei Drittel so lang, wie die Schale breit, und geht vorn mit kurzer Rundung in den vorderen Schalrand über, während sie mit dem hinteren einen Winkel von etwa 135Grad bildet. Die Schlossfläche reicht hinten noch fast 2 über die Schlosskante hinaus und ist an der Ecke am breitesten. Der Wirbel ragt wenig hervor, ist stark vorwärts gerichtet und von dem hinteren Ende der Schlosskante fast doppelt so weit entfernt wie von dem vorderen; er ist durch eine sehr schmale Ligamentfläche von der Schlosskante getrennt. Der hintere Schalrand ist auf eine Länge von 5 bis 6"" nur wenig gekrümmt bis zu einer ganz abgerundeten Ecke, unter welcher der untere Schalrand auf etwa 3 bis 4”"® Länge nur mässig gebogen ist, um zunächst eine etwas stärkere Krümmung an- zunehmen und dann auf ca. 10 bis 12”” Länge in flacherem Bogen oder fast gerade nach vorn zu laufen und zwar merklich mit der Schlosskante convergirend; vorn nimmt die Krümmung des Randes zuerst schneller, später langsamer an Stärke zu. Die Schlosszähne sind bei allen Schalen stark abgerieben; unter dem Wirbel sind sie recht fein und stehen senkrecht, und vor demselben folgen 10 oder 11 Zähne, welche schnell an Stärke zunehmen und sich zugleich immer schräger stellen. Hinter dem Wirbel folgen gegen 25 Zähne, von welchen die 12 ersten allmäh- lich länger werden, indem sie eine recht schräge Stellung ein- nehmen, die folgenden aber nur mit ca. 40 bis 50 Grad gegen die Schlosskante geneigt und entsprechend kürzer sind, dafür jedoch wesentlich dicker werden. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich, hat etwa 2,5 "” Durchmesser, liegt unterhalb der vordersten Schlosszähne und ist vom vorderen Schalrande etwa 1" entfernt. Der hintere Muskel- eindruck ist rechteckig-eiförmig, fast 4”” lang und 2,5 ”® hoch, 1094 6. Arcadae. vom hinteren Schalrande reichlich 1”” entfernt und liegt mit seiner grösseren Hälfte noch unterhalb der hintersten Schloss- zähne. Die Sculptur ist nur bei einzelnen Schalen noch in der Nähe des Randes deutlich zu erkennen und besteht dort aus flachen, durch schmale Furchen getrennten Radialrippen, welche sich un- regelmässig spalten und am Rande meist 0,35 bis 0,5 “® breit sind, auf dem hinteren Theile der Schale jedoch bis zu 1 ”” Breite erreichen. Ueber die Radialrippen laufen flache, etwa 0,2 bis 0,3 "" breite Anwachsrippen fort, welche nach unten schärfer begrenzt sind, auf den Rippen dicht gedrängt sind und sich vorbiegen, aber in den Furchen quer-verlängerte Grübchen begrenzen, sodass die Sculptur einige Aehnlichkeit mit der von A. multipunctata v. KOENEN erhält. 7. Arca multipunetata v. KoENEN. Taf. LXX, Fig. 7a, b, c; 83, b, ec; 9. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 30 meist stark abgeriebenen und nur mittelgrossen Schalen haben die grössten 33”"” Breite, 22”® Höhe und 10 "® Dicke. Die Schlosskante ist einige 20”® lang, und der stark übergebogene Wirbel liegt nur ca. 1”” über ihr und von ihrem hinteren Ende etwa noch einmal so weit entfernt, als vom vorderen. Die Schale wird nach hinten bedeutend höher, ist dort entsprechend verlängert und zuweilen ziemlich gleichmässig abgerundet. Bei anderen Schalen ist dagegen der hintere Rand oben nur schwach gekrümmt, durch eine mehr oder minder abgerundete Ecke von der Schlosskante getrennt, ist mit ca. 130 Grad gegen sie ge- neigt und geht etwa 10 bis 12”” von der Schlosskante in mehr oder weniger kurzem Bogen in den unteren Schalrand über, welcher vor dem hinteren Drittel der Schale nur noch eine ganz unbe- deutende Krümmung besitzt und auf dem vordersten Drittel sich oft recht gleichmässig zum vorderen Ende der Schlosskante hinauf- biegt, doch ohne eine deutliche Ecke mit ihr zu bilden. Der Wirbel ist auch bei den besten Schalen etwas abgerieben; ı nur ] bis 2"” von demselben erkennt man bei einzelnen Exem- 6. Arcadae. 1095 plaren gegen 40 durch schmale Furchen getrennte Radialstreifen, welche sich unregelmässig durch Spaltung vermehren; dies wieder- holt sich am unteren Rande mittelgrosser Stücke, -sodass die Ra- dialstreifen durchschnittlich etwa 0,4 bis 0,6 "” breit sind und durch weit schmalere Furchen von einander getrennt werden. Nur auf der hinteren Seite wiederholt sich die Spaltung erst bei grossen Schalen nahe dem Rande, sodass die Streifen dort bis zu 0,35 und 1”” breit und ziemlich platt werden. Ausserdem trägt die Schale leidlich regelmässige, etwa 0,3 bis 0,5% von Mitte zu Mitte von einander entfernte Anwachs- streifen, welche auf den Radialstreifen breiter werden und sich nach unten ein wenig überbiesen, fast dachziegelartig, sodass zwischen je 2 Anwachsstreifen und je 2 Radialstreifen eine tiefe Grube liegt, welche auch bei etwas abgeriebenen Stücken noch sichtbar bleibt. Auf der hinteren Seite der Schale sind die An- wachsstreifen gerade auf den Radialstreifen sehr flach, auf der vorderen dagegen auf denselben besonders hoch. Der Schalrand liegt ziemlich in einer Ebene und lässt nur ausnahmsweise eine schwache Fältelung, entsprechend den Radial- streifen, erkennen. Die schmale Ligamentfläche trägt nur wenige, gedrängte, schwach nach vorn und hinten mit der Schlosskante canvergirende Furchen. Die Schlossfläche ist in der Mitte nur etwa 0,7 ”® breit, wird jedoch nach vorn und besonders nach hinten wesentlich breiter; sie trägt zunächst unter dem Wirbel einige schmale, senkrechte Zähnchen, vor diesen etwa 10, hinter ihnen dagegen etwa 20 Zähne, welche nach dem Ende der Schlossfläche zu allmählich stärker und schräger werden. Die Muskeleindrücke sind wenig deutlich und liegen unter den vordersten, beziehentlich hintersten Schlosszähnen. Der vordere ist bei grossen Schalen rundlich-viereckig, reichlich 4” breit und 5=m lang und 1,5== vom Schalrande entfernt; der hintere ist mehr rundlich-dreieckig, hat stark 5 "® grössten Durchmesser und bleibt ebenfalls gegen 1,5"® vom Rande entfernt. Der Manteleindruck verläuft wenig deutlich 1,5 bis 2”” vom unteren Rande, 1096 6. Arcadae. 8. Arca radula v. KoEnEn. Taf. LXX, Fig. 10a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf. Ausser der abgebildeten Schale von Lattorf habe ich nur noch eine kleinere, etwas verdrückte und beschädigte von Atzendorf, welche vermöge ihrer Sculptur derselben Art angehören dürfte. Erstere ist 9,5 ®® breit, 7”® hoch und 3,3”® dick; die Schloss- kante ist 6,8%" lang und scharf‘ begrenzt, indem sie einen Winkel von ca. 110 Grad mit dem vorderen Schalrande bildet und von ca. 125 Grad mit dem hinteren Schalrande. Beide sind zunächst der Schlosskante auf etwa 2”® Länge ziemlich gerade und biegen sich dann allmählich mehr nach unten; der vordere erhält bald eine stärkere Krümmung und geht so in den unteren Schlossrand über, dessen Krümmung nach hinten sehr gering wird, bis er sich ziemlich kurz zum hinteren Schalrande aufbiegt. Der Wirbel ist ziemlich stark nach vorn gedreht und nicht unerheblich übergebogen; von der Schlosskante wird er durch eine ca. 0,5” hohe Ligamentfläche getrennt, welche hinter dem Wirbel durch eine hohe Kante scharf begrenzt ist und dort 5 tiefe, mit der Schlosskante convergirende Furchen trägt, während die kleinere vordere Hälfte der Ligamentfläche nur 2 flache Furchen parallel und zunächst der Schlosskante erkennen lässt. Vom hinteren Ende der Schlosskante ist er etwa 3 mal so weit entfernt, wie von dem vorderen. Die Schlossfläche trägt ein wenig hinter dem Wirbel, noch auf ihrem vordersten Drittel, ein Paar feine, senk- recht stehende Zähnchen und vor diesen 6 Zähne, welche nach vorn schnell an Stärke zunehmen und sich recht schräg stellen, während die Schlossfläche nach vorn schnell an Höhe zunimmt; nach hinten wird sie zuerst sehr langsam höher und nur zuletzt schneller. Sie trägt dort 14 Schlosszähne, von welchen die 6 ersten nur wenig an Stärke zunehmen und ziemlich gerade bleiben, die folgenden aber schnell länger und schräger werden bis auf die 3 letzten, welche von dem hinteren Schalrande weiter entfernt bleiben und wieder an Länge abnehmen. Der vordere Muskeleindruck liegt unterhalb der vordersten 6. Arcadae. 1097 Schlosszähne, ist nierenförmig, etwa 2"®% lang und nach innen durch eine Anschwellung der Schale scharf begrenzt; der hintere Muskeleindruck ist rundlich -eiförmig, etwa 2,5 "" lang und 2 ”” breit und liegt grösstentheils noch unterhalb der letzten Schlosszähne. Vom Schalrande bleibt der hintere Muskeleindruck knapp I” entfernt, der vordere noch weniger, und der deutlich vertiefte Manteleindruck durchschnittlich etwa 1""; über demselben zeigt die Schale, besonders vorn, einzelne erhabene, radiale Streifen. Die Schale ist vorn etwas stärker gewölbt, als hinten, und ist bedeckt von erhabenen Radıalstreifen, welche in der Nähe des Wirbels ziemlich gedrängt sind und sich durch Einschiebung feinerer Streifen annähernd verdoppeln. Die letzteren werden den ersteren allmählich an Stärke gleich, und am unteren Rande sind die Streifen meist breiter, als ihre Zwischenräume, und von Mitte zu Mitte durchschnittlich etwa 0,25" von einander entfernt. Auf einem am hinteren Rande ca. 2”” hohen Felde unter der hinteren Schlosskante sind die Radialstreifen nur etwa halb so stark, aber verhältnissmässig doppelt so zahlreich, wie auf dem Haupttheil der Schale. Ueber die Radialstreifen laufen ziemlich regelmässige, etwa 0,2 bis 0,25 ®® breite Anwachsstreifen fort, welche nach oben scharf begrenzt sind, nach unten, nach dem Rande zu, allmählich abfallen. Unter einem Schalabsatze, 1 bis 1,5” vom unteren Rande, sind sie etwas schmaler. Der Schalrand wird durch die Radialstreifen gekerbt, besonders deutlich auf dem vorderen Theile der Schale. 9. Arca suleicosta Nyst. ar RX Ro 022,6, €; var. camerata v. KOENEN. Big. 38, b,c; Aa,b, ce. Arca suleicosta Nysr. Coqu. foss. Belgique S. 257, Taf. XVIII, Fig. 9. » appendieulata (non Sow.). v. Kornen, Zeitschr. der Deutsch. geolog. Ges. XVII, 8. 466. Vorkommen. Unter-Oligocän : Lattorf, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Osterweddingen ; Lethen, Hoesselt, Vliermael; Brockenhurst. 1098 6. Arcadae. Var. camerata v. KoENEn: Lattorf, Calbe a/S. Von Lattorf, Atzendorf, Unseburg und Wolmirsleben habe ich je 2 meistens beschädigte Klappen, von Österweddingen eine. Die abgebildete Schale von Unseburg ist 36 "® breit, 22”” hoch und 10”” dick und nähert sich in der Grösse meinen grossen belgischen von Vliermael. Die Schlosskante ist etwa drei Viertel so lang, wie die Schale breit, und bildet mit dem hinteren Schal- rande einen Winkel von etwa 130 bis 135 Grad, mit dem vor- deren dagegen einen Winkel von 100 bis 105 oder selbst 110 Grad. Der vordere Schalrand biegt sich aber spätestens zur halben Höhe der Schale gerade nach unten und dann allmählich rück- wärts und geht so in den unteren Schalrand über, welcher im mittleren Drittel ziemlich gerade, zuweilen sogar etwas eingebuchtet ist, aber etwas gegen die Schlosskante divergirt, auf dem hinteren Drittel der Schale sich aber allmählich immer schneller zum hinteren Schalrande aufbiegt und in gleichmässiger Rundung dann in diesen übergeht. Der Wirbel liegt noch auf dem vordersten Drittel der Schale, ist merklich nach vorn gerichtet und ziemlich stark übergebogen; die Ligamentfläche ist bei der grossen Schale von Unseburg 3"” hoch und trägt vorn 4, hinten 8 nach vorn beziehungsweise hinten mit der Schlosskante convergirende Furchen, sowie einige besonders vorn recht deutliche, der Schlosskante parallel laufende Anwachs- falten. Bei der abgebildeten Schale von Lattorf ist die Ligament- fläche nur ca. 1,5 ®® hoch und trägt hinten 5 Ligamentfurchen, vorn nur Anwachsfalten, ebenso wie auch manche Schalen von Lethen ete. Die Schlossfläche ist unter dem Wirbel ziemlich schmal und trägt dort recht feine, senkrechte Zähnchen, welche nach dem hinteren Ende der Schlossfläche sehr allmählich, nach dem vorderen weit schneller stärker werden und sich schräger stellen. Ihre Zahl beträgt vor dem Wirbel gegen 14 und auf dem fast 3 mal so langen hinteren Theile der Schlossfläche bei grossen Schalen 40 und mehr, bei kleineren gegen 30. Der hintere Muskeleindruck ist abgerundet-rechteckig, bei der grossen Schale 9" breit und 5”” hoch, liegt zu drei Vierteln 6. Arcadae. 1099 noch unter den Schlosszähnen und oben 2”"® vom Schalrande entfernt; der vordere ist rundlich-viereckig, doch nach innen unten ganz abgerundet und liest noch fast ganz unter den vor- dersten Schlosszähnen und 1,5 "® vom Schalrande entfernt. Der Manteleindruck ıst nach dem Schalrande zu deutlich durch eine glänzend-glatte Anschwellung begrenzt und vom Rande hinten etwa 2,5” entfernt, vorn dagegen bis zu über 5 ww, Der Schalrand trägt tiefe, durch fast doppelt so breite Zwischenräume getrennte Kerben, welche den Radialrippen ent- sprechen und nur ein wenig vor der Mitte des unteren Randes schwächer oder selbst undeutlich sind. Aussen besitzt die Schale eine flache Einsenkung unter der hinteren Schlosskante und nicht selten noch eine zweite, welche vom Wirbel aus in der Mittellinie der Schale verläuft und meist früher oder später ganz verschwindet. Die stärkste Wölbung findet sich natürlich auf dem vordersten Drittel der Schale. Vom Wirbel laufen zwischen 27 und 30 hohe, durch weit schmalere Furchen getrennte Radialrippen aus, welche ziemlich regelmässig gekörnelt sind durch Anwachsstreifen, die in den Furchen nur als ganz schmale, hohe Leisten auftreten. In der Mitte der Rippen erscheinen feine Furchen oft schon 5"" vom Wirbel auf dem Haupttheile der Schale, etwas später auf dem vorderen Theile und noch später auf dem hinteren, sodass alle Rippen gespalten werden, abgesehen zuweilen von der allerletzten, etwas schmaleren und schwächeren. Diese Theilungsfurchen werden ziemlich tief und auf der Mitte der Schale etwas breiter, werden aber dort nur bei den grossen Stücken von Unseburg schliesslich breiter, als die halben Radialrippen. Die Anwachs- lamellen werden im Alter unregelmässiger, und die Körnelung der Rippen geht in eine unregelmässige Fältelung über. Zuletzt stellen sich blättrige Absätze der Schale ein. Neben der beschriebenen Form habe ich nun von Calbe a/S. eine kleine Schale und von Lattorf etwa 60, grösstentheils kleinere und mittelgrosse, aber nur 2 grosse, von welchen die bessere, wenn auch kleinere, 22”" Breite, 13"® Höhe und 5”® Dicke be- sitzt; die übrigen erreichen höchstens 13 bis 14” Breite, 8,2 ”® 1100 6. Arcadae. Höhe und 5"® Dicke, variiren aber in ihren Grössenverhältnissen, besonders in der Wölbung, sehr bedeutend. Mit A. sulcicosta NYST stimmen sie im Schloss sowie auch in der Sculptur einigermaassen überein; sie unterscheiden sich von dieser aber, abgesehen von der geringeren Grösse, durch eine meist stärkere Wölbung und dadurch, dass in der Regel nur 24 oder 25 Radialrippen vorhanden sind, von welchen zwei oder drei auf der Mitte oder dicht vor der Mitte der Schale nicht selten merklich schwächer und ge- drängter als die übrigen sind, und die übrigen Rippen fangen nur erst auf dem mittleren Theile der Schale an sich zu spalten. Diese Form möchte ich doch als var. camerata unterscheiden. Woop (Eoc. Bivalves S. 79, Taf. XIV, Fig. 3) vereinigte die A. suleicosta NYST mit der A. duplicata Sow. und A. appen- dieulata Sow., und ich hielt dies früher auch für richtig, möchte unsere Art aber doch jetzt getrennt halten, da die mir vorliegenden Exemplare der A. appendiculata Sow. von Barton weit zahlreichere (über 40) Rippen besitzen und auch im Schloss abweichen. Nahe verwandt der A. suleicosta NyST ist jedenfalls auch eine kleine Form, welche SokoLOw bei Jekaterinoslaw sammelte; die- selbe zeigt jedoch noch keine Spaltung der Rippen. Besonders mit der var. camerata vergleichbar ist die im Ober- Oligocän verbreitete A. Speyeri SEMPER, welche sich jedoch durch schwächere Wölbung und geringere Grösse unterscheiden lässt. 10. Arca rugifera v. KoENnEn. Taf. LXXT, Fig. 6a,b; 7a,b. Taf. LXXII, Fig. 8a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich nur die beiden abgebildeten Klappen, von Bünde eine etwas grössere rechte, welche 10,5”” hoch, 37 m breit und 7”= dick ist und in der Gestalt sich an die rechte Schale von Lattorf anschliesst, abgesehen von der stärkeren Wölbung. Der Wirbel liegt noch auf dem vordersten Viertel der Schale, ist aber nur mässig vorgebogen. Vorn ist die Schale ab- gestutzt, sei es gerade oder gekrümmt, immerhin durchschnittlich 6. Arcadae. 1101 annähernd senkrecht gegen die Schlosskante, welcher der untere Schalrand ziemlich parallel verläuft, abgesehen von einzelnen ganz unregelmässigen Einbuchtungen oder Vorbiegungen; hinten biegt sich der untere Schalrand kurz nach oben um, und nach dieser Stelle läuft vom Wirbel eine dicke Anschwellung, welche zunächst dem Wirbel nach oben: durch eine ziemlich tiefe Einsenkung scharf begrenzt wird; weiterhin verflacht sich diese jedoch immer mehr und geht zuletzt in eine mehr oder minder deutliche Wölbung über. Die Schlossfläche ist etwa zwei Drittel so lang, wie die Schale breit, und stösst in einem sehr stumpfen Winkel gegen den hinteren Schalrand, welcher sich in halber Höhe mehr oder minder schnell nach unten biegt. Die Schale ist bedeckt von erhabenen, rundlichen Radial- streifen, welche in der Nähe des etwas abgeriebenen Wirbels dicht gedrängt und kaum 0,1” breit sind, abgesehen von der hinteren Einsenkung, wo sie etwa die doppelte Breite haben. Die Radial- streifen vermehren sich erheblich, aber ganz unregelmässig, sowohl durch Theilung, als auch durch Einschiebung feinerer, und am unteren Rande der Stücke von Lattorf sind sie durchschnittlich etwa 0,25"® breit und meistens dicht gedrängt; die je vierte oder fünfte Furche zwischen ihnen ist jedoch etwas breiter, und nur auf dem hinteren Theile der Schale tritt dies weniger deutlich hervor. Auf dem hinteren Felde sind die Streifen am Rande etwa ebenso breit, wie auf dem Haupttheile der Schale, und nur auf der das Feld begrenzenden Anschwellung finden sich ein oder zwei etwas gröbere Streifen. Alle Radialstreifen erscheinen rauh und höckerig durch An- schwellungen oder flache Anwachsrippchen, welche in den Zwischen- räumen der Streifen ziemlich undeutlich sind und bei zunehmender Entfernung immer mehr mit blättrigen Absätzen der Schale ab- wechseln oder durch solche vertreten werden, zumal auf dem hinteren Felde. Stellenweise liegen solche Absätze sehr nahe an einander oder werden sehr hoch, sodass dann die Schale unregel- mässig-runzlig erscheint. Durchschnittlich sind diese rundlichen Höcker ebenso lang oder etwas länger, als die Streifen breit; der Schalrand ist nicht gekerbt. Die Muskeleindrücke sind wenig Abh. X, 5. 72 1102 6. Arcadae. deutlich; der hintere ist abgerundet-rechteckig und liegt fast ganz hinter den hintersten Schlosszähnen ; der vordere Muskeleindruck liegt etwa zur Hälfte vor den vordersten Schlosszähnen auf dem hier stark gewölbten Theile der Schale. Der Manteleindruck ist merklich vertieft und bei der Schale von Bünde etwa 2,5 "" vom unteren Rande entfernt, bei denen von Lattorf nur 1 bis 1,5 "m, Die Ligamentfläche ist nur ca. 1”” hoch; die Schlossfläche wird bei den Lattorfer Schalen in 2 Theile getheilt durch eine glatte Furche, welche unter dem Wirbel etwas schräg nach hinten gerichtet ist, während bei der Schale von Bünde dort einige senk- rechte Zähnchen stehen. Der hintere Theil der Schlossfläche ist mindestens 3 mal so lang, wie der vordere, und enthält gegen 30 Schlosszähne, von welchen die vordersten ziemlich senkrecht stehen, die folgenden sich schräger stellen, und die letzten mit zu- nehmender Breite der Schlossfläche wesentlich länger werden und bei den Lattorfer Schalen endlich mit mehr als 60 Grad gegen die Schlosskante geneigt sind. Der vordere Theil der Schloss- fläche trägt etwa 10 Zähne, von welchen die hintersten recht schwach, aber deutlich schräg gestellt sind, die folgenden erheblich an Stärke zunehmen, und die letzten noch schräger liegen. ll. Arca dactylus v. KoEneEn. Taf. LXX1I, Fig. 8a,b,c; 9a,b,c; 10a,b,c; 11a,b,c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde. Von Calbe a/S. habe ich 2 kleine Schalen, von Bünde 4 solche, von Lattorf dagegen 25 kleine Schalen, welche in der Gestalt nicht unbedeutend variiren, in der Sculptur und im Schloss dagegen im Wesentlichen übereinstimmen; die grössten von ihnen haben 6,5 "® Breite, 2,85” Höbe und 1,25"® Dicke Der Schlossrand ist etwa 5,5”"" lang, und der Wirbel ist fast 3mal so weit von seinem hinteren Ende entfernt, wie von seinem vorderen. Der hintere Schalrand ist mit fast 120 Grad gegen die Schlosskante geneigt, ziemlich gerade oder doch nur wenig ge- bogen und geht mit kurzer Krümmung in den unteren Schalrand 6. Arcadae. 1103 über; dieser zeigt gewöhnlich m der Mitte oder etwas vor der- selben eine flache Einbuchtung, ist hinter derselben flach bis mässig oekrümmt, nimmt vor derselben nach vorn eine immer stärkere Biegung nach oben an und geht mit einer mehr oder minder stark abgerundeten Ecke in die Schlosskante über. Hinten ist die Schale gewöhnlich etwas höher, als vorn, wo die Wölbung am stärksten ist. In der Mitte liest in der Regel g, und eine zweite hinter dem Wirbel unter der Schlosskante, begrenzt von einer stärkeren Wölbung, welche eine flache Einsenkun vom Wirbel schräg nach hinten und unten verläuft. Der Wirbel ragt wenig hervor, ist aber stark nach vorn gerichtet. Die Ligamentfläche ist sehr schmal. Die Schale trägt zahlreiche Anwachsrippen, welche dachziegel- artig nach unten steil abfallen oder selbst etwas übergreifen, aber doch deutlich abgerundet sind, abgesehen von denen in der hinteren Einsenkung; in der Nähe des Wirbels sind sie nur etwa 0,1 ®® breit, nach dem unteren Rande zu werden sie zum Theil mindestens 0,2 "” breit, aber sehr unregelmässig und wechseln dann mit weit schwächeren ab. Dazu kommen rundliche Radial- rıppen, welche in der Nähe des Wirbels wenig deutlich sind, weiterhin sich durch Einschiebung unregelmässig vermehren, durch- schnittlich etwa 0,1 == breit sind und durch ebenso breite Zwischen- räume von einander getrennt werden; auf den Anwachsrippen schwellen sie nach unten zu stärker an und setzen an deren unterem Rande ah. Die Schlossfläche ist dicht hinter dem Wirbel glatt, nimmt von hier nach hinten allmählich an Breite zu und trägt dort gegen 18 Zähne, von welchen die vordersten kurz und höckerförmig sind, die folgenden allmählich sich schräger stellen und länger werden. Dicht vor der glatten Stelle hat die Schlossfläche nach innen eine auffällige Anschwellung und nimmt von hier an ziemlich schnell an Breite zu; sie trägt hier 6 oder 7 verhältnissmässig schnell an Stärke zunehmende Zähnchen, von welchen die vordersten nicht oder doch nur wenig schräger stehen, als die hintersten. Die Muskeleindrücke liegen unter den vordersten, beziehent- lich hintersten Schlosszähnen; der vordere ist rundlich, knapp 1" 12° 1104 6. Arcadae. der hintere ist abgerundet-rechteckig, etwa um die Hälfte Von Unseburg habe ich nur eine kleine Schale, von Öster- weddingen dagegen eine etwas grössere, welche 9,4 "= breit, 4,8 m» hoch und 2,3 "= dick ist. Vermuthlich derselben Art gehören aber 2 etwas abgeriebene, linke Klappen von Lattorf an, welche 12”” Breite, 5,2 "® Höhe, und 3,5 ”® Dicke haben. Diese starke Wölbung erhalten die Schalen jedoch augenscheinlich erst im Alter, so dass sie früher verhältnissmässig weit flacher gewölbt gewesen sind, wenn auch nicht so flach, wie die erwähnte Schale von Osterweddingen. Die Sculptur ist nur auf den untersten ca. 2 ”" vom Schalrande noch zu erkennen und stimmt mit der der kleineren Schalen genügend überein, obwohl die Anwachsrippen unregelmässiger sowie meist schwächer und gedrängter sind, und die Radialstreifen etwas niedriger und durch etwas breitere Zwischenräume von einander getrennt sind. Die Ligamentfläche ist etwa 0,4"" hoch, der Wirbel ist stark übergebogen; das Schloss ist wesentlich kräftiger, zeigt aber eine ähnliche Zahl und Anordnung der Zähne und namentlich eine ähnliche, aber noch schärfere Trennung der vorderen Schlossfläche von der hinteren, wie bei den kleinen Schalen, so dass ich diese recht dickschaligen Exemplare derselben Art zu- rechnen möchte. 12. Arca deceussata Nysr. Taf. LXX, Fig. 11a,b,c; 12a,b; 13a,b; 14a,b. Arca decussata BR Coqu. foss. de Belg. S. 258, Taf. XV, Fig. 11. » (SAnDBERGER, Mainzer Becken S. 353, Taf. XXIX, Fig. 3.) » » (Srerer, Palaeontogr. IX, S. 310 u. XVI, S. 46.) » » ' (LieneskLaus, VIII. Jahresber. d. naturwiss. Vereins Osna- brück S. 81.) » > » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 520.) ' (Srever, Bivalven d. Cassel. Tert. Bild. Taf. XXI, Fig. 2.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Helmstädt, Brandhorst bei Bünde. Mittel- und Ober-Oligocän: Ziemlich allgemein verbreitet. Das ]. e. erwähnte Stück von Helmstädt liegt mir nicht vor. 6. Arcadae. 1105 Von Calbe habe ich nur 3 kleine Schalen, von Lattorf 15 fast durchweg nur kleine Schalen; eine einzige, mit beschädigtem Wirbel, ist 18,5 "® breit und fast 2,5 ”” dick. Von der Brandhorst habe ich 2 kleine und eine etwas ver- drückte, grössere linke Klappe, welche 21" breit und 12,5 "m hoch ist bei einer Dicke von reichlich 5 "". Die Schlosskante ist etwas mehr als halb so lang, wie die Schale breit, ist aber nicht scharf begrenzt, sondern geht allmählich in den recht gleichmässig gekrümmten vorderen Schalrand und in den hinteren über, welcher etwas weiter nach unten eine flachere Krümmung annimmt und noch weiter nach unten sich ziemlich gleichmässig zum unteren Schalrande umbiegt. Dieser ist auf etwa dieselbe Länge, wie die der Schlosskante, nur schwach ge- krümmt, divergirt aber gegen diese recht merklich nach hinten. Der Wirbel ragt nur mässig hervor, ist stark nach vorn ge- dreht und etwa 3mal so weit vom hinteren Ende der Schlosskante entfernt, wie vom vorderen; von dieser ist er durch eine ganz schmale Ligamentfläche getrennt, welche nur hinter dem Wirbel scharf begrenzt und ziemlich tief eingesenkt ist und auf ihren vorderen ca. zwei Fünfteln undeutlich parallel der Schlosskante gestreift ist, auf den hinteren drei Fünfteln aber 3 oder 4 tiefe, mit der Schlosskante convergirende Ligamentfurchen trägt. Die Schlossfläche ist gerade unterhalb des Wirbels glatt und trägt vor dieser Stelle gegen 4 schräg stehende Zähnchen, welche von der Schlosskante etwas entfernt bleiben. Der etwa 3mal so lange hintere Theil der Schlossfläche trägt auf seiner vorderen, recht schmalen Hälfte meist nur 2 dünne, lange, wenig gegen die Schlosskante divergirende Leisten-Zähne, zuweilen aber auch vor diesen ein oder zwei schwache, steil stehende Zähnchen, und bei einzelnen Schalen werden die Leistenzähne kürzer oder fehlen ganz, beziehentlich werden theilweise oder ganz durch steil stehende Zähnchen ersetzt; auf der hinteren, nach hinten breiter werdenden Hälfte folgen dann etwa 5 oder 6 sehr schräg stehende Zähnchen, von welchen die letzten kürzer werden, schon hinter dem Ende der Schlosskante liegen und vom Schalrande sich weiter entfernen. Die Muskeleindrücke sind in der ziemlich dünnen Schale 1106 6. Arcadae. nicht sehr deutlich zu erkennen; der vordere liegt grossentheils noch unter den vordersten Schlosszähnen und ist eiförmig; der hintere liegt nur zum kleinsten Theile noch unterhalb der hintersten Schlosszähne, ist anscheinend stark nach hinten verlängert und wird nach innen durch eine kantige Anschwellung begrenzt. Innen sind zahlreiche, schmale, radial laufende Furchen vorhanden, welche am Manteleindruck verschwinden. Aussen ist die Schale auf der hinteren Seite stärker gewölbt, als vorn, und vom Wirbel läuft schräg nach hinten und unten eine rundliche Kante, welche aber bald verschwindet, ebenso, wie die sehr deutliche Einsenkung, welche zwischen ihr und der Schlosskante liegt. Die Sculptur besteht aus feinen, flachen Radialstreifen, welche durch schmale, tiefe Furchen von einander getrennt werden und sich durch Spaltung etwas unregelmässig vermehren; am breitesten, bis zu 0,4 ®® breit, sind sie auf der stärkeren Wölbung, welche vom Wirbel nach hinten und unten verläuft, darüber nur etwa ein Drittel so breit und auf dem vorderen Theile der Schale etwa halb so breit. Ueber die Radialstreifen laufen in Abständen von ca. 0,3 == flache Anwachsfalten hinweg, welche nach unten, nach dem Rande zu, allmählich abfallen, nach oben dagegen recht kurz. Im Alter werden sie unregelmässiger, und es treten unregelmässige, mehr oder minder hohe, blättrige Absätze der Schale hinzu. Von der ächten A. decussata Nyst des belgischen Rupel- Thon’s, welche ich nur in zweiklappigen Exemplaren habe, kenne ich das Schloss nicht; meine kleinen Schalen aus dem Mainzer Becken gleichen durch das Schloss, welches unter dem Wirbel glatt ist und dahinter lange Leistenzähne hat, der gewöhn- licheren Form des Unter-Oligocäns, nicht aber SANDBERGER’S Abbildung (l. c.), welche auf den vorderen zwei Fünfteln der Schlossfläche 10 ganz parallele, schräge Zähne zeigt, wie ich sie an keinem Exemplare aller mir vorliegenden Vorkommnisse finde. Die mittel-oligocänen Stücke von Magdeburg gleichen hierin denen von Waldböckelheim, während bei denen von Söllingen die Leistenzähne fehlen, und die glatte Stelle des Schlossrandes zu- 6, Arcadae. 1107 weilen im Alter verschwindet; stets ist aber unter dem Wirbel eine scharfe Grenze, hinter welcher die flach geneigten Leisten- zähne durch kurze, steil stehende, öfters unregelmässige und höcker- artige Zähne ersetzt werden. Diese werden dann nach hinten nicht selten allmählich schräger und gehen allmählich in die schräg stehenden Zähne des hintersten Drittels der Schloss- fläche über. 15. Arca Saxonica v. KoEnEn. Taf. EXXIITSR70292,65 102,6: Mla,b; 12a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg. | Von Unseburg habe ich über 40 meist beschädigte oder ver- drückte Schalen, von Calbe a/S. 7, von Atzendorf eine. Dieselben erreichen bis zu 2,5 ”® Breite, 2,2 "= Höhe und 1,1 "®® Dicke. Der Wirbel liest etwas vor der Mitte der bauchigen Schale, ist meist nur schwach nach vorn gerichtet und ragt über den Schloss- rand nur wenig hervor. Die Schlosskante ist fast so lang, wie die Schale breit, und ist ziemlich scharf begrenzt durch den vorderen und den hinteren Schalrand, welche mit ıhr Winkel von etwa 100 bis 120 Grad bilden. Der hintere Winkel ist gewöhnlich etwas stumpfer, als der vordere, und die Schale ist hinten nicht selten merklich höher, als vorn, oft aber auch im Ganzen ziemlich gleichseitig. Die Ligamentfläche ist auf der hinteren Seite sehr schmal und durch eine scharfe Kante begrenzt, auf der vorderen Seite erheblich breiter, aber weniger scharf begrenzt; die Schlossfläche ist auf ihrem mittleren Theile, welcher etwa zwei Fünftel der Länge einnimmt, glatt und nach unten abgerundet und trägt gewöhnlich vorn und hinten je 3 schräge Zähne, von welchen die 3 hinteren etwas schräger stehen, als die vorderen, zuweilen fast parallel der Schlosskante. Der Schalrand ist bald glatt, bald gekerbt, besonders auf der vorderen Seite; nicht selten verläuft dicht am Rande diesem parallel eine tiefe Rinne, welche meist eine Kerbung enthält. Die Muskeleindrücke sind nicht sonderlich deutlich zu erkennen; 1108 6. Arcadae. der vordere ist dreieckig und liegt unter den vorderen Schloss- zähnen; der hintere ist rundlich und liegt zur grösseren Hälfte noch unter den hintersten Schlosszähnen. Die Sceulptur besteht aus feinen Radialstreifen, deren gegen 18 in der Nähe des Wirbels erscheinen; später vermehren sie sich unregelmässig durch Einschiebung feinerer, die ihnen an Stärke bald gleich werden, so dass am Rande der Schale gegen 70 feine Streifen vorhanden sind. Dazu kommen noch Anwachsstreifen, welche in der Nähe des Wirbels sehr fein und dicht gedrängt sind, später aber auf der linken Schale breiter, etwa 0,1 ®® breit werden und nach unten schärfer begrenzt sind, als von oben; nahe dem Schalrande werden sie bei grösseren Schalen feiner und unregelmässiger. Nur in den Einsenkungen zwischen den Anwachsstreifen treten die Radialstreifen auf der linken Klappe scharf hervor und sind schwächer als ihre Zwischenräume, während sie auf der rechten, auf welcher die Anwachsstreifen sehr fein bleiben, gleichmässig überall sichtbar und breiter und rundlicher sind. Ob die Schalen am vorderen oder unteren Schalrand ge- klafft haben, lässt sich nicht entscheiden. Unsere Art ist jedenfalls sehr nahe verwandt mit der A. pec- tunculoides Scac., von welcher ich recente Exemplare leider nicht vergleichen kann; diese scheint immerhin, nach Partipprs Ab- bildung zu urtheilen, ungleichseitiger zu sein. Zwei rechte Klappen aus dem englischen Pliocän von Sutton haben ausserdem noch auf der Mitte der Schale und des unteren Randes eine Einsenkung und sind wesentlich breiter im Verhältniss zur Höhe, zeigen aber dasselbe Zurücktreten der Anwachsstreifen, wie die rechten Klappen der Art des Unter-Oligocäns. Deutlicher ungleichseitig sind auch die miocänen Vorkommnisse von Langenfelde, Dingden und Ant- werpen, und bei diesen zeigt die rechte Klappe deutlichere An- wachsstreifen. Die ober-oligocäne Form vom Doberg bei Bünde, welche LiEenEnKkLAUS (VIII. Jahresber. d. Osnabrücker naturwiss. Vereins S. 83, Taf. II, Fig. 2) ebenfalls mit A. pectunculoides verglich, steht der unteroligocänen- Art in der Gestalt wesentlich näher, 6. Arcadae. 1109 lässt sich aber vielleicht durch die feineren Anwachsstreifen der linken Klappe unterscheiden und könnte A. Bundensis heissen. Untergattung: Fossularea Cossmann. 14. Arca pretiosa Desnares. Taf. LXXIH, Fig. 1a,b,c; 2a,b,c; 3a,b,c. Arca pretiosa Dam) Anim. sans Vert. de Paris I, S. 901, Taf. 70, Fig. 10, 11. » (v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 90 ) , » » (Semrer, Palaeontol. Unters. $. 154.) » » » (Cossmann, Journ. de Conchyliologie 1891 S. 39.) » » » (Cossmann u. LAangerr, Oligocene marin d’Etampes S. 97.) » > » (Lirxensztaus, VIII. Jahresber. d. naturwiss. Vereins Osna- brück S. 82.) » tenuicostata Speyer, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XII, S. 501, Taf. XI, Fig. 11, 12 u. Palaeontographiea IX, S. 311. Stampiniensis Sran. Msunser, Nouv. Arch. du Mus. S. 246, Taf. XIII, Fig. 29, 30. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Brandhorst bei Bünde. Mittel-Oligocän: Söllingen, Magdeburg; Mainzer und Pariser Becken. Ober-Oligoceän: Sternberger Gestein, Doberg bei Bünde. Von Oalbe a/S. habe ich 3, von Bünde 5 zum Theil grössere und gut erhaltene Schalen, von Unseburg eine angewitterte, von Lattorf dagegen 30 meist kleine und mittelgrosse, welche etwa 9,5 »® Breite, 6,5 ”® Höhe und reichlich 2 ”® Dicke erreichen, aber namentlich in der Stärke der Wölbung erheblich variiren. Einzelne, besonders die grössten Schalen, sind noch wesentlich dicker; die grösste von allen hat 13 "” Breite, 9 = Höhe und 4 mm Dicke. Die Schlosskante ist etwa zwei Drittel so lang, wie die Schale breit, und endigt vorn und hinten mit stumpfen Ecken; der vordere Schalrand biegt sich unter der Ecke ziemlich, gleichmässig in einem Bogen von etwa 130° herum und geht dann allmählich in den unteren Schalrand über, welcher, nur schwach gekrümmt auf eine Länge etwa gleich der der Sehlosskante, gegen diese nach hinten etwas divergirt. Der hintere Schalrand ist mehr oder 1110 6. Arcadae. minder stark gekrümmt, durchschnittlich mit ca. 120 bis 1300 gegen die Schlosskante geneigt und biegt sich unten ziemlich kurz zum unteren Schalrande um. Der Wirbel ist nur schwach nach vorn gerichtet und ziemlich doppelt so weit vom hinteren Ende der Schlosskante entfernt, wie von dem vorderen; er wird von der Schlosskante durch eine concave Ligamentfläche getrennt, welche meist nur gegen 0,5 =" hoch ist, bei den grössten Schalen aber fast 1 ””; auf ihr liegt eine dreieckige Grube, deren oberer Winkel unter dem Wirbel recht spitz ist. Die beiden Schenkel desselben, besonders der hintere, biegen sich aber nach der Schlosskante zu bald mehr nach aussen, so dass bei grösseren Schalen die Grube an der Schloss- kante die Hälfte von deren Länge oder selbst mehr einnimmt; die Grube enthält zahlreiche flache Furchen, welche senkrecht gegen die Schlosskante gerichtet sind. Die Schlossfläche ist ein wenig hinter dem Wirbel ziemlich schmal und glatt, oder trägt dort nur ein Paar ganz schwache Zähnchen; nach vorn nimmt sie schnell an Breite zu und trägt gegen 9 Zähnchen, von welchen die 4 ersten langsam, die 3 folgenden schneller an Stärke und Länge zunehmen und sich schräger stellen, die letzten aber erheblich schwächer und kürzer werden und sehr schräg stehen. Nach hinten nimmt die Schloss- fläche zuerst sehr langsam und erst später merklicher an Breite zu und trägt bei kleineren Schalen etwa 13, bei grossen gegen 17 Schloss- zähne, von welchen die ersten sehr fein sind und senkrecht stehen, aber erst die zweite Hälfte sich schneller schräger stellt und an Stärke und Länge zunimmt, bis auf die 3 letzten, welche schnell wieder schwächer und kürzer werden und vom hinteren Schalrande weiter entfernt bleiben. Im Inneren der Schale läuft vom Wirbel nach dem vorderen und hinteren Ende des unteren Randes je eine, nach der Mitte der Schale zu scharf abfallende Kante, welche den betreffenden Muskeleindruck begrenzt; der vordere liegt fast ganz unterhalb der vordersten Schlosszähne, ist eiförmig und vom vorderen Schal- rande etwa 0,6” entfernt; der hintere ist dreieckig, vom hin- teren Rande etwa 1”"” entfernt und liegt fast ganz hinter den 6. Arcadae, 1111 hintersten Schlosszähnen. Der Manteleindruck wird gegen den Schalrand durch eine dicke Anschwellung und meist auch durch eine ziemlich scharfe Kante begrenzt. Bis zu dieser laufen bei einzelnen Schalen flache Radiıalstreifen. Die äussere Wölbung der Schale ist hinten merklich stärker, als vorn, doch liegt unter der hinteren Schlosskante zunächst dem Wirbel eine recht deutliche Einsenkung, welche bald verschwindet und dann nach dem hinteren Schalrande zu in eine flache Wölbung übergeht. Die Sculptur besteht aus rundlichen, durch schmale Furchen getrennten Radialstreifen, welche am Rande mässig grosser Schalen durchschnittlich etwa 0,1 ""” breit sind, bei grösseren etwa 0,12 "“, Sie vermehren sich schon nahe dem Wirbel wiederholt durch Einschiebung feinerer, welche den primären Streifen meist bald an Stärke gleich werden; bei einzelnen Schalen sind die Streifen aber auch dauernd mehr oder minder deutlich in ca. 3 Serien stärkerer und schwächerer zu unterscheiden. Dazu kommen nicht ganz regelmässige, von Mitte zu Mitte etwa 0,12%” von einander entfernte Anwachsstreifen, welche auf den Radialstreifen ziemlich gedrängt sind, in den Furchen zwischen diesen aber nur schmal. Ausserdem erscheinen schon bei kleineren Schalen etwas blättrige Absätze, welche durchschnittlich etwa 0,5 bis 1 =® von einander entfernt sind und zuweilen, besonders bei grossen Schalen, sehr hoch werden, so dass sie eine Deformirung der Schale bewirken. Der Schalrand ist glatt. 15. Arca perpusilla v. Kornen. Taf. LXXII, Fig. 4a, b; 5; 63, b; "7. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Von Calbe a/S. und Unseburg habe ich je 10 zum Theil be- schädigte Schalen, von Lattorf 7, von Atzendorf 5 und von den 3 letzten Fundorten je 1 oder 2 zweiklappige Exemplare; ein solches von Unseburg ist 2 "” breit, 1,4 "® hoch und 1,2 ”” dick. Nur einzelne Schalen sind noch ein wenig grösser, die meisten 1112 6. Arcadae. sind kleiner. Der Wirbel ist eher nach hinten, als nach vorn ge- richtet und liegt ziemlich in der Mitte der Schale, aber etwas hinter der Mitte der Schlosskante, welche nicht ganz zwei Drittel so lang ist, wie die Schale breit. Die Ligamentfläche trägt in ihrer Mitte, unter dem Wirbel, eine dreieckige Ligamentgrube. Die Schlosskante bildet mit dem nur schwach gekrümmten hinteren Schalrande einen Winkel von ca. 120 Grad, mit dem vorderen Schalrande dagegen einen meist weit stumpferen und abgerundeten Winkel. Nahe unter diesem nimmt der vordere Schalrand eine etwas stärkere, ziemlich gleichmässige Krümmung an, welche sich erst an dem Uebergange zu dem flach gebogenen, unteren Rande ab- flacht. Die Schale ist vorn etwas höher als hinten, hier aber unten zu einer etwas abgerundeten Ecke von ca. 75 Grad verlängert. Die Schlossfläche ist ziemlich schmal, in der Mitte glatt und trägt hinten meist 4 oder 5 und vorn meist 5 oder 6 Zähnchen, welche mit durchschnittlich etwa 45 Grad gegen die Schlosskante geneigt sind. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich, nach innen ab- geflacht und liegt etwa zur Hälfte noch unter den vordersten Schlosszähnen; der hintere ist wenig deutlich, scheint sich aber mehr nach unten zu ziehen. Der Manteleindruck ist durch eine schwache Verdickung der Schale gegen deren glatten Rand gut begrenzt. Aussen ist die Schale ziemlich gleichmässig gewölbt, hat aber vorn eine sehr deutliche Einsenkung, welche sich erst nahe dem vorderen Schalrande abflacht. Ausser feinen, rundlichen Anwachsstreifen, welche bei manchen Schalen recht regelmässig sind, bei andern aber stellenweise falten- artig werden und auch wohl in Absätze der Schale übergehen, trägt diese sehr feine, flache, ziemlich gedrängte Radialstreifen, welche in der Nähe des Wirbels ganz undeutlich sind. Unsere Art unterscheidet sich durch deutlichere Radial-Seulptur auch der linken Schale von der A. lissa BayAan, 4. laevigata CAILLAT (DESHAYES, Anim. sans Vert. I, S.905, Taf. 58, Fig. 25, 26; CossMmann, Oatal. ill. II, S. 144), welcher sie in der Gestalt und Grösse recht ähnlich ist. 7. Nuculidae. Gattung: Nucula LAMARck. Schalen von Nucula- Arten sind an manchen Fundorten des Unter- Oligocäns keineswegs selten, gewöhnlich aber schlecht erhalten, da die Perlmutterschale oft zerblättert, und zudem, entsprechend ihrer Radial-Structur, die Schalen leicht in radialer Richtung durchbrechen; recht selten sind aber grosse, ausgewachsene Exem- plare. Unsere 3 Arten sind zunächst verwandt mit solchen aus dem englischen Eocän, doch sind auch in jüngeren Schichten, be- sonders im Ober-Oligocän, Vertreter dieser Formenreihen vor- handen. 1. Nueula Decheni PrıLıppi. Dar ERRXIRiE16:17;18a,b. Nueula Decheni Prıuıerı. Palaeontographica 1, S. 52, Taf. VIII, Fig. 2. » » > (Vincent, M&m. Soc. R. Malacol. de Belg. XXT, S. 13.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Unseburg?, Helmstädt?; Belgien (fide VINCENT). Von Helmstädt habe ich nur eine beschädigte rechte Schale, welcher grösstentheils die Oberschale fehlt; von Westeregeln habe ich eine rechte Schale von 30,5 "® Breite und 24"” Höhe und 2 zweiklappige Stücke, von welchem das grössere 26,5 "” breit, 21,5 "® hoch und 12 "® dick ist. Der Schlosskantenwinkel be- trägt ca. 115 Grad, doch ist der obere Schalrand vorn ziemlich stark eingebuchtet und hinten deutlich gekrümmt. Die Ligamentgrube springt nach innen über den Schlossrand etwas vor und ist vorn durch eine dicke, zahnartige Leiste be- grenzt; dann folgt eine Grube und eine zweite Zahnleiste; vor 1114 7. Nuculidae. dieser trägt die gerade Schlossfläche auf 5"® Länge 12 Schloss- zähne, von welchen der vorderste höckerartig ist, die folgenden 6 ziemlich gleich stark sind, und die hintersten schnell an Stärke abnehmen. Die hintere Schlossfläche trägt auf etwa 16 ”® Länge 30 Schlosszähne, von welchen die 15 vordersten nach dem Wirbel zu allmählich immer schmaler werden, und die 3 hintersten schnell an Höhe abnehmen. Vorn hat die Schale eine ganz abgerundete Ecke, unter welcher der Schalrand auf ca. 7 ”® Länge nur flach gekrümmt ist; dahinter wird die Krümmung allmählich stärker, und auf der hinteren, unteren Hälfte der Schale ist sie ziemlich gleichmässig und nimmt zuletzt etwas zu, wo sie dann in den hinteren, oberen Schalenrand überführt. Die Kerben des Schalrandes sind etwa 0,5 "® von einander entfernt. Der vordere Muskeleindruck ist 5”" lang, 4”® breit und besonders nach innen tief eingesenkt; sein hinterer Rand liest unterhalb der vordersten Schlosszähne; der hintere Muskeleindruck ist etwa ebenso gross und liegt noch fast zur Hälfte unterhalb der 3 hintersten Schlosszähne. Der Manteleindruck bleibt bis fast 6 ®® vom unteren Schalrande entfernt. Aussen liegt vorn unter dem Wirbel ein flach gewölbtes Feld, eine Lunula, welche durch eine flache Furche begrenzt wird und auf der grossen, Fig. 18 abgebildeten Schale 6"” Länge und 1,5"® Breite hat. Weniger deutlich wird von der stumpfen, abgerundeten Kante auf der vorderen Seite der Schale ein grösseres Feld von 11 ”® Länge und 2,5 ”® Breite begrenzt. Auf ihrer oberen Hälfte trägt die Schale nur feine Anwachs- streifen; später stellen sich unregelmässige Anwachsfalten ein, welche nach dem unteren Rande zu ziemlich stark und zahlreicher werden. Ein kleines, zweiklappiges Exemplar von Unseburg schliesst sich noch am nächsten an N. Decheni an, scheint aber doch noch mehr nach vorn verlängert zu sein, als die Exemplare von Westeregeln, und könnte recht wohl einer besonderen Art angehören. Von den Arten des englischen Eocäns, wie N. bisulecata SOW. und N. Bowerbanki Sow., sowie von der ober-oligocänen N. pere- 7. Nueulidae. 1115 grina DEsH. (N. placentina PHIL. non DErFR.) lässt sich N. Decheni durch die Gestalt doch stets unterscheiden, obwohl diese ziemlich variabel ist. 2. Nuenla rugulosa v. KoEnEn. ar BROSCHIERT G.3105020:091:222 2:6 23: Nueula Dixoni Eow.? (v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, $. 521.) > lunulata (non Nvsr.) Giesen, Fauna von Lattorf, S. 74, Taf. II, Fig. 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unse- burg, Helmstädt?; Belgien. Von Lattorf habe ich 12 grössere, zum Theil zweiklappige Exemplare und doppelt so viele kleinere; nicht wenige sind etwas verdrückt oder beschädigt; das beste zweiklappige Stück ist 20 "m breit, 16" hoch und 9,7 == dick; die grösste linke Schale ist 22 "m breit und 18,5 ®= hoch. Der Schlosskantenwinkel beträgt unter dem Wirbel gegen 120 Grad, doch ist der hintere Schlossrand vorn so stark ge- krümmt, dass die Verlängerung seiner hinteren Hälfte die Ver- längerung des vorderen Schlossrandes unter einem Winkel von nur etwa 95 Grad treffen würde. Die stark nach hinten und unten verlängerte Ligamentgrube wird vorn von einem dicken Zahnhöcker begrenzt, vor welchem in der rechten Schale eine Grube und eine flache Einsenkung liegt, in der linken für letztere eine nach dem Schlossrande zu gezähnelte Anschwellung. Das Schloss ist fast bei allen Exemplaren schlecht erhalten. Die vordere Schlossfläche trägt auf einer Länge von 6”" bei der grössten Schale und 5”® bei etwas kleineren 15 Zähne, von welchen der vorderste rundlich ist, die folgenden mehr leisten- förmig und ziemlich gleich stark sind, die übrigen aber nach dem Schloss zu immer schmaler und zuletzt auch kürzer werden. Die hintere Schlossfläche trägt auf einer Länge von 13”" bei der grössten Schale und 11" bei etwas kleineren gegen 30 Zähne, von welchen die 10 hintersten ziemlich gleich dick sind, die 12 folgenden allmählich an Dieke abnehmen, und die übrigen schnell sehr schmal und zuletzt auch wesentlich kürzer werden. Die vordere Schlosskante ist gerade oder ganz schwach ge- 1116 7. Nuculidae. krümmt, und ihre Fortsetzung stösst in einer abgerundeten Ecke von ca. 115 Grad auf den unteren Schalrand, welcher auf dem vordersten Viertel nur schwach gekrümmt ist und auf dem hintersten Viertel sich, besonders zuletzt, schneller zu der Fort- setzung der hinteren Schlosskante umbiegt. Der vordere Muskeleindruck ist oval, ca. 3 "® lang und 2 wm breit und etwa 1,5 %® vom vorderen und vom unteren Schalrande entfernt; der hintere Muskeleindruck ist etwa 4”” lang und 2,5 ®® breit und bleibt 2 bis 2,5 "® vom hinteren Ende der Schale entfernt. Von der abgerundeten Ecke vorn läuft eine nach vorn durch eine deutliche, wenn auch flache Einsenkung begrenzte An- schwellung zum Wirbel, und es wird hierdurch ein bis zu 2" breites, flach gewölbtes Feld neben der vorderen Schlosskante zwischen der Ecke und dem Wirbel abgegrenzt. Der Schalrand trägt recht regelmässige, etwa 0,3”"”" von einander entfernte Kerben. Aussen ist die Schale bis zu 4 oder 5"" vom Wirbel glatt oder fast glatt; dann stellen sich Anwachsfalten und Runzeln ein, welche besonders ganz vorn öfters zahlreicher und stärker werden. Von der Mitte der. Schale an treten ganz unregelmässig, mehr oder minder oft, tiefe Furchen auf, welche anscheinend von früheren Wachsthums-Stillständen herrühren und zuweilen mit einer Anhäufung von Runzeln in Verbindung stehen. Kleinere Exemplare von Lattorf haben zuweilen eine etwas gedrungenere Gestalt. Von Unseburg habe ich 3 und von Atzendorf 2 kleinere Schalen, welche zu unserer Art gehören könnten. Einige Aehnlichkeit besitzt N. rugulosa mit Nucula similis Sow. von Barton; doch hat diese wesentlich grössere und weniger zahlreiche Schlosszähne, und die Schlossflächen sind kürzer, resp. bleiben weiter vom vorderen und hinteren Ende der Schale ent- fernt. Vielleicht gehören hierher einige sehr ungenügend erhaltene Bruchstücke von Helmstädt, welche ich früher l. c. zu N. Dixoni Eopw. stellte. 7. Nueulidae. 1117 3. Nucula suleifera v. KoEnEn. Taf. LXXIT, Fig. 13a, b; 14a, b; 15a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wester- egeln, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich 6 meist beschädigte Schalen, von Westeregeln 2, von Unseburg eine kleine und von der Brandhorst 4 solche. | Die grössten Schalen haben gegen 21” Breite bei 16,5 bis 17,5 ®=® Höhe und einer Dicke von 5“®. Der Schlosskanten- winkel beträgt am Wirbel gegen 135 Grad; der hintere Schloss- rand ist jedoch auf seiner vorderen Hälfte nicht unbedeutend ge- krümmt, und seine hintere Hälfte würde mit dem vorderen Schloss- rande nur einen Winkel von etwa 105 Grad bilden. Der Rand der vorderen Schlossfläche ist merklich eingesenkt; dieselbe trägt auf einer Länge von 4,5 ”® gegen 12 Schlosszähne, von welchen der vorderste höckerartig ist, die folgenden 5 ziemlich gleich stark sind, und die übrigen schnell an Breite bedeutend abnehmen. Vor der nach innen und hinten stark verlängerten Ligamentgrube liegt in der linken Schale ein dickerer Zahn und vor diesem eine Grube. Die hintere Schlossfläche trägt auf 14 "= Länge ca. 31 Schlosszähne, von welchen die 15 hintersten ziemlich stark sind, und nur der hinterste höckerartig ist, die übrigen aber zuerst allmählich, zuletzt schnell an Dicke abnehmen, und die letzten auch an Breite. Der vordere Schalrand ist am Ende des Schlossrandes merk- lich gekrümmt und darunter flach eingebuchtet bis zu einer ganz stumpfen Ecke, welche nahezu 10”"® vom Wirbel entfernt ist; von dieser an ist der untere Schalrand auf ein Viertel seiner Länge nur flach gebogen, auf dem folgenden Viertel kaum merklich, um dann allmählich eine immer stärker werdende Krümmung anzunehmen, mit welcher er ganz allmählich in die Fortsetzung der hinteren Schlosskante übergeht. Der untere Schalrand ist ziemlich grob gekerbt, indem die Kerben kaum 0,5 == von einander entfernt sind. Der vordere Muskeleindruck ist 3 *” lang und 2 ®" breit, liegt. mit seinem oberen Abh, X, 5, 18 1113 7. Nuceulidae. Rande neben den vordersten Schlosszähnen und ist vom Schal- rande etwa 1,5%” entfernt. Der hintere Muskeleindruck ist 3,5 "= lang und 2,5”"" breit, liegt fast zur Hälfte noch unter den hintersten Schlosszähnen und ist nur 1” vom Schalrand ent- fernt. Der Manteleindruck verläuft gegen 4"” vom unteren Schalrande. Auf der Aussenseite verläuft von der erwähnten Einbuchtung des vorderen Schalrandes über der Ecke bis zum Wirbel eine verhältnissmässig tiefe Einsenkung, welche ein ziemlich stark ge- wölbtes, vorderes Feld von ca. 2,5 ”® grösster Breite begrenzt. Hinter diesem vorderen Felde wird auf dem Haupttheile der Schale eine Kadialsculptur “sichtbar, und zwar in der Jugend schmale, etwa 0,2 ”® von einander entfernte Streifen, welche später in flache, durch schmale Furchen getrennte Rippen über- gehen; diese sind im Alter etwa 0,4" breit, werden nach hinten jedoch breiter und flacher und verschwinden noch auf dem vordersten Drittel der Schale ganz; erst nahe dem hinteren Rande werden einige derartige Rippen wieder sichtbar. Ausserdem trägt die Schale Anwachsrippen, welche in der Jugend ziemlich regelmässig und etwa 1” breit sind, sich jedoch nach vorn und nach hinten nicht selten, aber unregelmässig, zu je zweien vereinigen; am stärksten treten sie auf den Stücken von der Brandhorst hervor. Etwa 5"" vom Wirbel beginnen sie flacher und unregelmässiger zu werden, und später sind sie noch am deutlichsten und regelmässigsten auf den Anschwellungen auf beiden Seiten der Einsenkung auf der vorderen Seite, werden aber auch hier im Alter recht flach und undeutlich, während im übrigen die Schale erst einige Millimeter vom unteren Rande wieder deutlichere, mehr oder minder hohe, ganz unregelmässige An- wachsfalten oder selbst Absätze bekommt. Unsere Art ist wohl zunächst verwandt mit N. ampla Enpw. von Barton (Woop, Eoc. Biv. S. 108, Taf. XVII, Fig. 5). Gattung: Leda SCHUMACHER. Von den 7 Leda-Arteu des Unteroligocäns gehören die meisten zu Typen des Eoeäns, L. crispata v. KOENEN zu einer so 'ziem- 7. Nuculidae. 1119 lich überall verbreiteten Formenreihe, und L. nana v. KOENEN zu der Verwandschaft der in jüngeren Schiebten verbreiteten Z. pyg- maea MÜNSTER. 1. Leda erispata v. KoEneEn. Tat V Riosha,b:6a, b; Ta, b;c. Leda Galeottiana (non Nysr). Speyer, Palaeontographica IX, S. 84. » > » v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 82921. » » » v. Kornen, Palaeontographica XVI, S. 153, 3 | Taf. XII, Fig. 2. » » » Viscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, Sl} Nucula commutata pars. Prıuippr, Palaeontographica I, S. 53. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln, Osterweddingen (f. PuıLıppr), Helm- städt, Brandhorst bei Bünde; Lethen etc. Von Westeregeln habe ich gegen 180, zum Theil zweiklappige, aber grösstentheils kleinere Exemplare, von Lattorf und Unseburg je 70, von Calbe a/S. 30, von Helmstädt und Atzendorf je 15, von Bünde 3. Die von Westeregeln sind zum Theil angewittert oder mit Gypsknötchen besetzt, während die von den übrigen Fundorten meist beschädigt oder verdrückt sind. Die grössten Schalen erreichen etwa 5 ”® Höhe und 10 = Breite, während ein mittelgrosses, zweiklappiges Exemplar von Helmstädt 3,9 == hoch, 6,5 ”® breit und 3 ®” dick ist, ein kleineres 2,95 ”® hoch und 4,6 "® breit und kleine noch gedrungener. Bei diesen ist die Schale vorn annähernd ebenso lang, wie hinten, jedoch hinten merklich spitzer, und dies tritt noch stärker hervor durch eine Einsenkung der Schale auf ihrem hintersten Viertel, welcher eine Einbuchtung des Randes entspricht. Auf der hinteren Seite nimmt aber die Schale beim Fortwachsen wesentlich schneller zu, als auf der vorderen, so dass bei grossen Schalen der Wirbel etwa um die Hälfte weiter vom hinteren Rande entfernt ist, als vom vorderen. Die Exemplare variiren indessen sehr erheblich, sowohl im Verhältniss der Breite zur Höhe, als auch ın der Stärke der Wölbung, der Krümmung des unteren Schalrandes etc., 73* 1120 7. Nuculidae. so dass extreme Exemplare sicher verschiedenen Arten zugerechnet werden würden, wenn nicht alle Zwischenformen in grösserer Zahl vorlägen. Einzelne Schalen erhalten ein besonders ge- drungenes Aussehen auch dadurch, dass der Schalrand hinten plötzlich weniger an Länge zunimmt oder dort abgerieben ist, so dass er dort wesentlich kürzer und stumpfer erscheint. Vom Wirbel nach der hinteren Ecke der Schale verläuft eine recht scharfe Kante, welche durch die erwähnte Einsenkung in der Jugend besonders stark hervorgehoben wird und mit dem hinteren Schlossrande ein eingesenktes, glattes, bis zu 0,7 =” breites Feld begrenzt; dieses wird nochmals getheilt durch eine stumpfe Kante, welche vom Wirbel ausläuft und den hinteren Schlossrand bei grossen Schalen dicht vor seinem hintersten Drittel erreicht, bei kleineren schon in seiner Mitte. Vor dem Wirbel liegt ein schmales Feld, welches weit weniger deutlich durch eine flache Anschwellung der Schale begrenzt ist. Die Einsenkung auf der hinteren Seite wird bei grösseren Exemplaren stets undeutlich und bedingt nur noch eine flachere Krümmung des unteren Schalrandes auf seinem hintersten Drittel. Die Anwachsrippen sind auf der Mitte der Schale etwa 0,2 == von einander entfernt und fallen nach oben scharf, nach unten allmählich ab; auf dem vorderen Theile der Schale sind sie auch wohl oben übergebogen und verlieren sich an der Anschwellung, welche das vordere Feld begrenzt. Nach der hinteren Seite der Schale erheben sie sich höher, werden schmaler, mehr leistenartig, biegen sich auf der hinteren Kante schnell nach oben und nach vorn und laufen dann bedeutend schwächer über den äusseren Theil des hinteren Feldes bis zu der Kante, welche dessen inneren Theil begrenzt. Der Schlosskantenwinkel beträgt gegen 135 Grad, doch ist der vordere Schlossrand stets ein wenig gekrümmt und der hintere mehr oder minder deutlich eingebuchtet; eine deutlichere Krümmung besitzt die hintere Schlossfläche besonders auf der Innenseite, während die vordere innen ziemlich gerade verläuft. Diese enthält gegen 17 Zähne, von welchen die hintersten 7 ein wenig schneller nach dem Wirbel zu an Stärke abnehmen, als die 7. Nuculidae. 1121 7 folgenden, und die vordersten nach vorn wieder etwas schwächer werden. Die hintere Schlossfläche trägt gegen 15 Schlosszähne, von welchen die mittelsten die stärksten sind, die hinteren ein wenig an Stärke abnehmen, die vordersten dagegen sehr schnell und bedeutend. Bei grossen Schalen ist die hintere Schlossfläche sowohl, als auch die vordere, auf eine Länge von ca. 3” mit Zähnen versehen. Der Wirbel ragt nur wenig über den Schloss- rand hervor und ist merklich rückwärts gerichtet. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich und liegt unterhalb der 5 vordersten Schlosszähne; der hintere ist in keiner Schale scharf begrenzt. Der Manteleindruck ist knapp 1”" vom unteren Schalrande entfernt. Unsere Art wurde bisher zu L. Galeottiana NYsT gerechnet, welche ich aus dem belgischen Eocän nicht besitze, wohl aber aus dem französischen Eocän von Damery. Diese hat stärker hervorragenden Wirbel, ein breiteres Feld hinter dem Wirbel, eine schärfere Kante unter demselben und höhere, gedrängtere Rippen, mindestens auf dem ersten und mittleren Theile der Schale, und wesentlich bauchigere Gestalt, so dass sie sich von der unter- oligocänen Art sehr wohl unterscheiden lässt. Die Unterschiede derselben von der mittel- und ober-oligo- cänen L. gracılis habe ich bereits früher 1. c. erörtert. 2. Leda corbuloides v. Kornen. Taf. LXXV, Fig. 10a, b,e; 11a, b, c. Leda corbuloides v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, $. 522. » > » Palaeontographica XVI, S. 153, Taf. XIII, Fig. 3. Vorkommen. Unter-Oligocän : Helmstädt. Es liegen mir jetzt nur die beiden abgebildeten Exemplare vor, welche 2,3" Höhe, 3,5 "® Breite und — zweiklappig — 1,6 @® Dicke haben. Die Schale ist hinten wenig länger als vorn und läuft nach hinten wesentlich schmaler aus, beziehentlich ist dort weit kürzer gebogen als vorn. Unten ist der Schalrand in der Mitte ziemlich schwach gekrümmt, nach vorn merklich stärker, als nach hinten, 1122 7. Nuceulidae. Die Wirbel springen nur wenig über den Schlossrand vor; neben diesem besitzt die Schale vorn und hinten je eine schmale Einsenkung, welche jedoch nur in der Nähe des Wirbels deut- licher durch eine stumpfe Kante begrenzt ist. Der Schlosskantenwinkel beträgt etwa 125 Grad, ist aber unter dem Wirbel abgerundet; die Schlossflächen tragen auf beiden Seiten der schmalen Ligamentgrube auf eine Länge von je 1,5”® je etwa 12 Zähnchen, von welchen die vorderen von vorn nach hinten ziemlich gleichmässig an Stärke abnehmen, während von denen auf der hinteren Seite die 6 hintersten ziem- lich gleich stark sind, die übrigen dagegen wesentlich schwächer. Leider ist es bei der Zerbrechlichkeit der Schale nicht möglich, sie ganz frei zu legen und das Innere von Gestein zu befreien. Die Sculptur der Aussenseite besteht aus feinen, von oben scharf begrenzten, nach unten allmählich abfallenden Anwachs- streifen, welche erst in einiger Entfernung vom Wirbel sichtbar und zuerst sehr flach sind, auf der unteren Hälfte der Schale je- doch höher und etwas schmaler werden; sie sind dort knapp 0,1 ®® breit und verschwinden sowohl ın der Nähe des unteren Randes, als auch der hinteren und vorderen Seite der Schale. Ausserdem finden sich auf dem untersten Drittel der Schale 2 Furchen oder Absätze, welche wohl von früheren Wachsthums- stillständen herrühren. 3. Leda brevis v. KoENEn. Taf. LXXV, Fig. 4a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Wolmirsleben. Ausser der abgebildeten, linken Klappe habe ich nur noch eine zweite, etwas grössere, aber beschädigte, welche bei 10 =" Breite und 6,8” Höhe eine Dicke von über 2,5 "” besitzt; die abgebildete Klappe ist 8,7 ”” breit und 6,3 "® hoch. Der Schloss- kantenwinkel beträgt etwas über 140 Grad. Die Schale ist vorn etwa ebenso lang, wie hinten, wo sie in einer abgerundeten Ecke von nahezu 90 Grad endigt; von dieser Ecke bis zu knapp 2 "= vom vorderen Ende des Schlossrandes beschreibt der Schalrand einen ziemlich gleichmässigen Kreisbogen von nahezu 150 Grad a ee a nn 20 7. Nuculidae. 1123 und nimmt dann eine kürzere Krümmung an, mit welcher er in den vorderen Schlossrand übergeht. Eine geringe Abflachung des Bogens ist unterhalb der hinteren Ecke zu erkennen, und hier ist die Wölbung der Schale wesentlich flacher, als vorn. Der Wirbel ist verhältnissmässig bauchig und ragt nicht un- bedeutend über den Schlossrand vor, welcher auf seiner vorderen Hälfte ein wenig herausgebogen, hinten dagegen ein wenig ein- gebuchtet ist. Die glatten Felder am Schlossrande sind je reich- lich 3"® lang und in der Mitte etwa 0,4"” breit. Das vordere ist aussen durch eine Anschwellung der Schale etwas deutlicher begrenzt, als das hintere, neben welchem die Anwachsrippen sich etwas langsamer verflachen resp. verschwinden. Die Anwachsrippen sind auf der Mitte der Schale in der Nähe des Wirbels etwa 0,15"" breit, weiter unten gegen 0,25 ®", und sind von oben sehr scharf begrenzt, indem sie dort etwas überhängen, während sie sich nach unten gleichmässig senken. Die Schlossflächen tragen bis zu einer Entfernung von 3,3 "” vom Wirbel je mindestens 15 gekrümmte Zähnchen, von welchen die je 9 äussersten annähernd gleich stark sind, die übrigen nach dem Wirbel zu ziemlich schnell an Stärke abnehmen, und die zu- nächst der Ligamentgrube liegenden sehr fein und zugleich schlecht erhalten sind. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich-viereckig, hat gegen 1,5 ®® grössten Durchmesser und liegt unter den 3 vordersten Schlosszähnen. Der hintere Muskeleindruck ist nicht scharf be- grenzt, scheint aber rundlich zu sein und unter den hintersten Schlosszähnen zu liegen. Der Manteleindruck ist etwa 1”" vom Schlossrande entfernt. Durch ihre gedrungene Gestalt, die schärfere Begrenzung des Feldes hinter dem Wirbel ete. unterscheidet sich unsere Art wesentlich von L. perovalis v. KOENEN. 4. Leda perovalis v. KoENEn. Tal EX Bio Ya,p,e; 3a, b,c,d. Leda En pars v. Kozses, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 522. Palaeontographica XVI, 8. 153, Taf. XIII, Fig. 1. te nie (non Sow.) Pinuırer, Palaeontographica 1, S. 53, 1124 7. Nueulidae, Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf, Unseburg, Wol- mirsleben, Osterweddingen (Mus. Hal.); Jekaterinoslaw (Sokolow). Von Wolmirsleben habe ich 3 Exemplare, worunter ein zwei- klappiges, von Lattorf ein solches und eine kleine Schale, und von Unseburg 2 einzelne Schalen. Unsere Art erreicht etwas über 9 =" Breite und 5,8 == Höhe bei ca. 2”® Dicke der einzelnen Klappe. Der Wirbel ragt nur wenig über die Schlossränder, welche einen Winkel von ca. 145 Grad bilden, hervor und ist von dem hinteren Schalen- rande fast 1=® weiter entfernt, als von dem vorderen. Die Schale ist hinten ein wenig höher, als vorn, indem sie hinten ein wenig verlängert erscheint und unter dem Schlossrande eine ge- ringe Abflachung besitzt, welche nur dadurch deutlicher wird, dass an ihrem unteren Rande der Schalrand und die Rippen sich ein ganz klein wenig schneller in die Höhe biegen, auf der Ab- flachung selbst nur schwach gekrümmt sind und über ihr in kurzem Bogen den Schlossrand treffen; vorn nimmt dagegen die Krümmung des Schalrandes vom Schlossrande an zwar schnell, aber doch gleichmässiger ab. Das glatte Feld vor dem Wirbel ist ca. 3” lang und reich- lich 0,5 "® breit und wird scharf durch eine Anschwellung der Schale begrenzt, an welcher die concentrischen Streifen schnell verschwinden. Das hintere glatte Feld ist gegen 4”® lang, ist aber weniger scharf begrenzt, indem hier zwei ganz stumpfe, flache Anschwellungen oder Kanten auftreten, zwischen welchen die Streifen allmählich verschwinden. Diese sind auf der Mitte der Schale reichlich 0,2”® breit, im Alter nur sehr wenig breiter, als in der Jugend, und werden von oben sehr scharf begrenzt, indem sie dort sogar ein wenig überspringen, und fallen nach unten ganz allmählich und gleichmässig ab. Der Schalrand ist innen ganz glatt; die Ligamentgrube ist klein und springt nicht nach innen vor. Der hintere Schlossrand trägt auf einer Länge von 3,5”® ca. 17 Schlosszähne, von welchen die vordersten sehr klein sind und dicht neben der Liga- mentgrube liegen, und die folgenden allmählich an Stärke zu- nehmen. Der vordere Schlossrand trägt auf einer Länge von 7. Nuceulidae. 1125 3m gegen 18 Schlosszähne, von welchen die 9 hintersten von der Ligamentgrube an allmählich an Stärke zunehmen. Der vordere Muskeleindruck ist hinten eckig, nach vorn und unten abgerundet und liegt zur Hälfte noch unter den vordersten Schlosszähnen. Der hintere Muskeleindruck liegt unter den hintersten 5 oder 6 Schlosszähnen. Von ihm ist durch eine kleine Mantelbucht der Manteleindruck getrennt, welche gegen I”” vom Schalrande entfernt bleibt. 5. Leda tenuieineta v. KoEnEn. Taf. LXXV, Fig. 8, a, b, c, d. ? Leda prisca (non Desn. var. 8 Woop) v. Kornen. Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 521. Vorkommen. Unter-Oligocän: Grube Hedwig bei Calbe a/S., Helmstädt? Die einzig vorliegende, abgebildete rechte Klappe von Calbe a/S. ist 5,2" breit, 3,2 “® hoch und 1,2 =" dick. Der Wirbel ragt nur wenig über den Schlossrand hervor; der Schlosskantenwinkel beträgt etwa 150 Grad, doch ist die vordere Schlosskante nach vorn merklich und die hintere ein wenig in der Gegend der letzten Schlosszähne gekrümmt. Der hintere obere Schalrand ist 3 "" lang und trägt als Schlossrand auf einer Länge von 1,7" 10 Schlosszähne, welche ın der Mitte am stärksten sind und nach vorn und nach hinten erheblich an Stärke abnehmen, nach hinten allmählicher und gleichmässiger, als in der Nähe des Wirbels. Der vordere Schlossrand trägt auf einer Länge von ca. 2”” 13 Schlosszähne, von welchen die 4 hintersten sehr schwach sind, von den übrigen die mittelsten die stärksten sind, und die vorderen etwas schneller an Stärke abnehmen, als die hinteren. Die Schlossflächen sind verhältnissmässig schmal, und die Zähne daher weniger von der Schlosskante nach unten verlängert, als dies sonst bei Leda-Arten der Fall ist. Der Innenrand der vorderen Schlossfläche ist schwach ge- schwungen, der der hinteren merklich gekrümmt. Der vordere Muskeleindruck ist anscheinend rundlich und liegt unterhalb der 1126 7. Nueulidae. 2 vordersten Schlosszähne; der hintere Muskeleindruck scheint grösser zu sein und liegt mit seinem vorderen Rande unter dem hintersten Schlosszahn. Der Manteleindruck ist nur etwa 0,3 m» vom Schalrande entfernt. Hinten ist die Schale zu einer abge- rundeten Ecke verlängert, ın welcher der obere und der untere Schalrand in einem Winkel von ca. 70 Grad zusammenstossen. Unter dieser Ecke ist der untere Schalrand zunächst auf 2”® nur flach gekrümmt, nimmt dann ‚allmählich eine stärkere Biegung an und biegt sich vorn ziemlich kurz zum Schlossrande um. Der flachen Krümmung auf der hinteren Seite entspricht eine vom Wirbel auslaufende Abflachung, welche oben durch eine ganz stumpfe, abgerundete Kante von einem flach eingesenkten, hinteren Felde getrennt wird. Dieses ist 3”" lang und etwa 0,7 == breit, ist aber nicht scharf begrenzt; auf der vorderen Seite fehlt ein solches Feld. Nur mit Hülfe einer scharfen Loupe erkennt man auf der glänzend-glatten Schale unregelmässige, feine Anwachsstreifen und flache Anwachsfalten, welche auf und vor der hinteren Kante zum Theil etwas deutlicher und regelmässiger werden und etwa 0,1 ”" breit sind. Nicht unmöglich wäre es, dass das l. c. von mir erwähnte, ein wenig verdrückte und beschädigte, zweiklappige Stück von Helm- städt aus meiner Sammlung derselben Art angehörte; das aus der GROTRIAN’ schen Sammlung ist mir nicht zugänglich; freilich zeigt mein Exemplar nahe dem unteren Rande 8 flache, aber ziemlich regelmässige Anwachsstreifen wesentlich deutlicher, als solche bei der Schale von Calbe a/S. auftreten. 6. Leda elata v. KoENEN. Taf. LXXV, Fig. 1a, b, e, d. Leda perovalis pars. v. Koerxen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 522. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Helmstädt. Von Unseburg habe ich 2 recht gut erhaltene linke Klappen, von welchen die grössere 11 "” Breite, 6 "® Höhe und 2 ”"” Dicke hat. Der Wirbel ragt nur wenig hervor und ist ca. 1”" weiter 7. Nueulidae. allr vom hinteren Rand entfernt, als vom vorderen; der Schlosskanten- winkel beträgt etwa 150 Grad. Die hintere Schlosskante ist gerade, die vordere ist ein wenig gekrümmt, und an ihrem Ende biegt sich der Schalrand verhältnissmässig kurz nach unten und dann allmählich langsamer zum unteren Rande um, welcher auf etwa 7"® Länge nur wenig gekrümmt ist und auf den hintersten 22 der Schale sich ziemlich gleichmässig in die Höhe und dann kurz zum hinteren Schlossrande umbiegt. Hinten ist die Schale nach oben zu merklich flacher gewölbt, als vorn. Die Ligamentgrube hat die Gestalt eines fast rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreiecks. Auf beiden Seiten derselben ist die Schlossfläche auf eine Länge von je etwa 4,5 "" mit Zähnen be- setzt, hinten mit 22, von welchen die 12 hintersten von hinten nach vorn nur wenig an Stärke abnehmen, die 5 folgenden etwas schneller, und die letzten am schnellsten. Vorn nehmen die 12 vordersten Zähne wenig, die folgenden deutlicher, aber ziemlich gleichmässig, nach dem Wirbel zu an Stärke ab. Die Muskeleindrücke sind wenig deutlich; der vordere liegt unter den 4 vordersten Schlosszähnen und scheint rundlich zu sein; der hintere ist ein wenig länger und nähert sich anscheinend mehr dem unteren Schalrande. Von diesem ist der Manteleindruck fast 1 ”® entfernt. Die Oberfläche der Schale trägt Anwachsrippen, welche etwa 0,25 ”® breit sind und nach oben steil, nach unten dagegen ganz allmählich abfallen. Am Wirbel selbst, sowie etwa 2" unter dem- selben, fehlen diese Streifen, sei es, dass sie durch Abreibung ver- schwunden sind, sei es, dass die Schale dort überhaupt glatt war. Sie verlieren sich aber auch allmählich nach dem Schlossrande zu, und zwar. hinten etwa 1,5”” unter diesem, vorn etwa 2,5 ”” darunter, so dass sie den vorderen Rand der Schale überhaupt nicht erreichen. Auf beiden Seiten des Wirbels findet sich neben den Schloss- rändern ein glattes, eingesenktes Feld, welches etwa 0,4 ”” breit und 4”= Jang und durch eine kantige Anschwellung der Schale scharf begrenzt ist. Die mir jetzt vorliegenden, schlecht erhaltenen beiden Schalen 1128 7. Nueulidae. von Helmstädt, welche ich früher mit zu ZL. perovalis v. K. ge- rechnet hatte, ziehe ich jetzt lieber mit zu L. elata v. KoENEN. 7. Leda nana v. KoEnen. Taf. LXXV, Fig. 12a, b; 13; 14a, b; 15. Leda pygmaea (non Münster) v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 95. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Von Unseburg habe ich gegen 100 kleine, grösstentheils ver- drückte und beschädigte, zum Theil aber zweiklappige Exemplare, von Lattorf 25, von Calbe und Atzendorf je 5. Beim Vergleich mit jüngeren Vorkommnissen und mit recenten Exemplaren von der englischen Küste finde ich, dass die oligocänen, bisher mit jenen zu Leda pygmaea gerechneten Formen sämmtlich, abgesehen von Unterschieden in der Gestalt und im Schloss, wesent- lich stärker gewölbt sind, so dass jene von Leda pygmaea zu trennen sind, da dieser Name der ober-oligocänen Form gegeben worden ist. Von den mittel- und ober-oligocänen Vorkommnissen lassen sich nun die unter-oligocänen besonders dadurch unterscheiden, dass erstere viel grösser werden und eine recht deutliche Ab- plattung oder selbst ganz flache Einsenkung auf ihrem hintersten Fünftel besitzen. Das grösste Exemplar von Lattorf ist 3” breit, 2,1 "® hoch und ca. 0,8”® dick; die übrigen sind meist nur bis zu 2,7 ”= breit. Die bauchige Schale ist hinten ein wenig länger, als vorn, und zugleich weniger stumpf und etwas mehr in die Höhe ge- zogen; unterhalb dieser kurzen Krümmung am hinteren Ende ist der untere Schalrand auf 1/4 seiner Länge nur schwach gebogen, und dann nımmt die Krümmung allmählich zu, bis der Schalrand in den vorderen Schlossrand übergeht. Der dicke Wirbel ragt mässig stark über den Schlossrand hervor; der Schlosskantenwinkel beträgt gegen 140 Grad, doch ist die vordere Schlosskante auf ihrer vorderen Hälfte merklich ge- krümmt; die hintere Schlossfläche ist an ihrer Aussenkante ziem- 7. Nuculidae. 1129 lich gerade, an ihrer inneren dagegen sehr deutlich gekrümmt, besonders nach hinten, und trägt gegen 9 Zähnchen, welche vom Wirbel an allmählich an Stärke zunehmen bis zum siebenten, während die letzten wieder ein wenig schwächer werden. Die vordere Schlossfläche enthält meist 10 Zähnchen, von welchen die 5 vordersten ziemlich gleich stark sind, die 5 übrigen dagegen nach dem Wirbel zu schnell an Stärke abnehmen. Die Muskeleindrücke, besonders der hintere, sind wenig deut- lich; der vordere scheint rundlich zu sein und unterhalb der 4 vordersten Schlosszähne zu liegen. Aussen ist die Schale glänzend-glatt und lässt nur mit Hülfe einer scharfen Loupe einzelne flache Anwachsfalten, besonders auf der hinteren Seite und nahe dem unteren Rande, erkennen. Die Wölbung ist auf der hinteren Seite unten merklich flacher, als auf dem Haupttheile der Schale. II. Siphonidae. lnteeropallıala. 8. Chamidae. Gattung: Chama LinnE. Die einzige unter-oligocäne Chama-Art ist sowohl mit eocänen Formen, als auch mit der jüngeren Ü. exogyra AL. BRAUN nahe verwandt. Chama monstrosa PHILipP1. Ta URX VEN, Rice. lab; 22, b; 32. bh; Aarh. Chama sguamosa Brann. monstrosa? Pnur.. Palaeontogr. I, S. 54, Taf. VIIL, Fig. 8. » monstrosa PsıL. (GieseL, Fauna von Lattorf, S. 79, Taf. II, Fig. 13, 14.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Grube Alfred und Pauline bei Calbe a/S., Löderburg, Österweddingen, Brandhorst bei Bünde. Bei Lattorf waren obere Klappen nicht selten, aber meistens abgerieben, während von unteren Klappen mir nur 10 zum Theil beschädigte vorliegen, vielleicht mit in Folge ihrer grösseren Zer- brechlichkeit; von der Brandhorst bei Bünde habe ich 6 obere Klappen, von Alfred bei Calbe a/S. 3 obere und 2 untere, und von den übrigen Fundorten nur vereinzelte. Nur sehr wenige obere Klappen erreichen 20 bis 21 "” grössten Durchmesser; die meisten noch nicht 15 "". Die Wölbung der oberen (rechten) Klappe schwankt sehr be- deutend und beträgt bei grossen Schalen etwa zwischen 5,5 =" S. Chamidae. 1131 und 9". Der Umriss ist unregelmässig rundlich, mit einzelnen schwachen Abflachungen und Vorbiegungen, doch stets mit einer Abflachung vor dem Schloss, welche dadurch hervorgebracht wird, dass der Schalrand sich hier nach vorn und oben aus- breitet. Die untere Schale ist stets mit ihrer vorderen Seite aufge- wachsen gewesen und ist daher dort annähernd eben; dahinter folgt eine vom Wirbel auslaufende, stumpfe Kante und hinter dieser eine schwache Wölbung in der Richtung nach dem hin- teren Schalrande. x Der Umriss der unteren Schale ist ebenfalls rundlich, doch ragt der stark gedrehte Wirbel stärker hervor, und der ausge- breitete vordere Theil der Schale ist schärfer gegen denselben ab- gegrenzt; zugleich ist dem Wirbel gegenüber in der Regel eine stärkere Krümmung vorhanden. Die Sculptur besteht aus Anwachsleisten, welche bei kleinen Schalen durchschnittlich etwa 0,5 bis 0,8 "® von einander entfernt sind, bei grossen zuletzt etwa 1 "=. Meistens sind sie abgebrochen oder abgerieben, sodass sie nur als hohe Rippen erhalten sind; sie erreichen aber auf der oberen Klappe eine Breite von ca. 1,5 "=, biegen sich stark nach vorn über, resp. legen sich auf der hinteren Seite ganz auf die nächstfolgende Lamelle auf und sind deutlich, wenn auch ziemlich fein und unregelmässig gefältelt; ötters löst sich diese Fältelung hinten in einzelne Spitzen auf. Auf der un- teren Schale sind die Anwachsleisten gerade aufgerichtet oder doch nur schwach gekrümmt, zeigen ziemlich regelmässige Falten von etwa |] "" Breite und sind wohl wenig über 1"" hoch gewesen. Nur ausnahmsweise sind sie an einzelnen Stellen vollständiger erhalten, und es erheben sich dann die rückwärts gekrümmten Falten wesentlich höher. Zwischen den Lamellen werden zu- weilen ganz flache Radialstreifen sichtbar, welche den Falten ent- sprechen. : Der vordere Muskeleindruck ist etwa 7”"® lang und gegen 3 mm breit, wird aber nach oben schmaler; vom Schalrande bleibt er knapp 2” entfernt; der hintere Muskeleindruck ist gegen 6 ”” lang, etwa 2,5%" breit und nur gegen 1" vom Schalrande ent- 1132 8. Chamidae. fernt. Der Manteleindruck ist vom Schalrande etwa 1 bis 1,5 "= entfernt. Der Schlosszahn der oberen Klappe ist rundlich, gekrümmt und bei grossen Schalen meist über 6 ”” lang, und unter seinem vorderen Ende ist eine flache, breite, nur nach innen scharf be- grenzte Grube sichtbar, welcher der bei gut erhaltenen Exem- plaren sehr hohe und scharfe vordere Zahn der unteren Klappe entspricht. Dieser ist etwa 2 "" lang, vorn oben etwas gezähnelt und durch eine recht breite und tiefe Grube von dem dünnen, hinteren Zahn getrennt, welcher sich nahe an den Ligamentträger anlegt. Die Innenseite der Schale zeigt zahlreiche, feine, unregel- mässige, eingestochene Punkte, welche sich zuweilen zu kurzen Linien vereinigen. Durch stärkere Drehung des Wirbels lässt sich die Chama monstrosa PHIL. wohl am leichtesten von gleich grossen Schalen der mittel-oligocänen C. ewogyra AL. BRAUN unterscheiden, zu welcher ich auch einige sehr grosse und dickschalige, aber abge- riebene Schalen aus dem Mittel-Oligocän von Magdeburg und Neustadt-Magdeburg rechnen möchte; sie hat aber auch einen schmaleren Schlosszahn in der rechten Klappe, in der Jugend weniger zahlreiche Lamellen u. s. w. Von den eocänen Arten des Pariser Beckens und Englands lässt sich Ch. monstrosa wohl noch leichter durch die Sculptur, durch das Schloss und die Gestalt unterscheiden. Ich nehme für unsere Art den Namen Ohama monstrosa PHIL. an, wie GIEBEL dies gethan hatte, obwohl PhiILıppı sie gar nicht mit diesem Namen belegen wollte, sondern mit Zweifel als Mon- strosität der Ch. sguamosa SOL. ansah. 9. Verticordiidae. Während S. P. WoopwArnp (Manuel of recent and fossil shells) die Gattung Pecchiolia ursprünglich zu Isocardia zog, Verti- cordia dagegen zuerst neben Cardita, im Nachtrag dagegen zu den Trigoniiden stellte, nahm für beide StoLiczKA mit Recht eine be- sondere Familie an. Diese wurde von ZITTEL zwischen den Chamiden etc. und den Luciniden etc. aufgeführt, und ihm folge ich darin, obwohl in neuester Zeit FiscHEr (Manuel de Öonchylio- logie S. 1160) und auch nachträglich Cossmann (Catalogue illustre du bassin de Paris II, S. 9) die Verticordiiden neben Zyonsia stellt. Gattung: Verticordia S. Woon. Von den eocänen Arten des Pariser Beckens ıst die unter- oligocäne Form ganz verschieden; sie schliesst sich aber mindestens sehr nahe an die Art des englischen etc. Pliocän an. Vertieordia cf. angusticostata PHILIPPI sp. Taf. LXXXV, Fig. 13a, b. ? Hippagus angusticostatus Prı.. Enumer. Moll. Sie. II, S. 42, Taf. XIV, Fig. 19. ? » verticordius S. Woov. Crag Moll. II, S. 150, Taf. XII, Fig. 18. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. ? Pliocän: England, Sicilien etc. Ich habe nur die einzige abgebildete, rechte Klappe, welche ca. 3=m Durchmesser besitzt und am hinteren Rande ein wenig beschädigt ist. Der Umriss ist fast kreisförmig, doch hinter dem scharf vorgebogenen Wirbel und auch am unteren Rande ein wenig Abh. X, 5. 74 1134 9. Verticordiidae. abgeflacht. Der Wirbel ragt nur wenig über der vorn stark ver- tieften, schmalen Ligamentgrube hervor, begrenzt aber eine tiefe, kurze, Lunula-artige Einsenkung der Schale. Dicht unter der Ligamentgrube liegt ein dicker, rundlicher Zahn, welcher vom vorderen Schalrande durch eine enge Furche getrennt wird. Auf dem hinteren Schlossrande ist eine lange, ganz flache Furche sichtbar. Der vordere Muskeleindruck ist mehr als doppelt so lang, wie breit, und unten wesentlich breiter, als oben. Der hintere Muskeleindruck ist anscheinend erheblich grösser und eiförmig, aber nicht deutlich begrenzt. Der Manteleindruck ist nicht zu erkennen, vielleicht mit, weil ein Theil der inneren Schale abge- blättert ist; dafür werden nahe dem unteren Rande flache Radial- furchen sichtbar, welche den Radialrippen entsprechen. Diese springen als schuppige Spitzen über den Rand vor; ihre Zahl beträgt etwa 16. Der Versuch, die Aussenseite frei zu legen, gelang nur theilweise, insofern als die Oberfläche der Schale grossentheils mit dem Gestein sich ablöste, und die Rippen deshalb meistens nur noch geringe Höhe besitzen. Auf der hinteren Seite sind sie etwa um die Hälfte weiter von einander entfernt, als auf der vorderen, und ziemlich noch einmal so breit, wie ihre Zwischen- räume; die hinterste liegt ziemlich nahe dem hinteren Schlossrande. Ob das beschriebene Stück zu der Verticordia angusticostata gehört, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen; es ist aber nach Allem, was sich an demselben erkennen lässt, der pliocänen Art mindestens sehr nahe verwandt, und es ist keineswegs unmöglich, dass es zu dieser zu stellen ist. Ich verzichte jedenfalls darauf, für ein so ungenügend erhaltenes Stück eine neue Art aufzustellen. Gattung: Pecchiolia MEnEGHINT. Peechiolia cf. argentea Marıri. Taf. LXXVII, Fig. 11a, b, c, d. Pecchiolia argentea Mar. (v. Kornen, Mittel-Oligocän $. 109.) > (Horrnes, Wiener Becken II, S. 168, Taf. XX, Fig. 4.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Atzendorf. Mittel-Oligocän: Joachimsthal. Miocän und Pliocän: Wiener Becken, Italien. 9. Vertieordiidae. nl53 Auch jetzt liest mir nur die kleine, vor 25 Jahren 1. c. er- wähnte, linke Schale aus dem Unter-Oligocän von Atzendorf vor, welche 5,5 ”® hoch und 2,7 "" dick gewölbt, aber-etwas beschädigt und innen mit Gestein erfüllt ist. Der Wirbel ragt um fast 1" über den Schlossrand hervor und ist so stark spiral gedreht, dass die Schale fast eine ganze Windung beschreibt, und von der Spitze des Wirbels läuft eine glatte Rinne gewunden zum Schlossrande, entsprechend der Lage, welche das Ligament zeitweilig eingenommen hat. Der Schloss- rand ist dort ein wenig verdickt, erhöht und eingebuchtet, und dicht vor dieser Stelle springt der Schalrand merklich nach oben vor und biegt sich dann erst schneller, dann langsamer nach unten bis zu einer ganz stumpfen und ganz abgerundeten Ecke, welche unten ziemlich in der Mitte liegt, und hinter dieser läuft er zuerst ziemlich gerade in der Richtung schräg nach oben und hinten, um sich dann anscheinend leidlich gleichmässig zum Schlossrande umzubiegen. Die bauchige Schale zeigt dementsprechend auf dem vorderen Theile ihrer hinteren Hälfte eine deutliche Abflachung oder selbst ganz flache Einsenkung. Innen ist die Schale perlmutterglänzend; aussen trägt sie 26 hohe, scharfe Rippen, welche durchschnittlich etwa halb so breit wie ihre Zwischenräume sind und unter dem Wirbel sich zum Theil durch Einschiebung vermehren; sie er- scheinen breiter und stumpfer, als sie eigentlich sind, dadurch, dass sie mit eigenthümlichen, hohen, rauhen Knötchen bedeckt sind, welche zuweilen deutlich in Reihen, entsprechend den An- wachsstreifen, angeordnet sind. Einen rechten Unterschied zwischen diesem Exemplar und dem gleich grossen Theile meiner grossen, zum Theil vollständigen Schalen aus dem Pliocän von Orciano kann ich auch jetzt nicht auffinden, so dass ich es als junges Exemplar von P.argentea ansehen muss, während der Steinkern aus dem Rupelthon von Joachimsthal bei 18”== Höhe wenigstens von einem halbwüchsigen Individuum herrührt. 74* I0. Cardiadae. Wenn die Gattung Cardium im engsten Sinne auf klaffende Arten beschränkt wird, wie Cossmann (Catalogue ill. de Paris 1, S. 151) will, so würde keine der unter-oligocänen Arten dazu zu stellen sein. Als Protocardium führt er aber die 7 Arten des Pariser Beckens auf, welche auf der hinteren Seite stärkere, Spitzen- oder Höcker-tragende Radialstreifen besitzen, im Uebrigen aber nur ganz schwach gerippt sind. Ich kann ihm hierin nicht beistimmen, da diese Arten eine sehr deutliche Radial - Structur der Schale besitzen, verbunden mit einer Zähnelung auch des mittleren und vorderen Randes der Schale, und diese Merkmale fehlen bei den echten Protocardium-Arten der Kreide etc., soweit ich solehe in genügender Erhaltung untersuchen konnte. Es er- scheint mir aber auch misslich, diese Formen, welchen sich von den unter-oligocänen Arten Ü. Lattorfense v. KOENEN und C. Lie- bischi v. KOENEN eng anschliessen, weit von solchen wie (. ein- gulatum GOLDF. und Ü. semilineatum v. KOENEN zu trennen, welche nur dadurch von ihnen abweichen, dass die Streifen auf der hin- teren Seite keine Spitzen oder Höcker tragen. Zu der Untergattung Trachycardium MÖRCH, welche Radial- Kiele oder Stacheln trägt, würde von unsereren Arten ©. Haus- manni PHILIPPI, ©. porulosum var. tectifera v. KOENEN und (. rec- tispina v. KOENEN gehören, welche nahe Verwandte im Eocän haben, während nur (. rectispina auch mit jüngeren Arten vergleichbar ist. In Cossmann’s Section Lozxocardium mit gekrümmten Leisten 10. Cardiadae. 1137 auf den Rippen würde unser C. jflexinodum v. KOENEN zu stellen sein. An die beiden Divaricardium - Arten des Pariser Beckens schliessen sich ferner von unseren Arten C. depressum v. KOENEN und (. pertumidum v. KOENEN an, und an das eocäne Fragum rachitis DESH. unser Ü, reniforme v. KOENENn. l. Cardium eingulatum GoLpruss var. angustesuleata v. KoEnen. 1a: DONE Dres Ges 198 108 1Ules Ina 1a Cardium eingulatum Gouvruss. (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 349235) > » » (Pasuıppr, Palaeontographiea I, S. 49.) » » » (v. Korxen, Mittel-Oligocän $. 97 und Bull. Soe. Imp. Naturaliste de Moseou 1868, 1545.223:) > » (Vincent, Mem. Soc. R. Mal. de Belg. XXT, S. 14.) Brlense Asıch, Mem. Acad. Sciences de Petersbourg 1858, S. 544, Ders \, INien &% » » (Trauzsc#orn, Bull. Soc. Imp. Natural. de Moscou 1859, 8.3, Taf. I, Fig. 1.) ? » _ plumstediense (non Sow.) Pruusrer, Palaeontographica I, S. 49. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wol- mirsleben, Westeregeln, Osterweddingen, Helmstädt; Belgien (fide VINCENT). Mittel- und Ober-Oligocän: Die typische Art ziemlich allge- mein verbreitet. Grosse Exemplare unserer Art sind nur bei Westeregeln ein wenig häufiger gewesen, von wo mir 6 zum Theil vollständige Schalen vorliegen, während ich von den übrigen Fundorten nur vereinzelte, mehr oder minder unvollständige Stücke habe. Die grösste Schale von Westeregeln hat 80 "® Breite, 85 "= Höhe und 30 == Dicke der Wölbung; an der Brandhorst ist un- sere Art zwar nicht besonders selten, aber meine grösste Schale von dort ist nur 49 == breit und 48 ”® hoch beı 17,5 ”® Dicke der Wölbung. Dagegen waren kleinere Schalen von ca. 28 "® Breite, 27 = Höhe und 10,5 =" Dicke bei Lattorf nicht selten, aber sehr zerbrechlich, und von Westeregeln habe ich noch gegen 50 kleine, meist beschädigte Schalen, welche höchstens 12,5 1138 10. Cardiadae. Breite und Höhe bei 4”" Dicke erreichen, zum Theil aber knapp 3 „m Durchmesser haben. Ich hatte die unter-oligocänen Vorkommnisse früher ganz zu der mittel- und ober-oligocänen Art gezogen, mit welcher sie in der Gestalt, Grösse und Sculptur die grösste Aehnlichkeit besitzen, möchte sie aber doch jetzt mindestens als Varietät abtrennen, da sie sich von den ober-oligocänen Stücken dadurch unterscheiden, dass die Schale verhältnissmässig breiter ist, besonders in der Ge- gend des Schlosses, und dass die Radialfurchen nur etwa zwei Drittel so weit von einander entfernt sind. Die mittel-oligocänen Stücke von Söllingen sowie aus dem Mainzer und Pariser Becken schliessen sich in diesen Punkten weit mehr an die ober-oligocänen an, als an die unter-oligocänen, wenn sie auch nach dem mir vor- liegenden Material nicht ganz so hoch werden, wie die höchsten ober-oligocänen Stücke von Urefeld etc. In der Gestalt varııren sowohl die grossen, als auch die kleinen unter-oligocänen Schalen recht bedeutend; namentlich sind sie oft deutlicher ungleichseitig, auf der hinteren Seite höher und stärker gewölbt und zwischen dieser Wölbung und dem hinteren Schalrande merklich eingesenkt, und diese Einsenkung verflacht sich oft auch bei grossen Schalen noch nicht ganz bis zum Schal- rande. Auf Schalen von ca. 20 ”® Höhe sind die eingeritzten Fur- chen oder Punktreihen am unteren Rande gegen 0,4 ”” von ein- ander entfernt, bei 25 "® Höhe etwa 0,5 ””; dann verschwinden sie ganz oder werden doch sehr schwach, und die flachen Fur- chen, welche sich auf dem mittleren Theile der Schale allmählich zwischen ihnen entwickelt haben, werden meistens deutlicher und führen zu je einem Zahn des Schalrandes. Bei einer Schale von 50 =” Höhe sind die Zähne am unteren Rande etwa 1,3 "2 von Mitte zu Mitte von einander entfernt, bei der von 85 "= Höhe etwa 1,7 m, Schalen aus dem belgischen Unter-Oligocän liegen mir nicht vor, sodass ich nicht feststellen kann, ob die von VINCENT |. c. angeführte Form wirklich zu unserer Varietät gehört. CossMAnN (Journ. de Oonchyliologie 1891, S. 29) hat den 10. Cardiadae. 1139 Namen (. tenuisulcatum NyST für unsere Art gewählt, weil er früher veröffentlicht ist, als ©. cingulatum GoLDF. Aus Nysr’s erster Beschreibung und Abbildung (Ooqu. foss. de Hoesselt et Kleyn-Spauwen S. 9, Taf. I, Fig. 9) ist die Art aber um so we- niger zu erkennen, als er das ganz verschiedene ©. multicostatum Broc. var. A. Bas. für zunächst verwandt erklärte. Seine spätere Beschreibung und Abbildung (Coqu. foss. de Belg. S. 191, Taf. XIV, Fig. 7) ist weit besser, hat aber nicht Priorität, und bei der vergrösserten Abbildung dürfte die GoLpruss’sche benutzt wor- den sein. 2. Cardium semilineatum v. KoENEN. Taf. LXXVI, Fie. 7; 8a, b, c. Cardium semilineatum v. Koersex. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 524. » » » Palaeontographica XVI, S. 245, Taf. XXVIII, Fig. 7. Vorkommen. Unter-ÖOligocän: Calbe a/S., Helmstädt, Lat- torf, Unseburg, Wolmirsleben. Von Helmstädt habe ich nur ein Bruchstück und von Oalbe a/S. ausser der abgebildeten rechten Schale noch 2 Bruchstücke, von welchen das eine von einer Schale von ca. 30 %® Breite herrührt; erstere ist reichlich 25 "® breit, 26,5 ® hoch und 10,5 "® dick gewölbt. Die Schale ist nur mässig ungleichseitig, auf der vor- deren Seite und in der Mitte ziemlich gleichmässig gewölbt, vor der hinteren Seite dagegen kurz umgebogen zu einer Einsenkung, welche sich auch bis zum Schalrande nicht vollständig verflacht und nach oben durch eine flache Wölbung nur undeutlich be- grenzt wird. Der Wirbel ragt um etwa 2,3 ®= über den Schlossrand hervor und ist merklich nach vorne gerichtet. Das Schloss ist ziemlich kräftig, die unteren Hauptzähne sind spitz, die oberen ganz stumpf und hängen mit Ausbreitungen des Schalrandes zusammen, der der linken Schale mit dem Ligament-Träger. Die höchste Spitze der schmalen vorderen Seitenzähne ist gegen 8”" vom Wirbel entfernt, die des schwachen hinteren Seitenzahns der rechten 1140 10. Cardiadae. Klappe nur etwa 7", und der hintere Seitenzahn der linken Klappe war wohl nur ein niedriger Vorsprung des Schalrandes. Die Muskeleindrücke sind nierenförmig und vom Schalrande reichlich 1”” entfernt; der hintere ist 4"” breit, 6" Jang und liegt grossentheils hinter dem hinteren Seitenzahn; der vordere ist 3m breit und 5”" lang und liegt zum grösseren Theile noch unter dem vorderen Seitenzahn. Der Manteleindruck ist undeutlich und anscheinend vom unteren Schalrande gegen 1,5 "® entfernt. Etwa 5”"® vom Wirbel beginnen auf dem Haupttheil der Schale sehr feine, flache, höchstens 0,1 ”” breite, durch ganz feine Furchen getrennte Radialstreifen, welche später ganz undeutlich werden, aber anscheinend mit der Structur der Schale und den feinen, nur etwa 0,28%” breiten Zähnchen des unteren Schalrandes in Verbindung stehen. Die stärkere Wölbung und die Einsenkung der hinteren Seite der Schale erhalten in einiger Entfernung vom Wirbel zwar ähn- liche, feine Radialstreifen, doch werden diese nach unten höher, durch deutlichere Furchen getrennt, und am Rande, wo sie den Zähnen entsprechen, etwa 0,5”” breit; nach dem Schlossrande zu verschwinden sie ganz, und am stärksten treten sie hervor an einer Anzahl unregelmässiger Schalabsätze, welche auf dem unteren Drittel der Schale auftreten und besonders dem untersten Theile derselben ein treppenförmiges Aussehen geben. Auch die übrigen feineren Streifen werden dort zum Theil deutlicher sichtbar. Als junge Individuen unserer Art möchte ich 6 Schalen von Unseburg, 2 von Lattorf und je eine von Calbe a/S. und Wolmirs- leben ansehen, welche wesentlich breiter als hoch sind und bis zu 12,3 ®® Höhe, 14,5%” Breite und 5”" Dicke der Wölbung haben. 3. Cardium Lattorfense v. KoENENn. Taf. LXXVI, Fig. 1, 2, 3,4. Cardium hantoniense (non Eow.) v. Kornxın, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 524. » v. Korsen, Palaeontographica XVIl, S. 154, Taf. XIII, Fig. 7. 2 Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S, 14. 10. Cardiadae. 1141 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf; Belgien? Von Lattorf habe ich noch 14 meist gut erhaltene Schalen, welche bis zu 28” breit, 27” hoch und 10” dick gewölbt sind. Die Schalen sind hinten etwas höher und ein wenig stärker ge- wölbt als vorn, haben aber in der Jugend eine sehr deutliche Einsenkung, welche später in eine ganz flache Wölbung übergeht und eine Abflachung des hinteren Schalrandes bedingt, so dass der Schalrand dicht unter dieser Abflachung, sowie ganz vorn, etwas stärker als unten gekrümmt ist. Der Wirbel ist nur wenig nach vorn gerichtet und ragt nur um 2,5 bis 5%® über den Schlossrand hervor. Das Schloss ist nur schwach entwickelt; ın der linken Schale fehlt der obere Wirbelzahn ganz, und der untere ist ziemlich schwach, ist aber deutlich nach oben und hinten gekrümmt; der hintere Seitenzahn ist ganz undeutlich, und der vordere ist dünn und mit seiner höchsten Stelle 6 bis 7"® vom Wirbel entfernt. In der rechten Schale ist der obere Wirbelzahn durch eine Ausbreitung und An- schwellung des Schlossrandes vertreten, welche mit dem unteren, stumpfen Zahn zusammenhängt. Die beiden Seitenzähne sind wohl entwickelt, wenn auch nur schmal, und vom Schalrande durch tiefe Gruben getrennt; der vordere ist mit seiner höchsten Er- hebung etwa 7== vom Wirbel entfernt, etwa 1,5% weiter, als der hintere. Der Schalrand zeigt feine Zähnchen, welche am hinteren Rande etwa 0,6”” breit sind, auf dem Rest nur ca. 0,3”®. Die Muskeleindrücke liegen dicht vor den Seitenzähnen und bleiben vom Schalrande reichlich 1”® entfernt. Der hintere hat bei grossen Schalen fast 5"" grössten Durchmesser, der vordere etwa 4". Der grösste Theil der Schale ist aussen glatt, abgesehen von ein- zelnen runzeligen Absätzen, welche sich im Alter einstellen und von sehr feinen, erhabenen, welligen Anwachsstreifen begleitet werden; hellere und dunklere Bänder sind auf der ganzen Schale unregelmässig vertheilt. Das hintere Viertel der Schale, also die stärkere Wölbung und die dahinter folgende Einsenkung, tragen gegen 30 rundliche Radialstreifen, welche mindestens doppelt so breit wie ihre Zwischenräume sind und hohe, kugelige Perlen tragen, oder, wo diese abgefallen sind ‚ deren Anheftungsstellen 1142 10. Cardiadae. deutlich erkennen lassen. Diese Perlen sind etwas schmaler, als die Streifen, und auf demselben Streifen etwa ebenso weit von einander entfernt, wie von denen der nächsten Streifen. Ich hatte früher (a. a. OÖ.) die Lattorfer Form mit dem C. hantoniense Epw. von Brockenhurst vereinigt, muss sie aber doch jetzt von demselben trennen, da nach dem mir jetzt vorliegen- den Material letztere Art breiter und bauchiger und hinten nicht höher als vorn ist, da die Radialstreifen schon weiter vorn be- ginnen, vom Schlossrand etwas entfernt bleiben und kleinere, meist schuppige oder eckige Höcker tragen. ©. parile DEsH. ist hinten eher niedriger als vorn, und C. Fraterculus DESH., welches unserer Art wohl noch am nächsten kommt, ist noch weniger ungleichseitig. 4. Cardium Liebischi v. KoEnen. Taf. LXXVI, Fig. 6a, b, c. Vorkommen. Unter - Oligocän: Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg. ; Von Unseburg habe ich 5 mehr oder minder verdrückte und beschädigte, zum Theil zweiklappige Exemplare, von Atzendorf ein solches, von Oalbe a/S. nur ein Bruchstück. Die abgebildete rechte Schale von Unseburg erscheint in Folge von Verdrückung breiter, und ihr Schlossrand weniger gekrümmt, als dies bei einem unverdrückten Exemplare der Fall sein würde; sie hat bei 36m Höhe ziemlich dieselbe Breite (jetzt 37,5"=) und gegen 15” Dicke der Wölbung gehabt. Der Wirbel ist nur ganz schwach nach vorn gerichtet und ragt um etwa 5”” über die Schlosskante hinaus. Die Schale ist anscheinend recht gleichmässig gewölbt und ziemlich gleichseitig, tritt jedoch auf der hinteren Seite unten immerhin etwas stärker hervor, als vorn. Der hintere Theil der Schale, knapp ein Drittel, über die Wölbung gemessen, oder reichlich ein Viertel, in einer Ebene gesehen, trägt gegen 20 mässig hohe, nach vorn etwas steiler als nach hinten abfallende Radialrıppen, welche durch schmale Furchen von einander getrennt werden und nach hinten ee a a a 10. Cardiadae. 1143 etwas flacher werden, während die hintersten ca. 4"" der Schale frei von Radialrippen sind. Diese Rippen sind am Rande fast 1”® breit und tragen grösstentheils hohe, etwas schuppige, schwach gekrümmte Höcker, welche auf derselben Rippe meist durch 2 bis 3 mal so breite Zwischenräume von einander getrennt werden, von Mitte zu Mitte aber durchschnittlich nicht ganz 1”® von ein- ander entfernt sind, meist auf erhabenen Anwachsstreifen stehen und nahe dem Rande durch schuppige Anwachsstreifen ersetzt werden. Auf den hintersten der 10 vordersten Rippen werden nach vorn diese Knötchen zuerst schmaler, verschwinden dann ganz und werden durch je eine oder zwei rundliche Kanten ersetzt. In der Jugend ist die Zahl dieser glatten Rippen etwas grösser. Der Rest der Schale lässt nur ganz flache, durch ganz feine Furchen getrennte Rippen erkennen, welche den circa 0,5" breiten Zähnchen des Schalrandes entsprechen und somit wohl mehr von der Structur der Schale herrühren. Ausserdem trägt die Schale zahlreiche flache Anwachsstreifen und feine, erhabene Linien, welche durch- schnittlich etwa 0,5”® von einander entfernt sind. Das Schloss der rechten Schale ist an keinem Exemplar frei zu legen; das der linken Schale ist mässig kräftig, aber wohl ent- wickelt und zeigt ausser dem spitzen unteren Zahn einen wohl be- grenzten, wenn auch niedrigen, oberen Zahn. Die Seitenzähne sind ziemlich lang, nur durch schmale Furchen vom Schalrande getrennt und mit ihrer höchsten Spitze vom Wirbel, der hintere gegen 12”" entfernt, der vordere etwa 10””. Von den meisten eocänen Arten mit ähnlicher Sculptur unter- scheidet sich ©. Liebischi besonders leicht dadurch, dass der ge- rippte hintere Theil der Schale breiter ist und nicht durch eine rundliche Kante oder stärkere Wölbung von dem Rest der Schale getrennt wird. Das (. hantoniense Evw. von Brockenhurst kommt in diesem Punkt unserer Art noch am nächsten und wurde früher damit vereinigt, hat aber eine ganz andere, breitere Gestalt und bauchigeren Wirbel, 1144 10. Cardiadae. Untergattung: Trachyeardium Mörcn. 5. Cardium Hausmanni PnıLıppr. Taf. LXXVI, Fig. 12a, b; 13a, b. Cardium Hausmanni Priuerı, Palaeontographica 1, S. 49, Taf. VII, Fig. 5. » cingulatum (non GoLpr.) Gıeser, Fauna von Lattorf S. 70, Taf. II, Fig. 2. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Grube Pauline und Alfred bei Calbe a/S., Löderburg, Osterweddingen. Von Öalbe und Löderburg habe ich je 2 Schalen, von Öster- weddingen ein PHILIppI'sches Original (von HEYsE erhalten) und von Lattorf noch über 20 meist gut erhaltene Schalen. Diese er- reichen bis zu 22%” Breite, 27”® Höhe und 11,5®= Dicke der Wölbung. Der dieke Wirbel ist nur mässig nach vorn gerichtet und ragt etwa um so viel über den Schlossrand über, als die Diffe- renz zwischen der Höhe und der Breite der Schale beträgt, so dass der Schalrand nebst dem Schlossrande annähernd ebenso hoch wie breit ist, und zwar auf der hinteren Hälfte etwas höher, als auf der vorderen. Der Umriss zeigt ein wenig unterhalb des vorderen und des hinteren Seitenzahnes je eine kürzere Biegung und unterhalb der hinteren eine deutliche Abplattung des hinteren Schalrandes, ist aber im übrigen ziemlich gleichmässig gekrümmt; ebenso zeigt die sonst ziemlich gleichmässige Wölbung der Schale hinter dem Wirbel zunächst eine nicht unbedeutende Einsenkung, welche weiter nach unten in eine merkliche Verflachung übergeht. Die Schale trägt gegen 40 hohe, oben platte Radialrippen, welche auf dem vorderen und mittleren Theile der Schale durch etwa halb so breite, sehr tiefe Furchen von einander getrennt werden und schon in der Nähe des Wirbels abwechselnd etwas breiter und etwas schmaler sind und dies meist noch am unteren Rande deutlich erkennen lassen. Auf der hinteren Seite sind die Rippen jedoch annähernd gleich breit und zeigen besonders von hinten eine recht starke Aushöhlung, welche aber auch von vorn, sowie an allen übrigen Rippen nicht fehlt. Die vordersten Rippen auf der hinteren Seite sind etwa ebenso breit, wie die Furchen zwischen ihnen, und in diesen liegt dicht 10. Cardiadae. 1145 vor jeder Rippe eine dünne Leiste; nach hinten werden die Furchen allmählich immer schmaler, während die letzten 3 oder 4 Furchen auf der vorderen Seite vor dem Wirbel wesentlich breiter, die Rippen zwischen ihnen dagegen schmaler werden und einige dicke Knoten tragen. Die breiteren Rippen auf dem Haupttheile der Schale lassen nicht selten auf der Mitte ihrer oberen Fläche eine ganz flache Anschwellung erkennen, so dass sie undeutlich-drei- theilig erscheinen, während die schmaleren Rippen öfters in der Mitte eine ganz flache Furche tragen, seltener eine Anschwellung. In den Furchen zwischen den Rippen werden bei allen ge- nügend erhaltenen Stücken sehr feine und hohe Anwachs-Lamellen sichtbar, welche auf der Mitte der Schale nur etwa 0,1”® von ein- ander entfernt sind und nach den Rippen zu sıch stark zurück- biegen, entsprechend der durch die Rippen bewirkten Kerbung des Schalrandes; stellenweise sind solche hohe Lamellen aber auch auf der sonst glatten Oberfläche der schmaleren Rippen erhalten, wo sie rückwärts eingebuchtet sind und sich gleichmässig oder, noch öfter, in der Mitte am Höchsten erheben, so dass sie sich dann zu einem fortlaufenden Kiel vereinigen können oder auch wohl zu einzelnen dicken Knoten. Letzteres findet sich aber, be- sonders nahe dem Schalrande, auch auf den dickeren Rippen, ferner auf den vordersten Rippen und auf denen der hinteren Schalseite, wo öfters eine Reihe sehr unregelmässiger, dickerer und dünnerer Knoten auf einer Rippe sitzt. Das Schloss ist sehr kräftig, doch ist der obere, dicht unter dem Wirbel liegende Schlosszahn in beiden Klappen nur als stumpfe Anschwellung entwickelt, während der untere Schlosszahn recht lang und kegelförmig ist. Die Seitenzähne sind vom Wirbel gegen 6"” entfernt, und die vorderen sind in beiden Klappen recht stark, der hintere aber nur in der rechten Klappe, während er in der linken nur als schwacher Höcker hervortritt. Die Muskeleindrücke sind abgerundet-dreieckig, liegen etwa zur Hälfte noch unterhalb der Seitenzähne, bleiben reichlich 1” vom Schalrane entfernt und haben gegen 4" grössten Durch- Messer. 1146 10. Cardiadae. Unsere Art ist durch ihre Sculptur jedenfalls zunächst ver- wandt mit dem mittel- und ober-eocänen (. verrucosum Lam. (Coss- MANN, Catalogue ill. de Paris I, S. 155); dieses ist aber dünn- schaliger, weniger bauchig, hat einen weit weniger stark hervor- ragenden Wirbel und ein viel weniger kräftiges Schloss. 6. Cardium porulosum Sor. var. tectifera v. KoENEN. Taf. LXXVI, Fig. 1a, b. Cardium Euraisee Sor. pars. (v. Korxex, Quarterly Journ. 1864 S. 100). ? (Vıiscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXT, S. 14. Vorkommen. Die typische Art ist im Eocän allgemein ver- breitet. Unter-Öligocän: Westeregeln; Brockenhurst (die typische Form). Ausser der abgebildeten Schale habe ich von Westeregeln noch 2 etwas grössere, aber beschädigte, und Bruchstücke von mindestens 10 anderen. Die erstere ist 27 == breit und hoch und reichlich 11 "= dick, gewölbt; der Wirbel ragt um ca. 3"” über die Schlosskante hervor und erscheint nur dadurch etwas schief, dass er von hinten durch eine etwas stärkere Einsenkung begrenzt ist, als von vorn. Der Schlossrand ist ziemlich gerade auf 6== hinter und 11== vor dem Wirbel, erscheint nach oben etwas ausgebreitet und ist vorn durch eine weit kürzere Umbiegung des Schalrandes begrenzt, als hinten; dafür erhält dieser ein wenig tiefer auf der hinteren Seite eine wesentlich stärkere Krümmung, als auf der vorderen, so dass die Schale nach unten vorn etwas abgestutzt, hinten dagegen etwas verlängert erscheint. Die Wirbelzähne sind ziemlich schwach, der untere spitz, der obere recht niedrig; der vordere Seitenzahn der linken Klappe ist verhältnissmässig kräftiger, mit seiner höchsten Spitze etwa 7 == vom Wirbel entfernt und oben durch eine lange, tiefe Grube be- grenzt, unten durch eine ziemlich kurze. Der hintere Seitenzahn der linken Schale ist weit schwächer, vom Wirbel etwa 6 "= entfernt und nach unten durch eine ziemlich tiefe Grube begrenzt, unter 10. Cardiadae. 1147 welcher noch eine zahnartige Anschwellung folgt. Das Schloss der rechten Klappe ist an keinem Exemplar gut erhalten. Der vordere Muskeleindruck ist eiförmig, nur nach oben und innen zugespitzt, 4 ”® breit und 6 "® lang und bleibt vom Schal- rande 2 ®® entfernt; der hintere Muskeleindruck ist rundlich-drei- eckig, reichlich 5“® breit und 6" lang und bleibt vom Schal- rande etwa 1,5 ”® entfernt Der Manteleindruck ist nicht scharf begrenzt. Entsprechend den äusseren Rippen trägt die Schale innen flache, radiale Furchen, welche nur ein Drittel bis ein Viertel so breit wie ihre ziemlich ebenen Zwischenräume sind. Aussen ist die Schale hinten etwas stärker gewölbt als vorn und trägt gegen 29 dünne, leistenförmige Rippen, welche auf der Mitte fast 1,5%® und nach den Seiten etwa 1”® hoch sind; auf der hinteren Seite und auf der Mitte der Schale sind sie am Rande reichlich 2”® von einander entfernt, nach dem vorderen Schloss- rande zu werden die Abstände etwas geringer. Das mittelste Drittel eines jeden dieser Zwischenräume wird durch eine vertiefte Rinne eingenommen, welche auf beiden Seiten durch einen er- habenen Radialstreifen scharf begrenzt wird, in der Mitte eine feine Furche trägt und durch dicke, aber unregelmässige Anwachs- streifen in rechteckige, von unten schärfer begrenzte Gruben ge- theilt wird. Dieselben Streifen treten auch auf den Seiten der Radial-Rippen auf und laufen über die verdickte obere Kante der Rippen auf dem hinteren Viertel der Schale hinweg, so dass diese gekerbt oder granulirt erscheinen. Weiter nach vorn werden die Rippen oben stärker verdickt, etwa in der Form des Kopfes einer Eisenbahnschiene, gegen 0,7 ”® und ganz vorn sogar 1” breit. Die Anwachsstreifen treten nur noch sehr schwach und unregel- mässig auf diesen stärker verdickten Flächen hervor, welche freilich vielfach abgebrochen sind, so dass dann die auf den Seiten der Rippen liegenden Anwachsfalten deutlicher sichtbar werden. Den Rippen entsprechen tiefe Einbuchtungen des Schalrandes, den Rinnen dagegen Zähne, welche hinter der Mitte der Schale bis zu 1.8”" vorspringen, nach hinten und besonders ganz vorn vielleicht halb so viel. 1148 10. Cardiadae. Die Stücke von Westeregeln stehen dem ächten (©. porulosum Lam., das mir von einer Anzahl französischer und englischer Fundorte (auch von Brockenhurst) vorliegt, jedenfalls sehr nahe, unterscheiden sich von diesem jedoch in etwas durch die Sculptur, indem die Radial-Leisten dünner und auf ihrer oberen Kante nie so stark verdickt sind, wie bei jenen auf der Mitte und nament- lich auch vorn; zudem beträgt die Zahl der Rippen, wie auch DESHAYES angiebt, mindestens 32, also ein wenig mehr. Dies echte Ü. porulosum varürt aber in der Gestalt und in der Dicke der Leisten, sowie auch in dem Auftreten der Durchbohrungen der Leisten an ihrer Basis sehr erheblich; ich möchte daher die unter-oligocäne Form doch nur als var. tectifera unterscheiden. 7. Cardium reetispina v. KoENENn. Taf. LXXVI, Fig. 5a, b, c, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Atzendorf, Unseburg. Von Unseburg habe ich 6 meist stark beschädigte Schalen, von Atzendorf eine solche, und von Lattorf ausser einem Bruch- stück die abgebildete linke Klappe, die grösste von allen, welche 8,1" Höhe, 7,7 = Breite und 3,4" Dicke hat. Der Wirbel ist deutlich vorwärts gerichtet und ragt um etwa lm über den Schlossrand hervor; hinter ihm liegt eine deutliche Einsenkung, welche sich nach unten allmählich ausgleicht und dann bis zum hinteren Schalrande in eine flache Wölbung übergeht. Dieser ist daher flacher gekrümmt, als der untere und vordere Theil des Schalrandes, welche ziemlich gleichmässig gebogen sind, ent- sprechend der sonst gleichmässigen Wölbung der Schale. Die hintere Seite derselben ist somit einigermaassen höher und geht mit kurzer Biegung in den Schlossrand über, welcher auf 3"» Länge hinter dem Wirbel und knapp 2” vor demselben nur ganz schwach gekrümmt ist. Die Schale trägt gegen 40 hohe, oben platte Radialrippen, welche auf der Mitte durch reichlich halb so breite Furchen von einander getrennt werden; auf dem vorderen Theile der Schale werden die Furchen etwa um die Hälfte breiter und auf dem 10. Cardiadae. 1149 hinteren etwas schmaler. In den Furchen werden ziemlich regel- mässige, tiefe Ritzen sichtbar, welche den Anwachsstreifen ent- sprechen und wenig über 0,1”" von einander entfernt sind. Die Rippen tragen ziemlich regelmässige, steil aufgerichtete, schuppige Spitzen, welche fast so breit wie die Rippen, in der Mitte stark rückwärts eingebuchtet und von Mitte zu Mitte durchschnittlich etwa 0,3 == von einander entfernt sind. An solchen Stellen, wo sie abgebrochen sind, finden sich vertiefte Gruben auf den Rippen. Der Rand der ziemlich dicken Schale wird durch die Rippen gezähnelt und zwar besonders hoch auf der hinteren Seite. Die beiden Schlosszähne der linken Klappe sind ganz von einander getrennt und ziemlich spitz, der obere jedoch etwas schräg und erscheint wie eine Verlängerung des hinteren Schloss- randes, welcher verdickt ıst und am Wirbel nicht mit dem vorderen Schlossrande zusammenhängt; dieser ist dicht vor dem Wirbel ziemlich stark nach oben ausgebreitet und durch eine Grube von dem etwa 1,8 =" vor dem Wirbel liegenden vorderen Seitenzahn getrennt. Der hintere Seitenzahn bildet nur eine Anschwellung des Schlossrandes, welche sich etwas über 3 =” hinter dem Wirbel am höchsten erhebt. Die Muskeleindrücke sind wenig deutlich, anscheinend ziem- lich gross und liegen wohl zur kleineren Hälfte noch unter den Seitenzähnen. Der Manteleindruck ist nicht zu erkennen. In der Gestalt der Spitzen auf den Rippen ist mit unserer Art nahe verwandt das eocäne Ü. asperulum Lam., doch hat dieses alternirend stärkere und schwächere Rippen und ‘in den Furchen eine sehr viel feinere Sculptur, während bei C. convexum DESH. die Schuppen weniger steil aufgerichtet sind. 8. Cardium flexinodum v. KoEnEn. Taf. LXXVII, Fig. 14a, b, e, d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die einzige vorliegende linke Schale hat 6,25 ”® Höhe, 6 "" Breite und 2,4 == Dicke. Der Wirbel ragt nur etwa 0,5 ”” über den Schlossrand hervor, ist nur mässig nach vorn gerichtet und von Abh, X, 5. 75 1150 10. Cardiadae. hinten durch eine Einsenkung deutlicher begrenzt, welche sich bis um hinteren Schalrande ganz verflacht, aber doch bedingt, dass dieser auf fast 3"® Länge ziemlich gerade verläuft. Unten stösst er in einer stumpfen, abgerundeten Ecke mit dem unteren Schalrande zusammen, welcher zunächst nur schwach gekrümmt ist, aber schon vor der Mitte der Schale eine stärkere Biegung annimmt, mit welcher der Schalrand dann bis zum Wirbel ziemlich einen Halbkreis beschreibt. Oben geht der hintere Schalrand mit etwas stärkerer Krümmung in den Schlossrand über. Die Schale ist vor der stumpfen und abgerundeten Kante, welche die Einsenkung begrenzt, ziemlich gleichmässig gewölbt und trägt dort 29 platte Rippen, welche etwa 3mal so breit, wie ihre stark vertieften Zwischenräume, und am Rande von Mitte zu Mitte etwas über 0,3 "® breit sind. Auf der hinteren Seite finden sich 11 etwa ebenso breite, aber deutlich gewölbte Rippen, welche nur von vorn durch scharfe Kanten gegen die Furchen zwischen ihnen scharf begrenzt sind, nach hinten aber allmählich zu ihnen abfallen. Auf den meisten Rippen sind mit Hülfe einer scharfen Loupe einzelne sehr feine Querstreifen zu erkennen, welche nach oben eingebuchtet sind; auf der vorderen Hälfte der Schale findet sich aber auf 12 Rippen noch eine grössere Zahl von Querleisten erhalten, welche ebenfalls nach oben eingebuchtet sind und ein wenig über die Seiten der Rippen hinweg ragen; sie haben einen rundlichen Querschnitt, sind dicht gedrängt, von Mitte zu Mitte etwa 0,12”” von einander entfernt und jedenfalls nur mit einer sehr dünnen Lamelle auf den Rippen angeheftet; vermuthlich haben alle Rippen, auch die auf der hinteren Schalseite, ähnliche Orna- mente getragen. Der Schalrand ist unter den Rippen gekerbt. Die Schloss- zähne sind ganz von einander getrennt; der obere erscheint als stumpfer Höcker auf dem vordersten Theile des verdickten Ligament- trägers. Der vordere Seitenzahn liegt mit seiner höchsten Er- hebung ca. 1 "® vor dem Wirbel und wird durch eine tiefe Grube vom Schlossrande setrennt; der hintere erscheint nur als An- schwellung des Randes, welche 2 ”® hinter dem Wirbel am stärksten ist und dann gleich verschwindet, unter welcher aber eine enge Grube sichtbar ist. Berne er 10. Cardiadae. 1151 Der hintere Muskeleindruck ist rundlich, liegt hinter dem hinteren Seitenzahn und hat reichlich 1 "® Durchmesser; der vordere ist mehr dreieckig, ein wenig kleiner und liegt vor dem vorderen Seitenzahn. Der Manteleindruck ist wenig deutlich. Von den eocänen Arten hat ©. multisguamatum in der Sculptur einige Aehnlichkeit mit der unsrigen, doch ist der Durchschnitt der Querleisten anscheinend ein ganz anderer, und diese sind weiter von einander entfernt. Untergattung: Divarieardium DoLurus. 9. Cardium depressum v. KoEnEn. Taf. LXXVII, Fig, 2; 3; 4; 5. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg. Von Unseburg habe ich nur eine beschädigte, kleine Schale, von Lattorf dagegen 14 zum Theil recht grosse, obwohl bei ihrer Dünnschaligkeit und grossen Zerbrechlichkeit fast alle beschädigt oder doch etwas verdrückt sind. Die grösste Schale ist 23 m hoch, 36 "” breit und 8 "" dick gewölbt. Der Umriss ist schräg -eiförmig, vorn wesentlich schwächer gekrümmt, als hinten nach unten, variirt aber einigermaassen, frei- lich wohl zum Theil in Folge der Verdrückung, durch welche namentlich der Wirbel gewöhnlich beschädigt ist. Dieser ragt nur um 1 bis 1,5% über den Schlossrand hervor und ist nur ganz schwach nach vorn gerichtet, erscheint jedoch hinten wesent- lich höher als vorn, da er dort durch eine Einsenkung schärfer begrenzt ist; bis zum Schalrande verschwindet diese Einsenkung meist ganz und bedingt, wenn dies nicht vollständig erfolgt, eine ganz flache Einbuchtung des hinteren Schalrandes, welcher dann zwischen dieser und dem hinteren Seitenzahn etwas stärker ge- krümmt ist. Vor dieser Einsenkung liegt die stärkste Wölbung, und der hintere Theil dieser Wölbung trägt gegen 10 flache, durch schmale Furchen getrennte Radialstreifen, welche bei grossen Schalen von Mitte zu Mitte etwa 0,7”" breit werden, während 75* 1152 10. Cardiadae. der Haupttheil der Schale von ganz flachen Streifen bedeckt ist, welche mit der Structur zusammenhängen und nur etwa 0,5 m breit werden. In der hinteren Einsenkung liegen 3 oder 4 breitere, ziemlich platte Streifen, und der hinterste Theil der Schale ist feiner, aber undeutlicher und unregelmässig gestreift. Alle Ra- dialstreifen bedingen eine mehr oder minder deutliche Kerbung des Schalrandes. Ausser zahlreichen, zum Theil von feinen Absätzen begleiteten Anwachsstreifen, sowie von schmaleren oder breiteren, dunkleren und helleren Zonen, trägt die Schale auf ihrer vorderen Hälfte erhabene, fadenförmige, transversale Linien, welche etwas wellig verlaufen, bei grossen Stücken durchschnittlich etwa 0,7 "® von einander entfernt sind, am vorderen Rande und auf dem vordersten Viertel der Schale am stärksten hervortreten und sich von da nach hinten bedeutend verflachen. Die vorderen Seitenzähne sind in beiden Schalen recht kräftig und mit ihrer höchsten Erhebung 5 bis 6 "® vom Wirbel ent- fernt; der hintere Seitenzahn wird in der linken Schale nur durch die darunter liegende Grube deutlich, unter welcher eine leisten- förmige Anschwellung der Schale folgt. In der rechten Schale ist er recht stark und lang und mit seiner höchsten Erhebung etwa 10 ® vom Wirbel entfernt. Die Wirbelzähne sind ziemlich schwach, und besonders der obere ist in der rechten Schale nur als eine Anschwellung des Schlossrandes entwickelt, in der linken dagegen als eine kurze Leiste, welche die hinter dem unteren Zahn liegende Grube schärfer begrenzt. Die Muskeleindrücke sind nicht sonderlich deutlich und nur an ein Paar kleinen Schalen zu erkennen; der hintere liegt hinter dem hinteren Seitenzahn, ist anscheinend etwa 3mal so lang, wie breit, und oben abgerundet, unten ziemlich spitz; der vordere ist rundlich-oval und liegt nur zum kleinsten Theile noch vor dem vorderen Seitenzahn. Dem Manteleindruck entspricht wohl eine ganz flache Ein- senkung, welche bei grossen Schalen zuweilen 3", nach hinten 2) sogar 4 ”® vom Schalrande sichtbar wird. 10. Cardiadae. 1153 10. Cardium pertumidum v. KoEnen. Taf. LXX VII, Fig. 6a, b; 7a, b; 8a,-b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe 3 beschädigte Schalen, von welchen die grösste 18,5 ®® hoch, 17,5 ”® breit und ca. 7,5 ”® dick ist, während das grosse, Fig. 6 abgebildete Stück aus der Sammlung der Königl. geologischen Landesanstalt zu Berlin ca. 23 =” hoch, 18,5 ®® breit und 9=m diek ist. Der Wirbel würde bei diesem über den Schalrand gegen 3 ”® hervorgeragt haben, bei dem zuerst er- wähnten etwas über 2"®; er ist merklich nach vorn gerichtet und hinten durch eine ziemlich tiefe Einsenkung schärfer be- grenzt, welche zwar nach unten, bis zu dem hinteren Schalrande, sich ganz verflacht, aber doch bedingt, dass dieser nur schwach gekrümmt ist. Zwischen dem hinteren Schalrand und dem Schloss- rand ist die Krümmung ziemlich stark und gleichmässig, und noch stärker ıst die zwischen ersterem und dem unteren Rande, welcher zunächst wesentlich flacher gebogen ist, aber dann mit stärkerer Krümmung unmerklich in den vorderen, in der Mitte etwas ab- geflachten Schalrand übergeht. Die Schale ist hinten erheblich höher und zugleich stärker gewölbt, als vorn, und die stärkste Wölbung läuft vom Wirbel nach dem unteren Ende des hinteren Randes. Von der Mitte dieser Wölbung an nach vorn trägt die Schale flache, rundliche, durch schmale, flache Furchen getrennte Radialstreifen, welche in der Mitte je eine feine, ganz flache Einsenkung haben und bei dem grössten Exemplare am Rande von Mitte zu Mitte etwa 0,4" von einander entfernt sind. Von der Mitte der stärksten Wöl- bung nach hinten folgen zunächst gegen 5 ähnliche Radialstreifen, deren Zwischenräume jedoch etwa ebenso breit, wie sie selbst, und von Mitte zu Mitte etwa 0,7"” von einander entfernt sind; die dann folgende Einsenkung und der ganze hinterste Theil der Schale ist glatt oder zeigt doch nur ganz undeutliche, breite Ra- dıialfalten. Ausser einzelnen flachen Absätzen und früheren Schal- rändern trägt die Schale auf ihrem vordersten Drittel breite, flache, 1154 10. Cardiadae. transversale Falten, welche nach hinten zu schwächer werden und dann verschwinden, nach vorn, am vorderen Schalrande dagegen zum Theil und stellenweise erhabene, von oben schärfer als von unten begrenzte Streifen tragen, welche unregelmässig öfters die Richtung etwas wechseln und bei der grössten Schale sogar zum Theil noch über das vorderste Drittel hinaus, noch etwas weiter nach hinten verlaufen. Der Rand der dünnen, zerbrechlichen Schale wird durch die Furchen zwischen den Radialstreifen flach gekerbt. Die Muskel- eindrücke und der Manteleindruck sind an keinem Exemplar zu erkennen. Die unteren Schlosszähne sind ziemlich dünn, aber spitz; der stumpfe obere Zahn der linken Klappe sitzt auf dem Schlossrande dieht unter dem Wirbel; der obere Schlosszahn der rechten Klappe ragt aus einer Leiste heraus, welche den unteren Zahn mit dem Schlossrande verbindet, und dieser ist vor dem Wirbel verdickt und gleichsam nach oben umgeschlagen. Untergattung: Fragum BoLTEn. ll. Cardium reniforme v. KOENEN. Taf. LXXVIL, Fig. 9a, b, c; 10a, b; 11a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf habe ich 5 zum grösseren Theile vollständige Schalen, von welchen die grösste 26,5 "® grösste Länge und 18 ”" grösste Breite bei 10 "® Dicke besitzt. Der Wirbel ragt um etwa 3 ®® über den Schlossrand vor, ist nicht unerheblich nach vorn gerichtet und erscheint von vorn und auch von hinten abgeplattet durch flache Einsenkungen, von welchen die vordere breiter ist, aber sich schnell ganz verflacht, die hintere jedoch zuweilen noch in der Nähe des hinteren Schalrandes erkennbar ist. Die starke Wölbung der Schale läuft vom Wirbel mit beträchtlicher Krümmung nach hinten bis zum unteren Schalrande, welcher ziemlich stark gebogen ist und allmählich in den vorderen und hinteren Schalrand über- geht; ersterer ist auf ca. 10"" Länge nur ganz flach gekrümmt und dann bis zum Wirbel allmählich immer stärker. Letzterer 10. Cardiadae, 1155 ist nur auf höchstens 7”® Länge ganz flach gekrümmt und geht dann in ziemlich gleichmässiger Biegung in den Schlossrand über. Das Schloss liegt grösstentheils hinter dem Wirbel; in der linken Klappe hat der stumpfe untere (hintere) Zahn einen ovalen Querschnitt und ist durch eine niedrige Brücke mit dem oberen verbunden, welcher nur als Höcker unterhalb des Wirbels auf der Innenseite des Schlossrandes hervortritt. In der rechten Klappe ist der untere Zahn ca. 2”® lang und knapp 1”” dick und gegen 2"® von der Spitze des Wirbels entfernt und wird durch eine schmale Furche vom Schlossrande resp. dem Ligamentträger getrennt; durch eine niedrige, rundliche Erhebung hängt er mit einem ovalen Höcker zusammen, welcher ein wenig hinter dem Wirbel sich auf dem Schlossrande erhebt; ein zweiter, etwas schwächerer und niedrigerer Höcker, welcher schräg dicht unter jenem, gerade unter dem Wirbel liegt, wird vom Schlossrande durch eine Zahngrube getrennt und ist wohl als vorderer Seiten- zahn zu betrachten. Der Schlossrand ist hinter dem Wirbel auf etwa 10 "® Länge, bis zum Ende des hinteren Seitenzahnes, über 1”” dick und trägt diesen in der linken Klappe als rundliche Erhebung, in der rechten Klappe dafür eine Furche, welche beiderseits durch ähn- liche, wenn auch schmalere Erhebungen begrenzt wird. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich, hat wenig über 2 == Durchmesser und liegt dicht vor dem Schloss, vom Schal- rande ca. 1,5 "® entfernt. Der hintere Muskeleindruck liegt grösstentheils hinter dem hinteren Seitenzahn, vom Schalrande etwa 2 "= entfernt und ist gegen 7 “® lang und gegen 5"” breit, ist aber nach innen und oben nicht deutlich begrenzt; auch der Manteleindruck ist nicht recht deutlich. Aussen ist die Schale bedeckt mit ca. 36 Radialrippen, welche auf der Mitte am breitesten (ca. 1" breit) sind, durch knapp halb so breite, tiefe Furchen von einander getrennt werden und oben ganz platt sind, doch so, dass eine jede hinten etwas höher und durch eine schärfere Kante begrenzt ist, als vorn. Dies ist auf dem ganzen hinteren sowie auf dem vordersten Theile der Schale noch weit stärker der Fall, so dass die Rippen dort dach- 1156 10. Cardiadae. förmig erscheinen. Auf der platten Fläche tragen sie aber feine, hohe, rückwärts eingebuchtete Lamellen, welche von Mitte zu Mitte etwa 0,2 ””® von einander entfernt sind, aber meist durch Abreibung ganz oder theilweise verloren gegangen sind. Nur auf der kleinsten Schale sind sie noch besser erhalten, und zwar auf der hinteren Hälfte der Schale mit ihrem oberen Rande scharf nach unten übergebogen, so dass sie stellenweise eine fortlaufende, schuppige Decke bilden. Auf der hinteren Seite ist auch wohl je die vierte oder fünfte Leiste etwas stärker und höher, als die dazwischen liegenden, und ausnahmsweise, auf der kleinsten Schale, vereinigen sich mehrere Lamellen zu einem dicken Stachel. Unsere Art steht dem Cardium rachitis Desn. jedenfalls sehr nahe, doch hat dieses auf der vorderen Hälfte der Schale etwa 6 Radialrıippen mehr. Leider sind meine Exemplare von Auvers zu sehr angewittert, um eine genauere Vergleichung zu gestatten. u a ee eur Le Wr ll. Lucinidae. Von den Zuciniden, wie S. P. WOODWARD sie auffasste, sind in neuerer Zeit von FISCHER und Anderen die Diplodontiden, Eryciniden etc. weit getrennt worden. An Luciniden im engeren Sinne ist das norddeutsche Unter-Oligocän auffällig arm im Ver- gleich mit dem Eocän des Pariser Beckens und dem Mittel- Oligocän des Mainzer und Pariser Beckens, während die Zahl der Eryciniden verhältnissmässig gross ist, obwohl von den kleinen, zerbrechlichen Arten der hierzu gehörenden Gattungen sicher nur ein Theil mir in vereinzelten Schalen in genügender Erhaltung vorliegt, ein anderer Theil mir aber gar nicht oder in zu schlechter Erhaltung bekannt ist. Gattung: Lucina BRUGUIERE. Von den 3 unter-oligocänen Lucina-Arten schliesst sich L. incomposita v. KOENEN zunächst an eocäne Formen an, für weiche FiscHEr (Manuel de Conch. S. 1143) die Untergattung Cavilucina aufstellte, Formen ohne Schlosszähne und hinteres Schild, aber mit sehr tiefer Lunula. ZL. squamosa ist dagegen wohl die erste Vertreterin der Untergattung Jagonia RECLUZ, mit stark entwickelten Schloss- und Seitenzähnen und gitterartiger Seulpiur. Sie geht in das Mittel- und Ober-Oligocän hinauf und schliesst sich an noch jüngere Arten wie L. eaigua EıcHw. und L. reticulata PoLı an. L. gracilis Nyst unterscheidet sich endlich von einzelnen eocänen und mittel-oligocänen Arten besonders da- durch,- dass das hintere Schild fehlt, die Lunula tief eingesenkt ist, und die Seitenzähne nur schwach entwickelt sind. 1158 11. Lucinidae. l. Lueina graeilis Nysr. Taf. LXXVIIL, Fig. 6a, b,e: 7a, b,c; 82, b, e. Lucina a Nysr, Coqu. foss. Belgique S. 132, Taf. VI, Fig. 8. > (v. Korxen, Zeitschr. d. Dutch, geol. Ges. XVII, S. 524.) (v. Korsen, Palaeontographica XVI, S. 154, Taf. XIV, Fig. 3.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Eggers- dorf, Atzendorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Hoesselt etc. Von Lattorf habe ich 16 meist gut erhaltene Schalen, welche bis zu 8,4 "= Durchmesser und bis zu 2,5 ”® Dicke haben, während ınir von Helmstädt und der Brandhorst bei Bünde nur je 2 be- schädigte Schalen, von Eggersdorf und Atzendorf je ein Bruch- stück und von Unseburg und Westeregeln je 4 Exemplare vor- liegen, unter welchen zwei doppelklappige. Die Stücke von Unse- burg und Westeregeln sind zum Theil etwas grösser, als die übrigen, und die Fig. 6 abgebildete Schale hat sogar 9,2 ”” Höhe, 9,7®® Breite und 2,7”® Dicke, und meine grösste Schale von Westeregeln 9,5 ”® Höhe, 10,7 ”® Breite und 3 ”® Dicke. Die Schalen variıren, wie sich schon aus diesen Maassen er- giebt, sehr erheblich in der Stärke der Wölbung sowohl, als auch ım Verhältniss der Breite zur Höhe, indem die eine oder die andere mehr oder minder überwiegt. Der Umriss ist zuweilen fast kreisrund oder doch rundlich- oval, abgesehen von der Umgebung des Wirbels, welcher besonders dadurch mehr hervortritt, dass vor ihm eine scharf begrenzte, ver- tiefte Lunula liegt, welche bei den Schalen von Lattorf gegen 1,5 ®® Jang und 0,5”® in jeder Schale breit ist; dafür ist der Schalrand hinter dem Wirbel auf ca. 4”"" Länge, so weit die Ligamentgrube reicht, nur ganz schwach gekrümmt. Gewöhnlich ist nur der untere Schalrand gleichmässiger gebogen und durch eine kürzere Biegung von dem flacher ge- krümmten hinteren Rande getrennt, nach welchem vom Wirbel eine mehr oder minder deutliche Abflachung der Wölbung der Schale verläuft. Ausserdem ist die Schale vorn, unterhalb der die Lunula begrenzenden, rundlichen Kante recht deutlich eingesenkt, 11. Lueinidae. 1159 und der Schalrand dort dementsprechend auf ca. 2,5 "= Länge meist nur ganz flach gekrümmt. Die Schale ist bedeckt von erhabenen Anwachsrippchen, welche bei mässig grossen Schalen durch ganz schmale Furchen von ein- ander getrennt werden, von Mitte zu Mitte etwa 0,2” von ein- ander entfernt sind und nach unten flacher abfallen, als nach oben; bei grossen Stücken werden sie zuletzt ein wenig breiter, aber auch weniger regelmässig, und einzelne dünnere Rippchen scheinen früheren Wachsthumsstillständen zu entsprechen. Auf der hinteren und vorderen Abflachung der Schale erheben sich einzelne Rippen zu dünnen Lamellen, indem die übrigen ver- schwinden. Der Schalrand ist glatt und zeigt nur ausnahmsweise flache Falten, wie bei der Fig. 7 abgebildeten Schale. Jede Klappe trägt 2 kurze, aber deutliche Schlosszähne, aber nur mehr oder weniger deutliche Spuren von Seitenzähnen; im Bereiche der Lunula greift der Schalrand der rechten Schale nicht unbedeutend über den der linken Schale über. Der vordere Muskeleindruck ist an keinem Exemplar deutlich zu erkennen, scheint sich aber nicht über das vordere Drittel der Schale — vom Wirbel aus im Bogen gemessen — hinaus zu erstrecken; der hintere wird durch eine breite, vom Wirbel nach dem hinteren Rande verlaufende Anschwellung der Schale begrenzt, bleibt etwa 0,5”2 vom Schalrande entfernt und ist reichlich 1”” breit. Untergattung: Cavilueina FiscHEr. 2. Lucina incomposita v. KoENEN. Taf. LXXVIL, Fig. 15a,b,c; 16a,b; 17a,b; 18a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln. Es liegen mir 4 einzelne Schalen und ein zweiklappiges Stück vor, welche zum Theil leidlich gut erhalten sind, aber in der Gestalt bedeutend variiren. Die grösste Schale ist 26 "" breit, 23,5 = hoch und 7,5 "® dick gewölbt. Der Wirbel ist sehr stark nach vorn gedreht, aber wenig aufgetrieben; unter ihm ist die Schale tief eingesenkt, doch ohne schärfere Begrenzung der Lunula. Der Umriss der Schale ist im Allgemeinen abgerundet- 1160 11. Lueinidae. viereckig, oben schmaler als unten, und am hinteren Ende des Schlossrandes ziemlich gleichmässig abgerundet; dieser selbst ist mehr oder minder stark gekrümmt und enthält oben die tief ein- gesenkte Ligamentgrube, welche fast 1"" breit und bis zu 15 "= lang ist, im Bogen gemessen. Die Schlossfläche ist bis zu 2"" breit, aber ziemlich eben und trägt in der linken Klappe nur eine flache, vom Wirbel schräg nach hinten und unten verlaufende Furche, welcher wohl ein undeutlicher Schlosszahn in der rechten Klappe entsprach; Seitenzähne fehlen anscheinend ganz. Durch wulstige und warzige Anschwellungen im Innern sind die grösseren Klappen bis zu 3 ”” stark verdickt, besonders unterhalb der Schlossfläche; der ver- tiefte Manteleindruck begrenzt diese Verdickung nach unten und bleibt vom unteren Schalrande fast 3 ”® entfernt. Der vordere Muskeleindruck ist bei der grössten Klappe 9 "” lang, etwa 2,5 ”® breit und vorn knapp 1”, nach hinten fast 5” vom Schalrande entfernt; der hintere ist nierenförmig, gegen 8” Jang, unten 4"”” breit und vom Schalrande gegen 1”” entfernt. Aussen ist die Schale in der Jugend bis zu etwa 5 ®= Durch- messer ziemlich gleichmässig gewölbt und war rundlich; später bildet sich mehr oder minder deutlich in der Mitte sowie in der Nähe des vorderen Schalrandes je eine etwas stärkere Wölbung aus, welche sich später wieder verflacht, aber doch an ihrem unteren Ende ein Herausbiegen des Schalrandes und somit den erwähnten viereckigen Umriss der Schale bedingt. Diese ist be- deckt von zahlreichen, etwas unregelmässigen, oft nur 0,25 ”® von einander entfernten Anwachsstreifen, welche durch tiefe, schmale Furchen von einander getrennt werden und über diese etwas nach unten übergreifen. Es bilden sich dadurch besonders auf dem vorderen und dem hintersten Theile der Schale blättrige Leisten aus, und nach dem unteren Rande zu werden sie wesentlich höher und treten zum Theil als blättrige Absätze hervor. In der Jugend, bis zu 3”” von der Spitze des Wirbels, erheben sich die Anwachs- streifen überall zu dünnen Leisten. Die kleine, Fig. 15 abgebildete rechte Schale scheint von einem kleinen Individuum unserer Art herzurühren, bei welchem 11. Lucinidae. 1161 die Gestalt noch regelmässiger, und die Schlossfläche nicht ver- dickt ist. In der Gestalt hat unsere Art einige Aehnlichkeit mit der L. gibbosula aus dem Mittel- und Ober-Eocän des Pariser Beckens, ist aber weit grösser, hat nicht die deutlichen Schlosszähne und die wohlbegrenzte Lunula derselben und gehört wohl zu der Section (avilucina FISCHER, zu welcher Cossmann (Catalogue ill. de Paris II, S. 35) 5 Arten aus dem Eocän des Pariser Beckens stellte. Untergattung: Jagonia Reoruz. d. Lueina squamosa Lam. Taf. LXXVII, Fig. 9a, b,c; 10a, b. Lucina squamosa Lam. (Sanpgerger, Mainzer Becken S. 320, Taf. XXVII, Fig. 2.) » > » (Desnayes, Anim. sans Vert. de Paris II, S. 676, Coqu. foss. I, S. 106, Taf. XVII, Fig. 12— 14.) » » » (Spever, Palaeontogr. XVI, S.38 und Bivalven von Cassel, Taf. XIII, Fig. 1.) Vorkommen. Unter - Oligosän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Mittel- Oligocän: Mainzer und Pariser Becken. Ober-Oligocän: Detmold, Cassel. Von Bünde habe ich 10 kleinere, zum Theil beschädigte Schalen ausser der grossen, Fig. 10 abgebildeten, welche 6,8 "" hoch, 7”=” breit und 2,1 ”" dick ist, von Lattorf nur 5 kleine Schalen, von welchen die grösste 3,2”” hoch, 4” breit und 2. Kausdiekz ist. Die Schalen variıren nicht unbedeutend in der Gestalt, indem der Wirbel mehr oder weniger hervorragt, und der vordere Theil der Schale, welcher durchschnittlich etwa doppelt so breit ist, wie der hintere, mehr oder minder stark verlängert ist. Die Schale ist schräg-oval, vorn ziemlich ebenso hoch, wie binten, obwohl der Wirbel merklich hervorragt; vor demselben liegt eine scharf begrenzte Lunula, welche bei der grössten Schale 2,5 "= lang und (,6®" breit ist; der hinterste Theil der Schale, welche vorn etwas stärker gewölbt ist, als hinten, und wesentlich 1162 11. Lucinidae. stärker, als auf dem grössten, mittleren Theile, zeigt eine schwache Abflachung. In geringer Entfernung vom Wirbel erscheinen zuerst die Anwachsrippen und gleich darauf gegen 12 breite, durch schmale Furchen getrennte Radialrippen, von welchen die vordersten und auch die hintersten sich bald durch Einschiebung oder Theilung vermehren, während bei den übrigen eine solche Vermehrung nur in geringerem Maasse und unregelmässig erfolgt. Am Schalrande sind die Rippen rundlich, mässig hoch und durch schmale Furchen von einander getrennt, auf dem Stück von Lattorf meist 0,3 bis 0,42 breit, bei dem grossen von Bünde 0,5 "® breit; im Alter werden sie verhältnissmässig flacher und zuweilen ziemlich un- deutlich. Breite Anwachsstreifen, welche nach unten, nach dem Schal- rände zu, weit schärfer begrenzt sind, als von oben, laufen in Abständen von durchschnittlich etwa 0,15 *® über die Schale hin- weg und bewirken eine zierliche Kerbung der Radialrippen, auf welchen sie sich höher erheben. Der Schalrand wird bei jüngeren Schalen meist durch die Rippen flach gefältelt, bei grösseren ist er glatt. Die Schlosszähne sind wohl entwickelt, wenn auch nicht sonderlich stark. Der vordere Seitenzahn tritt besonders stark hervor, wird vom Schalrande durch eine tiefe Grube getrennt und liegt am vorderen Ende der Lunula. Der hintere Seitenzahn wird in der rechten Klappe nur durch eine Anschwellung des ver- längerten Ligamentträgers gebildet, in der linken ist er deutlich vom Schalrande durch eine Grube getrennt. Der vordere Muskeleindruck ist verhältnissmässig kurz, be- ginnt dicht vor dem vorderen Seitenzahn und läuft mit geringer Krümmung, stark gegen den Schalrand divergirend, nicht ganz bis zum Ende des vorderen Viertels der Schale. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig und liest unter dem hinteren Seiten- zahn, ziemlich nahe dem Schalraude. Der Manteleindruck ist bei grösseren Schalen etwa 1"" vom Schalrande entfernt, ist jedoch nicht immer deutlich. Mit den mittel-oligocänen Vorkommnissen, von welchen mir 11. Lueinidae. 1163 namentlich von Waldböckelheim zahlreiche Exemplare in allen Grössen vorliegen, scheinen die unter-oligocänen recht gut in allen Punkten übereinzustimmen. Gattung: Diplodonta Bronn. CossMmann (Catalogue illustre II, S. 21) hat den Namen Mysia Lrach dem Namen Diplodonta BRONN vorgezogen, weil er älter sei; ich behalte aber nach dem Vorgange von FISCHER und der meisten übrigen Autoren den letzteren Namen bei, da die Gattung Mysia ursprünglich für verschiedenartige Formen aufgestellt worden ist, und der Name keineswegs allgemeinen Eingang gefunden hat. Die beiden Arten des Unter-Oligocäns gehören zu Gruppen der Gattung, welche vom Eocän an verbreitet sind, D. dechivis v. KoENEN zur Gruppe der recenten D. dilatata PHiL. und D. Vin- centi v. KOENEN zur Gruppe der D. grata DesnH. 1. Diplodonta Vincenti v. KoEnEn. Taf. LXXIX, Fig. 1a, b; 2a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 2 einzelne Schalen und 2 zweiklappige Exemplare vor, von welchen letzteren ich die Fig. la, b abgebildeten von ein- ander getrennt habe, um die Schlösser freizulegen. Leider sind alle Stücke etwas verdrückt und beschädigt, ergänzen sich aber gegenseitig. | Die kaum verdrückte, aber kleinste der Schalen ist 18 "” hoch, 21,5” breit und gegen 5”" dick gewölbt, während andere bis zu 27°” breit und gegen 8"® dick werden. Der Wirbel ist ver- hältnissmässig stark nach vorn gerichtet, ragt um fast 2 "® über den Schlossrand hervor und liegt dicht hinter dem vordersten Drittel der Schale, welche vorn ziemlich gleichmässig abgerundet ist, nach unten aber eine flachere Krümmung erhält, so dass der untere Schalrand bis dicht hinter die Mitte der Schale nur schwach gebogen ist und hier fast parallel mit dem hinteren Schlossrande verläuft; dann biegt er sich ziemlich kurz um und läuft, wenn 1164 11. Lucinidae. auch etwas gekrümmt, um ca. 40 Grad mehr nach oben bis zu einer ganz abgerundeten Ecke, an welcher er unter ca. 120 Grad den ebenfalls nur flach gebogenen hinteren Schalrand trifft; dieser biegt sich ziemlich gleichmässig und allmählich zum hinteren Schlossrande um, gegen welchen er mit ca. 110 Grad geneigt ist. Die stärkste Wölbung liegt dicht hinter der Mitte der Schale; über ihr läuft eine flache Einsenkung vom Wirbel nach der unteren Hälfte des hinteren Schalrandes, und darüber folgt eine ganz flache Wölbung bis zum hinteren Schlossrande. Vor der Mitte ist die Schale flacher gewölbt und erst weiter nach vorn wieder stärker. Die Sculptur besteht aus unregelmässigen, feinen und stärkeren, faltigen Anwachsstreifen, welche auf der unteren Hälfte der Schale immer mehr mit blättrigen Absätzen abwechseln; mit Hülfe der Loupe erkennt man aber auch überall zahlreiche rundliche Grüb- chen, welche höchstens 0,1" Durchmesser haben und durch- schnittlich etwa ebenso weit von einander entfernt sind. Die Schlossfläche ist verhältnissmässig dick, besonders hinten, wo die rechte Klappe an Stelle eines Seitenzahnes eine lange, stumpfe Kante trägt. Der vordere Schlossrand zeigt dagegen eine etwa 7=® Jange Grube und in der rechten Klappe darüber, in der linken darunter, eine entsprechende Kante, freilich ohne jede Spitze oder Hervorragung, wie solche bei eigentlichen Seitenzähnen aufzutreten pflegen. Der hintere Schlosszahn der rechten Klappe ist, ganz ab- gesehen von seinem tiefen Spalt, etwa doppelt so stark, wie der vordere, und fast doppelt so stark, wie der weit schwächer ge- spaltene vordere Zahn der linken Klappe, und dieser ist nicht ganz doppelt so stark, wie der hintere. Das Innere der Schalen ist mit Gestein erfüllt, welches sich bei ihrer Zerbrechlichkeit nicht wohl entfernen lässt. D. Vincenti schliesst sich an einzelne Arten des Pariser Beckens, wie D. grata DESHAYES (Anim. s. Vert. de Paris S. 611, Taf. XLVIl, Fig. 3—5) in Gestalt und Sculptur sowie auch durch die dicke Schlossfläche zunächst an, lässt sich von dieser jedoch sehr wohl unterscheiden. 11. Luceinidae. 1165 Ob Nyst mit dem Namen D. puncturata unsere Art oder die D. transversaria COSSMANN gemeint hat, wie dieser (Catalogue ill. II, S. 23) es für möglich hält, lässt sich kaum entscheiden; jedenfalls verdient sein Name nicht berücksichtigt zu werden, da er ohne Beschreibung angeführt worden ist. 2. Diplodonta deelivis v. KoENEn. Taf. LXXIX, Fig. 3a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, ? Brandhorst bei Bünde. Von der Brandhorst bei Bünde habe ich nur eine stark be- schädigte rechte Klappe, von Lattorf ausser der abgebildeten rechten Klappe nur noch eine weit kleinere, beschädigte linke, welcher namentlich das Schloss fehlt; erstere ist 18”® hoch, 20”® breit und 4,5 "" dick gewölbt Die Schale ist hinten wesentlich stärker gewölbt, als vorn, und verhältnissmässig stark ungleich- seitig, da der Wirbel dicht hinter dem vordersten Drittel liegt, und die Schale hinten erheblich höher ist, als vorn. Der Schal- rand ist vorn ziemlich gleichmässig abgerundet, unten und hinten dagegen erheblich flacher, und nur da wieder stärker gebogen, wo der hintere Schalrand ın den unteren, sowie ın den hinteren Schlossrand übergeht. Der hintere Schlossrand ist auf 8”" Länge ziemlich gerade, der vordere auf ca. 6"" Länge; beide bilden am Wirbel einen Winkel von etwa 130 Grad. Der hintere Schloss- zahn ist etwa 1,5"” lang und in ganzer Länge, auch oben, deut- lich gespalten und wird durch eine reichlich ebenso breite Grube von dem noch nicht halb so breiten vorderen Zahn getrennt, welcher etwa 1”" lang ist und nur. durch eine enge Furche vom Schloss- rande getrennt wird. Sowohl der hintere, als auch besonders der vordere Schlossrand trägt eine deutliche, wenn auch mässig tiefe, lange Grube, welche vom Wirbel ausläuft und sich nach vorn, be- ziehentlich nach hinten verflacht. Der hintere Muskeleindruck ist gegen 5”" lang und in der Mitte kaum ein Drittel so breit, verjüngt sich nach oben und unten beträchtlich und liegt hinter dem hinteren Schlossrande, oben nur 0,5== vom Schalrande entfernt; der vordere Muskel- Abh. x, 5. 76 1166 11. Lucinidae. eindruck liegt noch unter dem vorderen Schlossrande, ist aber nur theilweise zu erkennen. Der Manteleindruck ist 2”” vom Schal- rande entfernt, und je 2%” weiter nach innen sind noch 2 Ein- senkungen der Schale vorhanden. Aussen lässt die Schale feine Anwachsstreifen erkennen, welche auf dem unteren Drittel jedoch höher und von einzelnen, zum Theil etwas blättrigen Schalabsätzen begleitet werden. Durch geringere Wölbung scheint sich unsere Art wesentlich von den eocänen Arten Englands und des Pariser Beckens zu unterscheiden, die ihr in der Gestalt zum Theil einigermaassen gleichen. Gattung: Sportella DESHAYESs. Sportella explanata v. KoENEn. Taf. LXXIX, Fig. 10a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S. Die einzige vorliegende linke Klappe ist 2,9 ”® hoch, 3,6 ®” breit und 0,65 ”® dick gewölbt. An dem kleinen, merklich nach vorn gerichteten Wirbel, welcher etwa um die Hälfte weiter vom hinteren Schalrande entfernt ist, als vom vorderen, bilden die Schlosskanten einen Winkel von etwa 140 Grad, doch ist die vordere etwas eingebuchtet, und an der hinteren ist ein dünner, etwa 1,2 ®® langer Vorsprung vorhanden, welcher wohl als Ligament- träger zu deuten ist. Beide biegen sich erst ganz schwach, dann ber allmählich stärker nach unten, und der vordere Schalrand ist erheblich stärker gekrümmt und zugleich niedriger, als der hintere; der untere Schalrand ist nur schwach gebogen und biegt sich vorn und hinten ziemlich gleich schnell in die Höhe. Gegen den unteren Schalrand ist der vordere Schlossrand mindestens noch einmal so stark geneigt, wie der hintere. Aussen trägt die Schale eine Anzahl ganz flacher Anwachs- falten, welche nur auf den oberen zwei Dritteln regelmässiger und deutlicher hervortreten. N Die Schlossfläche ist ziemlich schmal; der niedrige hintere Schlosszahn bildet mit dem hinteren Schlossrande einen Winkel 11. Lueinidae. 1167 von ca. 50 Grad und liegt zwischen den Zahngruben für die Zähne der rechten Klappe. Dicht vor dem Wirbel beginnt an dem dünnen vorderen Schlosszahn sehr hoch der dünne vordere Seitenzahn, welcher eine hohe Leiste des Schlossrandes bildet, sich nach vorn allmählich senkt und ca. 1"" vor dem Wirbel verschwindet; dort liegt innen eine flache Zahngrube, etwas ver- tieft gegen den Rand, und eine ebenfalls nur flache, aber längere Zahngrube beginnt knapp 1" hinter dem Wirbel und verflacht sich nach hinten immer mehr. Leider ist das Schloss ein wenig abgerieben. Die Muskeleindrücke sind wenig deutlich, scheinen sich aber etwa bis zur Mitte des vorderen, beziehungsweise hinteren Randes hinabzuziehen. Der Schalrand ist dünn und scharf, verdickt sich aber merk- lich nach innen bis zu einer stumpfen, etwa 0,25 ”® von ihm entfernten Kante, über welcher anscheinend der Manteleindruck liegt. Eine weit kleinere, beschädigte rechte Klappe könnte allen- falls derselben Art angehören, ist aber zu klein und zu unvoll- ständig, um eine genaue Bestimmung zu gestatten. Durch noch etwas gedrungenere Gestalt scheint S. ewplanata sich von S. depressa DESH. und anderen Arten des Pariser Beckens zu unterscheiden. S. explanata zeigt wohl einige Aehnlichkeit mit der mittel-oligo- cänen $S. Dunkeri v. KOENEN, unterscheidet sich von ihr jedoch leicht durch die höhere Gestalt. ns 12. Erycinidae. Die Familie der Erycinidae mit den Gattungen Eryeina, Lepton, Kellia etc. hatte WoopDWwARD nicht unterschieden, ich möchte sie aber doch annehmen, da die dazu gehörigen kleinen, dünnschaligen Formen auch durch die Unterbrechung der Schloss- platte weiter von den eigentlichen Zuciniden abweichen. Gattung: Eryeina LAMARCcK. CossMANnN beschränkt (Catalogue ill. de Paris II, S. 56) die Gattung Erycina auf solche Arten, bei welchen die Seitenzähne nahe dem Schlossrande liegen und der Schlosszahn nahe dem vorderen Seitenzahn und vor der dreieckigen Ligamentgrube liegt, welche die Schlossplatte schräg hinter dem Wirbel unterbricht, während bei der sehr nahe verwandten Gattung Lepton die Seitenzähne durch breite Gruben vom Schlossrande getrennt werden, und das Schloss selbst symmetrischer ist. CossMmAnNn führt 26 Eryeina- Arten aus dem Eocän des Pariser Beckens an, deren Typus E. pellueida Lam. ist, und bemerkt, dass die derartig begrenzte Gattung in den jetzigen Meeren nicht mehr existirt. In der Stellung und Stärkung der Schlosszähne variiren jedenfalls die von Ü0SSMANN jetzt noch zu Erycina gestellten Arten des Pariser Beckens ganz ausserordentlich. An die eocäne E. Defrancei RECL. schliesst sich aber wohl die unter-oligocäne E. exigua v. KOENEN zunächst an. Das von Pnıtippı (Palaeontographica I, S. 57) erwähnte Exemplar von Österweddingen der Heyse’schen Sammlung habe ich in dieser nicht gefunden. 12. Eryeinidae. 1169 Eryeina exigua v. KoENENn. Taf. LXXIX, Fig. 8a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 2 allein vorliegenden rechten Klappen ist die eine ein wenig grösser, als die andere, aber etwas beschädigt. Jene ist 1,3 ©® hoch, 2“ breit und knapp 0,5 "= dick gewölbt. Die Schale ist quer-oval, glänzend-glatt und lässt ausser sehr feinen Anwachsstreifen auf ihrer unteren Hälfte etliche verhältnissmässig starke, faltenartige Absätze erkennen. Der kleine Wirbel liegt dicht vor dem hinteren Drittel der Schale, welche vorn wesentlich niedriger ist, als hinten. Die Schlosskanten treffen sich am Wirbel unter einem Winkel von etwa 130 Grad; die vordere ist ziemlich gerade, die hintere ein wenig gekrümmt, biegt sich aber hinten allmählich schneller zu dem ziemlich gleichmässig gekrümmten hinteren Schalrande um, und dieser geht mit schnell abnehmender Krümmung in den fast geraden unteren Schalrand über, welcher sich vorn allmählich immer schneller zu dem vorderen Rande aufbiegt. Der verhältnissmässig starke Schlosszahn ist mit ca. 30 Grad gegen den vorderen Schlossrand geneigt und berührt noch den Anfang der langen, gegen den Schlossrand vertieft liegenden Leiste, welche mit diesem eine lange Grube für den Seitenzahn der anderen Klappe begrenzt, aber nach vorn ein wenig gegen den Schlossrand divergirt und erst vorn etwas höher wird. Hinten erhebt sich der Schlossrand fast bis zur Mitte der hinteren Seite zu einer dünnen Leiste, und dicht vor deren Ende findet sich innen, etwas tiefer liegend, eine kurze Grube, welche nach innen durch eine rundliche Leiste begrenzt wird. Die Ligamentgrube liegt stark vertieft hinter dem Schloss- zahn und wird hinten durch eine Anschwellung der Schale scharf begrenzt. Die Muskeleindrücke sind nicht deutlich zu erkennen, ebenso wenig wie der Manteleindruck, falls er nicht zusammenfällt mit einem der auch im Innern heryortretenden, faltigen Absätze der Schale, 1170 12. Eryeinidae. Unsere Art nähert sich einzelnen Formen des französischen Mittel-Eocäns wie E. Defrancei RECL., ist aber verhältnissmässig breiter. Gattung: Kellia Turron. Für die Gattung Kellia hebt Cossmann (Catalogue ill. de Paris II, S. 65) im Gegensatz zu Erycina folgende Merkmale her- vor: Umriss mehr dreieckig bis rechteckig (statt rundlich), vorn meistens kürzer; die Zähne sind eigentlich nicht Seitenzähne, sondern befinden sich in Zwischenstellung (semilaterales); der Schlosszahn fehlt oder ist schwächer, und die Ligamentgrube ist rundlicher, weniger tief; er unterscheidet jedoch eine Section Di- varikellia für die schiefen, kreisförmigen, gewölbten, innen radial gefalteten Arten, und eine Section Planikellia für flache, kreis- förmige etc. Arten. Der Unterschied in der Gestalt zwischen Erycina und Kellia ıst somit keineswegs sonderlich gross. Zu Kellia würde aber K. cordiformis v. KOENEN zu stellen sein, welche anscheinend der Erycina subtriangularis DESH. (Anıim. sans Vert. de Paris I, S. 706, Taf. L, Fig. 34—37; CossMAnn, Catal. ill. UI, S. 65) vergleichbar ist. Kellia cordiformis v. KoEneEn. Taf. LXVI, Fig. 12 a, b, c. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf. Die einzige vorliegende rechte Klappe ist 1,65” hoch, 2”® breit und 0,55”" dick; der Wirbel ragt kaum hervor und ist nur wenig nach vorn gerichtet. Die Schale ist manchen Cardium- Arten ähnlich, quer-oval, fast gleichseitig, doch hinten ein wenig stärker gewölbt, höher und flacher gebogen, als vorn, wo vor dem Wirbel der Schlossrand etwas eingesenkt ist, während er hinter dem Wirbel ganz flach gebogen ist, noch flacher, als der untere Schalrand. Abgesehen hiervon, bilden die Schlossränder am Wirbel einen Winkel von ca. 120 Grad. Die Oberfläche ist glänzend-glatt und lässt unter einer scharfen Loupe nur ganz feine, zum Theil etwas blättrige Anwachsstreifen erkennen, 12. Eryeinidae. EN Unter dem Wirbel liegt ein verhältnissmässig starker Zahn, dessen hinterer Rand mit über 30 Grad, der vordere aber nur etwa halb so stark gegen den vorderen Schlossrand divergirt; hinter dem Zahn folgt die etwas schmalere Ligamentgrube, und der Rest der Schlossplatte ist etwas eingesenkt bis zu der Leiste, welche die tiefe, etwa 0,6% lange Grube für den hinteren Seitenzahn der linken Klappe nach innen begrenzt, sich nahe dem Wirbel vom Schlossrande ablöst und dort fast zahnartig erhaben ist, nach hinten sich aber erheblich senkt. Die Grube für den vorderen Seitenzahn ist kaum halb so lang, am Wirbel recht breit, wird aber nach vorn immer schmaler und ist nach innen durch eine niedrige Leiste begrenzt, welche sich an das untere Ende des Schlosszahnes anlegt. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich-oval und liegt dicht unter dem Ende der Grube für den vorderen Seitenzahn; der hin- tere ist nicht deutlich zu erkennen. Der Manteleindruck verläuft in einer flachen Furche parallel dem Schalenrande. Gattung: Lepton Turron. 1. Lepton trigonulum v. KoEnen. Taf. LXXIX, Fig. 11a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die einzige vorliegende Schale ist 1,7”" hoch, 2,05" breit und nur 0,3”% dick gewölbt. Die Schlosskanten Sa mit etwa 120 Grad gegen einander geneigt, biegen sich aber nach vorn, be- ziehungsweise hinten, bald etwas mehr nach unten, während die Wirbelgegend gleichmässig abgerundet ist. Die Schale ist rund- lich-dreieckig, nur wenig ungleichseitig, vorn etwas verlängert und am vorderen Ende des nur schwach gekrümmten unteren Schal- randes schneller und kürzer umgebogen, als am hinteren Ende. Aussen ist die Schale glänzend-glatt und lässt mit Hülfe der Loupe feine Anwachsstreifen und unter dem obersten Drittel einen schwa- chen Absatz erkennen. Die Ligamentgrube liegt dicht unter dem Wirbel und wird von 2schwachen Auftreibungen der Schlossfläche begrenzt, welche 172 12. Eryeinidae. am Wirbel einen Winkel von etwa 60 Grad bilden. Nach vorn und hinten verbreitern sich die Schlossflächen bedeutend, da sich an ihren unteren Rändern je ein verhältnissmässig starker Seiten- zahn ausbildet, welcher sich gegen 0,4”® vom Wirbel am höchsten erhebt und durch eine ziemlich tiefe Zahngrube von einer schwachen, zahnartigen Erhebung auf dem äusseren Schlossrande getrennt wird. Von den Seitenzähnen an werden die Schlossflächen wieder schmaler und verschwinden bis zu etwa 1”” Entfernung vom Wirbel ganz. Die Muskeleindrücke scheinen unterhalb dieser Stellen zu liegen, sind aber wenig deutlich; der Manteleindruck ist etwa 0,32% vom unteren Schalrande entfernt. Unsere Art zeigt im Schloss einige Aehnlichkeit mit L. pusiolum DesH. (Anim. sans Vert. de Paris I, S. 726, Taf. LII, Fig. 1—3) aus dem französischen Mittel-Eocän, ist aber deutlicher dreiseitig. 2. Lepton descendens v. KoENEN. Taf. LXXIX, Fig. 9a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S. Die einzige linke Klappe ist 1,6" hoch, 2,2”” breit und nur etwa 0,53" dick gewölbt. Die Schale ist glänzend-glatt, ab- gesehen von sehr feinen Anwachsstreifen, und hat einen schräg- ovalen Umriss. Die Schlossränder bilden einen Winkel von etwa 110 Grad, doch nicht am Wirbel selbst, welcher gar nicht hervor- tritt, sondern so gut wie ganz abgerundet ist; der hintere Schloss- rand ist fast gerade, erst auf seiner hinteren Hälfte ein wenig ge- bogen, der vordere ist dagegen ziemlich gleichmässig, wenn auch schwach gekrümmt und biegt sich unten erst schneller, dann lang- samer zum unteren Schalrande um, welcher auf dem grössten Theil seiner Länge nur schwach gekrümmt und dem hinteren Schloss- rande fast parallel ist, aber doch nach hinten etwas mit ihm kon- vergirt und mit ihm durch den gleichmässig gebogenen hinteren Schalrand verbunden ist. Innen liegen an den Schlossrändern breite Schlossplatten, auf deren innerem Rande je ein Seitenzahn nach vorn, beziehentlich nach hinten vom Schlossrande allmählich divergirt und sich stärker 12. Eryeinidae. 1173 erhebt, um dann steil abzufallen, und zwar reicht der vordere Seitenzahn nicht ganz bis zur Mitte des vorderen Schlossrandes, der hintere noch bis über die Mitte des hinteren Schlossrandes hinaus, während er vorn, an der stark vertieften I,igamentgrube, sich ebenfalls zahnartig erhebt und bis zum Wirbel an den Schloss- rand sich anschliesst. Von der vorderen Schlossfläche getrennt, erhebt sich als vordere Grenze der Ligamentgrube eine kurze, aber ziemlich hohe, zahnartige Leiste, welche ziemlich einen rechten Winkel mit dem hinteren Schlossrande bildet. Der vordere Muskeleindruck liegt unter der vorderen Schloss- fläche, ist rundlich und erstreckt sich fast bis zum untersten Viertel des vorderen Schlossrandes; der hintere Muskeleindruck beginnt schon unter der hinteren Schlosstläche, ist in der Mitte noch nicht halb so breit, als er lang ist, läuft oben und unten spitz aus und reicht bis nahe an die Mitte des vorderen Schalrandes. Der Manteleindruck ist nur in der Nähe des hinteren Muskeleindruckes nicht recht deutlich und verläuft sonst parallel dem Schalrande. Im Schloss scheint Z. descendens sich mehr dem Z. textile DesH. (Anım. sans Vert. et Paris I, Taf. IL, Fig. 28) zu nähern, in der Gestalt mehr dem Z. nitidissimum DesH. (l. c., Taf. IL, Fig. 36.) 13. Cyprinidae. Von der Familie der Oyprinidae, wie sie von WOODWARD u. A. anfgefasst wurde, wurden von ZITTEL die Astartidae, Crassatellidae und Megalodontidae getrennt gehalten, und die Cardiniidae sogar neben die Najadıidae zu den Homomyaria gestellt. Zu dieser letzteren Abtrennung wurde ZırrEL wohl durch PoHLig’s Arbeit über die »Uniona«s der Lettenkohle veranlasst, welche ich dann Gelegenheit nahm, dahin richtig zu stellen (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXXIII, S. 680), dass keinerlei nähere Verwandtschaft zwischen Anoplophora SANDB. (Uniona POHLIG) mit Unio existirt, dass vielmehr die bezüglichen Angaben Ponuic’s direct falsch waren. Mit Cyprina selbst ist /socardia in nähere Verbindung zu bringen, wie ich bei Besprechung dieser Gattung erörtert habe, so dass Crassatella, Astarte und Cardita erst hinter Anisocardia und Coralliophaga ihren Platz finden. An die Gattung Crassatella schliessen sich endlich 2 Arten an, die ich als Trrodonta n. gen. angeführt habe. Gattung: Cyprina LAMARcK. Cyprina perovalis v. KoENEN. Taf. LXXX, Fig. 1, 2, 3. Cyprina perovalis v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 104. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wol- mirsleben, Osterweddingen. Von Wolmirsleben habe ich ausser der Fig. 2 u. 3 abgebildeten, wohl erhaltenen Schale, welche 68 ”® hoch, 78 "® breit und 25 ”® diek ist, noch 3 mehr oder minder beschädigte Schalen, 13. Cyprinidae. 1175 von Unseburg 2 solche, von Lattorf eine und von Österweddingen ein zweiklappiges, grossentheils der Schale beraubtes Exemplar. Ein Steinkern von Wolmirsleben dürfte gegen 80 "® hoch und 90 =» breit gewesen sein; die übrigen Stücke waren sämmtlich kleiner, aber zum Theil verhältnissmässig höher. In der Gestalt scheinen die unter-oligocänen Exemplare fast eben so bedeutend zu varıiren, wie die mittel- und ober-oligocänen Vorkommnisse der C©. rotundata BRAUN, die miocänen Stücke von Antwerpen und Edeghem, sowie die pliocäne und recente C. islan- dlica L.; von allen diesen jüngeren Arten ist die ©. perovalis aber leicht durch das Schloss zu unterscheiden, indem der Hauptzahn der rechten Klappe und die diesem entsprechende Grube der linken erheblich schmaler sind, als bei (. rotundata und der mio- cänen Art; der vordere Zahn der linken Klappe steht wesentlich schräger, als bei der miocänen Art, aber ähnlich, wie bei €. rotun- data und (. islandica, und der hintere Zahn ist stärker und diver- girt gegen den hinteren Schlossrand merklich schneller, als bei - allen diesen Arten. Der hintere Seitenzahn der linken Klappe ist schärfer gegen den inneren Schlossrand durch einen Eindruck begrenzt, als bei C. rotundata und C. slandica, aber ähnlich wie bei der miocänen Art. Endlich ist der vordere, stark gekerbte Seitenzahn der linken Klappe ähnlich wie bei (€. rotundata, aber schmaler und länger, als bei der miocänen Art und besonders auch bei (. islandica L. Die paleocänen Arten C. Morrisi Sow. und (. scutellaria Lam., welche auch aus dem London-Thon angeführt werden, unterscheiden sich sehr bedeutend schon durch den sehr dicken vorderen Schlosszahn der linken Klappe von allen oben bespro- chenen Arten und auch von der Art aus dem englischen Unter- Oligocän von Brockenhurst, von welcher ich leider nur eine etwas beschädigte rechte Klappe habe; diese gehört ihrem Schloss nach jedenfalls einer neuen Art an, während R. B. Newton (Systema- tic list, Brit. Oligocene and Eocene Mollusca S. 61) vermuthlich dieselbe Art unter (. scutellaria Lam. mit aufführt. Auch die Art des belgischen Unter-Oligocäns, welche Nysr (Coqu. foss. Belg. S. 145) als (, scutellaria Desu. anführte, VINCENT dagegen (Men, 1176 13. Cyprinidae. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI, S. 15) als C. rotundata BRAUN, ist von der (€. perovalis durch das Schloss ganz verschieden und ist wohl mit der mittel-oligocänen Art zu vereinigen. Gattung: Isocardia LAMARck. Von den beiden /socardia- Arten des norddeutschen Unter- Oligoeäns ist /. multicostata NYST mit keiner anderen Art unseres Tertiärgebirges zu verwechseln, während ]J. cyprinoides AL. BRAUN var. quadrata v. KOENEN, wie bei dieser Art erörtert ist, mit den mittel- und ober-oligocänen Vorkommnissen mindestens sehr nahe verwandt ist. Das vorliegende Material genügt leider nicht, um zu entscheiden, ob und welche Formen hier noch weiter zu unter- scheiden sind. Nahe verwandt mit /. cyprinoides ist aber auch die pliocäne Cyprina rustica Sow. (Woop, Crag Moll. II, S. 197, Taf. XVII, Fig. 1 und Nyst, Conchyliologie des terr. tert. de la Belgique, Ann. Musee R. d’Hist. Nat. de Belgique 1878, Ill, S. 191, Taf. XX, Fig. 1), von welcher ich zahlreiche gute Exemplare bei den Ausgrabungen für die Festungs- und Hafen-Bauten ber Ant- werpen gesammelt habe, und zwar zum Theil in weit extremeren Varietäten, als Woop und Nysr abbildeten. Viele derselben kom- men manchen unter-oligocänen Stücken in der Gestalt und im Bau des Schlosses so nahe, dass es mir zweifelhaft ist, ob sie einer an- deren Gattung zugewiesen werden können, als dieser, während freilich der vorderste Theil des Schlosses, besonders der rechten Klappe, doch stets bei beiden Vorkommnissen verschieden ist. Ich habe aber auch von Antwerpen 6 dünnschalige, quer verlän- gerte, zum Theil recht grosse Klappen, bei welchen die Schloss- fläche und die Zähne weit schmaler sind, als bei den übrigen, sodass sie sich an meine Exemplare der /socardia subtransversa D’ORB. des Mainzer Beckens näher anschliessen. 1. Isocardia multieostata NYsrt. Taf. LXX VII, Fig. 12a, b, c. Isocardia multicostata Nyst. Coqu. foss. Belgique S. 200, Taf. XV, Fig. 4. > » » (vw. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 8. 526.) 13. Cyprinidae. | Isocardia multicostata Nysr. (Asıcn, M&m. Acad. Soc. de Petersbourg, II. Serie, VIL, S. 545, Taf. I, Fig. 1 und 4. » » » (TraurscnoLp, Bull. Soc. Imp. Natural. de Moscou 1899, 8. 4—Taf. IV, Fie. 2)) > » » (v. Korsex, Bull. Soc. Imp. Natural. de Moscou 1868, S. 24.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Gross- Mühlingen, Unseburg, Wolmirsleben, Osterweddingen, Helmstädt; Belgien; Aralsee. Von fast allen Fundorten liegen mir nur einzelne Bruchstücke der Wirbel nebst Umgebung vor, selbst von Lattorf nur 5 solche, von Österweddingen der Steinkern eines solchen, von Calbe und Helmstädt je 2 stark verdrückte und beschädigte Schalen, und von Wolmirsleben auch die abgebildete, etwas verdrückte, aber doch leidlich erhaltene linke Klappe; eine etwas grössere, aber weniger gut erhaltene Schale von Lattorf befindet sich im Hildes- heimer Museum. Die Schale von Wolmirsleben ist 53 "® hoch, 65 "= breit und 26"® dick gewölbt; der Wirbel ragt um ca. 15 "" über den Schlossrand hervor und ist so stark spiral gedreht, dass die Schale fast 2 ganze Windungen beschreibt. Diese nehmen zuerst nur mässig an Durchmesser zu und tragen ziemlich regel- mässige, dachförmige Anwachsrippen, welche zuerst 1" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, später 1,5 und endlich, etwa zwei Drittel Windung vor dem Schalrande, gegen 2”. Von hier an nimmt die Schale immer schneller an Weite zu, und die An- wachsrippen werden zuerst auf der hinteren Seite, etwas später auch vorn, flacher, unregelmässiger und gehen in Anwaclısfalten über, neben welchen einzelne sehr breite, wulstige Anschwellungen und Einsenkungen auftreten. Besonders zuletzt erweitert sich die Schale stark nach vorn, ist hier aber nur etwa halb so hoch, wie hinten, da sich der Schlossrand dicht vor der Ligamentgrube, welche etwa in der Mitte der Schale liegt, stark abwärts biegt; vor den Schlosszähnen biegt er sich merklich mehr nach vorn und geht endlich in kurzem Bogen in den vorderen Schalrand über, welcher bald mit flacherer Krümmung sich nach hinten biegt. Der untere Schalrand ist durch eine etwas stärkere Krümmung von dem hinteren getrennt, 1178 13. Öyprinidae. welcher in der Mitte abgeflacht ist und oben anscheinend allmäh- lich in den hinteren Schlossrand übergeht. Das Schloss der linken Klappe enthält vorn zwei zusammen- hängende, platte, dem Schlossrande parallele, durch eine flache Einsenkung in ihrer Längsrichtung. von einander getrennte Zähne, welche zusammen 10 "® lang sind, vom Schlossrande durch eine lange, tiefe Grube getrennt werden und unten mehr durch einen Eindruck als eine eigentliche Grube begrenzt werden; der hintere Schlosszahn ist beschädigt, war aber sehr dünn und noch nicht 10” lang. Der hintere Seitenzahn ist ausgebrochen. Das Innere ist mit Gestein erfüllt, welches nicht wohl entfernt werden kann, sodass die Muskeleindrücke und der Manteleindruck nicht sichtbar sind. Durch die starke Drehung des Wirbels, die regelmässige, starke Sculptur in der Jugend und durch die schnelle Zunahme an Breite im Alter zeichnet /. multicostata sich erheblich von an- deren Arten der Gattung aus. 2. Isocardia eyprinoides AL. BRAUN var. quadrata v. KoENEN. Taf. LXXX, Fig. 6a, b; 7; Sa, b, c. Isocardia eyprinoides Au. Braun. (SAaxDBERGER, Mainzer Becken S. 315, Taf. XXV, Fig. 2.) > subtransversa D’ÖRB. var. quadrata v. Korxex, Mittel-Oligocän S. 108, Taf. VI, Fig. 8a,b, c,d. DeRs transversa Nyst. (var. v. Korxex, (Quart. Journ. geol. Soc. 1863, SO) Cyprina tumida (non Nysr) PrıLıprı, Palaeontographica I, S. 48. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Unseburg, Wolmirsleben; Grimmertingen; Brockenhurst? Von Calbe a/S., Löderburg und Unseburg habe ich je ein kleineres, beschädigtes und verdrücktes Exemplar, von Wolmirs- leben 3 einzelne, meist beschädigte Schalen und ein zweiklappiges Stück, von Lattorf 6 einzelne, durchweg etwas verdrückte und beschädigte oder doch etwas abgeriebene Schalen, von welchen die grösste etwa 44 ”" hoch, 52 "" breit und gegen 18 ”” dick 13. Cyprinidae. 1179 gewölbt war. Das zweischalige Stück von Wolmirsleben ist 30 mm hoch, 35 ®® breit und 27 "® dick. Der Wirbel ist sehr wenig ge- dreht, ragt bei einzelnen Schalen bis zu 5 "® über den Schloss- rand hervor und ist von demselben selten etwas mehr als 1 "a entfernt, nur bei dem Stück von Unseburg gegen 3 "m, In der Gestalt variiren die Schalen, wie die abgebildeten Stücke zeigen, recht erheblich, indem sie bald kürzer und hinten höher, bald länger und hinten niedriger sind. Der Wirbel liegt anscheinend immer auf dem vordersten Viertel der Schale, und vor ihm fällt der Schlossrand mehr oder minder steil zum vorderen Schalrande ab, welcher sich zuerst schneller, dann langsamer zum unteren Schalrande umbiegt. Dieser erhält weiter hinten eine nur schwache Krümmung und ist durch eine recht starke Krüm- mung von dem ebenfalls nur schwach gebogenen hinteren Schal- rande getrennt. Das Schloss ist je nach der Dickschaligkeit, nicht nach der Grösse der einzelnen Klappen, in der allgemeinen Stärke, sowie in der Anordnung und Dicke der Schlosszähne recht verschieden ausgebildet. Der hintere Zahn der linken Schale ist dünn, mässig lang und divergirt nach hinten ziemlich stark gegen den Schloss- rand; der mittlere Zahn trägt oben eine gegen das vordere Ende des Wirbels gerichte Kante und ist durch eine Einsenkung von dem vorderen Zahne getrennt, welcher vorn ziemlich schwach, nach hinten fast halbkreisförmig umgebogen und vom Schlossrande durch eine schmale Rinne getrennt ist. Diese läuft auf der Schloss- platte bis an ihr vorderes Ende. Der hintere Seitenzahn ist ziem- lich dick und zwar am höchsten an seinem hinteren Ende, etwa 20 == hinter dem Wirbel. Diesem Seitenzahn entspricht in der rechten Klappe eine ziemlich breite Grube, welche nach innen durch einen ähnlichen Zahn begrenzt wird. Der hintere Schlosszahn ist in der einzigen genügend erhaltenen, kleinen rechten Klappe und einer zweiten, grösseren, aber sehr dünnschaligen, ziemlich dünn, ähnlich wie bei SANDBERGER’s Abbildung von /. subtransversa (Mainzer Becken, Taf. XXV, Fig. 3), dürfte aber, nach der entsprechenden Grube 1180 13. Cyprinidae. der linken Klappen zu urtheilen, gewöhnlich wesentlich dicker ge- wesen sein. Der vordere Schlosszahn jener kleinen Schale ist recht stumpf, wohl in Folge von Abreibung. Der vordere Muskeleindruck ist, abgesehen von einer Ver- längerung nach oben, rundlich und etwa 6 ”* breit; der hintere ist etwas grösser, aber nach innen nicht scharf abgegrenzt. Der Manteleindruck ist gegen 7 "® vom Schalrande entfernt. Bei den Stücken von Calbe a/S. und Unseburg sind die Wirbel übrigens weit stärker spiral gedreht, als bei denen von Laattorf. In der Gestalt und Grösse schliessen sich die unter-oligocänen Vorkommnisse in mancher Beziehung an die 7. subtransversa D’ORB. an, von welcher ich eine Reihe guter Exemplare von Weinheim bei Alzei habe, doch sind diese breiter und hinten weniger hoch; in der Ausbildung des Schlosses, besonders der vorderen Schloss- zähne beider Klappen, nähern sich die meisten Stücke von Lattorf dagegen mehr der 7. cyprinoides Au. BRAUN, von welcher ich eine rechte Schale von 78 ""® Breite, 72 ®® Höhe und 33 "® Dicke und eine linke von 66 ”” Breite, 57 "® Höhe und 26 "Dicke, beide von Weinheim bci Alzei habe. Bei dieser Art ist aber der untere Schalrand weit stärker gebogen und die Schale hinten auch niedriger. Es gleichen somit die unter-oligocänen Stücke im Schloss zum Theil wohl der 7. subtransversa, meist aber mehr der 7. cey- prinoides, und stimmen in der Gestalt immer noch besser unter- einander, als mit einer dieser beiden Arten überein, die ıch doch vorläufig noch getrennt halten möchte. Es scheinen aber 2 ver- schiedene Typen aufzutreten, nämlich die abgebildete, gedrungene Form und eine dünnschalige mit schmaler Schlossfläche und dünnen Schlosszähnen. x Die ober-oligocänen Vorkommnisse von Bünde, welche SanD- BERGER wohl ihrer Gestalt wegen zu /. cyprinoides stellte, schliessen sich durch ihr Schloss, soweit ich es kenne, mehr an 7. subtrans- versa D'ORB. an, während freilich manche Steinkerne durch ihre kugelige Gestalt mehr an /. cyprinoides erinnern; ob sie zu dieser Art wirklich gehören, kann ich nicht entscheiden. SANDBERGER führt 7. subtransversa D'ORB. auch aus dem bel- „I zu 13. Cyprinidae. 1181 gischen Unter-Oligocän an. Exemplare von dort liegen mir nicht vor, aber nach Skizzen von linken Schalen im Brüsseler Museum, welche Herr G. VIncEnT mir gütigst geschickt hat, schliessen sich die Vorkommnisse von Grimmertingen in der Gestalt sowohl, als auch im Bau des Schlosses zunächst an unsere Stücke von Lattorf an. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass entweder 7. eyprinoides und /. subtransversa nur als locale Varietäten anzusehen sind, oder dass aus ıhrer Verwandtschaft noch mehrere Arten unterschieden werden müssen. Hierzu genügt das mir vorliegende Material aber nicht. Exemplare von Brockenhurst kann ich leider zur Zeit nicht vergleichen. Gattung: Anisocardia MUNIER-CHALMAS. Die Gattung Antisocardia ist ım Unter-Öligocän durch vier Arten vertreten, welche mit solchen des Eocäns mindesten sehr nahe verwandt und selbst in der Gestalt und im Schloss recht variabel sind, sodass die Abgrenzung der Arten besondere Schwierigkeiten darbietet. Vor allem ist in der linken Schale der vordere Schlosszahn, wie ihn MUNIER-CHALMAS und COSSMANN auffassen, oft noch deutlicher in 2 Höcker getrennt, als dies etwa bei den Zähnen von Cardium der Fall ist, die ja doch als 2 Zähne gelten. Ich ziehe es der klareren Bezeichnung wegen vor, diese 2 Höcker als getrennte Zähne, als vorderen und mittleren Schloss- zahn anzuführen. Sehr auffällig ist ferner die Kerbung der hinteren Schloss- zähne bei A. pectinifera Sow. und A. postera v. KOENEN, welche CossMAnN an seinen weniger gut erhaltenen, französischen und belgischen Exemplaren anscheinend nicht hat beobachten können. 1. Anisocardia postera v. KoENnEn. Mar SERERXTE EI alanbr ce; 2a,b..cz 3a,b,e, 4,9. Cypricardia pectinifera Sow. var. postera v. Korsen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 526. » » DO, » > Palaeontographica XVI, S. 156, Taf. XIV, Fig. 4. Abh. X, 5. 1 1182 13. Cyprinidae. ran pectinifera Sow. (Pruumeer, Palaeontographica I, S. 51.) » » (Speyer, Palaeontographiea IX, S. 85.) Anisocardia Benz Sow. (Vincent, Mem. Soc. R. Mae de Belgique XXI, S. 15.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Hedwig und Alfred bei Calbe a/S., Grube Carl Alexander bei Mühlingen, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Österweddingen, Helm- städt; Lethen, Hoesselt; Jekaterinoslaw (Sokolow). Von Calbe, Atzendorf, W olmirsleben, Osterweddingen und Müh- lingen habe ich nur vereinzelte Stücke, von Lattorf, Unseburg und Westeregeln je einige 20. Die von Westeregeln erreichen nur 7,5% Breite und 6" Höhe, während die übrigen bis zu 11" breit und 9m hoch sind bei einer Dicke der Wölbung von über 4"m (die Lamellen nicht mit gerechnet). Im Verhältniss der Breite zur Höhe varıiren sie sehr erheblich, indem einzelne Schalen wesentlich kürzer als die anderen sind; dafür sind sie dann hinten merklich höher, indem die stumpfe, abgerundete Kante auf der hinteren Seite vom Wirbel steiler nach unten läuft, und der hintere Schlossrand sich kürzer zum hinteren Schalrande umbiegt. Vor und hinter der Kante ist die Schale nur flach gewölbt und der Schalrand nur schwach gebogen, und erst auf dem vordersten Drittel der Schale wird die Wölbung sowie die Biegung allmäh- lich immer stärker. Der Wirbel springt gewöhnlich um etwa 1,5?" über den Schlossrand vor, liegt am vorderen Ende der Schale und ist stark nach vorn gedreht. Nur etwa 1”" vom Wirbel tritt die erste erhabene Anwachsrippe auf dem vorderen Theile der Schale bis zu der Kante auf, etwa 0,3" weiter die zweite und dann in jedesmal annähernd verdoppeltem Abstande eine dritte, vierte und fünfte; es folgen dann meist noch 2 oder 3 Rippen bei grösseren Schalen, aber in Abständen, welche nur noch wenig oder gar nicht zu- nehmen und zuletzt sogar nicht selten wieder abnehmen. Während die ersten Rippen nur mässig hoch sind, erheben sich die folgenden immer mehr zu hohen Leisten, welche annähernd senkrecht zu den Ebenen der jeweiligen Schalränder stehen, so dass die letzte zum letzten Schalrande senkrecht steht, die vorhergehenden gegen diesen aber rückwärts übergebogen erscheinen. Die letzte Lamelle 13. Cyprinidae. 1183 liegt gewöhnlich nahe dem Schalrande und ist in der Mitte bis zu 3%®% hoch, wird aber nach vorn allmählich, nach der Kante zu schnell niedriger und biegt sich an dieser merklich nach oben über. Ausserdem trägt die Schale zwischen den Lamellen platte, durch tiefe, nur etwa 0,1”® breite Furchen getrennte Radial- streifen, welche am Rande meistens gegen 0,3 bis 0,5 @% breit sind, zuweilen aber bis zu 0,7”=. Den Furchen entspricht eine sehr deutliche Zähnelung des inneren Schalrandes, sowie eine flache Streifung der Lamellen; über die Zähnelung springt der äussere Schalrand etwas vor. Der vordere Schlosszahn der rechten Klappe steht gerade unter dem Wirbel, verdickt sich nach unten merklich und biegt sich unten noch an dem unteren Rande der Schlossplatte etwas nach vorn, so dass er mit dem vorderen Schlossrande eine ovale Grube begrenzt. Der hintere Schlosszahn ist gegen den hinteren Rand des vorderen mit ca. 65 Grad geneigt und divergirt nur wenig gegen den hinteren Schlossrand; er nimmt nach hinten wenig an Dicke zu und zeigt oben und unten je ein Paar flache, senk- recht zur Schalebene stehende Kerben, wie solche auch mehr oder minder deutlich auf der oberen Seite der schmalen, darüber fol- senden Grube, also am unteren Rande des Ligament- Trägers sichtbar werden. Dieser Grube entspricht in der linken Klappe ein dünner, auf jeder Seite mit einigen scharfen Kanten versehener Zahn, welcher dicht am Ligament- Träger liegt und durch eine tiefe Grube von dem mittleren Schlosszahn getrennt wird. Dieser besitzt oben ebenfalls eine deutliche Kerbung, hat die Richtung nach dem vorderen Ende des Wirbels, wird nach hinten merklich dicker und ist deutlich in einen höheren oberen und einen niedrigeren unteren Theil getheilt. Der vordere Zahn ist oval, doch vorn etwas breiter als hinten, und erhebt sich vorn steil über die Schlossfläche. Der vordere Muskeleindruck ist annähernd halbkreisförmig, gegen 2”" lang und 1"® breit, vom Schalrande oben nur 0,3» entfernt und beginnt am Ende der Schlossplatte. Der Fuss- Muskeleindruck unter der Schlossplatte ist ganz mit ihm verbunden. Rz 1184 13. Cyprinidae. Der hintere Muskeleindruck ist oval, doch oben gerade abgestutzt, gegen 1,5"" lang und vom Schalrande etwa 0,6" entfernt. Der Manteleindruck verläuft etwa 1,5% vom Schalrande. Wie ich schon früher ]. e. anführte, stehen die unter-oligocänen Schalen der ächten Cypricardia pectinifera Sow. von Barton ausser- ordentlich nahe, sowohl in der Gestalt, als auch in der Sculptur und im Schloss; namentlich besitzt letzteres dieselbe Fältelung der hinteren Schlosszähne.e Einen constanten Unterschied finde ich nur in der geringeren Breite der Radialstreifen, welche bei den Stücken von Barton am Rande selten etwas über 0,25 "® breit werden, 'meist aber weit schmaler sind, sowie allenfalls noch darın, dass die Kante auf der hinteren Seite der Schale schärfer ist, und die Ecke am Rande stärker vorspringt. Exemplare aus dem bel- gischen Unter-Oligocän liegen mir von Lethen und Hoesselt vor. Eine kleinere Schale, welche ich im Mittel-Eocän bei Gan bei Pau sammelte, ist etwas angewittert, scheint sich aber an die Form von Barton anzuschliessen. CossManN (Catalogue illustre I, S. 145) führt die A. peetini- fera SoW. auch aus dem Ober-Eocän von Valmondois und von Wemmel an; ich kenne diese Vorkommnisse nicht. 2. Anisocardia Sacki PhiLıppr sp. TAROEEERN 06a, b; 7a, b:,8a,.h: Yan: Isocardia carinata (non Desm.) Nysr. Coqu. foss. Belgique S. 200, Taf. X VIII, Fig. 2. » » » » » (Giesen, Fauna von Lattorf S. 73, Taf. II, Fig. 18.) Oypricardia Sacki Prıuırr. Palaeontographica I, S. 50, Taf. VII, Fig. S. Vorkommen. Unter-Oligocän : Lattorf, Calbe a/S., Löder- & N EN £ burg, Unseburg, Wolmirsleben; Belgien. Von Wolmirsleben habe ich nur eine etwas beschädigte Schale, von Calbe a/S. 3 solche, von Unseburg 4, von Löderburg 2 etwas abgeriebene und von Lattorf 10 zum Theil vollständig erhaltene und ein zweiklappiges Exemplar. Die grösste Schale von Löder- burg ist 19,5 ""® hoch, 24,5 "” breit und 10”® dick gewölbt. Der Wirbel ist scharf nach vorn gedreht und wird hinten durch eine 13. Cyprinidae. 1185 recht tiefe Einsenkung scharf begrenzt, welche sich nur bei grösseren Schalen bis zum hinteren Schalrande ganz verflacht, bei kleineren eine mehr oder minder deutliche Einbuchtung desselben bedingt. Diese Einsenkung wird vom hinteren Schlossrande durch eine etwa halb so breite, ziemlich starke Wölbung der Schale getrennt und vom vorderen, grössten Theile der Schale durch eine, besonders in der Jugend, recht scharfe Kante geschieden, welche am unteren Ende des hinteren Randes als scharfe Ecke hervortritt; von dieser an ist der untere Schalrand zunächst nur schwach oder doch nur mässig gebogen und erhält erst auf der vorderen Hälfte der Schale allmählich eine stärkere Krümmung, bis er sich ziemlich schnell zum vorderen Schalrande und Schlossrande umbiegt, welcher ziem- lich gerade bis zum Wirbel verläuft; der hintere Schlossrand ist mehr oder minder erheblich gekrümmt, etwa zwei Drittel so lang, wie die Schale breit, und verläuft durchschnittlich ziemlich parallel mit der hinteren Hälfte des unteren. Schalrandes; mit dem hinteren Schalrande bildet er einen Winkel von etwa 105 bis 110 Grad. Aussen ist die Schale in der Nähe des Wirbels, sowie ganz vorn, am stärksten gewölbt und trägt zahlreiche, unregelmässige Anwachsfalten und oft recht starke Absätze, welche jedoch auf der Einsenkung hinter der Kante nur wenig hervortreten und erst auf der Wölbung darüber wieder etwas anschwellen. Das Schloss ist bei den meisten Schalen etwas abgerieben; der vordere Schlosszahn der linken Klappe ist mehr oder minder scharf von dem mittleren getrennt, mit welchem er zuweilen eine gekrümmte, erst hinten stärker gegen den Schlossrand divergirende Leiste bildet; er ist bei ganz frischen Schalen, wie der Fig. 8 ab- gebildeten, ziemlich hoch, hat einen ovalen Querschnitt und liegt gerade unter dem Wirbel, erscheint aber gewöhnlich mehr nach vorn, parallel dem Schalrande, verlängert. Der mittlere Schlosszahn ist vorn ein wenig niedriger und wird nach hinten merklich dünner und flacher; über ihm folgt eine tiefe Grube, welche nahe dem Wirbel sehr schmal ist, nach hinten aber ziem- lich breit wird und den hinteren Schlosszahn schärfer hervortreten lässt; dieser ist nur dünn, wird nach hinten ziemlich hoch, diver- girt schwach gegen den Ligament-Träger und reicht bis zu ca. 6”" 1186 13. Cyprinidae. hinter den Wirbel. Dicht hinter ihm und nur wenig höher beginnt . der hintere Seitenzahn, welcher vom Schlossrande durch eine schmale Furche getrennt ist, nach hinten allmählich höher wird und nahe dem hinteren Ende des Schlossrandes sich schnell verflacht. In der rechten Klappe bildet der vordere Zahn höchstens einen stumpfen Höcker, welcher mit dem vorderen Schlossrande eine tiefe Grube begrenzt und durch eine tiefe Einsenkung von dem hinteren Zahne getrennt wird. Dieser beginnt am Wirbel sehr dünn, läuft zuerst parallel dem Schlossrande und biegt sich dann von ihm ab, indem er zugleich merklich an Dicke und Höhe zunimmt. Er reicht höchstens bis zu 4”% vom Wirbel, und etwa 2 "”® hinter ihm beginnt der hintere Seitenzahn, welcher fast bis an das Ende des Schlossrandes reicht und von diesem durch eine breite, lange Grube getrennt wird. | Der vordere Muskeleindruck ist oval, doch von innen abge- plattet, bis zu 5”” lang, vom Schalrande wenig über 0,5 ”” ent- fernt und reicht bis dicht an den vorderen Schlosszahn. Der hintere Muskeleindruck ist oval, von innen auch etwas abgeflacht, bis zu 5” lang und 3" breit, und liegt noch ganz oder grossen- theils unter dem hinteren Schlossrande. Der Manteleindruck ist anscheinend etwa 2,5 "® vom Schalrande entfernt. Unsere Art ist nahe verwandt mit der A. eocaenica BAYAN (Cypricardia acutangula DESH.) und A. isocardioides DESH. aus dem Ober-Eocän des Pariser Beckens, von welchen ich nur die letztere vergleichen kann. Ein Unterschied könnte wohl darin liegen, dass A. Sacki, ab- gesehen von den weit grösseren Dimensionen, welche sie erlangt, eine tiefere Einsenkung auf der hinteren Schalseite hat und eine wesentlich schärfere Drehung des Wirbels nach vorn. Im Uebrigen varüiren die unter-oligocänen Stücke selbst so bedeutend in der Gestalt und auch im Schloss, dass ich lange zweifelhaft war, ob sie wirklich ein und derselben Art zuzurechnen seien. Wenn aber auch einzelne Stücke in diesen Punkten erheblich von einander abweichen, wie die abgebildeten, so bilden doch andere Uebergänge zwischen ihnen, und einzelne haben im Alter eine ganz andere Gestalt als andere, denen sie in der Jugend ähnlich waren. 13. Cyprinidae. 1187 Der Nysr’sche Name kann unserer Art nicht bleiben, da DESHAYES weit früher eine Art des Pariser Beckens, die mit der A. praelonga GIEBEL nahe verwandt ist, mit demselben Namen belegt hatte, d. Anisocardia praelonga GIEBEL sp. RITTER 210 711:712 2,6: 133, bh. Öypricardia praelonga Gisser, Fauna von Lattorf, S. 73, Taf. IV, Fig. 12. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf habe ich 10 zum Theil ziemlich vollständige Klappen, obwohl das Schloss durchweg beschädigt oder doch ein wenig verdrückt ist. Die grössten Schalen von Lattorf erreichen ca. 22 "" Höhe, 44 ®® Breite und 10 bis 11 ”" Dicke der Wölbung, schwanken aber in den Verhältnissen sehr erheblich, wenn auch zum Theil mit ın Folge von Verdrückung. Der Wirbel liegt nahe dem vorderen Ende der Schale, ist recht scharf nach vorn gedreht, ragt aber selbst nur wenig her- vor. Auf seiner hinteren Seite trägt er eine stumpfe Kante und über dieser eine flache Einsenkung, welche weiter hin sich meist ganz verflacht, so dass der hintere Schalrand ziemlich gerade, oder flach gekrümmt ist. Die Kante tritt weiter hin besonders da- durch stärker hervor, dass sich dicht über ihr eine schmale Furche ausbildet, und oberhalb dieser wırd noch eine zweite, schwächere, und noch eine dritte, undeutliche Furche sichtbar, durch welche ein unterer, breiter, sehr flacher und ein oberer, weit schmalerer Radialstreifen abgegrenzt werden. Der hintere Schalrand bildet mit dem Schlossrande, welcher halb so lang oder reichlich halb so lang ist, wie die Schale breit, meist einen Winkel von ca. 140 bis 150 Grad, bei kleineren Schalen wohl stets etwas weniger. Vor der Kante, welche am unteren Ende des hinteren Randes als stumpfe Ecke vorspringt, ist die Schale zunächst etwas stärker gewölbt, besonders nach dem unteren Rande zu, wo bei grossen Schalen die Wölbung auch in radialer Richtung, von oben nach unten, wesentlich stärker wird, und zwar zuweilen ziemlich plötzlich. Weiter nach der 1188 13. Cyprinidae. Mitte der Schale zu wird die Wölbung der Schale und die Biegung des unteren Schalrandes bald recht schwach, und erst auf dem vordersten Viertel wird beides allmählich wieder stärker, so dass der untere Schalrand ohne scharfe Grenze in den vorderen übergeht. Die Sculptur besteht aus unregelmässigen, ziemlich groben Anwachsfalten, welche auf der hinteren Hälfte der Schale etwas höher werden, als auf der vorderen, und namentlich auf dem Felde über der erwähnten Kante als Schalabsätze stark hervor- treten. > Der Schalrand ist innen nicht gekerbt; das Schloss ist nur selten erhalten. In der rechten Klappe ist der vordere Zahn im Alter ziemlich hoch und dick, dreieckig-oval, in der Jugend ziem- lich schmal, fällt nach hinten-oben allmählich ab und wird vom Schlossrande durch eine schmale, tiefe Grube getrennt, welche nur unten ein wenig breiter ist. Der hintere löst sich ein wenig hinter dem Wirbel allmählich vom Schlossrande ab, ist hier sehr dünn, wird aber nach hinten wesentlich dieker und reicht bis ca. 7”® hinter den Wirbel; vom Ligamentträger wird er durch eine schmale, tiefe Grube getrennt. Der hintere Seitenzahn reicht bei grossen Schalen von etwa 12”” bis gegen 23”® hinter den Wirbel und wird durch eine tiefe, ziemlich breite Grube vom Schlossrande getrennt, ist aber vorn sehr dünn und erhebt sich hinter seiner Mitte beträchtlich, indem er hier zugleich wesentlich dicker wird. In der linken Klappe ist der vordere Schlosszahn nur unten etwas dicker, wird nach oben schnell recht dünn, ist vom Schloss- rande durch eine enge Rinne getrennt und biegt sich oben, unter dem Wirbel, stark nach hinten. Dort ist er durch eine schmale Einsenkung von dem mittleren Schlosszahn getrennt, welcher etwa 3”= Jang und nur vorn etwas breiter ist, nach hinten dünner wird und gegen den Schlossrand etwas divergirt. Der dünne hintere Zahn ist bei allen Schalen stark beschädigt. Der hintere Seitenzahn ist nur durch eine schmale Furche vom Schlossrande getrennt und erhebt sich nach hinten erst allmählich, zuletzt schneller, indem er zugleich dicker wird, und fällt zuletzt ziem- lich schnell ab. 13. Cyprinidae. 1189 Der vordere Muskeleindruck hat annähernd die Gestalt eines Viertel-Kreises mit etwa 5”" Radius, beginut dicht unter dem vorderen Schlosszahn und ıst dort kaum 1 "” vom Schalrande entfernt; der hintere Muskeleindruck liegt grösstentheils hinter dem hinteren Seitenzahn, oben vom Schlossrande etwa 1" ent- fernt und hat etwa die Gestalt einer Viertel-Ellipse von 6” grösstem und 4” kleinstem Halbmesser. Der Manteleindruck ist gegen 3” vom Schalrande entfernt. Zunächst verwandt ist mit A. praelonga die A. carinata DEsn. und wohl noch mehr die A. Loustani COSSMANN aus dem Mittel-Eocän des Pariser Beckens, von welchen ich nur die erstere direct vergleichen kann; A. praelonga lässt sich von diesen aber doch durch Gestalt, Sculptur und das Schloss sehr wohl unterscheiden. 4. Anisocardia ovalina v. KoEneEn. Taf. LXXXIJ, Fig. 14. Vorkommen. Unter-OÖligocän: Westeregeln. Die einzige vorliegende linke Klappe ist 24,5 ”” hoch, 39 "" breit und 10 ”® dick, aber ein wenig verdrückt, und das Schloss fehlt fast ganz, so dass die Bestimmung der Gattung nur nach der äusseren Gestalt und der Verwandtschaft mit der A. praelong« GIEBEL und der A. carinata erfolgen konnte. Von beiden unter- scheidet sich die Schale aber erheblich schon durch den Umriss und das Fehlen einer deutlichen Kante auf der hinteren Seite. Der Umriss ist quer-oval; der vorn etwas gebogene, nach hinten fast gerade hintere Schlossrand ist dort annähernd parallel dem unteren, schwach gekrümmten Schalrande, welcher sich erst langsam, dann schneller zum hinteren Schalrande umbiegt; dieser ist weiter nach oben ganz schwach gekrümmt und bildet mit dem hinteren Schlossrande einen Winkel von ca. 150 Grad, geht aber doch ohne deutliche Ecke in denselben über. Vorn biegt sich der untere Schalrand wesentlich schneller um bis zu der kurzen, unter dem Wirbel liegenden Einsenkung. Aussen trägt Jdie Schale noch auf dem hintersten Viertel eine ganz stumpfe und abgerundete Kante, welche im Alter ganz verschwindet. Auf dem hierdurch begrenzten hinteren Felde wird das unterste Viertel, wenn auch 1190 13. Cyprinidae. wenig deutlich, durch eine ganz flache Furche begrenzt, und über dieser folgt eine ganz flache Einsenkung bis zu einer ganz stumpfen und abgerundeten Kante unter dem obersten Viertel, welches ebenfalls ein wenig eingesenkt ist. Die Sculptur besteht aus ziemlich scharfen, etwas unregel- mässigen Anwachsfalten, welche durch schmale, tiefe Furchen von einander getrennt werden, auf dem hinteren Felde am stärksten hervortreten und dort, sowie nahe dem unteren Rande, von Mitte zu Mitte durchschnittlich etwa 0,5 bis 0,6"" von einander entfernt sind; nahe dem Wirbel und auf dem mittleren Theile der Schale sind sie durch Abreibung unkenntlich geworden. Innen ist der lange Seitenzahn wohl zu erkennen, welcher sich bis zu 20 ®® hinter dem scharf nach vorn gerichteten Wirbel auf dem hinteren Schlossrande am höchsten erhebt und dann schnell abfällt. Dicht hinter ihm beginnt der ovale hintere Muskeleindruck, welcher ca. 5”" lang und 4 ”® breit und oben nur 1”” vom Schalrande entfernt ist. Der vordere Muskelein- druck hat eher die Gestalt eines Kreisausschnittes von ca. 120 Grad bei einem Radius von ca. 4”" Länge, beginnt unter dem obersten Drittel der Schalenhöhe und reicht bis etwa zum untersten Viertel; oben ist er noch nicht 1 "" vom Rande entfernt. Der Manteleindruck verläuft gegen 3 ”” vom Schalrande. 9. Anisocardia? quadrangula v. KoENENn. Taf. LXXIX, Fig. 4a, b; 5a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe nur die beiden abgebildeten, zusammengehörigen Klappen, welche 1,9”" hoch, 2,1 "” breit und jede 0,75 "= dick sewölbt sind. Der Wirbel ist stark nach vorn gedreht, ragt aber nur wenig hervor. Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von ca. 120 Grad, doch ist der hintere Schlossrand ein wenig gekrümmt, der vordere unter dem Wirbel zunächst etwas einge- buchtet und biegt sich dann zuerst langsam, später ziemlich kurz zum unteren Schalrande um; dieser ist sehr wenig gebogen, läuft 13. Cyprinidae. en annähernd parallel dem hinteren Schlossrande und trifft in einer abgerundeten Ecke auf den hinteren Schalrand, welcher senkrecht gegen ihn gerichtet und auf seinem unteren Theile schwach ein- gebuchtet ist, oben aber sich allmählich immer schneller zum hinteren Schlossrande umbiegt. Der abgerundeten Ecke zwischen dem hinteren und unteren Schalrande entspricht auf der hinteren Seite der Schale eine_ab- gerundete, stumpfe Kante, welche indessen nach oben, nach dem Wirbel zu, allmählich in eine starke Wölbung übergeht, und hinter welcher eine flache Einsenkung der Schale liegt. Der mittlere Theil der Schale ist nur in der Richtung von oben nach unten stärker gewölbt, nicht aber von vorn noch hinten, und erst vorn wird diese Wölbung stärker. Vor dem Wirbel liegt eine enge, ziemlich tiefe Einsenkung ohne deutliche Begrenzung. Mit Hülfe der Loupe erkennt man sehr feine Anwachsstreifen und am Schalrande ein Paar flache Kalten. Das Schloss der rechten Schale enthält unter dem Wirbel eine enge, tiefe Zahngrube, scharf begrenzt durch schmale Leisten sowohl nach innen (hinten), als auch nach vorn gegen eine andere Zahngrube, welche ebenso eng, aber doppelt so lang ist, etwas tiefer liegt und nicht bis an den Wirbel reicht. Der Ligamentträger nimmt reichlich die Hälfte des. hinteren Schlossrandes ein, und hinter ihm folgt dann eine mässig_ tiefe und breite Zahngrube für den hinteren Seitenzahn der linken Klappe, welcher von dem eigentlichen Schlossrande durch eine feine Furche scharf getrennt ist, ebenso wie der hohe, schmale, wohl etwas beschädigte vordere Schlosszahn und der merklich schwächere hintere Zahn der linken Klappe. Beide laufen den benachbarten Schlossrändern fast parallel, und zwischen ihnen ist die Schlossplatte unterbrochen. Der hintere Muskeleindruck scheint hinter dem Schlossrande nahe am hinteren Schalenrande zu liegen; der vordere ist rund- lich und liegt weit unten am vorderen Rande. Der Manteleindruck ist ein wenig vertieft, aber nur stellenweise deutlich zu erkennen. Der Schalrand ist innen glatt. Nur mit allem Vorbehalt stelle ich diese Art zu Anssocardia, 1192 13. Cyprinidae. da sie namentlich mit A. Sack Pnır. in der Gestalt einige Aehn-. lichkeit hat, und da die Anlage des Schlosses mancherlei Analogie mit dem einzelner ächter Anisocardia-Arten zeigt, während freilich die grosse Entfernung zwischen dem vorderen und dem hinteren Schlosszahn, welche förmlich eine Unterbrechung der Schloss- platte bedingt, dem Schloss ein wesentlich anderes Aussehen ge- währt, als bei Anisocardia. Es gehört jedenfalls besseres und reichlicheres Material, als das mir vorliegende, dazu, um zu ent- scheiden, ob A. quadrangula bei der Gattung Anisocardia belassen werden kann. Gattung: Coralliophaga DE BLAINVILLE. Von den beiden unter-oligocänen, grossen Arten, welche ich zu Coralliophaga stellen. muss, schliesst sich ©. cuneata v. KOENEN näher an Formen des Pariser Beckens an, während (. undulata v. KOENEN durch die kurze, gedrungene Gestalt erheblich von ihnen abweicht und nur durch die wellige Radial-Sculptur einiger- maassen an (. pulchra DESH. (Anim. sans Vert. de Paris I, S. 538, Taf. LVII, Fig. 27—30) erinnert. Dass die beiden Arten so selten sind, dürfte wesentlich mit daran liegen, dass sie bei ihrer Grösse doch äusserst zerbrech- lich sind. Leider ist bei keinem Exemplar der Manteleindruck sicher in ganzer Länge zu erkennen. l. Coralliophaga euneata v. KoENENn. Taf. LXXXI, Fig. 15a,b,c; 16a, b. Vorkommen. Unter-ÖOligocän: Lattorf. Ich habe nur die ein wenig beschädigte und verdrückte linke Klappe, welche 36 ”” lang, hinten 20 ”” hoch und 9 ”® dick gewölbt ist. Das Hildesheimer Museum besitzt eine stärker beschädigte rechte Klappe, welche hinten 22,5 ”” hoch, aber nur 8”® dick gewölbt ist, und die kleine, Fig. 15 abgebildete rechte Schale, welche 10,3”” hoch, 18,5 "” breit und 2,7 "” dick ist. Meine linke Schale ist in der Jugend den anderen ziemlich gleich gewesen, wenn auch 13. Cyprinidae. 1193 ein wenig stärker gewölbt, hat aber, nachdem sie etwas mehr als die Hälfte ihrer jetzigen Grösse erreicht hatte, besonders vorn und unten eine wesentlich stärkere aber unregelmässige Wölbung angenommen, welche mit einer Anzahl dicker, wulstiger und zuletzt auch blättriger Absätze der Schale in Verbindung steht, wie solehe nicht entfernt so stark auf der grossen linken Schale auf- treten. Der Umriss der Schale ist trapezförmig, hinten fast doppelt so hoch, wie am Wirbel, welcher fast ganz vorn liegt und stark vorwärts gerichtet ist, aber nur höchstens 2" über den Schloss- rand hervorragt. Der Schlossrand ist hinten nur ganz schwach gekrümmt und erhält eine stärkere Biegung erst nach dem Wirbel zu, vor welchem der vordere Schalrand zunächst mit ca. 130 Grad gegen den hinteren Schlossrand geneigt ist; weiterhin biegt sich der vordere Schalrand ziemlich kurz, aber recht gleichmässig, zum unteren Schalrande um, welcher fast gerade nach hinten verläuft und dort mit kurzer Biegung in den nur schwach gekrümmten hinteren Schalrand übergeht. Dieser ist durchschnittlich mit etwa 100 bis 110 Grad gegen den hinteren Schlossrand geneigt, in welchen er mit kurzer Biegung übergeht. Die stärkste Wölbung der Schale liest auf ihrer hinteren Seite, und zwar besonders unten, in der Richtung vom Wirbel nach der Biegung zwischen dem hinteren und dem unteren Schal- rande; darüber folgt eine flache Wölbung oder sogar eine Ab- flachung der Schale und hierüber eine ganz abgerundete Kante oder doch deutlichere Wölbung, welche durch eine schmale, ganz flache Einsenkung vom hinteren Schlossrande getrennt ist. Der mittlere Theil der Schale ist nur flach gewölbt, und erst ganz vorn wird die Wölbung wieder deutlicher. Die Seulptur besteht aus ganz unregelmässigen, etwas faltigen Anwachsstreifen, welche erst im Alter etwas höher und schärfer werden. Das Schloss der linken Klappe enthält 2 mässig starke Zähne, welche nach hinten nur schwach gegen den Schlossrand diver- giren, und von welchen der vordere sich dicht hinter dem Wirbel vom Schlossrande ablöst, gegen 3 “= lang ist, aber nur mit den 1194 13. Cyprinidae. hintersten 2" höher hervorragt. Vor dem vorderen Zahn liegt eine ziemlich breite und tiefe Grube, welche unten durch eine schmale Leiste begrenzt ist. Der hintere Schlosszahn ist durch eine schmale, tiefe Grube von dem vorderen getrennt, wird aber erst da höher, wo dieser aufhört. Durch eine mässig tiefe Grube ist er vom Ligamentträger getrennt. Der hintere Seitenzahn reichte anscheinend bis zu 20”" vom Wirbel, ist aber fast ganz abgerieben. In der linken Klappe liegt der vordere Schlosszahn unter dem Wirbel, ist mässig dick und verläuft fast parallel dem hinteren Schlossrande; der hintere Zahn wird von ihm durch eine tiefe Grube getrennt und beginnt, mässig stark, da, wo jener aufhört, wird nach hinten jedoch ziemlich dünn und divergirt etwas gegen den Schlossrand. Der hintere Schlossrand trägt eine lange, ziem- lich breite, mässig tiefe Zahngrube, welche ca. 15%" vom Wirbel am tiefsten ıst, nach vorn und hinten aber flacher wird. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig, 6" lang und 4,5%" breit und vom hinteren Schalrande gegen 3"" entfernt; der vordere Muskeleindruck ist rundlich, hat ca. 3%" Durchmesser und ist vom vorderen Schalrande nur 1" entfernt. Der Manteleindruck ist nicht sonderlich deutlich, läuft aber anscheinend von der Mitte des hinteren Muskeleindruckes gerade nach unten, ist vom hinteren Schalrande unten 8” entfernt, vom unteren hinten gegen 5 "" und convergirt mit ihm nach vorn. Unsere Art ist wohl zunächst vergleichbar mit der C. silieula DesH. (Anım. sans vert. de Paris S. 537, Taf. LVU, Fig. 23, 24), aus dem Ober-Eocän des Pariser Beckens, welche Cossmann (Cata- logue illustre I S. 134) zu der Gattung Coralliophaga stellte. 2. Coralliophaga undulata v. KoENEN. Taf. LXXXVI], Fig. 5a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die einzige vorliegende rechte Klappe ist 16,3 ””" hoch, 22 breit und 6"" diek gewölbt;- der Wirbei ist wenig erhaben und ragt noch nicht 2"® über den Schlossrand hervor, liegt aber ganz 13. Cyprinidae. 1195 vorn, und die Schlosskanten bilden dort einen Winkel von fast 140 Grad. Die hintere Schlosskante und der untere Schalrand sind auf je fast 12”" Länge nur ganz schwach gekrümmt und divergiren merklich nach hinten; der untere Schalrand geht vorn mit ziemlich kurzer Biegung in den vorderen Schalrand und hinten mit weit langsamerer in den hinteren Schalrand über, welcher dann eine schwächere Krümmung bekommt, bis er sich wieder ziemlich schnell zum hinteren Schlossrande umbiegt. Die Schale ist nach hinten am schwächsten gewölbt und am stärksten hinter dem Wirbel, erscheint aber ziemlich unregelmässig durch einzelne breite, den Anwachsstreifen folgende Absätze und Einsenkungen, über welchen dann Anschwellungen liegen. Ueber die Schale laufen flache, rundliche, durch schmale Furchen von einander getrennte Radialstreifen hinweg, welche auf der hinteren Seite am Rande meist etwa 1"" breit sind, doch nach oben, sowie auf der vorderen Seite etwas weniger; an einzelnen Einsenkungen und besonders an den Absätzen, welche in der Nähe des Randes auftreten, ändern sie mehrfach ihre Richtung, sodass sie förmlich wellig verlaufen. Der Ligamentträger ist stark 4”" lang. Die beiden Schloss- zähne sind unter dem Wirbel verhältnissmässig weit von einander getrennt, erheben sich dort am höchsten und divergiren mit ca. 120 Grad gegen einander. Der hintere wird nach hinten wesent- lich dünner und ist vom Schlossrand durch eine tiefe Grube ge- trennt; vor dem vorderen liegt eine oben spitz zulaufende Grube. Der hintere, ziemlich kurze Seitenzahn erhebt sich etwa 7“ vom Wirbel am höchsten und wird vom Schlossrande durch eine ver- hältnissmässig breite Grube getrennt. Der Manteleindruck ist vorn etwa 1" vom Schalrande ent- fernt, hinten gegen 2”", und scheint nach oben ganz von ihm ab- zuweichen. Der hintere Muskeleindruck beginnt etwas hinter dem hinteren Seitenzahn, ist vom oberen Schalrande reichlich 1” entfernt, nach hinten sogar 2”, und scheint ca. 2,5 ”® breit und 5"”" lang zu sein. Der vordere Muskeleindruck ist von Gestein verdeckt. 1196 13. Cyprinidae. Gattung: Anisodonta DESHAYES. Untergattung: Fulerella Cossmann. CossMann (Catalogue illustre II S. 137) hat von der un- genügend abgegrenzten Gattung Anisodonta DESH. die weniger ungleichseitigen Arten mit einfachem, etwas längerem Ligament- Träger als Untergattung oder Section Fulerella abgetrennt; zu dieser würde die folgende Art gehören. Anisodonta rugifera v. KoENEN. Taf. LXXIX, Fig. 6a, b, ec; 7a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser einem Bruchstücke habe ich nur: je eine etwas be- schädigte rechte und linke Klappe, welche anscheinend von dem- selben Exemplar herrühren und bei ca. 2”" Höhe und 3,5 = Breite zusammen gegen 1" Dicke besitzen. In der Jugend war die Schale anscheinend fast rechteckig; von einem Drittel der Höhe an stellt sich jedoch dicht hinter der Mitte der Schalen eine flache Einsenkung ein, welche bald tiefer und zugleich nach hinten schärfer begrenzt wird, als nach vorn; sie bedingt zugleich eine ziemlich tiefe Einbuchtung des unteren Schalrandes, so dass die Schale zweilappig erscheint, aber etwas ungleichseitig, indem der hintere Theil wesentlich stärker gewölbt und zugleich höher ist, als der vordere. Diese stärkere Wölbung tritt auch dadurch mehr hervor, dass zwischen ihr und dem hinteren Rande eine deutliche, wenn auch flache Einsenkung der Schale liest. Der untere Rand der Schale biegt sich vorn ziemlich gleichmässig nach oben, hinten dagegen, wo die stärkste Wölbung ihn trifft, ziemlich kurz, und der hintere Rand ist nur schwach gekrümmt. Der Wirbel liegt ziemlich in der Mitte, tritt sehr wenig her- vor, ist aber sehr deutlich nach vorn gerichtet; die Schlosskanten bilden einen Winkel von reichlich 140 Grad. Der Ligament- Träger ist etwa 0,6"" lang. Die rechte Klappe zeigt unter dem Wirbel einen kurzen, dreieckigen Zahn und vor demselben eine 13. Cyprinidae. 1197 ziemlich ebenso breite, aber ein wenig längere Grube; die linke Klappe führt dementsprechend hinter dem ebenfalls dreieckigen Schlosszahn eine etwas kürzere Zahngrube und vor demselben eine schmale Grube für den an dieser Stelle etwas erhabenen Schloss- rand der rechten Klappe. Der vordere Muskeleindruck ist lang- eiförmig und zieht sich bis unter die Mitte des vorderen Schal- randes; der hintere ist rundlich-oval und liegt noch über der Mitte des hinteren Randes; der Manteleindruck ist nicht recht deutlich zu erkennen. Die Sculptur besteht aus flachen, durch ganz schmale, tiefe Furchen getrennten Streifen, welche auf der unteren Hälfte der Schale etwa 0,15 ”” breit sind und im Allgemeinen wohl den An- wachsstreifen folgen, aber dabei wellig verlaufen und sich öfters theilen oder plötzlich durch Einschiebung vermehren; dies geschieht namentlich auf der vorderen und hinteren Seite der Schale wieder- holt, da vom Schlossrande weit weniger Rippen auslaufen, als sich weiter nach unten finden. Durch diese Unregelmässigkeit in der Sculptur sowie auch durch die Gestalt dürfte sich unsere Art von der eocänen 4. sul- catina COSSMANN (Catalogue illustre I S. 143, Taf. I, Fig. 29— 30) des Pariser Beckens unterscheiden, und durch ihre Gestalt nähert sie sich Arten der Gattung Hindsiella STOLICZKA (Hindsia DESHAYES) wie der H. inaeqwilobata DESH. wohl noch mehr, als der A. sulcatina COSSMANN. Gattung: Crassatella LAmarck. Von den 5 Crassatella-Arten des Unter-Oligocäns geht (. astarter- Jormis Nyst in das Mittel- und Ober-Oligocän hinauf; ©. Bosqueti ist mit der mittel-oligocänen €. Bronni MER. und der ober-oligocänen CO. minuta PHIL. wenigstens verwandt, während die 3 übrigen Arten besonders im Eocän nähere Verwandte besitzen; C. concen- trica Dus. und C. Hardeggeri HoERNES des Wiener Beckens und die recenten Arten weichen in Gestalt und Sculptur immerhin schon weiter von denselben ab. Abh. X, 5. 78 1198 13. Cyprinidae. 1. Crassatella astarteiformis Nysr. Taf. LXXXIL, Fig. Sa, b, c; 9a, b, c; 10a, b. Crassatella astarteiformis Nysr. Bull. Acad. R. de Belg. tomeXIV, S.131, Taf. V, Fig. 1—3. » » (v. Korsen. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1866, S. 290.) ? > minuta pars. (non Prır.). Lienenktaus. VIII. Jahresbericht d. naturwiss. Vereins, Osnabrück S. 71. » » » » (SpEveEr u. v. Korses). Biv. v. Cassel, Taf. XIII, Fig. 4—5 (non 6 — 8.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Wolmirsleben, Westeregeln, Brandhorst bei Bünde. Ober-Oligocän: Cassel, Doberg bei Bünde. Von Lattorf habe ich nur 4 Schalen, von Wolmirsleben (und Westeregeln) sowie von der Brandhorst je über 20. Die grössten Schalen erreichen bis zu 23"® Höhe und Breite bei ca. 6“ Dicke der Wölbung, doch sind einzelne nur wenig kleinere Schalen wesentlich flacher gewölbt. Der Wirbel ist nur wenig nach vorn gedreht, hauptsächlich dadurch, dass der hintere Schlossrand nach vorn deutlicher ge- bogen und der vordere Schlossrand mehr oder minder deutlich eingesenkt ist. Abgesehen hiervon bilden beide einen Winkel von etwa 100 bis 110Grad und sind oft ziemlich gleich lang, obschon noch häufiger der hintere etwas länger ist; unter ihm ist der Schal- rand in der Regel langsamer gekrümmt, als unter dem vorderen, und erhält dann häufig zunächst eine noch flachere Biegung, aber vor dem hintersten Viertel oder Drittel der Schale auf eine kurze Strecke wieder eine stärkere, so dass der Schalrand unten in der Mitte schwächer gekrümmt ist und sich nach vorn allmählich stärker aufbiegt. Der Schalrand ist bei allen vorliegenden Schalen glatt; die Lunula ist ziemlich tief eingesenkt, wird durch eine stumpfe, etwas abgerundete Kante recht deutlich abgegrenzt und ist etwa 1,3 ”” breit und ziemlich halb so lang, wie die ganze Schale hoch; das hintere Schild ist ähnlich begrenzt und ein wenig schmaler, aber etwas länger. Die hintere Hälfte der Schale ist gewöhnlich etwas stärker gewölbt, als die vordere. S 13. Cyprinidae. 1199 Die Schlosszähne stehen auf dem vordersten Drittel der Schlossplatte, und die Ligamentgrube nimmt etwa die vordere Hälfte der übrigen zwei Drittel ein, reicht aber nicht bis an den unteren Rand der Schlossplatte. Der vordere Schlosszahn der linken Klappe und der hintere der rechten sind recht hoch, aber auch bei den grössten Schalen unten noch nicht ganz 1"® dick; beide lassen, falls sie genügend erhalten sind, eine Anzahl recht starker, nach oben schwächerer Streifen erkennen, welche senk- recht gegen die Schalen-Ebene gerichtet sind und auf der Hinter- seite des hinteren Zahnes der rechten Klappe nur da fehlen, wo die Ligamentgrube an diesen angrenzt. Der hintere Zahn der linken Klappe und der vordere der rechten sind noch nicht halb so dick und weit niedriger, und letzterer legt sich ganz an den vorderen Schlossrand an. Ein rudimentärer Zahn liegt noch in der linken Klappe bis zu 3m vom Wirbel dem hinteren Schlossrande dicht an. Die Seiten- zähne sind nicht ganz so lang, wie die Lunula, beziehentlich das hintere Schild, und erheben sich auf dem vorderen Schlossrande der linken Klappe und dem hinteren der rechten als rundliche Leisten, welche von aussen und innen durch flache Furchen be- grenzt sind. Diese Zähne sowie die entsprechenden Zahngruben sind verhältnissmässig breit. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Seitenzähnen, oben je etwa 1”” vom Schalrande entfernt, und sind eiförmig, gegen 4" Jang und 3”” breit. Der Manteleindruck ist vor dem hintersten Drittel etwa zwischen 4 und 5"" vom Schalrande ent- fernt, und nach vorn und nach hinten biegt er sich etwa 1"” weiter ab. Aus dem Ober-Oligocän habe ich nur vom Doberge bei Bünde eine kleinere rechte Schale, welche ich auf Ü. astarteiformis be- ziehen möchte, während ich als (. minuta die im Casseler Becken und am Doberge weit häufigere Art deuten möchte, die ich früher mit ©. Bosqueti verglichen habe. PhıLıppr’s Beschreibung seiner C. minuta (Beitr. S.45, Taf. II, Fig. 4) ist freilich ganz ungenügend zur Erkennung der Art oder selbst der Gattung, und seine Angabe, dass Lunula und Area fehlten, würde mich veranlassen, an irgend 130, 1200 13. Cyprinidae. eine Art einer anderen Gattung dabei zu denken, wenn es nicht wahr- scheinlich wäre, dass seine einzige Schale ungenügend erhalten war, während PHILıppI ja doch die Gattungen sehr genau kannte. Auf C. minuta PuıL. beziehe ich daher die Abbildungen von SPEYER, Bivalven der Casseler Tert.-Bild., Taf. XIII, Fig. 6—8 und das Citat der ©. Bosqueti vom Doberge bei LIENENKLAUS. 2. Crassatella Woodi v. KOENEN. Taf. LXXXIL Fig. 1la, b,c; 12;13a, b, e. Crassatella Woodi v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 526. » > » Palaeontographica XVI, S. 155, Taf. XIII, Fig. 4. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Hedwig und Alfred bei Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Helmstädt (Grube Alwine Elsbeth und Salomon’sche Thongrube); Lethen; Jekaterinoslaw (Sokolow). Von den meisten Fundorten habe ich nur vereinzelte Schalen, von Calbe a/S. 4, von Unseburg 9 und nur von Lattorf noch gegen 50 nebst einigen zweiklappigen Exemplaren. Die grösste Schale von Lattorf ist 12”® hoch, 13” breit und 3,5”"” dick ge- wölbt, doch sind die weitaus meisten Schalen nur bis zu reichlich Ymm hoch, gegen 10”® breit und etwa 3,3”"®% dick. Der Wirbel ragt nur sehr wenig über den Schlossrand her- vor, ist aber ziemlich stark nach vorn gerichtet und springt na- mentlich mit seiner Spitze etwas über die Linie des vorderen Schlossrandes vor. Die Schlossränder bilden einen Winkel von ca. 100 bis 110 Grad, doch ist der hintere Schlossrand auf seinem vordersten Drittel deutlich gekrümmt und der vordere zunächst unter dem Wirbel ziemlich stark eingebuchtet. Der hintere Schloss- rand ist durchschnittlich etwa um die Hälfte länger, als der vordere, und geht mit etwas kürzerer Biegung als dieser zum unteren Schalrande über, doch ist dieser dafür etwa auf dem hintersten Viertel der Schale nur schwach gekrümmt, oder selbst ganz gerade, und auf dem vordersten Viertel stärker gekrümmt, als in der Mitte. Die Wölbung der Schale ist auf dem vordersten Viertel und dicht vor dem hintersten Viertel am stärksten, dicht hinter der letzteren Stelle ist jedoch in der Regel eine flache Einsenkung vorhanden- 13. Cyprinidae. 1201 Die Sculptur besteht aus hohen, abgerundeten oder mit einzelnen unregelmässigen Streifen bedeckten Anwachsrippen, welche nach unten gleichmässiger abfallen und von oben gewöhnlich etwas aus- gehöhlt sind; in der Jugend sind sie etwa halb so breit, wie ihre Zwischenräume, später nehmen sie an Breite zu, und im Alter sind sie oft ebenso breit, wie ihre Zwischenräume, von Mitte zu Mitte etwa 0,7 bis 0,9%= von einander entfernt. Die Lunula ist bei grossen Schalen 3,5 bis selbst 4" lang und ca. 1”% breit und liegt ziemlich stark vertieft. Hinter dem Wirbel liegt ein etwa doppelt so langes, aber etwas schmaleres, glattes Feld, welches an dem hinteren Schlossrande gleichsam eine tiefe Rinne bildet und gegen die äussere Schale durch eine stumpfe, abgerundete Kante begrenzt ist. Die linke Klappe trägt 2 ziemlich schmale Schlosszähne, von welchen der vordere nur eine Erhöhung des Schlossrandes an der Lunula ist. Sie sind etwa eben so breit, wie die Zahngrube zwischen ihnen, beziehentlich der Zahn der rechten Klappe; der vordere Rand des vorderen bildet einen Winkel von fast 50 Grad mit dem hinteren Rande des hinteren, und dieser divergirt etwa eben so stark gegen den hinteren Schlossrand, aber nur die vor- dere Hälfte dieser Fläche wird von der Ligamentgrube einge- nommen. Der Zahn der rechten Klappe trägt auf jeder Seite etwa 10 scharfe, senkrecht zur Schalebene stehende Kerben, wie solche auch auf den entsprechenden Seiten der 'beiden Zähne der linken Klappe sichtbar sind; von unten nach dem Wirbel zu werden diese Kerben merklich feiner. Die linke Klappe trägt auf dem vorderen Schlossrande einen langen, scharfen Seitenzahn, die rechte einen solchen auf dem hinteren, doch ist der letztere Zahn von der Schlosskante noch durch eine ziemlich breite Rinne getrennt, in welche der hintere Schlossrand der linken Schale sich legt, und dieser begrenzt mit einer etwa ebenso breiten Leiste die schmalere Furche für den Zahn der rechten. Der vordere Seitenzahn reicht bis an das untere Ende der Lunula, und der hintere ist ziemlich doppelt so lang. Der vordere Muskeleindruck ist oval, etwa 1,5”” breit und 2,5”"= lang, und liegt dicht unter dem vorderen Seitenzahne, oben ziemlich nahe dem Schalrande; der hintere Muskeleindruck ıst nur 1202 13. Cyprinidae. wenig grösser, als der vordere, und liegt noch unter dem hinteren Seitenzahne, vom hinteren Schalrande über 1”” entfernt. Der Manteleindruck ist meist wenig deutlich und verläuft etwa 1,5”® vom Schalrande, welcher in der Regel fein gekerbt ist. Die eocäne ©. trigonata Lam. unterscheidet sich von unserer Art durch geringere Wölbung, feinere Anwachsrippen und durch das Schloss, indem bei ihr in der linken Klappe der vordere Zahn durch eine tiefe Furche vom Schlossrande getrennt, und der hintere Zahn weit schmaler ist. Die Formen, welche von VIncEnT und RurtoT aus dem Öber- Eocän von WENMMEL als ©. Woodi und ©. Wemmelensis angeführt werden, kann ich nicht seibst vergleichen. 3. Crassatella semirugosa v. KOENEN. Taf. LXXXIIL, Fig. 2a, b,c; 43, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 12 mehr oder minder abgeriebene Schalen vor, welche bei 23,5”= Höhe 29 bis 32”® breit und 8 bis 10" dick gewölbt sind. Der untere Schalrand ist in der Mitte nur schwach gekrümmt, namentlich bei den breiteren Schalen, biegt sich aber vorn ziemlich gleichmässig zum vorderen Schlossrande um, während er hinten sich etwas stärker aufbiegt und dann in kurzem Bogen in den schwach gekrümmten hinteren Schalrand übergeht. Der hintere Schlossrand ist annähernd parallel dem unteren Schalrande und ziemlich gerade; nur dicht hinter dem ziemlich stark nach vorn gedrehten Wirbel ist er oft etwas ge- krümmt und bildet mit dem vorderen Schlossrande sowohl als auch mit dem hinteren Schalrande einen Winkel von etwa 110 bis 120 Grad, doch ist der mit letzterem gewöhnlich etwas stumpfer, als der mit ersterem. Vom Wirbel läuft nach der Grenze zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande eine stumpfe, abgerundete Kante, welche ein hinteres Feld von dem Haupttheile der Schale abtrennt. Dieses Feld ist auf seinem oberen Viertel und seinem unteren Drittel bis zu einem recht undeutlichen, einer sehr stumpfen Kante 13. Cyprinidae. 1203 gleichenden Streifen flach gewölbt und in der Mitte ein wenig ein- gesenkt, während der Haupttheil der Schale vor der Kante und ganz vorn am stärksten gewölbt ist. Die Lunula ist tief eingesenkt, recht scharf begrenzt und 6 bis 7"® lang und reichlich 1” in jeder Schale breit. Das hintere Schild ist ebenfalls erheblich vertieft und durch eine etwas abgerundete Kante scharf begrenzt; es ist gegen 1,5"” breit und nicht halb so lang, wie die Schale breit. Die Oberfläche des Haupttheiles der Schale trägt breite, durch wesentlich schmalere Furchen getrennte Anwachsrippen, welche sich nach hinten verflachen und nur in der Jugend, bis zu 10" vom Wirbel, nur ausnahmsweise noch länger, auch auf dem hin- teren Felde sichtbar und dort von Mitte zu Mitte fast 2mm von einander entfernt sind. Später verschwinden sie schon vor der Kante, sind bis zu etwa 1,3"® von Mitte zu Mitte von einander entfernt und werden auf dem hinteren Felde durch zahlreiche un- regelmässige, blättrige Anwachsstreifen vertreten, wie solche auch auf dem Haupttheile der Schale am unteren Rande vorkommen. Nach vorn werden die Rippen meistens erheblich schmaler und schwächer, keilen sich wohl auch aus, während andere Rippen sich in den Zwischenräumen eingestellt haben; alle diese Rippen gehen dann in unregelmässige Falten über und verschwinden noch vor der Grenze der Lunula. In der Jugend sind die Rippen von oben wesentlich schärfer begrenzt, als nach unten. Der Schal- rand ist bei den weniger abgeriebenen Schalen deutlich gekerbt. Die breite Schlossfläche trägt aufihrem vordersten Drittel, in der rechten Klappe etwas weniger, in der linken etwas mehr, je 2 hohe Zähne; welche auf den einander zugekehrten Seiten recht stark senkrecht gegen die Schalebene gestreift sind. Die der linken Klappe sind ziemlich gleich dick und etwas schmaler, als der Hauptzahn der rechten Klappe, aber weit stärker, als der vordere Zahn der rechten Klappe, welcher sich dicht an den vorderen Schlossrand anlegt. Von dem hinteren Theile der Schlossplatte nimmt die Ligamentgrube, welche nicht bis an den unteren Rand reicht, etwa drei Viertel der Breite ein. t Der hintere Seitenzahn der rechten Klappe ist nur eine rund- 1204 13. Cyprinidae. liche Erhebung des Schlossrandes, ist in der Mitte am höchsten und reicht nicht ganz bis an das Ende des hinteren Schildes. Die ihm entsprechende Grube in der linken Klappe ist nach innen durch eine rundliche Leiste begrenzt, welche sich zu ihrem hin- tersten Drittel zu einem stumpfen Höcker erhebt. Der vordere Seitenzahn der linken Klappe erhebt sich nur neben dem untersten Drittel der Lunula etwas höher auf dem Schlossrande als schmale Leiste, welche nur von innen deutlich begrenzt ist. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden der Schloss- ränder und sind eiförmig, der vordere oben knapp 1” vom Schal- rande entfernt, gegen 6”" lang und 4”” breit, der hintere gegen 6”® breit und 5"" lang. Der Manteleindruck ist hinter der Mitte der Schale nur etwa 3,5"" vom Rande entfernt, vorn und hinten aber fast 5m, C. semirugosa ist wohl zunächst vergleichbar der im Eocän verbreiteten Ü. parisiensis D’ORB. (DESH. Anim. s. Vert. I, S. 740, PA RRX, Big, 22): 4. Crassatella Bosqueti v. KoENEN. Tat EX XXI Ri 5a, b, c,.d; 6a, b,.c,.d; a, bc. Orassatella Bosqueti v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 8. 290. Astarte subquadrata Pnıuirı, Palaeontographica I, S. 47, Taf. VIII, Fig. 4. Crassatella tenuistria Desn. var. A. Nysr. (Pamwıprı, Palaeontographica I, S. 58.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Oster- weddingen, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich 30 meistens etwas abgeriebene und zum Theil beschädigte Schalen, von der Brandhorst 12, von Löderburg eine und von Osterweddingen die eine, von PHILIPPI erwähnte der Heyse’schen Sammlung. Die grösste Schale von der Brandhorst ist 17 "® hoch, 20,5 ”” breit und 5 ”® dick, während die übrigen höchstens 14 "= Höhe, 16 %® Breite und 4,5 "® Dicke erreichen. Einzelne Schalen zeich- nen sich aber durch verhältnissmässig geringere Breite oder Wöl- bung aus, wie die beiden Fig. 5 und 7 abgebildeten rechten Klappen, von welchen die erstere 11 ”” hoch, 12,5 ”® breit und 3,5 "® dick, die letztere 11 ”® hoch, 13 ”® breit und nur 2,5 "" dick ist. 13. Cyprinidae. 1205 Der Wirbel ist nicht unerheblich nach vorn gerichtet und liegt gewöhnlich dicht oder doch nahe hinter dem vorderen Drittel der Schale. Der vordere Schlossrand ist bei den bauchkigeren Schalen deutlich eingebuchtet, bei den flacheren ziemlich gerade, während der hintere Schlossrand stets nach dem Wirbel zu mehr oder minder deutlich gekrümmt ist. Die Schlossränder bilden einen Winkel von 110 bıs 120°, nur ausnahmsweise noch etwas mehr. Der unterere Schalrand ist mehr oder minder stark gekrümmt und convergirt nach hinten durchschnittlich mit etwa 20 Grad mit dem hinteren Schlossrande. Der hintere Schalrand ist in der Mitte nur flach gebogen und steht dort annähernd senkrecht zum mittleren Theile des unteren; er geht in diesen sowie in den hin- teren Schlossrand mit wesentlich kürzerer Krümmung über, wäh- rend der untere Schalrand sich oft recht gleichmässig zum vorderen Schlossrande umbiegt, wenn auch zuerst langsamer und dann schneller. Der Schalrand ist bei den nicht abgeriebenen Schalen fein gekerbt. Die Lunula ist deutlich vertieft und scharf begrenzt und knapp ein Drittel so lang, wie die Schale hoch. Ihre Breite be- trägt etwa 0,5 == in jeder Schale, in stark gewölbten etwas mehr, in flachen etwas weniger. Das hintere Schild ist fast um die Hälfte länger und breiter, ist recht scharf begrenzt und bildet bei den stärker gewölbten Schalen eine tiefe Rinne. Das hinterste Viertel der Schale ist, abgesehen von einer mässigen Wölbung zunächst dem Schlossrande, ganz flach gewölbt, oder selbst ganz flach eingesenkt; davor, zwischen dem Wirbel und der Grenze zwischen dem unteren und dem hinteren Rande, liegt die stärkste Wölbung der Schale, und der mittlere Theil der- selben ist nur flach gewölbt bis zu dem wiederum bald stärker, bald schwächer gewölbten vordersten Theile. Die Sculptur besteht aus mässig hohen, etwas abgerundeten Anwachsrippen, welche ca. 5”" vom Wirbel von Mitte zu Mitte etwa 0,3 == von einander entfernt sind und später gegen 0,5 ”®; in der Regel werden sie durch weit schmalere Zwischenräume von einander getrennt, sind von oben ein wenig unterhöhlt und fallen nach unten allmählich ab, 1206 13. Cyprinidae. Nahe dem unteren Rande werden sie zuweilen recht flach und undeutlich und ganz vorn, sowie auf der stärksten Wölbung und dem hintersten Viertel, gehen sie in ganz unregelmässige, zum’ Theil etwas blättrige Anwachsstreifen und Falten über. Von den beiden Schlosszähnen der linken Klappe ist der vordere meist sehr erheblich stärker, als der hintere, und in der Regel annähernd eben so dick, wie der Hauptzahn der rechten Klappe, während deren vorderer Zahn erheblich schwächer ist, sich erst nach unten vom Schlossrande ablöst und dann mit der Leiste zusammenhängt, welche die Grube für den vorderen Seiten- zahn der linken Klappe begrenzt. Dieser wird durch eine Er- höhung des Schlossrandes gebildet, welche am unteren Ende des vorderen Schlosszahnes beginnt, noch ein wenig über das Ende der Lunula hinausreicht und nur von innen durch eine flache Furche schärfer begrenzt wird. Der hintere Seitenzahn der rechten Klappe ist auch ein wenig länger, als das hintere Schild, und wird nur von innen durch eine flache Furche deutlich vom Schloss- rande abgegrenzt. Die ihm entsprechende Grube in der linken Klappe wird ebenfalls nach innen durch eine dicke Leiste begrenzt, welche sich hinten fast zahnartig erhebt. Die Schlosszähne nehmen in der rechten Schale knapp ein Drittel der Schlossfläche am Wirbel ein, ın der linken reichlich ein Drittel, und die tief ausgehöhlte Ligamentgrube mindestens zwei Drittel des Restes. Der vordere Muskeleindruck ist nierenförmig, etwa 3 ”® lang und nach unten etwa 1,8 ””® breit und liegt dicht unter dem un- teren Ende des vorderen Schlossrandes, vom Schalrande oben gegen 0,5 ®® entfernt. Der hintere Muskeleindruck ist oval, von oben abgeplattet, 3”” lang und über 2"”" breit, und liegt zum Theil noch unter dem hinteren Schlossrande, vom Schalenrande oben etwa 0,7 ®® entfernt. Der Manteleindruck verläuft, hinter der Mitte der Schale etwa 2,5 "" vom Rande, nach vorn gegen 3 "", Von (. semirugosa V. KOENEN unterscheidet sich ©. Bosqueti durch die geringere Grösse, weit feinere Rippen, das Fehlen der Kante auf der hinteren Seite und Jie ganze Gestalt; sie schliesst sich 13. Cyprinidae. 1207 zunächst an eocäne Arten, aber doch auch an die ober-oligocäne ©. minuta PHILIPPI an, welche eine ähnliche Sceulptur, aber eine mehr dreieckige Gestalt hat. 5. Crassatella intermedia Nyst? Taf. LXXXIT, Eis. la, b; 2a, b, c. ?Crassatella intermedia Nysr, Coqu. foss. Belgique S. 85, Taf. IV, Fig. 2. ee Desmaresti Des#. v. Kosnzen, Palaeontographica XVI, S. 155, Taf. XIII, Fig. 5. » compressa Lam.? v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 525. Vorkommen. Unter - Oligocän: Westeregeln, Helmstädt; Belgien? Von Helmstädt liegen mir 6 beschädigte Schalen vor, von Westeregeln gegen 100 allerdings fast durchweg kleine, noch nicht mittelgrosse. Die grössten von allen sind die abgebildeten, zusammen- gehörigen, welche 17 ”® hoch, 26 ”” breit und zusammen 10 "” dick sind. Kleine Schalen von etwa 4 "" Höhe sind höchstens 5 =m breit und haben einen spitzen, recht stark nach vorn gerich- teten Wirbel, an welchem die Schlossränder einen Winkel von annähernd 110° bilden, abgesehen davon, dass der hintere Schloss- rand öfters etwas gekrümmt, der vordere dagegen deutlich einge- senkt ist. Beim Fortwachsen nimmt die Schale besonders nach hinten ganz unverhältnissmässig an Breite zu. Der hintere Schloss- rand bekommt eine weit deutlichere Einsenkung, als der vordere, und beide bilden, abgesehen von den Einsenkungen, am Wirbel einen Winkel von rund 120°. Der Wirbel ist im Alter nur schwach nach vorn gerichtet und liegt dicht hinter dem vordersten Viertel der Schale. Der hintere Schlossrand trifft den hinteren Schalrand bei kleinen Schalen in einer etwas abgerundeten Ecke von ca. 1109, bei grossen in einer stärker abgerundeten Ecke von ca. 130°. Der untere, mehr oder minder schwach gekrümmte Rand junger Exemplare läuft durchschnittlich ziemlich parallel dem hinteren Schlossrande; bei grossen Schalen convergirt das hinterste, ziem- 1208 13. Cyprinidae. lich gerade Drittel des unteren Schalrandes mit jenem nach hinten unter ca. 400, und nach vorn biegt sich der untere Schalrand bis zum vordersten Drittel nur langsam, dann aber immer schneller zum vorderen Schlossrande um. Die Schale ist noch am stärksten in der Mitte gewölbt, wäh- rend sich vom Wirbel eine stumpfe, abgerundete Kante nach der Grenze zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande hin- zieht und somit von dem Haupttheile der Schale ein hinteres, ziemlich ebenes, nur oben etwas gewölbtes Feld abgrenzt. Die Lunula ist stark vertieft, scharf begrenzt, und bei grossen Schalen je knapp 1" breit und etwa zwei Fünftel so lang, wie diese hoch. Das hintere Schild ist etwa um die Hälfte länger, als die Lunula, und auch um die Hälfte breiter, besonders in der rechten Klappe, und ist nahe dem Wirbel ebenfalls tief eingesenkt und scharf durch eine Kante begrenzt, welche sich jedoch nach hinten immer mehr verflacht und abrundet. Der untere Schalrand ist vorn und ganz hinten glatt, in der Mitte gewöhnlich fein gekerbt. Die Skulptur besteht aus ziemlich hohen Anwachsrippen, welche von oben schärfer begrenzt sind, als von unten, in der Jugend sogar von oben etwas unterhöhlt und etwa 0,2 ”® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind. Bei grossen Schalen steigt dieser Abstand auf mindestens 1”, auf den Rippen werden einzelne unregelmässige Anwachsstreifen sichtbar, und die Rippen werden recht flach. Auf dem hinteren Felde gehen die Rippen aber schon bei mittelgrossen Schalen in unregelmässige, besonders im Alter blättrige Anwachsstreifen über und erheben sich nur nahe der das hintere Schild begren- zenden Kante noch zu regelmässigeren Falten. Die beiden Schlosszähne der rechten Klappe sind ziemlich dünn, besonders der hintere, und zusammen etwa eben so dick, wie der Hauptzahn der linken, in welcher der vordere Zahn dem vorderen Schlossrande eng anliegt und sehr dünn ist. Die den Zahngruben zugekehrten Seiten der Schlosszähne sind recht scharf senkrecht zur Schalebene gekerbt. Von der Schlossfläche nehmen am Wirbel die Zähne und Zahngruben knapp ein Drittel der Breite ein, den Rest aber die Ligamentgrube, welche sich erst 13. Cyprinidae. 1209 weiter nach unten von dem hinteren Schlossrande ablöst und den unteren Rand der Schlossfläche nicht ganz erreicht. Die Seitenzähne werden dadurch gebildet, dass die Schloss- ränder, in der rechten Klappe hinten, in der linken vorn, zu ziem- lich scharfen Leisten sich erheben, welche nur von innen durch Eindrücke oder flache Furchen schärfer begrenzt sind und bis zum Ende der Lunula, beziehentlich des hinteren Schildes reichen. Die ihnen entsprechenden Zahngruben werden gegen das Innere der Schale durch recht hohe Leisten begrenzt, welche sich nach ihren Enden hin noch höher, fast zahnartig erheben. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden der Seiten- zähne und Zahngruben, oben fast 1 "" vom Schalrande entfernt; der vordere ist nierenförmig, gegen 4”" Jang und unter der Mitte etwa 2,5 ”” breit; der hintere ist eiförmig, von oben abgestutzt, ca. 4 °® lang und 3 ®® breit. Der Manteleindruck ist hinter der Mitte der Schale etwa 3 “= vom Rande entfernt, vorn und hinten dagegen 4 "m, Ich hatte unsere Art l.c. zu Ü. Desmaresti DESH. gestellt, muss sie aber jetzt von dieser nach der von CossMmAanN (Catalogue ill. de Paris II, S. 86, Taf. IV, Fig. 24) gegebenen Abbildung trennen, da diese höhere Rippen hat, welche weiter von einander entfernt sind, zumal in der Jugend, und auch auf dem hinteren Felde sehr regelmässig auftreten. Dagegen könnten die unter- oligocänen Stücke junge Exemplare der (. intermedia NyYST sein, deren Abbildung augenscheinlich nach einem abgeriebenen Exem- plare gemacht und wenig genau ist, da von einer fast ganz glatten Partie hinten, die in der Beschreibung erwähnt ist, nichts darauf zu sehen ist, vielmehr überall deutliche Rippen angegeben sind. Gattung: Triodonta v. KoENEN. Die beiden im Folgenden beschriebenen, kleinen Arten gleichen von aussen manchen Üardita- Arten mit recht schwacher Radıal- Sculptur, wie der pliocän und recent vorkommenden (. corbis Psır., sind aber sehr klein und dabei verhältnissmässig dick- 1210 13. Cyprinidae. schalig. Die Schloss- und Seitenzähne gleichen einigermaassen solchen mancher Astarte- Arten, doch hat die rechte Klappe drei hohe Schlosszähne, von welchen auch der hinterste stärker ist, als mir dies bei Astarte- Arten bekannt ist. Dazu kommt noch, dass das Ligament innen, vor dem hintersten Schlosszahn liegt. Von Crassatella unterscheiden sie sich aber wesentlich durch die Gestalt und besonders durch das Auftreten der starken, hinteren Schlosszähne, so dass ich für unsere Arten eine neue Gattung aufstellen muss. Nach der kurzen Diagnose , welche FıscHER (Manuel de Conchyliologie S. 1012) von der Gattung Carditopsis E. SMITH anführte, hielt ich es für denkbar, dass unsere Arten zu dieser gestellt werden könnten. Auf meine Bitte theilte mir Herr voX MARTENS freundlichst den mir hier nicht zugänglichen Wortlaut der SmItH’schen Gattungs-Diagnose mit, welcher auch sehr dürftig ist und mit der von FISCHER gegebenen nicht ganz übereinstimmt, aber auch auf unsere Arten nicht passt; später theilte mir Herr voN MARTENS noch ausdrücklich mit, dass Carditopsis nach einem Exemplare des Berliner Museums in der linken Schale nur vor der Ligamentgrube einen starken Schlosszahn hätte, in der rechten hinter der Grube, sowie, dass die Seitenzähne weit bestimmter abgesetzt seien, so dass das Schloss mehr an Mactra erinnert. l. Triodonta elara v. KoENEN. TALURRXV, Fie. la, b; 12a, B. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 5 einzelnen linken Klappen und einer rechten ohne Schloss von Lattorf ist die grösste 1,65”” hoch, 1,55"" breit und 0,5” dick gewölbt. Der Wirbel ragt nur wenig hervor, ist aber deutlich nach vorn gerichtet; die Schlosskanten bilden am Wirbel einen Winkel von kaum 80°. Die Schale ist vorn merklich höher, als hinten, und am Ende des Schlossrandes vorn kürzer gebogen, als unten und hinten. Die ziemlich gleichmässig gewölbte Schale trägt gegen 14 rundliche, durch schmale Furchen getrennte Radialstreifen, von welchen die vordersten und hintersten durch schmale, glatte Zonen 13. Cyprinidae. Io von den nändern getrennt werden und etwas schmaler sind, als die übrigen. Den Rippen entspricht eine sehr deutliche Kerbung des unteren Schalrandes. Ausser ganz niedrigen Anwachsfalten finden sich vereinzelte Absätze der Schale, besonders nahe dem unteren Rande. Unterhalb des Wirbels liegen 2 durch eine dünne Leiste ge- trennte Gruben, von welchen die hintere fast doppelt so breit als die vordere ist und wohl als Ligamentgrube anzusehen ist. Hinter und vor den Gruben liegt je ein ziemlich starker Zahn, welche durch schmale Furchen von den Schlossrändern getrennt werden und diesen fast parallel laufen; der vordere Zahn ist ein wenig stärker, als der hintere. Vorn trägt die linke Schale ferner einen langen, dünnen Seitenzahn, während auf dem hinteren Schlossrande eine etwa eben so lange Grube vorhanden ist. Die rechte Schale hat demnach hinten einen Seitenzahn getragen, ferner vor der Ligamentgrube einen dreieckigen Hauptzahn und 2 ganz dünne Zähne an den beiden Schlossrändern. 2. Triodonta deleta v. KoEnen. Taf. LXXXV, Fig. 14a, b; 15a, b; 16a, b; 17a,b; 18a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 18 Exemplare von Lattorf vor, worunter 5 zwei- klappige; diese erreichen 1,23”® Höhe, 1,15"” Breite und 0,95" Dicke. Der stumpfe Wirbel ist nur ganz schwach nach vorn ge- richtet und ragt sehr wenig über das Schloss hervor. Die Schale ist ziemlich gleichseitig, doch ist der Rand hinten ein wenig ‚schwächer gekrümmt, als vorn. Die Schlosskanten bilden am Wirbel einen Winkel von circa 90°; die vordere Schlosskante ist ziemlich gerade, die hintere immerhin merklich gekrümmt, und diese geht mit etwas kürzerer Biegung in den unteren Schalrand über, als jene. Die Wölbung der recht dicken und soliden Schalen ist ziem- lich gleichmässig, aber hinten wohl ein wenig schwächer, als vorn. Die Schalen tragen auf ihrem mittleren Theile gegen 12 rundliche Radialrippen, welche in der Nähe des Wirbels ganz flach und 1212 13. Cyprinidae. undeutlich und bei mittelgrossen Schalen am Rande immer noch flach, rundlich und durch flache Furchen von einander getrennt sind, während sie nach den vorderen und hinteren Rande zu ganz undeutlich werden; sie bedingen eine flache Kerbung des Schal- randes und werden von einzelnen sehr feinen Anwachsstreifen und gelegentlich auch von einem schwachen Absatze der Schale ge- kreuzt. Eine deutlich begrenzte Lunula ist nicht vorhanden. Die linke Klappe trägt unterhalb des Wirbels 2 tiefe, durch eine ganz dünne Leiste getrennte Gruben, von welchen die vordere dem Hauptzahn der rechten Klappe entspricht, die hintere, nur etwa halb so breite, die Ligamentgrube bildet, und diese findet in der rechten Klappe sich an gleicher Stelle, also hinter dem dreieckigen Zahn. In der linken Klappe befindet sich vorn ein ziemlich dünner Zahn und hinter der Ligamentgrube ein etwas dickerer, welche beide den betreffenden Schalrändern parallel laufen und durch schmale Furchen von diesen getrennt werden; die Furche vor dem vorderen Zahn ist immerhin noch etwas stärker, als die hinter dem hinteren; diesen Furchen entsprechen schmale Leistenzähne auf beiden Seiten des Schlosses der rechten Klappe. Diese trägt hinten, die linke dagegen vorn einen ziemlich langen und starken Seitenzahn, welchem je eine Grube an der betreffenden Stelle in dem verdickten Schlossrande der anderen Klappe ent- spricht. Die Ligamentgrube der rechten Klappe ist auf Fig. 15b unter dem Wirbel zu breit gezeichnet. Die Muskeleindrücke liegen etwa in halber Höhe der Schale, nahe unterhalb der Seitenzähne resp. des verdickten Schlossrandes, verhältnissmässig weit vom Schalrande entfernt und sind ziemlich gleich gross. Der einfache Manteleindruck wird besonders da- durch deutlich, dass die Zone zwischen ihm und dem Schalrande etwas heller ist. Gattung: Astarte SOWERBY. Eine der auffälligsten Eigenthümlichkeiten der doch ganz tropischen Fauna des Unter-Oligocäns bildet das Auftreten von 7 Astarte-Arten, welche zum Theil recht gross sind, da im Eocän des Pariser Beckens keine einzige Art vorkommt, und in England 13. Cyprinidae. 1213 nur im Londonthon und im Thanet-Sande Arten der Gattung sich finden; im Ober-Oligocän ist die Zahl noch etwas grösser, im Miocän, auch in dem Schleswig - Holstein’schen Glimmerthon, wesentlich geringer, um dann im nordeuropäischen Pliocän wieder bedeutend zuzunehmen, entsprechend dem arktischen Charakter seiner Fauna. Im Gegensatze hierzu findet sich zuletzt noch im Unter - Oligocän eine etwas grössere Zahl (5) von Crassatella- Arten. Als Gattungsmerkmal für Astarte wird nun meistens ange- geben, dass jede Klappe 2 Schlosszähne besitze, und der vordere der rechten sei gross und dick, während FiscHEr (Manuel de Conch. S. 1015) je 3 Schlosszähne anführt, von welchen der hintere der rechten Klappe und der vordere der linken obsolet seien, die Seiten- zähne seien rudımentär. Ich finde nun, dass die Seitenzähne aller- dings zuweilen wenig deutlich sind und dann wohl mehr den Eindruck des Untergreifens des Schlossrandes der einen Schale unter den der anderen machen; sie sind aber im Allgemeinen doch immer noch deutlicher entwickelt, als die obsoleten dritten Schlosszähne Cossmann’s. Von diesen ist öfters keine Spur vor- handen, und in anderen Fällen sind sie höchstens als der etwas aufgetriebene Rand der daneben liegenden Zahngrube anzusehen, welcher weder die Höhe noch die Stärke der übrigen Schlosszähne erreicht. Dasselbe gilt aber ganz besonders von der als vorderer Schlosszahn der rechten Klappe angeführten Anschwellung des vorderen Schlossrandes, welche gegen den hinteren Schlosszahn der rechten Klappe denn doch sehr zurücktritt, obwohl dieser zu- weilen vom Ligamentträger nur undeutlich durch eine schwache Furche getrennt ist und sich kaum höher erhebt, als dieser. Die Seitenzähne (in der rechten Klappe vorn, in der linken hinten) sind oft genug lediglich durch etwas erhöhte Kanten des betreffenden Schlossrandes «gebildet und von diesem nicht}weiter abgegrenzt; ihr Vorhandensein fällt aber in die Augen durch mehr oder minder scharf begrenzte Furchen oder Gruben an den ent- sprechenden Stellen des Schlossrandes der anderen Klappe. Es erscheint aber ziemlich misslich, die mehr oder minder starke Ent- Abh. X, 5. 79 1214 13. Cyprinidae. wicklung der Schlosszähne und Seitenzähne zur Abtrennung von Untergattungen zu benutzen. Von den unter-oligocänen Astarte-Arten geht die grosse Mehr- zahl in das Mittel- und selbst Ober-Oligocän hinauf, oder ist doch mit jüngeren Arten näher verwandt, wie A. Bosqueti NyYst mit einzelnen ober-oligocänen Formen und A. laeviuscula v. KOENEN mit 4A. laevigata MÜNSTER, während sie mit den alt - tertiären englischen Arten nicht mehr Aehnlichkeit besitzen, als dies bei Arten der Gattung Astarte gewöhnlich der Fall ist. Durch ihre vorn verlängerte Gestalt auffällig ist A. porrecta v. KOENEN. 1. Astarte Henckeli Nyst. Taf. LXXXTIL, Fig.12a,b,e,d; 13a,b; 14a,b, e,d. Astarte Henckeliusiana Nyst, Coqu. foss. de Belg. S. 154, Taf. IX, Fig. 4. » » (v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 104, Taf. VI, Fig. 7.) > » (v. Koxnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, 8..925, u. XVI2S22909 » » “ >» (Pampers, Palaeontographicea I, $. 46.) > » >» (Speyer u. V. Kosnen, Bivalven von Cassel T. XIV, Fig. 9—18.) » » (Lrenenkvaus, VIII. Jahresber. d. naturwiss. Vereins Osnabrück S. 72.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln, Oster- weddingen, Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Jekaterinoslaw (Sokolow). Mittel-Oligocän: Neustadt- Magdeburg; Belgien. ? Ober-Oligocän: Cassel, Doberg bei Bünde. Von der Brandhorst bei Bünde habe ich gegen 30 Schalen, von Lattorf 12, von Westeregeln 18 und von Österweddingen 9; von Helmstädt liegen mir Exemplare jetzt nicht vor; die von Westeregeln erreichen nur 10%” Höhe und Breite und 2,5 ®® Dicke, die von Lattorf, Bünde und Österweddingen gegen 13”" Höhe, 14" Breite und 3,5 ®® Dicke. Der Wirbel ist nur mässig stark nach vorn gerichtet und erscheint mehr oder minder spitz, je nachdem der vordere Schlossrand oben mehr oder minder deutlich eingebuchtet ist; durchschnittlich bildet dieser mit dem flach ge- krümmten hinteren Schlossrande einen Winkel von etwa 100°. 13. Cyprinidae. 1215 Zuweilen ist der Schalrand zwischen dem vorderen und dem etwas längeren hinteren Schlossrande ziemlich gleichmässig ge- bogen; noch häufiger ist aber das hintere Drittel desselben schwächer gekrümmt und durch eine etwas stärkere Biegung von dem mittleren Drittel getrennt, welches nicht selten ebenfalls flacher gekrümmt ist, während das vorderste Drittel sich allmäh- lich immer schneller zum vorderen Schlossrande umbiegt. Der Schalrand ist innen bald glatt, bald deutlich gekerbt; die stärkste Wölbung liegt gewöhnlich hinter der Mitte der Schale. Diese zeigt in der Jugend ganz flache, durch schmale Zwischenräume getrennte Anwachsrippen, welche etwa 0,2 ®® breit sind, aber spätestens etwa 5 ”® vom Wirbel ganz undeutlich werden und durch breite, ganz flache und unregelmässige Anschwellungen, sowie durch einzelne feine Furchen ersetzt werden. Die Lunula ist etwa 5 ”” lang und in jeder Klappe 1" breit, ziemlich tief eingesenkt, und wird durch eine stumpfe, etwas ab- gerundete Kante recht deutlich begrenzt, ebenso wie das hintere Feld, welches ebenso breit, aber um die Hälfte länger ist. Die beiden Schlosszähne der linken Klappe sind gleich dick und meistens ebenso stark, wie der Hauptzahn der rechten, zu- weilen aber nur halb so stark. Der hintere Zahn der rechten Klappe erhebt sich nur als schmale, niedrige Leiste am unteren Rande des breiten Ligamentträgers, während vor der vorderen Zahngrube der Schlossrand einen mehr oder minder dicken, zahn- artigen Höcker trägt. Eigenthümlich ist eine Schal-Lage, welche, von der Lunula ausgehend, die obere Hälfte des Schlosses über- zieht. Die Seitenzähne werden durch dünne, erhabene Kanten der Schlossränder gebildet und sind etwa eben so lang, wie die Lu- nula, beziehentlich das hintere Schild; der vordere tritt etwas deutlicher dadurch hervor, dass er innen durch eine schmale Furche begrenzt wird. Der vordere Muskeleindruck ist oval bis nierenförmig, 3 "" lang und nach unten 2”” breit, und liegt dicht unter dem vorderen Schlossrande, oben etwa 0,6" vom Schalrande entfernt; der hin- tere Muskeleindruck ist etwa ebenso gross, mehr oval, und liegt 795, 1216 13. Cyprinidae. noch zur Hälfte unter dem hinteren Seitenzahn. Der Mantel- eindruck ist in der Mitte nur etwa 2" vom Schalrande entfernt. Die ober-oligocänen Vorkommnisse lassen sich von der ächten A. Henckeli NysT. immerhin durch spitzeren Wirbel, tiefer einge- senkte Lunula und stärkere Entwickelung der Anwachsrippen unterscheiden, so dass ich sie nur mit allem Vorbehalt noch mit zu dieser Art stellen möchte. 2. Astarte dilatata PrıLıppi. Tat. UXRXIN, Bio. 1; 2 a,b,e; 32,b,ec; Aa,b,c. Astarte dilatata Puww. Palaeontographica I, S. 47, Taf. VIII, Fig. 2. > » » (v. Korxen, Mittel-Oligoeän S. 106, Taf. VI, Fig. 5.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a,S., Oster- weddingen? (PHILIPPI). Mittel-Oligocän: Neustadt - Magdeburg. Von Calbe a/S. habe ich nur eine kleine, beschädigte Klappe, von Lattorf dagegen 20 kleine und 6 grosse, welche freilich sämmtlich mehr oder minder stark abgerieben sind. Die grössten Schalen sind 30 %® hoch, 34 ®® breit und 9 bis 9,5 "® dick, etwas kleinere sind aber zum Theil nur 7®® dick. Der Wirbel ragt bis zu 2 wu über den Schlossrand hervor, ist stark nach vorn gerichtet und tritt nur um wenige Millimeter gegen den vorderen Schalrand zurück. Die Schale ist meist hinten etwas höher, als vorn, doch ist auch das Umgekehrte zuweilen der Fall. Der hintere Schloss- rand ist, ebenso wie der untere Schalrand, nur schwach gekrümmt und läuft demselben annähernd parallel, und der mehr oder minder stark gebogene hintere Schalrand, welcher sich mehr oder minder gleichmässig zu beiden umbiegt, steht meist in einem etwas stumpfen Winkel zum hinteren Schlossrande, zuweilen aber auch in einem nahezu rechten. Die stärkste Wölbung der Schale läuft vom Wirbel nach der Mitte zwischen dem hinteren und dem un- teren Schalrande. Unter dem Wirbel liegt eine ziemlich stark vertiefte, durch eine ganz abgerundete Kante begrenzte Lunula, welche bis zu 8"® lang und 3”” in jeder Klappe breit wird; am unteren Ende der Lunula biegt sich der vordere Schalrand stärker 13. Cyprinidae. 1217 vor, dann ziemlich gleichmässig nach unten und zum unteren Schalrande zurück. Der Schalrand trägt innen meist deutliche Kerben, welche bei grossen Exemplaren etwa 1" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind. Die kleineren Schalen von Lattorf tragen rundliche, dicke, grobe Anwachsrippen, welche auf der Mitte der Schale schon ca. mm vom Wirbel etwa 1" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, weiter nach unten aber gegen 1,6", Von oben sind sie nicht selten etwas schärfer begrenzt, als von unten; am dicksten sind sie auf und dicht vor der stärksten Wölbung, werden aber über derselben schnell verhältnissmässig schwach; ebenso werden sie bei einzelnen dieser kleinen Schalen am unteren Rande plötzlich sehr flach, oder werden durch weit schmalere und schwä- chere Rippen ersetzt, welche auch wohl aus einigen ganz flachen, rundlichen Streifen zusammengesetzt sind. Die grossen Schalen tragen solche Rippen auf ihrem oberen Theile ebenfalls, weiter nach unten nur noch feine Anwachs- streifen, flache Falten und zum Theil auch flache, faltige Absätze; nur nahe dem hinteren und dem vorderen Rande treten Falten wohl etwas deutlicher hervor. Die beiden Schlosszähne der linken Klappe sind ziemlich gleich dick, aber meist nur etwa halb so dick, wie der Haupt- zahn der rechten Klappe, und mehr als doppelt so dick, wie deren hinterer Zahn, welcher nur undeutlich durch eine flache Einsenkung vom Ligamentträger getrennt wird und ganz niedrig ist. Die Seitenzähne bestehen nur aus scharfen, etwas erhabenen Kanten der Schlossränder und sind weniger deutlich, als die schmalen Furchen, welche ihnen in der anderen Klappe entsprechen, in der linken Klappe hinten, in der rechten vorn; nur in den grossen rechten Schalen ist die Furche für den vorderen Seitenzahn etwas breiter. Die Muskeleindrücke liegen mit ihrem oberen Ende dicht am Schalrande und unter den Schlossrändern und sind oval. Der vordere ist bei den grossen Schalen etwa 4 ”" breit und fast 7 lang, und der hintere ist etwa 7”" lang und 5" breit. Der Manteleindruck verläuft etwa 4 ”® vom Schalrande. 1218 13. Cyprinidae. Die 5 beschädigten Schalen von Neustadt-Magdeburg, welche ich a. a. OÖ. zu A. dilatata stellte, erreichen 12”" Höhe, 15 "" Breite und 4,5"" Dicke und unterscheiden sich zum Theil in etwas von den unter-oligocänen dadurch, dass sie schmalere Rippen haben, welche nur ebenso breit oder selbst schmaler sind, als ihre Zwischenräume. 3. Astarte Kiekxi Nysrt. Taf. LXXXIU, Fig.5a,b, c,d; 6a,b, cc. Astarte Kickxi Nysr. Cogu. foss. Belgique S. 157, Taf. X, Fig. 3 » (v. Korsen, Mittel-Oligoeän S. 105, Taf. IV, Fig. 2, 3.) » (Sreyer und v. Kornsw, Bivalven d. Casseler Tertiär- Bild. Taf. XIV, Fig. 2—4.) pseudo-Omalü (non Bosquer) pars v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 104. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg. Mittel-Oligoeän: In Norddeutschland und Belgien verbreitet. Von Calbe a/S. und Unseburg habe ich ausser einem Paar ganz kleiner je 7 zum Theil beschädigte, ziemlich grosse Schalen, welche etwa 11,7”® Höhe, 13” Breite und 3,5 "= Dicke er- reichen; von Atzendorf habe ich nur 2 Bruchstücke und von Lattorf eine sehr grosse und einige 30 kleinere Schalen, welche nur bis zu 8,5®m Höhe, 9,5”” Breite und 3”® Dicke haben, während erstere 21,5 ”® hoch, 23,5 mm breit und 6,7 ”” dick ist. Der Wirbel ist ziemlich stark nach vorn gebogen und liegt dicht hinter dem vordersten Drittel der Schale, oder selbst noch auf diesem. Der hintere Schlossrand ist mehr oder minder deutlich gebogen und bildet mit dem etwas eingesenkten vorderen, abgesehen von der vorspringenden Spitze des Wirbels, einen Winkel von annähernd 1100 oder auch wohl von 1200; der hintere Schlossrand convergirt mit dem meist nur schwach gebogenen hinteren Theile des unteren Schalrandes nach hinten unter einem Winkel von ca. 350, bis er sich selbst leidlich gleichmässig zu dem in der Mitte ziem- lich geraden hinteren Schalrande umbiegt, mit welchem er durch- schnittlich einen Winkel von ca. 110—120° bildet. Der untere 13. Cyprinidae. 1219 Schalrand trifft den hinteren in einer ganz abgerundeten Ecke von etwas über 90° und biegt sich vorn allmählich immer schneller zum vorderen Schlossrande um. Die Lunula ist fast halb so lang, wie die Schale hoch, und höchstens ein Achtel so breit in jeder Klappe, und wird durch eine stumpfe, nach hinten stärker abgerundete Kante begrenzt. Die Schale ist bedeckt von dicken, hohen, abgerundeten Anwachsrippen, welche auf der unteren Hälfte der Schalen von Unseburg etwa 1,7” von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, auf den kleineren von Lattorf etwa 1"; ihre Zwischenräume sind um die Hälfte breiter bis doppelt so breit, wie sie selbst, lassen einzelne unregelmässige Anwachsstreifen erkennen und sind merklich von oben nach unten gegen die ganze Schalenoberfläche geneigt; zugleich unterhöhlen sie die unter ihnen folgenden Rippen ein wenig, so dass diese von oben höher erscheinen, als von unten. Bei der grössten Schale von Lattorf sind sie grösstentheils etwas abgerieben, aber auch nicht breiter, als auf den Schalen von Calbe a/S., und lassen einzelne kantenartig hervortretende Anwachs- streifen erkennen. Die beiden Schlosszähne der linken Klappe sind ziemlich gleich, aber merklich schmaler, als der Hauptzahn der rechten, und mindestens doppelt so breit, wie der hintere Zahn der letz- teren, welcher sich nur nach unten stärker über die Fläche des Ligamentträgers erhebt. Der Hauptzahn der rechten Klappe lässt zuweilen noch deutlich eine Streifung senkrecht zur Schalebene erkennen. Die Seitenzähne, in der rechten Klappe vorn, in der linken hinten, sind nicht gegen die äusseren Schlossränder abge- grenzt, wohl aber nach innen durch Eindrücke entsprechend den Leisten, welche die entsprechenden Zahngruben der anderen Klappe von innen begrenzen und sich nach ihrem Ende zu höher als der Schlossrand erheben. Die Seitenzähne sind etwa ebenso wie die Lunula, beziehentlich das Schild. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden der Schloss- fläche und sind oben von den Schalrändern bei den Schalen von Unseburg gegen 0,7”® entfernt; der vordere ist nierenförmig, lang, 1220 13. Cyprinidae. gegen 3”” lang und nach unten fast 2"” breit. Der hintere ist oval, reichlich 3”" lang und 2”” breit. Der Manteleindruck verläuft etwas über 2””® von dem stark gekerbten Schalrande. Die unter-oligocänen Exemplare haben durchschnittlich einen etwas spitzeren Wirbel, als die typischen Vorkommnisse der Astarte Kickai NyYST. aus dem belgischen und norddeutschen Rupel-Thon, stimmen aber mit solchen zum Theil auch in diesem Punkte be- friedigend überein, so dass ich sie derselben Art zurechnen muss. 4. Astarte Bosqueti Nysr. Tat. LXRRTITERW Ta bre: Sa, b,c; Ia,b, e; 10a,b5 asp: Astarte Bosqueti Nysr. Cogu. foss. Belgique S. 158, Taf. VI, Fig. 16. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Unseburg, Westeregeln, Brandhorst bei Bünde; Lethen etc. Von Lattorf habe ich etwa 70 Schalen von verschiedener Grösse, von den übrigen Fundorten nur je eine oder doch nur wenige; die Schalen erreichen 8,4 "® Höhe, 9,4"® Breite und 2,4% Dicke und varıiren in dem Verhältniss der Höhe zur Breite recht erheblich, indem sie zuweilen nicht breiter als hoch sind. In der Jugend ist der Schlosskanten-Winkel, abgesehen von dem vorspringenden, aber nur mässig nach vorn gerichteten Wirbel, so ziemlich bei allen Exemplaren gleich ca. 120%, doch ist der vordere Schlossrand zunächst unter dem Wirbel merklich ein- gebuchtet, und der hintere Schlossrand bekommt eine mässige Biegung. Junge Schalen von nur 3 oder 4” Grösse haben einen rundlich- viereckigen Umriss, indem hinten der Schalrand den Schlossrand in einer freilich abgerundeten Ecke von durchschnittlich etwa 90° trifft und ziemlich gerade nach unten verläuft, fast parallel oder etwas divergirend mit dem vorderen Schlossrande (von aussen gesehen), während der recht gleichmässig gekrümmte untere Schalrand in den hinteren mit etwas flacherer Biegung über- geht, als in den vorderen. Später wird, zumal bei etwas stärker gewölbten Schalen, die Biegung des hinteren Schlossrandes etwas stärker, und der hintere 13. Cyprinidae. 122] Schalrand erhält eine mehr oder minder starke Krümmung, so dass dann die Krümmung des ganzen Schalenrandes von hinten nach vorn zuweilen ganz allmählich stärker wird, und der hintere Schalrand von dem unteren nicht mehr recht getrennt ist; bei extremen Stücken wird der Umriss dann ziemlich dreiseitig. Bei diesen ist dann auch die Breite wohl ein wenig grösser, als die Höhe, und die Wölbung nach hinten nur wenig schwächer, als vorn, während bei den meisten übrigen auf dem hintersten Viertel oder Fünftel der Schale eine Abflachung oder selbst eine, wenn auch ganz geringe, Einsenkung derselben auftritt. Die mässig vertiefte Lunula ist bei grossen Schalen etwa 4 ”" lang und 0,6 bis 0,7 ”® breit und wird nahe dem Wirbel durch eine deutliche, wenn auch abgerundete Kante begrenzt, welche sich jedoch nach unten sehr verflacht. Hinter dem Wirbel liest ein etwa um die Hälfte längeres, aber etwas schmaleres und durch eine etwas deutlichere Kante begrenztes Feld, welches eine nach dem Wirbel zu recht steile Rinne bildet. Die Anwachsrippen sind etwa ebenso breit, wie ihre Zwischen- räume, aber von oben scharf begrenzt, während sie nach unten allmählicher abfallen; bei grösseren Schalen sind sie von Mitte zu Mitte gegen 0,5 bis 0,6 ”® von einander entfernt. Der Schalen- rand ist innen glatt. Das Schloss ist bei den stärker gewölbten Klappen wesentlich kräftiger, als bei den schwach gewölbten; die beiden Schlosszähne der linken Klappe sind durchschnittlich etwa gleich stark, aber etwas schwächer, als der Hauptzahn der rechten, während der hintere Zahn der rechten ganz verkümmert, dünn und niedrig ist und von den Ligamentträgern nur undeutlich durch eine flache Furche getrennt wird. Einen langen, dünnen Seitenzahn trägt die linke Klappe auf dem vorderen Schlossrande etwa bis zum Ende der Lunula, und die rechte Klappe hinten bis zum Ende des hinteren Feldes; weit stärker treten aber die entsprechenden Gruben in der anderen Klappe hervor. Der vordere Muskeleindruck ist nierenförmig, 2,5 ”" lang und halb so breit und liegt dicht unter dem vorderen Seitenzahn, oben 1222 13. Cyprinidae. nur 0,7”" vom Schalrande entfernt; der hintere Muskeleindruck ist oval, etwas kürzer, aber breiter, als der vordere, und liegt noch unter dem hinteren Seitenzahne, vom Schalrande oben nur etwa 0,5 "® entfernt. Der Manteleindruck verläuft fast 2 ”® vom unteren Schalrande. Eine rechte Schale von Lattorf von 11 ®® Höhe, 11,5 "” Breite und etwas über 4”" Dicke unterscheidet sich von allen sonst vorliegenden Stücken der 4A. Bosqueti Nyst durch ihre Grösse, gleicht ihnen aber in Gestalt und Sculptur, zumal der dreieckigen Varietät, so dass ich das Stück als ein ungewöhnlich grosses Exemplar derselben Art ansehen muss. 9. Astarte laeviuseula v. KoENEN. Taf. LXXXIIL, Fig. 15a, b; 16a, b; 17a,b; 18a,b; 19a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde. Von der Brandhorst habe ich gegen 40 meist etwas be- schädigte Schalen, von Lattorf 8 und von Calbe 25; dieselben er- reichen meist nur gegen 2”" Höhe, ziemlich dieselbe Breite und 0,6”® Dicke. Einige Schalen von Bünde erreichen jedoch 3 "" Höhe, 3,3” Breite und 0,9”® Dicke. Der vordere Schlossrand ist kaum merklich eingesenkt, der hintere fast gerade, und beide bilden einen Winkel von durchschnittlich etwa 100%. Der Wirbel ist nur mässig nach vorn gerichtet und liegt meist dicht hinter dem vordersten Drittel der Schale. Der hintere Schalrand er- scheint in der Regel etwas kürzer, als der vordere, da er sich langsamer als dieser zu dem unteren Schalrande umbiegt, welcher in der Mitte und etwas vor dieser ziemlich flach gekrümmt ist» hinten sich aber schneller aufbiegt; der hintere Schalrand ist zu- weilen recht gleichmässig gebogen, öfters aber auch in der Mitte etwas abgeflacht, besonders bei grösseren Schalen. Der Schalrand ist ziemlich grob gekerbt oder glatt; die Schale ist glänzend-glatt, lässt aber bei gut erhaltenen Stücken von Calbe a/S. flache, breite, rundliche Anwachsrippen erkennen und ist meist hinten ein wenig stärker gewölbt, als vorn, in der Mitte aber nur flach gewölbt. 13. Cyprinidae, 1223 Die Rippen sind weit breiter, als ihre Zwischenräume, von Mitte zu Mitte nur etwa 0,1”" von einander entfernt und gehen in der Nähe des unteren Randes in schwache, unregelmässige An- wachsstreifen und Falten über. Bei einzelnen Schalen von Calbe sowie bei denen von Lattorf und Bünde sind aber die Rippen überhaupt sehr schwach und undeutlich und werden auch wohl ganz durch flache, unregelmässige Falten ersetzt. Bei einer Reihe kleinerer Schalen von Bünde ist die Gestalt weniger ungleichseitig, mehr dreieckig, als bei den übrigen, so dass sie in etwas der ober-oligocänen A. laevigata v. MÜNSTER gleichen, doch ist der Schlosskanten-Winkel wesentlich stumpfer, als bei dieser Art; ich muss es dahingestellt lassen, ob diese Schalen noch zu A. laeviuscula gehören oder zu einer beson- deren Art. Die Lunula ist schmal, knapp 1” lang, etwas eingesenkt und, besonders auf ihrer oberen Hälfte, durch eine abgerundete Kante deutlich begrenzt; das hintere Schild ist sehr schmal und nur in der Nähe des Wirbels durch eine Kante begrenzt, weiter- hin aber nicht von der übrigen Schalfläche getrennt. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist keilförmig, wesentlich breiter, als der vordere Zahn der linken, und mehr als doppelt so breit, wie der hintere Zahn derselben, welcher nach hinten mit der die hintere Zahngrube nach innen begrenzenden Leiste zusammen- hängt. Diese, sowie der dünne, durch eine lange Erhebung des hinteren Schlossrandes gebildete Seitenzahn der rechten Klappe ist reichlich 1”"" lang, während der schmale vordere Seitenzahn der linken Schale und die entsprechende Zahngrube der rechten nicht ganz 1” Jang ist. Ein hinterer Schlosszahn ist in der rechten Klappe nicht von dem schmalen Ligamentträger getrennt. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden der Seitenzähne, beziehentlich der Zahngruben; der vordere ist lang-oval, mehr als 2mal so lang, wie breit; der hintere ist oval, von oben abgestutzt, kaum um die Hälfte länger, als breit. Der Manteleindruck verläuft etwa 0,25 "” vom Schalrande, diesem parallel. 1224 13. Cyprinidae. 6. Astarte pygmaea v. MÜNSTER. Taf. LXXXVI, Fig. 6a, b, c, d; 7a, b,c; 8a, b, c, d. Astarte pygmaea v. Münsıer (GouLpruss, Petrefacta Germ. II, S. 195, Taf. XXXV, Fig. 5.) „» » (Puuuseri, Beitr. S. 9, 46, 71.) > » (Speyer, Bivalven von Cassel, Taf. XV, Fig. 1—4.) > » » (v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 107.) » » » (Wircnmans, Mecklenbg. Archiv 1878, 8. 25.) » > » (Liıexsesktaus, VIII. Ber. Osnabr. naturw. Verein 8. 74) gracilis (v. Münst.) Paıuierr, Palaeontogr. I, S. 47. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Unseburg, Westeregeln, Osterweddingen. Mittel-Oligocän: Söllingen, Magdeburg. Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von Österweddingen liegen mir 2 Schalen aus der HEYySE- schen Sammlung vor, von Lattorf 10 in allen Grössen, von Calbe, Löderburg und Unseburg je 4 und von Westeregeln einige 20. Die grösste Klappe von Löderburg ist 8,5 "® hoch, 9,7” breit und 2,3"® dick, während die meisten übrigen nur etwa 7 "” Höhe, 8”” Breite, aber bis zu 2,7”® Dicke erreichen. Der Wirbel liegt hinter dem vordersten Drittel, ragt nur wenig her- vor und ist ziemlich stark nach vorn gerichtet. Eine Lunula ist nur sehr undeutlich besonders dadurch begrenzt, dass die An- wachsrippen verschwinden, während eine äusserst stumpfe Kante am Rande der Lunula nur zuweilen unter besonders günstiger Be- leuchtung sichtbar wird; etwas deutlicher wird das hintere Feld durch eine ganz flache, kantenartige Anschwellung begrenzt, etwa 0,3®® breit und halb so lang, wie die Schale breit, und fast um die Hälfte länger, als die Lunula. Die stärkste Wölbung liegt gewöhnlich dicht vor dem hintersten Viertel, und dieses ist mehr oder minder deutlich abgeflacht oder selbst ein ganz klein wenig eingesenkt, doch ist bei einzelnen Schalen die Abflachung so gering, dass man ebenso gut sagen könnte, die hintere Hälfte der Schale ist etwas stärker gewölbt, als die vordere. Dem ent- sprechend verläuft auch der hintere Schalrand zuweilen in der Mitte ziemlich gerade, zuweilen auch in ziemlich gleichmässiger 13. Cyprinidae. 1225 Biegung, wird aber stets durch eine etwas kürzere Biegung vom unteren Schalrande getrennt, welcher hinten meist erheblich flacher gekrümmt ist und sich nach vorn allmählich immer schneller zum vorderen Schlossrande aufbiegt und in diesen übergeht. Der Um- riss ist somit meist quer-oval, hinten merklich höher, als vorn. Der vordere Schlossrand ist unter dem Wirbel gewöhnlich eingesenkt, und der hintere ist meistens etwas gekrümmt; abge- sehen davon treffen sich beide unter einem stumpfen Winkel, welcher etwa zwischen 100 und 120° beträgt. Die Schale ist be- deckt mit hohen, durch weit schmalere Furchen getrennten An- wachsrippen, welche nach unten allmählicher abfallen, von oben aber unterhöhlt und von Mitte zu Mitte auf dem unteren Theile der Schale gegen 0,3" von einander entfernt sind. Das Schloss ist wenig kräftig; die beiden Zähne der linken Klappe bilden mit ihren äusseren Seiten einen Winkel von ca. 90 Grad und sind ziemlich gleich stark und etwas schwächer, als der Hauptzahn der rechten Klappe, deren hinterer Zahn sich nur als dünne Leiste über den Ligamentträger erhebt. Verhältniss- mässig stark sind die Seitenzähne und die ihnen entsprechenden Gruben, welche reichlich so lang sind, wie die Lunula, beziehent- lich das hintere Schild; zugleich sind die Seitenzähne von innen und aussen durch Furchen schärfer von den Schlossrändern ab- gegrenzt. Die Muskeleindrücke sind annähernd eiförmig und liegen dicht unter dem Ende der Schlossränder, oben nur ca. 0,5 ”® vom Schalrande entfernt; sie sind knapp 2"" lang und 1,5 "" breit. Der Manteleindruck verläuft etwa 1,5" vom Schalrande; dieser ist stets glatt. In der Gestalt ist unsere Art sehr variabel. Extreme Stücke, besonders solche von Westeregeln, gleichen darin der A. Bosqueti, unterscheiden sich von dieser aber gut durch feinere, gedrängte Rippen, durch das Schloss und durch die undeutlichere Begrenzung der Lunula und des Schildes. Die A. pygmaea v. Münsr., auf welche ich jetzt die Ab- bildungen Sprrer’s (Bivalven von Cassel, Taf. XV, Fig. 1—4) be- ziehen möchte, liegt mir in zahlreichen kleinen, aber nur wenigen 1226 13. Cyprinidae. grösseren Schalen von ober-oligocänen Fundorten vor; sie varlirt in der Gestalt im Alter in ähnlicher Weise, wie die unter-oligo- cänen Vorkommnisse, wie dies auch SPEYER’s etc.. Abbildungen zeigen, und ich finde keinen erheblichen Unterschied zwischen der unter-oligocänen, der mittel- und der ober-oligocänen Form, so dass ich sie sämmtlich zu derselben Art stelle. Wenn bei grossen ober-oligocänen Schalen der Rand zuweilen gekerbt ist, so ist dies nicht wohl als Art-Merkmal zu betrachten, da der Rand noch öfter glatt ist. Von den beiden Schalen von Osterweddingen ist die eine etwas gröber gerippt, als die andere, aber immer noch feiner als A. Bosqueti, so dass ich sie auch zu A. pygmaea stelle. Vielleicht gehört zu A. pygmaea auch die A. trigonella NYsT (Coqu. foss. Belgique S. 161, Taf. VI, Fig. 18), welche von Klein- Spauwen und Hoesselt beschrieben wurde, von Dewalque (Prodröme S. 415) aber nur aus dem Rupelien inferieur und von VINCENT ebenfalls nicht aus dem Unter-Oligocän angeführt wurde. 7. Astarte porreeta v. KoENENn. TS RRRNT, Bis. 9a, b; 102,7b, ap: Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde? (Fragmente). Von Calbe habe ich nur 2 Schalen, von Lattorf dagegen 13 verschieden grosse, welche bis zu 3,3 "” Höhe, 3,8 "m Breite und ca. 0,9 "= Dicke der Wölbung erreichen. Der Wirbel liegt an- nähernd in der Mitte der ziemlich dünnen Schale und ist merklich nach vorn gerichtet. Der hintere Schlossrand ist ein wenig ge- bogen, der vordere dicht vor dem Wirbel deutlich eingesenkt; abgesehen hiervon bilden beide am Wirbel einen Winkel von ca. 110°. Der vordere Schlossrand ist durch eine ziemlich gleich- mässige Biegung des Schalrandes mit dem unteren Rande ver- bunden, welcher meist nur flach gekrümmt ist und mit dem vor- deren Schlossrande durchschnittlich unter einem Winkel von etwa 35° convergirt. Das hintere Drittel des Schalrandes ist meist Va 13. Cyprinidae. 1227 durch kürzere Biegung vom unteren Rande getrennt, ist darüber meist schwächer gebogen und läuft annähernd rechtwinklig zum hinteren Schlossrande, bis es sich ziemlich gleichmässig zu diesem umbiegt. Die Schale ist in der Mitte und etwas vor derselben am schwächsten gewölbt, merklich stärker vorn, und am stärksten auf dem hintersten Drittel; sie ist glänzend - glatt und lässt ausser sehr feinen Anwachsstreifen nur flache, rundliche An- wachsfalten erkennen, welche zuweilen auf der vorderen Seite etwas deutlicher hervortreten. Die Lunula und das hintere Schild sind wenig vertieft und ziemlich schmal und werden durch stumpfe Kanten wenig deutlich begrenzt. Die Lunula wird gegen 1"" lang, und das hintere Schild etwa um die Hälfte länger. Der Schalrand ist bei den grösseren Schalen recht stark gekerbt. Das Schloss ist ziemlich schwach; die vorderen Schlosszähne sind in beiden Schalen an- nähernd gleich stark, aber weit stärker, als die hinteren Zähne, von welchen der der rechten Klappe niedrig und nur undeutlich von dem Ligamentträger getrennt ist, so dass er eigentlich nicht mehr den Namen eines Zahnes verdient. Der vordere Zahn der linken Klappe wird durch eine schmale, aber scharfe Furche vom Schlossrande geschieden und ist durch eine Einsenkung von dem langen vorderen Seitenzahne getrennt, welcher nach vorn etwas höher wird und sich erheblich weiter erstreckt, als die Lunula; der hintere Seitenzahn der rechten Klappe ist erst weiter nach hinten deutlich als dünne Leiste auf dem Schlossrande er- kennbar und reicht etwa eben so weit, wie das hintere Schild. Die Gruben für die Seitenzähne werden durch Leisten von innen scharf begrenzt. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden der Seiten- zähne, beziehentlich der Gruben für dieselben, also ziemlich tief, mit ihrem oberen Ende nahe dem Schalrande; sie sind eiförmig, der vordere etwa doppelt so lang, wie breit, der hintere an- scheinend etwa um die Hälfte breiter, aber nach innen nicht deutlich begrenzt. Der Manteleindruck verläuft etwa 0,5 ”® vom Schalrande, diesem parallel. 1223 13. Cyprinidae. Gattung: Lutetia DESHAYES. Zu den beiden Arten, welche DESHAYES (Anim. sans Vert. de Paris I, S. 789) aus dem Unter- und Mittel- Eocän des Pariser Beckens beschrieben hatte, machte Cossmann (Catalogue ill. de Paris II, S. 105, Taf. IV, Fig. 39—41) eine dritte bekannt, L. defieiens, welche »weit weniger ungleichseitig, dabei hoch und abgerundet ist, schmaleres Schloss und schwächere Wölbung« der Schalen besitzt. An diese Art schliesst sich anscheinend die nächste, im Unter - Oligocän verbreitete, aber selten gut erhaltene Art zunächst an. 1. Lutetia ovalis v. KoENENn. Taf. LXXIX, Fig. 16a,b; 17a,b; 18a, b, c. Vorkommen. Unter- Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, W esteregeln. Von Unseburg habe ich durch Schlämmen und Sieben des Thons gegen 30 zum Theil zweiklappige Exemplare erhalten, welche freilich vielfach etwas verdrückt oder sonst beschädigt sind und meist das Schloss nicht erkennen lassen; von den übrigen Fundorten habe ich nur je 2 oder 3 zum Theil beschädigte ein- zelne Klappen; bei den meisten von diesen ist das Innere mit Gestein erfüllt, oder doch das Schloss nicht genügend zu erkennen. Das grösste zweiklappige Exemplar von Unseburg ist 2,7 ”® hoch, 2,6 "® breit und ca. 1,8”" dick, die übrigen erreichen meist nur gegen 2”® Durchmesser. Der kleine Wirbel ragt nur wenig über den Schlossrand hervor, ist aber sehr merklich nach vorn gerichtet; die glänzend- glatte Schale lässt mit Hülfe der Loupe nur sehr feine Anwachs- streifen und einzelne flache Falten erkennen und ist auf der. hin- teren Seite ein wenig stärker gewölbt, als auf der vorderen. Eine Lunula ist nur schwach abgegrenzt, obwohl die Schale unter dem Wirbel ein wenig eingesenkt ist. Im Umriss besitzt die Schale die geringste Krümmung hinter dem Wirbel, die stärkste zwischen dem hinteren und dem unteren Rande, sowie am vorderen Rande, ist aber doch noch eiförmig zu nennen und nur mässig ungleich- 13. Cyprinidae. 1229 seitig. Der Schalrand ist glatt, erscheint aber gewöhnlich durch eine feine Furche in einen inneren und äusseren Rand getheilt. Die Schlossfläche ist stets ziemlich schmal, schwankt aber doch in der Breite nıcht unerheblich, und mit dieser varlirt auch die Stärke der Schlosszähne. Das Ligament lag anscheinend in einer schmalen Grube ein wenig hinter dem Wirbel, darunter folgt der hintere, zuweilen sehr schwache Schlosszahn der linken Klappe, vor welchem der der rechten eingreift. Vor der Grube für diesen befindet sich in der linken Klappe der mitunter sehr schwache mittlere Schlosszahn; diesem legt sich der verhältnissmässig starke und lange vordere Zahn an, welcher fast parallel dem Schalrande verläuft, indem er nach vorn niedriger wird und von diesem durch eine tiefe, nach vorn allmählich ver- schwindende Furche getrennt wird; er zeigt aber etwas nach vorn noch eine Anschwellung, welche an das Auftreten eines Seiten- zahnes erinnert. In der rechten Klappe ist die vordere Schloss- fläche breiter, da unter der Grube für den vorderen Zahn der linken noch der vordere Zahn der rechten folgt, während zwischen der Grube und dem Schlossrand eine schmale Leiste liegt. Die Muskeleindrücke sind verhältnissmässig gross; der hintere ist oval, der vordere mehr nierenförmig. Der Manteleindruck ist ohne Bucht und ziemlich weit vom Schalrande entfernt. Da das Schloss nur bei einzelnen Schalen sichtbar ist, und nicht wenige unvollkommen erhalten sind, so muss ich es dahin- gestellt lassen, ob die kleinen Schalen wirklich sämmtlich ein und derselben Art angehören. Zunächst vergleichbar ist L. ovalis wohl mit ZL. defieiens COSSMANN, unterscheidet sich von dieser aber doch erheblich durch Gestalt, Sculptur und auch durch das Schloss. 2. Lutetia concentrica v. KoENEN. Taf. LXXXVII, Fig. 10a, b; 11a, b; 12a, b; 13a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf habe ich 8 einzelne, zum Theil beschädigte Schalen, von welchen die grösste 2,1 ”” Durchmesser und 0,7" Abh. X, 5. 0) 1230 13. Cyprinidae. Dicke der Wölbung hat. Der Umriss der Schale ist rundlich, doch variiren die einzelnen Schalen hierin einigermaassen. Der Wirbel ragt nur wenig hervor, ist aber ziemlich stark nach vorn gerichtet. Die Schale ist in der Mitte etwas stärker gewölbt, als vorn und hinten, und erhält in einiger Entfernung vom Wirbel sehr feine, flach abgerundete, durch ganz schmale Furchen ge- trennte Anwachsstreifen, welche allmählich etwas stärker werden und endlich gegen 0,15"®% Breite erreichen; sie sind ziemlich regelmässig, doch keilt sich der eine oder andere gelegentlich aus, und ein benachbarter spaltet sich dafür in zwei. Durch eine feine Furche wird eine nicht vertiefte Lunula begrenzt. In der linken Klappe bilden die beiden vorderen Zähne einen Winkel von fast 110° und sind oben miteinander verbunden; der hintere Zahn divergirt nach hinten schwach gegen den mittleren, sowie gegen den Ligamentträger, von welchem er sich erst hinten ablöst. Von dem vorderen ist deutlich getrennt ein ziemlich kurzer, parallel dem vorderen Rande verlaufender Seitenzahn. Etwas hinter dem Wirbel erhebt sich der hintere Rand zu einem niedrigen Seitenzahn, welcher nach innen durch eine Furche schärfer be- grenzt ist. In der rechten Klappe entspricht diesem hinteren Seitenzahn eine lange Grube in dem etwas breiteren Schlossrande; der hintere Schlosszahn ist ziemlich stark, trifft dicht unter dem Wirbel den Schlossrand und divergirt gegen ihn merklich nach hinten. Unter seinem vorderen Ende erhebt sich der vordere Schlosszahn ziemlich spitz, senkt sich aber schnell, indem er fast parallel dem vorderen Schlossrande verläuft und dann mit der Leiste zusammenhängt, welche die Grube für den vorderen Schloss- zahn und den Seitenzahn der linken Klappe begrenzt und sich zum vorderen Schlossrande umbiegt. Ueber diesen Gruben liegen. schmale Erhebungen, welche von dem vorderen Schlossrande durch Einsenkungen getrennt werden. Die Muskeleindrücke liegen dicht unter den Enden des Schlossrandes; der vordere ist nierenförmig, der hintere mehr rundlich. Der Manteleindruck ist wenig deutlich, liegt aber wohl ziemlich nahe dem Schalrande. Durch ihre geringere Wölbung und die concentrische Sculptur 13. Cyprinidae. 1231 weicht ZL. concentrica erheblich von L. ovalis v. KOENEN und den eocänen Arten ab. Ausserdem zeichnet sie sich auch dadurch aus, dass die beiden vorderen Schlosszähne der linken Klappe sehr wohl entwickelt sind, und dass der vorderste von dem vor- deren Seitenzahn ganz getrennt ist. FiıscHER (Manuel de Con- chyliologie S. 1023) kennt diesen Seitenzahn augenscheinlich gar nicht, obwohl derselbe bei Exemplaren aus dem Pariser Becken öfters sehr deutlich von dem vorderen Schlosszahn getrennt ist, welchen FiscHER als vorderen Seitenzahn bezeichnet, indem er an- giebt, er bilde mit dem vorderen Schlosszahn ein umgekehrtes V. Gattung: Woodia DESHAYES. Woodia Deshayesana SEMPER Ist, wie SEMPER selbst schon her- vorhob, mit eocänen Formen näher verwandt, während im übrigen Oligocän näher stehende Formen fehlen. Ich hatte die im Mittel- und Ober-Oligocän auftretende (ardita laevigata SPEYER (Söllingen Taf. III, Fie. 7 und Bivalven v. Cassel (Taf. XV, Fig. 9) seiner Zeit zu Woodia gezogen (Mittel-Oligocän S. 108, Taf. VII, Fig. 8), finde dies aber jetzt unthunlich, da das Schloss noch eher mit seinen 2 Zähnen ın der linken und 3 Zähnen in der rechten Klappe und je einem Seitenzahn zu Astarte passt. SPEYER ver- glich (©. laerigata mit der pliocänen und recenten (. corbis PHIL.; diese hat aber ganz das Schloss von Cardıita. Auf SPEYER’s Ab- bildungen, von welchen die in »Bivalven von Cassel« augenschein- lich nur eine Copie der früheren sind, fehlt übrigens der mittlere Schlosszahn der rechten Klappe, welcher bei meinen Stücken von Söllingen und vom Erlenloch wohl erhalten ist. Woodia Deshayesana SEMPER. Taf. LXX VII, Fig. 5a,b,c. LXXX, Fig. 4a,b; ?53,b, e. Woodia Deshayesana Senrer. Paläontol. Unters. 163, Mecklenb. Archiv XV, S. 329. Vorkommen. Unter-Oligocän: Westeregeln, Lattorf’? Es liegt mir ausser SEMPER’s beiden Originalen, welche Herr GOTTSCHE mir gütigst zum Vergleich zugesendet hat, nur die 80* 1232 13. Cyprinidae. [4 abgebildete linke Klappe von Westeregeln vor, welche 4,5 ©” Höhe, 5"®» Breite und 1,3%" Dicke der Wölbung besitzt und somit ein wenig grösser ist, als jene. Der Wirbel rast, zum Theil wohl, weil er etwas abgerieben ist, nur wenig über den Schlossrand hervor, ist aber stark nach vorn gerichtet und tritt als stumpfe Ecke hervor; der Schlossrand ist nur schwach gebogen, geht aber dann in den hinteren, etwas stärker und ziemlich gleichmässig gekrümmten Schalrand über. Von diesem, sowie vom Wirbel ist das noch stärker gekrümmte vordere Ende der Schale durch einen wesentlich flacher gebogenen Theil des Schalrandes getrennt. Der Wirbel liegt dicht hinter dem vordersten Drittel der Schale, welche ziemlich gleichmässig ge- wölbt und recht dickschalig ist. Aussen ist sie wohl ein wenig abgerieben, war aber anscheinend glatt und trägt nur 1,5 %® sowie 0,5 "® vom unteren Schalrande tiefere Absätze und dazwischen einzelne Anwachsstreifen, welche wohl von früheren Wachsthums- Stillständen der Schale herrühren. Der vordere, dreieckige Schlosszahn ist unten etwa doppelt so breit, wie hoch (von oben nach unten), und ziemlich ebenso gross, wie die hinter ihm liegende Zahngrube; nur mit seinem obersten, höchsten Theile liegt er noch unter dem Wirbel und ist von diesem und dem Schalrande durch eine schmale, tiefe Grube ge- trennt. Der hintere, lange, leistenförmige Zahn liegt dicht am Ligamentträger und hängt scheinbar mit dem obersten, sehr schräg stehenden Zähnchen des hinteren Schalrandes zusammen, auf welchem dann die folgenden Zähnchen sich allmählich weniger schräg stellen; die des vorderen Schalrandes sind von oben an schon weniger schräg, und die des unteren Schalrandes sind etwa 0,2” von einander entfernt. Der Manteleindruck ist etwa 0,7 ”” vom Schalrande entfernt, aber wenig deutlich; die Muskeleindrücke scheinen verhältniss- mässig lang zu sein und sich bis unterhalb der Mitte der Schale hinabzuziehen; der vordere ist schmal, fast 3 mal so lang wie breit; der hintere ist anscheinend mehr nierenförmig, oben eckig, und mehr als doppelt so lang, wie breit. 0) Von SEMPER’s Originalen, welche beide etwas abgerieben u A a 13. Cyprinidae. 1233 sind, aber Absätze der Schale und stellenweise auch feine, erha- bene Anwachsstreifen erkennen lassen, ist das kleinere etwas be- schädigt, scheint aber in der Gestalt sich an mein Exemplar zunächst anzuschliessen, während bei dem anderen der Wirbel ein wenig deutlicher hervorragt, und der untere Schalrand etwas flacher gekrümmt ist, so dass dieses in der That eine rundlich dreieckige Gestalt hat, wie SEMPER in seiner Diagnose angab; ausserdem ist auch das Schloss etwas stärker, doch könnte dies durch geringere Abreibung bedingt sein, und diese Unterschiede genügen bei so geringem Material nicht zu einer Entscheidung, ob hier etwa 2 verschiedene Arten vorliegen. Die rechte, Taf. LXXX, Fig. 5, abgebildete Klappe von Lattorf hat nur 2 ”® Durchmesser und ist von Bohrschwämmen angefressen, zeigt aber doch Spuren von Anwachsstreifen; ausserdem habe ich von Lattorf nur noch ein Bruchstück einer etwas grösseren rechten Klappe; die weniger ungleichseitige, rundlich-eiförmige Gestalt und der sehr wenig hervorragende Wirbel könnten sehr wohl durch die Jugend der Exemplare bedingt sein, so dass ich dieselben mit allem Vorbehalt mit zu W. Deshayesana stelle, zumal da sie dem kleineren SEMPER’schen Original in diesen Punkten wesentlich näher stehen, als dem Taf. LXXX, Fig. 4 abgebildeten. Gattung: Cardita BRUGUIERE. Nach dem Vorgange von CossMmanN (Catalogue ill. de Paris II, S. 89) möchte auch ich Venericardia LAam., zu welcher sämmt- liche unter-oligocäne Arten gehören würden, nicht als Gattung von Cardita trennen, da eine Reihe von Arten Uebergänge zwischen den Typen jener beiden Gattungen bilden. Die Mehrzahl unserer Arten ist wohl zunächst mit eocänen Formen verwandt, so na- mentlich C. camerata v. KoOENEN mit (. calcitrapoides Lam. und C. densecostata CossM., während ©. analis Pnır. für das Unter- Öligocän recht bezeichnend ist, und C. suborbieularis SANDB. und C. tumida v. KoEnEN auch mit Formen aus jüngeren Tertiär- schichten vergleichbar sind. Auffällig ist, dass bei dieser Gattung verhältnissmässig häufig 1234 13. Cyprinidae. eine Heterotaxie vorkommt; ich hatte schon früher (Mittel-Oligocän. S. 111) erwähnt, dass eine linke Schale von (©. tuberculata \TÜNST. das Schloss der rechten besitzt. Aechnliches habe ich jetzt auch bei ©. camerata, C. Dunkeri und C. latesulcata Nxst beobachtet. Welche ‚unserer Arten Pmırıppı (Palaeontographica I, S. 49 u. 50) mit Cardita sulcata Lamk.?? C. orbicularis Sow., C©. elegans Lamk., (©. avellana PHıL. und (. senilis LAMK. gemeint hat, muss ich unentschieden lassen. 1. Cardita latesuleata Nysr. Tat ERRRUNVFRIE. I Ta, b, ce, d,e, 12a, b,c;21la: Cardita latisulcata Nyst. Coqu. foss. Belgique, S. 209, Taf. XV, Fig. 5. » » » pars v. Kornen, Zeitschr. der Deutsch. geolog. Ges. XVIL, S. 527. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Hedwig und Alfred bei Calbe a/S., Mühlingen, Löderburg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben; Belgien. i Von Calbe a/S. habe ich 14 Schalen, von Unseburg gegen 30, von Lattorf und Löderburg je 6, von den übrigen norddeutschen Fundorten je eine oder zwei; die meisten Exemplare sind jedoch nur klein oder mittelgross und zum Theil beschädigt oder etwas abgerieben. Das beste zweiklappige Exemplar von Lattorf ist 22 ”® hoch, 21 "® breit und 13 "® dick, und die grösste Schale von Unseburg ist 23" hoch und breit. Der Wirbel ragt wenig über 1”” über den Schlossrand hervor, da bei den Schalen, bei welchen der Wirbel von aussen spitzer erscheint, das Schloss stärker nach oben verschoben ist. Das Schloss selbst ist nicht sonderlich kräftig, jedenfalls wesentlich schwächer, als bei €. Dunkeri PHIL., von welcher sich unsere Art am leichtesten durch die Sculptur und die geringere Wölbung unterscheiden lässt. Ueber die Schale laufen meist 17 oder 18, seltener 19 oder 20 Radialrippen hinweg, welche in der Nähe des Wirbels recht hoch und wesentlich breiter als die Furchen zwischen ihnen sind, nach unten aber nicht in gleichem Maasse an Breite zunehmen, wie diese, und verhältnissmässig niedriger werden. Am Rande 13. Cyprinidae. 1235 grösserer Schalen sind sie auf deren Mitte in der Regel ebenso breit oder ein wenig breiter, als die ebenen Furchen zwischen ihnen, nach vorn werden die Furchen breiter, zuweilen fast doppelt so breit, wie die Rippen, während sie nach hinten schmaler, öfters nur halb so breit wie die Rippen werden, abgesehen von dem freilich nicht seltenen Falle, dass diese hinten sämmtlich oder theilweise erheblich schmaler werden, als auf der Mitte der Schale. Die Rippen erhalten ihre Breite aber zum Theil durch ihre meist ziemlich regelmässige Körnelung, indem sie bis zu etwa 5 bis 7” Entfernung vom Wirbel gedrängte, fast halbkugelige Höcker tragen; weiterhin werden die Höcker immer mehr quer- oval, so dass sie bei ca. 10 bis 12”"® vom Wirbel etwa 0,4 mm kleinsten und 0,8 "" grössten Durchmesser haben. Später werden sie unregelmässig, niedriger und gehen immer mehr in faltenartige Anschwellungen über, wie solche, wenn auch weit schwächer und zahlreicher, überall in den Zwischenräumen der Rippen auf- treten. Bei einzelnen Exemplaren verschwinden aber die Höcker in einiger Entfernung vom Wirbel ganz oder stellenweise, so dass die Rippen dann oft nur einzelne flache, meist unregelmässige Kerben zeigen und wesentlich schmaler als ihre Zwischenräume werden. Die Fig. 12 abgebildete rechte Klappe besitzt Schlosszälne, wie solche der linken Klappe zukommen. Die norddeutschen Stücke stimmen in der allgemeinen Ge- stalt, sowie ın der Zahl Rippen im Wesentlichen mit der (©. late- sulcata NYST überein, von welcher ich eine Anzahl von einzelnen Schalen bei Lethen und Vliermael sammelte; allerdings sind die- selben fast durchweg erheblich grösser und lassen nur zum Theil in der Nähe der Wirbel und auf der vorderen Seite noch Höcker erkennen, während im Uebrigen die Rippen glatt sind. Dies scheint mir jedoch nur durch Anwitterung und Abreibung be- dingt zu sein, so dass ich beide Vorkommnisse derselben Art zurechnen möchte. Nyst hat nun für seine Beschreibung und Abbildung nur sehr mangelhaftes Material unserer Art und vermuthlich auch von C. analis besessen, die ebenfalls dort vorkommt; ich beziehe seinen Namen aber auf die in Belyien häufigste Art, welche er im 1236 13. Cyprinidae. Text als ©. latisulea, auf der Tafelerklärung als (. latisuleata anführt. 2. Cardita analis PruLıppi. Tax, WRONG Rio. 1; 2, 3; 45,55 16a, brc: Cardita analiıs Prıurr. Palaeontographica I S. 50, Taf. VII, Fig. 6. Venericardia latisulca (non Nysr) pars v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII S25272 Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf, Calbe a/S. (alle Gruben), Neu-Gattersleben, Mühlingen, Eggersdorf, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Löderburg, Börnicke, Westeregeln, Öster- weddingen, Helmstädt; Vliermael. An den meisten unter-oligocänen Fundorten der Magdeburger Gegend sind Schalen unserer Art nicht selten, freilich wohl mit in Folge ihrer Dicke; so habe ich von Lattorf Hunderte von einzelnen Schalen gehabt, sowie mehrere zweiklappige Exemplare, und von den übrigen Fundorten mehr oder minder zahlreiche Stücke, je nachdem ich überhaupt mehr oder minder viele Fossilien von denselben erhielt. Bei Vliermael habe ich eine rechte Klappe gesammelt, welche hierher gehören dürfte. Die grössten Schalen von Lattorf erreichen 28" Höhe, 29 "® Breite und gegen 11 =" Dicke. Schalen von anderen Fundorten werden sogar noch grösser, so hat eine von Wolmirsleben 32” Höhe und 31 ®” Breite. Der Wirbel ragt meistens gegen 3”" über den Schlossrand hervor, ist aber bald stärker, bald schwächer nach vorn gedreht und ragt am stärksten bei denjenigen Schalen hervor, bei welchen das Schloss besonders kräftig ist, welches in seiner Breite und Stärke sehr bedeutend varüirt. Der Hauptzahn der rechten Klappe erreicht an seiner nicht unbedeutend gekrümmten oberen Kante eine Länge von 9 oder selbst 10 ”® und endigt unter dem Wirbel mit einer Spitze von ca. 50-60 Grad, so dass die vordere Kante des Zahns fast parallel dem hinteren Ende der oberen Kante verläuft. Der hintere Zahn der linken Klappe ist bis zu 12 ”" lang, vorn ganz dünn und verdickt sich nach hinten bis auf reichlich 1,5 "*; der vordere Zahn wird an seinem unteren Ende, ehe er in die Schlossfläche übergeht, etwa 1,5”” breit und ist von vorn-oben meist durch [4 13. Cyprinidae. 19237 eine schmale Grube schärfer begrenzt, welcher eine niedrige, leistenförmige Erhebung im Schloss der rechten Schale entspricht. Der hintere Muskeleindruck hat etwa die Gestalt einer Palette, ist vom Schalrande 2”” entfernt, bis zu 4,5 "® breit und 6 ”” lang. Der vordere Muskeleindruck ist 1,5 "® vom Schalrande ent- fernt, lang-oval, bis zu 8"” lang und 3,5 ”" breit, aber unten weit breiter, als oben; dicht hinter seinem oberen Ende liegt auf dem Anfange der Schlossplatte der Fuss-Muskeleindruck, welcher etwa 1 ”® Durchmesser hat. Der Manteleindruck ıst sehr deutlich und wird vom Schal- rand durch eine gegen 6 ”” breite, glatte Zone getrennt. Ueber die Schale laufen meistens 22 Rippen hinweg, zuweilen auch eine mehr oder weniger; dieselben sind in der Nähe des Wirbels dicht gedrängt, 10”® vom Wirbel etwa ebenso breit, wie die tiefen Furchen, welche sie trennen, und werden von hier an allmählich niedriger und rundlicher, so dass sie am Schalrande nicht mehr scharf gegen die flachen Furchen zwischen ihnen ab- gegrenzt sind. Auf dem vorderen Theile der Schale sind die Rippen etwa um die Hälfte weiter von einander entfernt. Oft ist die vierte und fünfte Rippe von hinten, oder nur eine von ihnen, wesentlich schwächer, als die übrigen, doch sınd die diesen Rippen entsprechenden Kerben des Schalrandes nicht viel schwächer, als die übrigen. In der Nähe des Wirbels tragen alle Rippen regelmässige, rundliche, mässig hohe Knötchen, welche auf den hintersten Rippen zuerst, auf den vordersten zuletzt, öfters erst 10" vom Wirbel, schmaler, flacher und unregelmässiger werden und in Anwachsfalten übergehen, wie solche in den Furchen überall sichtbar werden. Bei grossen Exemplaren werden die Anwachsstreifen zuletzt blättrig, und unregelmässig treten blättrige Absätze auf. 3. Gardita Dunkeri PnıLıper. Tal. LXRXIV, Big. 7; 8a, b,e,d; 9a,b,c; 10a, b. Cardita Dunkeri Puıv., Palaeontographica I S. 50, Taf. VII, Fig. 7e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Neu-Gattersleben, Calbe a/S., Löderburg, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Osterweddingen. 1238 13. Cyprinidae. Von den meisten Fundorten habe ich nur je eine oder zwei kleinere Schalen, von Österweddingen 7, von Calbe a/S. 10 und von Lattorf 14, worunter nur eine grosse, etwas beschädigte, und ein zweiklappiges Stück; letzteres ist 20" hoch und breit und 8m dick, erstere ist bei 26”” Höhe und 25 "" Breite reichlich 10"” dick. Der Wirbel ragt bei letzterem etwa 2"”, bei ersterer knapp 3" über den Schlossrand hervor und ist nicht so stark aufgetrieben und nach vorn gerichtet, wie gewöhnlich bei C. Dunkeri Prir. Die Zahl der Rippen beträgt gewöhnlich 27 oder 28; in der Nähe des Wirbels sind sie dicht gedrängt und tragen rundliche Höcker, ganz ähnlich wie C. analis PuiL. Die Furchen zwischen den Rippen werden später wohl etwas breiter, aber meistens nur auf dem vorderen und zuweilen auch wohl dem hintersten Theile ebenso breit, wie die Rippen selbst, während sie auf dem mittleren Theile auch bis zum unteren Rande nur etwa halb so breit werden. Die Körnelung der Rippen verliert sich auch auf dem vorderen Theile der Schale etwa 7“" vom Wirbel ganz, oder wird doch sehr schwach und geht in unregelmässige Fältelung über; weiter- hin werden die Rippen schärfer gegen die Furchen begrenzt und oben platt oder flach gewölbt. Wohl nur in Folge von An- witterung oder Abreibung sind sie bei einer Anzahl von Schalen von Osterweddingen etc. abgerundet. Nahe dem unteren Rande mittelgrosser Stücke werden sie gewöhnlich merklich niedriger, aber auf der grössten Schale von Lattorf sind sie am unteren Rande meist über 0,5%” über die Furchen erhaben, und ihre obere Fläche greift etwas über die Furchen über, ähnlich wie der Rand eines Daches; die vordersten 7 Rippen werden aber nahe über dem Schalrande nur durch ganz flache Furchen von einander getrennt, und alle Rippen sind auf den untersten ca. 5" ihrer Länge sehr rauh und zackig durch zahlreiche blättrige Anwachs- streifen und Absätze. Die stark vertieften Furchen sind auch auf der vorderen Seite der Schale nur etwa halb so breit, wie die Rippen, ‚auf dem hinteren nur ein Drittel bis ein Viertel so breit, obgleich dort die Rippen merklich schmaler sind, als auf der Mitte. Der Schalrand trägt, entsprechend den Rippen, zahlreichere 13. Cyprinidae. 1239 und schwächere Kerben, als bei ©. Dunkeri; von dem Schloss ist besonders der vordere Zahn der linken Klappe durch stumpfe Gestalt ausgezeichnet, indem sein vorderer Rand mit dem hinteren einen Winkel von etwa 60 Grad bildet und fast parallel mit dem Schalrande verläuft, von welchem er durch eine tiefe Furche ge- trennt ist. Der hintere Zahn ist nur wenig gekrümmt und zeigt oben eine sehr deutliche Streifung, wie sie, wenn auch weit stärker, an den Zähnen von Trigonien vorkommt. Der Hauptzahn der rechten Klappe hat oben meist eine Ecke von 60 bis 70 Grad und erscheint bei dem Fig. 9 abgebildeten Stück wesentlich spitzer besonders dadurch, dass er an seiner Spitze über seine Basis hin- aus verlängert und verbreitert ist. Die Fig. 10 abgebildete linke Schale trägt das Schloss der rechten Schale. Die Muskeleindrücke gleichen denen von (. Dunkeri und sind nur vielleicht ein wenig kürzer und dafür breiter; der Mantelein- druck scheint etwas weiter vom Schalrande entfernt zu sein. Ich habe lange geschwankt, ob ich unsere Art auf ©. Dunkeri PHiLippI beziehen sollte, da dessen Abbildung Fig. 7a auch zu extremen Formen vun C. analis passt; seine Fig. 7b zeigt jedoch eine weit grössere Anzahl von Rippen, so dass ich diese als maass- gebend ansehe. Zudem habe ich Schalen von Österweddingen, welche mit solchen von Lattorf ete. gut übereinstimmen. 4. Cardita suborbieularis SANDBERGER. Taf. LXXXWV, Rio. 42, b,e,d; 5a,b,c,d; 6a,b, c; Ta, b, c. Cardita suborbicularis SaxpBErGer, Mainzer Becken S. 339. » » » (v. Kosxex, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. ONE, 8. 9270) » » » (Vıscext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belgique XXI S: 1A) » orbicularis pars Gouvr. Petrefaeta Germaniae II, 5. 188. » scalaris pars (non Sow.) Gowpr. Petrefacta Germaniae II, S. 188. » » » Nysr, Coqu. foss. Belgique S. 219. » orbicularis (non Sow.) Pnıuieer, Palaeontographica I, 8. 41. ? » Omaliana pars Nysr. Coqu. foss. Belgique, S. 212. ? Cardita avellana Pruues, Palaeontographica I, S. 58, Taf. Xa, Fig. 14.) 1240 13. Cyprinidae. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Wester- egeln, Osterweddingen, Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Belgien. Von Unseburg habe ich 20 zum Theil beschädigte Schalen, von Westeregeln noch gegen 50 grössere und kleinere, von Lattorf, Österweddingen, Helmstädt und Bünde je 4 oder 5. Die Schalen von Unseburg erreichen 11,2” Höhe, 10,9 "= Breite und 4”" Dicke; die von Westeregeln haben bis zu 9,6 "= Höhe und Breite und 3,2” Dicke. Der Wirbel ist zwar deutlich nach vorn gedreht, ragt aber nur um etwa 0,6 %® über den Schlossrand hervor; am Wirbel zeigt der Umriss der Schale eine Ecke von etwa 110 bis 115 Grad und ist sonst wohl abgerundet, doch ist der untere Rand ein wenig vor der Mitte der Schale meist etwas schwächer gebogen, als der Rest des Randes. Die Wölbung der Schale ist ziemlich gleichmässig, doch zu- weilen auf der hinteren Seite ein wenig stärker als vorn. Ueber die Schale laufen gegen 22 bis 24 hohe Radialrippen hinweg, welche etwas breiter als ihre Zwischenräume sind und in der Jugend regelmässige, rundliche Höcker tragen; diese werden später immer flacher, zuerst auf der hinteren Seite, und gehen bis zum unteren Rande grosser Schalen in unregelmässige, flache An- wachsfalten über, wie solche auch oft in grosser Zahl in den Furchen zwischen den Rippen sichtbar sind. Das Schloss ist nicht sonderlich kräftig. Der Schlosszahn der rechten Klappe ist vorn und hinten- oben durch ziemlich gerade Kanten begrenzt, welche einen Winkel von ca. 70 Grad bilden; die vordere Kante würde ın ihrer Fort- setzung die hintere Seite des Wirbels treffen. Der vordere Schloss- zahn der linken Klappe ist kegelförmig und wird vom vorderen Schlossrande durch eine schmale Furche getrennt; der hintere Zahn löst sich dieht hinter dem Wirbel vom Schlossrande ab, wird allmählich dicker und verjüngt sich zuletzt wieder schneller. Der vordere Muskeleindruck beginnt dicht an der Schloss- fläche und zieht sich etwa 2,5 "” weit nach unten, indem er nach unten reichlich 1”"® breit wird; der hintere Muskeleindruck ist oval, doch von oben abgestutzt, ca. 2,5"” lang und 1,5 "” breit; N an 13. Cyprinidae. 1241 beide sind vom Schalrande oben nicht ganz 1"" entfernt. Der Manteleindruck verläuft etwa 1,5 2% vom Schalrande. Die Stücke von Westeregeln und Bünde unterscheiden sich grossentheils, aber nicht alle, in etwas von denen von Unseburg dadurch, dass sie etwas flacher gewölbt sind und im Alter etwas flachere Rippen bekommen. PhıLıpprs Originale seiner (. avellana kenne ich leider nicht, so dass ich nicht entscheiden kann, ob sie zu unserer Art gehören, welche dann den Prıtipprschen Namen erhalten müsste, oder etwa zu einer der anderen, ev. als Jugendform. Durch die geringere Wölbung, wenig hervortretenden Wirbel, etwas zahlreichere Rippen und durch das Schloss unterscheidet sich (€. suborbicularıs sehr gut von Ü. Dunkeri PHIL., mit welcher sie allenfalls verwechselt werden könnte. Von Lattorf habe ich eine etwas abgeriebene linke Schale, welche 28 Rippen, einen stärker hervortretenden Wirbel und eine breitere Schlossplatte besitzt; ich muss es dahingestellt lassen, ob dieses Stück nicht einer anderen Art angehört. Vielleicht ıst es diese Art auch, welche Nyst als ©. Omaliana von Egeln anführte.e Da als Fundorte seiner Originale Klein- Spauwen und Hoesselt angegeben wurden, also Mittel- und Unter- Oligocän, so möchte ich glauben, dass NysT abgeriebene Schalen verschiedener Arten, die sich nicht unterscheiden liessen, als C. Omaliana zusammengefasst hat. 5. Cardita tumida v. KoENEN. Taf. LXXXV, Fig. 8a, b, ec; 9a, b, ce; 10a, b. Cardita tumida (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 527.) ? » orbicularis pars GoLvruss Petrefacta Germaniae II, S. 188. ? » _ scalaris (non Sow.) pars Gorpruss. Petrefacta Germaniae II, 5. 188. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Westeregeln, Helmstädt. Von Lattorf habe ich fast 200 einzelne Schalen, aber auch 3 zweiklappige Exemplare, von Westeregeln gegen 50 und von den übrigen Fundorten höchstens je 6 bis 8 einzelne Klappen. Die grössten Schalen von Lattorf erreichen etwa 9" Höhe, 1242 13. Cyprinidae. 8,5 ”® Breite und knapp 4”” Dicke der Wölbung; die meisten haben jedoch höchstens 7 bis 8 "® Höhe. Die Schale ist meist gleichmässig gerundet, abgesehen von der Schlossgegend und dem Wirbel, welcher um ca. 1" über den Schlossrand hervorragt und recht stark vorwärts gerichtet ist, doch ist nicht selten die Krümmung des Schalrandes, sowie die Wölbung der Schale, auf der hinteren Seite merklich stärker, als auf der vorderen, und Schalen, bei welchen dies in höherem Grade der Fall ist, haben dann ein recht ungewöhnliches, höckeriges Aussehen, als ob sie von vorn verdrückt wären. Ueber die Schale laufen etwa 18 bis 20 hohe Radial-Rippen hinweg, welche durchschnittlich etwa ebenso breit wie ihre Zwi- schenräume sind und ziemlich regelmässige, rundliche, durch schmale Einsenkungen getrennte Höcker tragen; erst im Alter werden die Höcker quer-oval oder unregelmässig, schwächer und gehen in flache Falten über, wie solche in den Zwischenräumen der Rippen überall, wenn auch wesentlich schwächer, sichtbar sind, nicht selten im Alter als Verbindung zwischen den Falten oder Knoten auf den Radialrippen, welche gewöhnlich auf der hinteren Seite etwas gedrängter stehen, als auf der vorderen, und etwas niedriger sind, als auf dem übrigen Theile der Schale. Das Schloss ist kräftig; der Zahn der rechten Klappe hängt mit seiner oberen Spitze vorn mit dem Schlossrande zusammen und ist hinter dieser Stelle mehr oder minder stark abgeplattet; erst weiter nach hinten biegt er sich vom Schlossrande ab, mehr nach unten, und seine hintere Kante bildet dann einen Winkel von ca. 45° mit seiner vorderen Kante, in deren Fortsetzung das vordere Ende des Wirbels liegt. Der vordere Zahn der linken Klappe hat oben eine Ecke von etwa 60° und wird durch eine tiefe, schmale Grube vom vorderen Schlossrande getrennt; der hintere Zahn löst sich ein wenig hinter dem Wirbel vom Schloss- rande ab und nımmt nach hinten allmählich an Dicke zu; er wird dort vom Ligamentträger durch eine schmale, lange Grube getrennt, welcher eine leistenförmige Erhebung an der unteren Seite des Ligamentträgers der rechten Klappe entspricht. Der vordere Muskeleindruck ist nierenförmig, etwa 2" Jang und 13. Cyprinidae. 1243 unten reichlich 1”*% breit; der hintere Muskeleindruck ist lang- oval, doch oben gerade abgestutzt, knapp 2" lang und 1,5 »= breit; beide sind vom Schalrande etwa ] *%® entfernt. Der Mantel- eindruck ist vom Schalrande gegen 1,5"" entfernt, aber meist nicht deutlich zu erkennen. Durch stärkere Wölbung und etwas geringere Zahl der Rippen lässt sich unsere Art von kleinen Exemplaren von (©. Dunkeri PHIL. unterscheiden, mit welchen sie sonst wohl verwechselt werden könnte. 6. Cardita camerata v. KoEnNEn. al IRRE lanbre:s2anbrie; 3arbbre,d: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 12 einzelnen, meist etwas abgeriebenen Schalen von Lattorf ist die grösste 11 @@ hoch, 11,5 %% breit und 5"® dick gewölbt. Der Wirbel ragt kaum um 1"" über den Schlossrand hervor und ist mässig stark nach vorn gedreht. Die Schale hat einen rundlich-viereckigen Umriss und ist hinten zwar oben ziem- lich gleichmässig abgerundet, aber doch wesentlich höher, als vorn, während der untere Schalrand schwächer gebogen, aber durch stärkere Krümmungen gegen den vorderen und hinteren Rand begrenzt ist. Die stärkste Wölbung der Schale verläuft vom Wirbel nach der Grenze zwischen dem unteren und dem hinteren Schalrande, und darüber folgt die schwächste Wölbung. Die Schale trägt gegen 25 hohe, durch etwa ebenso breite Rinnen getrennte Radial- rippen, welche meist mit ziemlich regelmässigen, rundlichen Höckern besetzt sind; diese sind von unten etwas schärfer als von oben begrenzt und durch etwa halb so breite Einsenkungen von ein- ander getrennt, werden jedoch auf dem unteren Drittel der Schale allmählich schwächer und auch unregelmässiger. Die dritte und siebente oder die vierte und achte Rippe von hinten zeichnen sich vor den übrigen dadurch aus, dass sie nur vereinzelte, aber weit höhere Höcker tragen, welche besonders auf der hinteren dieser Rippen sich zu sparrigen Stacheln erheben. 1244 13. Cyprinidae. Am Schalrande springen die Rippen meist als Schuppen vor, doch ist unter ihnen der Rand eingekerbt. Bei den meisten Schalen sind alle Höcker ganz oder doch grösstentheils abgerieben. Die Schlossfläche ist recht schmal; der Zahın der rechten Klappe ist vorn gleichsam zu einer Spitze ausgezogen, welche sich an den Anfang des vorderen Schlossrandes anlegt. In der linken Klappe ist der vordere Zahn verhältnissmässig breit und oben abgerundet, der hintere verhältnissmässig dick, besonders nach hinten. Der vordere Muskeleindruck ist abgerundet-rechteckig, um mehr als die Hälfte länger als breit, gegen 2,5 ”” lang, der hintere fast ebenso lang, aber anscheinend dreieckig und weniger deutlich begrenzt. Der Manteleindruck ist nicht genau zu erkennen. Eine rechte Klappe besitzt das sonst der linken zukommende Schloss. Durch die Sculptur und Gestalt nähert sich unsere Art eini- germaassen der eocänen (. calcitrapoides LAM. und der (. dense- costata COSSMANN, ist aber besonders durch das Schloss leicht von diesen zu unterscheiden. Spt (Bat vr Sr Oo Oo ers} Seo a Verzeichniss der im V. Theil beschriebenen Arten. . Ostrea Queteli Nxst » callifera LAmark » » var? » ventilabrum GoLpruss prona S. Woop » » » var.? 2. Anomia Albertiana Nxst » Goldfussi Desuaves » asperella PnuıLıpri » » > Ayan. Pecten corneus SOWERBY » pictus GoLpruss var. mikrota v. Koenen . » bellicostatus W oo» » _ interlaevigatus v. KoEnen » (Cossmanmi v. KoEsen » idoneus S. Woop? » incurvatus Nyst . Spondylus tenuispina SANDBERGER var. » Buchi Puitipri . Plicatula dispar SANDBERGER » orbicularis v. KoEsEN . Lima explanata v. Korsen » eximia GIEBEL . Limatula ?striolata v. KoEneEn . . Limea Sacki PaıLıpri . "ulsella Martensi v. Korsen » obligua v. Korswn . » reflexa v. KoExen Miytilus falcatus v. Koesuxn . , Abh. X, 5. un nununmmnnm VRRNNURNnnnmUnnmmın nn :1022, Taf. LXVIL, Fig. . 1005, Taf. LXIIL, Fig. A—8. Taf. LXIV, Fio. 13. . 1008, Taf. LXII. Fig. 1, 2. . 1011, Taf. LXIIL, Fig. 3. .1011, Taf. LXIV, Fig. 5—8. 1013, Taf. LXTV, Fig. 9, 10. 1014, Taf. LXIV, Fig. 4. 1016, Taf. LXVIIL, Fig. 5. 1017, Taf. LXVIIL, Fig. 4. 1018, Taf. LXVII. Fig. 6—8. . 1019, Taf. LXVIIL, Fig. 9. . 1020, Taf. LXVII, Fie. 1—3. 9—15. 1025, Taf. LXVIL, Bio, 58. 1027, Taf. LXVIIL, Fig. 3. 1029, Taf. LXVII, Fig. 16—20. 1030, Taf. LXVII, Fig. 4. 1031, Taf. LXVIIL, Fig. 12. 1033, Taf. LXV, Fig. 1-9. 1036, Taf. LXVI, Fig. 1—4. 1039, Taf. LXVI, Fig. 12—14. 1041, Taf. LXIX, Fig. 7. 1042, Taf. LXVIIL, Fig. 13, 14. 1044, Taf. LXVIII, Fig. 10—12. 1045, Taf. LXIX, Fig. 4. 1047, Taf. LXIX, Fig. 9—11. 1049, Taf. LXVI, Fig. 5—7. 1051, Tax DXWl Bia2823 1052, Taf. LXVL, Fig. 10, 11. . 1054, Taf. LXIX, Fig. 14. sl N Do OT O9 OU (Br [0,2] Verzeichniss der im V. Theil beschriebenen Arten. Modiola sp. - er .. ) cf. micans Au. Braun . retifera v. Kounen . Orenella scrobiculata v. KoEn5N orbicularıs v. KoEneEn . 9%, Pinna semiradiata v. KoeseEn Dimya fragilis v. Koessn Dimyodon similis v. Konsens 2. Nucinella ceincta v. Kossen . 3. Nuculella lamellosa v. Kossen . Limopsis costulata GoLpruss retifera SEMPER . . Pectuneulus lunulatus Nyst tenuisulcatus v. KoEsEx . Arca Sandbergeri Disnayes var. crassistria v. KorxeEs » conformis v. KoENEN » lamellosa Desuayks var.? rustica v. KoENENn incomposita v. KOENEN anhaltina GIEBEL h » multipunctata v. Korsen . radula v. KousEs suleicosta Nysr » » > var. camerata v. KoEnxen : rugifera v. KoEnen . dactylus v. Kossen . decussata Nyst » Saxonica v. KoExen » Büundensis v. KoEsen } Fossularca pretiosa Desnavis sp. . perpusilla v. Korsen . Nucula Decheni Pruuieri . » rugulosa v. Kossen . suleifera v. Korsen . Leda crispata v. KoEsen . » corbuloides v. Ko&nen . » brevis v. Kowsen » perovalis v. KoEsen » tenuicincta v. KoENEN » elata v. Korsen . » nana v. KornEn . Chama monstrosa Puıuıeei . Verticordia ef. anyusticostata Priv. sp. u VRMMRnURnMmRnUmnunın nnnnnnnının nn nnnAnUnnAnnunnaAnnmmın . 1055, . 1056, . 1057, 1059, 1060, 1062, 1065, 1067, 1070, SIORT, 1075, . 1075, ORT, . 1079, 1081, 1084, 1086, 1088, 1090, 1093, 1094, 1096, . 1097, 1099, 1100, . 1102, . 1104, . 1107, 1109. . 1109, 1111, 1113, 1115, 1117, 1119, 1121, 1122, 1123, l25$ 1126, . 1128, . 1130, . 1133, Taf. LXXXV, Fig. 13. Taf. LXXV, Fig. 9. Taf. LXIX, Fig. 13. Taf. LXIX, Fig. 15, 16. Taf. LXIX, Fig. 1,2. Taf. LXIX, Fie. 3. Taf. LXIX, Fig. 12. Taf. LXIX, Fig. 5, 6. Taf. LXIX, Fig. 8: Taf. LXXIX, Fig. 13 15. Taf. LXXTV, Bier Taf. LXXIV, Fig. 9—12. Taf. LXXIV, Fig. 6—8. Taf. LXXIV, Fig. 4, 5. Taf. LXXIV, Fig. 13. Taf. LXXII, Fig. 1—4. Taf. LXXII, Fig. 5—7. Taf. LXXII, Fig. 8-10. Taf. LXX], Mol Taf. LXXI, Fig. 4, 5. Taf. LXX, Fig. 5, 6. Taf. LXX, Fig. 7—9. Taf. LXX, Fig. 10. Taf. LXX, Fie. 1,2. Taf. LXX, Fig. 3, 4. Taf. LXXI, Fig. 6, 7. Taf. LXXIIL, Fig. 8. Taf. LXXI, Fig. $—-11. Taf. LXX, Fig. 11-14. Taf. LXXIIL, Fig. 9—12. Taf. LXXIIL, Fig. 13. Taf. LXXIIL, Fig. 4—7. Taf. LXXIII, Fig. 16— 18. Taf. LXXIIL, Fig. 19 — 23. Taf. LXXIIL, Fig. 13—15 Taf. LXXV, Fig. 5—7. Taf. LXXV, Fig. 10, 11. Taf. LXXV, Fig. 4. Taf. LXXV, Fig. 2, 3. Taf. LXXV, Fig. 8. Taf. LXXV, Fig. 1. Taf. LXXV, Fig. 12—15. Taf. LXXVII, Fig. 14. 615. 616. 617. 618. 619. 620. HOUR S> 2 wm ID ID WW > OU He sw Verzeichniss der im V. Theil Peechiolia cf. argentea Marızı Cardium cingulatum Goupruss var. angustesulcata v. KoEnEN » semilineatum v. KoEnen . » Lattorfense v. KoEnEn » Liebischt v. KoEnEn » Hausmanni Pruutprt » porulosum SOLANDER var. tectifera v. KoEnen » reclispina v. KoEnEn . » Nexinodum v. KoEnEn Divaricardium depressum v. KoEnen . » pertumidum v. KoENEn Fragum reniforme v. Kosnen . Lucina gracilis Nxst » incomposita v. KoEnEN . » squamosa v. KoENEn . Diplodonta Vincenti v. Kosnen declivis v. KoEseEn . 2. Sportella explanata v. Kossen . 633. Erycina exigua v. Koenen 634. Kellia cordiformis v. Kornen 635. Lepton trigonulum v. KoEnEn 636 » descendens v. KoEnEN 637. COyprina perovalis v. KoEnen 638. Isocardia multicostata Nyst . 6939. » cyprinoides Ar. Braun var. quadrata v. KoExen 640. Anisocardia postera v. KoEsen 641. » Sacki Puiuippr . 642. » praelonga GIEBEL 649. » ovalina v. Kornxen . 644. » ? quadrangula v. Koesen 645. Coralliophaga cuneata v. Kounen . 646. » _ undulata v. KoEnes 647. Anisodonta rugifera v. Koexex 648. Crassatella astarteiformis Nyst . 649. » Woodi v. KoEneEx 650. » semirugosa v. KoEnen . 651. » Bosqueti v. Kosnes 652. » intermedia Nyst? Triodonta nov. gen. - 659. » clara v. Koxnen . 654. » deleta v. Korxen . 655. Astarte Henckeli Nysr. > dilatata Puıuıepi . beschriebenen Arten. 1247 [0 pP} nn nn m nNRnRnNUnMUnnnnnmmmın ın m 2778780828087878080808780878 780828087 1154, Bl 1139, 1140, . 1149, UEER . 1146, . 1148, . 1149, 1151, 1153, 1154, . 1158, 1159, Io, . 1169, 1165, 1166, 1169, 1170, hl, 1172, 1174, las, 1178, „ST, . 1184, 117% 1189, . 1190, 1192, 1194, 1196, 1198, 1200, 1202, 1204, 1207, 1209. 1210, . 1211, . 1214, 12/16, Taf. LXXVIIL, Fig. 11. Taf. LXXVL, Fig. 9-12. Taf. LXXVI, Fig. 7, 8. Taf. LXXVI, Fig, 14. Taf. LXXVI, Fig. 6. Taf, LXXVIL, Kie. 19, 13. Taf. LXXVIL, Fig. 1. Taf. LXXVI, Fig. 5. Taf. LXXVIL, Fig. 14. Taf. LXXVI, Fig. 25. Tat. LXXVIL, Kıg.6 8. Taf. ELXRVIT Bio I IE Taf. LXX VII, Fig. 68. Taf. LXX VI, Fig. 15-18. Taf. LXXVIIH, Fig. 9, 10. Tat. LXOXREE RI. Taf. LXXIX, Fig. 3. Taf. LXXIX, Fig. 10. Taf. LXXIX, Fig. 8. Taf. LXXIX, Fig. 12. Bat. IX Taf. LXXIX, Fig. 9. ES IERIOT, ie, 1 —ir Taf. LXX VII, Fig. 12. 1a, DOOR, Iiie, BR, Taf, LXXXI, Fig. 1 5. Taf. LXXXI, Fig. 69. Taf. LXXXI, Fig. 10-13. Taf. LXXXI, Eig. 14, Taf. LXXIX, Fig. 4, 5. Taf. LXXXL, Fig. 15,816. Taf. LXXXVI, Fig. 5. IE WOIDT, Nie, &, 7, Taf. LXXXIT, Bis, 8 10. Taf. LXXXIL, Fig. 11—13. De DOSANL, Dia. 3,2. Taf. LXXXIL, Fig. 5. ah EX Taf, LXXXV,, Bie. 11, 19%: Taf. LXXXV, Fig. 14—18- Taf. LXXXIII, Fig. 12—14- Taf, EXXXIT, Bio 14 81* 1248 662. 669. 664. 669. 666. 667. 668. 669. 670. Verzeichniss der im V. Theil beschriebenen Arten. . Astarte Kickxi Nysr » Bosqueti Nxst . » laeviuscula v. KoEsen pygmaea v. Münster » porrecta v. Korxen . Lutetia ovalis v. Koenex . concentrica v. KoExeEn . Woodia Deshayesana SEmrEr Cardita latesulcata Nyst . analis Philippi » Dunkeri PniLieei : suborbicularis SANDBERGER » tumida v. KoEnen » camerata v. KoEnEx AMRRNNNnNn NR .1218, Taf. LXXXIII, Fig. 5, 6: . 1920, Taf, LXXXII Bo .1222, Taf. LXX XII, Fig. 1519. . 1224, Taf. LXXXVI, Fig. 68. . 1226, Taf. LXXXVI, Fig. 9-11. . 1228, Taf. LXXIX, Fig. 16-18. . 1229, Taf. LXXXVIL, Fig. 10-13. . 1231, Taf. LXX VIER Taf. LXXX, Fig. 4, 5. . 1234, Taf. LXXXIV, Fig. 11—12. . 1236, Taf. LXXXIV, Eig. 16. . 1237, Taf. LXXXIV, Fig. 710. „1239, Taf. LXXXV Re . 1241, Taf. LXXXV, Fig. 8-10. . 1243, Taf. LXXXV, Fig. 13. A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Tafel LXIMI. Fig. 1; 2. Ostrea callifera Lam. von Atzendorff . . . . . 8. 1008 Fig. 3a, b. Ostrea callifera Lam. var. von Atzendorff . . . 8. 1011 Eig.4; 55 6; 7; 8. Ostzea) Queteleti Nxsw . . 2 De 4; 5 von Wolmirsleben. 6; 7; $ von Atzendorf. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt BdX.Heft 5. at Xu 0. Peters gez. Tichtdruck v. A Frisch, BerIm Tafel LXTV. Fig. 1a, b; 2a, b. Ostrea Queteleti Nyst var. von Calbe a/S. S. 1005 Fig. 3. Ostrea Queteleti Nyst von Atzendorff . . . . . . 8. 1005 Fig. 4a, b. Ostrea prona Woop var.? von Lattorf . . . . $S. 1014 Fig. 5; 6; 7; 8. Ostrea ventilabrum GOoLDF. von Wolmirsleben S. 1011 Fig. 9; 10. Ostrea prona Woo» von Wolmirsleben . . . . 8. 1013 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol Landesanstalt BdX.Heft 5. ARE 'O.Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch, BerIm a 7 ta Th E Tafel LXV. Fig. 1—9. Spondylus tenuispina Sanvgc. von Lattorf . . . 8. 1033 Fig. 1; 2; 3; 4 Zweiklappiges Exemplar. Fig. 5a, b; 6; 7a, b; 8a, b; 9a, b. Kleinere obere Klappe. 5a; 6; 7a, b; 8a; 9a in natürlicher Grösse. ob; 8b; 9b vergrössert. 7e Sculptur in der Nähe des Wirbels vergrössert. m v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Taf. LXV. Abhandld geol Landesanstalt Bd. X.Heft 5. Lichtdruck v. A Frisch, BerIm Ö. Peters gez. Fig. Fig. Fig. fe) Fig. Fig. oO Tafel LXVI 1; 2; 3; 4. Spondylus Buchi PhıLıppi . 1 von Calbe a/S. 2; 3; 4 von Lattorf. da, b, ec; ba, b, c; 7a, b, c. Vulsella Martensi v. KOENEN von Lattorf . ae 5a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 5b, ec; 6b, ec; 7b, c vergrössert. 8a,b; 9a, b. Vulsella obliqua v. KoENEn von Lattorf 10a, b; 1la, b. Vulsella refleca v. KOENEN von Lattorf . 12a,b,c; 13a, b; 14a, b, c. Plicatula dispar SANDBG. von Lattorf. er. 12a; 13a; 14a in natürlicher Grösse. 12b, c; 13b; 14b, c vergrössert. . 1036 . 1049 . 1051 . 1052 . 1039 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandld geol Landesanstalt BAdX.Heft5. Taf. LXVI O. Peters gez. Tichtdruck v A Frisch BerIm Fig. Fig. Fig S- Fig. Fig. Tafel LXVII. l; 2; 3. Pecten corneus Sow. von Lattorf 4. Pecten idoneus Woop von Helmstädt 5; 6; Ta,b; Sa, b. Peecten bellicostatus S. Woon. 5; 6; 7a, b; 8a in natürlicher Grösse. Sb vergrössert. See ee an log az, ug ale 2, eg Ne, \n- Pecten pictus GOLDF. var. mikrota v. KOENEN von Lattorf. Sn u - 9; 10; 11; 12a; 13a; 14a; 15a in natürlicher Grösse. 12b; 15b; 14b, ec; 15b vergrössert. 16a, b; 17a,b; 15a, b; 19a, b; 20a, b. Pecten Cossmanni v KOENEN 2 nn. N AR een RER 16a; 17a; 15a; 19a; 20a in natürlicher Grösse. 16b; 17b; 18b; 19b; 20b vergrössert. ga (6 p} 1020 1030 1025 . 1022 „1029 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt Bd.X.Heft 5. Tichtdruckv. A Frisch, Berlm Fig. Tafel LXVINH. .la,b; 2a,b,c. Pecten incurvatus Nyst von der Brand- horst bei Bünde N la, b; 2a in natürlicher Grösse. 2b, c vergrössert. . 3a, b,c. Pecten interlaevigatus v. KOENEN von Bünde . 3a in natürlicher Grösse. 3b, c vergrössert. ig. 4a, b. Anomia Goldfussi DEsH. von Lattorf . 4a in natürlicher Grösse. 4b vergrössert. .5a,b. Anomia Albertiana Nyst von Lattorf . 8. 6a,b; 7a, b; Sa,b;?9a,b. Anomia asperella PrııL. von Bünde . ee 6a; 7a; Sa; 9a in natürlicher Grösse. 6b; 7b; Sb; 9b vergrössert. .10a,b; lla,b,e; 12. Lima eximia GIEBEL von Lattorf . 10a; 11a; 12 in natürlicher Grösse. 10b; 11b,c vergrössert. 13a, b; 14a,b,c,d. Lima explanata v. KOENENn von Lattorf. 13a, b; 14a, b in natürlicher Grösse. 14c, d vergrössert. . 1031 102% 1017 . 1016 1018 1044 1042 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl d. geol Landesanstalt Bd X.Heft5. El LEDONIE. O.Peters gez. i FT Jichtdruck v- A Frisch Berlin Tafel LXIX. .la, b; 2a, b. Crenella scrobiculata v. KoENEN la; 2a in natürlicher Grösse. 1b; 2b vergrössert. 1 von Unseburg. 2 von Calbe a/S. .3a, b. Orenella orbicularis v. KoENENn von Unseburg 3a in natürlicher Grösse. 3b vergrössert. .4a,b. Limatula? striolata v. KOENEN von Unseburg 4a in natürlicher Grösse. 4b vergrössert. .da,b,c; 6a,b,c. Dimya fragilis v. KOENEN von der Brand- horst bei Bünde a ee re 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b, c; 6b, e vergrössert. . 7a, b,c. Plicatula orbicularis v. KOENEN von Lattorf . 7a in natürlicher Grösse. 7b, e vergrössert. . 8a, b,c. Dimyodon similis v. KoENEN von Lattorf . 3a in natürlicher Grösse. 8b, c. vergrössert. .9a,b,e; 10a,b; Ila,b. Limea Sacki PhHıL. von Lattorf 9a; 10a; 11a in natürlicher Grösse. Ib, c; 10b; 11b vergrössert. .12. Pinna semiradiata v. KOENEN von Lattorf Das Original befindet sich im Hallischen Museum. . 15a, b, ec. Modiola cf. micans AL. BrAun von Lattorf . 13a in natürlicher Grösse. 13b, ec vergrössert. . 14a, b. Mytilus falcatus v. KOENEN von der Brandhorst bei Bünde .15; 16a, b. AModiola retifera v. KOENEN von Lattorf . u 1059 1060 1045 1065 1041 1067 1047 1062 1056 1054 1057 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandld geol Landesanstalt Bd.X.Heft 5. ea tre # Lichtdruck v: A. Frisch, Berlm ters gez. O.Pe R de nn Fig Fig. Fig. Tafel LXX. .la,b; 2a,b,ec. Arca suleicosta NysT .3a,b, c; 4a, b, c. Arca suleicosta NYST var. camerata V. KOENEN 1; 2a; 3a; 4a in natürlicher Grösse. 2b, c; 3b, c; 4b, ce vergrössert. 1 von Unseburg. 2; 3; 4 von Lattorf. .9a,b; 6a, b,c. Arca anhaltina GIEBEL . 5; 6a, b in natürlicher Grösse. 6c Sculptur vergrössert. 5 von Lattorf. 6 von Löderburg. .Ta,b,c; Sa, b,c; 9. Arca multipunctata v. KOENEN von Lattorf . 7a; 8a; 9 in natürlicher Grösse. 7b, c; Sb, e vergrössert. 10a, b, ce. Arca radula v. KoEnEn von Lattorf . 10a in natürlicher Grösse. 1lUb, ce vergrössert Ill bare; 12a, b; 13a, b; 14a, b. Arca decussata NYST von Lattorf en lla; 12a; 13a; 14a in natürlicher Grösse. Ilb,c; 12b; 13b; 14b vergrössert. „1097 1098 . 1092 . 1094 . 1096 . 1104 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl d geol Landesanstalt BdX.Heft5. Dar RX RE si O.Peters gez. Lichtderuckv- A Frisch ‚Berlin. > Tafel LXXT. Fig. 1a, b; 2; 3a,b. Arca rustica v. KoEnEn von Lattorf. Fig. 4a, b; 5a, b. Arca incomposita v. KoENEN von Bünde Fig. 6a, b; 7a,b. Arca rugifera v. KOENEN von Lattorf Fig. Sa,b,c; 9a, b,c; 10a, b; Ila,b,c. Arca dactylus v.KOENEN von Lattorf . a: 8a; 9a; I0a; lla in natürlicher Grösse. Sb,c; 9b,c; 10b; I1b, e vergrössert. S. 1088 S. 1090 S. 1100 S. 1102 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. “ Taf. LX t Bd.X.Heft 5 Abhandl.d geol Landesanstal Lichtdruck v: A Frisch ‚BerIm .. Ö.Peters gez. EN, Tafel LXXII ig. la, b.c,d; 2; 3a, b, c,d; 4. Arca Sandbergeri DESH. var. crassistria V. KOENENn von Lattorf . 5a, b,c; 6a, b,c; 7a,b,c. Arca conformis v. KOENEN von Lattorf 5a; 6a; 7a in natürlicher a Sib,ze; 6b, c; 7b, ce vergrössert. . 8a, b,e; 9a,b,c; 10a, b,c. Arca lamellosa DesH. var.? von Lattorf . 8a; 9a; 10a in natürlicher Erle, SlbsrcH 9b, c; 10b, e vergrössert. ig. lla,b; 12a, b,c; 13a, b, c. Nuculella lamellosa v. KOENEN von Westeregeln . lla; 12a; 13a in natürlicher Grösse 1lb; 12b, ce; 13b, ce vergrössert. S. 1081 S. 1084 S. 1086 S. 1071 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol. Landesanstalt Bd. X.Heft 5. Taf. LXXI. SE SS Fi 17 BESGATREITHIISTEEFNEN BAREE Art), TERN ro ZEN Tegehn O.Peters gez. Lichtdeuck v: A Frisch Berlin. Tafel LXXIII. ie. la, b,c; 2a, b, c; 3a, b, c. Fossularca pretiosa DESH. von Lattorf . ER la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b, ce; 2b, ec; 3b, c vergrössert. ig. 4a, b; 5; 6a,b; 7. Fossularca perpusilla v. KOENEN 4a; 6a in natürlicher Grösse. 4b; 5; 6b; 7 vergrössert. 4; 5; 7 von Calbe a/S. 6 von Unseburg. ie. 8a, b. Arca rugifera v. KoEnEN von Bünde .9a,b; 10a,b; 1la,b; 12a, b. Arca Saxonica v. KOENEN 9a; 10a; lla; 12a in natürlicher Grösse. 9b; 10b; I1b; 12b vergrössert. ie. 13a, b; 14a, b; l5a,b. Nucula sulcifera v. KOENEN 1l3a,b; l14a,b; 15a in natürlicher Grösse. 15b vergrössert. 15; 14 von Lattorf. 15 von Bünde. ig. 16; 17; 13a, b. Nucula Decheni PrıL. von Westeregeln ig. 19; 20; 21; 22a,b; 23. Nucula rugulosa v. KOENEN von Lattorf . . 1109 bl . 1100 . 1107 1107 ET - 1119 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt Bd.X.Heft5. ars ELOUTE Lichtdruckv: A.Frisch Berl . Be 7 Tafel LXXIV. ie. la,b; 2a,b; 3. Pectunculus tenuisulcatus v. KOENEN von Lattorf . ig. 4a, b,c; da, b, c. Pectunculus lunulatus NYST von Wester- ER ER a N. 4a,b,c; da in natürlicher Grösse. 5b, ce vergrössert. ige. 6a, b,c; 7a,b, c; Sa, b,c,d. Limopsis retifera SEMPER von Irattorke Br 6a; 7a; 8a in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b, c; Sb, c, d vergrössert. ig. 9a, b; 10a, b,c; 11a, b, c; 12a, b,c. Limopsis costulata GoLpFr. von Lattorf 9a; 10a; lla; 12a in natürlicher Grösse Ib; 10b, c; 11b, c; 12b, c vergrössert. S. 1079 S. 1077 S. 1075 S. 1073 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. af.LXXIV. Ab Abhandl.d. geol Landesanstalt BdX.Heft5 8 4 Kb] - 3 a Fü < PB ie : 3 E + EEE ET ET [ Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel LXXV. la, b,c,d. ZLeda elata v. KoENEN von Unseburg la in natürlicher Grösse. 1b, c, d vergrössert. 2a,b,c; 3a,b,c,d. Leda perovalis v. KoOENEN. . . . 2a; 3a in natürlicher Grösse. 2b, c; 3b, c, d vergrössert. 2 von Wolmirsleben. 3 von Unseburg. 4a, b,c. Leda brevis v. KoEnen von Wolmirsleben 4a in natürlicher Grösse. 4b, ce vergrössert. 5a,b; 6a, b;7a,b,c. Leda crispata v. KOENEN von Lattorf 9a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 5b; 6b; 7b, ce vergrössert. 8a,b,c,d. Leda tenuicincta v. KoEnENn von Calbe a/S. . 8a in natürlicher Grösse. 8b, c, d vergrössert. 9a,b. Modiola n. sp. von Lattorf 9a in natürlicher Grösse. 9b vergrössert. 10a, b,c; ll1a,b,c. Leda corbuloides v. KoENEN von Helm- städt na. © 10a; 11a in natürlicher Grösse. 10b,c; I1b,c vergrössert. 12a, b; 13; 14a, b; 15. Leda nana v. KoEnEN von Lattorf 12a; 14a in natürlicher Grösse. 12b; 13; 14b; 15 vergrössert. un . 1126 1123 . 1122 1115 1129 . 1055 . 1121 . 1128 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl d. geol Landesanstalt Bd X.Heft 5. Taf. LXXV. O.Peters gez. 2 Lichtdruck v: A. Frisch ‚BerIm.. Tr i : ; Tafel LXXWVI Fig. 1; 2; 3; 4. Cardium Lattorfense v. KoENEN von Lattorf .. Fig. 5a, b, c,d. Cardium rectispina v. KoENEN von Lattorf 5a in natürlicher Grösse. 5b, c, d vergrössert. Fig. 6a, b,c. Cardium Liebischi v. KoENEN von Unseburg . Fig. 7; Sa, b, c. Cardium semilineatum v. KOENEN . 7 von Westeregeln. 8 von Calbe a/S. Fig. 9a, b; 10; 11a, b; 12. Cardium cingulatum GOLDF. 9a, b von Lattorf. 10; 11; 12 von Westeregeln. . 1140 . 1148 . 1142 « 4189 lot v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd.X.Heft 5. Taf. LX XVI. Vase 1 ! \ I {) l j} ı } 1 } l 1 {} N rer YA! A h ; mau sun O.Peters gez. Lichtdruck v: A. Frisch, BerIm.. Tafel LXRXRVII. . la, b. Cardium porulosum Lam. var. tectifera v. KOENEN von Westeregeln .2; 3; 4; 5. Cardium (Divaricardium) depressum v. KOENEN von Lattorf .6a,b; 7a,b; 8a, b. Cardium Ber pertumidum v. Komma von Lattorf Das Original zu Fig. 6 beine ch in der nn lung der Königl. geol. Landesanstalt zu Berlin. .9a, b, ec; 10a, b; l1la, b. Cardium (Fragum) reniforme v. KoEnEn von Lattorf ; ER 9a; 10a,b; 11a, b in natürlicher Grösse. 9b, C Ver 8. 12a, b; 13a, b. Cardium Hausmanni PHıL. von Lattorf . . 14a, b, ec, d. Cardium flexinodum v. KoEnEen von Lattorf . l4a in natürlicher Grösse 14b, c, d vergrössert. .15a, b, c; 16a, b; 17a, b; 18a, b. Lucina incomposita v. KOEnEN von Westeregeln i 15a; 16a,b; 17a,b; 18a, b in natürlicher re 15b, e vergrössert. (ep S. S. S. S. 1146 1151 1153 1154 1144 1149 1159 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd X.Heft 5. Taf. LXXVl. O.Peters gez. | Lichtdruck v. A. Frisch BerIm. . Fig. Fig. Tafel LXXV III. la,b; 2a, b; 3a, b; 4a,b. Chama monstrosa PHIL. von Lattorf. da, b,c. Woodia Deshayesana SEMPER von Westeregeln 5a in natürlicher Grösse. 5b, ce vergrössert. .62,b,c; 7Ta,b,c; 83,b,c. Taeima gracilis INYST 6 von Unseburg. 7; 8 von Lattorf. 6a; 7a; Sa in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b,c; Sb, ce vergrössert. .9a,b,c; 10a,b. Lucina squamösa Lam. . . . - 9 von Lattorf. 10 von der Brandhorst bei Bünde. 9a; 10a in natürlicher Grösse. 9b,c; 10b vergrössert. . l1la,b,c,d. Pecchiolia cf. argentea MAR. von Atzendorf l!a in natürlicher Grösse. 11b, ce, d vergrössert. . 12a, b, ce. J/socardia multicostata Nyst von Wolmirsleben . 1130 „1231 . 1158 . 1161 . 1134 11276 u ne v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol Landesanstalt BdX.Heft 5. NE EDOAUUE O.Peters gez. Jichtdruck v. A Frisch BerIm . Fig. Tafel LXXIX,. la,b; 2a in natürlicher Grösse. 2b vergrössert. .3a, b. Diplodonta declivis v. KOENEN von Westeregeln ig. 4a, b; 5a, b, c. Anisocardia? quadrangula v. KOENEN von Lattorf. Ye nee er 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b; 5b, ce vergrössert. .6a,b,c; 7a, b, c. Anisodonta rugifera v. KOENEN von Lattorf. ME. 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b,c; 7b, e vergrössert. 8. 8a, b,c. Erycina exigua v. KOENEN von Lattorf 8a in natürlicher Grösse. Sb, ce vergrössert. 8. 9a. b. ec. Lepton descendens v. KoEnEN von Calbe a/S. 9a in natürlicher Grösse. Ib, ce vergrössert. . 10a, b, ec. Sportella explanata v. KoEnEn von Calbe a/S. 10a in natürlicher Grösse. 10b, e vergrössert. g. l1la, b, ec. Lepton trigonulum v. KOENEN von Lattorf . lla in natürlicher Grösse. 11b, ce vergrössert. ie. 12a, b, c. Kellia cordiformis v. KOENEN von Lattorf . 12a in natürlicher Grösse. 12b, c vergrössert. g. 13a, b; 14a, b; l5a, b. Nucinella cineta v. KOENEN von Lattorf. ne 13a; 14a; 15a in natürlicher Grösse. 13b; 14b; 15b vergrössert. 16a, b; 17a, b; 18a, b, ec. ZLutetia ovalis v. KOENEN . 16a; 17a; 15a in natürlicher Grösse. 16b; 17b; 18b, ce vergrössert. 16 von Lattorf; 17 von Westeregeln; 18 von Calbe a/S. .la, b; 2a, b. Diplodonta Vincenti v. KoEnEn von Lattorf S. S. S. 1163 1165 1190 1196 1169 1172 . 1166 1171 1170 1070 . 1228 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandld. geol. Landesanstalt BdX.Heft5. Taf. LXXIX. Tichtdruckv. A. Frisch, Berlin. Den N B 3 Tafel LXXX. Fig. 1; 2; 3 Cyprina perovalis v. KOENEn von Wolmirsleben . S. 1174 Fig. 4a, b; da, b,c. Woodia Deshayesana SEMPER . . . . 8. 1231 4a; 5a in natürlicher Grösse. 4b; 5b, ce vergrössert. 4 von Westeregeln. 5 von Lattorf. Das Original zu Fig. 4 befindet sich im Hamburger Museum. Fig. 6a, b; 7; 8a, b, ec. Isocardia cyprinoides AL. BRAUN var- quadrata v. KOENEN ... 2. . „0. ers Si 6; 8 von Lattorf. 7 von Unseburg. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol. Landesanstalt Bd.X Heft 5. Taf.LXXX. O.Peters gez. Lichtdruck v A Frisch, Berilm Fig. Tafel LXXXT. la, b, ce; 2a, b, ce; 3a, b,c; 4; 5. Anisocardia postera v. KOENEN a: la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. lb, c; 2b, c; 3b,c; 4; 5 vergrössert. 1; 2; 4; 5 von Lattorf. 3 von Calbe a/S. ig. 6a, b; Ta, b; Sa, b; 9a, b. Anisocardia Sacki PL. sp. 6 von Löderburg. 7; 8; 9 von Lattorf. . 10; 11; 12a, b; 13a, b. Anisocardia praelonga GIEBEL Sp. von Lattorf . . 14. Anisocardia ovalina v. KOENEN von Westeregeln . . 15a, b, c; 16a, b. Coralliophaga cuneata v. KOENEN von Lattorf. BE EN ee 15a; 16a, b in natürlicher Grösse. 15b, e vergrössert. Das Original zu Fig. 15 befindet sich im Hildes- heimer Museum. 1181 1184 1187 . 1189 . 1192 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd.X.Heft5. NLDDOTL, O.Peters gez. Tichtdeuck v. A. Frisch, Berlm 22 Tafel LXXXTI. .la, b; 2a, b, e. Crassatella intermedia Nyst? von Wester- egeln . 3a, b, ec; 4a, b, ec. Crassatella semirugosa v. KOENEN von Lattorf. .9a, b, c, d; 6a, b, c, d; 7a, b, c. Crassatella Bosqueti v. KoEnEn von Lattorf . 9a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. Ob, c, d; 6b, e, d; 7b, e vergrössert. .8a, b; 9a, b, ce; 10a, b. Crassatella astarteiformis NYST von Westeregeln .11a, b,c; 12; 13a, b, c. Crassatella Woodi v. KOENEN von Lattorf Bene lla; 13a in natürlicher Grösse. Ilb, ec; 12; 15b, c vergrössert. un 1207 1202 1204 1198 1200 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd X .Heft5. Taf. LXXXT. Lichtdruck v. A. Frısch,BerIm O.Peters gez. Fig. Tafel LXXXII. 1; 2a,b, ec; 3a,b, c; 4a, b,c. Astarte dilatata PriL. von Tatort. 1 1:23, bez 3a; Aalın nafäzlicher Grösse 3b, c; 4b, e vergrössert. ige. 5a, b, ec, d; 6a, b,c. Astarte Kickxi Nyst von Unseburg 5a; 6a in natürlicher Grösse. 5b, ce, d; 6b, ce vergrössert. 1-202,0,0,82,.D; ce; 9a, b, c; 10a, b; lla, b Astarte Bosqueti Nrsn von Lattorf . ; 7a; 8a; 9a; 10a; 11a in natürlicher Glass 7b, 92 Sb, c; Ib, ec; 10b; 11b vergrössert. 12a, b; e,.d; 132, b; Ita, b,c,d. Astarte Henckeli Nyst von Lattorf 2 re 12a; 13a; 14a in natürlicher Grösse: 12b, ce, d; l3b; 14b, ce, d vergrössert. ig. 15a, b; 16a, b; 17a,b; 18a, b; 19a, b. Astarte laeviuscula v. en von Calbe al. - 15a; 16a; 17a; 18a; 19a im natürlicher erasse 15b; 16b; 17b; 15b; 19b vergrössert. S. 1216 S. 1218 S. 1220 S. 1214 S. 1222 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt BLX.Heft5. as ER SCTHIE Lichtdruck v. A Erısch BerIm.. > BIER EN 2 Es Tafel LXXXIV. 1001:22:73-74:097 ba.nbige. Cardita analis Pur. von Lattorf $. 1236 1; 2;3;4; 5; 6a in natürlicher Grösse. 6b, e vergrössert. ig. 7; Sa, b, ec, d; 9a, b; ce; 10a, b. Cardia Dunkeri PhiL. von battorf : .: „Rt. ea ee Se 7; 8a; 9a; 10a in natürlicher Grösse. 5b, ec, d; 9b, c; 10b vergrössert. ie. l1la, b,c,d,e; 12a, b, ce; 13 Cardita latesulcata Nyst. . S. 1234 11a; 122 1n alüinliehe Grösse. llb, c,d,e; 12b, c; 13 vergrössert. 11 von Lattorf. 12; 13 von Unseburg. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt BdX.Heft5. Taf. LXXXIV. ZH, 4 i ar ji % RTL OTTO ” Lage rrrran Vaart O.Peters gez. Lichtdruck v. A.Frisch ‚Berlin . Fig. Fig. Fig. Tafel LXXXV. la,b,c; 2a,b,e; 3a,b, ec, d. Cardita camerata v. KoENEN von Lattorf . ; la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. lb, ec; 2b, c; 3b, ec, d vergrössert. 4a,b,c,d; 5a,b,e,d; 6a,b,c; 7a,b, c. Cardita suborbi- CUlAMISSSANDB. .. 2 Ss N 4a; 5a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 4b, c,d; Sb, ce, d; 6b, c; 7b, ce vergrössert. 4; 7 von Westeregeln; ö; 6 von Unseburg. 8a, b,c; 9a, b,c; 10a, b. Cardita tumida v. KOENEN von Lattorf Br 8a; 9a; 10a in natürlicher Grösse. Sb, e; 9b, e; 10b vergrössert. .lla,b; 12a,b. Triodonta clara v. KoENEN von Lattorf. Ila; 12a in natürlicher Grösse. 11b; 12b vergrössert. . 13a, b. Verticordia cf. angusticostata PrıL. von Unseburg 15a in natürlicher Grösse. 13b vergrössert. . 14a, b; 15a, b; 16a, b; 17a, b; 18a, b. Triodonta deleta v. KoEnEn von Lattorf . rue l4a; 15a; 16a; 17a; 18a in natürlicher Grösse. l4b; 15b; 16b; 17b; 15b vergrössert. . 1245 . 1239 . 1241 1214 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol Landesanstalt BdX.Heft5. Taf. LXXXV. Ö.Peters gez. Lichtdruck v: A Frisch Berlm. Tafel LXXXVI g.la,b; 2a,b; 3a,b,c; 4a, b, c. Circe Edwardsi v. KoENEN von Lattorf . ea ech, De la; 2a; 3a; 4a in natürlicher Grösse. lb; 2b; 3b, ce; 4b, ce vergrössert. .9a,b. Coralliophaga undulata v. KOENEN von Lattorf .6a,b,c,d; 7a,b,c; 8a,b,c,d. Astarte pygmaea v. MÜNSTER 6 von Lattorf. 7; 8 von Westeregeln. 6a; 7a; 8a im natürlicher Grösse. 6b, c,d; 7b, c; Sb, ec, d vergrössert. ig. 9a, b; 10a, b; Ila, b. Astarte porrecta v. KOENEN von Lattorf N ee 9a; 10a; Ila in natürlicher Grösse. Ib; 10b; 11b vergrössert. . 12a, b; 13a, b. Cytherea incrassata Sow. von Westeregeln. . 1250 . 1194 . 1224 . 1226 | | : | v. Koenen. Norddeufsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt BdX.Heft5. Taf. LXXXVL Lichtdruck v. A Frisch ‚Berlm Lieferung 20. Blatt 7 Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Liehtenrade, Trebbin, » » » Zossen (darunter 2* mit Bohrkarte und Bohr- register) R » Rödelheim, Rrlokturs a. I Soheanheimn, Buchsen hausen . & » r Ketzin, Fahrland, Werden Pötsdans Beelitz, Wildenbruch » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (die beid. letzteren m. je 1 Profiltaf. u.1 geogn. Kärtch.) » Tennstedt, Gebesee, Gräfen- Tonna, Andisleben » Mühlhausen, Körner, Ebeleben » 1 Cöpenick, Rüdersdorf, Königs- Wusterhausen, A Hard mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf . » Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gerode » Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, Rudol- stadt, Orlamünde & » 7 Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Sehöherlinde, Ber) Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands- berg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister) » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonneberg 6 » Limburg, Eisenbach (nebst seen altenkarle) Keldbere, Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein » 7 Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Schillingen, Hermeskeil, Losbeim, Wadern, Slln Lebach BERL- ce » 7 Lindow, Gr. tn, x Mat, an Bee Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » 7 Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) : » Hersfeld, Friedewald, Vacha, Eiterfeld, Geis, Lengsfeld . » Altenbreitungen, Wahn Oberkatz eier 1 Profil tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel ) » 7 Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt ee eine Illustration) .» Saalfeld, Ziegenrück, Probelde eher erin » Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg, Men- gerskirchen, Montabaur, Girod, Hadamar » T Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Sehenneheck, Weissewarthe, Genthin, SenasepiDin- (Mit Bohr- karte und Bohrregister) . » TRehhof, Mewe, Münsterwalde, Meiehseiden (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » Coblenz, Ems (mit 2 Dee) Schaumburg, Dachsenhausen, Rettert . » Melsungen, Lichtenau, Anerschen. een! Ludwigseck, Rotenburg - u: Mark 1 — 10 — | ! Lieferung 46. Blatt‘ Buhlenberg, Birkenfeld, Nohfelden, Freisen, Ottweiler, » » Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und Ba.T, Heft 1. 47. 48. 49. 50. 1. 92. 98. 54. 95. 96. 97. 58. 99. 60. St. Wendel + Heilsberg, Gallneon) Wewesiten! Siegfriedswalde, (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » t+Parey, Parchen, Karow, Burg, Thesssen, Zieaan (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » Gelnhausen, Langenselbold, Bieber (hier eine Profiltafel), Lobrhaupten . 5 » Bitburg, Landscheid, ls en Trier, Pfalzel. ® ae y » Mettendorf, Obere Wallendorf, Bollöndore‘ » Landsberg, Halle a./S., Gröbers, Merseburg, Be Weissenfels, zen (In Vorbereitung) r Zehdenick, Gr. Schönebeck, Joachimsthal, Liebe Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Bohrkarte und Bohr- register) : a ar Po » T Plaue, Brandenburg, RR, Gross -Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, Damelang. (Mit Bohrkarte und Bohrregister). . . . » » Stadt Ilm, Stadt Remda, Königsee, Schwarzburg, Gross- Breitenbach, Gräfenthal. ao » Themar, Rentwertshausen, Dingsleben, Hildburghausen » Waida, Waltersdorf, Naitschau, Greiz . » Fürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, linden Templin, Gerswalde, Gollin, BENgennelSe: Bohr- karte und Bohrregister) . B » +Gr. Voldekow, Bublitz, Gr. Karen ER. Wurchow, Kasimirshof, Bärwalde, Persanzig, Neu- stettin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) : » Römbild, Rodach, Rieth, Heldburg. (In Vorbereitung) y den Thüringischen Staaten. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geogn. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck . . Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E. E. Schmid Geogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättehen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. Laspeyres beogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von Dr. L..Meyn Wa! ; Be: Mark I — Zi 12 — 8. gr 24 — = Sn Mark 12 s— Bd. II, Heft 1. Ba. III, Heft 1. Bd. IV, Heft 1. Bd. V, Heft I. Ba. VI, Heft I. Beiträge zur fossilen Flora. Steinkohlen-Calamarien, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, Dr 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. . Ch. E. Weiss. ar on und Umgegend. Auf geogn. lGmndlage agro- nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn.-agronomischen Karte; von Prof. Dr. A. Orth SE . T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. z. geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Del: nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen; von Prof. . G. Berendt Die a der ältesten Devon-Ablagerungen des Harzes nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. B. Weiss I . r Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschafte.. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig-Holstein Je Erläut. zu der dazu gehörigen Geolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. L. Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt . Geogn.Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Stein- kohlenbeckens, nebst I Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile etc.; von Bergrath A. Schütze Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, 1. G1y- phostoma (Latistellata), nebst 7 Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter . Monographie der Homalonotus-Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von $ Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von ©. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H. v. Dechen i Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Liehtdrucktafeln; von Dr. P. Friedrich Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. 0. Speyer. Nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A. v. Koenen Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte; von Dr. Herm. Roemer Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . + Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- niss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinko- graphie, 2 Hulzsehnitten und einer Bodenkarte; von Dr. E.Laufer . Uebersicht über den Schichtenaufbau Ostthüringens, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spiriferensand- steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln ; von Dr. L.-Beushausen Re Mark Temer Mark Bd. VI, Heft2. Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen Commern, Zülpich und dem Roerthale. Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- und 1 Petrefakten- Tafel; von Max Blanckenhorn?". „ur... 1. leg ne » 3. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata, Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln . . ». ..%0-— » 4. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: Geologischer Theil. Hierzu ein Atlas mit 12 Taf. 10 — Bd. VII, Heft 1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und 8 Zinkographien im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe . . a » 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch- -pommmerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohr- ergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Next; von Brot. Dr. G. Berendt, 22 3 — » 3. Untersuchungen über den inneren Bau Wertach Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete. I. Die Gruppe der Fayvularien, übersichtlich zusammengestellt von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Tafel VII-XV (1—9). — Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und von (ycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen -Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu Tafel XVI-XXI (1-6). . . . 2. » 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung "Lepidotus. Von Prof. Dr. W. Branco in EANSHaDEE Hierzu ein Atlas mit Tafel I-VII . . . 11) — Bd. VIII, Heft1. r (Siehe unter IV. No. 8.) » 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Be- rücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Denckmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mit Tafel I-X .. 2 . 10 — » 3. Geologie der Umgegend von Haiger bei Dillenburg (Nassau). Nebst einem palaeontologischen Anhang. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 1 geognostische Karte und 2 Petrefakten-Tafeln . . . er = » 4. Anthozoen des rheinischen Mittel- Devon. Mit 16 litho- graphirten Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter 12 — Bd. IX, Heft 1. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligocäns. Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit 10 Tafeln und eine Texttafell . . . .. 10 — » 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens. "Nach dem handsehriftlichen Nachlasse des Verfassers be- arbeitet von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Taf. 10 — (Fortsetzung auf dem Umschlage. ) | ithographirten "Tafe und | Diluvial-Bildangen des Untermain Wettera ade d nn keit Fre des Heft 8. Das Rothliegende in der Wetterau und sein Anschluss an ins > Saar-Nahegebiet; von A, v: Reinach . . Heft 9. Ueber das othliegende des Thüringer Waldes; "von Bean Beyschlag und Henry Potonie. I. Theil: Zur Geologie des Thüringischen Rothliegenden; von F.Beyschlag, I. Theil: Die Flora des Rothliegenden von Thüringen. Mit 35 Tafeln; Kate von H. Potonie. (In Vorbereitung.) A Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliezende in der. 2% Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; von Karl von Fritsch und Franz Beyschlag. (In Vorbereitung y% Heft 11.+Die geologische Specialkarte und die landwirthschaftliche Bodeneinschätzung in ihrer Bedeutung und Verwerthung Kirlind ka und Staatswirthschaft. Mit:2Taf.; von Dr. TheodorWoelfer Pre Heft 12. Der nordwestliche Spessart. : Mit einer Beoloeineken Bann und Be: 3 Tafeln; von Prof. Dr. H. Bücking . Heft 13. Geologische Beschreibung der Umgegend von Salzbrunn. Mit einer geologischen Specialkarte der Umgesend von Salzbrunn, sowie 2 Kartentafeln und 4 Profilen im Ana, von Dr. pbil. B. Da nn F Ill. Jahrbuch der Königl. Prouss. uns Landesanstalt und Bergakademie. Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt u, Bergakademie für . das Jahr 1880. Mit geogn. Karten, Profilen RER En ine eye Dasselbefür die Jahre 1881—1891. Mit del. Karten, Proäilen ete. 12 2 Bände, i Bi. IV. Sonstige Karten und Schriften. ee 1.. Höhenschichtenkarte des. Harzgebirges, im Maafsstabe von 1: 100.000 as _ 2. Geologische Uebersichtskarte des Harzgebirges, im Maassstabe von 1: 100.000; zusammengestellt von Dr. K, A. Lossen . . !. . 3. Aus der Flora der Steinkohlenformation (20 Tat. Abbild..d. wiegen Steinkohlenpflanzen m. kurzer Beschreibung); :vonProf.Dr.Ch.E. Weiss 4. Dr, Ludewig Meyn. Lebensabriss und Schriftenverzeichniss desselben; von Prof. Dr. G.Berendt. Mit einem Lichtdruckbildniss von L. Meyn 4a. Geognostische Special-Karte der Grafschaft Schaumburg, in die i Jahre 1854 unter der Leitung des Oberst Wiegrebe ausgeführte topographische .Originalaufnahme, geognostisch eingetragen unter der Direetion des Professor W.Dunker von A. Franke u HB. Raabe Maassstab 1:50000. 2 Blätter 1867 . . N Geologische Karte der Umgegend von Thale, bearb.. von E Ri Lossen und" W.:Dames. Maassstab 1:25000.. u 1... na 4 .. Geologische Karte der Stadt Berlin im Maassstabe 1:15000, Dell aufgenommen unter Benutzung der K. A, Lossen’schen gel te. der Stadt Berlin durch G. Berendt:. . { 7. + Geognostisch-agronomische Farben-Erklärung für die Karienblätter der a von Berlin, von’ Prof. Dr. G. Berendt . . 8. } eologische Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin A Bass stabe 1:100000, in 2 Blättern. Herausgegeben von der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu als »Bd. VIII, Heft 1« der vorstehend genannten er Geoguostische Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt, und N Dee nme: Mitwirkung von F.Klockmann . N 9. Kran Uebersichtskarte der üegend "von Aalle 9; v Beyschlag . ARRRENRG 10. Höhenschichtenkarte des Mhüringer Waldes, im Mansesinbe ı : 100.000; von F.Beyschlag.. .. ... n en nd u rd a BE N rn WOILNUI LIBRART, MUS. COMP. ZOOL.- Abhandlungen zur geologischen Specialkarte B | ‚von Preussen und den Thüringischen Staaten. I: Band X, Heft 6. h Das: | Norddeutsche Unter- -Oligoein I | und seine ui . 2) | Mollusken Fauna A. von Koenen + . in Göttingen. Lieferung I: 5. Pelecypod a. II. Siphonida. B: Sinupalliata. BBrackiopoda 2.01. ; N ‘ Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertär. | "Nebst 13 Tafeln. (März 1894.) Herausgegeben von der Königlich Prenssischen geologischen Landesanstalt. ee BERLIN. er h Im Vertrieb der Simon Schropp’schen Hof- Foindkärtedhnäiune: AN .d. H. Nenmann.) s ee j Au, 4 Die mit f. bezeichneten Karten und ‚Schriften sind i in Vertrieb. bei Paul en h r AS ——-\ alle übrigen bei der Simon Schropp ’schen ee e H. N eumanı 7 bier erschienen. | A 007 Im Meascktähe von 1: 25000. er 3% ö für das einzelne Blatt nebst 1 Heft Erlintarangen, I 2% 2 Mar Preis L » .» Doppelblatt der mit obigem + bez. ne 3 2.» ER 5 » übrigen Lieferungen BREIT . Lieferung 1. Blatt Bibel Mlanbckknihe Husseiide), Birch), Nord EN EB hausen !), Stolberg... Re A: Ft » 2 _» Buttstedt, Eekartsberga, Rosla, Apolda, Magdala,. BEE Worbis, Bleicherode, ‚Hayn, Nar.-Orschla, Gr.-Keula \ Immenrode . . . ER De iR Ch » 4.9». ‚Sömmerda, Cölleda, Stotternheim, Neumark, u : % Aa Weimar nn... SR Re RER EN Gröbzig, ne Buben | ri » 6. 2 » FE » E % Be hal, hen: Geanier 4* Doppel > RR TE Ra ES ER Waldkappel, ee) ‚Sontra, Netra, IE ER MaR RT rl Gerstungen \ RR FE ER BSR PRASES, 0 Honnden: Kalbre‘ (hehe! tt: len % 'Kyffhäusergebirge sowie einem Kä a Die 0 “ m m 1 . v Naumburg, Stönsen, Camburg, Osterfeld, Eisenberg. =... Das ee A ae ER Enenkohr, Con Gerk Ronneburg '» 14 » + Oranienburg, Hennigsdorf, Spandow .. Be N ER. $ Langenschwalbach, er se Eitv 0 0rbaden, Hochheim . . . . Ra Rd N Harzgerode, Pansfelde, Leimbach, | ; Mansfeld TRIKE » BB Gerbstedt, Öshnern, ilchen. “ » 1% » Riestedt, 'Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, HERR, furt, Schafstädt, 'Wiehe, Bibra, Freiburg . 2 Zweite Augpan, Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. BERLIN. Im Vertrieb bei der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1594. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fauna A. von Koenen in Göttingen. Lieferung VI: 5. Pelecypoda. II. Siphonida. B. Sinupalliata. OS Birlare halorp oda: Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Nebst 13 Tafeln. (März 1894.) H erausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. INIIANANAAARIIINAAAIANITINTNININNNnn BERLIN. Im Vertrieb der Simon Schropp’schen Hof- Landkartenhandlung.. (J. H. Neumann.) 1894. Da Sins al ralka. iA. Veneridae. Von den sehr zahlreichen Gattungen und Untergattungen, welche ın der Familie der Veneridae unterschieden worden sind, finden sich im Unter-Oligocän besonders Vertreter der Gattung Cytherea, und von dieser weichen die übrigen Arten nur in ein- zelnen Punkten ab. So hatte SANDBERGER bereits angegeben, dass bei der Cytherea incrassata SOW. des Mainzer Beckens der vordere Seitenzahn der linken Klappe sehr verschieden stark entwickelt sei und im Alter mitunter ganz fehle. Dieses letztere ist aber auch bei den Vorkommnissen des Unter-Oligocäns der Fall, welche in Folge dessen eher zu Venus zu stellen wären; leider liegen mir nur wenige Schalen davon vor, und unter diesen gar keine kleine, und ich muss es daher unentschieden lassen, ob die unteroligocänen Stücke nicht etwa doch von (. incrassata zu trennen sind. Die Gattung Circe unterscheidet sich dagegen von Cytherea nur dadurch, dass die Mantelbucht fehlt oder doch nur eben an- gedeutet ist, wie dies bei den Integropalliala öfters vorkommt. Gerade unter den Cytherea-Arten des Pariser Beckens finden sich aber verschiedene, welche in diesem Punkte einen Uebergang von Uytherea zu Circe liefern, so dass ich es vorgezogen habe, Cürce mit zu den Veneriden zu stellen nach dem Vorgange von ZITTEL, FISCHER und Anderen. Abh. X, 6, 82 1250 14. Veneridae. Gattung: Circe SCHUMACHER. Circe Edwardsi v. KoEnen. Taf. EXXXVT Rio 1a, b;7 2a, b; Babe, Asspae: Circe Edwardsi v. Korxes, Palaeontographica XVI, S. 156, Taf. XIV, Fig. 5. Cytherea Solandri (non Sow.) v. Korsen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, SU H27. Oytherea rudis (non Porı) Puruıreer, Palaeontographica I, S. 48. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Löder- burg, Atzendorf, Unseburg, Osterweddingen, Helmstädt, Brand- horst bei Bünde. Von Lattorf habe ich über 20 meist vollständige Schalen in allen Grössen, von Oalbe a/S. 6, und von den übrigen Fundorten nur je eine oder zwei, zum Theil unvollständige, wenn auch sehr grosse. Am grössten ist eine rechte Klappe von Löderburg mit zerbrochenem Wirbel, welche 19,5 "" hoch, 22 ”® breit und 6,3 dick ist, während die übrigen meist nur bis zu 14” Höhe, 16 "= Breite und 5,7" Dicke erreichen. Der Wirbel ragt um höchstens 1,5 "m über den Schlossrand hervor, ist stark nach vorn gerichtet und liegt noch eben auf dem vordersten Drittel der Schale; er ist aber bald spitzer, bald stumpfer, und zugleich ist die Biegung des Schlossrandes bald nur mässig, bald ziemlich stark, so dass die Stücke recht bedeutend in der Gestalt varliren, zumal da sie bald hinten ziemlich gleichmässig gerundet, bald ein wenig abgeflacht sind und dann zwischen dem hinteren Schalrande und dem unteren und auch wohl dem Schlossrande stärker gekrümmt sind; auch der untere Schalrand ist in der Mitte bald stärker, bald flacher gekrümmt. Die Sculptur besteht aus erhabenen, durch schmale Furchen getrennten Anwachsstreifen, welche meist 0,2 bis 0,25 "" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, in der Jugend aber höchstens halb so weit. Die Streifen sind in der Jugend flach gewölbt und recht regelmässig, werden aber später etwas unregelmässiger, spalten sich zuweilen, werden höher, fallen nach oben steiler ab, als nach unten, oder auch umgekehrt, und erhalten etwas breitere Zwischenräume. Nahe dem unteren Rande grösserer Stücke gehen 14. Veneridae. 1251 sie endlich in unregelmässige, runzelige Falten über. Durch Ab- reibung ist freilich diese Sculptur nicht selten undeutlicher ge- worden oder fast ganz verschwunden. Durch eine schmale, tiefe Furche wird unter dem Wirbel eine Lunula von mindestens 4 = Länge und gegen 1,5"" Breite in jeder Klappe begrenzt. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig, aber wenig deutlich, von oben anscheinend abgestutzt und liegt nur 1"” vom Schalrande unterhalb des Endes des hinteren Schlossrandes. Der vordere Muskel- eindruck ist mehr nierenförmig, gegen 2" breit und über 3 "m lang, beginnt am vorderen Ende der Schlossplatte und ist dort nur etwa 0,5%” vom Schalrande entfernt. Der Manteleindruck verläuft anscheinend gegen 3 bis 3,5 ”® vom Schalrande und biegt sich nach dem hinteren Muskeleindruck zu noch etwas weiter ab. Das Schloss entspricht ganz dem mancher Cytherea- Arten, aber auch dem der recenten Circe minima MonT., welche von HÖRNES (Wiener Becken S. 158, Taf. XIX, Fig. 5) aus dem Wiener Becken, von Woop (Crag Moll. II, S.198, Taf. XIX, Fig. 2) aus dem englischen Crag und von Anderen aus dem süd- europäischen Pliocän angeführt wird, ıst aber bald kräftiger, bald schwächer entwickelt, je nachdem der Wirbel stärker vorgebogen ist oder hervorragt; der mittlere Schlosszahn der rechten Klappe ist jedoch wesentlich dünner, als bei meinen Exemplaren der Circe minima aus dem Wiener Becken und aus dem englischen Crag. Diese Art wurde von FiscHER (Manuel de Conchyliologie S. 1081) zu der Untergattung Gouldia ADams gestellt, welche wenig ge- wölbt sein und einen fein gezähnten Schalrand haben soll. Beides ist bei €. Edwardsi nicht der Fall. Nur mit einigem Zweifel rechne ich zu derselben Art auch einige rechte Schalen von Lattorf, welche im Schloss, in der Sculptur, dem Umriss und der Lunula mit den oben beschriebenen recht gut übereinstimmen, durch geringere Dicke der Wölbung und weniger hervorragenden Wirbel von ihnen aber erheblich abweichen; die grösste dieser Schalen von Lattorf ist 12,3 "” hoch, 14"® breit und nur 4%» dick gewölbt. 82° 19253 14. Veneridae. Gattung: Cytherea LAaMmarck. Von den unter-oligocänen Arten der Gattung Cytherea schliesst sich (©. porrecta an eocäne Formen von Barton und aus dem Pariser Becken zunächst an und würde zu der Untergattung Caryatis ROEMER gehören, während ©. cireularis der Gestalt nach am besten zu den Gattungen Circe, Dosinia oder Dosinopsis CONRAD passen würde, durch das Schloss und die Mantelbucht aber von den beiden letzteren abweicht, von Circe wenigstens durch die Mantelbucht, und sich mehr an Caryatis anschliesst. Zu Caryatis gehören aber wohl auch C. divergens und ©. delata v. KOENEN, welche mit eocänen Arten sowohl, als auch mit der mittel- und ober-oligocänen (. splendida MER. verwandt sind. Die C. incrassata Sow. ist im ganzen Oligocän verbreitet, in der Gestalt sowohl, als auch im Schloss recht variabel und zeigt recht viel Analogie mit der jüngeren Venus umbonaria Lam., von welcher ich leider kleinere Exemplare nicht vergleichen kann. FiscHeR (Manuel de Conchyliologie) und Cossmann ziehen den Namen Meretrix Lam. dem Namen Üytherea vor. 1, Cytherea eireularis v. KoENEN. Taf. LXXXVL, Fig. 15a, b, ce; 16a, b; 17a, b. Vorkommen. Unter-ÖOligocän: Lattorf, Wolmirsleben (oder W esteregeln). Von Westeregeln oder Wolmirsleben habe ich 16 zum Theil beschädigte, meist kleine einzelne Schalen, von Lattorf nur eine, welche 7,4 "" Höhe, 8,5 "”® Breite und 2,5 "® Dicke der Wölbung hat. Die von Westeregeln sind meist kleiner; nur eine stark be- schädigte hat gegen 13 "® Breite gehabt. | Der Wirbel ragt nur sehr wenig hervor, besonders dadurch, dass der hintere Schlossrand nur flach gekrümmt ist, und der vor- dere zunächst unter dem Wirbel fast gerade verläuft; im Uebrigen ist der untere Schalrand ein wenig schwächer und der vordere etwas stärker gekrümmt, als der hintere, doch ist die Aenderung der Biegung stets eine ganz allmähliche. 14. Veneridae. 1253 Die Schale ist bedeckt mit flachen, durch schmale Furchen getrennten, ziemlich regelmässigen Anwachsstreifen, welche in der Nähe des Wirbels etwa 0,15" breit sind, später bis zu 0,25 "" oder selbst ein wenig mehr, oben scharf, nach unten allmählicher abfallen. Im Alter werden sie etwas weniger regelmässig und theilen sich gelegentlich; nach dem vorderen und hinteren Schloss- rande zu nimmt ihre Zahl erheblich ab, da sich wiederholt je 2 vereinigen. Die Lunula ist durch eine sehr schwache Furche begrenzt und wird nur dadurch deutlicher, dass die Anwachs- streifen an der Furche ganz oder fast ganz aufhören; sie ist bei der Schale von Lattorf 1,7” lang und etwa ein Drittel so breit. Die Wölbung ist auf der hinteren Hälfte der Schale merklich stärker, als auf der vorderen. Der hintere Schlosszahn der linken Klappe ist sehr dünn, ebenso wie der vordere, bildet annähernd einen rechten Winkel mit diesem, ist ein wenig gekrümmt und löst sich nach hinten von dem Ligamentträger ab. Der mittlere Schlosszahn ist oben mit dem vorderen verbunden und etwas schmaler, als die Grube zwischen ihnen, aber ein wenig breiter, als die Grube zwischen ihm und dem hinteren Zahn. Der vordere Seitenzahn ist ein ovaler Höcker und reicht bei der linken Schale von Lattorf bis zu 1”m vom Wirbel. Dicht unter ıhm liegt der ovale vordere Muskeleindruck, welcher mehr als doppelt so lang wie breit ist, während der hintere anscheinend die Gestalt eines Kreisabschnittes hat und noch etwas auf die untere Hälfte der Schale reicht. Die Mantelbucht ist breit -abgerundet und reicht nur etwa bis zum Ende des hintersten Drittels der Schale; der Manteleindruck ist im Uebrigen etwa 1,5 %® vom Schalrande entfernt. In der rechten Klappe ist der hintere Schlosszahn durch einen tiefen Einschnitt gespalten, hängt oben mit dem schmalen vorderen zusammen und bildet mit ihm einen Winkel von nicht ganz 900; der mittlere ist scharf und fällt vorn scharf, nach hinten etwas schräg ab. Die Grube für den Seitenzahn der linken Klappe ist von oben und unten durch flache Anschwellungen schärfer begrenzt. Durch die schärfere Sculptur, undeutlicher begrenzte Lunula 1254 14. Veneridae, und die Mantelbucht unterscheidet sich ©. cireularis leicht von flach gewölbten Schalen der (irce Edwardsi v. KOENEN, welche eine gewisse Aehnlichkeit mit ihr haben. 2. (Cytherea porreeta v. KoENEN.. Taf. LXXXVIL, Fie. Sa, b: 9a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Wolmirsleben. Von jeden der 4 unteroligocänen Fundorte habe ich 4 oder 5 zum Theil zweiklappige Exemplare, welche aber grösstentheils verdrückt oder beschädigt sind. Die grösste Schale von Lattorf ist 28” hoch, 38 ®® breit und I9”" dick gewölbt. Der Wirbel ragt nur mässig hervor, über den vorderen Schlossrand um fast 2”®, ist aber scharf nach vorn gerichtet und liegt dicht hinter dem vordersten Viertel der Schale. Diese ist ziemlich gleich- mässig quer-oval, abgesehen von dem kurz gerundeten vordersten Theile der Schale; zwischen diesem und dem Wirbel ıst der Rand gerade oder doch nur ganz flach gekrümmt, während der nur flach oder doch nur mässig gekrümmte untere Schalrand nach vorn meist allmählich eine stärkere Biegung annimmt, hinten aber sich schneller, doch zuweilen recht gleichmässig, zum hinteren Schlossrande herumbiegt. Die stärkste Wölbung der Schale liegt hinter ihrer Mitte. Aussen ist sie bedeckt von rauhen, durch ziemlich tiefe Furchen getrennten Anwachsstreifen, welche in der Jugend etwa 0,2 vun von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, später 0,3, und im Alter unregelmässiger werden, so dass einzelne Streifen 0,5 "= und mehr breit werden; zugleich spalten sie sich vielfach ganz regellos und vereinigen sich wieder und werden bald flacher, hald höher und schärfer, und nach dem vorderen und hinteren Schloss- rande zu vereinigen sich einzelne, und andere verschwinden, so dass dort die Zahl der Streifen bedeutend geringer wird, während ihre Höhe erheblich zunimmt und nur auf der durch eine schmale 14. Veneridae. 1255 Furche begrenzten Lunula wieder geringer wird. Diese ist 7 lang und 2”" breit und nicht vertieft. Der hintere Schlosszahn der linken Klappe ist sehr dünn und divergirt nur wenig gegen den Ligamentträger, und gegen den äusseren Schlossrand nach hinten zu fast gar nicht. Der vordere Schlosszahn ist ebenfalls dünn, gar nicht gespalten, und bildet mit dem hinteren einen Winkel von nicht ganz 900; unter- halb und etwas hinter dem Wirbel hängt er mit dem mittleren Zahn zusammen, welcher nur nach hinten steil abfällt, nach vorn flacher, und gegen den vorderen Zahn mindestens doppelt so stark divergirt, wie gegen den hinteren. Der vordere Seitenzahn ist ziemlich schwach und vom Wirbel etwa 2 ”” entfernt. In der rechten Klappe liegt der ziemlich dünne vordere Schlosszahn ein wenig hinter dem Wirbel, der mittlere fällt vorn steil und nach hinten allmählich ab, und der hintere ist sehr deut- lich gespalten und ziemlich dick. Die Grube für den Seitenzahn der linken Klappe ist nach oben durch einen stumpfen Höcker begrenzt. Etwa zwischen 15 und 20 ”” hinter dem Wirbel trägt der Schlossrand der rechten Klappe eine stumpfe, zahnartige Kante und der der linken eine flache Grube, welche, ebenso wie die Kante, nach hinten allmählich verschwindet, indem zugleich der verdickte Schlossrand allmählich schmaler wird. Die Muskelein- drücke liegen ziemlich in der Mitte der Höhe. Der hintere ist rundlich, der vordere eiförmig, oben zugespitzt. Die Mantelbucht ist breit, vorn ganz abgerundet, und bleibt etwas über 2"® von der Mitte bei grossen Schalen entfernt. Einzelne Arten von Barton, wie (. transversa SOw. und C. ineurvata Evw., zeigen in der Gestalt und auch im Schloss einige Aehnlichkeit mit unserer Art, besitzen aber nicht deren rauhe Sculptur; in der Sculptur und im Schloss, nicht aber in der Gestalt, dürfte verwandt sein Venus sulcataria (non DESH.) NyST (Coqu. foss. de Belg. S. 169, Taf. XI, Fig. 5), welcher HEBERT (Bull. Soc. geol. de France 2. serie, t. VI, S. 468) für die mittel- oligocänen Vorkommnisse von Klein-Spauwen den Namen Cytherea Bosqueti gegeben hat. 1256 14. Veneridae. 3. Cytherea divergens v. KoENENn. Taf. LXXXVIL, Fig. 14a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Die einzige mir vorliegende, abgebildete linke Klappe ist 16,7 "m hoch, 24” breit und 5"”” dick gewölbt. Der Wirbel liegt unmittelbar hinter dem vorderen Drittel der Schale und ragt nur wenig hervor, weniger, als bei ©. delata. Die Schloss- kanten bilden am Wirbel, unter welchem die vordere ent- sprechend eingesenkt ist, einen Winkel von 1200; die hintere ist flach gekrümmt, und in ihrer Verlängerung biegt sich der Schal- rand ziemlich gleichmässig zu dem mässig gekrümmten unteren Schalrande um, welcher sich auf dem vorderen Viertel der Schale allmählich schneller nach oben biegt und dann mit kürzerer Krümmung zum vorderen, ganz flach eingebuchteten Schlossrande übergeht. Die Lunula liegt wenig vertieft, wird aber durch eine tiefe Furche scharf begrenzt und ist 5,5 "® lang und 1” breit. Aussen trägt die Schale nur ganz flache, unregelmässige An- wachsfalten und nahe dem unteren Rande sehr feine Radialstreifen. Die Schlosszähne divergiren verhältnissmässig stark, so dass der vordere und der hintere einen Winkel von über 900 bilden, ob- wohl der hintere, recht hohe und dünne, deutlich durch eine Furche vom Ligamentträger getrennt wird und gegen ibn divergirt; der vordere Zahn ist ziemlich schmal und wird nur an seinem unteren Rande durch eine flache Furche gespalten; sein vorderer Rand fällt steil ab und divergirt gegen den Schlossrand nur mit circa 300, weit schwächer, als bei den mittel- und ober-oligocänen Arten, wie (. splendida M&Er., welcher das Stück ın der Gestalt ‘recht nahe steht. Der mittlere Zahn ist fast noch einmal so dick, wie der vordere, und fällt nach hinten steil ab, nach vorn schräg; er divergirt gegen den vorderen Schlossrand annähernd ebenso stark, wie gegen den hinteren. Der vordere Seitenzahn ist schmal, knapp 1,5 ""” lang, und beginnt 1,5 "® vom Wirbel. Die Mantel- bucht ist vorn breit-abgerundet und reicht bis zur Mitte der Schale. Die Muskeleindrücke sind nur zum Theil scharf be- 14. Veneridae, 2572 grenzt, zumal der hintere. Die Schale ist ziemlich dünn und zer- brechlich. Durch die Stellung der Schlosszähne unterscheidet sich die beschriebene Schale auch von den eocänen Arten des Pariser Beckens, welche in der Gestalt allenfalls Aehnlichkeit besitzen, so erheblich, dass ich sie als eine besondere Art abtrennen muss. Ich möchte vermuthen, dass Nyst eine ähnliche Form als C. laerigata Lam. auch aus dem belgischen Unter-Oligocän von Vliermael eitirt hat (Coqu. foss. de Belgique S. 172). 4. Cytherea delata v. KoExen. Taf EXRXVIT. Eis. Aa, b, e;.5; 6a, b,e; Ta, b. Cytherea splendida (non Merran) pars v. Korsen, Mittel-Oligoeän S. 111 u. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1866, S. 200. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Wol- mirsleben, Brandhorst bei Bünde; Belgien? Von Lattorf habe ich ausser 8 kleinen Schalen 4 grössere, etwas abgeriebene, von welchen die grösste 25 "® hoch, 34 breit und circa 7,5"" dick gewölbt ist; von Wolmirsleben und Löderburg habe ich nur je 2 kleine, beschädigte Schalen, und von der Brandhorst 4 grosse, aber etwas verdrückte und zum Theil beschädigte, von welchen die grösste gegen 36 ”® hoch und 60 "” lang gewesen ist. Die Schale trägt aussen nur ganz flache, breite, unregelmässige Anwachsfalten. Der Wirbel rast in der Regel nur wenig hervor, bei grossen Schalen höchstens 1,5 =, ist aber recht stark vorwärts gerichtet und liegt bei grossen Schalen noch eben auf dem vorderen Drittel der Schale, bei mittelgrossen dicht hinter demselben, und bei kleineren noch etwas weiter nach hinten, so dass diese zum Theil verhältnissmässig wenig ungleichseitig sind. Der Schlosskanten- winkel beträgt gegen 120 bis 130% und erscheint besonders hei den verhältnissmässig höheren und mehr ungleichseitigen Schalen zuuı Theil dadurch weniger stumpf, dass der hintere Schlossrand früher anfängt sich herabzubiegen. Der untere Schalrand ist auf dem grössten Theile seiner Länge nur mässig gekrümmt, biegt 1258 14. Veneridae. sich aber auf dem vordersten Viertel der Schale schneller nach oben, und noch schneller auf dem hintersten Fünftel oder Sechstel, so dass er gegen den vorderen und den hinteren Schalrand nicht deutlich begrenzt ist, wie auch diese allmählich in den vorderen, beziehentlich den hinteren Schlossrand übergehen. Die Lunula ist durch eine schwache Furche begrenzt, liegt nicht, oder doch nur sehr wenig vertieft und ist bei der grössten Schale von Lattorf 9"® lang und 1,5 "" breit. In der Gestalt nähern sich die Schalen von Lattorf einiger- maassen recht gedrungenen Exemplaren der C. splendida MERIAN, wie sie mir besonders aus dem Mittel-Oligocän von Morigny vor- liegen, und mit welchen ich sie früher vereinigte; sie unter- scheiden sich von diesen aber doch auch dadurch, dass der Wirbel etwas weiter nach hinten liegt, dass die Mantelbucht etwas kürzer und der hintere Schlossrand etwas mehr gekrümmt ist, und durch das Schloss; es ist nämlich der mittlere Schlosszahn in beiden Schalen etwas stärker, und dafür der vordere der linken und der hintere der rechten Schale schmaler, als bei (. splendida, und nur undeutlich »gespalten«; auch divergirt der vordere Zahn der linken Schale wesentlich stärker gegen den vorderen Schlossrand. Die grossen Schalen von der Brandhorst bei Bünde stelle ich natürlich nur mit allem Vorbehalt zu €. delata, da sich die Innen- seite nicht wohl vom Gestein reinigen lässt. Die ober-oligocäne, mit ©. splendida verwandte Form besitze ich in grösseren Schalen, deren Schloss ich freilegen konnte, nur vom Doberge bei Bünde, und finde, dass sie sich in der Gestalt zunächst an die C. delata anschliesst, doch ist der vordere Schloss- zahn der linken Klappe etwas dieker und deutlich gespalten und divergirt noch stärker gegen den vorderen Schlossrand, so dass ich die Doberger Form sowohl von der (©. delata als auch von der (. splendida trennen muss. Bei SPEYER’s Abbildungen seiner ©. Reussi von Detmold (Palaeontographica XVI, S. 36, Taf. IV, Fig. 7—9) sind die Schlosszähne augenscheinlich verfehlt darge- stellt, wie ich schon früher (Mittel-Oligocän S. 111) bemerkt habe; ich halte es aber immerhin für möglich, dass die Doberger Stücke zu Ü. Reussi zu rechnen sind. An die letzteren schliessen sich im De Dr a a ne nn a ! \ * $ | } JE 14. Veneridae. 1259 Schloss die mittel-oligoeänen Vorkommnisse von Söllingen nahe an, während die von Magdeburg im Schloss der ächten (. splendida weit näher stehen. Leider sind meine mittel-oligocänen nord- deutschen Stücke theils zu klein, theils zu ungenügend erhalten, als dass ich entscheiden könnte, ob sie der €. splendida, beziehent- lich der €. ef. Reussi SPEYER zuzurechnen sind. Ebenso wenig kann ich entscheiden, ob Ü. delata im belgischen Unter-Oligocän vorkommt oder die ächte ©. splendida, welche VINCENT daraus anführt. d. (ytherea inerassata Sow. Taf. LXXXWT, Fig. 12a, b; 13a, b und Taf. LXXXVIL, Fig. 1; 2; 3. Oytherea. incrassata Sow. (v. Korsen, Mittel-Oligocän 8. 112.) » > ° (Desmayes, Anim. sans Vert. I, S. 454, Coqu. foss. 1, Taf. XXIL, Fig. 1—3.) » _ (SAnDBERGER, Mainzer Becken S. 300, Taf. XXIII, Fig. 1 und Taf. XXIV, Fig. 1—3.) » » (Wieenwmann, Meckl. Archiv Bd. 32, S. 9.) > » » (Liesexstaus, VII. Jahresber., naturwiss. Verein zu Osnabrück, S. 63.) > > » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1866, S. 290 und Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, $. 100.) > » » _(v. Korsexn, Bull. Soc. Imp. des Natural. de Moscou 1868, 8. 25.) Meretrix inerassata Sow. (Cossmann, Journ. de Conch. 1891, S. 22.) Venus suborbieularis Goupruss. Petref. Germ. II, S. 247, Taf. CHIL, Fig. 7. » > » (Pritieer, Palaeontographica 1, S. 48.) sublaevigata Nysr. Coqu. foss. de Belgique S. 166, Taf. XII, Fig. 1. Vorkommen. Unter-Oligocän: Wolmirsleben, Westeregeln, Österweddingen, Brandhorst bei Bünde; Belgien; Brockenhurst und Insel Wight. Mittel- und Ober-Oligocän: Allgemein verbreitet. Von‘ Wolmirsleben habe ich ein zweiklappiges, theilweise der Schale beraubtes Stück, von Osterweddingen den Steinkern eines solchen und von Westeregeln (oder Wolmirsleben, von DANNENBERG gekauft) 4 mittelgrosse und 3 grosse Schalen; letztere haben bei 43,5%® Breite eine Höhe von ca. 41”" und eine Dicke der Wöl- bung von 14 bis 16®®. Der Umriss ist gewöhnlich abgerundet- 1260 14. Veneridae. viereckig, indem der untere Schalrand von dem vorderen, welcher mit dem vorderen Schlossrande in einer ziemlich geraden Linie liegt, durch eine kurze Krümmung getrennt ist und von dem hinteren wenigstens durch eine etwas kürzere Biegung, während der Wirbel stark vorwärts gerichtet ist und eine vorspringende Ecke bildet. Der hintere Schlossrand ist endlich in der Regel durch eine schärfere Krümmung vom hinteren Schalrande getrennt, doch findet sich diese auch wohl erst weiter nach hinten, schon ganz im Bereiche des hinteren Schalrandes, oder dieser bildet mit dem hinteren Schlossrande zusammen einen ziemlich regelmässigen >ogen von fast 1200, wie bei der Taf. LXXXVII, Fig. 2 und Taf. LXXXV], Fig. 12 abgebildeten rechten Klappe. In der Gestalt variiren die wenig zahlreichen unter-oligocänen Exemplare somit recht erheblich und wohl etwas mehr, als Sanp- BERGER annahm, der die Vorkommnisse von Wolmirsleben und Westeregeln seiner var. ovalis zurechnete (Mainzer Becken S. 302). Die Lunula ist nur undeutlich durch eine ganz flache Furche begrenzt; die Schlossfläche ist ziemlich breit, besonders weil der Ligament- Träger sehr breit wird und etwa die Hälfte der Höhe der hinteren Schlossfläche einnimmt. Der mittlere Schlosszahn der rechten Klappe ist wesentlich dicker, als der vordere, und divergirt gegen ıhn nur wenig nach unten; weit stärker und länger ist der deutlich gespaltene hintere Zahn. In der linken Klappe ist der hintere Zahn sehr hoch, aber dünn, ebenso der vordere, während der mittlere hinten-oben scharf ist und steil abfällt, nach vorn aber ganz schräg; er ist also nicht von der Basis aus ge- spalten, wie SANDBERGER dies augiebt, sondern schief-kegelförmig und gleicht hierin meinen sämmtlichen mittel- und ober-oligocänen Exemplaren, namentlich auch denen von Weinheim bei Alzei. Es fehlt aber der vordere, höckerartige Seitenzahn, welcher bei den mittel-oligocänen und den unter-oligocänen englischen Vorkomm- nissen ıneist mehr oder minder stark entwickelt ist, bei den ober- oligocänen vom Doberge bei Bünde und von Crefeld aber eben- falls fehlt. Unter meinen Exemplaren aus dem Cerithienkalk von Hochheim haben die meisten einen mehr oder minder scharfen vorderen Seitenzahn, einzelne aber auch nicht, so dass ich SAnD- 14. Veneridae. 1261 BERGER beipflichten muss, der die Entwicklung, beziehentlich das Fehlen dieses Zahnes nicht als Artmerkmal ansehen konnte, wäh- rend er sonst als wesentliches Merkmal der Gattung Oytherea gilt. Der hintere Muskeleindruck ist rundlich, doch mit einer Ver- längerung nach oben, und liegt ziemlich tief, so dass die mässig tiefe, vorn abgerundete Mantelbucht annähernd dem Wirbel gegen- über liest. In der Grösse der Mantelbucht variiren die Exemplare besonders in sofern, als dieselbe bei grossen Schalen verhältniss- mässig kürzer und breiter ist, als bei kleinen, aber nie so kurz, als bei den grossen, flach gewölbten, mehr dreieckigen englischen Exemplaren, welchen nur eine grosse, linke Klappe von Ürefeld unter den mir vorliegenden norddeutschen Vorkommnissen in der Gestalt einigermaassen gleicht. Vincent eitirt (Me&m. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 15) Venus sublaevigata NYST als Synonyın zu Üytherea splendida MEr.; ich möchte die Nysr’sche Art aber lieber zu Ü. inerassata ziehen, da sie mit einzelnen Varietäten dieser Art grosse Aehnlichkeit besitzt, so namentlich mit der Taf. LXXXVI, Fig. 12 und Taf. LXXXVI, Fig. 2 abgebildeten Schale. 15. Tellinidae. Gattung: Tellina Line. Das Unter-Oligocän ist, ebenso wie das Eocän, reich an Tellina-Arten, im Gegensatz zum norddeutschen Mittel- und Ober- Oligocän. T. decipiens v. KOENEN und T. ewplanata v. KOENEN gehören zu der im ganzen Tertiärgebirge verbreiteten Formenreihe der T. laevis Epw., T. Nysti und T. Benedeni Nxst. T. praepostera und T. pertumida v. KOENEN schliessen sich nahe an die eocäne 7. donacialis Lam. und an die mittel- und ober-oligocäne T. postera BEYR. an, während die übrigen Arten nahe Verwandte im Eocän Englands etc. besitzen, wie bei diesen erwähnt ist, aber auch jüngeren Arten vergleichbar sind, so durch ihre Sculptur besonders die T. cancellata v. KOENEN der T. ventri- cosat SERRES, T. Strohmayeri HÖRNES etc. Von unseren Arten würde zur Gattung Tellina im engsten Sinne, wie CossMAanN (UOatalogue ill. I, S. 56) sie auffasst, nur etwa T. conspicua v. KOENEN gehören, zu dessen Section Kllipto- tellina die T. longiuscula BEYR., zu Peronaea PoLı die T. intexta BEyrR., 7. decipiens v. KOENEN und T. ewplanata v. KOENEN, zu Moera ADAMS die T. praepostera v. KOENEN und T. pertumida v. KOENEN, zu Macaliopsis Cossm. die T. rhombea v. KOENEN und T. dimidiata v. KOENEN, zu Arcopagiopsis Cossm. die T. lamellulata Epw. und zu Arcopagia LEACH die T. cancellata v. KoENEN. 15. Tellinidae. 1263 l. Tellina conspieua v. KoEnen. Taf. XC, Fig. 1a, b, ce; 2a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, W esteregeln. Von Lattorf habe ich 3 einzelne Schalen, von Westeregeln eine; dieselben sind ziemlich gleich gross und haben bis zu 8" Höhe, 16 == Breite und 2,2”® Dicke der Wölbung. Der Wirbel, an welchem die Schlossränder einen Winkel von ca. 150° bilden, liegt dicht vor der Mitte der Schale, ragt sehr wenig hervor und ist ein wenig rückwärts gerichtet, indem der hintere Schlossrand auf eine Länge von fast 6"® ganz flach eingebogen ist bis zu einer stumpfen, abgerundeten Ecke von über 150°, an welcher er den hinteren Schalrand trifft. Dieser ist oben ziemlich gerade, biegt sich aber nach unten schneller um und bildet mit dem unteren Schalrande eine, wenn auch ganz abge- rundete Ecke von ca. 90°. Der untere Schalrand läuft auf seinen hinteren zwei Dritteln dem vorderen Schlossrande annähernd parallel, ist aber auf seinem hintersten Viertel schwach einge- buchtet und davor schwach gekrümmt; auf seinem vordersten Drittel biegt er sich etwas deutlicher in die Höhe und vorn recht gleichmässig zur Verlängerung des vorderen Schlossrandes um. Dieser ist gegen 5"" lang und ziemlich gerade, während in seiner Verlängerung der Schalrand sich etwas senkt. Die Wölbung der Schale ist auf der vorderen Hälfte wesent- lich stärker, als hinten, am stärksten natürlich unterhalb des vorderen Schlossrandes, während vor der Mitte die Schale ganz flach und weiter nach vorn sogar deutlich eingesenkt ist, besonders in der linken Klappe, bis zu einer stumpfen, abgerundeten Kante, welche vom Wirbel schräg nach hinten-unten nach der erwähnten Ecke verläuft und ein hinteres Feld deutlich begrenzt. Dieses ist unter seiner Mitte auf der linken Klappe etwas gewölbt, auf der rechten am stärksten eingesenkt, und zugleich ist hier der Schal- rand etwas nach links, gegen die linke Klappe aufgebogen. An den Schlossrändern liegt vorn und hinten je ein vertieftes, glattes Schild; das vordere ist ca. 4”” lang, in jeder Klappe ca. 1264 15. Tellinidae. 0,3®® breit, und durch eine besonders nach dem Wirbel zu recht scharfe Kante begrenzt, etwas deutlicher, als das hintere, welches etwas schmaler, aber gegen 5”" lang ist und die ca. 3 ®= langen Ligamentträger mit einschliesst. Die Schale ist bedeckt von scharfen, ziemlich hohen Anwachs- rıppen, welche in der Mittellinie der Schale knapp 0,1=®= in der Jugend von einander entfernt sind, im Alter bis zu 0,2 "=, und vorn fast doppelt so zahlreich sind wie hinten, wo sie sich wesent- lich höher erheben, zumal auf dem hinteren Felde, und auf dessen oberem Theile etwa zur Hälfte verschwinden, während die übrigen am Rande des hinteren Schildes verschwinden; auf der vorderen Seite reichen die Rippen in weit grösserer Zahl und viel ge- drängter, aber niedriger, ebenfalls bis an den Rand des vorderen Feldes. Der vordere Schlosszahn der rechten Klappe bildet mit dem hinteren Rande des breit gespaltenen hinteren Zahnes einen Winkel von annähernd 110 Grad, mit dessen vorderem Rande kaum halb so viel; der hintere Rand ist vom hinteren Schlossrande durch die tiefe Zahngrube für den hinteren Zahn der linken Schale getrennt. Die Seitenzähne der linken Klappe und die ihnen entsprechenden Gruben der rechten reichen je bis zu etwa 5"" vom Wirbel. Die Muskeleindrücke liegen zum kleineren Theile noch unter den Seitenzähnen, dicht unter denselben; der vordere ist lang- eiförmig, oben spitz, der hintere ist rundlich-viereckig. Der Mantel- eindruck verläuft grossentheils fast 1,5 "= vom unteren Rande; die Mantelbucht erreicht beinahe das vorderste Drittel der Schale und ist vorn kurz abgerundet. Unsere Art ist nahe verwandt mit 7. dis-stria EDWARDS (London Geolog. Journal 1846, S. 102, Taf. XXII, Fig. 4) aus dem Mittel-Eocän von Bracklesham, von welcher ich eine rechte Klappe habe. Diese Art ist jedoch hinten weit mehr gerade ab- gestutzt und hat diekere, weiter von einander entfernte Rippen, und die Mantelbucht reicht auf Epwarps Abbildung weniger weit nach vorn. 15. Tellinidae. 1265 2. Tellina longiusenla Beyrıch. Taf, LXXXIX, Fig. 13a; b,e; 14a, b, ce. Vorkommen. Unter -Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Von Bünde habe ich nur sechs mangelhaft erhaltene Klappen; von 12 meist etwas beschädigten einzelnen Schalen von Lattorf erreichen die grössten 6,3”"" Höhe, 11,3”® Breite und 2m Dicke der Wölbung. Der kleine Wirbel ragt nur wenig über den Schlossrand hervor, ıst hinten etwas deutlicher als vorn durch eine flache Einsenkung der Schale begrenzt und ist vom vorderen Ende der Schale etwa 1"" weiter entfernt, als vom hinteren. Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von ca. 150 Grad; der hintere ist ziemlich gerade auf 3" Länge, der vordere auf ca. 4”® Länge, und dieser biegt sich dann ganz all- mählich mehr nach unten, der hintere ein wenig merklicher. Der untere Schalrand ist auf fast 4”” Länge nur ganz flach gekrümmt und biegt sich hinten etwas schneller in die Höhe, als vorn. Hinten ist die Schale ziemlich gleichmässig und wesentlich stumpfer abgerundet, als vorn, wo sie eine parabolische Gestalt hat. Die Wölbung ist hinten etwas stärker, als vorn. Die Schale ist bedeckt von flachen, ziemlich gleichmässigen, durch ganz schmale Furchen getrennten Anwachsrippen, welche in der Nähe des Wirbels weniger deutlich und wohl stets etwas abgerieben sind, aber schon 2”= von demselben auf der Mitte der Schale gegen 0,15 ”” breit sind; nach dem vorderen und hinteren Ende der Schale zu verschwinden einzelne derselben, und andere ver- . einigen sich zu je zweien und sind dann wohl etwas höher, als auf der Mitte der Schale, besonders hinten; nahe dem Schloss- rande verschwinden sie schnell. Der Hauptzahn der rechten Schale ist dreieckig und etwa eben so stark, wie der hintere Zahn der linken; der vordere Zahn der linken ist schmal und an seinem unteren Ende nur durch eine flache Furche getrennt von einer leistenartigen, fast 1,5”” langen Erhebung des vorderen Schloss- randes, vor welcher dann die etwa eben so lange, in ihrer Mitte ziemlich tiefe Grube für den vorderen Seitenzahn der linken Klappe Abh. X, 6, ee 1266 5 Telndaeı folgt; jene Erhebung greift über den Schlossrand der linken Klappe über. | Hinter dem Wirbel springt ein reichlich 0,5 ”” langer Liga- mentträger etwas über den Schlossrand in die Höhe, besonders deutlich an der rechten Klappe, und dahinter beginnt in dieser die reichlich 1”® lange Zahngrube, welche sich nach hinten all- mählich ganz verflacht, ebenso wie der durch eine Erhebung des Schlossrandes gebildete hintere Seitenzahn der linken Schale. Die Mantelbucht reicht bis zur Mitte der Schale, liegt etwa in der Mitte der Höhe und ist recht gleichmässig abgerundet. Die Muskeleindrücke liegen noch fast ganz unter den Seitenzähnen nahe dem Schlossrande; der hintere hat ca. 1,5 "® Durchmesser, ist rundlich-viereckig und nur oben-vorn zu einer Spitze ver- längert; der vordere ist ziemlich eben so lang, aber nur halb so breit, etwas mehr rautenförmig und oben-hinten ebenfalls spitz. d. Tellina explanata v. KoENEN. Taf. LXXXVIIL, Fig. 4a, b; 5a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 3 rechten und einer linken Klappe hat die grösste rechte 33 "u Höhe, 45,5 "® Breite und 6,3 ®® Dicke der Wölbung. Der Wirbel liegt ziemlich in der Mitte der Schale, ragt sehr wenig hervor und erscheint besonders dadurch etwas nach vorn gerichtet, dass vor ihm eine etwas deutlichere Einsenkung liegt, als hinter ihm. Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von etwa 140 Grad, doch biegt sich der hintere Schlossrand einige Millimeter hinter dem Wirbel ein wenig, so dass er dann mit dem vorderen nur noch einen Winkel von 130 Grad bildet. Vorn ist die Schale recht gleichmässig abgerundet, hinten dagegen weit kürzer, aber doch noch erheblich breiter, als bei T. decipiens v. KOENEN, von welcher sie sich durch die Gestalt, sowie durch das Fehlen eines Analfeldes leicht unterscheiden lässt. Dazu kommt noch, dass der vordere Seitenzahn der linken Klappe und die ent- sprechende Zahngrube der rechten etwas weiter nach vorn liegt, und die zahnartige Erhebung unter der Grube ist niedriger und ri. 15. Tellimidae. 1267 dünner. Die Mantelbucht reicht ziemlich genau bis zum vordersten Viertel, ist vorn breit-abgerundet und reicht oben bis weit über die Mitte der Schale hinaus. Die Wölbung der Schale ist auf ihrer vorderen Hälfte merk- lich stärker, als auf der hinteren. Vom Wirbel verläuft nach der stärksten Krümmung des hinteren Schalrandes eine ganz stumpfe und abgerundete Kante, welche wenigstens auf der rechten Klappe recht deutlich ıst, während sie auf der linken nur durch eine schmale, ganz flache, darüber folgende Einsenkung kenntlich wird. Ueber dieser folgt eine zweite, schwache, faltenartige Anschwellung, welche in der linken Klappe deutlicher hervortritt, als in der rechten, und darüber eine ganz geringe Wölbung bis zum Schloss- rande, ohne dass ein Analfeld schärfer begrenzt würde, wenn auch die Neigung der rechten Schale von der erwähnten stumpfen Kante an bis zum hinteren Schlossrande wesentlich stärker wird. Hierdurch weicht auch T. explanata weit mehr von T. Nysti und T. jallax BEYR. ab, als die 7. decipiens v. KOENEN von Lattorf, schliesst sich aber dafür etwas mehr an die echte, pliocäne T. Benedeni NxsST von Antwerpen etc. an, doch ist auch bei dieser das Analfeld deutlicher ausgebildet, die Schale verhältnissmässig breiter, hinten niedriger und stärker nach rechts gebogen, als bei unserer Art. Endlich ist diese wesentlich glatter, als die folgende Art, auch auf der vorderen Seite, und lässt nur auf ihrem unteren Theile deutlichere Anwachsfalten erkennen. 4. Tellina deeipiens v. KoEneEn. Taf. LXXXVIL, Fig. 1; 2a, b; 3a, b. Tellina laevis (non Epwarops) v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 113. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe von Lattorf 3 kleinere linke und 4 rechte Klappen in allen Grössen, sowie ein kleineres, beschädigtes, zweiklappiges Exemplar; die grösste rechte Klappe ist 35" hoch, 50 ”® breit und ca. 7"® dick gewölbt, von vorn nach hinten gemessen, von 83* 1268 15. Tellinidae. oben nach unten aber in Folge von Verdrückung fast 8"". Der Wirbel liegt ziemlich in der Mitte der Schale und ragt sehr wenig über den vorderen Schlossrand hervor, welcher einen Winkel von etwa 125 Grad mit dem hinteren bildet, während dieser und der Ligamentträger ziemlich stark vertieft unter einem Analfelde liegen ; die dieses oben begrenzende, scharfe Kante bildet mit dem vorderen Schlossrande einen Winkel von ca. 155 Grad. Etwa 6 oder 7 mm hinter dem Wirbel beginnt die Kante sich abzurunden und zugleich sich herabzubiegen, so dass sie nach dem hinteren Schalenende zu auf den Schalrand trifft und auf ihrer hinteren Hälfte mit dem vorderen Schlossrande einen Winkel von etwa 110 Grad bildet. Der untere Schalrand ist auf seinen hinteren zwei Dritteln nur mässig gekrümmt, biegt sich aber auf dem vordersten Drittel allmählich immer schneller nach oben und zum vorderen Schloss- rande herum, und hinten nur zuweilen ein wenig stärker bis zu einer mehr oder weniger abgerundeten Ecke, über welcher sich der Schalrand allmählich immer langsamer zum oberen Rande umbiegt. Die Wölbung der linken Schale ist hinten etwas stärker, als vorn, die der rechten dagegen auf der vorderen Hälfte etwas stärker, als auf der hinteren, und unter der hinteren Hälfte der erwähnten Kante bildet sich eine flache, schmale Einsenkung aus, und unter dieser eine zweite, stumpfere und etwas abgerundete Kante, welche nach dem Ende des unteren Schalrandes verläuft. Auf der linken Klappe ist diese zweite Kante nur ganz un- deutlich. Abgesehen von ganz unregelmässigen, dunkleren und helleren Bändern und feinen Anwachsstreifen zeigt die Schale aussen einige 20®" vom Wirbel nach unten ziemlich tiefe, schmale, aber un- regelmässige Furchen, welche auf der vorderen Seite schärfer hervortreten, etwas weiter nach unten aber grössere Abstände er- halten und in Anwachsfalten übergehen. Der vordere Seitenzahn der linken Klappe ist ziemlich hoch und stark, wie dies die ihm entsprechende Grube im vorderen Schlossrande der rechten Schale zeigt. Dieselbe reicht bis zu etwa 10””" vom Wirbel, ist nahe ihrem Ende am breitesten und en Aa. N Ü ‘ E 15. Tellinidae. 1269 wird dort unten von einer recht hohen, zahnartigen Erhebung begrenzt, welche weit stärker ist, als bei 7. Nysti und anderen Arten. Die Mantelbucht reicht fast bis zum vordersten Viertel der Schale, ist vorn abgerundet und hat auf ihrer hinteren Hälfte, vor dem hinteren Muskeleindruck, eine beträchtliche Aufbiegung nach oben, stärker als bei den verwandten jüngeren Arten, wie T. Nysti Desn., T. jallax BEXR. und T. Denedeni Nyst, welche sich durch das »Analfeld« und die Ausbildung des hinteren Schlossrandes gut unterscheiden lassen, wie dies BEYRICH seiner Zeit ausgeführt hat (v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 113). Im Schloss und in den Muskeleindrücken finde ich ebenso wenig wie BEYRICH einen wesentlichen Unterschied bei diesen Arten, möchte aber hier noch darauf hinweisen, dass die miocäne Tellina fallau und die pliocäne T. Benedeni am hinteren Ende spitzer und wesentlich stärker nach rechts verbogen sind, als die älteren Arten. Von T. laevis EDWARDS, mit welcher unsere Art früher |. c. vereinigt wurde, unterscheidet sich T. decipiens recht constant da- durch, dass die Schale stärker gewölbt und der untere Schalrand stärker gekrümmt ist, die Anwachs-Sculptur im Alter weit stärker hervortritt, sowie besonders dadurch, dass das Analfeld viel schärfer begrenzt und steiler gegen die übrige Schale geneigt ist, so dass in diesem letzten Punkte die T. ewplanata der T. /aevis noch wesentlich näher steht, als 7. decipiens. 5. Tellina intexta BEYrıcH. Taf. LXXXIX, Fig. 10a, b; 11a, b; 12a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 2 doppelschalige Stücke und 3 einzelne Klappen vor, welche meist etwas beschädigt oder verdrückt sind. Die grösste derselben ist 12”” hoch, 19” breit, und dürfte etwas mehr als 2”® Dicke der Wölbung besitzen. Der Wirbel ist schwach rückwärts gerichtet und liegt etwas hinter der Mitte der Schale. Die Schlosskanten bilden am Wirbel einen Winkel von ca. 135 Grad und sind auf je 5"® Länge vom 1270 15. Tellinidae. Wirbel ziemlich gerade; der vordere Schlossrand ist davor auf ca. 5®m Länge ganz flach gekrümmt, indem er dann in den vorderen Schalrand übergeht, welcher ziemlich gleichmässig gebogen ist und nach unten mit flacherem Bogen in den unteren Schalrand über- geht. Dieser ist auf seinen hinteren zwei Dritteln, auf ca. 10 "” Länge, nur flach gekrümmt und divergirt nach hinten nur wenig gegen den hinteren Theil des vorderen Schlossrandes, ist aber durch eine abgerundete Ecke vom hinteren Schalrande getrennt, welcher sich zuerst schneller, dann immer langsamer zum hinteren Schlossrande umbiegt. Die stärkste Wölbung haben die Schalen auf ihrem vorderen Drittel, doch ist zwischen diesem und dem hinteren Sechstel die linke Schale auch deutlich gewölbt, die rechte dagegen flach ein- gesenkt, und das hinterste Sechstel wird begrenzt durch eine ganz stumpfe Kante, welche von der Ecke zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande nach dem Wirbel verläuft und auf der rechten Klappe wesentlich deutlicher ist, als auf der linken. Hinter der Kante folgt eine schmale, flache Einsenkung und dann eine mässige Wölbung der Schale. Durch stumpfe Kanten werden ganz schmale, rinnenartige Felder vor und hinter dem Wirbel begrenzt, welche nahezu je 5" lang sind, das vordere etwas mehr, das hintere etwas weniger. Die Schale ist bedeckt mit ca. 0,2 %® breiten Anwachsstreifen, welche auf dem mittleren Theile der Schale durch ganz schmale Furchen getrennt werden und nur von oben scharf begrenzt sind, nach unten allmählich abfallen, aber doch nur flach sind; ım Alter, sowie nach vorn und besonders nach der hinteren Kante zu, er- heben sie sich immer mehr, nahe der Kante erhalten sie grössere, flache Zwischenräume, indem einzelne verschwinden und andere sich unregelmässig zu je zweien vereinigen, und hinter der Kante erheben sie sich zu hohen, scharfen Leisten. Das Schloss der dünnen Schale ist wenig kräftig; der hintere Zahn der rechten Klappe ist breit gespalten und etwa um die Hälfte breiter, als der vordere der linken, aber mehr als dreimal so breit, wie der vordere der rechten, während der hintere der linken nur. eine schmale, ‚hohe ‚Leiste ist. Die Seitenzähne. der 15. Tellinidae. 7 linken Klappe sind verhältnissmässig dick und erheben sich je 5m» vor, beziehungsweise hinter dem Wirbel am höchsten. Die entsprechenden Gruben in der rechten Schale sind nach innen durch Leisten scharf begrenzt, welche zahnartige Erhebungen tragen. Die Mantelbucht reicht nicht ganz bis zum vordersten Drittel der Schale, ist vorn kurz abgerundet, liegt dort über der Mitte der Höhe und läuft dann in flachem Bogen zum hinteren Muskeleindruck, welcher reichlich 2 ”® breit und annähernd rauten- förmig, doch hinten abgerundet ist; der vordere Muskeleindruck ist 2 ”® breit, oval, doch oben zugespitzt. In der Gestalt nähert sich 7. intexta der unter-eocänen T. Edwardsi DEsH., hat aber sehr wohl entwickelte Seitenzähne, so dass sie hierdurch von der Gruppe Peronaea zu trennen wäre, bei welcher nach CossmAnn’s Angabe die Seitenzähne gewöhnlich ob- solet sind. Die T. teztilis Epw. aus dem englischen Mittel-Eocän ist verhältnissmässig breiter, der vordere Rand ist mehr aufge- bogen etc. 6. Tellina praepostera v. KoENEN. Taf. LXXXVII, Fig. Sa,b; 9a, b; 10a, b, e. Tellina donacialis (non Lam.) v. Korsen, Mittel-Oligocän S. 113. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir nur 4 einzelne Klappen und das abgebildete zweiklappige Stück von Lattorf vor. Letzteres ist ein wenig ver- drückt und bei 17,5" Höhe und 25"" Breite gegen 7% dick gewesen; die einzelnen Schalen sind nur zum Theil ein klein wenig grösser. Die Schlossränder bilden an dem kleinen, nicht nach vorn gebogenen Wirbel einen Winkel von ca. 130 Grad und be- ginnen erst mindestens 5" vor, beziehentlich hinter dem Wirbel sich ein wenig zu krümmen, der vordere etwas deutlicher, als der hintere. Der Wirbel ist vom vorderen Rande gegen 3%" weiter entfernt, als von dem hinteren. Der untere Schalrand ist in der Mitte und hinter derselben nur flach gekrümmt und durchschnitt- lich parallel dem vorderen Schlossrande, biegt sich aber hinten und zum vordersten Viertel allmählich schneller in die Höhe 1272 15. Tellinidae. und hinten ziemlich schnell zum Schlossrande um, während vorn der Bogen recht breit und nur nach oben merklich kürzer ist. Die Wölbung ist auf der hinteren Hälfte der Schale ziemlich flach, auf der vorderen dagegen wesentlich stärker, besonders auf der linken Schale, welche überhaupt stärker gewölbt ist, als die rechte. Vor dem Wirbel liegt ein schmales, ca. 7 ”® langes, ver- tieftes Feld, hinter demselben ein solches von ca. 6m Länge, welches durch eine recht scharfe Kante begrenzt ist und von einem zweiten, gegen 1”” breiten und 12”® langen Felde umschlossen wird; dieses wird gegen den Rest der Schale durch eine nur wenig abgerundete, fast rechtwinklige Kante begrenzt, welche durch eine schmale, flache, darunter folgende Einsenkung etwas schärfer hervorgehoben wird, und unter dieser folgt in der rechten Schale eine deutliche Anschwellung, welcher am hinteren Ende der Schale eine Aufbiegung des Schalrandes nach aussen (rechts) entspricht. Ausser feinen, ziemlich gedrängten, zum Theil etwas faltigen An- wachsstreifen trägt die Schale unregelmässige, abwechselnd dunk- lere und hellere Bänder, welche besonders zwischen dem obersten Drittel und dem untersten Viertel stärker hervortreten. Die Seitenzähne der linken Klappe sind schmale Erhebungen der Schlossränder, welche je ca. 6® vor und hinter dem Wirbel am höchsten sind. Die entsprechenden Zahngruben der rechten Klappe werden nach innen durch dünne, zahnartige Leisten scharf begrenzt. Von den Wirbelzähnen ist der hintere der rechten Klappe unten fast so breit, wie hoch, und deutlich gespalten, ebenso wie der kaum ein Drittel so breite vordere Zahn der linken Klappe; noch schmaler ist der vordere Zahn der ‚rechten, und der hintere Zahn der linken ist nur eine dünne Leiste. Die Muskeleindrücke liegen zwischen den Seitenzähnen und dem vorderen, beziehentlich hinteren Schalrande, sind aber in der dünnen Schale wenig deutlich; der Manteleindruck ist nicht mit Sicherheit zu erkennen. Durch das deutlich durch die rechtwinklige Kante begrenzte hintere Feld unterscheidet sich unsere Art wesentlich sowohl von der mittel- und ober-oligocänen 7. postera BEYRICH, als auch von der eocänen 7. donacialis Lam., bei welcher auch der vordere 15. Tellinidae. Ne) Seitenzahn weit näher dem Wirbel liegt, und der hintere Schloss- zahn der rechten Klappe wesentlich schmaler ist. 7. Tellina pertumida v. Kornen. Taf. LXXXIX, Fig. 1a, b, c; 2a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser den beiden abgebildeten Schalen habe ich noch zwei weniger gut erhaltene. Die grösste derselben ist 18 "® hoch, 26 breit und fast 5,5%” dick gewölbt. Der Wirbel, an welchem die Schlossränder einen Winkel von ca. 135 Grad bilden, ragt nur wenig hervor, ist kaum merklich nach vorn gerichtet und vom vorderen Rande der Schale etwa um die Hälfte weiter entfernt, als vom hinteren. Abgesehen von einer flachen Einbuchtung vor dem Wirbel ist der vordere Schlossrand auf fast 10” Länge ziemlich gerade, der hintere auf reichlich 10 "®, und biegt sich dann allmählich schneller, zuletzt ziemlich kurz, zum unteren Schal- rande um, welcher auf ca. 13 ”® Länge nur flach gebogen ist und hier durchschnittlich nach vorn etwas gegen den vorderen Schloss- rand divergirt. Auf der vorderen Hälfte der Schale biegt er sich allmählich stärker in die Höhe und endlich ziemlich gleichmässig zum vorderen Schlossrande um. Die Wölbung der Schale ist vor ihrer Mitte am stärksten, während hinter derselben eine Abflachung mit zunehmender Grösse immer deutlicher wird. Etwa 2,5 %® und 1,2" vor dem hinteren Schlossrande der rechten Klappe liegt je eine ganz stumpfe und abgerundete Kante, welche nur durch eine schmale, ganz flache Einsenkung zwischen ihnen deutlicher werden, während sonst die Schale bis zum hinteren Schlossrande mässig gewölbt ist. In der linken Klappe ist diese Wölbung wesentlich schwächer, und unter dem hinteren Ende sind die Schalen im Alter nicht unbedeutend nach rechts gebogen. Ausser feinen, gedrängten Anwachsstreifen trägt die Schale unregelmässige, flache Anwachsfalten, welche be- sonders im Alter stärker und zahlreicher werden; es fehlen auch nicht unregelmässig abwechselnde, dunklere und hellere Bänder. 1274 15. Tellinidae. Der hintere Schlosszahn der rechten Klappe ist gespalten, ebenso wie der vordere der linken, und ist etwa um die Hälfte breiter als dieser, aber mindestens doppelt so breit, als der vordere Zahn der rechten, während der hintere der linken Klappe nur eine dünne Leiste ist. Die Seitenzähne der linken Klappe erheben sich gegen 5 "m vor, beziehentlich hinter dem Wirbel zu dünnen Spitzen auf den Schlossrändern, während die ihnen entsprechenden Gruben in der rechten Klappe durch dünne, zahnartige Leisten nach innen scharf begrenzt sind. Die Mantelbucht reicht bei der grossen rechten Schale fast bis zum vordersten Drittel, bei der kleineren linken noch auf dieses, und ist vorn breit-abgerundet. Die Muskeleindrücke sind eiförmig, oben anscheinend spitz, sind aber wenig deutlich und liegen zwischen den Seitenzähnen und dem vorderen beziehentlich hinteren Rande der Schale. Durch stärkere Wölbung, grössere Höhe der vorderen Seite und das Fehlen der rechtwinkligen Kante am hinteren Rande der rechten Schale unterscheidet unsere Art sich wesentlich von T. praepostera V. KOENEN, durch die stärkere Wölbung etc. auch von T. postera BEYR. und T. donacialis Lam. 3. Tellina rhombea v. KoEnEn. Taf. LXXXIX, Fig. 3a, DEE EHaabeublambire: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe von Lattorf 6 einzelne Schalen und ein zweiklappiges Stück, sämmtlich etwas verdrückt und beschädigt. Die grösste rechte Klappe ist 26"® hoch, 30,5 “" breit und gegen 4,7 m dick gewölbt gewesen; die übrigen Stücke sind mindestens 3"® weniger hoch und breit. Der Wirbel ist ziemlich eben so weit vom hinteren Rande entfernt, wie vom vorderen, und ist sehr deutlich nach vorn gerichtet, da der vordere Schlossrand merklich eingesenkt und der hintere etwas gekrümmt ist; beide bilden am Wirbel einen Winkel von ca. 130 Grad, beginnen je etwa 10% vom Wirbel‘ sich stärker nach unten zu biegen und gehen so ohne 15. Tellinidae. 1275 scharfe Grenze in den hinteren, beziehungsweise vorderen Schal- rand über. Der hintere Schalrand fällt zuletzt sehr steil ab bis zu einer stumpfen, abgerundeten Ecke von reichlich 120 Grad, von welcher an der untere Schalrand auf etwa 10"" Länge ziem- lich gerade und parallel dem vorderen Schlossrande nach vorn verläuft, um sich dann allmählich stärker zu krümmen und in recht gleichmässiger Biegung in den vorderen Schalrand über zu gehen. Die Wölbung der Schale ist am stärksten auf dem vordersten Drittel und wird allmählich schwächer bis zum hintersten Drittel, welches durch eine flache, aber doch deutliche Einsenkung be- grenzt wird und auf der rechten Klappe in seiner Mitte eine stumpfe Kante trägt; diese erscheint von vorn als eine flache Anschwellung und verläuft nach unten zu der stumpfen Ecke zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande. Das durch diese Kante begrenzte hintere Feld ist ziemlich eben und nur nach hinten ein wenig gewölbt bis zu einer deutlichen Kante, welche höchstens 0,5 ”® von der Ligamentgrube entfernt ist. Die linke Klappe trägt an Stelle der Kante eine flache Ein- senkung und hinter dieser eine recht flache Anschwellung. In der Umgebung der erwähnten stumpfen Ecke sind beide Klappen nicht unbedeutend nach rechts ausgebogen. Vor dem Wirbel liest ein schmales, gegen 8"" langes Feld in einer Rinne, welche durch eine stumpfe Kante begrenzt wird und auf dem zweiklappigen Exemplar gegen 2” breit ist. Die Sculptur besteht aus feinen, ziemlich regelmässigen An- wachsstreifen, welche von oben scharf begrenzt sind und nach unten allmählich abfallen; sie sind 5%® vom Wirbel etwa 0,125 "" breit, 15 %® vom Wirbel etwa 0,25" breit, und werden nach unten etwas unregelmässiger und höher. Auf dem vorderen Viertel der Sehale werden sie merklich höher, als auf der Mitte, und auf dem hinteren Felde erheben sie sich zu rauhen, etwas welligen und unregelmässigen Leisten. Zwei linke Schalen, worunter die Fig. 3 abgebildete, würden in der Gestalt und im Schloss sehr gut zu unserer Art passen, haben aber eine etwas gröbere Sculptur, indem die Anwachs- streifen 15%® vom Wirbel gegen 0,3” breit sind. 1276 15. Tellinidae., Der hintere Schlosszahn der rechten Klappe ist tief gespalten, mindestens dreimal so breit, wie der vordere, und augenscheinlich fast um die Hälfte breiter, als der vordere Zahn der linken, wäh- rend der hintere Zahn der linken jedenfalls recht dünn war; die Schlosszähne der linken Klappe sind leider nur an den 2 oben erwähnten mit etwas gröberer Sculptur genügend erhalten: die Seitenzähne derselben erheben sich als dünne Leisten auf der inneren Seite des Schlossrandes, der hintere etwas weiter vom Wirbel entfernt, als der vordere. Die ihnen entsprechenden Zahn- sruben der rechten Klappe sind sehr tief, besonders die vordere, nach innen durch dünne, zahnartige Leisten begrenzt, welche sich bei der grössten Schale 9%” vor resp. 13”%”® hinter dem Wirbel am höchsten erheben und dann schnell abfallen. Die Mantelbucht ist vorn breit abgerundet und reicht noch eben bis auf das vorderste Drittel der Schale ohne Aufbiegung nach oben. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig, ca. 4”® breit und über 5"" lang, und liegt zur Hälfte noch unter dem hinteren Seitenzahn; der vordere ist mehr länglich und vom vorderen Schalrande ca. 2 ”" entfernt. Zunächst verwandt ist unsere Art wohl der Tellina ( Macaliopsis) colpodes BAaYAN (T. sinuata DESH.) des Oalcaire grossier, von welcher ich leider nur kleinere Exemplare vergleichen kann. Diese haben jedenfalls etwas schwächere Sculptur, und der hintere Seiten- zahn reicht viel weniger weit nach hinten. Dasselbe ist der Fall bei meinen Exemplaren der 7. rhomboidalis EpwAarps von Brackles- ham, welche der 7. sinuata DESH. mindestens sehr nahe steht. 9. Tellina dimidiata v. KoEnen. Taf. IXRRRUIRT Ro da brEs,arnb: Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir 4 einzelne Schalen und ein kleines, zwei- schaliges Exemplar vor, zum Theil etwas beschädigt. Die grösste rechte Klappe ist 25" hoch, 32 "® breit und 5,2” dick gewölbt. Der stumpfe Wirbel ist nur wenig nach vorn gerichtet, ragt sehr wenig hervor und liegt ziemlich in der Mitte der Schale. 15. Tellinidae. 1277 Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von ea. 125 Grad; der vordere ist auf die ersten 10”" Länge in der rechten Klappe ein klein wenig eingesenkt, stärker in der linken, und beginnt dann sich allmählich herabzubiegen, indem er in den vorderen Schalrand übergeht, welcher vorn breit gerundet ist und dann in allmählich schwächer werdender Krümmung in den unteren Schalrand übergeht. Dieser ist auf seinen hintersten 20 "® nur mässig gebogen und durchschnittlich ziemlich parallel dem vor- deren Schlossrande und wird durch eine abgerundete Ecke vom hinteren Schalrande getrennt. Der hintere Schlossrand ist auf fast 10" Länge ziemlich gerade und biegt sich dann, indem er in den hinteren Schalrand übergeht, allmählich immer stärker herab bis zu der erwähnten Ecke. Vom Wirbel verläuft auf der rechten Klappe nach dieser Ecke eine stumpfe, etwas abgerundete Kante, über welcher eine ganz flache Einsenkung und dann eine flache Wölbung bis zum Schlossrande folgt, während auf der linken Klappe eine Kante fehlt, und dafür eine flache, etwas breitere Einsenkung auftritt, und über dieser eine flache Wölbung. Vor der Kante ist die rechte Schale im Alter breit eingesenkt, in der Jugend ganz flach gewölbt, die linke flach gewölbt; beide sind an der Ecke recht stark nach rechts gebogen. Die stärkste Wölbung liest vor der der Mitte der Schale, besonders auf dem vordersten Drittel. Vor dem Wirbel liegt ein schmales, vertieftes, durch eine stumpfe Kante begrenztes Feld, welches bei der grössten Klappe reichlich 10%” lang und, abgesehen von dem etwas übergreifenden Schlossrande, gegen 1” breit ist, während hinter dem Wirbel neben der Ligamentgrube eine ganz schmale, gegen 10”" lange, aber recht scharf begrenzte Einsenkung liegt. Der hintere Schlosszahn der rechten Klappe ist tief gespalten, wenn auch weniger tief, als bei 7. rhombea, ıst etwa eben so breit, wie der vordere der linken, aber dreimal so breit, wie der vordere der rechten, und der hintere Zahn der linken ist nur eine schmale Leiste. Die Seitenzähne der linken Klappe sind nur schmale, ziemlich kurze Erhebungen des Schlossrandes; die ent- sprechenden Gruben der grössten rechten Klappe liegen 11 bis 1278 15. Tellinıdae. 12 ®" hinter dem Wirbel und 6 bis 8" vor demselben und wer- den durch dünne Leistenzähne nach innen begrenzt. Die Mantelbucht reicht nicht ganz bis an das vordere Drittel der Schale und ist vorn bei einer grösseren rechten Klappe sehr breit abgerundet, bei einer kleineren dagegen von oben abgestutzt, so dass sie vorn-oben fast eine Ecke bildet in einer immerhin un- gewöhnlichen Weise; ich muss es dahingestellt lassen, ob hier eine Abnormität vorliegt. Der hintere Muskeleindruck ist abge- rundet-viereckig, gegen 5”" breit und lang; der vordere ist lang- eiförmig, fast 6 "" lang und 4 ”® breit. Die Sculptur besteht aus Anwachsstreifen, welche von oben scharf begrenzt sind, nach unten flacher abfallen und 10 "” vom Wirbel höchstens 0,2 "" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, später auch wohl 0,25 "® oder selbst 0,3 ®%; sie erheben sich auf dem vordersten und besonders auf dem hintersten Theile der Schale merklich höher, als auf der Mitte, indem sich öfters je zwei vereinigen, und weiterhin einzelne verschwinden. Durch stumpferen Schlosskantenwinkel, mehr gleichseitige Gestalt etc. unterscheidet sich unsere Art wesentlich von T. rhombea v. KoEnENn und T. rhomboidalis Epw. 10. Tellina lamellulata Enwarns. Taf. XC, Fig. 3a, b, c; 4a,b. var. elliptica. Taf. XC, Fig. 5a, b, e. Tellina lamellulata Eowarns. London Geolog. Journal 1846, S. 105, Taf. 25, Fig. 2. Vorkommen. Ober-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Lattorf. Ich habe von Lattorf 5 beschädigte und zum Theil verdrückte Schalen, von welchen nur eine das Schloss noch besitzt; dieselben haben bis zu 16"® Höhe, 20”"® Breite und, die linke Klappe, etwas über 4"" Dicke der Wölbung, die rechte nur etwa 3,5 "”. Der Umriss der Schale ist oval, doch ragt der Wirbel mit einem Winkel von etwa 140 Grad hervor, und vorn ist die Schale gleich- mässiger abgerundet und etwas höher als hinten, wo sie unten ein klein wenig verlängert ist und am Ende des unteren Randes 15. Tellinidae. 1 279 eine kurze Biegung oder „ganz abgerundete Ecke zeigt. Nach dieser verläuft vom Wirbel auf der rechten Klappe eine ganz stumpfe und abgerundete Kante, auf der linken eine ganz flache, wenig deutliche Anschwellung; unter und über dieser liegt je eine schmale, ganz flache Furche, und über der oberen eine zweite, etwas deutlichere Anschwellung und dann, bis zum hinteren Schlossrande, eine ganz flache Wölbung, während die rechte Klappe über der erwähnten Kante nur eine flache Einsenkung zeigt. Im übrigen ist die sehr dünne Schale ziemlich gleichmässig gewölbt, wenn auch auf der vorderen Hälfte ein wenig stärker, als auf der hinteren. Die Sculptur besteht aus sehr dünnen, aufgerichteten Lamellen, welche beim Reinigen meist abbrechen und in der Jugend etwa 0,2 2= von einander entfernt sind, später etwa 0,3 bis 0,4"®, im Alter bis zu 0,5 °®, und es treten dann noch etwas blättrige Absätze hinzu. Zwischen den Lamellen werden mit Hülfe der Loupe feine, erhabene, stellenweise ziemlich regelmässige Anwachsstreifen sichtbar, meist etwa je 4 oder 5, zuweilen aber auch erheblich mehr. Auf dem vorderen und uoch mehr auf dem hinteren Theile der Schale treten sowohl die Lamellen, ‘als auch die Anwachs- streifen etwas stärker hervor. Der Manteleindruck und die Muskeleindrücke sind nicht deut- lich zu erkennen, doch scheint die Mantelbucht vorn breit abge- rundet zu sein und bis zum vordersten Fünftel der Schale zu reichen. Das Schloss ist schwach; der vordere, symmetrisch gespaltene Zahn der linken Klappe liegt mit seinem hinteren Rande in der Mittellinie der Schale, während der hintere Zahn nahe dem Liga- mentträger liest, und hinter diesem erhebt sich der Schlossrand zu einem dünnen Seitenzahn; die diesem entsprechende, schmale, tiefe Grube in der rechten Klappe ist innen durch eine scharfe Leiste begrenzt, ebenso, wie auch die vordere. Unsere Art ist zunächst verwandt mit der T. lamellulata Epw. aus dem Ober-Eocän von Barton, von welcher mir ein zwei- schaliges, etwas beschädigtes Exemplar vorliegt. Diese wird nur etwa zwei Drittel so gross, und die Lamellen haben etwas kleinere 1280 15. Tellinidae. Abstände, indessen sind dies möglicher Weise nur locale Ver- schiedenheiten, und mein Material genügt nicht zur Entscheidung, ob etwa noch andere Unterschiede vorhanden sind, so dass ich die Stücke von Lattorf mit einigem Vorbehalt zu der T. Zamellulata stelle. Zwei kleinere, ungenügend erhaltene rechte Schalen von Lattorf stimmen in der Sculptur mit den oben beschriebenen über- ein, sind aber weit breiter im Verhältniss zur Höhe; die grössere ist ca. 17%” breit und gegen 12"" hoch gewesen. Die Schloss- zähne sind abgebrochen; die Gruben für die Seitenzähne sind tief und breit, besonders die vordere, und nach innen durch hohe Leisten begrenzt, welche sich 4,5 ”“ hinter dem Wirbel und 2,5” vor demselben am höchsten erheben. Das vorliegende Material genügt nicht zur Entscheidung, ob diese beiden Schalen einer besonderen Art angehören, und ich stelle sie in Anbetracht ihrer ungenügenden Erhaltung daher noch als var. elliptica zu T. lamellulata. ll. Tellina cancellata v. KoEnen. Taf. LXXXVIL, Fig. 6a, b; 7a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von 5 etwas verdrückten und zum Theil beschädigten Schalen von Lattorf ist die grösste 24,5 ”" hoch, 30”” breit und 5,4 ®" dick gewölbt. Vor dem stumpfen Wirbel, an welchem die Schloss- ränder einen Winkel von ca. 135 Grad bilden, ist der Schlossrand ein wenig eingebuchtet, während der hintere Schlossrand auf 7 bis 8"" Länge ziemlich gerade ist und sich dann schneller nach unten biegt, als der vordere. Auf der vorderen Seite ist die Schale vor jener Einbuchtung recht gleichmässig gekrümmt; die hintere Hälfte des unteren Schalrandes ist jedoch nur schwach gebogen und ist durch eine kürzere Krümmung von dem immer- hin stärker gebogenen hinteren Rande getrennt. Nach dieser kürzeren Krümmung verläuft vom Wirbel auf der rechten Klappe eine ganz stumpfe, abgerundete Kante oder Anschwellung, vorn und hinten begrenzt von je einer flachen Einsenkung der Schale, 15. Tellinidae. 1281 in der linken Klappe dagegen eine flache Furche, vorn und hinten begrenzt durch je eine flache Anschwellung. Die Wölbung ist vor der Mitte der Schale merklich stärker, als hinter ihr. Die Sculptur besteht aus dünnen, hohen Anwachs- leisten, welche freilich meist etwas abgerieben sind; etwa 5a vom Wirbel sind sie etwa 0,3" von einander entfernt, wenig tiefer etwa 0,5"%, und im Alter finden sich zwischen stärkeren Leisten, welche durchschnittlich 0,5 bis 1” oder selbst 1,5 wm von einander entfernt sind, je einige feinere. Ausserdem werden in den Zwischenräumen der Leisten flache, rundliche, zum Theil ziemlich gedrängte Radialstreifen sichtbar, welche im Alter etwa 0,2 bis 0,3” breit sind und nur auf dem hintersten Theile der Schale feiner werden. Der hintere Schlosszahn der rechten Klappe und der vordere der linken sind deutlich gespalten, ziemlich gleich stark, und fast noch einmal so dick, wie der hintere Zahn der linken Schale und der vordere der rechten; der letztere ıst durch eine Leiste ver- bunden mit dem zahnartigen Vorsprunge, welcher die breite, tiefe Grube für den vorderen Seitenzahn der linken Klappe nach innen begrenzt und bis zu 10%" vom Wirbel reicht. Die Grube für den hinteren Seitenzahn reicht in der rechten Klappe von 8 bis I1 "= hinter dem Wirbel und ist etwas weniger tief und breit. Die Seitenzähne der linken Klappe sind lediglich leistenförmige Er- höhungen der Schlossränder. Die Muskeleindrücke liegen etwa zur Hälfte noch unter den Seitenzähnen und sind elliptisch, der hintere etwa 6” lang und 4 m breit, der vordere etwa 3% breit und fast 7"" jang, aber oben und unten etwas zugespitz. Die Mantelbucht ist breit- abgerundet und reicht gegen 3=® über die Mitte der Schale hin- aus; im Uebrigen liegt der Manteleindruck etwa 3"" vom Schal- rande entfernt. In der Sculptur zeigt unsere Art einige Verwandtschaft mit der miocänen und jüngeren T. corbis BRONN und vielleicht auch mit der mittel-eocänen T. corbissoides CAILLAT von Grignon, die ich leider nicht vergleichen kann, unterscheidet sich aber von beiden wesentlich durch die Gestalt. Abh. X, 6. i 34 1282 15. Tellinidae. Gattung: Psammobia LAMARcK. Von den im Folgenden beschriebenen 3 Psammobia-Arten ist P. binotata durch die Gestalt und die eigenthümlichen Furchen oder Kanten auf der Mitte der Schale sowohl mit der P. compressa Sow., als auch mit Arten des Variser Beckens wie der mittel- oligocänen P. stampiniensis DESH. vergleichbar, welche CossmanN (Journ. de Conchyliologie 1891, S. 17) zu der Gattung Gari ScHum. stellte. Diese unterschied er von Psammobia wegen des schwieligen, kaum hervortretenden Ligamentträgers und Wirbels, und weil die Mantelbucht sich vom Mantelrande gegen die Mitte seiner Länge trennt und etwas aufsteigt. Erhebliche Unterschiede in der Gestalt zwischen diesen Formen und ächten Psammobia- Arten, wie P. efusa Desn. kann ich aber nicht finden, und jene Unterschiede scheinen mir doch nicht ganz scharf zu sein; der Name @Gari selbst ist im Uebrigen keineswegs gut gewählt. P. Sandbergeri v. KOENEN weicht von den eocänen Arten er- heblich dadurch ab, dass die Schale vorn verhältnissmässig hoch und fast gerade abgestutzt ist, und nähert sich hierdurch der ober- oligocänen P. angusta PuıL. P. virgata v. KOENEN mit ihrer eigen- thümlichen Radial-Sculptur hat endlich wohl in der P. Lamarcki DesH. des Mittel-Eocäns einen Verwandten. 1. Psammobia binotata v. KoEneEn. Taf. XCIIL, Fig. 6a, b, e; 7. ? Solen eoarctatus L. Prutıeer, Palaeontographica I, S. 44. Psammobia Stampiniensis (non Desn.) v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 114. P. compressa (non Sow.) pars v. Kornen, Quart. Journ. 1863, S. 101. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, W olmirs- leben, Neu-Gattersleben, ? Österweddingen. Von Unseburg und Wolmirsleben habe ich je ein beschädigtes zweiklappiges Exemplar, von Lattorf 2 solche, von Lattorf auch 3 defecte einzelne Schalen, und von Unseburg eine, von Neu- Grattersleben einen Steinkern von 24" Höhe, 48 == Breite und ca. 13®® Dicke. Die übrigen Stücke sind sämmtlich kleiner und 15. Tellinidae. 1283 erösstentheils wesentlich gedrungener gewesen; das vollständigste Exemplar von Lattorf ist 19 "® hoch, 35 "® breit und gegen 8 m dick gewölbt. Die beiden Schlossränder sind nahezu gleich lang und bilden an dem eingedrückten, rückwärts gerichteten Wirbel einen Winkel von knapp 160 Grad, doch ist der hintere Schlossrand hinter dem Wirbel etwas eingebuchtet; hinten biegt er sich ziemlich schnell zum hinteren Schalrande um, welcher im Alter nur schwach ge- bogen und mit durchschnittlich etwa 120 Grad gegen ihn geneigt ist; unten biegt er sich ziemlich schnell und gleichmässig zum unteren Schalrande um, welcher auf seinen hinteren drei Vierteln nur schwach gekrümmt und in der Mitte dem hinteren Schloss- rande annähernd parallel ist, weiter nach vorn sich aber erst langsam, dann allmählich schneller zum vorderen Schalrande auf- biegt. Dieser ist durch eine kurze Biegung vom vorderen Schloss- rande getrennt, welcher an seinem vorderen Ende sich schon etwas herabbiest. Vom Wirbel nach der Grenze zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande verläuft eine ganz stumpfe, abgerundete Kante, welche durch eine flache Einsenkung auf dem hintersten Theile der Schale deutlicher hervortritt, nach unten aber, ebenso wie diese, sich ganz verflacht. Vom Wirbel laufen ferner nach dem unteren Rande auf der Mitte der Schale zwei schmale An- schwellungen oder ganz stumpfe und abgerundete Kanten, welche am unteren hande etwa 6” von einander entfernt sind, durch eine flache Einsenkung getrennt und vorn resp. hinten von einer schma- leren Einsenkung begleitet werden. Die Schale ist bedeckt mit flachen Anwachsfalten und feinen, unregelmässigen, gegen jene oft etwas schräg verlaufenden Streifen. Vorn und noch mehr hinten werden die Anwachsfalten wesentlich höher und schmaler und etwas wellig-runzelig. Der Ligament- träger ist gegen 6”"® lang und wird nach hinten ganz niedrig, ragt aber über den Schlossrand nirgends hervor, sondern liegt in einer ziemlich tiefen Rinne, welche ebenso lang wie der hintere Schlossrand ist und gegen die Aussenschale durch eine recht scharfe Kante begrenzt wird. . 84* 1284 15. Tellinidae. Die vorderen Schlosszähne sind hoch und ziemlich spitz; die hinteren sind abgebrochen, waren aber dünn und standen schräg, besonders der der linken Klappe. Die Mantelbucht reicht bis unter den Wirbel, ist von diesem etwas weiter entfernt, als vom unteren Schalrande, und ist vorn gleichmässig abgerundet. Die Muskeleindrücke liegen noch ganz unter den Schlossrändern und dicht unter ihnen; der hintere ist rundlich, hat gegen 5 "= Durch- messer und ist vom hinteren Schalrande gegen 4”® entfernt; der vordere war anscheinend eiförmig. Ich hatte unsere Art früher (l. c.) mit P. stampiniensis DESH. (Anim. sans Vert. I, Taf. XXIII, Fig. 13, 14) verglichen, welche CossmAnN (Journ. de OConchyl. 1891, S. 18) jetzt zu P. Füscheri H&EBERT und RENEVIER stellt; Exemplare von dieser kann ich leider nicht vergleichen, doch scheint sie sich von unserer Art dadurch zu unterscheiden, dass sie hinten schräger abgestutzt ist, und dass die beiden Kanten auf der Mitte der Schale etwas mehr nach hinten liegen, die vordere gerade in der Mitte. Noch näher ver- wandt ist P. binotata mit P. compressa Sow., welche mir von Barton und, in einer gedrungeneren, etwas abweichenden Form, von Colwell-bay und Brockenhurst vorliegt. Die Stücke von Barton, für welche SOWERBY die Art aufstellte, zeichnen sich durch verhältnissmässig geringere Höhe aus, sowie dadurch, dass die vordere der beiden Kanten ebenfalls auf der Mitte der Schale liest. Die Stücke von Brockenhurst und Colwell-bay gleichen in der Gestalt ganz den Norddeutschen, welche ich deshalb ehemals mit zu P. compressa stellte; sie lassen aber die Kanten auf der Mitte der Schale weniger deutlich erkennen. Immerhin dürften sie von P. compressa zu trennen sein. Vielleicht gehören zu unserer Art die als Solen coarctatus L. angeführten Steinkerne von Öster- weddingen. 2. Psammobia Sandbergeri v. KoENEN. Tat. XCIH, Bis. 9a, b; 10276; Darb; Dark: Psammobia Sandbergeri v. Kowunen, Mittel-Oligocän S. 114, Taf. VII, Fig. 2. ? P. plana (aon Dis#.) Sannerrger, Mainzer Becken S. 296, Taf. XXIII, Fig. 1. Br a Bee ee ei Zn he ch DU A 15. Tellinidae, 1285 Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Mittel-Oligocän: Stettiner Sand, Söllingen; Weinheim bei Alzeı. Von Lattorf habe ich je 3 rechte und linke Klappen, welche freilich sämmtlich etwas beschädigt oder verdrückt und innen meist mit Gestein erfüllt sind. Die beiden grössten Schalen sind 16,5 wm resp. 18 ”” hoch und 29,5 =” breit; zwischen diesen Verhältnissen liegen die der übrigen Schalen; die Wölbung der Schalen hat gegen 3”” betragen. Der Schlosskantenwinkel beträgt an dem kleinen, sehr wenig hervorragenden Wirbel gegen 155 Grad, doch ist der hintere Schlossrand zunächst dem Wirbel ein wenig ein- gebuchtet und der vordere meist ein wenig gekrümmt; beide beginnen 8 bis 9m vom Wirbel, je nach der Grösse der Schalen, sich nach unten zu biegen, und zwar der hintere ziemlich schnell, der vor- dere zuerst sehr langsam und erst nahe dem vorderen Ende der Schale recht kurz. Der hintere Schalrand ist ziemlich gleich- mässig abgerundet, während der untere auf etwa 10%” Länge fast ganz gerade und ziemlich parallel dem hinteren Schlossrande ist, und sich dann nach vorn erst sehr langsam, später immer stärker in die Höhe biegt. Der Wirbel ist ein wenig rückwärts gerichtet und nur wenig weiter vom hinteren Ende der Schale entfernt, als von dem vorderen. Der Ligamentträger ist gegen 5 "" lang, wird aber nach hinten erheblich niedriger, und ist dort meist etwas ab- gerieben. | Die Schale ist bedeckt von flachen, unregelmässigen Anwachs- falten, welche sich hinten mehr erheben und zugleich schmaler, mehr wellig-runzelig werden; ausserdem sind breitere oder schma- lere, abwechselnd dunklere und hellere Anwachsbänder zu er- kennen. Die vorderen Schlosszähne stehen ziemlich gerade, während der hintere Zahn der rechten Klappe weit schmaler und länger ist und mit fast 45 Grad gegen den vorderen divergirt, und der hintere Zahn der linken Schale recht schwach ist und sich an den Schloss- rand anlegt; eine Anschwellung des Schlossrandes begrenzt in der linken Klappe von vorn die Grube für den vorderen Zahn der rechten. 1286 15. Tellinidae. Die Mantelbucht reicht etwa 1”” über die Mitte der Schale hinaus, ist vorn ziemlich kurz-abgerundet und liegt dem Wirbel ein wenig näher, als dem unteren Schalrande. Die Muskelein- drücke liegen dicht unter den Schlossrändern, von den Enden der Schale je etwa 3"" entfernt, sind aber wenig deutlich. Die Form von Söllingen und Weinheim möchte ich auch jetzt nicht von der unter-oligocänen trennen, doch kenne ich das Schloss und den Manteleindruck derselben nicht; die ober-oligocäne Form habe ich dagegen schon früher unterschieden, da sie doch stets verhältnissmässig breiter ist, und habe sie als ?. angusta PHIL. angeführt (SPEYER, Bivalven der Casseler Tertiärbildungen Taf. IV, Fig. 16—19 und Taf. V, Fig. 1, 2), obwohl PnıLıpprs Beschrei- bung und Abbildung zu einer sicheren Bestimmung in keiner Weise genügt. Ich habe jetzt 2 Exemplare von Weinheim, welche mich ver- muthen lassen, dass SANDBERGER’sS Original hinten etwas beschä- digt war und deshalb weniger abgestutzt erscheint. Von DESHAYES’ Abbildung der ?. plana unterscheidet sich die von SANDBERGER doch noch erheblich dadurch, dass die Schale hinten weit höher ist, als vorn, wie denn auch CossMAnN (Journ. de Conch. 1891, S. 18) SANDBERGER nicht anführt und ausdrücklich sagt »espece regulierement ovale«. 3. Psammobia virgata v. KOENEN. Taf. XCV, Fig. 3a, b, c. Psammobia aft. Lamarcki Desn. (v. Korxen, Mittel-Oligocän S. 114). Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von zwei rechten Schalen von Lattorf ist die eine, fast un- versehrte 15 "® hoch, 25,5 "” breit und gegen 3"" dick gewölbt. Der Wirbel‘ ist sehr klein, etwas rückwärts gerichtet und liegt ziemlich in der Mitte der Schale. Diese ist hinten nur wenig höher, als vorn. Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von knapp 160 Grad und sind auf etwa 8 "® Länge ziem- lich gerade, obschon der hintere Schlossrand hinter dem Wirbel etwas eingesenkt ist; hinten biegt er sich zuerst ganz langsam, 15. Tellinidae. 1287 dann schneller zu dem schwach gekrümmten hinteren Schalrande um, welcher durchschnittlich mit etwa 150 Grad gegen den hin- teren Schlossrand geneigt ist und unten in ziemlich gleichmässigem Bogen in den unteren Schalrand übergeht. Dieser ist in der Mitte nur schwach gekrümmt; nach vorn biegt er sich wesentlich langsamer in die Höhe, als hinten, so dass er endlich in ziemlich eben so kurzem Bogen in den vorderen Schlossrand übergeht, wie in den hinteren Schalrand. Hinter dem Wirbel liegt eine mässige Einsenkung, welche sich bis zum hinteren Schalrande ganz verflacht. Vor dieser Ein- senkung ist die Schale noch am stärksten gewölbt; sie trägt un- regelmässige, faltige Anwachsstreifen, welche nahe dem Rande höher und etwas regelmässiger werden. Auf der hinteren Seite finden sich noch flache, rundliche Radialstreifen, welche sich un- regelmässig spalten, bald etwas schmaler als ihre Zwischenräume sind, oder auch aussetzen, besonders zwischen den Anwachsfälten, bald etwas stärker anschwellen; sie sind nahe dem hinteren Rande von Mitte zu Mitte etwa 0,2”"” breit und verschwinden auf dem Anfange des unteren Schalrandes. Die Mantelbucht reicht bis unter den Wirbel, ist von diesem wohl etwas weniger weit entfernt, als vom unteren Schalrande, und ist vorn gleichmässig abgerundet. Der vordere Muskelein- druck ist oval, der hintere rundlich. Der Ligamentträger ist 2"" lang und ragt deutlich hervor. Der vordere Schlosszahn ist kurz und stark, der hintere sehr schwach und sehr schräg. Von P. Lamarcki DESH., mit welcher ich unsere Art früher verglichen hatte, unterscheidet sie sich, abgesehen von der weit geringeren Grösse, durch die ganz verschiedene Sculptur auf der hinteren Seite, die weit grössere Mantelbucht etc. Gattung: Syndosmya Recuuz. Von den Syndosmya-Arten gehört S. protensa v. KOENEN zu einer im Tertiärgebirge wie in den heutigen Meeren verbreiteten Formenreihe; da mir nur wenige genügend erhaltene Schalen vor- 1288 15. Tellinidae, liegen, war nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob die auf Taf. XC, Fig. 9 bis 12 abgebildeten Exemplare in der That ein und derselben Art angehören, oder mindestens zwei verschiedenen. Die beiden anderen Arten, 8. brevis BosQ. und S. dimidiata v. KOENEN dürften sich zunächst an Formen des Pariser Beckens wie 8. Recluzi DesnH. und S. obtusa DESH. anschliessen. l. Syndosmya protensa v. KoENEn. Taf. XC,Eie..92, by 102,65; Mla,prc, 2a, be. Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf, Osterweddingen, ? Unseburg. Von Lattorf habe ich 16 meist kleinere Schalen, von welchen die grösste 10,3"" hoch, 19”” breit und ca. 3"" dick gewölbt ist; einzelne Schalen, wie die Fig. 10 abgebildete, sind verhältniss- mässig breiter, und andere, wie die Fig. 9 abgebildete, verhältniss- mässig höher, besonders auf ihrer vorderen Hälfte. Von Öster- weddingen habe ich 2 Steinkerne, welche hierher gehören könnten, und eine kleine linke Schale aus der Hevse’schen Sammlung. Vielleicht ist es diese, welche PrıLıppı (Palaeontogr. I, S. 57) als Eryeina sp. erwähnte. An dem kleinen, ein wenig nach hinten gerichteten Wirbel bilden die Schlossränder einen Winkel von ca. 140 Grad, doch ist der hintere Schlossrand zunächst dem Wirbel ein klein wenig eingesenkt, und der vordere auf eine Länge von 7 bis 8"= vor dem Wirbel ein klein wenig gekrümmt, indem er zuletzt in den vorderen Schalrand übergeht, welcher sich zu- erst sehr langsam, zuletzt immer schneller nach unten biegt und mit breitem, nach unten flacher werdendem Bogen in den unteren Schalrand übergeht. Dieser ist dann auf ca. 10"® Länge nur flach gekrümmt und konvergirt schwach nach hinten mit dem vorderen Schlossrande, biegt sich aber auf seinen hintersten 2 ”” etwas deutlicher auf und dann recht kurz zum vorderen Schal- rande um, welcher in flachem Bogen in den vorderen Schlossrand übergeht. Der Wirbel ist vom vorderen Ende der Schale etwa um die Hälfte weiter entfernt, als von dem hinteren. Die stärkste Wölbung liegt vor der Mitte der Schale, sowie 15. Tellinidae. 1289 auch nahe dem hinteren Schalrande, während hinter der Mitte eine Abflachung liegt. Vom Wirbel verläuft nach der kurzen Umbiegung zwischen dem unteren und dem hinteren Schalrande eine ganz stumpfe, abgerundete Kante, welche nur bei einer be- stimmten Beleuchtung überhaupt zu erkennen ist. Die Schale trägt abwechselnd hellere und dunklere Anwachs- bänder, welche bei grösseren Stücken ziemlich breit werden und stärker hervortreten. Der vordere Schlosszahn der linken Klappe ist dreieckig und mehr als doppelt so breit, als der Zahn der rechten, und der hintere Zahn der rechten ist eine leistenartige Erhebung des vor- deren Randes der Ligamentgrube. Die Seitenzähne der linken Schale sind nur dünne Erhebungen der Schlossränder und in Folge von Abreibung weit weniger deutlich, als die entsprechenden Gruben in den Schlossrändern der rechten Klappe, welche nach innen durch hohe Zahnleisten begrenzt werden und ca. 5"" vor dem Wirbel, beziehungsweise 2,5 ”" hinter demselben am deut- lichsten sind. Die Mantelbucht reicht etwa bis zum vordersten Drittel der Schale, ist vorn ziemlich kurz abgerundet, liegt dort unterhalb der Mitte der Höhe und läuft von da in flachem Bogen zum hinteren Muskeleindrucke; dieser ist abgerundet - viereckig, 2 ”" breit und 3”" lang, während der vordere lang-eiförmig, aber wenig deutlich ist. Von der mittel- und ober-oligocänen Syndosmya Bosqueti SEMPER unterscheidet sich unsere Art sehr wesentlich schon da- durch, dass sie hinten verhältnissmässig kürzer, also stärker un- gleichseitig ist. Die eocänen Arten des Pariser Beckers sind wohl sämmtlich durch geringere Breite und ganz verschiedene Gestalt weiter von unserer Art entfernt. Von Unseburg liegen einige Exemplare vor, welche sich mehr oder minder von denen von Lattorf zu unterscheiden scheinen, aber zu ungenügend erhalten sind, als dass ein genauer Vergleich möglich wäre. 1290 15. Tellinidae. 2. Syndosmya dimidiata v. KOENEN. Taf. XC, Fig. Ba, b, o. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Wolmirsleben, Calbe a/S., Helmstädt. Von Unseburg habe ich ausser dem abgebildeten, etwas ver- drückten, zweischaligen Exemplar nur ein Paar Bruchstücke, von Calbe a/S., Wolmirsleben und Helmstädt nur je 2 oder 3 beschädigte und verdrückte Schalen, die ich zum Theil nur mit allem Vorbehalt zu derselben Art rechnen kann, wie das zwei- klappige Exemplar von Unseburg. Dieses ist 6,5 "® hoch, 8m breit und gegen 3,5 "m dick gewesen. An den kleinen, deutlich rückwärts gerichteten Wirbeln bilden die Schlosskanten einen Winkel von ca. 130%. Der Wirbel ist vom vorderen Ende der Schale etwa um die Hälfte weiter entfernt, als von dem hinteren, und ragt etwas über die Schlossränder hervor, welche somit vor und hinter dem Wirbel auf je ca. 2"® Länge etwas eingebuchtet erscheinen, weiterhin sich aber deutlich mehr nach unten biegen, indem sie in den vorderen, beziehentlich den hinteren Schalrand übergehen. Der untere Schalrand trifft den hinteren in einer stumpfen, abgerundeten Ecke und divergirt zuerst nicht unerheblich nach vorn gegen den vorderen Schlossrand, biegt sich aber allmählich um, so dass er in seiner Mitte jenem etwa parallel läuft, und biegt sich dann erst langsam, dann etwas schneller zu dem breit gerundeten vorderen Schalrande um, welcher nach oben wieder allmählich eine flachere Krümmung annimmt. Die stärkste Wölbung der Schale befindet sich dicht hinter ihrer Mitte; vom Wirbel nach der Ecke zwischen dem unteren und dem hinteren Rande verläuft eine stumpfe, etwas abgerundete Kante, welche auf der rechten Klappe weit deutlicher hervortritt, als auf der linken, da sie auf jener eine Aufbiegung des Schal- randes bedingt und vorn von einer recht deutlichen Einsenkung der Schale begleitet wird. Das durch die Kante begrenzte hintere Feld ist auf der rechten Klappe merklich eingesenkt, auf der linken ein wenig gewölbt und nach hinten ziemlich eben. Vor 15. Tellinidae, 1291 dem Wirbel liegt eine schmale, gegen 2 "" lange Lunula, begrenzt durch flache, kantenartige Anschwellungen der Schale. Die Schaloberfläche zeigt nahe dem unteren Rande und ca. 1" über diesem einige feine Anwachsfurchen, ist aber sonst glän- zend glatt. Das Schloss und der Manteleindruck lässt sich bei der grossen Zerbrechlichkeit der Schalen an keiner derselben freilegen. In der Gestalt steht unsere Art in der Mitte zwischen 8. brevis Bosa. und S. protensa v. KOENEN und schliesst sich etwa an S. modesta DESH. aus dem französischen Mittel-Oligocän an, ist aber stärker ungleichseitig. 3. Syndosmya brevis BosQuEr sp.? Iteır 26, Mes Bern, es es lo Syndosmya brevis Vıncext, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 15. Ligula brevis Bosaurt, Acad. R. de Belg. t. XVIII, S. 307, Taf. I, Fig. 2. Vorkommen. Unter - Oligocän: Lattorf; Lethen, Grim- mittingen. Von 5 meist etwas beschädigten einzelnen Klappen erreicht die grösste 6" Höhe, 7,2” Breite und ca. 1,7"" Dicke der Wölbung. Die dünne Schale ist schief-eiförmig; der Wirbel ist ein klein wenig nach vorn gerichtet und ist vom vorderen Ende der Schale etwa um ein Drittel weiter entfernt, als von dem hinteren; die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von ca. 125°. Der vordere Schlossrand ist auf 2,5 ”” Länge, bis zur höchsten Erhebung des vorderen Seitenzahnes, merklich eingebuchtet und biegt sich dann zum vorderen Schalrande um, welcher nach unten am stärksten gekrümmt ist und dann mit flacherer Biegung all- mählich in den unteren Schalrand übergeht. Dieser ist auf seiner hinteren Hälfte nur schwach gekrümmt und ist durch eine stumpfe, ganz abgerundete Ecke oder kurze Biegung von dem hinteren Schalrande getrennt, welcher nur mässig gekrümmt ist und in flachem Bogen in den reichlich 1,5 "" langen, geraden hinteren Schlossrand übergeht. 1292 15. Tellinidae. Die stärkste Wölbung der Schale liegt auf ihrer vorderen Hälfte, und eine stumpfe, ein wenig abgerundete Kante verläuft vom Wirbel nach der Ecke zwischen dem unteren und dem hin- teren Schalenrande. Eine schmale Lunula reicht vom Wirbel bis zu der höchsten Erhebung des vorderen Seitenzahnes und wird durch eine stumpfe Kante recht scharf begrenzt. Die Schale zeigt einzelne hellere und dunklere Bänder und nahe dem unteren Rande eine oder zwei Anwachsfalten. Die Ligamentgrube wird vom hinteren Schlossrande durch eine Anschwellung getrennt. Die beiden Schlosszähne der rechten Klappe sind fast höcker- artig und etwas schmaler als der der linken. In dieser erhebt sich der Schlossrand 2,5 ”® vor und 1,5 %® hinter dem Wirbel am höchsten zu je einem dünnen Seitenzahn; die entsprechenden Zahngruben der rechten Klappe sind tief, schmal und nach innen durch dünne, zahnartige Leisten begrenzt. Die Mantelbucht reicht etwa bis zum vordersten Drittel der Schale und ist vorn breit-abgerundet, weiter nach hinten aber nicht recht deutlich zu erkennen, ebenso wenig, wie die Muskel- eindrücke. Ich stelle die Stücke von Lattorf zu Ligula brevis BOSQUET, obwohl sie mit dessen Abbildung nicht vollkommen übereinstimmen, da bei dieser das Schloss weit dicker und der hintere Schloss- zahn erheblich länger ist, auch die Kante am hinteren Ende durch eine Einsenkung von vorn‘ schärfer begrenzt ist. Die Erhaltung der Bivalven im belgischen Unter-Oligocän lässt ja aber in der Regel etwas zu wünschen übrig, und ich halte es immerhin für möglich, dass das jedenfalls etwas angewitterte oder abgeriebene Original bei der Abbildung etwas ergänzt ist. Belgische Exem- plare liegen nicht vor. 16. Solenidae. Gattung: Solen Line. Solen sp. ind. Vorkommen. Unter-Oligocän: Österweddingen. Es liest mir nur der unvollständige Steinkern eines zwei- klappigen Solen vor, welcher vorn 6,3 ®®, hinten 7,5 "= hoch und mindestens 27 "= lang war. Der Schlossrand war anscheinend ganz gerade; die Wölbung wurde von vorn nach hinten merklich schwächer. Als Einschnürungen sind auf dem Steinkern noch zu erkennen die Verdickungen, welche auf der Innenseite der Schale vom Wirbel schräg nach unten-vorn verlaufen. Das Stück ist allenfalls zu vergleichen mit dem ober-eocänen S. gracilis Sow.: dieser ist jedoch hinten nicht wesentlich höher, als vorn. Gattung: Cultellus SCHUMACHER. Cultellus Roemeri v. KoEnen. Taf. XCII, Fig. 5a, b. Vorkommen. Unter-Öligocän: Lattorf. Es liegen 3 zweiklappige, mehr oder minder beschädigte Exemplare vor, von welchen das beste, abgebildete, dem Hildes- heimer Museum gehört. Dieses Stück hat 8,7” Höhe, 30 "u Länge und gegen 3,5 =® Dicke gehabt; die Wirbel sind vom vorderen Ende der Schale etwa 4" entfernt. Die Ligamentgrube 1294 16. Solenidae. ist etwa 4"”"” Jane $, und hinter ihr ist der Schlossrand nur ganz schwach eingebuchtet. Die Schale ist dicht vor dem hintersten Drittel am höchsten und verjüngt sich ein wenig bis zum vor- dersten Viertel, indem der untere Schalrand auf dieser Strecke nur ganz schwach gekrümmt ist, um sich dann vorn merklich schneller in die Höhe zu biegen, als hinten, doch ist die letzte Umbiegung zum Schlossrande hinten etwas kürzer als vorn. Die Wölbung der Schale ist auf ihrer oberen Hälfte zwischen dem Wirbel und der Mitte oder dem hintersten Drittel noch am stärksten, weiter nach hinten wird sie immer flacher. Die Schale trägt flache Anwachsfalten, welche im Alter etwas stärker hervor- treten. v Das Schloss und das ganze Innere der Schale lässt sich bei ihrer grossen Dünne nicht freilegen, auch ist kaum zu erwarten, dass die Muskeleindrücke und der Manteleindruck deutlich er- kennbar sein würden. Unsere Art ist allenfalls vergleichbar einem jungen C. affinis Sow., wie mir solcher von Barton vorliegt, ist aber doch wesent- lich schlanker und hat einen stärker gekrümmten unteren Rand. Die Arten des Pariser Beckens weichen durch ihre Gestalt von der unserigen noch weiter ab. Gattung: Solecurtus BLAINVILLE. Soleeurtus similis v. KOENEN. Tax OT, Rielsarp,e; Yarıb. Solecurtus similis v. Koeses, Bull. Soc. Imp. des Naturalistes de Moscou 1568, 8. 26. ? Solen parisiensis Desn.?? Puıurrer, Palaeontographica I, S. 44. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Unseburg, Oster- weddingen. Von Lattorf habe ich ein zweiklappiges Stück ausser 3 ein- zelnen beschädigten Schalen, von Unseburg eine solche, und von Österweddingen den Steinkern eines zweiklappigen Stückes. Die grösste Schale von Lattorf ist 12,2" hoch, 29,5 “® lang und 16. Solenidae. 1295 r knapp 5°” dick gewölbt. Der Wirbel ist vom hinteren Ende der Schale etwa um die Hälfte weiter entfernt, als von dem vor- deren, ragt wenig hervor und ist deutlich rückwärts gerichtet. Der hintere Schlossrand ıst hinter dem Wirbel etwas eingebuchtet, der vordere dagegen meist etwas gekrümmt und biest sich wesent- lich schneller zum vorderen Schalrande um, als der hintere, dieser dagegen unten schneller zum unteren Schalrande um, als der vordere; der untere Schalrand ist in der Mitte auf etwa 10mm Länge ziemlich gerade und biegt sich nach vorn und nach hinten zuerst ganz allmählich etwas in die Höhe. Vorn ist die Schale wesentlich niedriger, als hinten. Die stärkste Wölbung der Schale läuft vom Wirbel nach dem unteren Ende des hinteren Schalrandes, während in der Mitte die Schale am schwächsten gewölbt oder selbst nahe dem unteren Rande ein wenig eingesenkt ist. Ausser unregelmässigen, abwechselnd dunkleren und helleren Anwachsbändern trägt die Schale schwache, faltenartige Anwachs- streifen und transversal verlaufende, eingeritzte Furchen, welche von vorn schärfer begrenzt sind, als von hinten, und sich nach dem unteren Rande zu beträchtlich nach vorn biegen, die vor- dersten am stärksten, die hintersten am wenigsten; die hintersten laufen aber nahe dem Schlossrande unregelmässig im Zickzack, zeitweise scharf nach vorn, dann aber gerade nach unten; die mittelsten laufen zuerst ziemlich gerade nach unten, und die nach vorn folgenden erhalten schon am Schlossrande eine immer schrä- gere Richtung nach vorn. Nur auf etwa 3,5 "® Breite unter dem vorderen Schlossrande bleibt die Schale frei von solchen Furchen. Mit Hülfe einer scharfen Loupe erkennt man auch sehr feine, gedrängte, vorn und hinten stark divergirende Radiallınien. Der Ligamentträger ist etwa 4,5"" lang und ragt besonders hinten deutlich hervor. Von den Schlosszähnen der linken Klappe ist der hintere lang und dünn und liegt dicht am Ligamentträger; der vordere ist mit ca. 450 gegen den hinteren Schlossrand ge- neigt, und die vor ihm liegende Zahngrube wird durch einen zahn- artigen Höcker am Anfange des vorderen Schlossrandes begrenzt. Das Schloss der rechten Klappe lässt sich nicht wohl freilegen. 1296 16. Solenidae. Die Mantelbucht reicht noch um 1”® auf das vorderste Drittel der Schale, ist vorn-oben etwas kürzer gebogen, als unten, und liegt dem Wirbel ein wenig näher, als dem unteren Schalrande. Die Muskeleindrücke liegen nahe unter den Schlossrändern, vom hinteren und vorderen Schalrande einige Millimeter entfernt. Der hintere Muskeleindruck ist rundlich und hat gegen 2,5 == Durchmesser; der vordere ist eiförmig, gegen 3"" hoch und 2mm breit. S. Deshayesi Des MouLins (8. Lamarcki DESH. — 8. Parisi- ensis DESH.) aus dem Mittel- und Ober-Eocän des Pariser Beckens und Englands unterscheidet sich von unserer Art durch die Ge- stalt, wie ich dies schon früher 1. ec. erwähnt habe, sowie dadurch, dass vorn ein weit grösserer Theil der Schale frei von den trans- versalen Furchen bleibt. Das Letztere ist auch bei dem ober- oligocänen 8. Philippi SPEYER der Fall. 17. Myacidae, Gattung: Corbula BRUGUIERE. Von den Sectionen oder Untergattungen, welche CossmanN (Catalogue ill. I) für die Gattung Cordula annahm, ist Azara D’ORB. im Unter-Oligocän nicht vertreten; zu Agina TURTON ge- hört C. descendens v. KOENEN und (. conglobata V. KOENEN, und zu Cordula im engeren Sinne (©. obovata v. KOENEN, C. Henckeli Nyst und auch wohl ©. cuspidata Sow. und Ü. sub- aequivalvis SANDE. 1. Corbula descendens v. KoEnen. TasXCH Bieaioarprerd.; Mayb; lnarbre,d:16a,b: Corbula subpisum (non p’Ore.) v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 528. » subpisiformis pars SANDBERGER, Mainzer Becken S. 288. » gibba (non Orıvı) Puuıusppr, Palaeontogr. I, S. 45. > » » pars v. Kornxen, Mittel-Oligocän S. 116. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Unse- burg, Westeregeln, Osterweddingen, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf und Osterweddingen habe ich je 20 meist be- schädigte Schalen, von Unseburg 8, von der Brandhorst 5, von Calbe eine, und zwar fast nur rechte Schalen, während von Westeregeln zahlreiche rechte und linke Schalen und eine Reihe zweiklappiger Exemplare vorliegen, mit welchen die der anderen Fundorte gut übereinzustimmen scheinen. Die rechten Klappen von Westeregeln werden bis zu 8,4"" breit und 7,7" hoch und Abh. X, 6. 85 1298 17. Myaeidae. gegen 4”” dick gewölbt, doch sind etwas kleinere Schalen zu- weilen selbst ein wenig höher, als breit, je nachdem der Wirbel mehr oder weniger stark gekrümmt ist und hervorragt. Einzelne rechte Schalen von den anderen Fundorten mögen noch ein wenig grösser gewesen sein. Hinten ist die rechte Schale etwas höher als vorn und ein wenig verlängert; oft ist der hintere Rand auch etwas abgestutzt und dann oben und unten durch eine stumpfe, abgerundete Ecke begrenzt, während der Schalrand von dieser Ecke an zuerst ziemlich gleichmässig, nach vorn dagegen allmäh- lich, stärker gekrümmt ist und sich so zum vorderen Schlossrande umbiegt. Die linke Klappe ist weit stärker ungleichseitig, vorn kurz gerundet, hinten viel breiter und gleichmässiger, und der untere Rand ist wesentlich schwächer gekrümmt, besonders auf seiner vorderen Hälfte. Der Wirbel ist sehr deutlich nach vorn ge- richtet, und der hinterste Theil der Schale ist erheblich stärker gewölbt, als der vorderste, während der mittlere Theil nur flach gewölbt ist. Der Ligamentträger ist ziemlich dick, aber niedrig, und ent- hielt das Ligament in einer ziemlich tiefen, schräg nach vorn-oben geöffneten Rinne; dem Zahn der rechten Klappe entspricht eine bis an den Wirbel reichende Grube, welche jedoch nach unten vom Inneren der Schale durch eine schmale Leiste scharf ge- trennt ist. Der Zahn der rechten Klappe ist dreieckig, mässig hoch, etwas gekrümmt, und reicht oben bis nahe an den Wirbel heran. Die Sculptur der rechten Klappe besteht, ähnlich wie bei C. pisum SOW., C. subpisum D’ORB. und (©. gebba OL., aus groben, runzligen Anwachsrippen, welche durch weit schmalere , tiefe Furchen von einander getrennt werden und von Mitte zu Mitte im Alter etwa 0,3 ”® von einander entfernt sind, in der Jugend höchstens 0,2””, Zwischen diesen Rippen finden sich auch wohl einzelne schwächere und auch einzelne Absätze der Schale. Die linke Klappe trägt ausser flachen Anwachsfalten einige niedrige Radialstreifen. In der Gestalt und Seulptur der rechten Schale ist es recht misslich, Unterschiede zwischen der unter-oligocänen Form und 17. Myaeidae. 1299 den verwandten jüngeren und älteren Arten zu finden, wohl aber lässt sich die linke Klappe durch ihren recht stark nach vorn ge- drehten Wirbel sehr gut von ©. pisum Sow., C. subpisum D’ORB. und (©. gibba OL. unterscheiden. 2. Corbula conglobata v. KoEnen. Taf. XCII, Fig. 4a, b, c,d; 5a,b, c,d; 6a, b, c; 7a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Atzen- dorf, Unseburg, Wolmirsleben, Westeregeln, Helmstädt, Brand- horst bei Bünde. Von Unseburg und Westeregeln habe ich je etwa 80 einzelne, meist kleinere Schalen, von Lattorf gegen 50, von Calbe a/S. und der Brandhorst je 25, von Atzendorf 10 und von Helmstädt 5, und von jedem Fundort auch einige zweiklappige Exemplare, welche bei Westeregeln bis zu 4,8" Höhe, 5,2” Breite und 4,6”® Dicke erreichen, während mittelgrosse etwa 3,8”= Höhe, 4,2=m Breite und 3,1”® Dicke haben; es sind also kleinere Schalen verhältnissmässig etwas breiter und viel weniger bauchig. Es be- ruht dies darauf, dass beide Klappen, besonders die rechte, in der Jugend zwar schon stark gewölbt sind, spätestens bei mittlerer Grösse aber plötzlich eine weit stärkere Wölbung erhalten, so dass der Wirbel der rechten Schale im Alter bedeutend über die Schalen-Ebene überragt, in der Jugend dagegen nur wenig. In der Jugend liegt der Wirbel etwas vor der Mitte der Schale, im Alter wesentlich mehr, da die rechte Schale besonders sich im Alter unten stärker nach hinten verlängert und hier am stärksten aufbiegt, beziehentlich am stärksten über die linke Klappe über- greift. In beiden Schalen ist der kleine Wirbel nicht unbedeutend nach vorn gerichtet und hinten durch eine flache Einsenkung aus- gehöhlt, welche von dem Haupttheile der Schale durch eine stumpfe, etwas abgerundete Kante getrennt wird. Diese wird im Alter namentlich auf der rechten Schale noch rundlicher und wulstiger, tritt aber durch eine flache, vor ihr sich einstellende Einsenkung deutlicher hervor, so dass der untere Schalrand im 85* 1300 17. Myacidae. Alter weniger gekrümmt ist, als in der Jugend, sowie dass der Um- . riss im Alter abgerundet-viereckig, in der Jugend rundlich-drei- eckig erscheint. In jüngerem Alter ist die Schale glatt; erst gegen 2" vom Wirbel erscheinen hohe Anwachsrippen, welche von oben unter- höhlt sind, nach unten jedoch ziemlich gleichmässig abfallen, und schnell stärker werden, so dass schon die dritte oder vierte etwa 0,25 ”® breit wird; erst weit später nimmt ihre Breite weiter zu, bis auf etwa 0,4”"", indem sie zugleich unregelmässiger werden und sich stellenweise spalten oder wieder vereinigen. Der spitze Schlosszahn der rechten Klappe liegt mit seinem hinteren Rande unmittelbar unter dem Wirbel; der Ligament- träger der linken Klappe ist verhältnissmässig niedrig und trägt nahe seinem hinteren Ende einen recht hohen Höcker, so dass er selbst in der Regel gleichsam gespalten erscheint. Die Muskeleindrücke sind wenigstens in der linken Schale deutlich zu erkennen und liegen nahe dem Schalrande; der vordere ist oben spitz, fast dreimal so lang wie breit, und reicht fast bis an den unteren Schalrand; der hintere ist mehr rundlich und liegt noch unter dem hinteren Schlossrande auf einer Anschwellung der Schale. Von hier läuft der Manteleindruck ohne eigentliche Ein- buchtung nach dem unteren Schalrande und nahe an diesem, ihm parallel, nach vorn. Jüngere Schalen variiren einigermaassen im Verhältniss der Höhe zur Breite, zumal solche, bei welchen die stärkere Wölbung bei etwas verschiedener Grösse sich einstellt. ©. conglobata dürfte zunächst verwandt sein mit der ©. pseudo- pisum COSSMANN (Catalogue illustre I, S. 34) aus dem französischen Unter-Eocän. d. Corbula obovata v. KoENnENn. Tat. xXCI, Big. 1a, b;22,p;8a.1b, cd. Corbula obovata v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 528. ) » » Palaeontographica XVI, S. 157, Taf. XIIL, Fig. 6. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. 17. Myaeidae. 1301 Es liegen mir jetzt nur die 3 abgebildeten Exemplare vor, von welchen das zweischalige 8,6 "" hoch, 11,3 "” breit und 7,5 m» dick ist. Die linke Schale ist nur wenig schwächer gewölbt und niedriger, als die rechte. Die Wirbel ragen nur wenig, knapp 1"", über den Schlossrand hervor, sind aber recht stark nach vorn ge- richtet und liegen dicht hinter dem vordersten Viertel der Schale. Die Schale ist in der Mitte etwas flacher gewölbt, als vorn und auch hinten; vom Wirbel verläuft schräg nach hinten eine stumpfe, nicht abgerundete Kante, welche ein concaves, in der rechten Schale bis zu 2””, in der linken nur etwa 1,5 "" breites, hinteres Feld begrenzt; dasselbe ist in der rechten Schale oben durch eine zweite stumpfe Kante begrenzt, welche ein schmales, dicht am Schlossrande liegendes, bis zu knapp 1”” breites Schloss- kanten-Feld abgrenzt. Im Alter bildet sich in beiden Schalen eine Einsenkung vor der zuerst erwähnten Kante aus, welcher eine nur wenig abgerundete Ecke zwischen dem unteren und dem hinteren Schalrande entspricht; die Ecke wird dadurch noch deut- licher, dass vor ihr der untere Schalrand ein wenig eingebuchtet ist. Dann folgt im Alter eine etwas stärkere Wölbung der Schale und etwas stärkere Krümmung des unteren-Schalrandes bis zum vordersten Drittel, auf welchem beides zuerst recht flach wird, um dann desto kürzer zum vorderen Schlossrande überzugehen. Bei halber Grösse sind die Schalen in der Mitte ziemlich gleich- mässig gewölbt. Die rechte Klappe erhält hinten im Alter ım Bereiche der hinteren Einsenkung eine freilich nur kurze Ver- längerung. Der Schlosskantenwinkel ist hinter dem Wirbel etwas abgestumpft, beträgt aber, abgesehen hiervon, gegen 110 Grad. Das oberste Drittel der Schale trägt nur ganz flache, wenig deutliche Anwachsfalten, welche auf dem mittelsten Drittel etwas stärker und. höher werden und zum untersten Drittel in Rippen übergehen; diese sind auf der linken Schale ziemlich regelmässig, fast dachförmig, und gegen 0,5”” von einander entfernt, zu- erst etwas weniger, zuletzt etwas mehr und zugleich unregel- mässiger. In der rechten Klappe sind alle Rippen unregelmässiger, mehr runzlich, erst auf dem untersten Viertel höher, aber sehr ungleich, und spalten sich gelegentlich, 1302 17. Myacidae. Auf der unteren Hälfte des mittleren Theiles des zweischaligen Exemplares erkennt man ausserdem mit Hülfe der Loupe feine, eingeritzte Radialfurchen, welche durchschnittlich etwa 0,25 ®” von einander entfernt sind, sich aber unregelmässig durch Ein- schiebung vermehren; auf den beiden einzelnen Klappen sind nur undeutliche Spuren einer solchen Radial-Sculptur zu erkennen. Der Schlösszahn der rechten Klappe ist ziemlich stumpf, der Ligamentträger der linken verhältnissmässig niedrig, freilich viel- leicht in Folge von Abreibung. Das Innere ist grossentheils von Gestein erfüllt, welches sich nicht vollständig entfernen lässt, so dass nur die Muskeleindrücke der linken Klappe sichtbar sind, welche nahe dem Rande auf Verdickungen der Schale liegen und gegen das Innere durch recht scharfe Kanten begrenzt werden; der hintere ist oval und etwa 2”® Jang und 1,5 ”” breit, der vordere etwas kleiner und mehr halbkreisförmig. 4. Corbula Henckeli Nysr. Tat, XCT Biel 1a) bs 2anbr ec; 3a, bi, Fa, bee Hanbrrchae ap Corbula Henckeliusiana Nysr. Coqu. foss. Belgique S. 62, Taf. II, Fig. 3. » » » (Pusuıeer, Palaeontographica I, S. 57). » » » (v. Korxen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1866, S. 290.) » (SAnDBERGER, Mainzer Becken S. 287, Taf. XXI, Fig. 13.) » > > (Desuayes, Anim. sans Vert. de Paris I, S. 230, Taf. XIV, Fig. 7— 11.) > paradoxa Puuuıprı, Palaeontographica I, S. 45, Taf. VII, Fig. 4. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Löderburg, Unse- burg, Westeregeln, Osterweddingen, Brandhorst bei Bünde; Lethen, Vliermael ete.; Jekaterinoslaw ( Sokolow). Mittel-Oligocän: Mainzer und Pariser Becken, Belgien. Von Löderburg, Unseburg und Bünde habe ich nur je eine rechte Klappe, von Lattorf 4 rechte, zum Theil beschädigte, von Westeregeln 12 solche in allen Grössen und 2 linke, und von Österweddingen je eine rechte und linke etwas abgeriebene Schale. Die Schalen variiren in ihren Verhältnissen und der Umbie- 17. Myacidae. 1303 gung des Wirbels sehr beträchtlich; so haben 2 rechte Schalen von Westeregeln 23,5 resp. 22” Breite, 18 resp. 15 = Höhe und je etwa 8,5”” grösste Dicke. Der Wirbel ragt um etwa 3,5 bis 4,5 %® über den Schlossrand hervor und liegt bald dicht hinter dem vorderen Drittel, bald nahe: vor der Mitte der Schale, welche in der Jugend, bis zu einer Breite von etwa 10”® und einer Höhe von 6,5 "®, recht regelmässig an Grösse zunimmt und einige Aehnlichkeit mit ©. cuspidata Sow. hat, von dieser sich aber durch stärker gekrümmten unteren Schalrand und etwas weniger nach vorn liegenden Wirbel unterscheidet. Von da an bekommt die rechte Schale eine kurze, weit stärkere Wölbung, mitunter eine förmliche Knickung, und zugleich eine unregel- mässige Verlängerung des hinteren Schalrandes, welcher sich wulstig verdickt, so dass der hinterste Theil der Schale als dicker Wulst hervortritt und durch eine flache Einsenkung gegen den Haupttheil der Schale begrenzt wird. Dieser ist erst vorn stark gewölbt, auf dem breiten Mitteltheil gewöhnlich nur flach, doch stellt sich dort im Alter nicht selten eine unregelmässige Auf- bauchung ein, welche dann eine etwas stärkere Biegung des unteren Schalrandes bedingt. Bis zu etwa 6" Höhe trägt die Schale recht regelmässige Anwachsrippen, welche von Mitte zu Mitte etwa 0,25 bis 0,3 "m von einander entfernt sind; später werden sie etwas breiter, un- regelmässiger, vorn flacher, nach hinten zu höher, und gehen end- lich in breite, unregelmässige Anwachsfalten über. Innen ist die Verlängerung der Schale nach hinten um 4 "® sehr deutlich gegen die eigentliche innere Schale abgesetzt und wird durch eine erhabene, etwas abgerundete Kante in 2 ziem- lich gleiche, parallele Gruben getheilt; abgesehen von diesen ist die innere Schale annähernd gleichseitig, wenn auch vorn mehr abgerundet, als hinten. Reichlich ein Drittel ihrer Breite erreicht die vorn abgerundete Mantelbucht. Der hintere Muskeleindruck ist über 3”= Jang, aber nur etwa 1”” breit, und beginnt dicht unter der Ligamentgrube. Der vordere Muskeleindruck ist rund- lich, hat reichlich 3"= Durchmesser, und liegt nahe dem vorderen Rande der Schale. Der dreieckige Schlosszahn ist sehr kräftig. 1304 17. Myacidae. Die vorliegenden linken Schalen sind sämmtlich etwas abgerieben oder angewittert; sie sind hinten mehr zugespitzt, aber etwa eben so lang, wie vorn, dabei mässig gewölbt, und scheinen eine ähn- ’ liche Seuilpiur wie die rechten Klappen besessen zu haben. Der Ligamentträger ist verhältnissmässig schmal und kurz, vom Wirbel an nur ca. 2”® Jang und unten 1” breit. Vincent (Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXI, S. 15) führt ©. Henckeliusi als Synonym von (. jicus SOL. auf; bei dieser ist aber der Haupttheil der Schale weit schmaler und bauchiger, als bei der unter-oligocänen Art. Den Namen jener muss ich aber in ©. Henckeli umändern, da Henckelius zweifelsohne schon eine lateinische Endigung bekommen hat, und es mehr als überflüssig ist, noch einmal dasselbe us daran zu hängen. f 5. Corbula euspidata SOwERBY. Tal x6T, Hier, 7a,b,c; 8a, bie; Yarb,cH 102, Ihre: Corbula cuspidata Sow., Min. Conch. Taf. 362, Fig. 4—6. » » » (v. Korsen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, 8. 100.) Vorkommen. Öber-Eocän: Barton. Unter-Oligocän: Westeregeln, Osterweddingen, Brandhorst bei Bünde; Brockenhurst, Colwell-bay etc. Von Westeregeln habe ich 15 meist etwas beschädigte ein- zelne Schalen, von Bünde 2, und von Österweddingen den Stein- kern eines zweiklappigen Exemplars, welcher hierher gehören könnte. Die grössten rechten Schalen sind sämmtlich beschädigt; die abgebildete ist 4,6 "® hoch, 7,3%” breit und 1,7”= dick gewölbt, ist aber auch am unteren und vorderen Rande beschädigt. Die linken Schalen sind bis zu 5,2” hoch, 8 "= breit und knapp 2 == dick. Der Wirbel liegt hinter dem vordersten Drittel der Schale, ragt wenig hervor und ist nur mässig vorwärts gerichtet. Der Schlosskantenwinkel beträgt in der rechten Klappe mindestens 130 Grad, in der linken erheblich mehr. Der hintere Schloss- rand ist ziemlich gerade auf fast 4 "” Länge bis zu einer stumpfen, mehr oder minder abgerundeten Ecke von ca. 140 Grad, unter 17. Myacidae. 1305 welcher der ebenfalls ziemlich gerade, gegen 2 "® lange hintere Schalrand folgt; dieser bildet mit dem hintersten Ende des unteren eine öfters nur sehr wenig oder nicht abgerundete Ecke von ca. 85 Grad, oder, in der rechten Klappe, auch fast 90 Grad. Von dieser Ecke verläuft nach dem Wirbel eine stumpfe, aber nicht abgerundete Kante, durch welche ein hinteres Feld begrenzt wird. Dieses ıst am -hinteren Rande ziemlich eben, mehr nach dem Wir- bel zu aber sehr deutlich eingesenkt, und wird oben durch eine zweite, weit stumpfere, in der rechten Klappe etwas abgerundete Kante begrenzt, über welcher bis zum Schlossrande noch ein schma- les, in der linken Klappe flach eingesenktes, in der rechten flach gewölbtes Feld folgt. Der untere Schalrand ist auf seinem hintersten Drittel oder selbst noch länger ziemlich gerade, oder doch nur flach gekrümmt, nach vorn etwas deutlicher, und biegt sich endlich recht gleichmässig zum vorderen Schlossrande um, welcher bıs in die Nähe des Wirbels noch flach gekrümmt ist. Die Schale ist im Alter verhältniss- mässig stark gewölbt und bekommt zuletzt eine schärfere Umbiegung, eine förmliche Knickung, welche allerdings nur an einzelnen Schalen noch theilweise erhalten ist. Die Sculptur besteht aus etwas un- regelmässigen Anwachsrippen, welche sich gelegentlich theilen oder vereinigen, auch schiebt sich mitunter eine Rippe ein; sie sind von oben scharf begrenzt, fallen nach unten allmählich ab, und sind auf dem unteren Drittel der Schale bis zu 0,3 ”® breit, darüber etwa 0,2 bis 0,25 =, und nahe dem Wirbel noch feiner, aber meistens ganz abgerieben. Das Schloss ist ziemlich schwach; der Zahn der rechten Klappe ragt nur etwa zur Hälfte über den Schlossrand hervor, und der dünne Ligamentträger der linken erhebt sich nur wenig über deren Schlossrand, tritt aber dadurch deutlicher hervor, dass vor ihm der Schlossrand durch die Zahngrube unterbrochen ist. Der vordere Muskeleindruck ist nierenförmig und zieht sich recht tief hinab; der hintere ist rundlich und liegt noch unter dem hinteren Ende des Schlossrandes.. Von dem hinteren Muskelein- druck läuft der Manteleindruck fast senkrecht nach unten bis zu etwa 0,7 == vom unteren Schalrande und dann, schwach gegen 1306 17. Myacidae. diesen divergirend, nach vorn, so dass er sich von ihm etwas über 1 ®m entfernt. Die Schalen von Wolmirsleben sind ein wenig stärker ge- wölbt, haben etwas deutlichere Ecken auf der hinteren Seite und sind etwas ungleichseitiger, als die meisten Schalen von Brocken- hurst, White-Oliff-bay etc., stimmen aber doch mit anderen in diesen Punkten leidlich überein und haben eine ganz ähnliche Sculptur; diese ist freilich bei den meisten englischen Exemplaren mehr oder minder stark abgerieben. 6. Corbula subaequivalvis SANDBERGER. TArERCL Kiel a, bie: 12a pe. Corbula subaeguivalvis SANDBERGER. (Borrreer, Palaeontographica XIX, $. 41. Taf. VII b, Fig. 16.) subarata (non SANDBERGER) Speyer, Palaeontographica IX, S. 297. Paar) cuspidata (non Sow.) pars v. Kornen, Mittel-Oligocän $. 117. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Brand- horst bei Bünde. Mittel-Oligocän: Waldböckelheim; Söllingen. Von Lattorf habe ich gegen 20 einzelne Schalen, von Bünde 3 und von Üalbe eine. Die grössten rechten Schalen von Lattorf sind gegen 9 m breit, 5,7=m hoch und reichlich 2” dick gewölbt; der Wirbel liegt noch auf dem vordersten Drittel der Schale, auf der linken Klappe dicht hinter dem vordersten Viertel, und ist recht stark vorwärts gerichtet, springt aber nur wenig vor. Der Schloss- kantenwinkel beträgt gegen 120 Grad; der hintere Schlossrand convergirt nach hinten ein wenig mit dem unteren Schalrande, biegt sich hinten aber allmählich herab, in der rechten Klappe wesentlich schneller, als in der linken, und geht so allmählich in den hinteren Schalrand über, welcher den unteren in einer Ecke von nicht ganz 90 Grad trifft. Dieser ist auf dem hintersten Drittel deutlich gekrümmt, verläuft vor diesem aber ziemlich gerade bis zum vordersten Viertel oder Fünftel der Schale und biegt sich auf diesem ziemlich kurz, aber gleichmässig, zum vorderen Schal- 17. Myacidae. 1307 rande um. Aussen ist die linke und auch die rechte Schale ziem- lich flach und unregelmässig gewölbt, abgesehen natürlich von ihrem vordersten Theile; im Alter bekommt sie gewöhnlich mit einem Knick eine stärkere Wölbung. Vom Wirbel verläuft nach der hinteren Ecke eine stumpfwinklige, nicht abgerundete Kante, über welcher eine sehr deutliche, erst im Alter sich verflachende Einsenkung folgt; diese ist durch eine stumpfe Kante und ein schmales, ebenes Band vom Schlossrande getrennt. Die Schale ist bedeckt von flachen, rundlichen, durch ganz schmale Furchen getrennten Anwachsstreifen, welche bis zu 0,2 ma breit sind, stellenweise aber auch erheblich schmaler; gelegentlich theilen oder vereinigen sich die Streifen auch. Am feinsten sind sie wohl zuweilen gerade über der Stelle, wo die Schale die stärkere Wölbung annimmt, durchschnittlich etwa 1 "= über dem unteren Rande. Der ziemlich starke Zahn der rechten Klappe liegt etwas hinter dem Wirbel und ist reichlich halb so breit, wie die hinter ihm folgende Ligamentgrube; scharf begrenzt ist die Furche in dem vorderen und hinteren Schlossrande, in welche sich der Schloss- rand der linken Klappe legt. Diese ist selbstverständlich stets etwas niedriger, als die rechte, und hat einen etwas weniger her- vorragenden Wirbel. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig, gegen 1,9" lang, vom Wirbel etwas weiter entfernt, als vom hinteren Ende der Schale; der vordere Muskeleindruck ist rund- lich-dreieckig und liegt kaum 1" vom unteren Schalrande. Ich hatte früher (Mittel-Oligocän S. 118) unentschieden ge- lassen, ob nicht eine neue Art für die Vorkommnisse von Lattorf, Calbe a/S., Söllingen und Waldböckelheim aufzustellen wäre. BOETTGER hat dafür dann den »Manuscript-Namen« SANDBERGER’S angenommen. Von Cordula cuspidata Sow., die mir in guten Exemplaren von Brockenhurst, Colwell-bay und White-Oliff-bay aus dem englischen Unter-Oligocän vorliegt, unterscheidet sich unsere Art sehr merklich dadurch, dass der Wirbel erheblich weiter nach vorn liegt, von der mittel-oligocänen echten Ü. subaequivalvis SANDBERGER des Mainzer Beckens hauptsächlich nur dadurch, dass das hintere Feld über der Kante weniger tief eingesenkt ist, doch 1308 17. Myacidae: ist dies an meinen Exemplaren von Waldböckelheim und Söllingen deutlicher ausgebildet, als auf den Abbildungen von BoOETTGER, und ich möchte nur darauf hin die unter-oligocänen Stücke nicht als besondere Art unterscheiden. Die ober-oligocäne Art habe ich inzwischen C. rugulosa benannt. Gattung: Sphenia Turron. Eine beschädigte Schale von Unseburg aus der Verwandt- schaft der S. cuneiformis DESH. zerfiel gänzlich bei dem Versuch, das Schloss vom Gestein zu befreien, als dieses angefeuchtet wurde, ehe die Beschreibung und Abbildung angefertigt werden konnte. Die Gattung ist im Unter-Oligocän aber auch wohl noch durch andere Arten vertreten, welche bei ihrer grossen Zerbrechlichkeit sich nicht erhalten liessen. Gattung: Neaera GRAY. CossMmAnNn (Catalogue ill. de Paris II, S. 203) nimmt nach dem Vorgange von FISCHER (Manuel de Conchyliologie S. 1155) für die Gattung Neaera GRAY (non ROBINEAU-DEVoIDY) den Namen Cuspidaria NARDO an. Von den 5 Arten des Unter-Oligocäns gehören die beiden ersten zu einer von der Kreide bis zur Jetztzeit verbreiteten Formenreihe, welche im Mittel- und Ober-Oligocän durch N. clava BEYRIicH vertreten ist. N. trilineata v. KOENEN ist durch die Sculptur wohl zunächst verwandt mit der eocänen N. dispar DESH. var. Bouryi CossMAnN (Catalogue ill. I, S. 39, Taf. II, Fig. 20, 21). Leider kenne ich bei den meisten unserer Arten das Schloss nicht, so dass es unentschieden bleiben muss, welchen der von FISCHER angeführten Sectionen sie zuzurechnen sein würden. l. Neaera n. sp.? Taf. CXII, Fig. 13a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen. Es liegt nur der abgebildete Steinkern eines zweischaligen Exemplars vor, dessen hinterer Flügel beschädigt ist, Myaeidae. 1309 Der Steinkern ist 12,5 "® hoch, 10,7 ®® dick und gegen 18 mn lang gewesen. Die Schale ist vorn weitaus am stärksten gewölbt, vorn ziemlich gleichmässig abgerundet und unten bedeutend ver- längert; der untere Schalrand ist bis zum Anfange des fehlenden hinteren Flügels nur flach gekrümmt. Auf der unteren Hälfte der Schale werden gegen 1" breite, flache Anwachsfalten sichtbar, welche ganz vorn und auch nach hinten sich verflachen. Von einer Radial-Sculptur ist keine Spur zu erkennen. Durch die ganze Gestalt weicht das Stück weit von N. injlexa und den übrigen oligocänen Arten ab und nähert sich eher eocänen Formen, wie N. Boursaultiensis, ohne jedoch genügend mit ihnen übereinzustimmen, so dass es wohl einer noch unbenannten Art angehört. Ich vermeide aber, derselben einen Namen beizulegen, da das Stück zu ungenügend erhalten ist. 2. Neaera inflexa v. KoENEn. Taf. XCIL, Fig. 12a, b. Neaera clava Beyrıcn? (v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 118.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Helmstädt. Ich habe von Lattorf und Helmstädt je eine ein wenig be- schädigte und verdrückte rechte Klappe; die von Lattorf ist 7,8 m hoch, 12,7 ®® breit und gegen 3"® dick, während die von Helm- städt fast 10 ”® hoch und mindestens 16 ”® breit war. Der Wir- bel tritt wenig hervor, ist vom hinteren Ende der Schale fast eben so weit entfernt, wie vom vorderen, und erscheint sehr deutlich rückwärts gerichtet, da hinter ihm eine nicht unbedeutende Ein- senkung der Schale und Einbuchtung des Schlossrandes liegt. Der vordere Schlossrand ist etwas schwächer gekrümmt, als der hintere eingebuchtet; abgesehen hiervon bilden beide am Wirbel einen Winkel von nahezu 140 Grad. Der vordere geht unmerk- lich in den vorderen Schalrand über, und dieser biegt sich zuerst ziemlich schnell, dann langsamer zum unteren Schalrande um, welcher auf seinem hintersten Drittel eine flache Einbuchtung be- sitzt, hier dem hinteren Schloss- und Schalrande ziemlich parallel verläuft, und sich hinten kurz zum hinteren Schlossrande aufbiegt. Die Wölbung der Schale ist vorn weitaus am stärksten, ver- 1310 17. Myacidae. flacht sich nach hinten allmählich, und geht hinter der Mitte in die erwähnte Einsenkung über, welche übrigens zunächst dem Wirbel weit deutlicher ist, als weiter nach unten. Die Schale ist bedeckt von zahlreichen, etwas unregelmässigen, mässig hohen Anwachsstreifen, welche nahe dem unteren Rande durchschnittlich gegen 0,15 ”” breit sind, sich aber öfters spalten oder zu je zweien vereinigen, und am hinteren Ende der Schale etwas stärker hervortreten. Auf der grossen Schale von Helmstädt sind sie im Alter wesentlich feiner und zahlreicher. Schlosszähne sind nicht vorhanden; der hintere Schlossrand und die Ligamentgrube sind stark beschädigt. Die Eindrücke der Muskeln und des Mantels lassen sich nicht wohl frei legen. Ich hatte die Schale von Lattorf früher 1. c. als fraglich bei Neaera clava BEYR. angeführt, muss sie aber jetzt, wo mir noch eine genügend mit ihr übereinstimmende Schale von Helmstädt vorliegt, von N. clava trennen, da sie von dieser Art in der Ge- stalt und der weit flacheren Einsenkung auf dem hinteren Theile der Schale doch sehr erheblich abweichen und sich hierdurch noch eher an N. Raincourti CossMmanN (Uatalogue ill. de Paris I, S. 40, Taf. II, Fig. 24, 25) anschliessen. Es ist mir übrigens zweifelhaft, ob die einzige mangelhaft er- haltene Klappe aus dem Mittel-Oligocän von Söllingen bei N. clava BEYR. belassen werden kann, da sie in Gestalt und Sculp- tur doch mancherlei Unterschiede von dieser aufweist. d. Neaera bisculpta v. KoENENn. Taf. XCII, Fig. 15a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Westeregeln. Es liegt ausser einer sehr beschädigten rechten Schale von Westeregeln nur das abgebildete Exemplar von Unseburg vor, bei welchem die Schale hinten etwas beschädigt ist; dasselbe ist 4,3 "” hoch, 4,9 "m breit und 3,45 "” diek. Die Wirbel sind bauchig und ein wenig rückwärts gerichtet. Der gerade hintere Schloss- rand ist reichlich 2”® lang und war wohl ziemlich gerade abge- stutzt. Der hintere Flügel ist somit sehr kurz, aber doch durch 17. Myaeidae. 1311 eine breite Einsenkung der Schale begrenzt. Diese ist auf ihrer vorderen Hälfte am stärksten gewölbt und mehr nach unten ver- längert, so dass sie etwas schief-eiförmig ist. Sie trägt regelmässige, flache, durch ganz schmale Furchen getrennte Anwachsstreifen, welche reichlich 0,1%” breit sind, und von welchen die je dritte oder vierte auf der vorderen Hälfte der Schale etwas höher ist und wie eine erhabene Rippe aussieht, besonders auf der oberen Hälfte, während nach dem unteren Rande zu die Rippen immer weiter vor der Mitte der Schale anfangen. Auf der hinteren Hälfte der Schale finden sich ferner 7 dünne, fadenförmige Radialrippen, von welchen die hinterste die stärkste ist und am Anfange des Flügels liest, die vorderste dagegen die schwächste ist, nach unten ziemlich undeutlich wird, und auf der Mitte der Schale verläuft; sie ist von der folgenden etwas weiter entfernt, als diese von der dritten, während die Abstände der Rippen von einander ziemlich gleich sind, bis auf den der hintersten, welcher etwa um die Hälfte grösser ist. Die Schale von Westeregeln unterscheidet sich von dem Stück von Unseburg in etwas dadurch, dass die Radialrippen, von wel- chen nur die 5 vordersten theilweise erhalten sind, fast gleich weit von einander entfernt sind, und dass sich zwischen ihnen auf dem untersten Drittel der Schale feinere Rippen einschieben, sowie, dass eine solche auch noch vor der vordersten primären Rippe auftritt. 4. Neaera undosa v. KoEneEn. Taf. XCII, Fig. 14a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liest nur die abgebildete, etwas verdrückte linke Klappe vor, welche bei reichlich 17 ®® Länge etwa 9,7”" Höhe und 4,5" Dicke der Wölbung gehabt hat. Der gerade hintere Schlossrand ist fast 10”” lang und gegen den Wirbel etwas eingesenkt; er bildet mit dem vorderen Schlossrande einen Winkel von ca. 150 Grad und biegt sich hinten kurz um zum hinteren Theile des unteren Schalrandes, welcher auf etwa 4"" Länge mit ca. 40 Grad gegen 1312 17. Myacidae. den hinteren Schlossrand divergirt und sich dann etwas mehr nach unten biegt, um in flacher, auf der vorderen Hälfte der Schale etwas stärkerer Krümmung nach vorn zu verlaufen und dann in kurzem Bogen in den vorderen Schlossrand überzugehen, welcher auf ca. 6m vom Wirbel nur ganz schwach gekrümmt ist. Die Schale ist ziemlich gleichmässig gewölbt, abgesehen von der stärkeren Wölbung an ihrem vorderen Ende und von der breiten Einsenkung, welche den hinteren Flügel begrenzt. Die sehr zierliche Sculptur besteht aus rundlichen, durch schmale Furchen getrennten Anwachsstreifen, welche sich öfters auskeilen oder durch Einschiebung anderer vermehren und daher etwas wellig verlaufen; sie sind auf der Mitte der Schale etwa 0,12 bis 0,15 ”® breit und laufen über ziemlich regelmässige, flache, abgerundete Radialrippen hinweg, welche am unteren Rande etwa 0,3 ®® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, auf dem Flügel aber nur etwa 0,5 ””, Der Schlossrand ist beschädigt, lässt aber einen kleinen, nie- drigen Schlosszahn erkennen; von einem Seitenzahn ist nichts zu sehen.. Die Ligamentgrube ist von Gestein verdeckt, welches sich nicht entfernen lässt: Im Innern läuft vom Wirbel eine stumpfe, ganz abgerundete Kante schräg nach hinten, welche vielleicht den hinteren Muskeleindruck begrenzt hat; dieser lässt sich nicht deut- lich erkennen, eben so wenig, wie der vordere. 5. Neaera trilineata v. KoENENn. Taf. XCII, Fig. 8a, b, ce. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Das einzige, zweischalige Exemplar, welches etwas beschädigt ist, hat 2,1” Höhe, 3,5% Breite und 1,5 ”® Dicke. Der gerade, hintere Schlossrand ist wenig über 1"” lang; die Wirbel ragen nur mässig hervor und sind ein wenig rückwärts gerichtet, wäh- rend die ganze Schale unten stark nach vorn verlängert ist, so dass die stärkste Biegung des Schalrandes unterhalb des flach ge- bogenen vorderen Schlossrandes liegt, und der untere Schalrand | 17. Myacidae. 1313 bis zum Anfange des deutlich abgesetzten, hinteren Flügels wesent- lich schwächer und ziemlich gleichmässig gekrümmt ist. Die stärkste Wölbung liest auf der vorderen Hälfte der Schale, und der Flügel ist durch eine schmale Einsenkung recht scharf begrenzt. Die Schale trägt sehr regelmässige, erhabene Anwachs- rippen, welche durch etwas schmalere Furchen von einander ge- trennt werden und von Mitte zu Mitte auf der unteren Hälfte der Schale etwa 0,12”” von einander entfernt sind. Ausserdem führt sie zwischen ihrer Mitte und der den Flügel begrenzenden Ein- senkung drei fadenförmige Radialstreifen, von welchen der mittlere von dem vorderen um die Hälfte weiter entfernt ist, als von dem hinteren, und über diese Radialstreifen laufen die Anwachsrippen gleichmässig hinweg, während sie auf dem hinteren Flügel ziem- lich schwach werden. Vielleicht gehört hierher, was VIncEnT (Mem. Soc. R. Mala- col. de Belgique XXI, S. 16) als Neaera Kochi PuiLippr anführt; das Bruchstück aus dem Ober-Öligocän von Lüthorst, welches Pnıuıppr abgebildet hat, soll beinahe gleichseitig sein, würde sich also schon durch die Gestalt wesentlich von der unter-oligocänen Art unterscheiden. Dies ist auch bei der von SPEYER (Bivalven d. Casseler Tertiär-Bildungen Taf. III, Fig. 6) abgebildeten Schale der Fall, bei welcher auch die 3 Rippen weit mehr nach vorn liegen, als bei N. trilineata. Gattung: Spheniopsis SANDBERGER. Spheniopsis eurvata v. KoENEN. RO XCHPORN 9a, 6; 1Va, bed; INa, bre: Spheniopsis scalaris (non Sanpe.) v. Koxnen, Mittel-Oligoeän $. 119. Vorkommen. Unter-Oligocän : Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg. Von Calbe, Unseburg und Atzendorf habe ich je eine be- schädigte linke Klappe, von Unseburg ausserdem noch zwei zu- sammengehörige kleinere Schalen. Die Schale von Unseburg, die grösste von allen, ist 2,1 %= hoch, 0,6 "= dick gewölbt und reich- Abh. X, 6. 86 1314 17. Myaeidae. lich 3"® breit gewesen, während kleinere Schalen verhältniss- mässig höher sind. Die Schlossränder bilden an dem kleinen, hinten abgeflachten Wirbel einen Winkel von zunächst nur etwa 100 Grad, aber von ca. 120 Grad, wenn die Sehne oder der Durchschnitt des ziemlich tief eingebuchteten hinteren Schlossrandes für den einen Schenkel des Winkels gewählt wird. Der hintere Schloss- rand ist bei der Schale von Calbe etwas über 2” lang gewesen. Der vordere Schlossrand biegt sich an seinem Ende erst langsam, dann ziemlich kurz zum unteren Schalrande um, welcher auf seiner vorderen Hälfte mässig gekrümmt und dem hinteren Schlossrande annähernd parallel ist, auf seiner hinteren Hälfte sich aber kürzer zu einer flachen Einbuchtung umbiegt, durch welche der hintere Flügel begrenzt wird. Vom Wirbel laufen nach dem oberen und unteren Ende des hinteren Flügels 2 dünne, recht scharfe Rippen, welche etwa um die Hälfte weiter von einander entfernt sind, als die obere vom Schlossrande. Zwischen diesem und den 2 Rippen liegen 2 sehr deutliche Einsenkungen der Schale, welche sich erst nahe dem hinteren Ende des Flügels verflachen. Vor dem Wirbel liegt ein verhältnissmässig breites , glattes, deutlich eingesenktes Feld, welches durch eine stumpfe, etwas abgerundete Kante von aussen begrenzt wird und bis an das Ende des vorderen Schlossrandes reicht. Die Schale ist auf ihrer vorderen Hälfte am stärksten gewölbt und hat in der Mitte ihrer hinteren Hälfte eine breite Einsenkung, durch welche der hintere Flügel begrenzt wird; aussen trägt sie hohe, scharfe Anwachsrippen, welche nach oben ganz steil ab- fallen oder selbst unterhöhlt sind, nach vorn und besonders nach hinten wesentlich schwächer werden, und an der untersten Radial- rippe am Flügel ganz verschwinden. In der halben Höhe der Schale sind sie etwa 0,25 "® von Mitte zu Mitte von einander entfernt, näher dem Wirbel und auch am unteren Rande etwas weniger. Der vordere Muskeleindruck ist rundlich und liegt dicht unter dem vorderen Ende des vorderen Schlossrandes; der hintere liegt 17. Myacidae. 1315 dicht am hinteren Schlossrande, vom Wirbel etwas weiter ent- fernt, als vom Ende des Flügels. Die Mantelbucht ist nicht mit voller Sicherheit zu erkennen, reicht aber jedenfalls nicht bis zur Mitte der Schale, und ist wohl vorn sehr breit abgerundet. Die rechte Klappe trägt vorn einen starken Zahn, welcher bis an den Wirbel reicht, nach unten-vorn sich weiter vom Schloss- rande entfernt. Hinten führt sie einen hohen, dünnen Seitenzahn, welcher durch eine tiefe Rinne vom Schlossrande getrennt ist, aber nach dem Wirbel zu niedriger wird und verschwindet. Zwischen diesem und dem Schlosszahn liegt, stark vertieft, die Ligament- grube; eine Zahngrube trägt auch der vordere Schlossrand. Die linke Klappe hat scharfe, erhabene Schlossränder, besonders vorn, welche als Seitenzähne angesehen werden können und in die Gruben der rechten Klappe eingreifen. Durch mehr ungleichseitige Gestalt, stärkere Einbuchtung des hinteren Schlossrandes und durch die Form der Schlosszähne unterscheidet sich S. curvata von der S. scalarıs, von welcher mir gute Exemplare von Waldböckelheim vorliegen, und auch von der S. Grotriani SPEYER von Söllingen, welche zudem gedrängtere Rippen besitzt. Dieser gleicht in letzterem Punkte meine einzige Schale aus dem Ober-Öligocän vom Doberg bei Bünde, doch ist diese weit flacher gewölbt, so dass ich sie abtrennen muss und S. plana nennen möchte. Vielleicht gehört hierher auch die Form aus dem Casseler Becken, welche SPEYER (Bivalven der Casseler Tertiär-Bildungen Taf. III, Fig. 8) als S. scalaris bezeichnet hatte, sowie die von LIENENKLAUS (Öber-Oligocän-Fauna des Doberges, VIII. Jahresbericht d. naturwiss. Vereins zu Osnabrück S. 57) als S. scalaris angeführte Form. Die früher l. c. von mir erwähnte rechte Klappe von Orefeld hat einen deutlich eingebuchteten hin- teren Schlossrand, ist ebenso flach gewölbt, hat aber weit weniger Rippen, welche z. Th. über 0,3%® von Mitte zu Mitte von ein- ander entfernt sind, und mag als S. depressa unterschieden werden. Vermuthlich ist damit identisch das von SPEYER (Bivalven des Casseler Tertiär- Beckens Taf. III, Fig. 9) abgebildete Exemplar, das er mit zu S. scalaris gestellt hatte. 86* 1316 17. Myaecidae. Gattung: Panopaea MENARD. Panopaea Woodwardi v. KOENEN. Taf. XCIIL, Fig. 4a, b. genen corrugata Paruerr (non Sow.), Palaeontogr. I, S. 57, Taf. Xa, Fig. 13. > > (v. Korsen, Mittel-Oligoeän S. 120.) ? (v. Koernen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, S. 101.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Wolmirsleben, Osterwed- dingen. Von Österweddingen habe ich 5, von Wolmirsleben 8 Stein- kerne meist zweiklappiger Exemplare, welche fast sämmtlich mehr oder weniger beschädigt sind und nur ausnahmsweise noch Reste der Schale tragen. Das grösste Stück ist 27 "= hoch, 20 "= dick und über 50" lang gewesen, das abgebildete ist 23 @= hoch, 17,5 "= dick und ca. 45"" lang. Der Wirbel liegt unmittelbar hinter dem vordersten Drittel der Schale, ragt nur mässig hervor, und ist wohl eher rückwärts, als nach vorn gerichtet. Die grösste Dicke der Schale liegt vor ihrer Mitte, die stärkste Wölbung auf ihrem vordersten Drittel. Der untere Schalrand ist in der Mitte nur wenig gekrümmt und biegt sich vorn schneller in die Höhe, als hinten, und hier ist die Biegung in der Mitte der Höhe am stärksten, während sie vorn oberhalb der Mitte am stärksten ist. Die Schale ist bedeckt von flachen Anwachsfalten, welche in der Jugend leidlich regelmässig und ca. 0,6”® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, im Alter aber unregelmässiger und bis zu 2”® von einander entfernt sind. Ausserdem erkennt man mit Hülfe der Loupe kleine, in radialen Reihen angeordnete Körnchen, welche durchschnittlich etwa eben so breit wie ihre Zwischen- räume und gegen 0,1”® von Mitte zu Mitte von einander ent- fernt sind. Die Ligamentträger sind 4 ”® Jang und ziemlich stark. Die Schlosszähne sind an dem abgebildeten Exemplare wenigstens von aussen zu sehen; sie sind sehr spitz, an ihrer Basis ziemlich dick. An einzelnen Exemplaren ist der Manteleindruck deutlich zu erkennen; die Mantelbucht reicht etwa bis zum vorderen Drittel, 17, Myacidae. 1317 etwas weiter nach vorn, als PrıLippr’s Abbildung dies zeigt, und ist vorn auch breiter abgerundet. Von der mittel- und ober-oligocänen P. Heberti BosquEr unterscheidet sich unsere Art dadurch, dass sie stärker gewölbt ist, dass der Wirbel weniger hervorragt, und dass die Mitte des- selben und der ganzen Schale weniger abgeplattet ist, auch liegt der Wirbel etwas weiter nach vorn, und die Körnelung der Schale ist stärker; obschon einzelne Schalen vom Doberg bei Bünde stellenweise recht starke Körnchen zeigen, sind diese doch nicht so deutlich in radialen Reihen angeordnet. Von den eocänen Arten sind die von DESHAYES abgebildeten in der Gestalt und Wölbung sehr verschieden von der unter-oligocänen, und dasselbe ist anscheinend der Fall mit den englischen eocänen Formen, welche NEwToN (Systematic List of the English Oligo- cene and Eocene Mollusca S. 80) sämmtlich ein und derselben Art zurechnete, und von welchen ich jetzt nur die des Barton- Thons vergleichen kann; die oligocäne Form von Brockenhurst, welche ich früher mit weniger gut erhaltenen Stücken von Wol- mirsleben verglichen hatte, liegt mir jetzt nicht vor, so dass ich es unentschieden lassen muss, ob sie mit der norddeutschen Form übereinstimmt. Gattung: Saxicava BELLEVUE. Saxicava ? complanata v. KoENEN. ar DXENV: Fig. 2a, b, c. Sazxicava ? complanata v. Kornen, Mittel-Oligoeän S. 121, Taf. VII, Fig. 9. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. ? Mittel-Oligoeän: Stettiner Sand. Die einzige vorliegende rechte Klappe von Lattorf ist 5,75 "= hoch, 9,2 ®® breit und etwa 1,6 ”” dick gewölbt. Die Schale ist hinten wesentlich höher, als vorn, wenn schon ein Theil des unteren Schalrandes beschädigt ist; der hintere Schlossrand ist fast gerade, gegen 4"" lang, und durch eine stumpfe Ecke von 130 Grad vom hinteren Schalrande getrennt, welcher auf etwa 1318 17. Myacidae. 2,5"” Länge ziemlich gerade verläuft und sich dann ziemlich oleichmässig zum unteren Schalrande umbiegt. Dieser ist auf mindestens -5 = Länge nur schwach gekrümmt und biegt sich dann allmählich schneller auf und recht gleichmässig zum vor- deren Schlossrande um, welcher schon am Wirbel um etwa 15 Grad gegen den hinteren Schlossrand geneigt und ein wenig ge- krümmt ist. Die Schale ist in der Richtung vom Wirbel nach der Grenze zwischen dem hinteren und dem unteren Schalrande am stärksten gewölbt, wesentlich stärker, als in der Richtung von vorn nach hinten. Der Wirbel ist ziemlich klein, in der Mitte abgeflacht, etwas nach vorn gerichtet, und hinten durch eine Einsenkung schärfer begrenzt, welche sich nahe dem hinteren Rande ganz abflacht. Die rauhe Oberfläche ist bedeckt von unregelmässigen, run- zeligen Anwachsstreifen, welche nach vorn und besonders nach hinten zu breiteren Falten sich vereinigen und am vorderen und hinteren Rande sich ziemlich hoch erheben; stellenweise werden auch etwas transversal laufende Striche sichtbar, oder die An- wachsstreifen verlaufen etwas schräg gegen die Falten. Die Schlossflächen sind ziemlich stark verdickt und dicht unter dem äusseren Schlossrande etwas eingesenkt. Hinter dem Wirbel liegt ein erhabener, gegen 0,5 "” langer Ligamentträger, und vor diesem befindet sich, gerade unter dem Wirbel, eine flache Einsenkung oder Grube in der Schlossfläche. Der vordere Muskeleindruck ist ca. 1,5 ”® lang, knapp 0,5 "= breit, und läuft, etwas gegen den Schlossrand divergirend, bis zu 2" vom Wirbel; er ist stark vertieft und von unten durch eine leistenartige Anschwellung der Schale begrenzt. Der hintere Muskeleindruck ist weit flacher und weniger deutlich; er diver- girt etwas stärker gegen den hinteren Schlossrand und reicht bis etwa 3"® vom Wirbel. Der Manteleindruck ist nicht zu erkennen, zum Theil vielleicht deshalb, weil die Schale innen flache, unregelmässige Anschwellungen trägt, entsprechend den "äusseren Anwachsfalten. Die Schale hat vorn und hinten sehr stark geklaftt, 17. Myacidae. 1319 Da das seiner Zeit l. c. erwähnte Exemplar aus dem Stettiner Sandstein ungenügend erhalten war und mir jetzt nicht vorliegt, lasse ich es dahin gestellt, ob es wirklich derselben Art angehört, wie die Schale von Lattorf. Ich stelle auch jetzt noch unsere Art zu Sawicava, obwohl die ganze Gestalt und der Ligamentträger eigentlich mehr zu Panopaea passen. 18. Anatinidae. Gattung: Thracia LeEAcH. Durch ihre Grösse schliesst sich Thracia scabra v. KOENEN an die paleocäne T. Prestwichi DEesH. und an jung-tertiäre und recente Arten wie T. pubescens Purr. an, ohne in der Gestalt ihnen näher zu kommen, während T. arcuata v. KOENEN einiger- maassen der T. inflata Sow. gleicht. 1. Thracia scabra v. KoENEN. Taf. XCIII, Fig. 1a,b; 2a, b; 3a, b. Thracia scabra v. Kornen, Mittel-Oligocän 8. 123. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Mühlingen, Atzen- dorf, Unseburg, Aschersleben, Osterweddingen, ? Brandhorst bei Bünde. Von Österweddingen habe ich nur den Steinkern eines ver- drückten, zweischaligen Stückes, von Bünde eine kleine linke Schale, von Atzendorf, Unseburg, Mühlingen und Aschersleben je ein etwas verdrücktes und beschädigtes zweischaliges Exemplar, und von Lattorf 8 einzelne, zum Theil etwas verdrückte oder beschädigte Schalen, von welchen die grösste gegen 35 ””® hoch und 65 ”” breit gewesen ist, die übrigen aber nur etwa 29 "m Höhe, 45 ”® Breite und 8” Dicke der Wölbung erreichen; die beiden kleineren, Fig. 2 und 3 abgebildeten Schalen zeigen aber, wie sehr die Proportionen varliren, 18. Anatinidae. 1321 Der Wirbel liest mehrere Millimeter hinter der Mitte der Schale und erscheint sehr deutlich rückwärts gedreht, da hinter ihm eine mässig starke Einsenkung liegt, welche durch eine stumpfe, abgerundete Kante begrenzt wird. Am Wirbel bildet der Umriss der Schale einen Winkel von ca. 145 Grad, die Schlossränder einen solchen von 150 bis 160 Grad, doch liegt hinter dem Wirbel eine flache Krümmung und vor ihm eine merkliche Einbuchtung. Der hintere Schlossrand ist auf eine Länge von ca. 12 ziemlich gerade und biegt sich dann ziemlich kurz nach unten, indem er in den hinteren Schalrand übergeht, welcher in seiner Mitte nur schwach gekrümmt ist und unten sich ziemlich schnell zum unteren Schalrande umbiegt. Dieser ist auf seinen hinteren zwei Dritteln meistens nur flach gebogen, bildet meist einen Winkel von nicht ganz 90 Grad mit dem hinteren Schalrande, und divergirt nach vorn ein wenig gegen den hinteren Schloss- rand. Der vordere Schalrand ist in der Mitte ziemlich gleich- mässig gekrümmt, nimmt aber nach oben und unten allmählich eine schwächere Biegung an und geht so ohne scharfe Grenze in den vorderen Schlossrand und den unteren Schalrand über, welcher auf seinem vordersten Drittel noch mehr oder weniger stark ge- krümmt ist. Die oben erwähnte, stumpfe, abgerundete Kante verläuft vom Wirbel nach der Ecke zwischen dem unteren und hinteren Schalenrande, geht aber nach unten in eine kurze Wölbung der Schale über, welche von hier bis zur Mitte meist nur flach, weiter nach hinten aber wieder stärker gewölbt ist. Die meisten Schalen sind etwas abgerieben und lassen nur noch Spuren von Sculptur erkennen, während andere in der Jugend ziemlich scharfe Anwachsrippen tragen, welche bis zu 4=m vom Wirbel gegen 0,5 ”® von einander entfernt sind, später etwas weiter, und dann in unregelmässige, flache Falten und Ab- sätze übergehen; ausserdem trägt die Schale sehr zahlreiche, ver- hältuissmässig hohe Körnchen, welche höchstens etwa 0,2 ”” von einander entfernt sind und besonders den hinteren Theil sehr rauh machen. Der hintere Muskeleindruck ist rundlich, ca. 4 ”” breit 1322 18. Anatinidae. und 5"" hoch, und ist nur etwa 1"”” vom oberen Ende des hinteren Schalrandes entfernt; der vordere Muskeleindruck ist an- scheinend über 5"" Jang, aber knapp halb so breit, und oben eben- falls gegen 1”” vom vorderen Schalrande entfernt. Der Mantelein- druck verläuft etwa 2,5 "® vom Schalrande; die Mantelbucht ist breit und reicht nicht über das hinterste Drittel der Schale hinaus. Der Wirbel und dessen Umgebung ist an allen Schalen etwas abgerieben; der Ligamentträger ist etwa 6 ”® lang, doch ist der Vorsprung, welcher die Ligamentgrube selbst enthält, nur bei einer Schale noch erhalten. Unsere Art ist wohl vergleichbar der 7. grignonensis und T. par- vula DESH. des Pariser Beckens, unterscheidet sich aber, abgesehen von der bedeutenderen Grösse, von der ersteren durch verhältniss- mässig grössere Höhe, und von der letzteren dadurch, dass sie hinten niedriger ist, während bei T. Prestwichi DEsH. das hintere Feld weit weniger deutlich begrenzt ist. 2. Thracia arcuata v. KoENEn. Taf. XCV, Fig. 1a, b. Vorkommen. Unter-Öligocän: Mühlingen, Atzendorf?, Unseburg?. Von Mühlingen habe ich aus einem verhärteten, bräunlich- grauen Sandstein den leidlich vollständigen Steinkern einer zum Theil etwas verdrückten, zweiklappigen Thracia, welche 25 ”” hoch, über 36 ”®"® breit und 16” dick war. Der Wirbel, an welchem der Umriss der Schale einen Winkel von 130 Grad bildet, ragt verhältnissmässig stark hervor, ist nur wenig rückwärts gerichtet, und vom hinteren Ende der Schale nur wenig weiter entfernt, als von dem vorderen. Der hintere Schlossrand ist ziemlich gerade und bildet mit dem hinteren Schalrande einen Winkel von 105 Grad; der vordere Schlossrand fängt bald vor dem Wirbel an sich herabzubiegen und geht allmählich in den vorderen Schalrand über, welcher durch eine ziemlich kurze Krümmung von dem unteren Schal- rande getrennt ist. Dieser beschreibt einen ziemlich gleich- 18. Anatinidae. 1323 mässigen Bogen, welcher in der Mitte der Schale wohl etwas stärker ist, als auf den beiden Seiten; der untere Schalrand trifft den hinteren in einer stumpfen, abgerundeten Ecke, von welcher eine stumpfe Kante zum Wirbel verläuft. Dieselbe wird durch eine flache, vor ihr liegende Einsenkung deutlicher hervorgehoben, und das hinter ihr folgende Feld zeigt ebenfalls eine flache, breite Einsenkung, welche nach dem Wirbel zu immer tiefer wird und diesen von hinten scharf begrenzt. Eine etwas schwächere Ein- senkung befindet sich auch vor dem Wirbel, verliert sich aber bis zum vorderen Ende der Schale ganz, beziehungsweise geht in eine flache Wölbung über, unter welcher die stärkste Wölbung der ganzen Schale folgt; von hier bis zu der Kante und der Ein- senkung unter dem hinteren Felde ist die Schale mässig und ziemlich gleichmässig gewölbt. Auf dem Steinkern erkennt man eine Anzahl flacher An- wachsfalten von ca. 0,6 ”® Breite neben breiten, flachen, unregel- mässigen Anschwellungen. Durch ihre gedrungene Gestalt nähert sich 7. arcuata einiger- maassen der mitteloligocänen T. Nysti (v. KOENEN, Mittel-Oligocän S. 122, Taf. VII £. 4), ist aber doch breiter, der untere Schalrand ist gleichmässiger abgerundet, und das hintere Feld schärfer ab- gegrenzt. Von Atzendorf und Unseburg habe ich ein resp. drei verdrückte und beschädigte, zum Theil zweischalige, kleinere Exemplare, welche ich noch mit zu T. arcuata ziehe, da sie zu ungünstig erhalten sind, als dass sich entscheiden liesse, ob sie nicht vielleicht einer anderen, noch nicht beschriebenen Art angehören. Gattung: Pholadomya SOWERBY. Die Arten der Gattung Pholadomya bieten für eine genaue Bestimmung nicht selten besondere Schwierigkeiten, da sie sehr häufig verdrückt sind, da die Oberfläche der Schale und somit die eigentliche Seulptur sehr selten erhalten ist, und da sie end- lich in der Zahl und Stärke der Radialrippen beträchtlich variiren, 1324 18. Anatinidae. während die Körnelung der Rippen bei vielen Arten wiederkehrt. In der Gestalt der Rippen, welche oft von einer Seite schärfer begrenzt sind, als von der anderen, und in den flachen Anwachs- falten zwischen den Rippen zeigen Arten der Jura- und Kreide- bildungen zum Theil grosse Uebereinstimmung mit den Tertiären. Von den eocänen Arten Frankreichs und Englands, wenig- stens soweit letztere bis jetzt beschrieben sind, unterscheiden sich die unter-oligocänen sehr bedeutend schon durch die dickeren und zahlreicheren Rippen. Mit der ober-oligocänen P. Puschi GOLDF. zeigt die P. Weissi PsıL. wohl etwas mehr Uebereinstimmung, doch bleibt bei jener das hintere Drittel der Schale anscheinend frei von Radial-Rippen. Ich habe bei Astrup übrigens auch ein Exemplar gesammelt, welches sich in Gestalt und Grösse der P. alata nähert und viel- leicht einer neuen Art angehört. l. Pholadomya Weissi PriLippr. Taf. XCIV, Fig. 1a, b; 3a, b. Pholadomya Weissi Prır., Palaeontographica I, S. 45, Taf. VII, Fig. 3. 20» Puschi (non Goupr.) v. Kornen, Mittel-Oligocän S. 123; Srever, Casseler Tert.-Biv. Taf. IV, Fig. 20. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Calbe a/S., Neu- Gattersleben, Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Nachterstedt, Welsleben (PHıLıppr). Mittel-Oligocän: Kaufungen. Es liegen mir vor von Lattorf 3 Freslanes von Wolmirs- leben und Unseburg je 5, von Calbe a/S. und Atzendorf je 2, von den übrigen Fundorten je eins. Fast alle Exemplare sind zweiklappig, etwas verdrückt, und der Schale ganz oder fast ganz beraubt; sehr selten ist namentlich die Oberfläche der Perlmutter- schale erhalten. In Folge der Verdrückung ist besonders die vordere Seite der Schale in verschiedener Weise verzerrt, so dass die. Wirbel bald spitz erscheinen, wie bei Fig. 3, bald bauchig und rückwärts gerichtet, wie bei Fig. 1, und dass vor dem Wirbel die Schale noch eine mehr oder minder grosse Vorbiegung hat, wie besonders 18. Anatinidae. 1325 bei Fig. 1, oder nicht, wie bei Prıtieprs Abbildung. Diese Vor- biegung scheint aber bei älteren Exemplaren wesentlich deutlicher zu werden, während sie bei kleineren oft weniger hervortritt, und ich zweifelte lange, ob die beiden Fig. 1 und 3 abgebildeten Formen nicht als verschiedene Arten anzusehen seien, zumal da Fig. 1 fast viermal so viel Rippen besitzt, wie Fig. 3. Einzelne Stücke, wie das von Neu-Gattersleben, gleichen aber in der Sculptur dem Original von Fig. 3 und in der Gestalt dem von Fig. 1, und bei anderen Exemplaren ist das Umgekehrte der Fall, während die Mehrzahl der Stücke in der Zahl und Stärke der Rippen etwa in der Mitte steht zwischen Fig. 1 und Fig. 3. Das grösste Exemplar ist das von Nachterstedt mit 97 m Länge und 47 "® Dicke, während die Mehrzahl etwa die Grösse des Fig. 3 abgebildeten mit 54”"” Länge und 40 "= Dicke besitzt. Von der Vorbiegung unter dem Wirbel an ist der Schalrand ziemlich gleichmässig gekrümmt und biegt sich am hinteren Ende wesentlich kürzer nach oben, nach dem hinteren Ende des Schloss- randes aber wieder langsamer. Unter dem langen, geraden Schloss- rande trägt jede Klappe ein langes, schmales, deutlich eingesenktes, glattes Feld, welches nach hinten, sowie am Wirbel, spitz ausläuft, durch eine Kante vom Haupttheil der Schale abgegrenzt wird, und hinter seinem vordersten Drittel bis zu 3%” breit ist. Die stärkste Wölbung befindet sich selbstverständlich in der Gegend der Wirbel und zieht sich von hier schräg nach dem hinteren Ende der Schale. Die Rippen sind, falls die Schale erhalten ist, im der Mitte recht hoch, breiter als ihre Zwischenräume, und 30 ©® vom Wirbel oft nur 1”® von Mitte zu Mitte von einander entfernt; da sie sich aber sehr ungleichmässig durch Spaltung vermehren, sind sie stets ungleich stark und unregelmässig. Nach hinten sowie nach vorn erhalten die Rippen allmählich grössere Abstände von ein- ander, und ganz vorn verschwinden sie vor der Vorbiegung der Schale. Die Rippen sind gewöhnlich von einer Seite schärfer be- grenzt oder selbst ausgehöhlt, und zwar auf der vorderen Hälfte der Schale von hinten, und auf der hinteren von vorn, in der Mitte dagegen von vorn und hinten in gleicher Weise. Die 1326 18. Anatinidae. Oberfläche der Rippen ist, besonders bei halbwüchsigen Exenm- plaren und dem entsprechenden Theile der grösseren, in rundliche Knoten getheilt durch Anwachs-Kerben, welche bei feiner ge- rippten Stücken etwa 1 bis 1,5" von einander entfernt sind, bei gröber gerippten gegen 2"". Flache Anwachs-Falten sind in allen breiteren Zwischenräumen der Rippen vorhanden. Nur bei Stein- kernen mit dickeren, weniger zahlreichen Rippen erscheinen diese gekörnelt, während feine Rippen über die Anwachsfalten hinweg zu laufen scheinen. Das Fig. 1 abgebildete, dem Hallischen Museum gehörige Stück zeichnet sich vor den übrigen durch grössere Zahl und Feinheit der Rippen doch so aus, dass ich es als var. tenwicosta unterscheiden möchte. Die mittel-oligocäne Form von Kaufungen, welche ich früher l. ce. zu P. Puschi gezogen hatte, zusammen mit einzelnen unter- oligocänen Stücken, möchte ich jetzt mit diesen zu P. Weissi stellen, da sie auch auf der hinteren Seite sehr deutliche Rippen trägt. 2. Pholadomya alata v. KoEnENn. TarıxGCıV. Bis. 2a, b; a,b. Pholadomya margaritacea Sow.? PuıLiper, Palaeontographica I, S. 44. Vorkommen. Unter-Oligocän: OCalbe a/S., Unseburg, Wol- mirsleben, Grube Friedrich bei Aschersleben. Von Unseburg habe ich drei ein wenig verdrückte, zwei- schalige Exemplare, von Calbe a,S., Aschersleben und Atzendorf je eins, von Wolmirsleben zwei kleine. Fast bei allen ist höchstens der untere Theil der Perlmutterschale erhalten; nur das Fig. 4 abgebildete besitzt stellenweise noch die Schalen-Oberfläche; als das grösste von allen ist es 62 ”® hoch, 59%? breit und 40 "= dick. Die Schale ist vorn ziemlich kurz abgestutzt und auf ihrer vorderen Hälfte recht stark gewölbt, nach hinten, wo sie sich zu einem Flügel ausbreitet, ziemlich flach, abgesehen von der Umgebung der spitzen, stark hervorragenden Wirbel. Unter dem vorderen, schwach gekrümmten Schalrande folgt die stärkste Biegung des Schalrandes, welche nach hinten wieder flacher wird, 18. Anatinidae. 1327 bis zu der stumpfen, abgerundeten Ecke am hinteren Ende des Schlossrandes. | Der vorderste, steil abfallende Theil der Schale bis zu 50 "m vom Wirbel und in einer Breite von je 11—12"" trägt keine Radial-Rippen; dahinter folgen einige schwächere, kantenartige Rippen, und dann werden die Rippen immer höher und gedrängter, sodass sie auf der Mitte der Schale, 40 "% vom Wirbel, wesent- lich breiter, als ihre Zwischenräume, und höchstens 1,5 "® von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind. Die Zahl dieser ge- drängteren Rippen beträgt etwa sechs, und auf dem hinteren Theil der Schale erhalten die Rippen schnell breitere Zwischenräume, und nach dem hinteren Rande zu werden sie niedriger und mehr dachförmig. Die Zahl der Rippen, welche sich vereinzelt durch Ein- schiebung feinerer vermehren, beträgt bei dem grössten Stück (Fig. 4) 38, bei dem etwas kleineren Original zu Fig. 2 nur 28; sie laufen hinweg über breite, durch schmale Furchen getrennte Anwachsfalten, welche auf der vorderen Hälfte der Schale am stärksten hervortreten und in der Mitte der Höhe gegen 2 mu breit sind, nach dem unteren Rande zu und nach hinten schwächer und endlich undeutlich werden. Durch die Kerben zwischen den Falten erscheinen die Rippen gleichsam in Reihen länglicher Knoten zerlegt. Unter dem hinteren Schlossrande trägt jede Klappe ein langes, schmales, etwas eingesenktes Feld, welches unten durch ein kantige, flache Rippe begrenzt wird, hinter dem vordersten Drittel fast 4 »m breit ist und nach vorn und nach hinten spitz ausläuft. In der Sculptur gleicht P. alata manchen Exemplaren der sehr variablen P. Weissi recht sehr, sie scheint sich aber ın der Gestalt konstant von ihr zu unterscheiden, obwohl ich zuerst geneigt war, dies durch andere Art der Verdrückung zu erklären. Mit der unter-eocänen P. margaritacea SoW., zu welcher an- scheinend PHıLıppI ein beschädigtes Exemplar unserer Art stellte, hat diese jedenfalls schr geringe Aehnlichkeit. 19. Gastrochaenidae. Gattung: Gastrochaena SPENGLER. Gastrochaena simplex v. KoENEN. Taf. XCV, Fig, 9a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde, Österweddingen?. Von der Brandhorst habe ich nur eine leidlich gut erhaltene linke Klappe, welche 6,5 "= lang und hinter ihrer Mitte 3,3 "” hoch ist. Der Wirbel liegt dicht am vorderen Ende der Schale, welches ein wenig stärker gewölbt ist, aber keine besondere Um- biegung oder Einschnürung zeigt, und sich unten recht kurz um- biegt. Der untere Schalrand erscheint auf seiner vorderen Hälfte flach eingebuchtet und biegt sich auf seiner hinteren Hälfte zuerst sehr langsam, zuletzt ziemlich kurz, nach oben, und recht gleich- mässig zum hinteren Schalenrande um, welcher nur flach gebogen und durch eine kürzere Biegung von dem schwach gekrümmten hinteren Schlossrand getrennt ist. Die stärkste Wölbung der Schale liegt hinter dem Wirbel und läuft, allmählich sich verflachend, nach der Biegung zwischen . dem hinteren und dem unteren Schalenrande. Die Schale ist bedeckt von rauhen, mehr oder weniger er- habenen, etwas unregelmässigen Anwachsstreifen, welche sich öfters, besonders am hinteren Rande, bündelweise erheben. Von dem scharfen, äusseren Schlossrande wird durch eine Furche ein erhabener innerer Schlossrand getrennt, und zunächst 19. Gastrochaenidae. 1329 hinter dem Wirbel verbreitert sich die Furche zu der Ligament- grube. Die Eindrücke der Muskeln und des Mantels lassen sich nicht erkennen. Möglicher Weise gehört zu derselben Art ein etwas abge- riebener Steinkern von Österweddingen, welcher nur noch die Eindrücke der Schlossränder der beiden Klappen zeigt, vorn ziemlich gleichmässig abgerundet, nach hinten stark verjüngt ist und bei 4,8"® orösstem Durchmesser eine Länge von 14,5 "" besitzt. Vielleicht rühren Bohrlöcher in Korallen von Lattorf und in den jurassischen Thoneisensteinen in der Epmeier’schen Mergel- grube an der Brandhorst zum Theil von Gastrochaena simplex her. Von den Arten des Pariser Beckens zeigt mit der unsrigen wohl die @. Defrancei DEsH. des Mittel- und Ober-Eocäns noch die nächste Verwandtschaft, welche Uossmann (Catalogue ill. I, S.10) zu der von ihm unterschiedenen Gattung Rocellaria BELLEVUE stellt. Gattung: Fistulana BRUGUIERE. Fistulana Heyseana PhiLıpp1 sp. Taf. XCV, Fig. 10a, b, c. Gastrochaena Heyseana Prır., Palaeontographica I, S. 57, Taf. Xa, Fig. 9. Fistulana Heyseana? Prır. (v. Koxsen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, 8. 101). Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen; Brocken- hurst ?. Es liegen mir nur die schon von PnıLıpp1 erwähnten 4 Stein- kerne vor, von welchen zwei nur die Röhre zeigen, die beiden anderen aber den inneren Abdruck der Schalen. Die dickste Röhre ist unten 13 "” diek und durch eine stumpfe Kante gegen die flach gewölbte Unterseite begrenzt. Je 4” von dieser Kante nach oben laufen um die Röhre zwei mehr oder minder deutlich vertiefte Furchen, und ca. 24" weiter oben zeigt die Röhre eine Einschnürung, welche auf zwei gegenüberliegenden Seiten, wohl der Lage der Schalen entsprechend, sehr tief ist, sodass der Querschnitt hier lang-eiförmig ist. Von der darüber folgenden Abh. X, 6. 87 1330 19. Gastrochaenidae. Erweiterung der Röhre ist nur wenig erhalten. Durch Aufschlagen einer Röhre habe ich festgestellt, dass die oben erwähnten Furchen dadurch entstanden sind, dass jedesmal eine gewölbte Schalenwand, ähnlich wie die Kammerwand eines Orthoceratiten und parallel dem unteren Ende der Röhre, deren unteres Ende abschliesst, und dass die Schalen im Inneren über der oberen Kammerwand liegen. Ob diese Kammerwände durchbohrt sind oder nicht, habe ich nicht mit voller Sicherheit feststellen können, auf einem Längs- durchschnitt ist jedenfalls nichts davon zu sehen. Anscheinend hat sich das Thier im Alter aus dem weitesten, untersten Theile der Röhre zurückgezogen. Die Schalen sind 20 "® lang, vorn 4,5 ”® hoch und auf dem hintersten Viertel 8”= hoch; der Wirbel liegt dicht am vorderen Ende, ist ziemlich stark übergebogen und auch nach vorn gerichtet, Weiter unten wird vorn in geringer Ausdehnung noch die kurze Umbiegung und Herabbiegung des Schlossrandes zum unteren Schalrande sichtbar, welcher auf ca. 17"® Länge etwas einge- buchtet und aufgebogen ist, abgesehen von dem kurzen, fast um 2 "m herabgebogenen vordersten Theile der Schale. Hinten biegt sich der untere Schalrand ziemlich kurz zu dem hinteren um, welcher flach gekrümmt ist, durchschnittlich annähernd senkrecht gegen den hinteren Schlossrand gerichtet ist, und von diesem durch eine abgerundete Ecke getrennt wird. Vom Wirbel verläuft nach der Mitte des unteren Schalrandes eine rundliche Furche, welche von oben durch eine mässige Auf- treibung der Schale begrenzt ist, von unten, wenigstens zunächst dem Wirbel, durch eine fast höckerartige Aufwölbung. Auf ihrer hinteren Hälfte ist die Schale im Allgemeinen nur mässig gewölbt, nimmt aber nahe dem hinteren Rande eine stärkere Wölbung an, wie dies öfters bei sehr alten Schalen vor- kommt. Unter dem Schlossrande war sie anscheinend zunächst ein wenig eingesenkt, und der untere Schalrand war auf seiner hinteren Hälfte innen nicht unbeträchtlich verdickt. Ueber der vom Wirbel schräg nach hinten und unten laufenden Furche sieht man breite, rundliche, unregelmässige Anwachsfalten, welche nach dem Schlossrande zu verschwinden; noch höher 19. Gastrochaenidae. 1331 werden einige Falten auf dem vordersten, höckerartigen Theile der Schale unter der Furche sichtbar. Der hintere Muskeleindruck ist eiförmig, 2" breit und nicht ganz 3"® Jang, und liegt dicht vor dem hintersten Drittel der Schale unter dem Schlossrande; der vordere Muskeleindruck ist anscheinend rundlich und liegt auf dem vordersten Vorsprung der Schale. Der Manteleindruck und die Ligamentgrube sind nicht deutlich zu erkennen. PHıtıppi fand eine ungemeine Aehnlichkeit zwischen unserer Art und der F. clava Lam. ohne Exemplare von dieser zu besitzen. Ich finde bei direktem Vergleich, dass die recente Art doch recht verschieden ist durch das Fehlen der diagonalen Furche und dadurch, dass der vorderste Vorsprung Radialrippen trägt und nicht herabgebogen ist. Die Fistulana elongata DESH. aus dem französischen Unter- und Mittel-Eocän ist von unserer Art auch wesentlich durch ihre Gestalt verschieden. Gattung: Clavagella LamaArck. Clavagella Goldfussi PrıLıpp1. Taf. XCV, Fig. 11a, b; 12. ae Goldfussi Priv. Palaeontographica I, S. 44, Taf. VII, Fig. 1. » »? (v. Kornen, Quart. Journ. Geol. Soc. 1863, S. 100.) tibialis® Lam. Nyst, Coqu. foss. Belgique S. 36. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Wolmirsleben, Österweddingen; Belgien?; Brockenhurst?. Von Osterweddingen habe ich 8 grossentheils schlecht erhaltene Steinkerne, von Wolmirsleben das abgebildete, grösstentheils mit der Schale versehene Exemplar und von Unseburg ein Bruchstück eines solchen. Das Stück von Wolmirsleben ist in einer Länge von 50 "® erhalten und hat in der Wirbelgegend der Schalen 12,5 ”"” Durch- messer. Syn 1332 19. Gastrochaenidae. Die linke Schale ist allein sichtbar und hat 24 ”® Breite bei 10 =» Höhe. Der Wirbel der perlmuttrig glänzenden Schale liegt noch auf dem vordersten Viertel, ist ziemlich klein und etwas nach vorn gerichtet. Die Schale ist in der Mitte am höchsten und am stärkten gewölbt und hinten wie vorn breit abgerundet; besonders hinten liegt der Schalrand in einer tiefen Rinne, stark eingesenkt gegen die Röhre. Diese ist nach hinten etwas ver- jüngt, vor der Schale aber ziemlich tief eingeschnürt, und endigt vorn in einer Scheibe, welche ca. 15 ”" grössten und 10 ”® kleinsten Durchmesser gehabt hat. Nach der Mitte zu ist die Scheibe ein- gesenkt nach einem schlitzartigen Loch, welches etwa 2 ”" grössten und 1” kleinsten Durchmesser hat. Ausserdem gehen vom Rande der Scheibe mindestens 16 Röhren aus, welche leider der Schale beraubt und abgebrochen, oben und unten am zahlreich- sten sind, und unten zum Theil von einem zapfenförmigen Vor- sprunge der Scheibe ausgehen. Bei den Steinkernen von Österweddingen, von welchen die besten nur etwa 10 ”® grössten Durchmesser in der Wirbelgegend der Schalen erreichen, ist die Grenze der linke Schale nur vorn zum Theil zu erkennen, hinten gar nicht; dagegen habe ich an zwei Stücken die rechte Schale freilegen können, welche 8,5 "® hoch und 18” breit ist, also verhältnissmässig gedrungener, als die linke von Wolmirsleben. Der Wirbel liegt noch auf dem vordersten Viertel der Schale oder dicht hinter demselben, ist recht klein und anscheinend ein wenig vorwärts gerichtet. Auch die rechte Schale ist in ihrer Mitte am höchsten und am stärksten gewölbt; sie ist aber nicht vorn und hinten gleichmässig ab- gerundet, sondern die Biegung des Schalrandes ist hinten und auch vorn zunächst den Schlossrändern am stärksten und verflacht sich allmählich nach unten. Die Wölbung der Schale nimmt nach hinten bedeutend ab. Der hintere Muskeleindruck ist lang-eiförmig, gegen 4" lang und 2”” breit und liegt nahe unter dem hinteren Schloss- rande, von dessen Ende noch etwa 1" entfernt. Der vordere Muskeleindruck ist nicht sicher zu erkennen, ebenso wenig, wie der Manteleindruck. 19. Gastrochaenidae. 1333 Die Schale war anscheinend von breiten, flachen, unregel- mässigen Anwachsfalten bedeckt, welche sich auf der hinteren Hälfte des einen Exemplares etwas höher erheben. Unsere Art ist wohl am nächsten verwandt mit (Ü. coronata Lam. aus dem belgischen und französischen Ober-Eocän, und würde zu der Untergattung Stirpulina STOLICZKA gehören. 20. Pholadidae. Gattung: Teredo ADANSson. Während ich die Bohrlöcher in fossilem Coniferenholz von Österweddingen und Wolmirsleben mit zu T. anguina SANDB. gerechnet habe, weil eine genauere Bestimmung unthunlich er- schien, ist das Vorkommen der in Sand bohrenden T. excisa v. KOENEn immerhin von grösserem Interesse, wenn auch die kleinen Schalen beschädigt sind. Von Teredo und Teredina war aber zu trennen die Teredina Hofmanni PHiIL.; dieselbe gehört zu der Gattung Jouannetia, von welcher durch STAn. MEUNIER und durch CossMANnN und LAMBERT zwei Arten aus dem französischen Mittel-Oligocän beschrieben wurden, und 3 Arten aus dem französischen Eocän bekannt sind. 1. Teredo exeisa v. KOENEN. - Tax Rio #62, elanbr Se Teredo anguina (non SAnpe.) pars v. Kornen, Mittel-Oligocän, S. 124. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. In dem lockeren unter-oligocänen Sande fanden sich bei Lattorf an einer Stelle eine Anzahl hornartig aussehender, keineswegs dünner, aber doch grösstentheils zertrümmerter, bis zu 10”” dicker Teredo-Röhren mit dicken, wulstigen Aufbauchungen an ihrem vorderen Ende, und aus dem in ihnen enthaltenen Sande las ich die beiden abgebildeten Schalen heraus, denen leider die Wirbel und die hinteren Flügel fehlen, abgesehen von sonstigen Beschädigungen; es hat aber den Anschein, als seien die Wirbel von dem Thier selbst abgeworfen worden, da die Schalen dort nicht Bruchflächen zeigen, sondern, in beiden übereinstimmend, 20. Pholadidae, 1335 einen rundlichen Ausschnitt mit abgerundetem Rande. Dafür haben sie am vorderen Rande je eine schwielige Verdieckung und am Anfange des hinteren Flügels je eine platte Anschwellung, mit welchen sie auf einander lagen. Die Rippen des vordersten Feldes sind äusserst fein quer- gestreift, aber nicht gezähnelt oder gekörnelt, und sind am hinteren Ende des Feldes höchstens halb so breit, wieihre Zwischenräume; auf dem mittleren Felde sind die Rippen gegen jene um etwa 100 Grad geneigt, ziemlich gedrängt und sehr regelmässig ge- zähnelt. Das mittlere Feld ist reichlich ein Drittel so breit, wie das vordere, und an seinem hinteren Rande folgt ein etwa zwei Drittel so breites Feld, auf welchem die Rippen, beträchtlich abgeplattet, einen Bogen von fast 45 Grad beschreiben, um dann recht steil nach oben zu laufen, freilich gleichsam verdeckt durch eine dünne Ausbreitung ihrer Oberfläche, welche die Rippen selbst nur durch- schımmern lässt und auch auf dem dritten Felde, besonders nach unten zu, schon sich entwickelt. Die Schale ist, soweit sie eben vorhanden ist, nach allen Richtungen ziemlich gleichmässig gewölbt. Ich hatte die hier beschriebenen Stücke von Lattorf seiner Zeit l. c. mit unter T. anguina erwähnt, obwohl sie nicht in Holz gebohrt haben. Von dieser und der recenten T. norvegica müssen sie aber schon aus letzterem Grunde getrennt werden; sind doch für die im Sand ete. lebenden recenten Formen besondere Gattungen, wie Cyphus oder Septaria, aufgestellt worden. | Die seiner Zeit erwähnten einzelnen Röhrenstücke aus dem Rupelthon von Hermsdorf und von Joachimsthal sind hiernach auch wohl von T. anguina SANDB. zu trennen und dürften einer beson- deren, neuen Art zuzurechnen sein. 2. Teredo anguina SANDBERGER? Teredo anguinus Sanpe. Mainzer Becken, S. 275, Taf. XXI, Fig. 1. » anguina Sanpe., (pars V. Koenen, Mittel-Oligocän, S. 124.) Teredo® PaıLıper, Palaeontographica 1, S. 44. Vorkommen. Unter-Oligocän: Osterweddingen, Wolmirs- leben. 1336 20. Pholadidae. Mittel-Oligocän: Söllingen, Stettiner Sand; Mainzer Becken. Ober-Oligocän: Doberg bei Bünde. Von Österweddingen habe ich ein stark abgerolltes Stück ver- kalkten Coniferen- Holzes von ca. 130”" srösstem Durchmesser, welches vielfach von Teredo durchbohrt ist, von Wolmirsleben ein kleineres Stück. Die mit verhärtetem, schwarzem Sande ausgefüllten Röhren haben zum grössten Theil nur 3—4"®, zum Theil aber auch bis über 8”® Durchmesser, etwa eben so viel, wie solche von Söllingen, während meine dicksten Röhren von Weinheim bei Alzei gegen 10 "= Dicke haben. Die Röhren von Weinheim sind, ebenso wie die von Söllingen, recht stark gewunden und gekrümmt, augen- scheinlich deshalb, weil sie dicht gedrängt das ganze Holz durch- zogen, und schwellen besonders an den Biegungsstellen etwas an. Solche Anschwellungen und sehr geringe Zunahme an Durchmesser zeigen aber auch die Köhren von Osterweddingen, welche stellen- weise auch eine dünne Kalkhülle besitzen und sich in weit geringerer Menge in dem sehr feinfaserigen Holze finden, zahlreich nur an einer kleinen Stelle, an welcher sie quer gegen die Holzfaser gebohrt sind. Einzelne hköhrenstücke zeigen auch ein Paar ge- wölbter, ungenügend erhaltener Kammerwände (um diesen nicht eigentlich richtigen, aber am leichtesten verständlichen Ausdruck zu gebrauchen); dergleichen Wände werden auch bei recenten Arten angeführt. Diese Merkmale genügen sicher nicht zu einer genauen Ver- gleichung von Arten, und ich stelle die Vorkommnisse von Öster- weddingen und Wolmirsleben daher mit allem Vorbehalt zu der SANDBERGER’schen Art. Gattung: Jouannetia DESMOULINS. Jouannetia Hofmanni PrmLıpp1 sp. Taf. XCV, Fig. 5a, b, ce. Teredina Hofmanni Puın. Palaeontographica I, S. 44, Taf. VII, Fig. 2. Vorkommen. Uhnter-Oligocän: Osterweddingen. 20. Pholadidae. 1337 Es liegen mir drei Steinkerne vor, von welchen der grösste und beste, abgebildete, 14,5 "® Durchmesser hat und beide Schalen erkennen lässt. Die linke Schale befand sich auf der Oberfläche des Steinkerns, die rechte dagegen nicht, da ich sie durch Fort- sprengen eines Theiles der Oberfläche des kugeligen Steinkernes freilegen konnte und noch Spuren von Schale fand. Nur die linke Schale lässt die Gestalt und Reste der Sculptur noch deutlich erkennen. Die Gestalt ist schief trapezförmig; der hintere Schlossrand ist 10,5%® lang, der vordere 5=%. Der hintere Schalrand ist 9 mm Jang und biegt sich oben ziemlich gleichmässig zum hinteren Schlossrande um; der vordere Schalrand ist in gerader Linie 14 v lang, stark gewölbt und mässig vorgebogen, durch einen kurzen Bogen vom vorderen Schlossrande getrennt, und bildet mit dem hinteren Schalrande eine Ecke von 80 Grad. Diese Ecke ist vom Wirbel in gerader Linie 12”® entfernt und ist mit ihm durch eine Rinne verbunden, welche auf der oberen Hälfte durch je eine Aufbau- chung oder Wölbung der Schale von vorn und hinten begrenzt wird, während nach unten zu die Schale sich von beiden Seiten gleich- mässiger nach der Rinne senkt. Die hintere Wölbung wird durch eine schmale Einsenkung vom hinteren Schlossrande getrennt, divergirt nur wenig gegen ihn und verflacht sich bis zum hinteren Rande vollständig. Die vordere Wölbung ist weit stärker und breiter und geht in die Wölbung des vordere Schalrandes über. Parallel mit diesem laufen über die vordere Hälfte der Schale ziemlich hohe Rippen hinweg, welche durch mindestens eben so breite Zwischen- räume von einander getrennt werden und von .Mitte zu Mitte etwa je 1”” von einander entfernt sind. Sie lassen zum Theil eine flache Fältelung erkennen, welche wohl von flachen Radial- streifen der Schale herrührt. Dicht hinter der Rinne erheben sich rundliche, flache Rippen, welche jenen entsprechen, aber schon 1,5”= von der Rinne ganz verschwinden. Die linke Klappe scheint hinten fast 2"" kürzer gewesen zu sein, so dass der hintere Schlossrand in breitem Bogen in den hinteren Schalrand übergeht. 1338 20. Pholadidae. Da die Steinkerne vorn gleichmässig abgerundet sind, obwohl die Schalen dort weit klaffen, so ist anzunehmen, dass dort eine grosse, gewölbte Platte sass, wie sie der Gattung Jouannetia zukommt. Hinten haben sie nur etwa 3" breit geklafft. Unsere Art ist wohl zunächst verwandt mit der J. T’helusso- niae de Raine. et Munier-Chalmas (CossMmann, Catalogue ill. Coqu. foss. I, S. 16, Taf. I, Fig. 14, 15) aus dem französischen ÖOber-Eoeän. 6. Brachiopoda. I. Terebratulidae. Gattung: Terebratula Luawyo. Wie ja die Zahl der Terebratula-Arten im Tertiärgebirge überall sehr gering ist, so findet sich im Unter-Oligocän nur die Terebratula grandis BLUM. und zwar meist recht selten, und ich muss derselben Art auch die 7. opercularis SANDB. und die kleinen, an der Brandhorst bei Bünde nicht seltenen Exemplare zurechnen, ebenso wie CossMmAnNn (Catalogue ill. V, S. 170) auch die kleinen Arten des Pariser Beckens, 7. Davidsoni DESH. und T. Baudoni Desn., für Jugendformen der T. bisinuata Lam. zu halten geneigt ist. Die T. tornacensis VINCENT aus dem belgischen und französischen Paleocän muss übrigens einen anderen Namen erhalten, da dieser Name von D’ARCHIAC für eine Art des Cenoman schon verwendet worden ist. Die T. tornacensis VINCENT könnte als T. Vincenti bezeichnet werden. 5. Terebratula grandis BLUMENBACH. TareXeN Teer kanpse, 2anın. ce sjasbre,d: Terebratula grandis Buumexs. (v. Kosnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, SSH U XOVANL. S. 289). » » > (v. Koznen, Palaeont. XVI, S. 151, Taf. XIV, Fig. 1.) > > » (Dunkır, Palaeontogr. I, S. 129, Taf. X VIIL, Fig. 4.) » » » (Lienenkzaus, VIII. Jahresb. naturwiss. Verein Osnabrück, S. 92.) 1340 1. Terebratulidae. Terebratula grandis Bı.umexs. (Sscuesza. Palaeontologia Malacol. Terz. di Mes- sina, Brachiop., S. 30, Taf. II, Fig. 1.) opercularis Saspe. Mainzer Becken, S. 384, Taf. XXXIV, Fig. 2.) Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Osterweddingen, (Mus. Hal.), Helmstädt, Brandhorst bei Bünde; Belgien (fide BOSQUET). Mittel-Oligocän: Neustadt-Magdeburg und Magdeburg, Söl- lingen; Mainzer Becken etc. Ober-Oligocän, Miocän und Pliocän. Von Lattorf habe ich nur eine Dorsalschale und eine halbe Ventralschale; von Osterweddingen befindet sich ein Bruchstück der Ventralschale im Hallischen Museum; häufiger, besonders in kleineren Exemplaren, ist T. grandis an der Brandhorst bei Bünde, wo sie auch beträchtlich in der Gestalt variirt und zuweilen sehr gross vorkommt; so hat die Fig. 1 abgebildete Dorsalschale 70 "m Höhe, 77 =” Breite und 20 "® Dicke der Wölbung, während die von Lattorf 50 ”® hoch, 41 ”” breit und 17 ”® dick gewölbt, also verhältnissmässig viel schmaler und weit stärker gewölbt ist. Aehnliche Verschiedenheiten zeigen aber auch kleine Exemplare von der Brandhorst, welche nur wenig verdrückt sind; so ist von 2 doppelklappigen Stücken von 11” Höhe das eine knapp I””, das andere 10,5 “® breit. Diese kleinen Exemplare zeigen aber doch immer eine mehr oder minder deutliche Aufbiegung des Stirnrandes der Ventralschale, und die Dorsalschale besitzt dem- entsprechend in der Mitte eine etwas stärkere Wölbung, als an den Seiten; dies ist aber auch bei den grossen Dorsalschalen von Lattorf und Bünde schon in der Nähe des Wirbels der Fall. Kein einziges dieser kleinen Exemplare hat aber eine so eiförmige Gestalt, gleichmässige Wölbung und ein so grosses Loch im Wirbel, wie das von Davınson abgebildete (Monogr. Brit. Tert. Brachiop. Pl. 2, Fig. 5), während meine kleinsten Exemplare aus dem englischen Crag, welche fast noch einmal so gross sind, wie dieses, sich zum Theil in diesen Punkten mehr den norddeutschen nähern, zum Theil aber noch weiter von ihnen abweichen. Immer- hin variirt die Form des Pliocän innerhalb wesentlich anderer Grenzen, als die unter-oligocäne und mittel- und ober-oligocäne. 1. Terebratulidae. 1341 Leider habe ich nicht gut erhaltene kleine Exemplare aus dem Ober-Oligocän. Mein grösstes zweiklappiges vom Doberg ist 72 ®m hoch und ca. 55 ”® breit gewesen bei etwa 40 ®" Dicke; ich habe aber auch eine Ventralschale von dort, welche 71 "= hoch und gegen 87"" breit gewesen ist, also noch wesentlich breiter, als die oben erwähnte von der Brandhorst. Von den norddeutschen mittel-oligocänen Fundorten kenne ich nur Exemplare oder einzelne Schalen, welche weit höher als breit sind, doch liegen mir diese nur in geringerer Zahl und grösstentheils recht mangelhaft erhalten vor. Einzelne Schalen von Waldböckelheim sind dagegen ebenfalls wesentlich breiter als hoch. Die Dorsalschale ist bei denselben keineswegs immer sehr flach, sondern zuweilen recht stark gewölbt. Nur bei einer der- selben habe ich die von SANDBERGER erwähnte, wenig deutliche Radial-Sculptur beobachten können. Eine ziemlich breite, sehr flache und undeutliche Radialstreifung lässt stellenweise auch die Ventralschale von Lattorf erkennen, sowie auch einzelne Exem- plare aus dem Ober-Oligocän vom Doberge bei Bünde und von Astrup bei Osnabrück. Kleine Schalen in grösserer Zahl hat Herr SCHREIBER im mittel-oligocänen Sande bei Magdeburg ge- sammelt. Terebratula grandıs kommt übrigens am Doberge keines- wegs nur vereinzelt vor, wie LIENENKLAUS meint, sondern gehört dort immerhin zu den häufigeren Vorkommnissen. Gattung: Terebratulina D’ORBIGNY. Während von der Gattung Terebratulina gewöhnlich nur eine oder zwei Arten zusammen vorkommen, so ist sie im Unter-Oli- gocän, ebenso wie im französischen Mittel-Eocän, durch eine etwas grössere Zahl von Arten vertreten, und diese zeigen noch grössere Verschiedenheiten in Gestalt und Sculptur, als die des Pariser Beckens. Bei der T. multistriata DUNKER kenne ich zwar das Gerüst nicht, und durch ihre Grösse und Sculptur weicht sie wesentlich von der recenten T. caput serpentis ab, gleicht hierin aber einigermaassen den grossen Arten des Pariser Beckens, von 1342 1. Terebratulidae. welchen ich leider keine einzige direct vergleichen kann. Von den übrigen Arten ist die 7. Nysti BosQUET durch ihre bauchige Dorsalschale ausgezeichnet und wurde von SCHLOENBACH in nächste Verbindung mit seiner T. Seebachi aus der oberen Kreide sebracht, während die kleine T'. pectinoides v KOENEN ihrer Ge- stalt nach sich an die T. gracilis der oberen Kreide anschliesst, und die anderen in die Verwandtschaft der 7. caput serpentis, T. chrysalis und T. striata gehören, ebenso wie die T. sguamulosa BAaupon aus dem Üalcaire grossier. l. Terebratulina multistriata DUNKEr sp. Taf. XCVI, Fig. 4a, b,c; 5a,b,c. Taf. XCVIL, Fig. la, b. Terehratula multistriata Dusser. Palaeontogr. I, S. 128, Taf. XVIII, Fig. 1—3. » latdorfensis Giesen, Fauna von Lattorf S. 81, Taf. II, Fig. 16. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde, Lattorf. Die von DUNKER beschriebenen Exemplare, von welchen das zweiklappige sich in dem Marburger Museum, das unvollständigere in der Göttinger Sammlung befindet, stammen sicher nicht aus dem Ober-Oligocän vom Doberge bei Bünde selbst, sondern ver- muthlich aus der Epmeier’schen Mergelgrube an der Brandhorst, da das anhaftende Gestein viele Quarzkörner enthält. Ich selbst habe dort freilich diese Art nie gefunden, auch nicht in Bruch- stücken, habe aber freilich schon vor etwa 30 Jahren die Mergel- grube nur in stark verfallenem Zustande gesehen, so dass das Sammeln von Fossilien recht erschwert war. Auch das bessere Exemplar ist etwas verdrückt und mag bei 56 "® Höhe und höchstens 45 "% Breite etwas über 25" dick gewesen sein. Die Ventralschale ist weit stärker gewölbt, als die Dorsalschale, besonders auf der ersten Hälfte der Schale, und in der Mitte (der Breite nach) wesentlich stärker, als auf den Seiten; m Alter bekommt sie eine breite Aufbiegung, doch ohne Ein- buchtung in deren Mitte. Das Loch im Wirbel hat gegen 4" Durchmesser; das Del- tidium ist in der Mitte wenig über 1”® hoch und oben fast 6"" breit. Auf beiden Seiten desselben befindet sich eine eingesenkte, glatte, aber nicht scharf begrenzte Area. 1. Terebratulidae. 1343 Die Schale ist bedeckt von erhabenen, rundlichen Radial- streifen, welche sich unregelmässig durch Einschiebung feinerer vermehren und am Stirnrande durchschnittlich etwa 0,3 ®” breit sind, in der Mitte zwischen diesem und dem Wirbel etwa 0,25 "m und am Wirbel kaum etwas schmaler; dazu kommen Anwachs- streifen und Falten, welche oft in höhere oder niedrigere Absätze übergehen. Diese sind oft nur 2 oder 3"""von einander ent- fernt, sofern sie höher sind aber auch wohl bis zu 8 oder 10°", und im Alter drängen sie sich mehr und bilden dann unregel- mässige Stufen der Schale, auf deren Kanten die Radialstreifen meistens etwas höher werden. Von Lattorf habe ich nur die beiden abgebildeten Klappen, welche augenscheinlich zu 7, latdorfensis GIEBEL gehören, aber doch auch mit den oben beschriebenen Exemplaren von Bünde in Gestalt und Sculptur so nahe übereinstimmen, dass ich sie nicht von diesen trennen mag. Dass sie weit kleiner sind, kann nicht als genügender Grund gegen diese Vereinigung gelten, da bei Bünde auch die Terebratula grandis ungewöhnliche Dimensionen erreicht, und wenn die Radialstreifen bei den Schalen von Lattorf ein wenig höher sind, als bei denen von Bünde, so kann dies sowohl durch die frischere Erhaltung der ersteren bedingt sein, als auch auf eine locale Eigenthümlichkeit zurückgeführt werden. Die abgebildete Dorsalschale zeichnet sich durch einen sehr spitzen Wirbel aus, doch ist dieser, sowie eine gewisse Ungleich- seitigkeit der Schale wohl mit einer bei Lebzeiten des Thieres er- folgten und verheilten Beschädigung in Zusammenhang zu bringen. Die Radial-Sculptur macht es unwahrscheinlich, dass unsere Art der Gattung Terebratula angehöre; sie könnte wohl eher zu Terebratulina passen, wenn sie auch für diese Gattung ungewöhn- lich gross ist. 2. Terebratulina planicosta v. KoENEN. Taf. XCVAl, Eig. a, b,e; 8a,b, ec; 9a,b; 10a, b. ? Terebratulina ornata (non Roxmkr) GiEBEL, Neues Jahrb. f. Mineral. 1847, S. 822. Vorkommen. Unter-Oligocän: Biere (Mus. Hal.), Unse- burg, Gr. Mühlingen (Grube Karl Alexander), Atzendorf und Wolmirsleben (Mus. Berol.). 1344 1. Terebratulidae. Aus dem Hallischen Museum hat mir Prof. von FRITscH sütigst ein Stück von Biere zugesendet, welches anscheinend eins der GIEBEL’schen Originale ist, obwohl die von ihm als besonderes Merkmal bezeichnete Punktirung der Rippen unter einer scharfen Loupe doch ganz anders aussieht, als GIEBEL sie darstellte, vielmehr lediglich die sehr feine, ziemlich regelmässige Punktirung der Schale ist, wie sie bei der Gattung Terebratulina und anderen Brachio- poden stets auftritt; eben so wenig trifft seine Angabe ganz zu, dass die Rippen sich niemals durch Einsetzen neuer vermehrten, sondern durch 2- bis 3fache gleichzeitige Theilung jenseits der Mitte, da stellenweise auch eine Vermehrung durch Einschiebung erfolgt, und nur eine einzige seitliche Rippe sich fast gleichzeitig in 3 Rippen spaltet. Das Stück ist ziemlich stark seitlich ver- drückt und hat ausser der Ventralschale nur die untere Hälfte der Dorsalschale. Der Grösse nach würde es wohl zu den von GIEBEL angegebenen Dimensionen passen und bei 13”” Länge fast 10 m Breite gehabt haben. Von Unseburg habe ich 2 zweiklappige, aber etwas verdrückte und beschädigte Exemplare, von Mühlingen eine etwas beschädigte Dorsalschale, sämmtlich etwas kleiner, als das Stück von Biere, mit dem sie im Wesentlichen übereinzu- stimmen scheinen. Aus dem Berliner Museum hat mir Herr E. BEYRICH je ein etwas beschädigtes und verdrücktes, zwei- klappiges Stück von Atzendorf und Wolmirsleben gütigst zuge- sendet, von welchen das letztere I"® lang und 7,3 = breit ist. In der Gestalt gleichen die meisten einer kleineren, mässig gewölbten T. caput serpentis, bei welcher der Stirnrand noch nicht abgestutzt ist, wie bei grösseren, und noch keine nennenswerthe Aufbiegung gegen die Dorsalschale zeigt, wie dies bei grösseren so oft der Fall ist. Das Stück von Atzendorf, welches 9,5 "= breit und gegen 10,5 ”® lang war, gleicht auch in diesen Punkten grösseren recenten Exemplaren, ist aber abgerieben. Abgesehen von ein Paar schwächeren Rippen auf den nicht scharf begrenzten Feldern zwischen dem Wirbel und dem Schloss- rande, laufen vom Wirbel 12 dicke, durch schmale, tiefe Furchen getrennte Rippen aus, welche auf der Mitte der Schale am breitesten sind, nach beiden Seiten etwas schmaler werden und 1. Terebratulidae. 1345 schon 1,5 bis 2”" vom Wirbel sich durch Abspaltung feinerer Rippen zu vermehren anfangen, und zwar gewöhnlich erst einer und dann einer zweiten, indem sie zugleich wesentlich flacher werden. Die feineren Rippen werden meist ziemlich schnell den primären an Breite gleich, doch zeigen die mittleren Rippen hiervon bei einzelnen Schalen (Wolmirsleben und z. Th. Unse- burg) eine Abweichung, indem sie die zweite Rippe erst weit später, etwa auf dem untersten Viertel, abspalten und bis dahin die doppelte Breite behalten. Auf der unteren Hälfte der Schale sind sie nur flach gewölbt und werden durch enge, gleichsam ein- geritzte Furchen von einander getrennt; von den seitlichen Rippen spalten sich einzelne nahe deın Rande nochmals. Die Fig. 8 ab- gebildete Dorsalschale zeigt bei einzelnen mittleren Rippen nahe dem untersten Drittel eine Dreitheilung und zwar gerade unter einem kleinen Absatze der Schale. Bis zu etwa 1,5%" vom Wirbel auf der Mitte der Schale, auf beiden Seiten noch fast doppelt so weit, laufen über die Rippen hohe Anwachsstreifen hinweg, indem sie sich auf ihnen zu schup- pigen Spitzen erheben, welche etwa. eben so weit von einander entfernt sind, wie die Rippen breit sind. Besonders stark werden diese Spitzen auf den Seiten der Schale. Weiter nach unten, nach dem Rande zu, trägt die Schale nur flache, wenig deutliche Anwachsstreifen und selten auch wohl einen etwas blättrigen Absatz. Obwohl ich nun nach GiIEBEL’s Beschreibung bedeutende Zweifel hege, ob die hier beschriebene Form wirklich seine T. ornata ist, so würde ich diesen Namen doch wohl für dieselbe gewählt haben, wenn nicht ROEMER schon 1840 (Nordd. Kreide- gebirge) eine Art des Pläners T. ornata benannt hätte. Wenn dieselbe auch mit der 7. rigida Sow. von SCHLOENBACH vereinigt wurde, so wurde die T. rigida Sow. andererseits von DAVIDSON zu T. gracilis SCHLOTH. gestellt, und es ist keineswegs sicher, ob nicht T. ornata ROEMER für jene Kreideform schliesslich beibe- halten wird. Abh. X, 6. 83 1346 1. Terebratulidae. 3. Terebratulina tenuicosta v. KoENEn. Taf. IIIC, Fig. 6a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Biere (Mus. Hal.), ? Unseburg. Von Unseburg habe ich 2 doppelklappige Exemplare und eine Dorsalschale, sämmtlich etwas verdrückt und beschädigt; von Biere liegt mir das grosse, ebenfalls verdrückte, abgebildete, zweiklappige Exemplar vor, welches dem Hallischen Museum gehört und mir durch K. von FRITSCH freundlichst zugesendet wurde. Dasselbe ist fast 22 m hoch und 17 %® breit gewesen. Die Dorsalschale ist nur in der Nähe des Wirbels etwas stärker gewölbt, im Uebrigen ziemlich flach und hat einen ovalen Umriss; obschon die Krümmung des Randes am Stirnrande und an den Enden der Schlossränder im Alter wesentlich stärker ist, als zwischen diesen Stellen, so tritt dies in früherem Alter wenig deutlich hervor. Die Schale hat eine verhältnissmässig schwache Radialskulptur, indem die Streifen in der Nähe des Wirbels sehr flach und nur bei seitlicher Beleuchtung sicher zu erkennen sind; sie vermehren sich unregelmässig durch Einschiebung feinerer und noch flacherer, welche den übrigen allmählich an Stärke gleich werden, sind durch schmale, flache Furchen von einander getrennt und erreichen 10 ®® vom Wirbel gegen 0,25 "® Breite. Etwa von der Mitte der Schale an erheben sie sich allmählich etwas höher, erhalten etwas deutlichere _ Zwischenräume und sind am Stirnrande von Mitte zu Mitte etwa 0,3 bis 0,35 ®® breit. Nahe der Mitte der Länge und auf dem vordersten Viertel befindet sich in unregelmässigen Abständen eine Anzahl mehr oder minder hoher Absätze. Die Ventralschale hat eine ganz ähnliche Sculptur und war augenscheinlich ziemlich stark gewölbt, besonders auf ihrer ersten Hälfte. Die Dorsalschale von Unseburg hat ebenfalls sehr flache Ra- dialstreifen, doch sind diese durch sehr schmale Furchen von ein- ander sehr deutlich getrennt, bis zu 5"® vom Wirbel sehr un- gleich breit und vermehren sich durch Spaltung resp. durch Ein- schiebung neuer, sehr feiner Furchen, welche unter einem Absatze 1. Terebratulidae. 1347 der Schale plötzlich den übrigen Furchen gleich werden. Am Stirn- rande der gegen 8”" hohen und 7" breiten, flach gewölbten Schale sind die Radialstreifen immer noch flach gerundet, durchschnittlich etwa 0,3 "® breit und werden immer noch durch ganz schmale, eingeritzte Furchen von einander getrennt. Diese Schale gleicht der T. tenuicosta von Biere durch die niedrigen Rippen, doch werden diese durch weit schmalere Zwischenräume deutlicher von einander getrennt und vermehren sich durch Spaltung ähnlich wie bei 7. planicosta v. KOENEN. 4. Terebratulina asperula v. KoEnen. Taf. IIIC, Fig. 2a, b, ec; 3a, b, ec; 4a,b; 5a, b. Terebratulina striatula pars SCHREIBER, Zeitschr. für die ges. Naturwiss. 1871, Band 37, 8.61. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Mittel-Oligocän: Magdeburg. Ausser einigen kleineren, zum Theil beschädigten Schalen habe ich von Lattorf die 3 abgebildeten, von welchen die grösste fast 10 ”® breit und 14"® Jang ist. Die Wirbelränder der Ventral- schale bilden einen Winkel von 60 Grad, doch erscheint derselbe schärfer, weil die Schale in der Gegend der Schlosszähne merk- lich eingebuchtet ist. Etwas oberhalb der Mitte der Höhe fängt der Schalrand an, sich nach unten zu biegen, und diese Biegung wird allmählich stärker bis zum Stirnrand, welcher erst im Alter in einer Breite von 2 bis 3“ gerade abgestutzt, früher aber abge- rundet ist. Die Wölbung der Schale ist in der Wirbelgegend am stärksten und flacht sich nach vorn immer mehr ab, und auf dem vordersten Drittel bis zum Stirnrande bildet sich in der Mitte eine deutliche Einsenkung aus. Die Wölbung der Ventralschale zwi- schen dem Wirbel und dem Stirnrande ist ziemlich gleichmässig. Die Area auf beiden Seiten des Wirbels ist nicht schärfer begrenzt und trägt einige feine, durch flache, breite Zwischen- räume getrennte Radialstreifen, während auf der eigentlichen Ober- fläche der Schale nahe dem Wirbel 10 hohe, dicke Radialstreifen auftreten, welche durch hohe, etwas schmalere Anwachsstreifen 88” 1348 1. Terebratulidae. gekörnelt werden und dadurch noch breiter erscheinen, als sie eigentlich sind. Von diesen Rippen sind die mitt!eren am dicksten, wesentlich breiter als ihre Zwischenräume, die seitlichen die schmalsten, wenig breiter als diese. Nach vorn werden die Zwischenräume bald breiter, und es erscheinen in ihnen etwa 2 bis 3" vom Wirbel feinere Rippen, zuerst an den Seiten, zuletzt in der Mitte, sind aber schon gegen 6”"" vom Wirbel an Stärke den primären Rippen ziemlich gleich, und reichlich 1” bis 3%® später beginnen nochmals, etwas unregelmässig, feimere Rippen sich ein- zuschieben, welche zum Theil bis zum Stirnrande den übrigen ziemlich gleich werden; diese nehmen aber, besonders zuletzt, be- trächtlich an Höhe ab, während die Anwachsstreifen auf der unteren Hälfte der Schale flacher und unregelmässiger und zuletzt auch weit feiner werden, aber immer mehr mit Absätzen ab- wechseln, welche sich auf den Rippen ein wenig schuppig er- heben. Auf der kleineren, Fig. 3 abgebildeten Ventralschale bildet sich diese Alters-Sculptur schon ganz eben so aus, wie auf der grösseren, ohne dass ich sie deshalb einer besonderen Art zu- rechnen möchte. Auf der Dorsalschale erfolgt die Vermehrung der Rippen durch Spaltung in je 2, und nur ausnahmsweise einmal durch Einschiebung feinerer. Vielleicht gehört zu derselben Art die etwas beschädigte, Fig. 5 abgebildete Ventralschale von Bünde, welche 5 ”® lang und etwa 3"® breit ist. Die Vermehrung der Rippen erfolgt etwa ebenso weit vom Wirbel, doch scheinen die Rippen verhältniss- mässig dicker zu sein, vielleicht weil sie etwas abgerieben sind, und es bildet sich schon früher eine mittlere Einsenkung aus. Zu derselben Art dürften auch einige Schalen aus dem Grün- sande der Festungsgräben von Magdeburg gehören, welche Herr SCHREIBER dem hiesigen und dem Hallischen Museum verehrt hat. Die grössten derselben haben knapp 6"" Länge und 4,5 ”® Breite, sind also ein wenig gedrungener, als die von Lattorf; auf ihren mitt- leren Rippen verlieren sie die Körnelung durch die Anwachsstreifen früher, und die Rippen verflachen sich auch schon in der Nähe des Randes, also schon bei geringerer Grösse, als bei dem grossen 1. Terebratulidae. 1349 Stück von Lattorf. Andere Stücke von Magdeburg, wie die von SCHREIBER abgebildeten, kommen der T. striatula Sow. weit näher. 5. Terebratulina rudis v. KoEneEn. Par 1& Rıe10a, be. Ilarp,c.2a,blSs, bye, Par IC Biessarp,e. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde. Es liegen gegen 80 einzelne Schalen und über 30 zweiklappige, allerdings meist etwas verdrückte Exemplare von Bünde vor; von letzteren ist das breiteste 3,7 %® hoch, 3,3 ®® breit und 1,7 dick, 2 andere sind 4,1 resp. 4,8”"" hoch und 3,5 resp. 3,6 "" breit, so dass das Verhältniss der Breite zur Höhe ist 1: 1,33 resp. 1: 1,17 und 1: 1,12. Die grösste Dorsalschale ist 4 ”® hoch und 4,2 »ım breit. Der Stirnrand der Schale ist ziemlich gerade, aber im Alter ein wenig eingebuchtet; auf beiden Seiten ıst der Rand ziemlich gleichmässig gebogen, während die Schlossränder meist ein wenig eingebuchtet sind. Beide Klappen sind ziemlich gleich stark gewölbt, doch erhält die Ventralschale etwa von der Mitte ihrer Länge an eine schmale, mediane Einsenkung, welche eine Aufbiegung des Stirnrandes bedingt, sowie eine erhebliche Ab- flachung der Wölbung. Vom Wirbel laufen gegen 10 dicke, hohe, durch schmale Rinnen getrennte Radialrippen aus, von welchen die beiden äussersten etwas schwächer als die übrigen sind. Die Rippen werden granulirt durch erbabene, ziemlich regelmässige Anwachs- streifen, welche sich auf den äusseren zu hohen, schuppigen Spitzen erheben, ebenso wie auf den je 3 oder 4 feineren Rippen, welche auf der nicht schärfer begrenzten Area zwischen dem Wirbel und dem Schlossrande auftreten. Die übrigen Radialrippen er- halten allmählich etwas breitere Zwischenräume und vermehren sich auf der Ventralschale durch Abspaltung, auf der Dorsalschale auch durch Einschiebung feinerer, doch so, dass die Vermehrung zuerst an den Seiten, zuletzt in der Mitte erfolgt, und die Ein- schiebung ist nicht selten kaum von der Abspaltung zu unter- scheiden, wenn sich von der primären Rippe eine ganz schwache 1350 1. Terebratulidae. ablöst. Nahe dem Schalrande beginnt bei einzelnen Exemplaren diese Vermehrung sich zu wiederholen. Die Anwachsstreifen sind bei den meisten Schalen auf den mittleren Rippen ganz abgerieben oder doch nur als flache An- schwellungen erhalten ; deutlich treten einzelne unregelmässige Absätze der Schale hervor und bewirken eine förmliche Kerbung der Radialrippen. Je breiter die Schalen verhältnissmässig sind, desto stärker divergiren die seitlichen Rippen nach dem Schalrande zu, doch sind die breiteren Schalen und besonders zweiklappigen Stücke nur in geringerer Zahl vorhanden, vermuthlich, weil sie bei dem Aussieben des Sandes leichter zertrümmert oder doch beschädigt wurden. h Kleine Exemplare, wie das Taf. IIC, Fig. 5 abgebildete, von 2,75 mm Länge, 2,35 "® Breite und 1,35 ”® Dicke der Wölbung, bei welchen nur die äusseren Rippen sich bereits gespalten haben, besitzen eine breitere Abstutzung des Stirnrandes und sind deshalb mehr dreieckig und stärker gewölbt und erscheinen weit grob- rippiger. Mit diesen sind aber zunächst vergleichbar einige kleine Exemplare von Lattorf und Unseburg, welche ich nicht mit Sicher- heit als Jugendformen von T. planicosta oder T. asperula be- zeichnen kann, obwohl sie auch wohl einer von diesen Arten allenfalls augehören können. 6. Terebratulina faseieulata SANDBERGER ? Taf. IC, Fig. 14a, b,.c. Terebratulina fasciculata Sanps. Mainzer Becken S. 385, Taf. XXXIV, Fig. 3. Vorkommen. Unter-Oligocän: Brandhorst bei Bünde?, Lattorf. Mittel-Oligocän: Waldböckelheim. Das einzige vorliegende, nur wenig verdrückte, zweischalige Exemplar von der Brandhorst bei Bünde ist 4,9 ""® hoch, 3,8 "” breit und 1,7”” dick gewölbt. Die Schlosskanten sind etwas eingebuchtet und reichen fast bis zur Mitte der Schale; der Stirn- 1. Terebratulidae. 1391 rand ist nur flach gebogen, in der Mitte fast gerade, und an seinen beiden Seiten folgt die stärkste Krümmung des Randes, so dass der Umriss der Schale deutlich fünfseitig ist. Die Ventralschale erhält etwa von ihrem hintersten Drittel an eine schmale mittlere Einsenkung, so dass der Stirnrand in der Mitte etwas aufgebogen ist, und die Dorsalschale nahe demselben eine kleine Aufbauchung bekommt, während im Uebrigen beide Schalen ziemlich gleich- mässig und ziemlich gleich stark gewölbt sind, wenn auch am Wirbel am stärksten. Vom Wirbel der Ventralschale laufen, ausser einigen schwächeren Rippen auf den nicht scharf begrenzten Flächen zwischen dem Wirbel und dem Schlossrande, 14 dicke, hohe, durch enge Furchen getrennte Rippen aus, von welchen die je 2 äussersten die schwächsten sind und schon 1”” vom Wirbel je eine schwächere Rippe abspalten ; das Gleiche geschieht etwas später bei den nächsten Rippen, und erst in der Mitte der Länge bei den mittelsten Rippen. Die schwächeren Rippen werden aber den primären bald an Stärke gleich, alle werden allmählich niedriger und erhalten etwas breitere Zwischenräume, so dass am Schalrande 28 erhabene, rundliche Rippen vorhanden sind, welche mindestens eben so breit, nach den Seiten zu aber 2 bis 3 mal so breit wie ihre Zwischen- räume sind. Auf der Dorsalschale erfolgt die Spaltung der Rippen in ähn- licher Weise, die der mittleren erst nahe der Mitte. Nahe dem Wirbel sind die Rippen durch Anwachsstreifen gekörnelt, vermuth- lich aber die mittleren etwas abgerieben, da auf den schwächeren seitlichen sogar schuppige Spitzen auftreten, welche auf der Ven- tralschale noch bis zum unteren Rande sichtbar sind, während auf den übrigen Rippen sich nur noch niedrige, rundliche An- schwellungen erkennen lassen. Von den übrigen, an dem gleichen Fundorte nicht seltenen Stücken unterscheidet sich das oben beschriebene durch die zahl- reicheren und entsprechend schwächeren Rippen, und es steht hierin wohl der T. fasciculata SanpB. am nächsten, von welcher ich einige verdrückte oder beschädigte Exemplare vergleichen kann, zum Theil von O. BOETTGER erhalten. Diese haben mindestens 1352 1. Terebratulidae. zum Theil nur 12 primäre Rippen, welche sich in je 3 oder 2 spalten; bei einzelnen Exemplaren ist aber die Spaltung in je 2 so vorwaltend, ebenso wie bei der recenten T. caputserpentis, und andere Arten derselben Gattung variiren hierin ebenfalls so be- deutend, dass ich die gleichmässige Spaltung in je 2 bei dem Exemplare von Bünde nicht für einen genügenden Grund zur Trennung halten kann. 7. Terebratulina Nysti BosQuer. Taf. IC, Fig. 1a, b, ec; 2a, b, cd; 3a, b, e, d; 4a, b,ie,.d; Farb;rba,nzegemere Terebratulina Nysti Bosau. Comptes rend. Acad. R. des Sciences Amsterdam XIV, SH Tal, Eis, (v. Kornen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVII, S. 517, und XVIII, S. 289). (v. Korxen, Palaeontographica XVLI, S. 152, Taf. XIV, Fig. 2. ornata (non GisgeL), Vincent, Mem. Soc. R. Malacol. de Belg. XXT, S. 16. chrysalis (non v. Scatorn.), pars? Puutıprı, Palaeontogr. I, S. 56. ef. Seebachi Scunorngach, Palaeontogr. XIII, S. 282, Taf. XXXVII, Fig. 7. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Alfred und Pauline bei Calbe a/S., Atzendorf, Unseburg, Wolmirsleben, Osterwed- dingen; Belgien. Von Lattorf, Calbe a/S. und Atzendorf habe ich je etwa 12 einzelne Klappen, von Wolmirsleben 6, neben einzelnen doppelscha- ligen Stücken von einem jeden dieser Fundorte, von Österweddingen 2 einzelne Schalen aus der Hryse’schen Sammlung mit PHıLıppr’s eigenhändiger Bestimmung » Terebratula chrysalis«, von Unseburg dagegen über 60 Exemplare, welche mindestens zur Hälfte zwei- klappiıg und zum Theil besonders gross sind. Das grösste davon ist 6,5 "® hoch, 6,2 ”® breit und 3 “= dick gewölbt.. Die Schlosskanten der Ventralschale bilden an dem kleinen Wirbel grösserer Exemplare einen Winkel von höchstens etwa 100 Grad, doch erscheint der Wirbel wesentlich spitzer, da die Schlosskanten neben ihm sehr deutlich eingebuchtet sind. In der Nähe des \Wirbels ıst die Schale ın der Richtung senkrecht zur Mittellinie 1. Terebratulidae. 1353 recht stark gewölbt, doch wird diese Wölbung schnell nach vorn hin flacher, so dass spätestens in der Mitte zwischen dem Wirbel und dem Stirnrande eine geringe mittlere Einsenkung zwischen zwei seitlichen flachen Wölbungen der Schale liegt, und diese am Stirnrande eine breite, flache Einsenkung zeigt. Ebenso ist die Wölbung vom Wirbel zum Stirnrande nur nahe dem ersteren etwas stärker und wird schon in der Mitte zwischen beiden sehr flach. Die Dorsalschale hat, abgesehen von einer deutlichen Ab- flachung der Schlosskanten, einen fast kreisrunden Umriss, ist am Stirnrande flach aufgebogen und in der Nähe des Wirbels stark gewölbt; diese Wölbung verflacht sich allmählich nach vorn, bleibt aber ın der Mitte immer etwas stärker, als auf den Seiten. Nahe dem Wirbel trägt jede Schale gegen 12 dicke, hohe, durch enge Furchen getrennte Radialrippen nebst einigen feineren auf jeder Seite des Wirbels, zwischen diesem und der Schloss- kante, auf der nicht scharf begrenzten Area. Die äussersten dieser 12 Rippen erhalten schnell etwas grössere Zwischenräume, in welchen feinere Rippen auftreten, um den primären bald an Stärke gleich zu werden, während die mittleren Rippen erst etwas später breitere Abstände erhalten und gegen 2 ”" vom Wirbel anfangen (die mittelsten zuletzt), sich durch Spaltung in je 2 oder 3, oder auch durch Einschiebung feinerer Rippen, nicht ganz regelmässig zu vermehren. Etwa 5"" vom Wirbel sind alle Rippen ziemlich gleich breit und gleich hoch und mehr als doppelt so breit, wie ihre Zwischenräume, und hier beginnen die Rippen sich nochmals zu spalten. Die Vermehrung der Rippen erfolgt auf der Dorsal- schale im Allgemeinen vorwiegend durch Spaltung, auf der Ventral- schale durch Einschiebung feinerer; die mittleren Rippen sind ge- wöhnlich die dicksten, und nach den Seiten hin werden die Rippen allmählich etwas schwächer, wesentlich schwächer aber erst nahe der Area, Ueber die Rippen laufen leidlich regelmässige Anwachsstreifen hinweg, welche noch nicht 0,1”" von Mitte zu Mitte von einander entfernt und auf den mittleren Rippen flach, dicht gedrängt und meist wenig deutlich sind, auf den seitlichen aber schmaler werden und eine zierliche Körnelung hervorbringen. Im Alter treten 1354 1. Terebratulidae. auch nicht selten blättrige Absätze auf, welche sich auf den Rippen schuppenartig erheben. Die Schleife habe ich nur in einem Exemplar noch zum grösseren Theile erhalten gefunden und ergänzt Fig. 6, abbilden lassen. SCHLOENBACH’s Originale aus dem Berliner Museum von Wolmirsleben etc., welche er mit seiner T. Seebachi verglich, hat mir Herr E. BEYRICH gütigst‘zur Vergleichung zugesendet. Es war SCHLOENBACH die BosqQuET'sche Beschreibung und Abbildung der T. Nysti entgangen, zu welcher die SCHLOENBACH’schen Ori- ginale sicher gehören. 8. Terebratulina peetinoides v. KoENEN. Tarl@-0R7o283,.b,2e,.d,79a,3b 26,0. Vorkommen. Unter-Oligocän: Calbe a/S., Lattorf, Unseburg. Von Calbe a/S. habe ich das Fig. 9 abgebildete, zweischalige Exemplar, welches 2,2 ”® hoch, 2,1 ”® breit und 1,1 ®® dick ge- wölbt ist. Die Ventralschale ist, abgesehen von dem mässig hervor- ragenden Wirbel und den ziemlich geraden Schlosskanten, fast kreisrund und fast um ein Viertel höher, als die Dorsalschale, un- gerechnet deren etwas vorspringenden Wirbel; sie ist ziemlich gleichmässig gewölbt, mindestens noch einmal so stark, wie die Dorsalschale, welche auf ihrer unteren Hälfte, besonders in der Mitte, nahezu eben oder doch sehr flach gewölbt ist und einen ver- hältnissmässig langen, fast geraden Schlossrand bat. Die dreieckige Schlossfläche der Ventralschale ist wenig gegen die Schalebene geneigt und durch Kanten auf beiden Seiten des Wirbels scharf begrenzt. Vom Wirbel der Ventralschale laufen 8 hohe Radialrippen aus, von welchen die beiden mittelsten die stärksten sind und sich nahe dem Wirbel schon in je 2 spalten; etwas später geschieht dies mit den beiden neben ihnen liegenden, während die je 2 äusseren einfach bleiben; dafür schiebt sich zwischen der äussersten und der Schlosskante bald noch je eine etwas schwächere Rippe ein, und eine zweite erscheint etwas später dicht an der Schlosskante, 1. Terebratulidae. 1355 so dass am Schalrande 16 dachförmige Rippen vorhanden sind, von welchen die beiden mittelsten am höchsten sind und durch schmale Zwischenräume von einander getrennt werden, die äussersten am schwächsten und schmaler als ihre Zwischenräume sind. Auf der Dorsalschale schiebt sich dagegen zwischen zwei mittlere, vom Wirbel auslaufende Rippen gleichzeitig mit ihrer Spaltung noch eine Mittelrippe ein, welche einfach bleibt, während jene beiden Rippenpaare sich ebenso spalten, wie auf der Ven- tralschale, und auf den Seiten sich nach einander noch je 3 Rippen einstellen. In das recht grosse Foramen in der Schlossfläche der Ven- tralschale springt der Wirbel der Dorsalschale vor, und neben diesem sind noch die Schlosszähne zum Theil sichtbar, die nach dem Trennen der beiden Schalen sich ungewöhnlich kräftig erwiesen. Von dem Unterstützungsgerüst ist leider keine Spur erhalten. Von Lattorf habe ich 5 zweiklappige Stücke und 4 einzelne Schalen, sämmtlich ein wenig abgerieben. Nur eine Dorsalschale übertrifft ein wenig in der Grösse das oben beschriebene Stück von Calbe a/S., alle übrigen sind etwas kleiner, und die kleinsten verhältnissmässig etwas schmaler. Sie unterscheiden sich von jenem in etwas dadurch, dass die 4 mittleren Rippenpaare zum Theil und zuweilen nahe dem Rande anfangen, sich nochmals zu spalten, und dadurch etwas stärker hervorragen, dass zwischen den äussersten von ihnen und den seitlichen Rippen eine wesentlich tiefere Furche liegt; auf der Dorsalschale werden hierdurch förm- liche Ohren abgegrenzt. Ausserdem scheint auch die Area der Ventralschale etwas weniger hoch zu sein. Von dem Gerüst ist auch bei den Stücken von Lattorf, soweit ich sie geöffnet habe, nichts erhalten. Von Unseburg habe ich nur ein etwas abgeriebenes zweischaliges Stück. Ich halte es immerhin für wahrscheinlich, dass die Stücke von Lattorf derselben Art angehören, wie das von Calbe a/S. Möglicher Weise sind sie sämmtlich noch nicht ausgewachsen ; sie können bei der starken Wölbung der Ventralschale nicht wohl Jugendform einer der- oben beschriebenen Arten sein. 2. Thecididae. Nach dem Vorgange der neueren Autoren trenne ich die Gattungen Argiope und Theeidium von den Terebratuliden, obwohl meines Erachtens Argiope den letzteren eigentlich näher steht, als der Gattung Theeidium. Gattung: Argiope DESLONGCHAMPS. Die Gattung Argiope nebst der Untergattung Crstella GRAY ist im Unter-Oligocän durch eine etwas grössere Zahl von Arten vertreten, ebenso wie im Pariser Becken, und ebenso wie dies auch bei der Gattung Terebratulina der Fall ist. Zu Argiope selbst würde nur A. multieostata BOSQUET gehören, zu Cistella dagegen A. perovalis v. KOENEN, A. lunula v. KOENEN und A. pectinata v. Kornen. 4A. sguamulosa, von welcher ich nur 2 nicht ganz über- einstimmende Dorsalschalen kenne, scheint sich durch die Schloss- gegend an Argiope anzuschliessen, besitzt aber nur Spuren eines Median-Septums, sei es, dass es abgerieben ist, sei es, dass es überhaupt fehlt; die Durchbohrungen der Schale sind recht fein und zahlreich. Die Sculptur der Schale würde eher zu Megerlea passen. C. peetinata ist allenfalls vergleichbar der ©. Collardi BAUDON aus dem französischen Mittel-Eocän, scheint sich aber ebenso wie C. perovalıs und ©. lunula durch ihre Sculptur sowohl von den eocänen, als auch von den miocänen und jüngeren Arten wesentlich zu unterscheiden. 2. Theeididae, 1357 l. Argiope multicostata Bosquer. Taf. XCVIIL, Fig. 16a, b c; 17a, b, c, Argiope multicostata Bosq. Deser. d’une esp. nouv. du genre Aryiope. Maestricht 1364. plana Gıisser, Fauna von Lattorf, 5. 81, Taf. IV, Fig 14. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von Lattorf liegen mir 10 einzelne Klappen vor. Diese einzelnen Klappen sind meistens etwas beschädigt, da ich sie zum Theil durch Waschen und Sieben des Sandes erhielt, und 8 davon sind Dorsal-Klappen. Die grösste Ventralschale ist 9,2 ”" breit und 7 =® hoch, die grösste Dorsalschale 8" breit und 5,6”= hoch. Die Area der ersteren ist gegen 3”"” hoch, das Loch in derselben nimmt ein Viertel bis ein Fünftel ihrer Breite ein. Abgesehen von dem dem Schlossrande zunächst liegenden Theile, welcher sich etwas zu diesem umbiegt, ist der Umriss der Schale annähernd halbkreis- förmig. Die Dorsalschale ist flach gewölbt, im Alter noch flacher, als in der Jugend, und an beiden Seiten unter dem Schlossrand ein wenig eingesenkt; ihre Schlossfläche ist 0,5 *” breit, ungerechnet die nach innen vorspringenden Zähne. Vom Wirbel laufen gegen 8 rundliche Radialrippen aus, welche zuerst etwas breiter als ıhre Zwischenräume sind, bald aber schinaler und niedriger werden, und zwischen welche sich 2 bis 3"= vom Wirbel schwächere Rippen einschieben; diese werden den ersteren bis zum Rande bei grosseu Schalen ziemlich an Stärke gleich, so dass dort gegen 16 flache, rundliche Rippen vorhanden sind, welche besonders auf den Seiten, zuweilen aber überall, zuletzt ziemlich undeutlich werden; sie reichen aber nicht ganz bis an den etwas aufgeworfenen Schlossrand heran. In einiger Entfernung vom Wirbel erscheinen blättrige Anwachs- streifen, welche sich zu den Rippen etwas vorbiegen und im Alter oft in grösserer Zahl auftreten und auch wohl in mehr oder minder hohe, blättrige Absätze der Schale übergehen. Im Inneren sind in jeder Klappe 3 Septa vorhanden. Das mittlere erhebt sich in der Dorsalschale naclı dem Stirnrande zu 1358 2. Theecididae. sehr hoch, ist aber fast bei allen Schalen abgebrochen. In der Ventralschale werden die Septa nach dem Stirnrande zu niedrig und breiter, und das mittlere zeigt dort einige sehr feine, tiefe Grübchen in der Mitte. Die seitlichen sind vom Schlossrande etwa noch einmal so weit entfernt, wie von dem mittleren, und erheben sich anscheinend erst auf der unteren Hälfte der Schale höher. In der Mitte zwischen den seitlichen Septen und dem Schlossrande wird in der Ventralschale noch je ein rudimentäres Septum, eine niedrige Rippe, sichtbar. An keinem meiner Exemplare, auch nicht an dem von BosquEr abgebildeten, sind solche Löcher vorhanden, wie sie auf dessen Fig. 1 angegeben sind, wie seine Abbildungen auch über- haupt etwas schematisirt oder idealisirt sind; auch die Einbuch- tungen und Vorsprünge des inneren Schlossrandes sind von BosQuET viel zu tief und zu scharf angegeben, und die Wirbel- gegend der Ventralschale ist von innen in keiner Weise der Wirklichkeit entsprechend gezeichnet. Das Schloss ist sehr kräftig in der Dorsalschale entwickelt. Einzelne Eindrücke innen in der Dorsalschale lassen darauf schliessen, wie das Unterstützungsgerüst etwa verlaufen ist, von welchem nur der Ansatz am Schlossrande noch erhalten ist. Das von BosQuET Fig. 4 abgebildete zweiklappige Exemplar, welches ziemlich stark ungleichseitig ist, dürfte nicht zu A. multi- costata gehören, da es in Gestalt und Sculptur wesentlich abweicht. Untergattung: Cistella Gray. 2. Argiope perovalis v. KoENENn. Taf. DO, Bierla,b, ec; 23,6, cyd;3arb; Aa,b: Argiope multicostata pars Bosauer 1. c. Fig. 4°. Vorkommen. Unter-Öligocän: Brandhorst bei Bünde, ? Lattorf. Von der Brandhorst habe ich ausser einer Dorsalschale ein zweiklappiges Exemplar, welches 3,7 "” hoch, 3,3 "m breit und 1,5 ®® dick gewölbt ist; die Ventralschale ist etwa 0,4” länger, 2. Theeididae. 1359 als die Dorsalschale. Diese ist auf beiden Seiten unter dem Schlossrande deutlich eingesenkt und weniger deutlich auch in der Mitte am Stirnrande, doch verschwinden die Einsenkungen in der Nähe des Wirbels, wo die Schale flach gewölbt ist. Die Ventralschale ist etwas stärker gewölbt, besonders in der Mitte. Die grösste Breite der Schale befindet sich etwa in der Mitte der Höhe, und der wanze Umriss ist eiförmig, abgesehen von den Schlosskanten. Das Loch in der Schlossfläche der Ventralschale nimmt etwa ein Viertel der Breite ein. Die Schalen tragen je 12 breite, abgerundete, durch schmale Furchen getrennte Radialrippen, welche in der Nähe der Wirbel‘ nicht deutlich zu erkennen sind und anscheinend 1 "® vom Wirbel durch Spaltung diese Zahl erreicht haben, aber auch 1 bis 2 wm weiter nach unten sich grossentheils selbst spalten; die seitlichen Rippen sind etwas schmaler, als die übrigen, und spalten sich nicht. Etwa 2 und auch 3"" vom Wirbel zeigen die Schalen recht starke, blättrige Absätze, während im Uebrigen die Rippen an- scheinend durch breite Anwachsstreifen flach gekörnelt waren. Im Innern trägt die Ventralschale ein Median-Septum, welches durch das Foramen sichtbar ist, und das der Dorsalschale beginnt oben knapp halb so weit vom Wirbel, als vom Stirnrande entfernt. Innen trägt die Schale ein wenig von dem eigentlichen Rande entfernt kleine, querovale Knoten, welche in ihrer Lage etwa den Zwischenräumen der Rippen entsprechen. Die starken Schlosszähne liegen dicht neben der Stelle, welche das Foramen einnimmt. Der Gestalt und Sculptur nach könnten hierher das bei A. multicostata BOSQUET erwähnte, von BosSQuUET abgebildete, kleine, zweiklappige Exemplar und zwei Ventralschalen von Lattorf ge- hören, obwohl sie nur 2,5"" Höhe und 2,3 wm Breite erlangen; zudem fehlen die Höcker innen am Rande, doch könnte dies durch die geringere Grösse bedingt sein. Ausserdem hat das Median- Septum auf seinem vordersten Drittel 3 verhältnissmässig weite, tiefe Grübchen, welche bei der besser erhaltenen, abgebildeten Ventralschale nur wenig von einander entfernt sind. 1360 2. Theeididae. 3. Argiope lunula v. KoENEn. Taf. ICH Bierta,b; 7a, b; 8a, b;9ap; 102; var. percostata Taf. IIC, Fig. 11a, b; 12a, b; 13a, b. Argiope multicostata (non Bosqauer) pars v. Kosnen, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XVIII, S. 289. Vorkommen. Unter - Oligocän : Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf habe ich gegen 70 einzelne, allerdings grössten- theils mangelhaft erhaltene Klappen und 5 doppelschalige Exem- plare, von Bünde habe ich eine solche und 10 einzelne Klappen. Das grösste, doppelschalige Exemplar von Lattorf ist 2,3 "” hoch, 3 "® breit und 1,4 ”® dick; kleinere Exemplare sind ver- hältnismässig breiter. Das Foramen nimmt von der reichlich ] = hohen Schlossfläche der Dorsalschale nur etwa ein Viertel der Breite ein. Unmittelbar unter den Enden des Schlossrandes ist der Schalrand ziemlich gerade oder ein wenig eingebuchtet, ist aber sonst um den Stirnrand herum recht gleichmässig ge- krümmt, so dass der Schlossrand an beiden Seiten etwas flügel- artig verlängert erscheint, und beide Schalen an dieser Stelle ein wenig eingesenkt sind, während sie im Uebrigen ziemlich gleich- mässig gewölbt sind; immerhin ist die Dorsalschale in der Mitte ein wenig abgeflacht. Die Schalen tragen in der Jugend auf ihrem mittleren Drittel 5 flache, ganz abgerundete Radialrippen, von welchen die mittelste sich erst zwischen die anderen eingeschoben hat, und von diesen gehen je 2 auf jeder Seite aus einer Anschwellung durch Spal- tung hervor. Auf der Innenseite der äusseren Drittel erscheint dann erst eine und dann noch eine zweite ähnliche, wenn auch immer etwas schwächere Rippe, so dass mehr als die Hälfte der äusseren Drittel glatt bleibt; diese letzten Rippen laufen aber nicht auf die Wirbel zu, sondern nach den Rändern des Foramens, wie dies ja ähnlich, wenn auch nicht eben so auffällig, auch bei andern Argiope-Arten der Fall ist. Der Schalrand wird durch alle diese Rippen nur ganz undeutlich gefältelt. Ausserdem finden sich auf 2. Theeididae. 1361 der Schale ganz flache, breite Anwachsfalten und im Alter auch wohl ein etwas blättriger Absatz. Das Median-Septum der Ventralschale ist auf seiner etwas grösseren unteren Hälfte sehr niedrig und enthält dort in der Regel 3 oder 4 verhältnissmässig grosse, tiefe Gruben, welche öfters durch eine flache Furche verbunden sind. Das Median- Septum der Dorsalschale erhebt sich nach unten allmählich höher und trägt dicht über seinem unteren Drittel eine Stufe, über welcher bei dem Fig. 9 abgebildeten Stück noch Reste der Schleife erhalten sind, während dreimal so weit vom Stirnrande, wie vom Schlossrande entfernt, nach beiden Schlosszähnen Leisten abgehen, welche die Muskeleindrücke begrenzen und zugleich als Zahn- stützen dienen. Je eine tiefe Furche in der Schlossfläche auf beiden Seiten zwischen den Schlosszähnen und den Enden des Schlossrandes diente zur Aufnahme des scharfen Schlossrandes der Dorsalschale. Von Bünde habe ich 10 einzelne Schalen und ein zwei- klappiges Exemplar, welche in Gestalt und Sculptur denen von Lattorf gleichen, wenn auch die Radialrippen meistens höher, zu- weilen sogar recht hoch sind. Ausserdem fehlen ihnen in der Dorsalschale unter dem Wirbel die die Muskeleindrücke begren- zenden Leisten, so dass ich sie nur mit allem Vorbehalt zu A. lunula stelle. Einzelne von ihnen erreichen auch etwas grössere Dimensionen, nämlich die Ventralklappe bis zu 2,7 "m Höhe und 3,9% Breite. Diese grossen Schalen sind also verhältnissmässig noch etwas höher, als die von Lattorf. Erst reichlicheres Material kann gestatten, zu entscheiden, ob die Exem- plare von der Brandhorst nicht einer besonderen Art angehören; einstweilen unterscheide ich sie als var. percostata. 4. Argiope pectinata v. KoENEn. Taf. IIC, Fig. 14a, b, ec; 15a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser der Fig. 15 abgebildeten, gut erhaltenen, aber kleinen Ventralschale liegt mir noch je eine stark beschädigte, ebenso Abh. X, 6, 89 1362 2. Theeididae. grosse und weit grössere vor. Letztere mag gegen 5 "" hoch und 4m breit gewesen sein; die gut erhaltene ist 1,7”® hoch und 2,1"m breit. Die grösste Breite der flach gewölbten Schale liegt in der Jugend in der Mitte der Höhe, im Alter etwas tiefer. Die Schale trägt in der Jugend 8 erhabene, dicke Radialrippen, welche mehr als doppelt so dick sind, wie ihre Zwischenräume, abgesehen von dem in der Mittellinie liegenden, welcher zuerst etwa ebenso breit ist wie die Rippen, aber bis zum Stirnrande der kleinen Schalen etwa doppelt so breit wird und zuletzt in der Mitte eine rundliche Erhebung erkennen lässt. Diese schwillt bis zum Stirnrande der grössten Schale zu einer Mittelrippe an, welche den übrigen Rippen ziemlich gleich ist, und alle Rippen sind dort annähernd eben so breit, wie ihre Zwischenräume, in welchen sich etwa 1"" vom Rande noch breite Anschwellungen oder sehr nie- drige und breite Rippen einstellen. Ausserdem ist auf der grossen Schale noch zwischen der äussersten Rippe und dem Schlossrande eine Rippe hervorgetreten an Stelle einer flachen Anschwellung auf einer breiteren, ein wenig eingesenkten Fläche bei den kleinen Schalen. Ueber die Rippen laufen in unregelmässigen, im Alter etwas geringeren Abständen Anwachsfalten hinweg, welche sich von hinten, vom Wirbel her, allmählich erheben und vorn steil abfallen, so dass sie auf den Rippen schuppige Knoten bilden. Die An- wachsstreifen sind ebenso, wie der Schalrand, auf den Rippen recht stark vorgebogen, zwischen ihnen eingebuchtet, und dies wird besonders auffällig bei den kleineren Schalen, welche weniger Rippen und in der Mitte eine breitere Lücke haben, so dass der Stirnrand bei ihnen tiefer eingebuchtet ist. Innen findet sich ein Median- Septum, welches unterhalb des Wirbels hoch und dünn ist, bis zur Mitte der Schale aber weit niedriger und breiter wird, von hier bis zum Stirnrande sich immer mehr verflacht, und bei den kleinen Schalen 2, bei der grossen 6 tiefe Grübchen trägt, welche ziemlich gleich weit von einander entfernt sind und nach dem Stirnrande zu erheblich an Weite zunehmen. Das Foramen nimmt fast die Hälfte der Schloss- fläche ein, und die Schlosszähne sind an seinen Seiten sehr schräg >. Theeididae. 1363 und mässig stark. Von dem Unterstützungsgerüst oder der Schleife ist nicht einmal der Ansatz am Schlossrande erhalten. 5. Argiope? squamulosa v. KoEnen. Taf. IIC, Fig. 18a, b, ce; 19a, b, c. Vorkommen. Unter -Oligocän: Lattorf, Brandhorst bei Bünde. Von Lattorf und der Brandhorst habe ich je eine etwas be- schädigte Dorsalschale.. Die von der Brandhorst ist 5,8 = hoch und ziemlich eben so breit gewesen und hat im Alter ganz unver- hältnissmässig an Höhe zugenommen. Die von Lattorf ist Msn breit und 3,5 =® hoch und ist etwas stärker gewölbt, als die von der Brandhorst, welche zudem noch im Alter eine flachere Wöl- bung annimmt. Ihr Umriss ist abgerundet-viereckig, doch so, dass die grösste Breite etwas über der Mitte der Höhe liegt, dass die Abrundung am Ende der Schlosskanten recht kurz, an den Enden des Stirnrandes dagegen recht breit ist. Die Schlosskanten bilden am Wirbel einen sehr stumpfen Winkel, haben aber nahe dem Wirbel eine deutliche Einbuchtung. Die Schalen tragen aussen in der Jugend gegen 20 schwache, mit schuppigen Höckern besetzte Radialrippen, welche sich später zum Theil unregelmässig spalten, besonders die mittleren, aber doch etwas breiter als ihre Zwischenräume bleiben und von Mitte zu Mitte am unteren Rande 0,2 bis 0,25”® breit sind. Nur auf der Mitte der Schale bleibt ein schmaler Streifen frei von den Rippen. | Die schuppigen Spitzen auf den Radialrippen entsprechen höchstens theilweise einzelnen Anwachsstreifen und sind oft auf ein und derselben Rippe von Mitte zu Mitte nur 0,2” von einander entfernt. Innen lässt die sehr deutlich punktirte Schale nur in der Jugend ein rudimentäres Medianseptum erkennen, aber keine Spur von anderen Erhebungen, ausser kleinen Höckern, welche, etwa 0,5== von einander entfernt, auf der Schale von der Brand- horst in geringem Abstande vom Rande auftreten, während die Schale von Lattorf am Stirnrande breit und flach gefaltet erscheint. 89* 1364 2. Thecididae. Die Schlossfläche ist an beiden Seiten abgeplattet oder selbst etwas eingesenkt und zieht sich nach dem Wirbel zu schräg in die Höhe, scharf begrenzt durch je eine tiefe Furche, an deren äusse- rem Ende die recht schwachen, schrägen Schlosszähne sitzen; zwischen den Furchen liegt die gekrümmte, in der Mitte in die Höhe gebogene Platte, welche, innen von der Schale selbst los- gelöst, das Foramen der Ventralschale bei Argiope-Arten begrenzt. Die Sculptur der Schalen ist nun für Brachiopoden unge- wöhnlich, zumal bei Arten der Tertiärformation, und das obsolete einzige Medianseptum entspricht keineswegs den Gattungsmerk- malen der Gattung Argiope oder auch nur der Untergattung Cistella GRAY, so dass ich es für höchst wahrscheinlich halte, dass für unsere Art eine neue Gattung aufgestellt werden muss; da ich aber nur 2 unvollkommen erhaltene Dorsalschalen kenne, nicht aber die Ventralschale, so enthalte ich mich der Aufstellung der Gattung, deren Merkmale ich doch nicht befriedigend angeben könnte, und stelle die Art vorläufig noch mit zu Argiope, der sie in der Ausbildung des Schlosses immer noch am nächsten steht. Gattung: Theceidium DEFRANCE. Theeidium mediterraneum L. var. Lattorfense DAvıpson. Taf. IIIC, Fig. 11a, b,c,d; 12a, b; 13a,b; 14a, b; 15a,b; 16a, b. Thecidium mediterraneum var. Lattorfense Davınson. Geolog. Magaz. I, 1864, 8.18, Taf. I, Fig. 6-9. Thecidea oblonga Gieser, Fauna von Lattorf, S. 82, Taf. IV, Fig. 19. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liegen mir ausser 2 zweiklappigen Stücken über 100 einzelne Klappen vor, welche allerdings fast durchweg beschädigt und ab- gerieben und grösstentheils nur etwa halbwüchsig sind. Das grösste zweiklappige Stück, schon von Davıpson abgebildet, ist 5,7 mm hoch, 5,3 ”” breit und 3,1” dick; die obere Schale ist 3,7”= hoch, ist aussen flach gewölbt oder ziemlich eben, hat aber unterhalb des Wirbels eine Anschwellung und auf beiden Seiten derselben unter dem Schlossrande eine mehr oder minder deutliche Einsenkung, ohne dass eine Sculptur deutlich zu er- ee 1365 kennen wäre. Die untere Klappe war mit einer ca. 2 wm hohen und 3,5 ®® breiten Fläche aufgewachsen und zeigt ausser ganz flachen Anwachsfalten schwach-blättrige, kleine Absätze, welche in der Nähe des Randes in grösserer Zahl auftreten. Die Schloss- fläche ist reichlich 2”® hoch, und das hoch gewölbte Deltidium ist am Schlossrande etwa 1,2 *” breit. Die übrigen Schalen variiren in ihren Verhältnissen zum Theil sehr bedeutend, so dass einzelne obere Klappen selbst höher als breit sind, und ebenso varlirt die Gestalt der Schleife oder, da sie fast überall ganz fehlt, der Einbuchtungen auf der Innenseite der kleinen Klappe. Auf Davıpsow’s Abbildung ergiebt sich ein ge- wisser Unterschied zwischen unserer Form und dem T. mediterra- neum L. und Verwandten allenfalls dadurch, dass bei ersterer die äusseren Flügel der Einbuchtungen weniger stark gekrümmt sind, besonders auf ihrer Innenseite, doch ist dies keineswegs ein irgendwie constantes Merkmal, wie dies besonders die Fig. 14 ab- gebildete Klappe zeigt, an welcher die Schleife fast vollständig er- halten ist, da es gelang, die beiden zusammengehörigen Klappen (Fig. 13 und 14) zu trennen; vielleicht ist als Unterscheidungs- merkmal zu benutzen, dass die inneren Flügel der Einbuchtungen länger und schmaler sind, als bei der recenten Art, doch habe ich keine grössere Zahl von Exemplaren der letzteren, um jetzt ein eigenes Urtheil gewinnen zu können, wie weit dort die Gestalt der Schleife und der Einbuchtungen varirt. Die Exemplare, welche DAvıpson mir seiner Zeit zeigte, schienen mir damals, vor 30 Jahren, denen von Lattorf sehr nahe zu kommen. Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Wie ich schon in der Einleitung zur ersten Lieferung dieser Arbeit (S. 15) erwähnte, musste ich darauf verzichten, die Mol- lusken des Samländischen Tertiärs eingehend bei der Besprechung der einzelnen Arten zu berücksichtigen, da NOETLING mit ihrer Bearbeitung beschäftigt war. Diese erschien in den Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte von Preussen etc. Band VI, Heft 4 ziemlich gleichzeitig mit der ersten Lieferung meiner Arbeit. Wie ich aber schon vorher bemerkt hatte, war eine einigermaassen sichere Bestimmung jener Mollusken, welche meist nur als defekte Steinkerne und Abdrücke erhalten sind, nur durch Vergleich mit den besser erhaltenen Arten der Magdeburger Gegend zu erlangen. Diese letzteren waren aber damals nur zu einem kleinen Theile durch BEYRICH (und PHıLippI) bearbeitet, und NOETLING ver- fügte nicht über zulängliches Vergleichsmaterial an noch nicht be- schriebenen unter-oligocänen Arten. Es schien daher erforderlich, jetzt, wo die Beschreibung der unter-oligocänen Mollusken-Fauna von mir beendigt ist, einen Vergleich derselben mit der des Sam- ländischen Tertiärs vorzunehmen, und Herr Prof. KoKEn hatte die Güte, mir das von NOETLING benutzte Material an Mollusken des Samlandes zu übersenden, worunter auch verschiedene Origi- nale K. MAYer’s. Das Ergebniss dieser Vergleichung war nun, dass die meisten Arten des Samländischen Tertiärs sich als solche deuten lassen, die ich aus dem norddeutschen Unter-Oligocän in besser erhaltenen Exemplaren kenne, wenn auch an den samländischen Stücken immer nur einzelne Merkmale der Gestalt und Sculptur, selten auch Revision der Mollusken- Fauna des Samländischen Tertiärs. 1367 das Schloss, die Muskeleindrücke und der Manteleindruck bei den Bivalven, die Mündung bei den Gastropoden, zu erkennen waren. Indem ich die einzelnen Arten in der von mir für die des norddeutschen Unter-Oligocäns gewählten Reihenfolge anführe, habe ich zu denselben Folgendes zu bemerken: Die hinter den Namen eingeklammert stehenden Zahlen be- ziehen sich auf die betreffende Lieferung und Seite meiner Arbeit; die Arbeit von NOETLING über das samländische Tertiär II. Theil, Lieferung III und IV wird nur mit »NoETLInG III und IV« eitirt. Terebellum striatum v. KoEnen? (1, S. 39). Ancillaria subcanalifera (non n’Ore.) Norruime III, S. 19, Taf. IV, Fig. 4. Da die Sculptur des unteren Theiles der Schlusswindung an keinem der samländischen Stücke erhalten ist, muss es zweifelhaft bleiben, ob sie zu T. striatum.v. KOENEN oder einer verwandten Art gehören. Murex brevicauda Hr».? (I, S. 54). Murex plicatocarinatus Gısser. (Norrume III, S. 17, Taf. IV, Fig. 4.) Auf NoerLıng’s Abbildung Fig. 4b sind die Rippen auf dem Gewinde etwas zu schief angegeben; ich kann das Stück aber nur mit Vorbehalt zu M. brevicauda stellen, da das Gewinde merklich kürzer ist, als bei meinen Exemplaren dieser Art, und zahlreichere Rippen trägt, so dass es hierin mehr dem M. asper SoL. oder M. tricarinatus Lam. gleicht. Diese haben aber gröbere und weniger zahlreiche Spiralen und mehr horizontale Stacheln oben auf den Mundwülsten. Murex Deshayesi Nysrt? (I, S. 61). Ein Steinkern mit einem kleinen Theile des Abdrucks er- innert zunächst an M. Deshayesi NYST. Typhis cf. pungens Sor. (I, S. 75). Noxruise III, S. 17, Taf. IV, Fig. 5. Das von NOETLING abgebildete Stück ist grösser gewesen, als die mir sonst bekannten Exemplare, 1368 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Triton flandrieus pe Kon. (1, S. 88). Ein Abdruck des Gewindes könnte von T. flandrieus DE Kon. herrühren. Cancellaria evulsa Sor.? (I, S. 117). 3 Steinkerne dürften der Gattung Cancellaria und zwar wohl der C. evulsa SOL. angehören. Pisanella semigranosa NysT sp. (1, S. 151). Ein Abdruck scheint seiner Sculptur und Gestalt nach zu P. semigranosa NYST. recht gut zu passen. Ficula erassistria v. KoENEN (1, S. 161). Pyrula nexilis (non Sor.) pars Norruine III, S. 16, Taf. II, Fig. 9, 10; Taf. IV, Fig. 13. NOETLING hob selbst hervor, dass die samländische Form in nichts verschieden sei von den Vorkommnissen von Lattorf, und dies kann ich für einen Theil der samländischen Exemplare nur bestätigen, welche sich durch Breite und Zahl der Spiralen eng an Frcula crassistria v. KOENEN sowohl, als auch an die var. den- sistria anschliessen. Allerdings ist es bei Steinkernen, welchen die Sculptur der Aussenschale mehr oder minder deutlich aufge- prägt ist, wie solche grösstentheils vorliegen, meistens nicht sicher zu erkennen, welche Breite die Spiralen in Wirklichkeit gehabt haben mögen. Die Stücke scheinen aber in noch etwas weiteren Grenzen zu varlıren, als die von Lattorf etc.; es muss aber un- entschieden bleiben, ob einzelne Exemplare mit mehr als 30 dickeren Spiralstreifen noch zu derselben Art gehören. Fieula nexilis Sor. (I, S. 164). Noeruine, pars III, S. 16. Einzelne Exemplare scheinen durch ihre dünnen Spiralstreifen der F. nexilis SoL. mindestens sehr nahe zu stehen, Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1369 Fieula plieatula Bryrıca (1, S. 163). Einige Stücke zeichnen sich durch höheres Gewinde und stärkere, weiter von einander entfernte Längsrippen aus und könnten zu F. plicatuia BEYR. gehören. Fieula tenuis v. KoEneEn (I, S. 164). Mehrere Steinkerne und zwei Abdrücke scheinen sich von meinem Original von Lattorf im Wesentlichen nur durch be- deutendere Grösse zu unterscheiden. Fusus cf. elongatus Nysr. (1, S. 185). Ein Abdruck des Gewindes dürfte von einer Fusus-Art wie F. scabrellus v. KOENEN oder F. elongatus NyST herrühren. Es sind zwar sowohl die Spiralstreifen, als auch die Längsrippen erheblich schmaler, als bei jenen Arten, doch ist dies augen- scheinlich durch die Erhaltungsweise bedingt. Fusus erassiseulptus BEYr. (I, S. 192). Ein Abdruck passt seiner Gestalt und Sculptur nach am besten zu F'. crassisculptus BEYR. Fusus egregius BEyr.? (I, S. 208). Ein Paar Steinkerne könnten allenfalls zu F. egregius BEYR. gehören. Fusus Sandbergeri BeEyr. (I, S. 229). Noeruise IIL, S. 15; Taf. III, Fig. 6. Die Exemplare des Samlandes erreichen weit grössere Dimen- sionen, als mir dies bei denen von Lattorf etc. bekannt ist, scheinen aber genügend mit ihnen übereinzustimmen. Fusus scalariformis Nysr. (I, S. 208). Fusus lyra Bexe. (Noerume II, S. 13; Taf. III, Fig. 7, 8.) 1370 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Fusus sp.? Tritonium®? sp. Noeruıng II, S. 13; Taf. III, Fig. 4. Der von NOETLING erwähnte Steinkern lässt nichts von ver- dickten Varices erkennen; ich möchte daher eher annehmen, dass er einer grösseren, glatten Fusws-Art oder auch vielleicht der Ros- tellaria ampla SOL. angehört; für Fusus egregius BEYR. nimmt er zu schnell an Durchmesser zu. Buceinum suturosum Nyst? (1, S. 242). Ein Abdruck des letzten Theiles der Schlusswindung könnte der Gestalt und Grösse nach zu Buccinum suturosum NYST. ge- hören und zeigt, ebenso wie dieses, Spiralstreifung nur auf dem untersten Theile der Schlusswindung, doch sind die Anwachsstreifen etwas deutlicher, als dies bei jener Art der Fall zu sein pflegt. Cassidaria echinata v. KoEneEn? (1, S. 255). Sconsia cf. ambigua (non Sor.), pars sp. Noeruine III, S. 11, Taf. II, Fig. 8. Einzelne Steinkerne und Abdrücke, welche zum Theil mehr als 30 "”® Durchmesser gehabt haben müssen, gehören jedenfalls in die nächste Verwandtschaft der CO. echinata v. KOENEN, wenn auch das Gewinde etwas höher ist, und die Mittelwindungen etwas flacher gewölbt sind, als bei meinen Exemplaren von Lattorf, Unse- burg ete. Die Spiralsculptur und die Zahl und Stärke der Höcker ist mindestens sehr ähnlich. Cassidaria nedosa Sor. (I, S. 257). Cassidaria depressa v. Buch, (NowrLine III, S. 10, Taf. II, Fig. 7). Auch NOoETLING nımmt das Vorkommen seiner Art im Öber- Eocän an; der SOLANDER’sche Name hat jedenfalls Priorität vor dem v. Buch#’schen. Nur den von NortLinG abgebildeten Stein- kern kann ich mit genügender Sicherheit zu unserer Art rechnen, und zwar ist auf der Abbildung die Aussenlippe unten viel zu wenig eingebuchtet. Andere Exemplare scheinen etwas höhere Schlusswindung und feinere Spiralsculptur zu besitzen, Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1371 Cassidaria tenuis v. KoENEN (I, S. 260). Tritonium? radiatim-striatum Noxruue pars III, S. 12, Taf. II, Fig. 9b, c; Taf. III, Fig. 1. Cassidaria tenuis v. KOENEN ist eine der häufigeren Arten des Samlandes und varıırt in der Höhe des Gewindes noch etwas mehr, als bei Lattorf ete.; zugleich erreicht sie auch grössere Di- mensionen, nämlich bis über 16 ®® Durchmesser. Conus inseulptus v. KoEnEn? (II, S. 286). Conus sp. Noeruise III, S. 20, Taf. TV, Fig. 10. Auf NoErTLıng’s Abbildung 10c ist der oberste Theil der Schlusswindung zu gleichmässig abgerundet angegeben, und das Gewinde viel zu stumpf und niedrig. Sureula perspirata v. KoEnen (Il, S. 323). Ein Abdruck der Schlusswindung stimmt gut mit Stücken von Lattorf überein. Pleurotoma lunulifera v. KoExeEn (II, S. 335). Pleurotoma cf. Selysü os Kon., (Nortuine III, S. 19, Taf. IV, Fig. 8.) Der von NOETLInG abgebildete Abdruck gleicht in der Sculptur und Gestalt wohl zunächst solchen Stücken der Pl. lunulifera, welche in der Jugend etwas stärker gewölbte Windungen besitzen, wie das von mir Taf. XXVI, Fig. 14 abgebildete. Die Anwachs- streifen sind auf NoETLInG’s Abbildung 8a viel zu schwach ein- gebuchtet. Voluta suturalis Nyst. (I, S. 520). Voluta cingulata Nyst. (Noeruise II, S. 17, Taf. IV, Fig. 6.) » ef. labrosa Pnır. (Noeruine III, S. 18, Taf. IV, Fig. 7.) Den von K. MAYER und NoHrTLInG zu V. labrosa BEYR. ge- stellten Steinkern möchte ich lieber zu V. suturalis stellen, da er noch deutlich ziemlich regelmässige Rippen erkennen lässt, 1372 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Voluta longissima GIEBEL sp. (II, S. 524). Ein Steinkern mit ganz stumpfem Embryonalende, 25 ®” lang. und 10 "= dick, könnte zu dieser Art gehören. ?Natieca Achatensis Recr. (III, S. 581). Natica dilatata (non Prir.) Norruine Ill, S. 8, Taf. II, Fig. 2, 3. Die Exemplare von Lattorf, mit welchen NoETLING die sam- ländischen verglichen hatte, dürften zu N. Achatensis, der bei Lattorf am häufigsten Art, gehören; sie weichen durch stärkere Wölbung der Windungen erheblich von N. dilatata PHiL. ab. Da der Nabel der samländischen Stücke nicht untersucht werden kann, muss ich es dahin gestellt lassen, ob sie nicht, mindestens theilweise, doch einer anderen Art angehören. Natica lunulifera v. KoEnen? (III, S. 585). Ein scharfer Abdruck des Gewindes und des obersten Theiles der Schlusswindung könnte nach Grösse und Gestalt zu N. lunulifera gehören; leider ist vom Nabel nichts zu sehen. Natieca hantoniensis Pırk.? (III, S. 589). Zwei mittelgrosse Steinkerne dürften der Gestalt nach von N. hantoniensis PILK. herrühren. . Natica dilatata Prur. (III, S. 593). Nur ein Abdruck des Gewindes ist wohl auf N. dilatata PHIL. zu deuten. Natica sp. Natica ef. hantoniensis (non Pırk.) Norruine III, S. 8, Taf. II, Fig. 1. Der von NOETLING abgebildete Steinkern dürfte zu N. hanto- niensis PILK. nicht passen, da, abgesehen von der sehr bedeuten- den Grösse, die Schlusswindung auf ihrer oberen Hälfte viel zu stark gewölbt ist, und der Nabel viel zu eng ist. Ich kenne aber keine Art der Gattung Natica, zu welcher ich den Steinkern mit einiger Wahrscheinlichkeit stellen möchte, Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1373 Sigaretus cf. rotundatus v. KoEnEn (III, S. 597). Sigaretus cf. canaliculatus Sow. (Norruine III, S. 7, Taf. I, Fig. 14, 15.) NOETLING giebt an, indem er wegen der Synonyme auf Nysr’s Text verweist, dass die Form des Samlandes gut mit belgischen Exemplaren übereinstimmte; von welchem Fundorte und aus welchem Horizont diese herrühren, erwähnt er“nicht, und Nysr hat unter Sigaretus canaliculatus verschiedene eocäne und miocäne Arten zusammen geworfen, welche von allen neueren Autoren ge- trennt werden. Im Uebrigen bieten die Arten der Gattung Sigaretus für eine genaue Bestimmung nicht unerhebliche Schwierigkeiten, da sie einerseits in der Sculptur einander ziemlich ähnlich zu sein pflegen und andrerseits in der Gestalt oft recht bedeutend variiren; die Stücke aus dem Samlande erreichen zum Theil grössere Di- mensionen, könnten indessen recht wohl zu 8. rotundatus v. K. gehören. Aporrhais speciosa v. SCHLOTH. (11l, S. 695). Noxrtine III, S. 9, Taf. II, Fig. 4, 5. ! Turritella? sp. Turritella cf. planispira (non Nysr.) Noesuıne II, S. 4, Taf. I, Fig. 6. Das von NorTLInG abgebildete Exemplar unterscheidet sich von den Stücken von Lattorf etc. nicht unbedeutend dadurch, dass die Windungen weit niedriger, nur etwa zwei Drittel bis drei Viertel so hoch sind, und durch die Spiral-Sculptur; die Anwachs- streifen biegen sich auf der unteren Hälfte der Windungen allmäh- lich nach vorn und bringen zum Theil kleine Höcker hervor. Turritella erenulata Nysr. (III, S. 711). Der Abdruck eines kleinen Exemplares .von ca. 2,5”" Durch- messer scheint in Gestalt und Seulptur recht gut mit T. erenulata Nysr übereinzustimmen. Cirsotrema inerassata v. KoEneEn? (II, S. 754). Der Abdruck zweier Windungen einer jungen oder kleinen Scalaria ist in der Längs- und Spiral-Sculptur zunächst etwa der Cirsotrema incrassata v. KOENEN vergleichbar. 1374 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Clathroseala teretior v. KoEnEN (Ill, S. 785). Zwei Windungen eines Steinkernes lassen wenigstens so viel von der Sculptur noch erkennen, dass sich ihre Aehnlichkeit mit der Olathroscala teretior v. KOENEN ergiebt, besonders mit der var. complanata. Xenophora solida v. KoEnEn? (IV, S. 849). Xenophora sp. Noerume III, S. 6, Taf. I, Fig. 10, 11. Wenn ich es auch ebenso, wie NOETLING, für möglich halte, dass die samländischen Stücke mit ihren flachen Windungen zu X. solida v. KOENEN gehören, zumal da diese zuweilen eben so dicht mit Schalstücken bedeckt ist, so scheinen doch die Windungen niedriger zu sein, und ich muss ihm auch darin beistimmen, dass eine sichere Bestimmung nicht ausführbar ist. Ein Steinkern ohne Gewindespitze hat aber nur ganz kleine Fremdkörper unterhalb der Naht angeheftet und scheint etwas höhere Windungen zu haben, so dass er an X. subextensa D’ORB. erinnert (IV, S. 850). Margarita nitidissima PrirL. sp. (IV, S. 879). Trochus cf. arvensis Paıuieer. (Norruise III, S.4, Taf. I, Fig. 3—5.) Den Trochus arvensis PHIL. habe ich, wenn auch mit Vor- behalt, mit dem T. nitidissimus PHIL. vereinigt und muss NOETLING darin beistimmen, dass seine Stücke noch mit jener Art die meiste Aehnlichkeit besitzen, doch haben sie keineswegs »vollkommen platte und flache Windungen«, und die Schlusswindung ist nicht »stumpfgekielt«, wie dies ja auch seine Abbildungen ergeben. Der Durchmesser der grössten Exemplare hat mindestens 15 "= be- tragen. Calyptraea striatella Nysr (IV, S. 906). Norruise III, $. 6, Taf.I, Fig. 12; S. 7, Taf. I, Fig. 13. Leider ist bei den samländischen Stücken die Innenlippe nicht zu beobachten, welche das beste Art-Merkmal bei der Gattung Calyptraea abgiebt. Das von ihm Fig. 12 abgebildete Exemplar Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1375 ist reichlich so gross, wie mein grösstes von Lattorf, und zeigt die schuppigen Spitzen so deutlich, wie meine besten Stücke von Morigny etc. Es scheint mir aber nicht nöthig, das von NOETLING Fig. 13 abgebildete Stück nur seiner hohen Gestalt wegen von C. striatella N. zu trennen, da diese Art ebenso wie andere der- selben Gattung in der Gestalt ausserordentlich varırt. Tornatella simulata Sor. (1V, S. 922). Actaeon sulcatus (non Lam.) Norruine II, S. 20, Taf. IV, Fig. 11. Durch seine niedrigen Windungen und gedrungene Gestalt unterscheidet sich die Form des Samlandes so erheblich von dem mittel-eocänen A. Gmelini BAYan (A. sulcatus Lam.), welcher sich gerade durch schlanke Gestalt und spitzes Gewinde auszeichnet, dass ich die Form des Samlandes am allerwenigsten zu dieser Art rechnen möchte, obgleich auch bei dieser in den Furchen zwi- schen den Spiralen die Anwachsstreifen erhabene Leistchen bilden und vertiefte Grübchen begrenzen, wie CossMmAnN (Oatalogue ill. IV, S. 305) hervorhebt. Tornatella simulata SoL. steht in der Gestalt den Stücken des Samlandes am nächsten, wie auch NOETLING anscheinend gefunden hat. An den vorliegenden Ab- drücken, zumal an K. MAYER’s Original, ist aber mit Sicherheit zu erkennen, dass die Spiralfurchen aus zusammengeflossenen, ovalen Löchern oder Grübchen bestanden. Ein Steinkern zeigt auch deutlich die 2 hohen Spindelfalten von T. simulata SoL. ? Cylichna intermissa v. KoEnen (IV, S. 948). Bulla multistriata (non v. Kornen) pars Norruine III, S. 21, Taf. IV, Fig. 13. Soweit sich die Gestalt der Spindel beurtheilen lässt, dürfte das von NoETLING Fig. 13 abgebildete Stück zu Cylichna zu stellen sein, und zwar steht es in der Gestalt und Sculptur Exemplaren von Westeregeln der (©. intermissa v. KOENEN mindestens sehr nahe, welchen ein Theil der Schlusswindung fehlt. ? Cylichna teretiuscula PriırL. sp. (IV, S. 943). Die obere Hälfte eines Steinkerns könnte recht wohl von Cylichna teretiuscula PHIL. herrühren. 1376 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. ? Atys elara v. KoEnen (IV, S. 951). Ein Steinkern lässt sich als Atys clara deuten. Scaphander sp.? (an 8. dilatatus Pur. sp.?) (IV, S. 957). Bulla multistriata (non v. KoEnEn) pars Norzuma III, 8.21, Taf Tv@n1s312: Der wellenförmige Verlauf der vertieften Furchen, wie ihn NoETLING Fig. 12b und c abbildete, erinnert sehr an die Sculptur von Scaphander dilatatus var. crenistria v. KOENEN, bei welcher ebenfalls die feineren Furchen ziemlich gerade oder doch schwächer gezackt sind, als die breiteren. Auch die Gestalt des Steinkerns scheint zu der Gattung Scaphander am besten zu passen. Dentalium acutum Hk£». (IV, S. 977). Norrıme IN, S. 3, Taf. I, Fig. 1, 2. Der Grösse und Sculptur nach passen allerdings die von NOETLING beschriebenen Stücke recht gut zu D. acutum HEB., doch kenne ich bei diesem nicht eine derartig schnelle Zunahme an Durchmesser nach unten. Bei den Steinkernen ist sie freilich besonders dadurch bedingt, dass die Schalendicke nach unten, nach der Mündung zu, die auf NoETLInG’s Abbildung oben steht, sehr schnell abnimmt. ? Ostrea callifera Lam. (V, S. 1008). Ostrea gigantea Sow. (Norruıma IV, S. 29, Taf. I, Fig. 8). Wie aus NOETLING’s und meinen Bemerkungen schon hervor- geht, sind Steinkerne von O. gigantea und O. callifera nicht wohl von einander zu unterscheiden. Nachdem ich aber die Schalen von Lattorf etc. zu O. callifera gezogen habe, möchte ich eher glauben, dass auch zu dieser Art der von NOFTLING beschriebene und abgebildete Steinkern gehört. Ostrea ventilabrum GoLpr. (V, S. 1011). Norruine IV, S. 27, Taf. II, Fig. 1—9. Das von NoETLING Fig. 2 abgebildete Stück zeichnet sich durch dünne Rippen vor den übrigen aus und nähert sich dadurch mehr seiner O. flabellula. Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1377 Ostrea prona S. Woon (V, S. 1013). ? Ostrea flabellula Lam. (Noeruine IV, 5.25, Taf. 1, Fig. 1—7). Wie schon NOETLING hervorhob, scheinen seine Stücke min- destens theilweise mit solchen von Lattorf übereinzustimmen, die ich inzwischen zu O. prona WooD gestellt habe. Die von NoRT- LIne Fig. 6 und 7 abgebildeten Steinkerne kleiner Exemplare könnten immerhin noch zu ©. ventilabrum gehören. Anomia sp. Albertiana Nyst? (V, S. 1016). Anomia sp. Norruing IV, 8. 30. Der äussere Abdruck der rechten Klappe einer glatten Anomia von 18 m grösstem Durchmesser könnte allenfalls zu A. Albertiana gehören. Peeten corneus Sow. (V, S. 1020). Norruine II, S. 33, Taf. II, Fig. 9— 11. Pecten bellicostatus Woop (V, S. 1025). P. Thorenti (non v’Arca.) Nortume IV, 8.30, Taf, III, Fig. 1—3. NOETLING hat Exemplare des ächten P. T’horenti D’ARCHIAC, den dieser recht gut abgebildet hat, nicht vergleichen können, sonst würde er gefunden haben, dass von diesem die Art des Samlandes sich ebenso unterscheidet, wie die Form von Unseburg, Lattorf ete., die er auch mit zu P. Thorenti zog. Peeten inceurvatus Nyst (V, S. 1031). Pecten Menkei (non Goror.) Norruine IV, S. 31, Taf-II, Fig. 4—8. Die Form des Samlandes unterscheidet sich von dem ober- oligocänen Pecten Menkei GOLDF. genügend durch die starke Wöl- bung der rechten Klappe, durch die ganze Sculptur und die kleinen Ohren, dürfte aber in Gestalt und Sculptur mit P. incurvatus NYST recht gut übereinstimmen; die stark vergrösserte Fig. 8 ist zu hoch im Verhältniss zur Breite gezeichnet. Besonders die belgischen Exemplare haben aber auch in der Wölbung der linken Klappe genügende Aehnlichkeit mit denen des Samlandes und erreichen Abh. X, 6, 90 1378 Revision der Mollusken - Fauna des Samländischen Tertiärs. ebenfalls etwas über 20 Rippen, deren obere Kante ebenfalls etwas abgeflacht oder abgerundet erscheint. Lima baltica NortLınG IV, S. 34, Taf. V, Fig. 1. Zu NoETLINGs Beschreibung möchte ich hinzufügen, dass die schwachen Radialrippen höchstens halb so breit sind, wie ihre Zwischenräume, und nach beiden Seiten hin erheblich an Stärke abnehmen, auf der einen Seite ziemlich schnell, auf der anderen Seite weit langsamer, doch so, dass auf dieser die letzten Rippen um vieles schwächer sind, als auf jener. Die Höckerchen auf den mittleren Rippen sind augenscheinlich ursprünglich schuppige Spitzen gewesen und sind von Mitte zu Mitte ziemlich eben so weit von einander entfernt, wie die Rippen. Die Abbildung lässt das Original in keiner Weise erkennen, ganz abgesehen von der Sculptur, da der Wirbel weit bauchiger ist, über den Schlossrand weit mehr vorspringt, die Ohren weit stumpfer sind, und der Schal- rand unter ihnen in ziemlich gleichmässiger Biegung nach unten verläuft. Avicula sp. Avicula fragilis Derr. Norruine IV, 8. 35, Taf. IV, Fig. 1, 2. Von der echten Avicula fragilis DEFR. des französischen Eocäns dürften sich die von NOETLING abgebildeten Steinkerne nicht unbedeutend durch stärkere Wölbung der rechten Klappe unterscheiden, jedenfalls sind sie für eine nähere Bestimmung nicht genügend erhalten und könnten allenfalls auch der Avzcula media Sow. von Barton und Brockenhurst oder den beschädigten Schalen von Söllingen gleichen, welche ich (Mittel-Oligocän S. 88) mit A. Stampiniensis DESH. verglich. NoETLIng’s Abbildung Fig. 2 ist nicht in der Ebene des Schlossrandes, sondern weit mehr von hinten gesehen, gezeichnet. 35. Modiola cf. micans Ar. Braun (V, S. 1056). Noerruine IV, S. 37, Taf. IV, Fig. 3—6. Wie NOETLING richtig bemerkt, gestattet die Erhaltung der Samländischen Exemplare keine sichere Bestimmung, ebenso wenig, Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1379 wie die derer von Lattorf ete.; die Radialstreifen sind bei einzel- nen Stücken ebenfalls gegen 0,1 "® breit, bei anderen aber bis mindestens 0,15 "", Modiola interlaevigata v. KoENnEn. Modiola seminuda (non Desn.) Norrume IV, 8. 41, Taf. IV, Fig. 7—9. Die samländischen Exemplare unterscheiden sich von der echten, eocänen M. seminuda DESH., welche mir von BARTON vor- liegt, recht wesentlich dadurch, dass ein nahezu doppelt so grosser Theil der Schale frei von Radialrippen bleibt. Ich möchte für sie daher den Namen M. interlaevigata vorschlagen. Modiola sp. Modiola ef. dorsata Morrıs. Norruine IV, S. 42, Taf. IV, Fig. 10. Wenn schon MoRRIS von seinem Exemplare sagte, es sei kaum oder schwerlich genügend für eine genaue Bestimmung seiner Art-Merkmale, so gilt dies in noch höherem Grade von dem des Samlandes, bei welchem die Einsenkung hinter dem Kiel zu- dem etwas tiefer zu sein scheint, freilich wohl zum Theil in Folge von Verdrückung. Pinna semiradiata v. KoEnEN (V, S. 1062). Pinna margaritacea Lam. Noxruine IV, S. 44, Taf. IV, Fig. 11—13. DESHAYES hatte unter P. margaritacea auch P. affinis Sow. mit einbegriffen, ohne diesen Namen zu nennen, da er als Fund- ort Bognor und Highgate mit anführte. CossMmAnn (Catal. ill. II, S. 185) hat dies nicht berichtigt. Mir scheint aber, als seien auch im französischen Tertiär noch Pinna-Arten vorhanden, die mit Un- recht von DESHAYES mit der P. margaritacea LAM. vereinigt wor- den sind; so zeigen meine Exemplare aus dem Ober - Eocän von Ver und La Guespelle Radialrippen nicht nur auf der oberen Hälfte der Schale, sondern auch auf der unteren, auf beiden Hälften je etwa 8, und in der Mitte eine besonders tiefe Furche, welche öfters wie eine Spalte erscheint. Mit dieser Art haben die Stücke des Samlandes jedenfalls eben so wenig Aehnlichkeit, wie mit der von DESHAYES (Coqu. foss. I, Taf. 41, Fig. 15) abgebildeten. 90* 1380 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Die Zahl der Radialrippen beträgt bei P. semiradiata v. KOENEN auf dem oberen Theil der Schale 6 oder 7 in der Jugend, später ]l oder 2 mehr, während NOETLING für die samländischen Stücke . 15 — 16 angiebt; dies muss aber ein Druckfehler sein, denn ich finde, dass die Zahl der Rippen bei keinem derselben so hoch steigt und nur zuweilen ein Paar mehr beträgt, als bei denen von Lattorf, mit denen sie auch in der Gestalt genügend übereinzustimmen scheinen. Peetuneulus tenuisuleatus v. KoENEN? (V, S. 1079). Pectunculus pulvinatus (non Lam.) pars Noeruime IV, S. 45, Taf. V, Fig. 4, 5. Die sich wiederholt spaltenden Radialrippen der samländischen Stücke erinnern in der That weit mehr an den P. tenuisulcatus v. KOENENn, welcher NOETLING wohl mit der folgenden Art zu- sammen unter der Bezeichnung P. Philippü vorgelegen hat, als an den ächten P. Philippii und den eocänen P. pulvinatus Lam. Peetunculus lunulatus Nyst? (V, S. 1077). Pectunculus pulvinatus (non Lam.) pars Norruing IV, S. 45, Taf. V, Fig. 2, 3. Eine Reihe von Exemplaren scheint sich durch das Schloss und die Grösse eher an P. lunulatus NYST anzuschliessen, doch sind einzelne Steinkerne verhältnissmässig stark gewölbt. Limopsis eostulata GoLpr. (V, S. 1073). Nozrume IV, S. 47, Taf. V, Fig. 6, 7. Die von NOETLING abgebildeten Stücke schliessen sich wohl zunächst an meine Fig. 11 (Taf. LXXIV) an, doch ist auf seiner Fig. 6 die Schale viel zu gleichseitig dargestellt, und es fehlen auf beiden Seiten zunächst dem Wirbel noch mehrere Schlosszähne. Nueula sp. NoErLinG IV, S. 48. Leda cf. perovalis v. KoEnEn (V, S. 1123). Leda costulata (non Desn.) Noerume IV, S.48, Taf. V, Fig. 8. Es liegt nur der Steinkern und Abdruck einer etwas beschädigten rechten Klappe aus dem Samlande vor, welche im Schloss und Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1381 der Gestalt sowie in der Form der Rippen leidlich mit Z. per- ovalis v. KOENEN übereinzustimmen scheint, doch sind die Rippen 0,4” bis 0,5 ”® breit, also fast noch einmal so breit, wie bei jener. Cardium eingulatum Goupr. (V, S. 1137). Cardium tenuisulcatum Nyst. Noxıuına IV, S. 51, Taf. VI, Fig. 4, 5. Wie ich schon früher ausgeführt hatte, ist Cardium tenuisul- catum NYST nur die Jugendform von (©. cingulatum GOLDF. Doppelklappige Steinkerne des Samlandes erreichen aber bis über 60 “m Breite, 56 "® Höhe und mindestens 45 "® Dicke. Cardium vulgatissimum K. MAYER. Noeruine IV, S. 53, Taf. VI, Fig. 9— 11. Cardium semilineatum v. Korxen juv.? (V, S. 1140). Die von mir am Schluss der Beschreibung von C. semilineatum erwähnten kleinen Schalen, welche ich mit einigem Zweifel als Jugendformen jener Art angeführt hatte, stimmen in Grösse, Ge- stalt und Sculptur leidlich mit der Form des Samlandes überein. Die Radialstreifen, welche diese auf dem mittleren Theile der Schale zuweilen zeigen, dürften von der Structur der Schale her- rühren, nicht aber von der Sculptur. Cardium cf. porulosum SoL. (V, S. 1146). Cardium Hageni K. Mayer. Noerume IV, S. 52, Taf. VI, Fig. 6—8. Die vorliegenden Steinkerne aus dem Samlande lassen von der Sculptur nur ganz schwache Spuren erkennen und dürften nach diesen und nach ihrer ganzen Gestalt mit C. porulosum mindestens nahe verwandt sein; sie erreichen über 40 "% Breite. Cardium cf. Defrancei Desn. | Cardium eonherum (non Desa.). Norrume IV, $.50, Taf. VL, Fig. 1—3. NOETLING schätzte selbst die Zahl der Rippen seiner Exem- plare auf 25 bis 30 (ich würde etwa 30 annehmen), während die Desnavzs’sche Abbildung des C. convexum etwa 40 Rippen zeigt 1382 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Auf der restaurirten Abbildung sind die Spitzen auf den Rippen etwas zu breit und zum Theil zu nahe an einander gezeichnet. Durch schmalere Zwischenräume, beziehentlich breitere Rippen, aber schmalere Spitzen auf denselben unterscheidet sich die Sam- ländische Form von (. rectispina v. KOENEN, welches auch 40 Rippen besitzt. Durch ihre Sculptur gleicht sie noch am meisten dem mittel-oligocänen Cardium Defrancei DESH., welches 30 bis 35 Rippen hat. Lueina Heberti DesnH.? Anim. s. Vert. de Paris I, S. 647, Taf. XLII, Fig. 4—6. Ein innerer Abdruck der Schale von 18 == Höhe und 21 = Breite gleicht der mittel-oligocänen Lucina Heberti DEsH. durch seinen abgerundet-fünfseitigen Umriss, seine mässige Wölbung, die schwachen Schlosszähne und obsoleten Seitenzähne und die Muskel- eindrücke. Von dem Abdruck der Aussenseite sind nur Theile aus der Nähe des hinteren und des vorderen Schlossrandes vorhanden, welche eine Anzahl dünner, aufgerichteter, aber nicht ganz regel- mässiger Lamellen erkennen lassen, auch ganz ähnlich, wie bei L. Heberti. Ein hinteres Schild ist nicht abgegrenzt; ob ein vor- deres Schild, eine Lunula, vorhanden war, lässt sich nicht fest- stellen. Die Schale selbst war anscheinend etwas dicker, als bei meinen Stücken von Morigny. ? Cyprina perovalis v. KoEnen (V, S. 1174). Cyprina? sp. Norruine IV, 8. 55, Taf. VII, Fig. 3 (C. rotundata K. Marx). Es könnte der von NOETLInG abgebildete Steinkern allenfalls zu C. perovalis gehören. Isocardia eyprinoides Ar. Br. (V, S. 1178). Cyprina sp. I und II. Norrume IV, S. 54, Taf. VII, Fig. 1, 2. Venus sp. Noeruina IV, $. 60, Taf. VII, Fig. 1. Die Steinkerne des Samlandes erscheinen zwar auf der hin- teren Seite niedriger, als die Schalen von Lattorf etc., doch dürfte dies zum Theil dadurch bedingt sein, dass der hintere Schlossrand Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1383 bei unserer Art recht breit und dick ist. Da diese aber in der Ge- stalt sehr variabel ist, so möchte ich die Steinkerne des Samlandes nicht verschiedenen Arten zurechnen; mindestens theilweise dürften sie zu der var. guadrata gehören, die ich für die unter-oligocäne Form unterschied. Sehr häufig sind aber kleinere Exemplare, die einen Uebergang zu /. subtransversa D’ORB. bilden. Anisoeardia postera v. KoEnEn (V, S. 1181). Oypricardia pectinfera Sow. Noeurına IV, 8.58, Taf. VII, Fig. 5, 6. Innerhalb welcher Grenzen die unter-oligocänen Exemplare unserer Art in der Breite der Radialrippen variiren, habe ich |. c. erörtert, nämlich am Rande meistens von 0,3 bis 0,5 "=, Auf den Samländischen Stücken beträgt die Breite der Rippen etwa 0,4 bis 0,5 ”®, so dass sie sich ganz an die von Lattorf, Westeregeln etc. anschliessen. Anisocardia Sacki Prır. (V, S. 1184). (ypricardia isocardioides Dssa. NoerLine IV, S. 55, Taf. VII, Fig. 4. Der von NoETLInG abgebildete Steinkern scheint sich durch die Drehung des Wirbels und die Tiefe der Einsenkung hinter demselben eher an die unter-oligocäne Form anzuschliessen, welche ja, wie von mir ebenfalls erörtert, mit den eocänen sehr nahe ver- wandt ist. Das Stück ist immerhin noch um die Hälfte grösser als die grössten Schalen, welche ich aus dem Unter-Oligocän kenne. Jsocardia harpa GOLDF. ist eine /socardia und mir nur aus dem Miocän bekannt. Coralliophaga euneata v. KoEnEn? (V, S. 645). Zwei Steinkerne etwas verdrückter Exemplare und ein be- schädigter Abdruck könnten allenfalls von ©. cuneata herrühren. ? Crassatella intermedia Nysr (V, S. 1207). Crassatella ef. sinuosa Desnayes. Norrume IV, $. 49, Taf. V, Fig. 9. Der von NoETLInG abgebildete Abdruck könnte recht wohl zu 0. intermedia gestellt werden, die ja in Belgien nach Nysr’s Angabe noch grössere Dimensionen erreicht, 1384 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. Astarte sp. (NoETLING IV, S. 49). Cytherea sp. cf. delata v. KoEnen (VI, S. 1257). Ein Paar Steinkerne könnten ihrer Gestalt nach von einer Cytherea wie C. delata v. KoENEN herrühren. Tellina conspieua v. KoEnen (VI, S. 1263). Tellina sp. Nowruıne IV, S. 60, Taf. VII, Fig. 8, 9. Tellina longiuseula Beyr.? (VI, S. 1265). Ein Steinkern von circa 8$”® Höhe und 13 "" Breite gleicht zunächst der T. longiuscula BEYRICH. Tellina cf. explanata v. Kornen (VI, S. 1266). Der beschädigte Steinkern eines doppelschaligen Exemplars könnte zu T. ewplanata v. KOENEN gehören, und ein zweiter zu derselben Art oder auch wohl zu T. decipiens v. KoENEN (VI, S. 1267). Tellina cf. praepostera v. KoEnen (VI, S. 1271). Ein Paar Steinkerne haben etwa die Gestalt von T. praepostera v. KoENEN. Tellina dimidiata v. KoEnen? (VI, S. 1276). Ein verdrückter Steinkern mit aufgeprägter Sculptur scheint durch diese und in der Gestalt mit Stücken von Lattorf recht wohl übereinzustimmen. Psammobia cf. binotata v. KoEnen (VI, S. 1282). Zwei etwas beschädigte und verdrückte Steinkerne zwei- klappiger Exemplare stimmen in Gestalt und Grösse zunächst mit P. binotata v. KOENEN überein. Psammobia cf. nitens DESHAYES. Anim. sans vert., Paris I, S. 380. Einige Steinkerne meist zweiklappiger Exemplare, einer mit dem Abdruck und einer mit dem Schloss, scheinen in Grösse und Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1385 Gestalt mit DEsHAYES’ Abbildung gut übereinzustimmen, welcher übrigens der vordere Schlosszahn fehlt. Syndosmya cf. protensa v. KoEnEn (VI, S. 1288). Ein Steinkern und Abdruck könnte zu dieser Art gehören. Cultellus cf. Roemeri v. KoEnen (VI, S. 1291) Solen sp. Norruine IV, S. 61, Taf. VIII, Fig. 2. Eine Anzahl mehr oder minder verdrückter und beschädigter Steinkerne meist zweiklappiger Exemplare könnten allenfalls zu C©. Römeri gehören, sind aber zum Theil um die Hälfte grösser, als die Stücke von Lattorf. Cultellus inflatus v. KoEnEn n. sp. Solen sp. Noeruine IV, S. 61, Taf. VIII, Fig. 1, 3. Von 10 zum Theil vollständigen Steinkernen hat der grösste, von NOETLING Fig. 1 abgebildete, 17 =" Höhe, 46 "" Länge und über 6”® Dicke; die übrigen sind meist nur etwa drei Viertel so lang und entsprechend niedriger, die stärkste Wölbung liegt etwas hinter der Mitte der Schale. Unsere Art ist wohl auch noch zu- nächst vergleichbar dem C. cuphus Cossmann (Catalogue ill. I, S. 21, Taf. I, Fig. 23—26), doch ist sie höher, der hintere Schloss- rand fast gerade, ebenso wie bei C. Grignonensis, der Wirbel liegt noch weiter zurück, und die von diesem innen auslaufende Leiste ist noch weit mehr nach vorn gerichtet. Neaera trilineata v. KoEnen? (VI, S. 1312). Corbula cf. argentea (non Lam.) Norruine IV, S. 64, Taf. VIII, Fig. 7. Das von NOoETLInG abgebildete Exemplar ist von der Corbula argentea LaM., für welche Cossmann (Catalogue ill. I, S. 46) die Gattung Neaeroporomya aufstellte, durch die ganze Gestalt und die Sculptur nicht unwesentlich verschieden und gehört ohne Zweifel zu der Gattung Neaera. Es stimmt, abgesehen von seiner bedeutenderen Grösse, recht gut mit Neaera trilineata in Gestalt und Sculptur überein, zumal da auf dem Abdruck des Originals nicht 1386 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 2, sondern auch 3 Radialstreifen vorhanden sind, von welchen der vorderste der schwächste ist. Neaera sp. Ein defecter Steinkern aus der Verwandtschaft der N. clava BEYRICH. Panopaea Woodwardi v. KoEnEn? (VI, S. 1316). Panopaea ef. Heberti Bosqauer. Norruine IV, S. 61, Taf. VIIL, Fig. 4. Die zahlreichen Steinkerne meist von zweiklappigen Exem- plaren sind alle oder fast alle etwas verdrückt, so auch das von NOETLING abgebildete, so dass ihre Wölbung und Gestalt sich nicht ganz sicher beurtheilen lässt; sie scheinen mir aber in diesen Punkten der unter-oligocänen Form doch näher zu kommen, als der mittel- und ober-oligocänen P. Heberti Desm. Die Mantel- bucht reicht bei dem von NOETLING abgebildeten Exemplare, welches 32 ®® hoch und 63 ”® breit ist, bis zum vordersten Drittel. | Thraeia radiolata v. KoENEN n. sp. Corbula (?) sp. Noeruise IV, S. 64, Taf. VIIL, Fig. 5. Ausser NOETLING’s Original liegen mir noch 3 weniger gut erhaltene Steinkerne vor aus demselben Gestein, zum Theil auch mit Spuren von Radialstreifung, die bei Tiracia doch sehr unge- wöhnlich ist. Die Streifen sind am unteren Schalrande meistens 0,5 bis 0,6 ””® breit. Ein Steinkern aus eisenschüssigem Sandstein von 45 == Höhe und ca. 55%" Breite weicht in der Gestalt von jenen etwas ab. NOETLING’s Original ist übrigens nicht 49 ”®, sondern 39 mm breit. Thraeia cf. seabra v. KoEneEn (VI, S. 1320). Drei beschädigte Steinkerne könnten nach Gestalt und Grösse zu T. scabra gehören, Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. 1387 Pholadomya Weissi PruıLıpeı (VI, S. 1324). Noeırına IV, S. 62, Taf. VIII, Fig. 8. Fistulana sp. Der Steinkern des unteren Endes einer Röhre von 8,5 "" Durchmesser gehört wohl zu der Gattung Fistulana. Teredo anguina SANDBERGER? (VI, S. 1335). Noeruine IV, S. 65, Taf. VIII, Fig. 9. Die von NOETLING mit Recht nicht näher bestimmten Röhren von Teredo sind etwas stärker gewunden, als dies bei jenen von Österweddingen etc. gewöhnlich der Fall ist, und ich muss es ganz dahin gestellt lassen, ob sie von derselben Art herrühren. Burtinella Bognoriensis (non Sow.?). Noerrine III, S. 5, Taf. I, Fig. —9. SOWERBY (Min. Oonch. Taf. 596) giebt an, dass der Querschnitt der Röhre fünfseitig sei; der der samländischen Stücke ist rundlich- dreieckig, so dass ich die Uebereinstimmung der beiden Vorkomm- nisse für durchaus zweifelhaft halten muss. Im Uebrigen möchte ich die Form nach ihrer Erhaltungsweise, welche ganz mit der der Serpula heptagona übereinstimmt, mit dieser zu den Anne- liden stellen, nicht aber zu den Mollusken. Zu den 95 hier aufgeführten Arten aus den samländischen Tertiärschichten würden noch verschiedene andere kommen, be- sonders Bivalven, deren Reste aber so ungenügend erhalten sind, dass ich selbst die Gattung nicht mit Sicherheit zu bestimmen wage. Von den aufgezählten Arten sind aber 3, Modiola interlaevi- gata, Cultellus inflatus und Thracia radiolata, anscheinend neu, sonst 1388 Revision der Mollusken-Fauna des Samländischen Tertiärs. mir nicht bekannt; 3 andere, Psammobia cf. nitens DESH., Cardıum Defrancei DEsH. und Lucina Heberti DesH.? scheinen mit mittel-oli- gocänen Formen zunächst übereinzustimmen, alle übrigen aber lassen sich, soweit ihre Erhaltung überhaupt eine nähere Bestim- mung gestattet, auf Arten zurückführen, welche mir auch aus dem norddeutschen Unter-Oligocän bekannt sind. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dass die Samländische »Bernstein-Formation« dem Unter-Oligocän zuzurechnen ist, wie dies BEYRICH schon 1848 gethan hatte. Ich muss aber auch NorTLıınG darin beipflichten, dass die verschiedenen Horizonte, aus welchen die Mollusken herrühren, sämmtlich derselben Stufe, also dem Unter-Oligocän angehören. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. 685. 686. 687. 688. 689. 690. 691. 692. 695. 694. 695. 696. 697. 698. Verzeichniss der im VI. Theil beschriebenen Arten. Circe Edwardsi v. KoEnen . Oytherea circularis v. KoEnen . » porrecta v. KoErnen » divergens v. KoEnen . » delata v. KoEnen . » incrassata Sow.. Tellina conspicua v. KoEnEn » longiuscula Bryrıch . » explanata v. Kornen » decipiens v. Komnen . » intexta Berrıch . » praepostera v. KoEnen . » pertumida v. KoExen » rhombea v. KoEnEn . » dimidiata v. KoEnEN » lamellulata Epwarns? » » » elliptica v. KoEnEn » cancellata v. KoEnEn Psammobia binotata v. KoEnEn var. » Sandbergeri v. Koknen 2% virgata v. KoEnen . Syndosmya protensa v. KoEnEn » dimidiata v. KoEnen » brevis Bosquer? . Solen sp. ind. 3 Qultellus Roemeri v. Kornen Solecurtus similis v. KoEnen Corbula descendens v. Koenen . » conglobata v. KoEnen . VnUnNnUnUn KR MWRRANNRNNARRRn VAN NnUnUnun . 1250, . 1254, . 1256, . 1257, . 1259, . 1263, . 1265, .1266, 1677, . 1269, . 1271, Taf. LXXXVIIL, Fig. 8-10. . 1273, Taf. LXXXIX, Fig. 1, 2. . 1274, Taf. LXXXIX, Fig. 3—6. . 1276, Taf. LXXXIX, Fig. 7—9. 278; . 1278, . 1282, . 1293, . 1294, . 1297, Taf. XCI, Fig. 13—16. . 1299, Taf. XCI, Fig. 4-7. Taf. LXXXVI, Fig. 1-4. Taf. LXXXVII, Fig. 15-17. Taf. LXXXVIL, Fig. 8, 9. Taf. LXXXVII, Fig. 14. Taf. LXXXVII, Fig. 47. Taf. LXXXVI, Fig. 12, 13. Taf. LXXXVIL, Fig. 1-3. Taf. XC, Fig. 1, 2. Taf. LXXXIX, Fig. 13, 14. Taf. LXXXVIII, Fig. 4, 5. Taf. LXXXVIII, Fig. 1-3. Taf. LXXXIX, Fig. 10—12. 1252, Taf. XC, Fig. 3, 4. Taf. XC, Fig. 5. Taf. LXXXVIIL, Fig. 6, 7. Taf. XCIIL, Fig. 6, 7. Taf. XCIH, Big. 312: Taf. XCV, Fig. 3. Taf. XC, Fig. 9—12. Taf. XC, Fig. 8. Taf. XC, Fig. 6, 7. 1280, 1284, 1286, 1288, 1290, 1291, 1293. Taf. XCIIL, Fig. 5. Taf. XCIIL, Fig. 8, 9. 1390 Verzeichniss der im VI. Theil beschriebenen Arten. . 1300, Taf. XCIL, Fig. 1-3. 699. Corbula obovata v. KoEnEn . 700. » Henckeli Nysr . 1302, Taf. XCI, Fig. 1—6. 701. » cuspidata SoweErey . . 1304, Taf. XCI, Fig. 7—10. 702. » subaeguivalvis Sannpgerger $. 1306, Taf. XCI, Fig. 11, 12. 1308. . 1308, Tat X CIE area: 703. Sphenia sp. 704. Neaera n. sp.? 705. » infleva v. Kornen 1309, Taf. XCII, Fig. 12. 706. » bisculpta v. Koenen . 1310, Taf. XCII, Fig. 15. 707. » undosa v. KoEnen 1311, Taf. XCII, Fig. 14. 708. » trilineata v. KoEnEn 1312, Taf. XCII, Fig. 8. 709. Spheniopsis curvata v. KoEsen depressa v. KoEnen » plana v. Koenen 710. Panopaea Woodwardi v. Kornen . 711. Saxicava? complanata v. KoEnen . 712. Thracia scabra v. KoEneEn 713. > arcuata v. KoEnEN . 714. Pholadomya Weissi Pruıuıpei . var. tenuicosta . 5% » alata v. KokEnen 6. Gastrochaena simplex v. Kornen . 1313, Taf. XCII, Fig. 9—11. 1315. 1315. 1316, Taf. XCIII, Fig. 4. 1317, .Taf. XCV, Fig. 2. 1320, Taf. XCIII, Fig. 1—3. 322, Taf. XCV, Fig. 1. 1324, Taf. XCIV, Fig. 3. 1336, Taf. XCIV, Fig. 1. 1326, Taf. XCIV, Fig. 2, 4. 1328, Taf. XCV, Fig. 9. 1329, Taf. XCV, Fig. 10. 1331, Taf XCV, Eis’ 03 1334, Taf. XCV, Fig. 6—8. 1335. . 1336, Taf. XCV, Fig. 5. 1339, Taf. XCVI, Fig. 1-3. . 1342, Taf. XCVI, Fig. 4, 5. Taf. IIIC, Fig. 1. 1 1 17. Fistulana Heyseana Paıtıpri 18. Clavagella Goldfussi PrrLıper 719. Teredo excisa v. KoRNEN 20. » anguina SANDBERGER ? 21. Jouannetia Hofmanni Prıuierr sp. 22. Terebratula grandis Brumensach . 23. Terebratulina multistriata Dunker . VUVNURRNUHTUnNAUnNnnNnnUnnnnnnnnmnmının 724. » planicosta v. Kornen $. 1343, Taf. IIIC, Fig. 7—10. 125: tenuicosta v. Koerxsen S. 1346, Taf. IIIC, Fig. 6. 726. asperula v. Kornen . S. 1347, Taf. IIIC, Fig. 2—5. TERR rudis v. KoEnen . S. 1349, Taf. IIC, Fig. 5. Taf. IC, Fig. 10—13. 728. Jasciculata SAnDBERGER? S. 1350, Taf. IC, Fig. 14. 723: » Nysti Bosquer S. 1352, Taf. IC, Fig. 1—. 730. > pectinoides v. Korsen S. 1354, Taf. IC, Fig. 8, 9. 731. Argiope multicostata Bosquer . S: 1357, TamUCHRig. 16, Are 132. perovalis v. KoEnen S. 1358, Taf. IIC, Fig. 1—4. 133 ) lunulata v. KoEnEn S. 1360, Taf. IC, Fig. 6—10. var. percosiata v. Kosxen S. 1361, Taf. IIC, Fig. 11—13. 734. » pectinata v. KoEnEx S. 1361, Tas TORTE 14,215: 135. >» 2? squamulosa v. KoExen S. 1363, . Taf. TIC, Bis 1841% 736. Thecidium mediterraneum var. Lat- torfense Davınsox . S. 1364, Taf. IIIC, Fig. 11—16. 29. Verzeichniss der Arten aus dem Samländischen Tertiärgebirge. Terebellum striatum v. KoEnen? . Murex brevicauda HrBerr? » Deshayesi Nysr? Typhis pungens SoLANDER . Triton flandricus pe Koninck Cancellaria evulsa SoLANDER? Pisanella semigranosa Nxyst sp. * Fieula crassistria v. KoEnen . » nexilis SOLANDER » plicatula Beyrıcn . » tenuis v. KoEnen Fusus ef. elongatus Nysm . » crassisculplus BevrıchH . » egregius Beykıca ? » _ Sandbergeri BeyrıcH » ir NOT £ » sp.? RR Buccinum suturosum Ny sr? Cassidaria echinata v. Kornen? . » nodosa SOLANDER . » tenuis v. KoEnen . Conus insculptus v. Koenen?. Surcula perspirata v. KoEnen Pleurotoma lunulifera v. Kosnen Voluta suturalis Nxst » longissima GiEBEL sp. ? Natica Achatensis Recuuz Natica lunulifera v. Kosnex? hantoniensis Pırı.? » dilatata PaiLıpri Natica sp. i Sigaretus cf. N v. a Aporrhais speciosa v. SCHLOTHEIM Turritella® sp. er Turritella erenulata Nxyst . Cirsotrema incrassata v. KoEnEn? Clathroscala teretior v. Kornen . Xenophora solida v. KoEnen? Margarita nitidissima PuıLıper Sp. Calyptraea cf. striatella Nxsr Tornatella simulata SOLANDER ? Oylichna intermissa v. Koenen . » teretiuscula PriıLıee1 sp. ? Atys clara v. KoEsen Scaphander sp.? . Dentalium acutum H£serr Östrea callifera LamArck . » ventilabrum GoLDFUSS . » prona S. Woop . Anomia sp. Albertiana Nysr? Pecten corneus SOWERBY bellicostatus Woo» . » incurvatus Nyst Lima baltica Nortuing . Avicula sp. SH Modiola ef. micans Aa. Bar : » . interlaevigata v. KoEnEn Modiola sp. BR Pinna semiradiata v. Pectunculus tenuisuleatus v. KoEnEn Seite 1572 1375 1373 1573 1373 1373 1374 1374 1374 1574 1375 1575 1375 1376 1376 1576 1376 1376 1377 1377 Lalit 1377 1377 1378 1378 1378 1379 1379 1379 1380 1392 Verzeichniss der Arten aus dem Samländischen Tertiärgebirge. Pectunculus lunulatus Nyst? . . Limopsis costulata GoLpruss . Nueula sp. - > Leda ef. perovalıs v. Cardium cingulatum GouLpruss . KoENnEn » vulgatissimum K. Mayer » cf. porulosum SoLANDER » cf. Defrancei Desnavks Lucina Heberti Desnayzs? Uyprina perovalis v. Kownen? Isocardia cyprinoides Au. Braun Anisocardia postera v. Koxnen . » Sacki Puitiper sp. . Coralliophaga cuneata v. Kornen? Crassatella intermedia Nysr Aslarte Ep. Se Oytherea sp. cf. delata v. Koenen Tellina conspicua v. KoEnen . Seite 1380 | 79. 1380 | 80. 1380 | 81. 1380 | 82. 1381 | 3. 1381 | 84. 1381 | 85. 1381 | 86. 1382 | 87. 1382 | 88. 1382 | 89. 1383 | 90. 1383 | 91. 1383 | 92. 1383 | 9. 1384 | 94. 1384 | 95. 1384 2 SPRIT TEIRENELERE, Tellina longiuscula Beyrıca? . » ef. explanata v. Kornen . » ef. praepostera v. KoEnen » dimidiata v. Kornen . Psammobia cf. binotata v. Kornen » cf. nitens Desnavus . Syndosmya cf. protensa v. Koenkn Oultellus cf. Roemeri v. Kornen . inflatus v. Koxwnen n. Sp. Neaera trilineata v. KoEnen . DE ER Panopaea Woodwardi v. Kosnen? Thracia radiolata v. Koexen n.sp. » ef. scabra v. Koenen . Pholadomya Weissi Prıusrer . Fistulana sp. . a - Teredo anguina SANDBERGER? Burtinella Bognoriensis SOWERBY A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45 146. Seite 1384 1384 1384 1384 1384 1384 1385 1385 1385 1385 1386 1386 1386 1386 1386 1386 1387 1387 Ehe TeE ET nr 7, Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel LXXXVI. 1; 2; 3. Cytherea incrassata Sow. von Wolmirsleben . 4a, b, c; 55 6a, b,c; Ta,b. Cytherea delata v. KOENEN von Lattorf . 2 u NE 4a; 5; 6a; 7a, b in natürlicher Grösse. 4b, c; 6b, c vergrössert. Sa,b; 9a, b. Cytherea porrecta v. KOENEN von Lattorf . 10a,b; 11a, b; 12a, b; 13a, b. Zutetia concentrica v. KoEnen von Lattorf . : 10a; 11a; 12a; 13a in natürlicher Grösse. 10b; 11b; 12b; 13b vergrössert. 14a, b,c. Cytherea divergens v. KOENEN von Lattorf . 15a, b,c; 16a, b; 17a, b. Cytherea circularis v. KOENEN . 15 von Lattorf. 16; 17 von Westeregeln. 15a; 16a; 17a in natürlicher Grösse. 15b, c; 16b; 17b vergrössert. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol Landesanstalt BdX Heft 6. NEDIODONUL, O.Peters gez Lichtdruck v. A Frisch, BerIm Tafel LXXXVIII Fig. 1; 2a, b; 3a, b. Tellina decipiens v. KOEnENn von Lattorf Fig. 4a,b; 5a, b. Tellina esplanata v. KoENENn von Lattorf . Fig Fig .6a,b; 7a,b. Tellina caneellata v. KoENENn von Lattorf . . 8a, b; 9a, b; 10a, b, c. Tellina praepostera v. KOENEN von Lattorf . .. 8a; 9a; 10a, b, e in natürlicher Grösse. 8b; 9b vergrössert. S. 1267 S. 1266 S. 1280 S. 1271 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol. Landesanstalt Bd X.Heft 6. Taf.LXXXVI. O. Peters gez. Tichtdruckv. A Frisch, Berlm Er N RE eh e De & Tafel LXXXIX,. ig. la, b,c; 2a, b, e. Tellina pertumida v. KoEnEN von Lattorf la;.2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, ce vergrössert. ig. 3a, b; 4; 5a, b; 6a, b, c. Tellina rhombea v. KOENEN von Lattorf . ie. 7a,b; 8; 9a, b. Tellina dimidiata v. KoENEN von Lattorf ig. 10a, b; 11a, b; 12a, b, c. Tellina intexta BEyR. von Lattorf 10a; 11a; 12a in natürlicher Grösse. 10b; 11b; 12b, e vergrössert. . 13a, b,c; 14a, b,c. Tellina longiuscula BEYR. von Lattorf 13a; 14a in natürlicher ‘Grösse. 13b, c; 14b, ce vergrössert. . 1273: . 1274 . 1276 . 1269 . 1265: v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. h Abhandl.d. geol Landesanstalt Bd. X.Heft 6. MEI DOSEDT O.Peters gez. Tichtdeuckv. A.Erısch Berlm j [ i e r Ms I - k . . k W [9 b ni — MN) ER x St re EN br 144 Del Tafel XC. ig. la,b,c; 2a, b, c. Tellina conspicua v. KOENEN von Lattorf la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, e vergrössert. g.3a,b, ec; 4a,b,c. Tellina lamellulata Evw.? von Lattorf 3a; 4a in natürlicher Grösse. 3b, c; 4b, ce vergrössert. .da, b, c. Tellina lamellulata Epw. var. elliptica von Lattorf 5a in natürlicher Grösse. 5b, ce vergrössert. .ba,b,c; 7a, b, c. Syndosmya brevis BOSQUET sp.? von Lattorf . 2 er N 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b, e vergrössert. ig. Sa, b, c. Syndosmya. dimidiata v. KOENEN von Unseburg . $a in natürlicher Grösse. 8b, e vergrössert. .9a, b; 10a, b; 11a, b, c; 12a, b,c. Syndosmya protensa v. KOEnENn von Lattorf ee 9a; 10a; 11a; 12a in natürlicher Grösse. 9b; 10b; 11b, e; 12b, e vergrössert. . 1263 21208 . 1280 . 1291 . 1290 . 1288 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Taf. LXXXX. Ö.Peters gez. Lichtdruck v. A Erısch,Berlm ee Fig. Fig. Fie. Tafel XCI. ie. 1a,b; 2a,b,c; 3a,b; 4a,b, ce; 5a,b,e; 6a,b. Corbula Henckeli Nyst von Westeregeln Aue la,b; 2a; 3a, b; 4a; 5a; 6a, b in natürlicher re 2b, c; Ab, c; 5b, ce vergrössert. 7a,b,c; 8a,b,c; 9a,b,c; 10a,b,c. Corbula cuspidata Sow. von Westeregeln : 7a; 8a; 9a; 10a in natürlicher Grösse. 7b,c; Sb, c; 9b, ec; 10b, e vergrössert. lla, b, ec; 12a, b, c. Corbula subaequivalvis SANDEG. von Lattorf . Ä lla; 12a in natürlicher Grösse. l1b, ce; 12b, ce vergrössert. 13a, b, c,d; 14a, b; 15a, b, c, d; 16a, b. Corbula descen- dens v. KOENEN von Westeregeln 13a; 14a; 15a; 16a in natürlicher Grösse. 13b, c, d; 14b; 15b, c, d; 16b vergrössert. 1302 1504 1306 1297 Ru v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandld. geol Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Tarmaı® Qu Ö.Peters gez. Lichtdruck v. A Frisch Berim. % BA an 2 DOREEN DRIN ler ARE Was 3: HB Ric 2 073 j ” ENDEN CT, RAR) UHR Fig. Tafel XCH. ig. la, b; 2a,b; 3a, b, c, d. Corbula obovata v. KOENEN von Helmstädt ARE la; 2a; 3a in natürlicher Grösse. 1b; 2b; 3b, c, d vergrössert. 4a, b, c,d; 5a,b,ce,d; 6a,b,c; 7Ta,b,e. Corbula con- globata v. KOENEN von Westeregeln . 4a; 5a; 6a; 7a in natürlicher Grösse. 4b,c,d; 5b, c, d; 6b, c; 7b, c vergrössert. .Sa,b,c. Neaera trilineata v. KOENEN von Unseburg . 8a in natürlicher Grösse. 8b, e vergrössert. .9a,b; 10a,b,e,d; lla,b,c. Spheniopsis curvata v. KOENEN 9a; 10a; 11a in natürlicher Grösse. 9b; 10b, c, d; 11b, e vergrössert. 9 von Calbe a/S. 10, 11 von Unseburg. . 12a, b,c. Neaera injflexa v. KOENnEn von Lattorf 12a in natürlicher Grösse. 12b, ce vergrössert. . 15a, b. Neaera n. sp.? von Österweddingen . . 14a, b. Neaera undosa v. KOENEN von Lattorf . 14a in natürlicher Grösse. 14b vergrössert. g. 15a, b,c. Neaera bisculpta v. KOENEN von Unseburg . 15a in natürlicher Grösse. 15b, e vergrössert. . 1300 1299 . 1512 . 1313 . 1309 . 1308 „a . 1310 v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. Seol. Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Taf. LXXXXIL O.Peters gez. Lichtdruck v. A.Frisch Berlin. ROLE TERN Tafel XCI I. Fig. la, b; 2a, b; 3a, b. Thracia scabra v. KoENEn von Lattorf la; 2a, b; 3a, b in natürlicher Grösse. 1b Sculptur vergrössert. Fig. 4a, b. Panopaea Woodwardi v. KoENEn von Wolmirsleben Fig. 5a, b. Cultellus Roemeri v. KOENEN von Lattorf Fig. 6a, b,c; 7. Psammobia binotata v. KOENEN von Lattorf . Fig. Sa, b, e; 9a, b. sSolecurtus similis v. KOENEN von Lattorf Fig. 10a, b; 11a, b; 12a, b. Psammobia Sandbergeri v. KOENEN von Lattorf . 1320 1316 1293 1282 1294 1284 v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Nr DOOOSIIL O.Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch Berlin. Tafel XCIV. Fig. 1a,b; 3a,b. Pholadomya Weissi PriL. (Fig. 1 var. tenuicosta v. KOENEN) : . -» .„. . . 8. 1324 l von Lattorf. 3 von Calbe a/S. Das Original zu Fig. 1 befindet sich im Hallischen Museum. Fig. 2a, b; 4a,b. Pholadomya alata v. KoENEN . . . . . 8. 1326 2 von Unseburg. 4 von Calbe a/S. v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d geol. Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Taf. LXXXX IV. O.Peters ge2. Lichtdruck v. A Erısch,Berlm. re en irre J Tafel XCV. .la,b. Thracia arcuata v. KOENEN von Gr. Mühlingen . S. 1322 Fig Fig. 2a, b,c. Sazicava ? complanata v. KoEnEn von Lattorf . S. 1317 Fig. 3a, b,c. Psammobia virgata v. KoENEN von Lattorf . . S. 1286 3a in natürlicher Grösse. 3b, ce vergrössert. Fig. 4a, b,c. Erycina? curta v. KoEnEn von Lattorf. Siehe Nachtrag. 4a in natürlicher Grösse. 4b, e vergrössert. Fig. 5a, b,c. Jouannetia Hofmanni PkiL. sp. von Osterwed- dingen . : Sa S. 1336 Fig. 6a, b,c; 7a,b; 8. Teredo excisa v. KoEnEn von Lattorf S. 1334 6a; 8 in natürlicher Grösse. 6b, c; 7b, c vergrössert. Fig. 9a, b, ec. Gastrochaena simplex v. KoEnen von Bünde . S. 1328 9a in natürlicher Grösse. Ib, ce vergrössert. Fig. 10a, b,c. Fistulana Heyseana PhHiL. von Osterweddingen S. 1329 Fig. 11a,b; 12. Clavagella Goldfusi Par... . . . . 8. Jost ll von OÖsterweddingen. 12 von Wolmirsleben. v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. Seol. Landesanstalt Bd.X.Heft 6. EHE DON. O.Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch Berlin. Lu en w rn rn 0 er I DE = are: er ea —- m h Tr En ! } 9% ul h H TyaRr ah? gut Se Y 1037 Tafel XCVI. Fig. 1a, b,c; 2a,b,c; 33, b,c,d. Terebratula grandis Buum. $. 1539 la, b,c; 2a, b,c; 3a in natürlicher Grösse. 3b, c, d vergrössert. 1; 3 von der Brandhorst bei Bünde. 2 von Lattorf. Fig. 4a, b, c; 5a, b, c. Terebratulina multistriata DER. sp... . S. 1342 4a,b; 5a, b, e in natürlicher Grösse. 4c Seulptur vergrössert. 4 von der Brandhorst bei Bünde. 5 von Lattorf. v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd.X.Heft 6. Taf. XCVI. O.Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch Berlin. AAN AAN Murih) & Fig. Tafel IIDC. .la,b. Terebratulina multistriata DkR. von Lattorf . 2a,b,c; 3a,b,c; 4a,b; 5a,b. Terebratulina asperula v. KOENEN 2, Re RR = 2a; 3a; 4a; da in natürlicher Grösse. 2b, ec; 3b, c; 4b; 5b vergrössert. 2; 3; 4 von Lattorf. 5 von der Brandhorst bei Bünde. . 6a, b,c. Terebratulina tenuicosta v. KOENEN von Biere. 6a in natürlicher Grösse. 6b, ce vergrössert. Das Original befindet sich im Hallischen Museum. ig. 7a,b,c; 8a,b,c; 9a,b; 10a, b. Terebratulina planicosta v. KOENEN Se 7a; 8a; 9a; 10a in natürlicher Grösse. tb, c; 8b, c; 9b; 10b vergrössert. 7; 8 von Unseburg. 9 von Wolmirsleben. 10 von Atzendorf. Die Originale zu 9 u. 10 befinden sich im Berliner Museum. io. 11a, b,e,d; 12a,b; 13a, b; 14a,b; 152,p; 162, pre cidium mediterraneum var. Lattorfense Davıpson von Lattorf lla; 12a; 13a; 14a; 15a; 16a in natürlicher Grösse. llb,c,d; 12b; 13b; 14b; 15b; 16b vergrössert. S. 1342 S. 1347 S. 1346 S. 1343 S. 1364 v. Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. Seol. Landesanstalt Bd.X.Heft6. Taf. IIIC. O. Peters gez. Lichtdruck v. A. Frisch Berlin. IoN KR a ORG 4 Fig. Fig. Fig. Fig. Tafel IIC. .la,b,e; 2a, b, c,d; 3a,b; 4a,b. Cistella perovalis v. KOENEN 2 Ve: la; 2a; 3a; 4a in natürlicher Grösse. lb,c; 2b, ec, d; 3b; 4b vergrössert. 1; 3 von der Brandhorst bei Bünde. 2; 4 von Lattorf. .5a,b, c. Terebratulina rudis v. KoENEN. juv. von der Brandhorst bei Bünde 5a in natürlicher Grösse. 5b, e vergrössert. .6a,b; 7a,b; 8a, b; 9a, b; 10a, b. Cistella lunula v. KOEnEn von Lattorf . i 6a; 7a; 8a; 9a; 10 in natürlicher Grösse. 6b; 7b; 8b; 9b; 10b vergrössert. lla,b; 12a, b; 13a, b. Cistella lunula var. percostata v. KoEnEn von der Brandhorst bei Bünde lla; 12a; 13a in natürlicher Grösse. 11b; 12b; 13b vergrössert. l4a, b, ce; 15a, b, e. Cistella pectinata v. KOENEN von Laitorf Ze 14a; 15a in natürlicher Grösse. 14b, ec; 15b, e vergrössert. 16a,b,c; 17a, b,c. Argiope multicostata BOSQUET von Lattorf. le 16a; 17a in natürlicher Grösse. 16b, c; 17b, ce vergrössert. 18a, b,c; 19a, b, ce. Cistella? squamulosa v. KOENEN 13a; 19a in natürlicher Grösse. 18b, c; 19b, e vergrössert. 18 von der Brandhorst bei Bünde. 19 von Lattorf. . 1358 . 1350 . 1360 . 1561 . 1361 . 1857 . 1363 v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. X.Heft 6. Seol. Landesanstalt Bd. Abhandl.d. Lichtdruck v. A.Frisch Berlin. ‚O.Peters gez. Fig. Fig. Tafel IC. ‚la.b,e; 22,b,e.d; 3a, b2e,d, Aa, ne, d.75a.b502br 7a,b,c. Terebratulina Nysti BosQ. la; 2a; 3a; 4a; 5a; 6a im natürlicher Grösse. Ib, c; 2b, ec d; 3b, e, d;E be, d; 5b; 6b: cbrerayen grössert. 1; 2; 3; 4 von Unseburg. 5; 6; 7 von Lattorf. 8a,b,c,d; 9a, b, c,d. Terebratulina pectinoides v. KOENEN 8a; 9a in natürlicher Grösse. Sb, c, d; 9b, c, d vergrössert. 8 von Lattorf. 9 von Calbe a/S. .10a, b,c; lla,b,c; 12a,b; 13a, b, c. Terebratulina rudis v. KoEnEn von der Brandhorst bei Bünde 10a; lla; 12a; 13a in natürlicher Grösse. 10b, c; 11b, c; 12b; 13b, ce vergrössert. 14a, b, c. Terebratulina fasciculata SANDBG. von der Brandhorst bei Bünde 14a in natürlicher Grösse. 10b, ce vergrössert. S. 1352 S. 1354 S. 1349 S. 1350 Oligocaen. v.Koenen. Norddeutsches Unter- Tan aRo: X.Heft 6. Abhandl.d. Seol. Landesanstalt Bd Lichtdruck v. A. Frisch Berlin. O.Peters gez. Lieferung 20. Blatt 7 Teltow, Tempelhof, *Gr.-Beeren, *Lichtenrade, Trebbin, » » » » » Zossen (darunter 2* mit Bohrkarte und Bohr- register) » Rödelheim, Frankfurt a. M., Schwanheim, Sachsen- hausen . » 7 Ketzin, Fahrland, Werder, Potsdam, Beelitz, Wildenbruch » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (die beid.letzteren m. je 1 Profiltaf. u.1 geogn. Kärteh.) » Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben » Mühlhausen, Körner, Ebeleben . . . .» » 7 Cöpenick, Rüdersdorf, Königs- een Alt-Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf : » Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gerode » Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, En Rudol- stadt, Orlamünde » 7 Wandlitz, Biesenthal, Grüntha Senänerlinde Bercanı Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands- berg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister) » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonneberg » Limburg, Eisenbach (nebst Merersiätfenkarte), Holdberg Kettenbach {nebst 1 Lagerstättenkärtehen), Idstein » r Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, N Lebach . T Lindow, en mL te Wastran Be Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . i Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) RE » Hersfeld, Friedewald, Vacha, Eiterfeld, ee Lengsfeld . ; » Altenbreitungen, .. Oberkatz 1 Profi. tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel) » Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte and Bohrregister) . » Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt (hierzu eine Illustration) ANSEIWe: » Saalfeld, Ziegenrück, Probstzelle, Eiebenerin » Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg, Men: gerskirchen, Montabaur, Girod, Hadamar » 7 Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schönebeck, Weissewarthe, Genthin, an (Mit Bohr- karte und Bobhrregister) . : 7 Rehhof, Mewe, Münsterwalde, Marienwerder (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » Coblenz, Ems (mit 2 Lichtdrucktafeln), Schaumburg, Dachsenhausen, Rettert . : » Melsungen, Lichtenau, Altorsehen, Seiferlshanseh , Ludwigseck, Rotenburg 5 TE EG Y V Y Mark 12 — ‘ Mark Lieferung 46. Blatt Buhlenberg, Birkenfeld, Nohfelden, Freisen, Ottweiler, St. Wendel. Alla Vorbereitune). 2 .. „2. 2. er » 47. » r Heilsberg, Gallingen, Wernegitten, Siegfriedswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . . 12 — » 48. » tParey, Parchen, Karow, Burg, Theessen, Ziesar. f (Mit Bohrkarte und Bohrregister) 3 13 — » 49). » Gelnhausen, Langenselbold, Bieber (hierzu eine Profiltafel), Lohrhaupten. . ee. 3 —= » 50. » Bitburg, Landscheid, Welschbillig, "Schweich, Trier, Bfalzelerr 2 — » 5l. » Mettendorf, Oberweis, "Wallendorf, Bollendorf. SE 3 — » 52. » Landsberg, Halle a./S., Gröbers, Merseburg, Kötzschau, Weissenfels, Leimen. (In Vorbereitung) : 14 — » 53. » Tr Zehdenick, Gr. Schönebeck, Joachimsthal, Liebenwalde, Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Banare und Bohr- register.) (In Vorbereitung) . . 13 — » 54. » 7 Plaue, Brandenburg, Gross-Kreutz, Gross -Wusterwitz, Göttin, Lehnin, Glienecke, Golzow, Damelang. (Mit Bohrkarte und Bohrregister).. eis Zul » 55. » Stadt Ilm, Stadt Remda, Königsee, Schwarzburg, Gross - Breitenbach, Gräfenthal. . . ; 12 — » 56. » Themar, Rentwertshausen, Dingsleben, Hildburghausen 8 — » 57. » Weida, Waltersdorf (Langenbernsdorf), Naitschau (Eisterberg), Greiz (Reichenbach). . . 8 — » 58. >» TFürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenburg, Templin, Gere Gallin, Ringenwalde. (Mit Bohr- karte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) 2, er 7 Gr. Voldekow,Bublitz,Gr.Carzenburg,Gramenz, Wurchow, Kasimirshof, Bärwalde, Persanzig, Neustettin. (Mit Bohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) . 27 — » 60. » Mendhausen-Römhild, Rodach, Rieth, Heldburg. (In Vorbereitung) . . I » 6l. » FGr. Peisten, Bartenstein, Landskron, Schippenbeil, Dönhofstedt. (Mit Bohrkarte und Bohne YV or ss YV (In Vorbereitung) . . N » 62. » Göttingen, Waake, Reinhausen, Selhslnnsen. au Vor- bereitung). ' „ekrr.eur er er Tr 2 — Il. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Mark Bd. I, Heft 1. Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., 1 geogn. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck . . 8 — » 2. Üeber den Unteren Kenper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Prof. Dr. E.E. Schmid .. 250 » 3. 6eogn. Darstellung des letz und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Uebersichtsblättehen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. Laspeyres 12 — » 4. Geogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von Dr. L. Meyn.‘ m . 8 — Bd. II, Heft 1. Bd. III, Heft 1. Bd IV, Heit1. » [8% Bd. V, Heft 1. DAS Bd. VI, Heft 1. . T Die Umgegend von Berlin. Beiträge zur fossilen Flora. Steinkohlen-Calamarien, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. . 7 Rüdersdorf und Umgegend. Auoeoen. nndlage agro- nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn. a Karte; von Prof. Dr. A. Orth le Ällgem. Erläuter. Ze me agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten a nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen; von Prof. . G. Berendt 1 Taına der ältesten Devon-Ahlagerungen des Harzes, nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. Beiträge zur fossilen Flora. II. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . r Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. F. Wahnschaffe.. Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig- Holstein. ale Erläut. zu der dazu gehörigen eolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. Di Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt Geogn.Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Stein- kohlenbeckens, nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile ete.; von Bergrath A. Schütze Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, E Gly- phostoma (Latistellata), nebst 7 N von Prof. Dr. Clemens Schlüter . Monographie der Homalonotus- Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von S Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H. v. Dechen Beiträge zur Kenntniss der Tertiärflora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdrucktafeln; von Dr. P. Friedrich Abbildungen der Bivalven der Casseler Tertiärbildungen von Dr. OÖ. Speyer. Nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A. v. Koenen Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte; von Dr. Herm. Roemer Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss 7 Die Werder’schen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- niss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinko- graphie, 2 Holzschnitten und einer Bodenkarte; von Dr. E. Laufer Uebersicht über den Schichtenaufbau Ostthüringens, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe ; Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spiriferensand- steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 lithogr. Tafeln ; von Dr. L. Beushausen ee Mark 450 Mark Bd. VI. Heft 2. Die Trias am Nordrande der Eifel zwischen Commern, Zülpich und dem Roerthale.. Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- und 1 Petrefakten-Tafel; von Max Blanekenhorn ; 1— 3. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Echinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln . . . .. 20 — » 4. Die Fauna des samländischen Tertiärs. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: Geologischer Theil. Hierzu ein Atlas mit 12 Taf. 10— Bd. VII, Heft1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besenderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und 8 Zinkographien im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe . . BI — » 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch- pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohr- ergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text; von Prof. Dr. G. Berendt . 5— er Untersuchungen über den inneren Bau westfälischer Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete. I. Die Gruppe der Favularien, übersichtlich zusammengestellt von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Tafel VI—XV (1—9). — Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und vou (ycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen - Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu TateloXıy I RR Gore N — » 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung "Lepidotus. Von Prof. Dr. W. Branco in Ana SE Sn Hierzu ein Atlas mit Tafel I-VII . .. — Bd. VIII, Heft1. 7 (Siehe unter IV. No. 8.) » 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Be- rücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Dencekmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mit Tafel I-X . 10 — » 83. Geologie der Umgegend von Haiger hei Dillenburg (Nassau). Nebst einem palaeontologischen Anhang. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 1 geognostische Karte und 2 Petrefakten-Tafeln . ui » 4. Antlozoen des rheinischen Nittel-Devon. Mit 16 litho- graphirten Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter 12 — Bd. IX, Heft 1. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Vligocäns. Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit 10 Tafeln und eine Texttafel . . .. 10— » 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers be- ‚ arbeitet von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Taf. 10 — » 3. Die devonischen Avienliden Deutschlands. Ein Beitrag zur Systematik und Stammesgeschichte der Zweischaler. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 5 Tabellen, 23 Text- bilder und ein Atlas mit 18 lithographirten Tafeln. . 20 — (Fortsetzung auf dem Umschlage.) Mark Bd. IX, Heft 4, Die Tertiär- und Diluvial-Bildungen des Untermain- thales, der Wetterau und des Südabhanges des Taunus. Von Dr. Friedrich Kinkelin in Frank- furt a/M. Mit zwei geologischen Uebersichtskärtchen und 13 Abbildungen im Text. 10 — Bd. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen, Lieferung I: Strombidae — Murieidae — Buceinidae. Nebst Vorwort und 23 Tafeln . . 20 » 2. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken- - Fauna. Von Prof. Dr. A. vou Koenen in Göttingen. Lieferung Il: Conidae — Volutidae. - eg Nebst 16 Tafeln . 16 — » 3. Das Nerddeutsche Unter- "Oligocän und seine 6 Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A, von Koenen in Göttingen. Lieferung II: Natieidae — Pyramidellidae — Euli- midae — Cerithidae — Turritellidae. ‚Nebst 13 Tafeln 15 — » 4. Das Norddentsche Unter-Oligocän und seine Mlluken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung IV: Rissoidae — Littorinidae — Turbinidae — Haliotidae — Fissurellidae — ‚Calyptraeidae —. Patellidae. II. Gastropoda Opisthobranchiata. III. Gas- tropoda Polyplacophora. 2. Scaphopoda - —». a a Be 4. Cephalopoda, Nebst 10 Tafeln. . . Da 9 » 5. Das Noridautsche, Unter- Oligoeän und seine Mollusken- EN Bi Fauna. Von Prof. Dr. A.von Koenen in Göttingen. Lieferung V: 5. Pelecypoda. — 1. Asiphonida — A. Mo- nomyaria. B. Heteromyaria, C.Homomyaria. an a a it ‘ nida. A. Integropalliala, Nebst 24 Tafeln . . 0— SER, Das Norddentsche Unter-0ligocän und seine Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung VI: 5. Pelecypoda. II. Siphonida, B. Sinu- palliata. 6. Brachiopoda. Revision der Mollusken-Fauna . des Samländischen Tertiärs. Abt 15 Taten; 92...1% — Neue Folg ‚e, he 5 SE (Fortsetzude. dieser a in einzelnen Heften.) Mark Heft 1. Die Fauna des Hauptquarzits und der Zorger Schiefer ds Unterharzes. Mit 13 Steindruck- und ‚Jr Lichtdrucktafeln; ‚Na RER, Prof. Dr. E.Kayser. . a Heft 2. Die Sigillarien der "Prenssisehen Steinkohlen- und Rothliegenden- NT “ Gebiete. Beiträge zur fossilen Flora, V, II. Die Gruppe der Subsigillarien; von Dr. E. Weiss. Nach dem handschriftlichen . Nachlasse des Verfassers vollendet voR.Dri ET: Sterzel, RAR R Hierzu ein Atlas mit 28 Tafeln und 14 Textfiguren® BR AD Beft: 3 Die Foraminiferen der Aachener Kreide; von Ignaz Beissel. RN: R Hierzu ein Atlas mit 16 Tafeln . . . en ' Heft 4. ‚Die Flora des Bernsteins und anderer tertiärer "Harze Ost > ‚preussens. Nach dem Nachlasse des Prof. Dr. Casparybe- arbeitet von R. Klebs. Hierzu: ein. Atlas mit ‚30 Tafeln, Kir Be ‘(In Vorbereitun Je BR . Beft 5 ‚Die regulären Echi iden ‚der norddeutschen Kreide. I. cr ass en daridae. Salenidae. Mit 14 Taf., von Prof. Dr. Clemens Schlüter 15—. Heft 6. Geognostische Beschreibung der 1a Vo ‚von Baden-Baden, RER Rothenfels, Gernsbach und Herrenal Von H. Eck Mit einer ERDEH N 2... geognostischen Karte. . 20— . Heft 7. Die Braunkohlen-Lagerstätten am Meisner, am Hirschberg und N ae am Stellberg. Mit 3 Tafeln = 10 yon Er ‚assessor A. Uthemann EN EN ER Kr Heft 8. Das Rothliegende in der Wetterau und sein Anschluss an n das ER Saar- Nahegebiet; von A. v. Reinach '. ee Heft 9. Ueber das Rothliegende des Thüringer Waldes; von Franz 0 Beyscehlag und Henry Potonie. I]. Theil: Zur Geologie des Thüringischen Rothliegenden; von F.Beyschlag. MH. Theil: 7 Die Flora des Rothliegenden von Thüringen. Mit 35 Tafeln; . .. von H. Potonie. (In Vorbereitung.) ee Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliegende in der Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; vonKarl von Fritsch und Franz Boyschlag. (In Vorbereitung.) Heft 11. Die geologische Specialkarte und die landwirthsehaftliche Bodeneinschätzung in ihrer Bedeutung und Verwerthung fürLand- und Staatswirthschaft. Mit 2 Taf.; von Dr. TheodorWoelfer Heft 12, Der nordwestliche Spessart. Mit einer geolögischen Karte und Ei 3 Tafeln; von Prof. Dr. H..Bücking . u Heft 13. Geologische Beschreibung der Enzecand von Salzbrunn. Mit einer her geologischen Specialkarte der Umgegend von Salzbrunn, sowie % Kartentafeln und 4 Profilen im Text; von Dr. pbil. E.Dathe 6 Heft 14. Zusammenstellung der geologischen Schriften und Karten über 1 den ost-elbischen Theil des Königreiches Preussen mit Aus- schluss der Provinzen Schlesien und SENDE. „Holstein; AR von Dr. phil. Könrad Keilhack . . | Heft 15. Das Rheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein. Mit Eee gischen Uebersichtskarte, 16 Ansichten aus dem Rheinthale N N 5 Abbildungen im Text; von Prof. Dr. E. Mazitan N Vi . Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt i) ‚und Bergakademie. 5 Jahrbneh der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt u. Borgakademie für h das Jahr 1880. Mit geogn. Karten, Profilen ete. . 3% Dasselbefür die Jahre 1881 — 1891. Mit dgl, Karten, ET © 11 Bände,aBd. IV. Sonstige Karten: und Schriften. 1. Höhenschichtenkarte des Harz - es, im Maafsstabe von 1: 100000 % 2. Geologische Uebersichtskarte arzgebirges, im Maassstabe von 1:100000; zusammengestellt u Dr. K. A, Lossen . . ER 3. Aus der Flora der Steinkohlenformation (20 Taf. Abbild. d. wi an Steinkohlenpflanzen m. kurzer Beschreibung); von Prof.Dr.Ch.E:Weiss 4. Dr. Ludewig Meyn, Lebensabriss und Schriftenverzeichniss desselben; von Prof. Dr.G.Berendt. Mit einem Liehtdruekbildniss von L. Meyn 5. Geologische Karte der Umgegend von Thale, bearb. von K. '&. Lossen und W.Dames. Maassstab 1:25000 ... 6. Geologische Karte der Stadt Berlin iin Maassstabe‘ 1: 15000, geolog. aufgenommen unter Benutzung der K. A. Lossen’ schen ‚geol. Karte der Stadt Berlin durch G. Berendt . . car 7. a Farben-Erklärung fir ie Kartenbläiter Be use gend von Berlin, von Prof. Dr. & Berendt | ' 8. + &eolneine e Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Masss- stabe 1:100000, in 2 Blättern. Herausgegeben von der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu als »Bd. VIII, Heft 1« der vorstehend genannten Abhandlungen: Geognostische, Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt und 'W.Dames Ve; Mitwirkung von F. Klockmann 9; ehe ungen he der Gegend "von Halle” PN s; von Beyschla R 10. Höhenschichtenkarte des Thüringer Waldes, im n Maassstabe 1: 100 000; von FE. Beyschlag. 2... 00% Be u lat er rge ee e en e AL EU En MUS. COMP. ZOG. | _ Abhandlungen zur geologischen Specialkarte . von Preussen und den Thü üringischen Staaten. Band X, Heft 7. | ® a Fi Dligocän nn von Koenen in Göttingen. \ a‘ ‚ Diemit} bezeichneten Karten un ‚Schrifte ind in Vertrieb bei alle übrigen bei der Simon 83 er BR Hoflandkartenl andlung hier erschienen. y: für das öinzelne: Blatt. ” (Preis t 2.» Lieferung % ‚Blatt Zorge)), Ei kenste N, H ssel Ide ; hausen), 8 2 Ye au BE rs nie DER > ER 7 » DE EN D) 1. » e) 8. > » 9, 2% BEN 10. A ‚ Wincheringen, Sa: Be Merzig | DEIN ER | + Linum, (6) N VER a 1 Far RER T- BREN Gr 7. Min Hengersie ; Ne Mansleld 7.2.27 Se, U ROM: ‚Gangloff, Neustad >> I >. ae ee un a » SEHR SAN a N = Pre Tempelh r Zossen ga nter 2 mit Abhandlungen zur geologischen Specialkarte Preussen und den Thüringischen Staaten. N VW V,V, 9,990. 0.0.5,8, BERLIN. Im Vertrieb der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1594. eb ’ j ji j b le % Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken-Fauna A. von Koenen in Göttingen, Lieferung VII: Nachtrag, Schlussbemerkungen und Register. Nebst 2 Tafeln. (August 1894.) Herausgegeben von der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt. BERLIN Im Vertrieb der Simon Schropp’schen Hof- Landkartenhandlung. (J. H. Neumann.) 1894. ee we u - r f a p \ - % N a a Hi u N P . ee ELSE) Zr B er ü ak € ba - nu Kos ee RL 4% y- n | i r pr . * d ie z - ” Be i : 2 . N | f } R « m - 2 ' t | A f £3 ; u 5 j & 4 e & e ’ { | F 1 j 2,7 ‘ Fe! JEAN mh; x r ‘ a urd + } R Ä TE y 5 f) a, 1 4 [ ) ‘ ua age Nachtrag. Aus dem Berliner Museum, welchem inzwischen die EWALD- sche Sammlung eingereiht worden ist, hat Herr E. BEyYRIcH mir gütigst eine Anzahl besonders interessanter Formen mitgetheilt, und mehrere neue Arten aus dem Hamburger Museum, welchem J. ©. SEMPER seine reiche Sammlung einverleibt hat, übersendete mir freundlichst Herr GoTrscHE. Einzelne Arten verdanke ich Herrn Dr. BArrH und Herrn Prof. SCHREIBER, und Herr KLock- MANN gestattete mir auch die Benutzung der von FR. A. ROEMER gesammelten Tertiärsachen in der Olausthaler Sammlung, so dass ich noch nachträglich eine Reihe neuer Arten beschreiben und abbilden kann und einige andere, früher schon behandelte, jetzt besser kenntlich machen kann. Murex restans v. KoEnen. Aleyn. (0, Iren ler lo, @5 De, 10, & Siehe Fusus restans v. Kornsn pars. Lief. I, S. 223, Taf. XVII, Fig. 6 (non 7). Das Hamburger Museum besitzt aus der SEMPER’schen Samm- lung ausser 4 Bruchstücken von Lattorf die beiden Fig. 1 und 2 abzebildeten Exemplare, deren Mündung vollständig erhalten ist, während bei meinem einzigen Stück die Aussenlippe fehlt. Sie haben 5,2 "= resp. 4,2 wm Dicke und 9,7 "” resp. 7,7 "® Länge, wovon knapp 1 ““ über die Hälfte auf die Mündung kommt. Das grössere dieser beiden Exemplare stimmt recht gut mit meinem Original überein, wenn auch die Spiral-Sculptur etwas Abh. X, 7. yl 1394 Nachtrag. rauher erscheint, vielleicht in Folge von Anwitterung:; ausserdem senkt sich die Schlusswindung zuletzt ein wenig, so dass über der Naht noch ein dritter Spiralstreifen sichtbar wird, etwa gleich- zeitig mit dem zweiten, welcher über dem ersten erscheint (nicht unter demselben, wie S. 223 durch ein Versehen oder einen Druckfehler angegeben ist). Bei dem kleineren Exemplar verflacht sich die Spirale über der Naht auf der letzten Mittelwindung vollständig, und auf der Schlusswindung sind nur stellenweise 3 undeutliche Spiralen auf der ziemlich gleichmässigen Wölbung über der Nahtlinie zu erkennen, und einzelne auch wohl unterhalb derselben; nur am Kanal sind 2 etwas deutlichere vorhanden. Die Innenlippe ist nur oben und auch unten stärker verdickt, wenig nach aussen ausgebreitet und trägt etwas unterhalb ihrer Mitte einen rundlichen Knoten. Von der Aussenlippe, welche innen und aussen recht stark verdickt ist, sind die untersten zwei Fünftel innen durch einen stumpfen Knoten begrenzt und laufen parallel dem untersten Theile der Innenlippe. Die oberen drei Fünftel werden durch zwei rundliche Knoten innen in drei Theile getheilt, von welchen der oberste etwa doppelt so lang, wie der mittlere, und fast vier Mal so lang, wie der unterste ist. Die Spindel ist deutlich gedreht und trägt eine schräge, kantige Anschwellung, welche nach dem rückwärts gebogenen Aussenrande des Kanal- Ausschnittes verläuft. Die Aussenlipp@ erinnert nun zunächst an die von Murex ete., während die früheren Mundwülste wenig deutlich sind und einfachen Rippen gleichen, und die Spindel und die Anschwellung auf derselben weisen auf die Familie der Bucciniden hin; mit einzelnen Tritonidea-Arten des Pariser Beckens, wie Fusus murieinus DesH., für welchen CossmAann den Namen T. awesta BAYAN an- nahm, besitzt unsere Art in den Merkmalen der Mündung recht viel Aehnlichkeit, hat aber doch eine wesentlich stärker verdickte Aussenlippe und weit stärkere Knoten in der Mündung, und ein- zelne Murex-Arten, wie M. defossus PıLk. und -M. erispus Lam. besitzen ebenfalls eine schräge, kantige Verdickung der Spindel, so dass ich es vorziehe, die Form von Lattorf jetzt zu der Gattung Murex zu stellen. Das von mir l. c. Fig. 7 abgebildete Exemplar Me nn. MET Nachtrag, 1395 von Helmstädt, welches ich mit allem Vorbehalt zu der Form von Lattorf stellte, ist von dieser aber zu trennen und mag den Namen Fusus restans v. K. behalten. Murex elatior v. KorxEn? Taf. C, Fig. 3a, b. Siehe Murex elatior v. Kornen, Lief. I, S. 64, Taf. III, Fig. 2. Das Hamburger Museum besitzt aus der SEMPER’schen Samm- lung das kleine, Fig. 3 abgebildete Stück von Lattorf, das bis auf die abgebrochene Aussenlippe trefflich erhalten ist und vermuthlich zu M. elatior gehört; es ist bei 2,4 Dicke gegen 4 “" lang ge- wesen und enthält knapp 3 Windungen ohne das kegelförmige Em- bryonalende, von welchem die Spitze abgerundet ist, und 21/, Win- dungen sichtbar sind, der Anfang aber eingewickelt ist. Die erste Embryonalwindung ist etwas blasig aufgetrieben, die folgende er- hält schnell eine weit flachere Wölbung, und es bildet sich dann in der Mitte eine ganz stumpfe und abgerundete Kante aus. Die erste Mittelwindung hat 8 flach geschwungene Längs- rippen, von welchen die erste fadenförmig ist, und die folgenden sich schnell zu dünnen, nach vorn übergebogenen Leisten erheben und allmählich eine schwache Fältelung erhalten, da auf der Mitte und auf der unteren Hälfte der Windung je eine flache, breite, rundliche Spirale erscheint. Die beiden folgenden Windungen tragen je 10 dünne Leisten, welche sich nach der oberen Naht immer schärfer vorbiegen und auf der Mitte der Windungen immer höher erheben, so dass sich hier eine breite, rückwärts eingebuchtete, etwas nach oben gerichtete Spitze ausbildet. Zugleich werden die beiden Spiralstreifen wesent- lich höher, durch einen breiteren Zwischenraum getrennt, und die obere tritt stark hervor, indem die Kante auf der Mitte der Windungen immer deutlicher wird. Die letzte Windung erhält unterhalb der Nahtlinie eine flache Wölbung, darunter eine flache Einsenkung, und trägt dort auf der Wölbung noch 3 ähnliche Spiralen, welche nach unten flacher werden und ebenfalls eine Einbuchtung der Lamellen nach hinten bedingen. ln 1396 Nachtrag. Auf der etwas eingesenkten Zone zwischen der Naht und der Kante sind einige ganz flache, wenig deutliche Spiralen zu er- kennen; auf dem untersten, eingesenkten Theile der Schlusswindung fehlen solche ganz. Cancellaria terebralis v. KoENEn. Tat. O-H10.l62, Ib, c. Siehe Cancellaria terebralis v. Kosnen. Lief.1, S. 137, Taf. VIII, Fig. 4. Das einzige Exemplar von Lattorf, welches mir bei Aufstellung der Art vorlag, war an der Schlusswindung stark beschädigt. Das Berliner Museum besitzt jetzt aus der Ewarp’schen Sammlung das Fig. 6 abgebildete, schöne Exemplar von Lattorf, welches bei 4,2" Dicke 9,5 "” lang ist, wovon 3,5 ”" auf die Mündung kommen; es enthält nur 5 Windungen ohne das Embryonalende, ist ein wenig schlanker und hat etwas flacher gewölbte Windungen, als mein Original. Ausserdem sind die Längsrippen durchweg schmaler und zahlreicher, so dass sie schon auf den letzten Mittel- windungen denen gleichen, welche mein Original auf der Schluss- windung bekommt, und nahe der Mündung sind sie noch wesent- lich gedrängter. Endlich ist die oberste Spirale in zwei etwas schmalere gespalten, von welchen die obere nahe unter der Naht liegt, und alle Spiralen sind etwas schmaler, etwa ebenso breit, wie ihre Zwischenräume, auf der unteren Hälfte der Schlusswindung sogar noch etwas schmaler. Sie stimmen aber in der Zahl und Anordnung genügend mit denen meines Originals überein, so dass ich beide Stücke derselben Art zurechne. Die Aussenlippe trägt innen 12 kurze Leistehen, welche bis nahe an den scharfen Rand reichen und oben höchstens ein Drittel so breit wie ihre Zwischenräume sind, unten aber etwas schmalere Abstände haben. Die Innenlippe ist auf ihrer oberen Hälfte sehr dünn, soweit sie eben der letzten Mittelwindung aufliegt; die Spindel trägt 2 recht starke Falten ohne den faltenartig umgebogenen Spindel- rand, ebenso und in denselben Abständen, wie bei meinem Original. Se Kine a Zu Nachtrag. 1397 Cancellaria? glabrieula v. KoEnEn. Mai &, Bis ta,h, ce. Vorkommen. Unter-ÖOligocän: Unseburg. Ausser 2 kleineren Stücken kenne ich nur das abgebildete, dessen Kanal etwas beschädigt ist; bei 4,7 "® Durchmesser hat es ca. 11,2 "® Länge gehabt, wovon etwa ein Drittel auf die Mündung kommt. Die glänzend-glatte Schale besteht aus 6 Windungen ohne das nicht scharf begrenzte, bauchige, oben abgestumpfte Embryonalende, welches etwa 2 glatte, gewölbte Windungen ent- hält. Die erste Windung ist Natica-ähnlich, ragt nur wenig her- vor, und ihr Anfang ist versenkt und eingewickelt. Die untere nimmt recht schnell an Höhe zu und wird verhältnissmässig hoch und etwas aufgetrieben. Die Mittelwindungen sind stark gewölbt und durch stark vertiefte Nähte von einander getrennt; die Schlusswindung wird von der Nahtlinie nahe ihrem unteren Ende getroffen und ist unterhalb derselben an der Mündung ein wenig eingesenkt, so dass der kurze Kanal immerhin begrenzt ist. Ausserdem bildet sich auf ihrer Mitte eine stärkere Wölbung aus, so dass sie darunter und besonders darüber eine Abflachung bekommt. Die Mittelwindungen tragen ein wenig über der Naht (die letzte etwa 0,3 — 0,4 "®) eine tiefe Furche von ca. 0,1 ”® Breite, lassen aber sonst nur wenig deutliche Spuren von breiten, spiralen Furchen und flachen, ganz abgerundeten Kanten erkennen, ebenso wie die Schlusswindung. Die sehr flachen Anwachsfalten sind unter der Naht mit ca. 450 gegen die Schalaxe rückwärts gerichtet und biegen sich auf der Mitte der Windungen resp. auf der stärksten Wölbung der Schlusswindung ziemlich gerade nach unten. Die Aussenlippe ist scharf, nicht verdickt, innen anscheinend glatt; die Innenlippe ist wenig verdickt, kaum nach aussen aus- gebreitet, und trägt doppelt so weit vom oberen Ende der Mündung entfernt, wie von dem faltenartig umbogenen Spindelrande, eine mässig hohe Spindelfalte, welche freilich erst ein wenig nach innen sich höher erhebt, 1398 Nachtrag. Durch ihre schlanke Gestalt, die kurze Schlusswindung, das Fehlen einer deutlichen Sculptur, von Mundwülsten sowie von Streifen in der Aussenlippe weicht unsere Art mehr oder minder erheblich von den Arten der Gattung Cancellaria ab und erinnert wohl an manche Cerithium- oder Trichotropis-Arten. Nachdem es aber gelungen war, die Mündung soweit von Gestein zu reinigen, dass die Spindelfalte sichtbar wurde, konnte es nur noch zweifel- haft sein, ob ich die Art noch zu Cancellaria oder Cerithium ziehen oder eine neue Gattung dafür aufstellen sollte, und ich ziehe es vor, sie mit allem Vorbehalt noch mit zu Cancellaria zu stellen, da zu dieser Gattung die Gestalt der Mündung am besten zu passen scheint. Fusus elongatus Nysr. Taf. C, Fig. 5a, b. Siehe Fusus elongatus Nxsr. Lief.I, S. 185, Taf. XV, Fig. 1; 2. Mit der Ewarp’schen Sammlung erhielt das Berliner Museum das jetzt Fig. 5 abgebildete, etwas angewitterte und beschädigte Exemplar, welches in der allgemeinen Gestalt und der Spiral- Seulptur sich ganz an die sonstigen Stücke des F. elongatus NYST von Lattorf anschliesst, aber sich durch schwache Längs-Sculptur auszeichnet. Auf den ersten vorhandenen Mittelwindungen sind die Längsrippen ebenso zahlreich und anscheinend nur wenig schwächer als bei jenen gewesen, werden aber auf der fünften Mittelwindung schnell ganz flach und gehen in rundliche An- schwellungen über, welche auch bald undeutlich werden und erst auf der Wölbung der beiden letzten Windungen wieder etwas mehr hervortreten; sie sind hier etwas zahlreicher, als bei dem ächten F. elongatus, und ihre Zahl mag auf der Schlusswindung gegen 12 betragen. Ich kann das Exemplar jedenfalls nur für eine schwach gerippte Varietät des F. elongatus ansehen. Fusus praevalens v. KoEnENn. Taf. C, Fig. 8a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Das einzige, abgebildete Exemplar ist 8,2 "” diek und 20 "m lang, wovon etwa die Hälfte auf die Mündung kommt. Es besteht Nachtrag. 1599 aus 6 Windungen ohne das abgerundete Embryonalende von etwa 2 glatten, gewölbten Windungen, deren Anfang abweichend ge- wunden und eingewickelt ist. , Die erste Mittelwindung bekommt zuerst 2 stumpfe Kanten, welche sich allmählich zu Spiralen er- heben und von einander etwa ebenso weit entfernt sind, wie die untere von der Naht, aber nicht ganz so weit, wie die obere von der oberen Naht, an welcher sich ein schwacher Saum ausbildet, während über der unteren Naht noch eben eine dritte Spirale sichtbar wird. Auf der zweiten Mittelwindung erscheinen in den Zwischen- räumen, welche mindestens viermal breiter als die Spiralen sind, sekundäre Streifen, zuerst in dem mittleren, dann in dem oberen, zuletzt in dem unteren, und werden auf der folgenden Windung den primären an Stärke gleich und ziemlich ebenso breit, wie die Zwischenräume, doch bleibt der oberste von dem schwachen Naht- saum etwas weiter entfernt, und hier schiebt sich auf der vierten Mittelwindung zuerst ein feiner Streifen ein, und das Gleiche geschieht etwa eine halbe Windung später in den Zwischenräumen auf der Mitte, später auch in den übrigen. Auf der letzten Mittelwindung werden die sämmtlichen 13 Spiralen einander an Stärke ziemlich gleich und weit breiter, als ihre Zwischenräume, mit Ausnahme der beiden obersten, da auch der Nahtsaum jetzt einen schmaleren Streifen erhalten hat. Die Mittelwindungen sind recht stark und gleichmässig ge- wölbt, mit Ausnahme der ersten mit ihren 2 Kanten; die Schluss- windung ist bis zur Nahtlinie, welche etwa in der Mitte ihrer Höhe liegt, etwas schwächer gewölbt und unterhalb derselben ziemlich tief eingesenkt; sie trägt hier etwas höhere Spiralen, zu- nächst 5, welche etwas breiter als ihre Zwischenräume sind, dann, unter der Mitte der Einsenkung, 4, welche merklich schmaler als ihre Zwischenräume sind, und am Kanal noch 8 oder 9 wieder etwas gedrängtere, abgesehen von den untersten. Die Aussenlippe ist scharf, innen glatt; die Innenlippe springt wenig vor, ist mässig dick und legt sich oben auf die dicht vorher resorbirte Oberfläche der letzten Mittelwindung. Die erste Mittelwindung bekommt niedrige, gerade Längs- rippchen, welche etwa halb so weit von einander entfernt sind, 1400 Nachtrag. wie die Kanten und primären Spiralen; auf der zweiten Mittel- windung gehen sie in unregelmässige Falten über, und endlich er- scheinen Längsrippen, welche den Anwachsstreifen folgen und durchschnittlich etwas weiter von einander entfernt sind, als die primären Spiralen. Ihre Zahl beträgt auf jeder der folgenden Windungen etwa 14. Auf den letzten 5/4 Windungen werden sie schwächer, unregelmässiger, zahlreicher und gehen dann in un- regelmässige Anwachsstreifen und Falten über. Die Anwachsstreifen sind, ebenso wie die Aussenlippe, unter der Naht nicht unerheblich rückwärts gerichtet, biegen sich aber bis zur Mitte der Mittel- windungen gerade nach unten und dann bis zur unteren Naht resp. Nahtlinie deutlich vorwärts, unter dieser aber gerade nach unten. Durch das Embryonalende und die Zwischensculptur gleicht F. praevalens dem mittel- und ober-oligocänen F. elegantulus PHIL. und F. Waeli NystT, unterscheidet sich von diesen aber durch niedrigere Windungen und die spätere Sculptur. Fusus unisuleatus v. KOENEN. Alant, (@r, Iuneo 12h, 0, © Siehe Fusus unisulcatus v. Kosxen. Lief. I, S. 204, Taf. XX, Fig. 12. Das abgebildete Exemplar von Neu-Gattersleben im Hamburger Museum (aus der SEMPER’schen Sammlung) ist 1,5 "® dick und 3,6 ”® lang, wovon nicht ganz die Hälfte auf die Mündung kommt; es enthält 4 Windungen ohne das kegelförmige, oben gerundete Embryonalende, von welchem nicht ganz 2 Windungen sichtbar sind, der Anfang aber eingewickelt ist. Das Stück unterscheidet sich von dem Taf. XX, Fig. 12 abgebildeten Original vor allem durch gedrungenere Gestalt des Gewindes und Embryonalendes, so dass das Gewinde ziemlich gleichmässig verjüngt ist, und die Naht noch in der Furche unter dem Kiel liegt. Dieser selbst ist weniger deutlich, theils weil die Furche schmaler und flacher ist, theils weil die Einsenkung über dem Kiel auf den Mittelwindungen wenig deutlich ist, auf der Schlusswindung aber ganz fehlt; nahe der Mündung erhält die Schale sogar über dem Kiel, welcher nur Nachtrag. 1401 noch eine stumpfe Kante bildet, eine mässige Wölbung, welche nach oben noch stärker wird. Ausserdem sind am Kanal 7 schmale, aber recht scharfe Furchen vorhanden, deren Zwischenräume oben breit und etwas gewölbt sind, unten schnell schmaler werden. Ich muss das Stück für eine extreme, gedrungene Varietät von F. unisulcatus ansehen, da einzelne Bruchstücke von Lattorf ihm in der Gestalt der Windungen und der geringen Höhe des Kiels ziemlich nahe kommen und eine ähnliche, wenn auch nicht so deutliche Streifung des Kanals besitzen. Pseudoliva Beyrichi v. KoENENn. Taf. C, Fig. 13; 14. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf, Westeregeln. Das Berliner Museum besitzt von Lattorf und Westeregeln je ein ziemlich vollständiges Exemplar. Dem von Lattorf fehlt ein Theil der Aussenlippe; das von Westeregeln ist etwas abge- rieben, aber ein wenig grösser, nämlich 28 ®® diek und gegen 34 "" lang gewesen, wovon reichlich 30 ”® auf die Mündung kommen. Die Schale hat etwa 7 Windungen enthalten, doch sind die ersten auch bei dem Stück von Lattorf etwas abgerieben. Die 4 ersten Windungen haben einen Gehäusewinkel von ca. 85°. Die folgen- den nehmen an der Naht immer mehr an Breite zu, so dass die Schlusswindung ohne das Gewinde oben breit und flach abge- rundet sein würde, zumal da sich auf ihr die Naht allmählich immer mehr schwielig in die Höhe zieht, so dass sie an der Mün- dung bis auf die vorletzte Mittelwindung reicht. Die Innenlippe ist hier stark verdickt, von der Aussenlippe oben durch eine Rinne getrennt und nach vorn weit ausgebreitet, so dass sie unten bis an den Rand des Kanal-Ausschnittes reicht, beziehentlich bis bis auf die zu diesem führende Schwiele. Die Aussenlippe ist nur ganz oben nach innen etwas verdickt und hat ihre stärkste Biegung, entsprechend der Wölbung der Schale, etwas oberhalb ihrer Mitte, ist aber unterhalb des breiten, etwas verdickten Nahtsaumes und auf ihrer unteren Hälfte nur 1402 Nachtrag. ganz flach gebogen, und die oben recht bauchige Schale verjüngt sich nach unten recht schnell und gleichmässig. Die Mündung ist gegen die Schalaxe mit durchschnittlich etwa 250 rückwärts geneigt; die Aussenlippe ist zunächst unter der Naht auf fast 3°" Länge ziemlich scharf sach vorn gerichtet und biegt sich dann recht schnell rückwärts, und hat darunter eine flache Einbuchtung, welche dicht unter ihrem obersten Drittel am stärksten ist. Die Furche auf dem unteren Theile der Schlusswindung wird auf deren letzter Hälfte allmählich immer tiefer und ist an der Aussenlippe gegen 10”” vom Kanalausschnitt enfernt, indem sie hier zugleich eine Anschwellung innen bedingt, welche zu dem zahnartigen Vorsprunge der Aussenlippe führt. Der Kanalausschnitt und die zu demselben führende Schwiele ist etwa 3" breit, und letztere springt unter dem Haupttheile der Schlusswindung als scharfe Kante vor. Im Uebrigen trägt die Schlusswindung nur undeutliche, flache, knapp 1" breite Spiralstreifen und unregelmässige An- wachsfalten, welche auf dem obersten Drittel ziemlich hoch und stark sind und nach unten hin bedeutend schwächer werden. Von der P. rudis v. KOENEN von Helmstädt unterscheidet sich P. Beyrichi durch weit schwächere Sculptur und gedrungenere Gestalt; diese steht wohl am nächsten der eocänen P. obtusa DeEsH., doch ist diese auf ihrer unteren Hälfte stärker gewölbt; leider ist mein einziges Exemplar von Gisors nur mangelhaft erhalten, so dass ich sonstige Unterschiede nicht scharf fest- stellen kann; Cossmann (Oatalogue illustre IV, S. 135) giebt an, dass sie einige Spiralstreifen über der Rückenfurche und undeut- liche auch unter der Naht habe. Sureula Brunsvicensis v. KOENEN. Taf: 0, Big. 11. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Das einzige mir vorliegende Exemplar von Helmstädt ist etwas verdrückt, wurde aber in ursprünglicher Gestalt, »restaurirt«, gezeichnet. Nachtrag. 1403 Bei einer Länge von 35 ”® hat es einen Durchmesser von wenig über 11" gehabt; die Mündung ist 20 ®® lang. Die Schale besteht aus ca. 7 Windungen ohne das grossentheils abgeriebene, anscheinend kegelförmige Embryonalende. Die Mittelwindungen tragen dicht über ihrer Mitte eine stumpfe Kante, von welcher an sie sich nach unten bis zur Naht etwas verjüngen; von ihrer oberen Hälfte nimmt etwa ein Drittel der Nahtsaum ein, auf welchem sich in der Mitte eine flache und unten eine verhältnissmässig starke Spirale erhebt, und zwischen dieser und der Mittelkante liegt eine flache Einsenkung, auf welcher in der Jugend 3, im Alter 4 Spiralstreifen liegen. Dieselben sind etwa ebenso breit, wie ihre Zwischenräume, enthalten den Sinus der Anwachsstreifen, und die unterste bleibt etwa doppelt so weit von der Kante, wie von der vorletzten Spirale entfernt. Die Kante trägt zuerst eine flache Spirale, welche sich auf der dritten oder vierten Mittelwindung in eine etwas schmalere, aber höhere, obere, und eine breitere, flache, untere spaltet, und . darunter folgen noch 4 ähnliche, breite, durch schmale Furchen getrennte Streifen, welche von oben etwas schärfer begrenzt sind, als von unten. Die Schlusswindung ist auf ihrer oberen Hälfte unterhalb der Nahtlinie nur ganz flach gewölbt und trägt dort noch 4 ähnliche Spiralen, auf ihrer unteren Hälfte anscheinend flach eingesenkt und trägt auf der oberen Hälfte dieses Theils noch 8 nach unten schmaler werdende und breitere Zwischenräume erhaltende Streifen, während am Kanal noch 12 schmalere Streifen folgen, von wel- chen die 6 obersten recht gedrängt sind, die 6 übrigen wieder breitere Zwischenräume erhalten. Die Anwachsstreifen laufen auf dem Nahtsaum fast gerade nach unten, biegen sich aber schon an dessen unterem Rande scharf rückwärts, bis zum Sinus um mindestens 1””, und unter diesem ein wenig langsamer, aber viel weiter wieder vorwärts, von der Mittelkante an allmählich immer langsamer, und laufen etwa von der Mitte der Schlusswindung an ziemlich gerade nach unten, wenn auch oberhalb des Kanals mit einer flachen Ein- buchtung nach hinten. Sie treten im Bereiche des Sinus stärker hervor und bewirken eine recht regelmässige Körnelung der dort 1404 Nachtrag. befindlichen Spiralstreifen, sowie eine Fältelung des Zwischenraums zwischen dem unteren und der Mittelkante. Der Nahtsaum ist durch etwa zwei drittel so zahlreiche Kerben in Knoten getheilt, über 30 pro Windung, welche sich aber oft nach oben nochmals spalten. Unterhalb der Kante bilden sie nur unregelmässige Falten, und erst unterhalb der Nahtlinie bewirken sie wieder eine flachere, wenig regelmässige Körnelung der Spiralstreifen. Dagegen wird die Kante durch schräge Einsenkungen in rund- liche Knoten getheilt, in der Jugend etwa 14, im Alter etwa 18 pro Windung, also reichlich halb so viele, als der Nahtsaum trägt. Unsere Art ist jedenfalls verwandt mit der $S. Tallavignesi RovAuLt aus dem Mittel-Eocän von Pau, in der Sculptur aber doch gut zu unterscheiden. Zu Trivia seabriuseula v. KoEnEn. Lief. II, S. 565. Von Herrn J. OÖ. SEMPER wurde ich darauf aufmerksam ge- macht, dass diese Art wohl als erster Repräsentant zu der re- centen Gattung Pachybathron GASKOIN zu rechnen ist, die von ZITTEL zu den Cassidae, von FISCHER neben Marginella, von An- deren zu den Üypraeidae gestellt wird, wie ich dies gethan habe. Recente Exemplare der Gattung kann ich nicht vergleichen, und ich kann mir somit kein sicheres Urtheil über die Selbst- ständigkeit oder Nothwendigkeit der Gattung bilden. Zu Odontostoma pingue (Lief. II, S. 617, Taf. XLIII, Fig. 20). Taf. CI, Fig. 8a, b, c. Von Unseburg liegt jetzt noch das abgebildete und ein be- deutend kleineres Exemplar vor; ersteres ist 1,6” dick und 3"" lang, doch fehlt ein klein wenig unten an der Aussenlippe; die Mündung mag etwa 1,4 "® Jang gewesen sein. Die Schale be- steht aus ca. 4 Windungen ohne das kleine, wohl erhaltene Em- bryonalende, von welchem etwa eine Windung sichtbar, der An- fang aber abweichend gewunden und eingewickelt ist. Es weicht von den Stücken von Westeregeln dadurch ab, dass ein Naht- saum ganz fehlt; ausserdem ist die Aussenlippe ausgebrochen, und Nachtrag. 1405 der Steinkern lässt erkennen, dass sie nahe der Mündung innen verdickt war und anscheinend dort einige dicke Höcker trug, jedenfalls breitere und weniger zahlreiche, als O0. pingue. Ich muss es daher dahingestellt lassen, ob die Form von Unseburg wirklich zu ©. pingue gehört. Eulima Koeneni Brusina. Nachrichtsbl. Malakozool. Ges. 1893, S. 83. Eulima mikrostoma v. Koesen (non Brusına). Lief. III, S. 637, Taf. XLII, Fig. 18. BRUSINA hatte eine recente Art schon früher als E. mikro- stoma beschrieben und benannte die von mir l. ec. unter demselben Namen beschriebene und abgebildete Art E. Koeneni. Zur Gattung Mathilda SEmPER. Lief. III, S. 118. Im fünften Hefte des Catalogue illustr& des Coquilles fossiles de l’Eocöne des environs de Paris, S. 63, stellte Cossmann die Gattung Mathilda SEMPER zu den Trichotropiden wegen der Merk- male der Mündung. Diese ist nun allerdings bei der Mehrzahl der Mathilda-Arten der von Trichotropis und Mesostoma recht ähnlich, bei anderen aber durchaus unähnlich, so bei M. serrata SEMP., die den Turritelliden hierin am nächsten steht, wie Coss- MANN in demselben Werke (III, S.63) ja auch alle Mathilda- Arten zu den Turritelliden gestellt hatte. Bei Abtrennung seiner Abtheilung Acrocoelum hatte Cossmann aber lediglich das Planor- bis-förmige Embryonalende und die mehr abgerundete Mündung zur Unterscheidung benutzt, augenscheinlich, weil bei fast allen Arten die Aussenlippe nicht genügend erhalten ist. In der Aus- bildung des Embryonalendes variiren die Arten, welche er zu Mathilda im engeren Sinne stellte, sehr bedeutend, so dass z. B. M. costellata DEsH., von welcher mir ein gutes Exemplar von La Gu£pelle vorliegt, darin weit von M. Baylei DE BourY abweicht und der M. (Acrocoelum) Bouryi ziemlich nahe steht. Auch in der Gestalt der Aussenlippe und der Mündung nähert sich aber M. costellata weit mehr den Turritelliden, als den Trichotropiden, so 1406 Nachtrag. dass auch die zu Mathilda gerechneten Arten des Pariser Beckens wohl in anderer Weise eingetheilt werden müssen, ebenso wie die des norddeutschen Unter-Oligocäns, von welchen M. scabrella SEMmP., M. annulata SEMP. und M. tripartita v. KOENEN in der Form der Mündung und Aussenlippe grössere Uebereinstimmung aufweisen, während M. serrata SEMP. und auch wohl M. ezigua v. KOENEN von ihnen wesentlich abweichen. An M. serrata schliesst sich aber in der Mündung die im Folgenden beschriebene M. Schreiber‘ v. KOENEN an, und beide sind: wohl von Mathilda zu trennen, wie ich ja schon früher (III, S. 718) die M. serrata »nur vorläufig und mit dem grössten Vorbehalte« bei der Gattung belassen hatte. M. clathrata BosouUET aus dem Miocän von Ant- werpen und die pliocäne M. quadricarinata BRoC. haben schon eine weniger stark gekrümmte Innenlippe und Spindel. Ein meiner Erinnerung nach der M. Schreiberi ähnliches Exemplar hatte ich vor Jahren bei Buckow im Rupelthon gefunden und Herrn E. BeyRicH zum Vergleich anvertraut; leider ist sie bei dem Umzuge der Berliner Sammlung in das neue Museum für Naturkunde verlegt worden und zur Zeit nicht aufzufinden, ich möchte es hier aber doch erwähnen, um hervorzuheben, dass eine solche Form der Gattung bei uns im Mittel - Oligocän, wenn auch äusserst selten, doch vorkommt, im Ober-Oligocän aber an- scheinend fehlt. Vielleicht ist aber die Eglisia Sandbergeri Koch des Mittel- und Ober-Oligocäns mit der Mathilda serrata SEMP. zu derselben Gattung oder Untergattung zu stellen. R. BuLLen Newron (Systematie List of British Eocene and Oligocene Mollusca, S. 209), hat die Gattung Mathilda als Syno- nym zu Cingulina A. AvamS gestellt. Ein Exemplar der recenten Cingulina eircinnata AD. aus dem Japanischen Meere schickte mir Herr GoTTScHE freundlichst zum Vergleich aus der SEMPER’schen Sammlung resp. dem Hamburger Museum zu; dasselbe hat eine gerade Spindel, der über dieser folgende Theil der Innenlippe fehlt ganz oder ist äusserst dünn, und die ganze Schale gleicht einer schlanken Bulimella mit breiten, dicken Spiralkielen und verhält- nissmässig deutlichen Anwachsstreifen, nicht aber einer unserer Nachtrag. 1407 bisher zu Mathilda gerechneten Formen. Die französischen Arten kenne ich nur theilweise aus eigner Anschauung. Mathilda Schreiberi v. KoEnEn. Taf. CI, Fig. 4a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg. Das einzige abgebildete Stück enthält die letzten 41/), Win- dungen und ist bei 4,4 "® Dicke noch 9,5 "" lang, wovon ca. 2,5 "= auf die etwas beschädigte Mündung kommen; die fehlende Ge- windespitze mag gegen 5"" lang gewesen sein und noch etwa 5 Windungen ohne das Embryonalende enthalten haben. Die Windungen sind stark gewölbt, durch stark vertiefte Nähte von einander getrennt und tragen auf der Mitte einen ziem- lich dicken Spiralkiel, ziemlich in der Mitte zwischen diesem und der oberen Naht einen zweiten, etwas niedrigeren, und dicht unter der Mitte zwischen dem ersten und der unteren Naht einen dritten, schwächeren und wesentlich niedrigeren. Ein vierter, noch nie- drigerer und schwächerer Kiel begrenzt die Unterseite der Schluss- windung und liegt in der Nahtlinie, so dass er auf den Mittel- windungen nur in einem ganz schmalen Streifen sichtbar wird; ein noch schwächerer Kiel liegt endlich nahe unter der oberen Naht, so dass die Schlusswindung 5 Spiralkiele in ziemlich gleichen Abständen, aber nicht von gleicher Stärke, trägt; sie sind etwa ein Drittel bis ein Viertel oder selbst ein Fünftel so breit, wie ihre Abstände. Auf der drittletzten Mittelwindung schiebt sich unter dem Kiel eine schwache Spirale ein, und auf der oberen Hälfte der vorletzten Windung geschieht dasselbe in den beiden Zwischen- räumen, auf der letzten endlich auch ın dem untersten Zwischen- raum, über der Naht; diese secundären Streifen bleiben aber viel niedriger und werden noch nicht halb so dick, wie die primären. Alle Spiralen erheben sich zu rundlichen Knoten auf den Kreu- zungsstellen mit dünnen, ziemlich regelmässigen Anwachsrippchen, welche auf der ersten vorhandenen Windung meistens gegen 0,2 "" von Mitte zu Mitte von einander entfernt sind, auf den beiden letzten Windungen gegen 0,3 "". 1408 Nachtrag. Die Schlusswindung trägt nur etwa 0,25 ”® unter dem Rande ihrer Unterseite noch eine stark zurücktretende, aber doch von aussen scharf begrenzte, dickere Spirale, ist innerhalb derselben zunächst eingesenkt und zieht sich bis zur Spindel ein wenig in die Höhe; auf die dickere Spirale folgt eine ebenso breite, glatte Zone und dann 8 ziemlich gedrängte, schwächere, niedrigere, ab- wechselnd etwas breitere und schmalere Spiralstreifen. Auf der Unterseite sind die Anwachsrippchen weit niedriger und bringen eine nur schwache, gedrängte Körnelung der Spiralen hervor. Die Anwachsstreifen sind unter der Naht mit ca. 25° gegen die Schalaxe rückwärts gerichtet und biegen sich an dem zweiten Spiralkiel gerade nach unten, nach der Naht zu ein wenig vor, und auf der inneren Hälfte der Unterseite der Schlusswindung merklich rückwärts. Die Spindel ist ziemlich dünn, etwas schräg gestellt, und geht unten mit gleichmässiger Biegung in die Aussen- lippe über, ohne jede Spur einer kanalartigen Verlängerung nach unten, aber unter einer geringen Vorbiegung. Die Mündung ist oval, doch oben an der Spindel und an der letzten Mittelwindung etwas abgeplattet. Vermetus triliratus v. KoENEN. Taf. CI, Fig. 5a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Ausser dem abgebildeten Röhrenstück, welches bis zu 2 = breit und über 1"® dick und mit breiter Fläche aufgewachsen ist, habe ich nur noch ein kleineres. Der innere Durchmesser der Röhre beträgt gegen 0,5 %®; auf der Mitte der Oberseite liegt ein gegen 0,7” breites Band mit 3 dünnen, hohen Längsleisten, welche grösstentheils dadurch wesentlich breiter als ihre Zwischen- räume erscheinen, dass sie auf ihrer Oberkante perlschnurartig an einander gereihte Knötchen tragen, welche fast ebenso dick sind, wie die Leisten von einander entfernt sind. In Abständen von je ca. 1,7 "" laufen über die Röhren An- wachsleisten hinweg, welche noch etwas höher sind, als die Längs- leisten, und auf der mittelsten etwas eingebuchtet sind. Zwischen Nachtrag. 1409 je zwei Anwachsleisten treten auf jeder Seite etwa 3 oder 4 wul- stige, abgerundete Quer-Rippen auf, welche durch enge, tiefe Furchen von einander getrennt werden und entweder ziemlich gerade verlaufen oder verschiedentlich gekrümmt und auch wohl in Absätzen, oder sich gelegentlich spaltend. An den Anwachsleisten scheint die Röhre leicht durchzu- brechen, so dass sie wohl früheren Mundrändern entsprechen. Vermetus Sokolowi v. KoENEN. Das Ch Riezoanb, Talbrerd. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Es liesen mir 8 Röhren-Bruchstücke vor, welche mindestens theilweise von demselben Exemplar herrühren dürften. Sie er- reichen 2,2 ”” Breite und nicht ganz 2”® Dicke und sind theil- „weise mit einer ca. 1" breiten Fläche aufgewachsen gewesen. Die Röhre wird durch Einschnürungen in höchstens 2 =» lange Abschnitte getheilt, welche recht bauchig sind und eine Ab- plattung auf der Oberseite, und in deren Mitte eine glatte, nicht unbedeutend eingesenkte Längsfurche tragen, und auf beiden Seiten je etwa 6 hohe, durch schmale, tiefe Furchen getrennte Quer- Rippen oder Leisten, welche mitunter recht gerade, öfters aber verschiedentlich gekrümmt oder geknickt sind, auch wohl Absätze bekommen, oder sich durch Auskeilen oder Vereinigung zweier nach den Seiten hin vermindern und nach unten hin schwächer werden; auf der Unterseite werden sie weit niedriger und schwä- cher und bekommen auch wohl Unterbrechungen bei solchen Stücken, welche nicht aufgewachsen waren und in der Mitte eine stumpfe, glatte Kante besitzen. Die Durchbohrung ist kreisrund, bis zu 0,7 "® weit und liest in der Mittellinie dicht an der Unterseite, wird von einer beson- deren Schalmasse umgeben, und diese ist durch eine dünne, in der Mittellinie liegende Leiste mit der Mitte der Oberseite ver- bunden. Die beiden hierdurch gebildeten, symmetrischen Abthei- lungen werden also in der Mittellinie von einer ebenen Fläche begrenzt, gegen die Durchbohrung durch jene concave, und gegen Abh. X, 7. 32 1410 Nachtrag. die Aussenwandungen durch stark gekrümmte, deren Querschnitt ein Drittel oder, in der Nähe der Abschnürungen, selbst die Hälfte eines Kreises ausmacht, im ersteren Falle aber meist in der Mitte stärker gekrümmt ist, als an den Seiten. Diese beiden symmetrischen Abtheilungen werden an jeder Einschnürung durch eine Querscheidewand begrenzt und scheinen ringsum geschlossene Hohlräume zu bilden. Von einer Quer- scheidewand (Fig. 7) laufen zwei schräge, kurze Leisten nach der Mittelwand. Derartige Abtheilungen sind mir nun weder ‘von anderen Vermetus-Arten, noch von anderen Gattungen oder Klassen be- kannt; ich stelle unsere Art aber zu Vermetus, da die Schale nach Structur und Erhaltungsweise zu den Gastropoden zu ge- hören scheint und zu Vermetus jedenfalls noch am besten passt, da ich vermeiden möchte, eine neue Gattung aufzustellen, die ich doch nur ganz unvollständig begründen könnte. Gattung: Bayania MUNIER-CHALMAS. Bayania? subtilis v. KoEnEn. TaL1OT, Riez 12,0, Pab vorne: Vorkommen. Unter-Oligocän: Unseburg, Brandhorst bei Bünde. Von Unseburg habe ich nur 1 kleineres Stück, von der Brandhorst 10 allerdings mehr oder minder beschädigte; das grösste derselben ist 3,2 "® lang und 1,1”"® dick und besteht aus 7 Windungen ohne das spitz-kegelförmige, oben abgestumpfte Embryonalende von 3 niedrigen, gewölbten, glatten Windungen, deren Anfang abweichend gewunden und eingewickelt ist. Die erste Mittelwindung ist fast doppelt so hoch, wie die letzte Embryonalwindung, und noch ziemlich stark. gewölbt; die folgenden werden allmählich flacher und die Schlusswindung ist unterhalb der Nahtlinie stärker umgewölbt, aber doch ziemlich gleichmässig abgerundet. Die ersten Mittelwindungen tragen 4 flache, rundliche, gedrängte Spiralen, von welchen die oberste die schwächste, die dritte die stärkste und mindestens doppelt Nachtrag. 1411 so breit wie jene ist. Etwa auf der vierten Mittelwindung, bald früher, bald später, schiebt sich zwischen die beiden mittleren Spiralen, oder auch wohl unter der oberen, eine feinere ein, welche auf den folgenden Windungen den übrigen ziemlich gleich wird, indem bei dem grössten Exemplare die dritte Spirale sehr wenig an Breite zunimmt, die oberste am meisten, so dass die letzte Mittelwindung 5 ziemlich gleich breite, flache, gedrängte Streifen trägt. Der oberste derselben: spaltet sich auf der Schlusswindung, und unter der Nahtlinie trägt diese bis zur Spindel noch 4 ähn- liche, doch etwas schmaler werdende Streifen. Die Aussenlippe ist an keinem Exemplar erhalten, war aber augenscheinlich dünn; die Innenlippe ist sehr dünn, die Spindel ausgehöhlt, die Mündung rundlich-eiförmig und hatte unten einen breiten Ausguss. Von Anwachsstreifen ist bei den Stücken von Bünde weder mit Hülfe der Lupe, noch selbst des Mikroskopes etwas zu erkennen; auf dem Stück von Unseburg scheinen sie von der Naht ziemlich gerade herabzulaufen und sich erst auf dem untersten Theile der Windungen etwas vorzubiegen. Die Gattung Bayania MUNIER-ÜHALMAS enthält einen Theil der von LAMARCK und DESHAYES als Melania-Arten beschriebenen Formen, welche sich durch schlanke Gestalt, schwache Seulpturen, gekrümmte, schwielige Spindel und geschwungene Aussenlippe aus- zeichnen und Meeresbewohner sind... Die oben beschriebene B.? subtilis scheint nun zunächst zu dieser Gattung zu passen und gleicht einigermaassen der mittel-eocänen B. essomiensis ÜOSSMANN (Catalogue illustre III, S. 236, Taf. XI, Fig. 29, 30), soweit sich dies ohne Vergleich von Exemplaren beurtheilen lässt. Freilich scheint die Aussenlippe schwächer geschwungen gewesen zu sein, als dies bei Bayania sonst meist der Fall ist, aber die verschiede- nen Arten des Pariser Beckens variiren hierin sehr bedeutend, so dass hierin ein besonders sicheres Gattungsmerkmal kaum gesehen werden kann. 92* 1412 Nachtrag. Trochus laevisuleatus v. KoENEN. Taf. C, Fig. 9. Siehe Trochus laevisulcatus v. Kornen Lief. IV, S. 883, Taf. LVILI, Fig. 15. Das abgebildete Stück im Hamburger Museum aus SEMPER’s Sammlung enthält ca. 31/, Mittelwindungen und könnte zu dem- selben Exemplar gehören, wie das früher Taf. LVIII, Fig. 15 von mir abgebildete Bruchstück. Es zeigt zunächst, dass die Gestalt in der Jugend wesentlich stumpfer ist, als im Alter, und lässt auf den ersten Windungen je etwa 20 feine, fadenförmige Spiral- streifen erkennen, welche freilich nur in Folge von Anwitterung aufzutreten scheinen, durch Abreibung leicht verschwinden und auf der letzten vorhandenen Windung fehlen. Die Zahl der Win- dungen hat wohl höchstens 10 betragen; die Sculptur ist auf den früheren Windungen verhältnissmässig etwas stärker; die einzelnen Höcker sind breiter, und die Höckerreihen sind durch schmalere Zwischenräume von einander getrennt. Adeorbis? Semperi v. KoENEN. Tat C1 Kis79arb,.c,d. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf (Mus. Hamburgense). Das abgebildete Exemplar im Hamburger Museum aus der SEMPER’schen Sammlung ist das einzige vorliegende. Bei ca. 1 "= grösstem Durchmesser ist es knapp 0,3 ”” hoch und besteht aus 2 Windungen und dem Embryonalende, von welchem 11/, glatte, gewölbte Windungen sichtbar sind, der Anfang aber vertieft und verhüllt liegt. Die beiden letzten Windungen werden durch eine tiefe, breite Rinne von einander getrennt, sind stark gewölbt und liegen mit ihrer höchsten Erhebung ziemlich in einer Ebene. Die Schlusswindung zeigt eine recht starke Einsenkung über der Nahtlinie und in dieser den oberen Rand eines rundlichen, verhältnissmässig dicken Kiels, welcher durch jene obere und eine schwache, unter ihm folgende Einsenkung begrenzt wird. Die Aussenseite der Schlusswindung ist im Uebrigen ziemlich eben und convergirt nach unten mit der Schalenaxe mit ca. 20°; sie Nachtrag. 1413 wird durch eine stumpfe Kante mit einem erhabenen Spiralstreifen von der Unterseite getrennt, welche etwa halb so breit wie der Nabel und flach gewölbt ist, am deutlichsten noch auf ihrer inneren Hälfte, und von dem Nabel resp. der Innenseite durch eine zwar stumpfe, aber doch deutliche Kante getrennt wird. Die Innenseite der Schlusswindung steht etwa parallel der Aussenseite und liegt mit ihrem oberen Theile der Aussenseite der letzten Mittelwindung auf, ist aber unter der Naht etwas gewölbt, so dass diese auch von unten stark vertieft liegt. Die Schlusswindung hat im Ganzen einen rechteckigen Quer- schnitt; die Anwachsstreifen sind von der Naht an recht stark vorwärts gerichtet, zum Theil fast in der Richtung der Tangente der vorhergehenden Windung, und erheben sich auf der Ober- seite und Unterseite zu rundlichen, leidlich regelmässigen Anwachs- falten, welche sich in der Einsenkung der Oberseite meistens spalten; ihre Zahl beträgt auf der Schlusswindung gegen 60, auf der letzten Hälfte der vorhergehenden Windung gegen 20, und auf der ersten nur etwa 10, und sie treten hier als rundliche, dicke Rippen hervor. Auf der Aussenseite der Schlusswindung sind die Anwachsstreifen wenig deutlich, sind aber nach unten mit ca. 45° rückwärts gerichtet und etwas schwächer auch auf der Unterseite, wo die Anwachsfalten wieder sehr deutlich hervor- treten und etwas breiter als ihre Zwischenräume sind. Es ist zweifelhaft, ob das beschriebene Exemplar ganz aus- gewachsen ist, und ob es endgültig bei der Gattung Adeorbis bleiben kann, da bei dieser die Aussenlippe und die Anwachs- streifen unter der Naht rückwärts gerichtet zu sein pflegen. Scaphander dilatatus PhHıL. sp. Taf. C, Fig. 12a, b. Siehe Scaphander dilatatus Paxe. pars. Lief. IV, S. 957, Taf. LIX, Fig. 26? (non 27), Das Berliner Museum besitzt aus der EwALp’schen Sammlung das Fig. 12 abgebildete Exemplar, dessen Mündung unten be- schädigt ist, welches aber unverdrückt und ziemlich ausgewachsen ist und einen grossen Theil der Schale besitzt. Da es mit schwar- 1414 Nachtrag. zem Sande und Phosphorit erfüllt ist, stammt es wohl von Wol- mirsleben, nicht von Unseburg, wie als Fundort angegeben ist. Oberhalb der Mitte der Schlusswindung sind die stärkeren eingeritzten Spiralfurchen durchschnittlich etwa 1"" von einander entfernt, doch werden die schwächeren Furchen, welche sich meist erst auf der Schlusswindung eingestellt haben, nahe der Mündung den ersteren an Stärke zum Theil ziemlich gleich, so dass die Ab- stände der Furchen hier gegen 0,5 "" betragen, und auf dem obersten Viertel der Schale nur etwa 0,3 ”®; ebenso breit dürften sie auch auf dem untersten Drittel gewesen sein. Von den früher abgebildeten und mit zu S. dilatatus gerech- neten Exemplaren aus dem Unter-Oligocän von Lattorf und aus dem Mittel-Oligocän von Magdeburg unterscheidet sich das Stück des Berliner Museums recht erheblich durch die weit grösseren Zwischenräume zwischen den eingeritzten Furchen, und von dem von Magdeburg durch langsamere Zunahme an Grösse, sowie durch schwächere Wölbung der unteren Hälfte und stärkere der oberen. Ich möchte daher die mittel-oligocäne Form als 8. gra- vidus unterscheiden und stelle die verdrückten Stücke von Calbe a/S., Lattorf und Unseburg nur mit Vorbehalt zu S. delatatus PsırL., zu welchem das Stück von Wolmirsleben jedenfalls am besten von Allen in der Gestalt und Grösse passt. Gattung: Beloptera DEsHAYES. Beloptera postera v. KoENEN. Tat 0 Riel2ra Norre,.d: Vorkommen. Unter-Oligocän:: Westeregeln. Das abgebildete einzige Exemplar des Berliner Museums ist 7" breit, 5,7” dick und noch 19 ®® Jang, doch fehlt der oberste Theil der Schale, da nur der unterste Theil der Alveole, eine rundliche Aushöhlung von knapp 1”" Durchmesser, erhalten ist, und da auf ihrer oberen Hälfte die Schale sich vielleicht noch etwas weiter flügelartig ausgebreitet hat. Das unterste Fünftel der Schale hat einen rundlichen Quer- Nachtrag. 1415 schnitt und verjüngt sich mit fast 40 Grad schräg nach hinten- unten stumpf, aber sehr uneben, um gleichsam mit einem Bündel von stumpfen Spitzen zu endigen, und ähnliche Spitzen, zum Theil rippenartig verlängert, bilden auch die Oberfläche der Ventralseite dieses untersten Theiles der Scheide, welcher durch - einen stumpfen Vorsprung von dem oberen Theile der Ventralseite getrennt wird und mit dieser in der Medianlinie einen Winkel von durchschnittlich 120 Grad bildet, mit seinem untersten Anfange aber von ca. 135 Grad, da die Medianlinie zunächst über dem er- wähnten Vorsprunge auf über 2”® Länge ziemlich stark gekrümmt ist, weiter nach oben aber nur noch schwach, wo sie dann mit fast 20 Grad nach oben mit der Medianlinie der Dorsalseite con- vergirt. Diese ist auf ihrem mittleren Drittel deutlich eingesenkt, auf ihrem unteren und oberen Drittel ziemlich gerade. Auf beiden Seiten ist die Scheide auf ihrer oberen Hälfte etwas verbreitert, doch sind diese Fortsätze rückwärts gerichtet und auf der Dorsalseite von der nach oben merklich verjüngten Scheide selbst durch sehr deutliche Einsenkungen getrennt, nicht aber auf der Ventralseite, wo ein Querschnitt zwei ziemlich gerade Linien zeigen würde, die sich in einer ganz stumpfen und abge- rundeten Ecke von fast 100 Grad treffen. Die Aussenseiten der Ausbreitungen sind leider beschädigt, lassen aber mit Hülfe der Lupe ein fein-faseriges Gefüge er- kennen, welches fast senkrecht gegen die Oberfläche gerichtet ist; dazu kommen dann noch breite, nur theilweise deutliche, der Oberfläche fast parallele Anwachslagen. Die Oberfläche des oberen Theiles zeigt auf der Ventralseite feine, flache, anastomosirende Linien und ist auf der Dorsalseite in der Mitte glatt, bekommt aber nach beiden Seiten hin allmäh- lich höher werdende, unregelmässige Anwachsfalten. Unsere Art dürfte zunächst vergleichbar sein der D. belemni- toides BLAINV. des Mittel- und Ober-Eocäns (Epwarps, Eoc. Moll. S. 36, Taf. II, Fig. 1a—g und Deshares, Coqu. foss. de Paris II, S. 761, Taf. C, Fig. A—6), unterscheidet sich aber recht be- deutend durch ihre Gestalt, indem die Ausbreitungen erst weit höher beginnen, da die eigentliche Scheide sich weit früher und 1416 Nachtrag. gleichmässiger anfängt zu verjüngen, und da das untere Ende der Alveole um Vieles höher liegt. Unsere Art scheint die letzte der ganzen Gattung zu sein, welche bisher auf das Eocän beschränkt war, nachdem MUNIER- CHALMAS für die paleocäne und untereocäne B. Levesquei FER. die Untergattung Belopterina aufgestellt hatte. Die beiden von CoRNET und BRIART aus dem Paleocän vön Mons beschriebenen Arten B. Konincki und B. Houzeaui, welche mir in ziemlich guten Exemplaren vorliegen, wurden nur vorläufig zu Beloptera gestellt und weichen von dieser Gattung wesentlich dadurch ab, dass die Alveole unten stark gekrümmt ist und nach oben sehr schnell an Durchmesser zunimmt. Limatula striolata v. KoEnen. Taf. CI, Fig. 14a, b. Siehe Limatula? striolata v. Koenen Lief. V, S. 1045, Taf. LXIX, Fig. 4. Während ich 1. ec. die Beschreibung und Abbildung von Limatula striolata nur nach einer verdrückten Schale von Unse- burg geben konnte, liegt mir jetzt die zwar um Vieles kleinere, aber unbeschädigte Schale von demselben Fundorte aus dem Hamburger Museum (SEMPER’sche Sammlung) vor, welche Fig. 7 abgebildet und bei 2,4"= Höhe 1,4” breit und gegen 0,5 "= dick gewölbt ist; sie ist nicht ganz so gleichseitig, wie meine erste Abbildung dies zeigt, sondern hinten etwas gleich- mässiger abgerundet, und die Enden des Schlossrandes sind ein wenig abgerundet; der Schalrand ist innen nur in der Mitte schwach gefaltet. Die Ligamentgrube ist etwa halb so breit, wie der Schloss- rand, und von dessen beiden Enden ziemlich gleich weit entfernt. Die Radial-Sculptur scheint mit der Jugend-Sculptur meines Originals übereinzustimmen, doch erscheinen die Streifen etwas deutlicher dachförmig; Anwachsfalten sind noch nicht vorhanden. Area Kokeni v. KoENEN. Taf. CI, Fie. 11. Arca Kokeni v. Korses, Neues Jahrb. f. Min. 1894, I, 2, S. 388. rustica v. Korxen, pars (non K. Mayer), Lief. V, S. 1088, Taf. LXXT, Fig. 3a, b. Nachtrag. 1417 DaK. MAYER kurz vor mir eine Art von Savona als A. rustica beschrieben hatte (Journ. de Conchyliologie XLI, 1, S. 51), so hatte ich in dem Referat darüber meine Art A. Kokeni benannt. Da mir jetzt die kleinere, besser erhaltene, Taf. CI, Fig. 11, ab- gebildete Schale des Berliner Museums aus der EwArp’schen Samm- lung vorliegt, und ich noch mehr Exemplare untersucht habe, sehe ich mich genöthigt, die Taf. LXXI, Fig. 1 und 2 abgebildete Form von A. Kokeni zu trennen und nachstehend als A. alaeformis auf- zuführen. Arca alaeformis v. KoENEn. A.rustica v. KoEnen, pars (non K. Mayer), Lief. V, S. 1090, Taf. LXXL., Fig. 1a, b; 2. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von den früher zu A. rustica gerechneten Schalen muss ich jetzt 6 meist abgeriebene oder beschädigte von jener Art trennen, da sie sich durch weit feinere Rippen und flachere Wöl- bung erheblich davon unterscheiden und der mittel-oligocänen A. postera SANDB. weit näher stehen. Von diesen unterscheiden sie sich vor allem dadurch, dass nicht ein hinteres Feld durch eine kielartige Rippe deutlicher be- srenzt wird, welche eine Ecke zwischen dem unteren und dem hinteren Schalenrand bedingt. Die grösste Schale ist bei 24 "= Höhe und ca. 50 ”" Länge etwa 6,5” dick gewölbt; andere sind noch stärker und unregel- mässig gewölbt und sind auch wohl verhältnissmässig höher, be- ziehentlich kürzer und nähern sich in den Umrissen der A. Kokeni, während andere, wie die abgebildeten, ziemlich gleichmässig bis zum hintersten Viertel an Höhe zunehmen; auf diesem biegt sich der untere Schalrand allmählich in die Höhe und geht dann in kürzerem Bogen in den ziemlich geraden hinteren Schalrand über. Der Wirbel ragt wenig hervor, ist ziemlich stark nach vorn gebogen, aber auch bei der besten Schale etwas abgerieben. Schon j”m yom Wirbel sind über 20 Radialrippen sichtbar, welche sich auf dem vordersten Theile der Schale bald durch einmalige Ein- schiebung feinerer vermehren, auf dem hintersten gar nicht, auf 1418 Nachtrag. dem mittleren, weitaus grössten Theile dagegen meist durch Spal- tung, ein erstes Mal nahe dem Wirbel, und ein zweites in der Mitte der Höhe; nur nach vorn und hinten schieben sich auch auf dem mittleren Theile feinere Rippen ein. Nahe dem Wirbel liegt hinter ihm eine Einsenkung mit 5 gröberen Rippen, deren unterste hier eine Kante bildet, sich aber bald ganz verflacht, indem sie sich mehrfach spaltet; zu den 4 übrigen, welche etwa ebenso breit wie ihre Zwischenräume sind, kommt bald noch eine fünfte, weit schwächere, dicht am Schloss- rande und nahe der obersten, welche etwas schwächer bleibt, als die 3 übrigen. Zu den vordersten 3 Rippen kommen zwei durch Einschiebung hinzu, zu der obersten noch eine schwache am Schloss- rande, und die unterste spaltet sich später auch. Auf den vordersten und hintersten Rippen werden grobe Knoten durch die ziemlich regelmässigen Anwachsstreifen hervor- gebracht, welche sich auf den übrigen Rippen schuppig erheben, im Alter in Abständen von durchschnittlich etwa 1". Der Wirbel liegt noch auf dem vordersten Drittel der Schale. Der Schlossrand ist mindestens zwei Drittel so lang, wie die ganze Schale, und vom Wirbel durch eine höchstens 0,7 ”® breite Li- gamentfläche getrennt; auf dieser liegt ca. 2,5 ”® hinter dem Wirbel die Mittellinie, von welcher aus die Ligamentfurchen schwach mit der Schlosskante convergiren; hinten finden sich bis zu 7 Furchen, vorn nur 3, und diese reichen kaum noch vor den Wirbel. Die Schlossfläche ist auf etwa 10 “® Länge schmal und trägt dort schwache, steil stehende Zähne, wird aber vorn und besonders hinten allmählich breiter. Die 12 hintersten Zähne nehmen an Länge und Stärke erst allmählich zu und zuletzt sehr schnell wieder ab. Eryeina? eurta v. KoENEN. Taf. XCV, Fig. 4a, b, c. Vorkommen. Unter-Oligocän: Lattorf. Von den 3 vorliegenden linken Klappen hat die grösste 1,7 ®” Höhe und 2,5”” Breite. Der Wirbel ragt nicht hervor und ist . Nachtrag. 1419 vom vorderen Ende der Schale etwa um die Hälfte weiter entfernt, als von dem hinteren. Die Schlossränder bilden am Wirbel einen Winkel von etwa 140°. Der vordere Schlossrand divergirt mit höchstens 150 gegen den unteren Schalrand, welcher in der Mitte ziemlich gerade ist und auf dem hinteren Viertel der Schale sich ein wenig schneller in die Höhe biegt, als auf dem vorderen, wie auch hinten die ganze Umbiegung zum Schlossrande etwas kürzer ist, als vorn. Die Schlossränder sind auf je etwa 1”” Länge ziemlich gerade; dann biegt sich der vordere sehr langsam nach unten, der hintere dagegen ziemlich schnell. Die dünne, glänzend glatte Schale ist ziemlich flach gewölbt, am wenigsten in der Mitte, etwas stärker am Wirbel, sowie auf ihrem vordersten und hintersten Theile. | Die Ligamentgrube ist tief in den hinteren Schlossrand ein- gesenkt und ist nur dann deutlich sichtbar, wenn man sie etwas schräg von unten (innen) betrachtet. Der vordere Schlossrand erhebt sich im Zusammenhange mit einem dünnen vorderen Schloss- zahn über die Ebene des Schalrandes zu einer etwa 1,2” langen, dünnen, hohen Leiste, welche aussen der Länge nach durch eine Furche begrenzt wird und augenscheinlich unter den Schloss- rand der rechten Klappe untergriff, während der hintere Schloss- rand sich nur wenig erhebt und innen von einem Eindruck be- gleitet wird, welcher darauf schliessen lässt, dass hier ein Leisten- zahn der rechten Klappe untergriff. Der hintere Muskeleindruck liegt noch ganz unter dem hinteren Schlossrande und ist trapezförmig, vorn ziemlich spitz; der vordere Muskeleindruck ist ebensowenig deutlich zu erkennen, wie der Manteleindruck. Die Schale ist innen glänzend-glatt und zeigt flache, breite Anwachsfalten. Unsere Art schliesst sich durch den Bau des Schlosses und auch durch ihre Gestalt wohl zunächst an einzelne Arten des Pariser Beckens an, zumal an die Laubriereia cultellus COSSMANN (Catalogue illustre II, S. 78, Taf. IV, Fig. 14, 15) aus dem Mittel- Eocän von Chaussy. Die Unterschiede zwischen der Gattung Laubriereia und Ery- 1420 Nachtrag. eina scheinen mir nicht wesentlich grösser zu sein, als sie bei anderen Gattungen, wie Lucina, Cardium etc. auch vorkommen, und ich möchte daher die Gattung Laubriereia nicht so ohne Weiteres hier einführen, zumal da ich ja überhaupt mir eine gewisse Zurückhaltung in der Annahme kleiner und kleinster Gattungs- Abtrennungen auferlegt habe. Zu Neaera bisculpta v. KoEnen (Lief. VI, S. 1310, Taf. LXXXI, Fig. 15.) Von Herrn BARTH erhielt ich ein etwas verdrücktes und theil- weise der Schale beraubtes, zweiklappiges Exemplar aus dem ver- härteten Sande des Schnitzkuhlenberges bei Helmstädt, welches in der Anwachs-Sculptur und anscheinend auch in der Gestalt mit den Stücken von Unseburg und Westeregeln übereinstimmt, in der Radial-Sculptur aber von ihnen abweicht. Es trägt näm- lich in der Nähe des Wirbels 8 fadenförmige, erhabene Radıal- streifen, von welchen mindestens der vorderste vor der Mitte der Schale liegt. In einzelnen der glatten Zwischenräume schiebt sich später unregelmässig je ein schwächerer Streifen ein, und drei schwächere erscheinen noch vor dem vordersten primären, so dass nur etwa das vorderste Viertel frei von Radialstreifen bleibt. Falls dieses Stück nicht etwa einer besonderen Art zuzu- rechnen ist, varirt also N. bisculpta in der Radial-Sculptur recht bedeutend. Thracia scabra v. KoEnEn. Taf. CI, Kie.12. Siehe Thracia scabra v. Kornen. Lief. VI, S. 1320, Taf. XCII, Fig. 1—3. Aus dem feinkörnigen, gelblich-grauen Sandstein, welcher sich verschwemmt im Tagebau der Grube Ooncordia bei Nachterstedt, westlich Aschersleben, findet und hauptsächlich Bivalven, wie Pholadomya Weissi PuıL. und Psammobia binotata v. KOENEN ent- hält, liegt mir jetzt noch der abgebildete Steinkern eines zweischaligen Exemplars vor. Derselbe ist nur ganz schwach verdrückt und hat bei 73” Länge und 37 "= Höhe gegen 24” Dicke gehabt, zeigt Nachtrag. 1421 also eine ähnliche Wölbung, wie die kleineren, früher Fig. 2 und 3 von mir abgebildeten Schalen von Lattorf. Zu Pholadomya Weissi PrırL. Lief. VI, S. 1324. MoeschH führte in seiner Monographie der Pholadomyen (Ab- handl. der Schweizer Paläontolog. Gesellschaft II, 1875, S. 23) die Ph. Weissi PhuıL. aus dem Tongrien von Aesch bei Basel und von Charmoille und Miecourt bei Porrentruy an neben PHıLıppr’s Fundort Wellsleben. Norddeutsche Exemplare haben ıhm augenscheinlich nicht vorgelegen, da er eben nur Wellsleben anführt, von wo PHILIPPI nur aus der Hallischen Sammlung zwei Exemplare benutzen konnte, ich aber schon vor über 30 Jahren kein Material mehr erlangt habe. Ich habe dagegen keine Exemplare aus der Schweiz zur Verfügung und kann nur bemerken, dass auf den Abbildungen von Moesc#H (Taf. XI, Fig. 3 und 4) die concentrischen (An- wachs-) Rippen stärker und auch regelmässiger erscheinen, als bei der echten Ph.. Weissi von Unseburg etc., und dass das bessere, Fig. 4, abgebildete Exemplar in der Gestalt recht erheblich von der norddeutschen abweicht, indem der Schalrand unten verhält- nissmässig wenig gekrümmt ist, hinten dagegen sehr stark; es muss daher unentschieden bleiben, ob die Steinkerne von Aesch, Charmoille und Miecourt wirklich zu P. Weissi gehören. Pholas Barthi v. Kornen. Taf. CI, Fig. 10a, b. Vorkommen. Unter-Oligocän: Helmstädt. Von Herrn Dr. BarTH erhielt ich das abgebildete Exemplar aus dem verhärteten, glauconitischen Sande des Schnitzkuhlenberges bei Helmstädt zusammen mit einem verdrückten, der Schalober- fläche beraubten, zweiklappigen Stück von Pecchiolhia argentea. Die Klappe ist zwar ein wenig verdrückt, hinten und vorn. etwas be- schädigt und fast ganz der Schale beraubt, lässt aber doch Ge- stalt und Sculptur hinreichend deutlich erkennen. Bei ca. 17" Länge und 7”® Höhe ist sie etwas über 3" dick gewölbt und 1422 Nachtrag. ist etwas vor ihrer Mitte am höchsten; der untere Schalrand ist schwach und ziemlich gleichmässig gekrümmt und biegt sich erst auf dem vordersten Sechstel etwas schneller in die Höhe und dann ziemlich kurz zum vorderen Schlossrand um, welcher mit dem hinteren einen Winkel von etwa 125° bildet. Der hintere Schlossrand ist an dem scharf nach vorn gebo- genen Wirbel ein wenig gekrümmt, biegt sich aber etwa in der Mitte der Länge der Schale deutlich nach unten, indem er zugleich in den hinteren Schalrand übergeht, welcher hinten durch einen ziemlich kurzen, aber gleichmässigen Bogen mit dem unteren Schal- rande verbunden ist. Die Wölbung der Schale wurde nach hinten allmählich immer schwächer. Vom Wirbel verläuft nach der Mitte des unteren Schalrandes eine ziemlich stark vertiefte Furche, vor welcher die Schale etwas aufgebaucht ist. Der durch die Furche begrenzte hintere Theil des Steinkernes ist bedeckt mit rundlichen, flachen, ziemlich ge- drängten Radialstreifen, welche am unteren Rande von Mitte zu Mitte etwa 0,4 bis 0,5 "® von einander entfernt sind; nur ein ca. 1,5 “® breiter Streifen am hinteren Rande bleibt glatt und ist von dem Haupttheil der Schale durch eine ganz stumpfe Kante getrennt, und dicht hinter der Furche liegt ein etwas stärkerer Radialstreifen, welcher von dem folgenden durch einen etwa ebenso breiten Zwischenraum getrennt wird. Von dem vorderen Theile der Schale trägt die hintere Hälfte anscheinend ähnliche Radial- streifen, wie der hintere Theil, die vordere Hälfte dagegen 7 oder 8 wesentlich höhere Streifen, welche durch mindestens doppelt so breite Zwischenräume von einander getrennt werden und am unteren Rande von Mitte zu Mitte mindestens 1 ”® von einander entfernt sind. Diese stärkeren Radialstreifen tragen hohe Höcker oder Körnchen an den Kreuzungsstellen mit Anwachsrippen, welche im Alter etwa 0,5 bis 0,6%” von Mitte zu Mitte von einander ent- fernt sind, in der Jugend nur etwa halb so weit, und auf dem hinteren Theile der Schale ziemlich doppelt so weite Abstände haben, aber nur nach oben scharf begrenzt sind, nach unten all- mählich abfallen; an ihrem oberen Rande erscheinen die Radial- ee A Nachtrag. 1423 streifen ein wenig höher, doch ohne dass Körnchen irgendwie deut- lich hervortreten. Von den mir bekannten recenten und fossilen Arten weicht das vorliegende Stück so weit ab, dass ich es trotz seiner unvoll- kommenen Erhaltung doch mit einem Namen belege. Verzeichniss der im Nachtrage beschriebenen Arten. Murex restans v. KoENEN » elatior v. KoEseEn | (9) [I . 1393, Taf. C, Fig. 1999 Ka1,2 0 Bro! 1595. 1396, Taf. C, Fig. 6. 1597, Taf. C, Fig. 4. 1398, Taf. C, Fig. 5. 1398, Taf. C, Fig. 8. 1400, Taf. ©, Fig. 7. 1401, Taf. C, Fig. 13; 14. . 1402, Taf. C, Fig. 11. [00) vr Fusus restans v. KoEnzn Cancellaria terebralis v. KoEnen . 138. >»? glabrieula v. Korxen . Fusus elongatus Nyst . 139. » praevalens v. KoEnEn unisulcatus v. KoEnEn 740. Pseudoliva Beyrichi v. KoEnen 741. Surcula Brunsvicensis v. KoEnen . Trivia scabriuscula v. Kornxen . 1404. Odontostoma pingue v. KoEnEN . 1404, Taf. CI, Fig. 8. Eulima Koeneni Brusına . 1405. 1407, Taf. CI, Fig. 1408, Taf. CI, Fig. . 1409, Taf. CI, Fig. . 1410, Taf. CI, Fig. 1412, Taf. C, Fig. 9. 129, 137, 07 5R1909: 1413, Taf. C, Fig. 12. 1414, Taf. CI, Fie. 12. 1416, Taf. CI, Fig. 14. 1416, Taf. CI, Fig. 11. 1417. 742. Mathilda Schreiberi v. Kornex . 743. Vermetus triliratus v. KoEneEn 744. » Sokolowi v. Korsexn . 745. Bayania ? subtilis v. Kornen Trochus laevisuleatus v. KoEnen 746. Adeorbis2 Semperi v. Kornen . Scaphander dilatatus PuıLieer . 747. Beloptera postera v. KoEnxen Limatula striolata v. KoEnen Arca Kokeni v. Korsen . 748. » alaeformis v. Kosnen . b) m ler) Bat ww I Ir ’ 749. Eryeina? curta v. Korsen . . 1418, Taf. XCV, Fig. 4. Neaera bisculpta v. KoEnxen 1420. Thracia scabra v. Korxen . 1420, Taf. CI, Fig. 13. Pholadomya Weissi PsırL. . 1421. VRUDDRANWANUNNNANnnnnUnnnnmmmmnnın 750. Pholas Barthi v. KoEnex . 1421, Taf. CI, Fig. 13. 1424 Nachtrag. Hierzu würden noch die 3 neuen und die 3 für das Unter- Oligocän neuen Arten aus dem ostpreussischen Unter-Oligocän kommen, welche ich in der VI. Lieferung besprochen habe. 751. Modiola interlaevigata v. Koknrn . Srlerd! 752. Cardium Defrancei Desn. Ss. 1381. 753. Lucina Heberti Desn.? 515822 754. Psammobia cf. nitens Desn. . 8. 1384. 755. Qultellus inflatus v. Koenen . S. 1385. 756. Thracia radiolata v. Koksen S. 1386. Da ich nun eine ganze Reihe von Formen habe unerwähnt lassen müssen, weil sie theils zu schlecht erhalten, theils auch gar zu jugendlich waren, und da andererseits die Fauna noch keineswegs vollständig bekannt ist, so können wir mit Bestimmt- heit annehmen, dass sie über 800 Arten von Mollusken und Brachiopoden enthält. Zu dem geologischen Theile des Vorwortes (Lief. I) ist nun noch Folgendes hinzuzufügen: 1. Im vorigen Jahre wurde auf der Braunkohlengrube »Neue Hoffnung« bei Pemmelte (3 Kilometer östlich von Gnadau) ein Schacht abgeteuft, welcher zunächst 1) 12” Kies antraf, darunter 2) 16” blauen Rupelthon mit Leda Deshayesiana, Den- talium Kickwi, Pleurotoma regularis, Cardita sp. 3) 10” braunen und grünen Schwimmsand, 4) 4” grünlich-grauen, thonigen Sand mit einer Lage von grossen Kalksandstein-Concretionen, 5) 1,40% Braunkohle, 6) 7” braunen Sand, ”%) 5” braunen Thon, 8) 3,5” Braunkohle, 9) 3,5” braunen Thon und Sand, 10) 12—15" Braunkohle. Darunter traf ein Bohrloch: 11) 8” braunen und weissen Thon, 12) feinen, weissen Sand, nicht durchbohrt. Ein Bohrloch fand in diesem 5 bis 8 gradige Soole. Nachtrag. 1425 Der grünlich-graue thonige Sand 4) gehört dem Unter-Oligo- cän an, da ich in dem sehr festen Kalksandstein schlecht erhaltene Schalen von Spondylus Buchi Pur. ete. fand. Das Alter des darüber liegenden Schwimmsandes lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. 2. In den Schluffthonen des Schnitzkuhlenberges bei Helm- städt finden sich Phosphoritknollen, in denen schlecht erhaltene typische Mollusken-Arten des Unter-Öligocän vorkommen, sowie öfters recht gut erhaltene Exemplare von Coeloma balticum NORTL. und auch Zweige von Seguois sp. In den Schluffthonen selbst hat Herr Dr. BARTH aber ausser Fischzähnen und Seeigel- resten über 70 Mollusken-Arten gesammelt, welche fast durchweg auch von Lattorf, Unseburg etc. bekannt sind, ausserdem aber auch eine Anzahl grosser Cetaceen- Wirbel, von welchen er einen, dem Schwanz angehörend, 19% lang und 21 —22 ® im Durchmesser, dem Göttinger Museum verehrt hat. Vielleicht ge- hören diese Wirbel zu Pachycetus robustus J. VAN BENEDEN (Sur quelques ossements de O6taces fossiles, recueillis dans les couches phosphatees entre Elbe et le Weser, Bull. Acad. R. de Belg. 3. ser., t. VI, No. 7, 1883). Der von BENEDEN untersuchte Wirbel war freilich nur 16°“ lang und 10—12°% dick und stammte, ebenso wie sein Pachycetus humilis und Lophiodon rhinocerodes RÜT., aus den Phosphoritgruben der Helmstädter Gegend, in welchen neben mehr oder minder abgerollten Phosphoriten auch verkieselte Kreide- Spongien etc. gefunden wurden, so dass es zweifelhaft bleiben muss, ob die von VAN BENEDEN sowie von GEINITZ (Abhandl. Isis, Dresden 1883, 1, 5 und 15) aufgeführten Formen aus dem Unter-Oligocän herrühren, wie ich dies schon früher (Neues Jahrb. für Mineralogie 1884, I, S. 255) hervorgehoben habe. Die Phosphoritgruben sind seit Jahren eingestellt. 3. Im October 1893 wurden, wie mir Herr Dr. WOLTERSTORFF freundlichst mittheilte, mit einem über 23% tiefen Brunnen für die Zuckerfabrik des Herrn DuLon in Magdeburg-Sudenburg, Breite- weg 15, folgende Schichten angetroffen: [0 Abh. X, 7. 5) 1426 Nachtrag. 1) Schwarzer Mutterboden . . . 3” 9) Dreh, zu regeanin 2 ee 12 u 3); Sand unduKiese gr: en Sale 4) Feiner Grünsand . . . . . . 6,25” 5) Feiner, schwarzer Sand . . . 19” 6) Thoniger Sand mit Muscheln . 3” 7) Rothe und graue, harte Thone mit 4,7 nicht durchteuft. Die Sande 4) und 5) gehören wohl dem Mittel-Oligocän an; aus den Sanden 6) wurde theils beim Abteufen, vornehmlich aber später auf der Schutthalde eine Anzahl zum Theil schön erhaltener Mollusken ete. Reste gesammelt und im Magdeburger Museum aufbewahrt. Mit genügender Sicherheit konnten davon folgende Arten bestimmt werden: Strombus canalis Beyrıca var. plana. Pseudoliva nodulosa Beyrıch sp. Rostellaria excelsa GıiEBEL. Cassis ambigua SOLANDER. Murex filigrana Epwars. » Quenstedti BEyrıcH. Typhis pungens SOLANDER. Cassidaria tenuis v. KoEnen. » Schlotheimi Bevrıch. Ancillaria Karsteni Beykıcn. Triton flandricus pe Koxınck. Oryptoconus Dunkeri v. Korxen. Cancellaria laevigata v. KoEnen. Surcula Beyrichi Puıuıpei. » quadrata Sowirery. » Berendti v. Koenen. » rugosa v. KoEnen. » perspirata v. Kornen. » labratula v. Koenen. Pleurotoma plana GiEBEL. Pisanella semigranosa Nysr sp. > difneilis GIEBEL. Ficula crassistria v. KoEnen. » subfilosa v. KoEnen. Fusus scabrellus v. KoExen. » conifera Epwarps var.? I) » cerassisculptus Bexrıcn. » cathedralis v. Korsen. » egregius Beykıcn. » laeviuscula SowErgy. » scalariformis Nxst. » humilhis Berkıca ?). Buceinum bullatum PruLipei. » perversa PiıLıper. !) Ein beschädigtes und verdrücktes Exemplar weicht jedenfalls durch zahl- reichere und feinere Spiralstreifen von der typischen Art ab. 2) Das einzige Exemplar, welches Taf. C, Fig. 10ab abgebildet ist, hat be- sonders im Alter eine etwas schlankere Gestalt, als die Lieferung II, S. 365, Taf. XXVIII, Fig. 5, 6 beschriebenen und abgebildeten Exemplare von Wester- egeln, da es bei knapp 7 Windungen (ohne das Embryonalende) 4 ®® Dicke und 13 mm Länge hat, wovon 5 mm auf die Mündung kommen. In der Sculptur stimmt es recht gut mit Exemplaren von Westeregeln überein, zumal mit kleineren, bei welchen noch nicht auf der Schlusswindung secundäre Spiralen anfangen, sich zwischen den primären einzuschieben. Nachtrag. 1427 Pleurotoma nudiclavia Beyrıcn. | Cirsotrema incrassata v. Kounen. » nodigera v. Kornen. | Scalaria angulifera v. Konnux? 2). > odontophora v. Kornen. Aeirsa turris v. Kownen. » odontella Epwarns. | Solarium canaliculatum LamaArck. Dolichotoma subeylindrica v. Korsen. | Xenophora solida v. Kornen. » anodon v. Kornen. | Calyptraea striatella Nxsr. Drillia Semperi v. Koxnen. Capulus distinctus v. Koknen. » helicoides EpwArns. Bulla multistriata v. Kounen. Borsonia Deluci Nysr. Dentalium acutum Hieerr. » costulata v. Kornen. » Fritschi v. Koxnen. Voluta suturalis Nyst. » Novaki v. Kornen. » labrosa Pnıvıper. Anomia Albertiana Nysr. Aurinia obtusa v. Kornen. Pecten :corneus SowERrBY. » longissima GiEBEL Sp. » bellicostatus Woon. Mitra secalina v. Kornen. Spondylus Buchi Pier. Marginella intumescens v. Korxen. | Vulsella Martensi v. Kornen. » perovalis v. KoEnEN? | Modiola retifera v. Koxnxen. Eratopsis costulata GieBeL sp. ‚ Limopsis costulata Goupruss. Natica achatensis Recuuz. | Arca lamellosa Desnayes var.? » hantoniensis PıLKınaron. |» ef. pretiosa Desnarks. Syrnola tenuiplicata v. Koenın? !) Leda crispata v. Kornex. Turbonilla innexa v. Koenı.n. |» perovalis v. Kornen. Eulima complanata v. Kornen? | Cardium Hausmanni Pruverr. Niso turris v. KoEnen. Anisocardia postera v. Koxnen. Cerithium dactylus v. KoEneEn. Crassatella Woodi v. Kornen. Turritella planispira Nxsr. Astarte pygmaea v. Münster. » crenulata Nxsr. | Cardita analis Puruneer. Vermetus turbinatus PruLıper. | » Dunkeri Paıuer. Siliquaria squamulosa v. Koenen. Cytherea porrecta v. Kornen. Cirsotrema subregularis v. Koenen. Corbula conglobata v. Koenen. Terebratulina Nysti Bosquer. Diese Fauna stimmt besonders mit der von Unseburg und Calbe a./S. gut überein. 4. In der Mark Brandenburg (G. BERENDT, Das Tertiär im Bereiche der Mark Brandenburg. Sitzungsber. der Akad. d. Wissensch. Berlin 1885, XXXVII) sind unter dem Diluvium, 1) Ein Bruchstück von 6!/s Windungen dürfte sich nur durch ein wenig schnellere Zunahme an Durchmesser, verbunden mit ein wenig niedrigeren Windungen von dem Original von Lattorf unterscheiden. 2) Ein Bruchstück von 3!/s Windungen unterscheidet sich von dem Exem- plar von Lattorf in etwas dadurch, dass die Spiralstreifen fast noch einmal so breit sind, und dass die Rippen gerade stehen oder selbst nach unten vorwärts gerichtet sind. 332 1428 Nachtrag. den Braunkohlenbildungen und unter dem bis zu 160% mächtigen Rupelthon mehrfach Sande angetroffen worden, so in der Citadelle von Spandau mit einem Bohrloche von 314 bis 385,75 ” Tiefe feine, glaukonitische Sande mit Schwefelkies und harten Kalksand- stein-Lagen oder Knollen, welche durchaus vergleichbar denen der Braunkohlengrube von Pemmelte sind und Östrea ventilabrum GoLDpF. enthielten, sowie Bruchstücke von Peeten corneus SOW., Bryozoen und kleine Nummuliten. BERENDT hat hiernach wenigstens für einen Punkt das unter- oligocäne Alter dieser Sande mit Sicherheit feststellen können und identificirte (G. BERENDT, die Soolbohrungen im Weichbilde der Stadt Berlin, Jahrb. d. kgl. geol. Landesanstalt für 1889, S. 344 ff.) mit ihnen wohl mit Recht die durch die Soolbohrungen unter dem Rupelthon angetroffenen glaukonitischen Sande, in welchen in Moabit nur eine Natica hantoniensis PILK. gefunden wurde, eine Art von grosser vertikaler Verbreitung. Auch glaukonitische 5. Sande und hellblaugraue Letten mit Phosphoritknollen ohne Fossilien von Zietzow bei Rügenwalde hatte er schon 1879 (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. Bd. XXXIJ, S. 799) wegen ihres »petrographischen Gesammtcharakters« für Unter-Oligocän erklärt. Aehnliche Gesteine wurden östlich der Weichsel nach BERENDT und JENTZSCH (Jahrb. d. kgl. geol. Landesanstalt für 1882, S. 325 ff.) mehrfach unter dem Diluvium durch Bohrlochsprofile nachgewiesen und mit gutem Grunde den Unter-Oligocän-Bildungen des Sam- landes gleichgestellt, welche früher von ZADDACH, BERENDT etc. untersucht und in neuester Zeit von NOETLING (Die Fauna des Samländischen Tertiärs. Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preussen etc. Bd. VI, Heft 3 und 4) monographisch bearbeitet worden ist. Die verschiedenen Fundorte, von welchen das Unter-Oligocän in Norddeutschland bisher bekannt geworden ist, zeigen nun recht mannigfache Verschiedenheiten sowohl in der Gesteinsbeschaffen- heit, als auch in der Zusammensetzung ihrer Fauna und in dem Schlussbemerkungen. 1429 Gehalt und der Erhaltung der organischen Reste. Die letztere ist selbstverständlich bedingt durch den mehr oder minder frischen Zustand der Reste bei ihrer Einbettung in das Gestein, durch die Verdrückung innerhalb des Gesteins, durch den Zutritt von Atmo- sphärilien und oft auch durch das Auftreten, beziehungsweise durch die Zersetzung von Schwefelkies. Festere Gesteine, in welchen zerbrechliche, zarte Formen sich häufiger erhalten finden, sind recht selten, so dass wır besonders von kleineren und zerbrechlichen Bivalven recht wenige erhalten finden; nur die Phosphorit-Sand- steine von Wolmirsleben und Osterweddingen und die des Sam- landes überliefern uns häufiger die Steinkerne und Abdrücke, zu- weilen auch noch die Schalen selbst. Die einzelnen Fundorte zeigen aber sowohl in der Zusammen- setzung ihrer Faunen als auch in ihrem Reichthum an Fossilien zum Theil wohl nur locale Verschiedenheiten; so trafen die älteren Schächte der Grube Sophie bei Unseburg meist sehr fossil- reiche, graue, sandige Mergel, zuweilen mit Austern-Bänken; die neuesten, welche nur wenige hundert Meter weiter nach Süden angesetzt wurden, haben zwar ähnliche Mergel, aber sehr arm an Fossilien durchteuft, und die älteren Schächte der Grube Alfred bei Calbe a. S. (Tornitz) sind in jener an Kohlengruben so reichen Gegend die einzigen, welche früher eine reichere Ausbeute von Fossilien geliefert haben; der alte Tagebau bei Westeregeln hat vor einigen 30 Jahren eine reiche Fauna ergeben, während in den Schächten der Umgebung sich so gut wie nichts fand. Abweichungen in der Zusammensetzung der Fauna werden zum Theil vielleicht nur durch verschiedene Gesteinsentwicklung bedingt, in erster Linie aber, ebenso wie diese, durch verschiedene Wassertiefen, Strömungen etc. des betreffenden Meerestheiles. Wenn auch kleine Quarzgerölle mit Fischzähnen und anderen Wirbelthierresten stellenweise bei Unseburg ete. an der Basis des Unter-Oligocäns angetroffen worden sind, so sind dies doch nur sehr wenig mächtige und seltenere Lagen gewesen. Die Merkmale einer Strandbildung tragen nur allenfalls die Quarzsande von der Brandhorst bei Bünde, welche neben Grus von zerriebenen Mollusken, Bryozoen etc. besonders zahlreiche Bryozoen, Echino- 1430 Schlussbemerkungen. cyamus ovatus, Terebratulina und Cistella- Arten, oft zweiklappig, und Mollusken fast durchweg abgerieben oder beschädigt ent- halten; auffallender Weise findet sich in den obersten, zu hartem. Kalksandstein verkitteten Schichten und zunächst unter ihnen nicht selten Plewrotomaria Sismondai meist recht frisch. Auch bei Lattorf sind Geröllestreifen mit mehr oder minder abgeriebenen Bivalvenschalen , worunter namentlich Lima ex- planata v. KOENEN und Tellina cancellata v. KoENEN, aufgetreten, doch ist die Hauptmasse des ziemlich feinen, etwas thonigen und glaukonitischen Sandes mit seinen zahlreichen, trefflich erhaltenen Gastropoden, den nicht selten zweischaligen Bivalven, den vielen Bryozoen und verhältnissmässig zahlreichen Korallen jedenfalls nicht mehr als Strandbildung anzusprechen. Eigenthümlich ist, dass Spondylus Buchi, Pecten bellicostatus, Ostrea (Queteleti, Ostrea, ventllabrum und andere Arten bei Lattorf fehlen oder doch nur selten, beziehungsweise in abgeriebenen Schalen vorkamen, wäh- rend in den mehr mergeligen Schichten von Atzendorf, Unse- burg und Wolmirsleben, welche in ihrer Fauna und ihrer Gesteins- beschaffenheit nahe übereinstimmen, diese Formen häufig, frisch und öfters zweiklappig vorkommen. Diese Schichten dürften in etwas grösserer Meerestiefe abgelagert worden sein, als die von Lattorf; zwischen ihnen und denen von Lattorf stehen in dieser Beziehung und in ihrer Fauna die sandigen Thone von Grube Alfred bei Calbe a. S. (Tornitz) wohl in der Mitte. Die bei Wolmirsleben unter dem grauen Mergel mehrfach angetroffenen schwarzen Sande und die glaukonitischen Sande des alten Tagebaues von Westeregeln dürften auch einer etwas tieferen Meereszone angehören, als die Schichten von Lattorf, und zeigen noch die meiste Uebereinstimmung in ihrer Fauna mit den stark glaukonitischen, thonigen Sanden des Schachtes der Grube Alwine Elsbeth bei Helmstädt; sie gleichen zum Theil in ihrer Gesteins- beschaffenheit den glaukonitischen Sanden mit Phosphoritknollen, welche ich schon im Vorwort S. 13 als Unterlage der Sande und Schluffthone des Schnitzkuhlenberges bei Helmstädt erwähnt habe. Diese nähern sich durch ihre Fauna, wie schon oben erwähnt, ganz den Schichten von Unseburg- Atzendorf. Schlussbemerkungen. 1431 Alle diese verschiedenen Schichten des Unter-Oligocäns sind aber sicher in wesentlich flacherem Wasser abgelagert worden, als der darüber folgende Rupelthon, wohl aber ziemlich in der- selben Tiefe, wie dessen lokale Vertreter, die Sande von Stettin, Magdeburg und Söllingen. Die Gattungen, welche im Unter-Oligocän auftreten, finden sich nun in den jetzigen Meeren fast durchweg von flachem Wasser bis zu mehr oder minder grosser Tiefe. Für einzelne, wie Triton, finde ich bis zu 10 bis 20 Faden Tiefe angegeben, sehr selten mehr, für Gastrochaena bis zu 30 Faden, und in wesentlich grösserer Tiefe ist wohl kaum das Unter-Oligocän an einem unserer Fundorte abgelagert worden; es dürfte aber auch nach der Verschiedenartigkeit der Ablagerungen die Meerestiefe an ein und derselben Stelle Schwankungen unterworfen gewesen sein. K. SokOLOw gab in seiner hochwichtigen Arbeit über die untertertiären Ablagerungen Südrusslands (Me&m. Comite geologique, Petersburg IX, 2, 1893. Vergl. Referat im Neuen Jahrb. f. Mine- ralogie 1894, I, 2, S. 359) eine umfassende Uebersicht über die grosse Verbreitung der untertertiären Ablagerungen in Russland von der Westgrenze Polens bis zur Wolga und zeigte namentlich das vielfache Auftreten des Unter-Oligocäns, welches Fossilien noch am Westufer des Aralsees am Nordabhange des Ust-Urt, in der Kirgisensteppe, anscheinend auch am Ostabhange des Ural, und vor Allem bei Jekaterinoslaw enthält. Die Hauptmasse der von SOKOLOW angeführten Arten (von 160 Arten mindestens 98) stimmt mit solchen, welche aus dem norddeutschen und belgischen Unter-Oligocän bekannt sind, überein und enthält namentlich auch zahlreiche Arten, welche als bezeichnende Arten des Unter- Oligocäns gelten müssen, wie Voluta suturalis NysT, Fusus sca- brellus v. KOENEN, Cassidaria tenuis v. KOENEN, Solarium Dumonti Nyst, Cardium Hausmanni PHiL. etc., daneben aber eine Anzahl Bivalven der Gattungen Cardita, Lucina, Crassatella ete., welche dem Unter-Oligocän sonst fehlen, und deren Auftreten durch lokale 1432 Schlussbemerkungen. oder durch geringe Facies-Verschiedenheiten erklärt werden kann. Dazu gesellen sich endlich noch Arten wie Cerithium ampullosum BronGn., welche aus dem südalpinen Tertiär bekannt sind, in Norddeutschland etc. aber fehlen, so dass eine directe Verbindung des südrussischen Unter-Oligocäns mit dem alpinen angenommen werden muss, welche dem norddeutschen fehlte, ist doch in Frankreich das Unter-Oligocän durch brackische und Süsswasser- bildungen vertreten, deren Fauna mit der unsrigen überhaupt nicht verglichen werden kann, oder, wenn marine Aequivalente vorhanden sind, enthalten sie eine ganz andersartige Fauna. (Vergl. v. KoENEN, Brief im Neuen Jahrbuch 1892, Bd. II, S. 85.) Aus der Gegend von Burgas hatte ferner ToULA einige 20 Arten gesammelt und in den Denkschriften der Mathem. Naturw. Klasse der Kais. Akad. d. Wiss. zu Wien 1892 gut abgebildet; es ist diese Fauna ganz dieselbe, wie die von Jekaterinoslaw, und wird hoffentlich demnächst noch gründlicher ausgebeutet werden. (Vergl. v. KoEnEN in Sitzungsber. Kais. Akad. d. Wiss. in Wien, Mathem.-naturw. Klasse Bd. CH, Abth. I, S. 181.) Ohne Zweifel werden aber in dem noch so wenig erforschten südöstlichen Europa unter-oligocäne Schichten noch an manchen anderen Stellen mit der Zeit aufgefunden werden. Bezüglich der Uebereinstimmung der Fauna des norddeutschen Unter-Oligocäns mit der des belgischen Tongrien inferieur DUMONT’s kann ich nur nach dem Vorgange BEYRICH’s darauf hinweisen, dass fast alle Arten von Vliermael, Lethen, Hoesselt etc. auch bei Lattorf, Wolmirsleben ete. vorkommen. Etwas weiter weicht freilich die Fauna des englischen Unter- Oligocäns von Brockenhurst und der Lower Headon-Series der Insel Wisht (Colwell-bay und White-Cliff-bay) ab, doch ist dies allermindestens theilweise durch ihre mehr oder minder brackische Ausbildung zu erklären. Schlussbemerkungen. 1433 “ Vergleichen wir nun weiter die Fauna des norddeutschen Unter-Oligocäns mit solchen der älteren und der jüngeren Tertiär- bildungen, so vermindert sich die Zahl derjenigen Arten, welche in das norddeutsche Mittel-Oligocän hinauf reichen, in etwas da- durch, dass ıch jetzt einzelne Formen schärfer unterschieden habe, als vor 25 Jahren (Das Norddeutsche Mittel-Oligocän und seine Mollusken-Fauna, 1867 und 1868), wo ich 77 solcher Arten fand, doch bleiben immer noch gegen 70 Arten übrig. Es ist dies immer noch ein recht bedeutender Prozentsatz, wenn man bedenkt, dass das norddeutsche Mittel-Oligocän wenig mehr als 200 Arten Mollusken geliefert hat — ich hatte damals nur 195 gekannt. Weit geringer ist die Zahl der Arten, welche das nord- deutsche Unter-Oligocän mit dem englischen und französischen Ober- und Mittel-Eocän gemeinsam hat, nämlich mit Ersterem gegen 35, mit Letzterem gegen 25, obgleich aus beiden sehr reiche Faunen bekannt sind; es mag aber die verschiedene Facies und Gesteinsbeschaffenheit, zumal des französischen Eocäns, aber auch des Barton-Thons und Sandes, mancherlei, zum Theil viel- leicht nur locale Verschiedenheiten der Formen bedingen, welche eine Unterscheidung der verschiedenen Vorkommnisse veranlassten. Sehr bezeichnend ist es jedenfalls, dass die glaukonitischen Sande und Mergel des englischen Mittel-Eocäns von Bracklesham, Brook, Bramshaw und Huntingbridge mit dem Unter-Oligocän so auf- fällige Arten wie Murex filigrana Epw., Surcula attenuata SOW. etc. gemeinsam haben, welche aus dem Ober-Eocän noch nicht bekannt sind. Jedenfalls sind viele Arten des Unter-Oligocäns sehr nahe verwandt mit solchen des Eocäns, wie z. B. Anisocardia postera v.K. mit 4. pectinifera Sow., und manche Gattungen reichen bei uns aus dem Eocän nur noch bis zum Unter-Oligocän hinauf, wie Beloptera, Pseudohiva, Leiostoma, Terebellum, Conorbis und Crypto- conus, fehlen aber in jüngeren Schichten, mindestens im nördlichen Europa; andere, wie Acirsa und Mesostoma, Vulsella, Crassatella, finden sich im Unter-Oligocän noch in einer heihe grösserer Arten, sind aber in jüngeren Schichten nur noch durch verein- 1434 Sehlussbemerkungen. zelte kleine Formen vertreten, so dass die Verwandtschaft des Unter-Oligocäns mit dem Eocän in Wirklichkeit weit grösser ist, als es nach der Zahl der beiden gemeinsamen Arten den Anschein haben würde. Andererseits treten im Unter-Oligocän einzelne Gattungen zum ersten Male in einer grösseren Zahl von Arten auf, wie die gegenwärtig nur in den kälteren Meeren häufigere Gattung Astarte, und sehr bezeichnende Typen, wie Murex Deshayesi, M. tristichus BEYR., Triton flandricus, T. foveolatus, Cassidaria echinata etc. gehen vom Unter-Oligocän an in denselben oder auch sehr nahe verwandten Formen in höheren Schichten hinauf, so dass es immerhin misslich sein würde, das Unter-Oligocän in nähere Verbindung mit dem Eocän zu bringen, als mit dem Mittel-Oligocän, ganz abgesehen davon, dass das Eocän-Meer eine ganz andere Verbreitung hatte, als das des Unter-Oligocäns, dessen Schichten doch nach Allem, was ım nördlichen Deutschland bis jetzt beobachtet worden ist, von dem Mittel- und dem Ober- Oligocän im Allgemeinen gleichmässig überlagert werden, wenn sich auch beide anscheinend nicht so weit nach Osten, wohl aber weiter nach Süden erstreckten. Alphabetisches V erzeichniss der Gattungen, Untergattungen und Arten. A. aberrans (Drillia) S. 402, 404. abbreviatus (Triton) S. 85. Acar V, S. 1081. acaulıs (Drillia) S. 400. Ackra IV, S. 937, 955. achatensis (Natica) S. 581, 1372. aciculatum (Crenilabrum) $. 921. » (Mesostoma) S. 705. Acırsa III, S. 748, 788; VII, S. 1433. AcızszırA III, S. 788, 810. Acuıs III, S. 748. Acnza IV, S. 920. Aorızıa III, S. 748, 757. Acrocoerum III, S. 718; VII, S. 1405. AcromyrızLus V, S. 1054. Acrosteuma IV, 8. 937. Acraeonx IV, S. 921. AcraronıveA IV, S. 921, 932. acuarium (Cerithium) S. 668. var. 8. 670. acuminata (Ampullina) S. 596. » (Volvula) S. 938, 939. acuta (Clathroscala) S. 750, 752, 754. acuta (Niso) 8. 638, 640, 642. » D2 acutangula (Cypricardia) S. 1186. acutangulare (Pleurotoma) S. 379. acuticosta (Mangelia) 5. 502. | acuticosta (Pleurotoma) S. 437, 502, 507. | acuticosta (Rissoa) S. 819, 825. acuticostatum (Dentalium) S. 986. acutum (Dentalium) S. 977, 978, 1376, 1427. adjecta (Bulla) 8. 937, 955. aequabilis (Pleurotoma) 8. 342. aequicostatum (Dentahum) 5. 916, 981. affınıs (Cassis) S. 247. » (Pinna) 8. 1379. affiwus (Vermetus) 8. 732. Acınına IV, S. 994. Aaına V, 8. 1297. Aglaja (Odontostoma) 8. 610, 619. alaeformis (Arca) 8. 1417. alata (Delphinula) 8. 869. » (Homotoma) S. 509. » (Pholadomya) 8. 1324, 1326. » (Tornatella) S. 231. alatus (Chenopus) S. 698. » (Conorbis) S. 292, 296. Albertiana (Anomia) S. 1015, 1016, 1377, 1427. Alcestiana (Anomia) S. 1016. Allioni (Conus) $. 289. alternans (Mesostoma) 8. 703. Arnvanıa IV, S. 819. ambigua (Cassis) 5. 247, 1426. | ambigua (Sconsia) S. 1370. ambiguum (Buceinum) S. 247. amblyconus (Trochus) S. 884. ammonites (Solarium) S. 847. ampla (Nucula) S. 1118. 1436 ampla (Rostellaria) var. oligocaenica SEHE Ampuuuına II, S. 575, 596. ampullosum (Cerithium) $. 1431. analis (Cardita) S. 1235, 1236, 1259, 1427. analoga (Limatula) S. 1046. Ancırrarıa 1, S. 263. Angelus (Murex) S. 52. Ancıstoma |], S. 173. anguina (Teredo) S. 1335, 1387. angulata (Acirsa) 8. 798. angulatum (Odontostoma) 8. 610, 618, 620. angulifera (Scalaria) 8. 168, 1427. angusta (Acirsa) 8. 794. angusta (Niso) S. 640. » (Psammobia) S. 1282, 1286. » (Turbonilla) S. 621. angustae (Mitrae) S. 530. anguslicostata (Verticordie) S. 1133. angusticostatus (Hippagus) 1133. angustum (Dentalium) S. 986. angystoma (Natica) 8. 584. » (Pseudotoma) 8. 479, 488. anhaltına (Arca) S. 1092. » (Oypraea) 8. 560. anhaltina (Voluta) S. 526. Anısocarvıa V, S. 1065, 1192. Anısoponta V, S. 1196. annulata (Collonia) 8. 864. » (Mathilda) 5. 720, 1406. anodon (Dolichotoma) 8. 387, 392, 1427. Anomn V, S. 1015. anomialis (Anomia) S. 1017. AnoruorHora V, S. 1174. antediluvianus (Conus) $. 284. apenninica (Ancillaria) S. 270. apenninicus (Triton) S. 80, 90, 98. aperta (Ringicula) 8. 963. apertae (Mitrae) S. 530. apicina (Volvula) 8. 937, 938. Arorkuaıs III, S. 695. appendieulata (Arca) S. 1097, 1100. aralense (Cardium) S. 1137. Arca V, S. 1065, 1069, 1080. 1174, 1181, Alphabetisches Verzeichniss Arcoracıa V, S. 1267. Arcoracıorsıs V, 8. 1267. arcuata (Thracia) S. 1320, 1322. areolifer (Murex) S. 67. argentea (Corbula) S. 1385. argentea (Pecchiolia) S. 1134, 1421. Axrcıore V, S. 1356, 1364. argutus (Triton) S. 90. armatum (Buceinum) $. 237, 240. arvensis (Trochus) S. 1374. asper (Murex) S. 41, 47, 53, 1367. asperella (Anomia) 8. 1015, 1018. » var.? S. 1019. asperula (Terebratulina) S. 1347, 1350. asperulum (Cardium) S. 1149. Asrarre V, S. 1065, 1174, 1210, 1212; VII, 1433. astarteiformis (Orassatella) S. 1197, 1198. ArsuterA II, S. 515. attenuata (Bulla) S. 953. » (Pleurotoma) S. 312. attenuata (Surcula) S. 312. SSR Se 8 OD: | Auerbachi (Fusus) 8. 227, 229. Avrıcura III, S. 610. auriculata (Eulima) S. 633. » var.? S. 634. Aurmıa II, S. 515, 522. australis (Spirialis) S. 994. avellana (Oardita) S. 1234, 1239, 1241. » (Cypraea) S. 560. aviculoides (Nuculella) S. 1073. axesta (Tritonidea) S. 1394. Axınasra V, S. 1069. Azara V, 8. 1297. B. badense (Dentalium) $. 984. baltica (Lima) S. 1378. baltieum (Coeloma) S. 1425. Bargarıa V, S. 1081, 1088. Barrandei (Eratopsis) S. 566. Barthi (Clavatula) 8. 422, 424. » (Pholas) 8. 1421. Bartoniensis (Cypraea) S. 561. » (Rissoa) S. 824. Baudoni. (Terebratula) S. 1339. der Gattungen, Untergattungen und Arten. Bayanıa VII, S. 1410, 1411. Bayani (Turbo) S. S60. Baylei (Cancellaria) S. 101. » (Mathilda) S. 1405. belemnitoides (Beloptera) S. 1415. bellieostatus (Pecten) S. 1019, 1377, 1427, 1430. bellula (Clavatula) 8. 422, 431. bellula (Pleurotoma) S. 426, 431. Berorrera VI, S. 1414. Berorreria VI], S. 1416. Beneckei (Natica) S. 580. Benedeni (Tellina) S. 1262, 1267, 1269. Berendti (Surcula) 8. 318, 1426. Bernayi (Eratopsis) S. 566. Bettina (Cuma) $. 158, 788. Bettina (Pisanella) S. 151, 158. betulinus (Conus) S. 290. Beyaleti (Actaeon) S. 921. Beyrichi (Conus) S. 283, 284, 289. Beyrichi (Marginella) S. 546. Beyrichi (Pseudoliva) 8. 1401. Beyrichi (Seissurella) S. 887, 890. Beyrichi (Sureula) 8. 6, 305, 1426. Beyrichi (Terebra) $. 274. Beyrichi (Turritella) S. 708, 716. biangula (Arca) S. 1081, 10%4. biangulata (Rissoa) S. 819. Biarritzana (Borsonia) S. 461, 464. bicamerata. (Oylichna) 8. 937, 941. bieingulata (Drillia) S. 397, 419. bidens (Marginella) S. 546, 553. bifaseiatus (Fusus) S. 234. bifidum (Solarium) 8. 833, 838. bifrons (Clavatula) 5. 422, 443, 447. bifrons (Spondylus) S. 1033, 1036. bigranosa (Triforis) S. 637, 688. bilineata (Borsonia) S. 461, 475. bilineatum (Cerithium) 8. 670. bilobatus (Vermetus) 8. 728, 735. bimonihferum (Cerithium) 8. 665. var. A; 8. 666. bimoniliferum (Solarium) S. 847. binotata (Psammobia) S. 1282, 1421. biplicata (Borsonia) S. 461, 464. biplicata (Mitra) S. 461, 463. 1035, » » 1384, 1437 biplicata (Syrnola) 8. 599, 604. bisculpta (Neaera) 8. 1310, 1420. bisinuata (Terebratula) S. 1339. bispinosus (Murex) S. 41, 51. bispiratum (Cerithium) S. 675. bistriata (Cancellaria) 8. 108, 116. bisuleata (Nucula) S. 1114. Bırrıum III, S. 643, _654. Bodei (Pseudotoma) S. 479, 483. Boelschei (Cerithium) S. 658. boettgeri (Eulima) S. 635. | Bognoriensis (Burtinella) S. 729, 1387. Bolli (Voluta) 8. 522. borealis (Scalaria) S. 788. Borsonta II, S. 282, 460. Bosqueti (Astarte) S. 1214, 1220. » (Orassatella) S. 1197, 1200, 1204, 1206. Bosqueti (Cytherea) $S. 1255. » (Odontostoma) S. 614, 615, HIT Bosqueti (Ovula) 8. 568. » (Pleurotoma) 8. 357, 362. » var. aequistriata 8. 357. Bosqueti (Syndosmya) S. 1289. Boursaultiensis (Neaera) S. 1309. Bouryi (Chiton) S. 974. » (Mathilda) S. 1405. Bouryi (Scaliola) 8. 727. Bowerbanki (Nueula) S. 1114. Bracnvyponxses V, S. 1054. brachystoma (Raphitoma) 8. 497. Brancoi (Clavatula) S. 422, 451. brevicauda (Fusus) S. 208, 212. » (Murex) 8.41, 54, 56, 1367. brevior (Pseudotoma) S. 479. brevis (Leda) S. 1122. brevis (Ligula) S. 1291, 1292. brevis (Marginella) S. 546, 556. brevis (Pseudotoma) S. 479. brevis (Syndosmya) $. 1287, 1291. Bronni (Crassatella) S. 1197. Bronni (Delphinula) S. 871. Brunsvicensis (Surcula) S. 1402. buceinoides (Ancillaria) S. 265. buccinoides (Cancellaria) 8. 106. » (Raphitoma) 8. 500. 1438 Bucemum I], 8. 237. Buchi (Cassidaria) S. 257, 259 Buchi (Spondylus) $. 1033, 1036, 1425, 1427, 1430. bulbus (Leiostoma) S. 236. BornalV. 182931.,953: bullatum (Buceinum) 8. 6, 237, 240, 1426. » » var. aspera 8. 240. bulloides (Limatula) S. 1046. Bundensis (Arca) S. 1109. » (Trochus) S. 882, 885. Burtini (Nautilus) S. 998. c. Canurus IV, S. 976. caerulea (Patella) S. 919. Caillati (Murex) S. 51. calanthica (Cassis) S. 252, 255. calear (Delphinula) S. 870. calcaratus (Vermetus) S. 730. ealeitrapoides (Cardita) S. 1233, 1244. callifera (Ostrea) 8. 1005, 1008, 1011, 1576. SS eyarr. 8.101: Caruıosroma IV, 8. 883. Cauvprraca IV, S. 906. camerata (Cardita) S. 1233, 1243. cameratus (Nautilus) S. 997. campestris (Turbo) S. 860, 861, 863. canaliculata (Cominella) S. 241. » (Leiostoma) S. 236. canaliculatum (Solarium) 8. 833, 834, 838, 1427. canaliculatus (Sigaretus) S. 597, 1373. canalifera (Aneillaria) S. 263, 268. canalis (Ancillaria) S. 263, 268. Casauıscaua III, S. 748. canalis (Strombus) var. plana 8. 35, 1426. Canceruarıa 1], S. 98; VII, S. 1398. cancellata (Cancellaria) S. 19. (Sealaria) S. 781. cancellata (Tellina) 8. 1262, 1280. cancellato-costatus (Turbo) 8. 860. cancellatum (Mesostoma) 8. 699. cancellatus (Capulus) 8. 913. (Vermetus) 8. 730. Alphabetisches Verzeichniss capito (Murex) $. 62. Carurus IV, S. 911, 915. caput serpentis (Terebratulina) $. 1341, 1342, 1344, 1352. Carvıra V, S. 1065, 1133, 1174, 1231, 19333 VI SA Carpırorsis V, S. 1210. CArpıum V, S. 1136, 1181. carinata (Anisocardia) S. 1189. » (Cassidaria) S. 259. » (Isocardia) $. 1184. carinata (Margarita) S. 878. carinulata (Margarita) 8. 882. carinulata (Syrnola) S. 611. Caryarıs V, S. 1252. Cassıparra 1], S. 255. cassidaria (Buceinum) S. 237. Cassıs I, S. 247. eataphracta (Pleurotoma) $. 325, 382, 984. cathedralis (Pleurotoma) 8. 346, 352, 1426. Cavınucına V, S. 1157. cellulosus (Vermetus) S. 737. var. carinifera 8. 738. centralis (Nautilus) S. 998. cerithiformis (Sealaria) S. 772. Cerırmıorsıs III, S. 643, 656. Cerıruiscara II, S. 749, 773. Cerıramum UI, S. 641; VII, S. 1398. Caama V, S. 1130. Crexorus III, S. 695. Caron IV, 8. 972. Curanys V, S. 1019. chrysalis (Terebratulina) S. 1342, 1352. Curysoponmus ], S. 174. cincta (Creseis) S. 992. » (Nucinella) S. 1070. Cixcrerra III, S. 644. » » eingulata (Cassidaria) S. 262. » (Voluta) S. 520, 1371. cingulatum (Cardium) S. 1144, 1381. » » var. angustesulcata Slate Cineurıma VII, S. 1406. Cırce V, S. 1249, 1250. eireinnata (Cingulina) S. 1406. der Gattungen, Untergattungen und Arten. eircularis (Cytherea) 8. 1252. circumeisa (Mitra) S. 520. 544. circumfossa (Mitra) 8. 530. 534. Cirsocnvuus IV, S. 860. Cirsorkema III, S. 749. Cısterta V, S. 1356, 1358. clara (Atys) S. 938, 951, 1376. » (Triodonta) S. 1210. elathrata (Emarginula) S. 897. » (Mathilda) S. 1406. elathratus (Sigaretus) S. 598. Crararoscara III, S. 748, 781. CrLarHurELa S. 502, 506. clava (Fistulana) S. 1331. >» (Neaera) $. 1308, 1309, 1310. CrAavaceEııA V, S. 1331. Cravarura II, S. 281, 282, 421. Craverra I, S. 206. clavieularis (Pleurotoma) S. 292, 303, 305. Crosıa II, S. 546. coarctata (Acirsa) 8. 789, 803. » (Borsonia) 8. 461, 470. » (Ringicula) S. 960, 962. eoarctatae (Mitrae) S. 529. coaretatus (Solen) S. 1282, 1284. eochlear (Östrea) S. 1005. cochlearella (Rissoina) S. 829, 830, 831, 832. cognatus (Fusus) S. 170. Collardi (Cistella) S. 1356. CorvoxıA IV, S. 858, 860, 864. colpodes (Tellina) S. 1276. Combesi (Natiea) S. 581. Conimerra 1, S. 237. communis (Turritella) S. 711. commutata (Nucula) S. 1119. complanata (Emarginula) 8. 897, 902. » (Eulima) S. 637, 1427. » (Saxicava) 8. 1317. compressa (Crassatella) S. 1207, 1209. » (Psammobia) S. 1282, 1284. compressiuscula (Patella) S. 920. compressus (Parmophorus) S. 903. eoncentrica (Crassatella) S. 1197. eoncentrica (Lutetia) S. 1229. coneinna (Mitra) S. 539. 1439 coneinna (Pyrula) S. 163, 164. 165. concinnum (Cerithium) S. 655. coneinnus (Conus) S. 283. conformis (Arca) 8. 1081, 1084. conglobata (Corbula) 8.1295, 1299, 1427. conica (Calyptraea) S. 907. » (Emarginula) S. 897. » _(Serpularia) 8. 882. conica (Spirialis) 'S. 994. conicum (Mesostoma) S. 702, 704. conifera (Pleurotoma) 8. 343, 1426. coniformis (Pseudotoma) 8. 479, 483. connectens (Pseudotoma) $. 483. Coxonerix II, S. 530. conoidea (Pleurotoma) S. 429. conoides (Marginella) 8. 546. 554. Coxozsıs Il, S. 281, 282, 291; VII, S. 1433. conspicua (Tellina) S. 1262, 1263, 1384. constricta (Niso) S. 640. contabulatus (Murex) S. 45. conulus (Bulla) S. 940. Coxus II, S. 282. convexum (Cardium) S. 1149, 1381. ceonvolutum (Terebellum) S. 40. CoraLuropHaca V, 8. 1174, 1192, 1194. Corsıcura V, S. 1065. Corbis (Cardita) S. 1209, 1231. » (Tellina) S. 1281. corbissoides (Tellina) S. 1281. CoreurA V, 8. 1297. corbuloides (Leda) 8. 1121. cordiformis (Kellia) S. 1170. corneus (Pecten) 8. 1019, 1020, 1377, 1427, 1428. cornucopiae (Hipponyx) S. 915. coronalis (Clathroscala) S. 750, 752. coronata (Cassis) S. 250, 252. » (Clavagella) S. 1333. » (Pleurotoma) S. 326, 375. corrugata (Hemiaeirsa) S. 789. » (Panopaea) S. 1316. Cossmanni (Ancillaria) S. 270. » (Pecten) S. 1019, 1029. costellata (Mathilda) S. 1405. costellatus (Fusus) S. 173, 211. costulata (Borsonia) 5.461,468,472, 1427. 1440 costulata (Cypraea) S. 566. costulata (Eratopsis) S. 566, 1427. (Limopsis) S. 1073, 1427. costulatus (Peetuneulus) $. 1073. crassa (Aeirsa) 8. 789. 807. Crassarerra V, 8. 1065, 1174, 1197, 1213, 1431, 1433. ÖOrassıscAuA III, S. 748, 776. crassisculptum (Cerithium) 8. 673. crassiseulptus (Fusus) 8. 192, 196, 1369, 1427. crassisculptus (Vermetus) 8. 729. crassistria (Cancellaria) S. 112. (Fieula) S. 161, 1368. » var. densistria 8. 168. (Fusus) 8. 178. (Pseudotoma) 8. 479, 486. crassus (Vermetus) 8. 728, 742. crebrieosta (Mitra) S. 532. crenata (Doliehotoma) S. 383. (Eratopsis) S. 566. crenatum (Crenilabrum) S. 933, 934. Crenxerta V, S. 1054, 1059. ÜRExıtaprum IV, S. 921, 932, 933. erenistria (Voluta) S. 522. erenulata (Cancellaria) S. 149. erenulata (Turritella) S. 708, 711, 1373, 1427. Orrripura IV, S. 909. Creseıs IV, S. 992. crinita (Aerilla) 8. 757, 759. erinitus (Vermetus) S. 734. crispata (Leda) 8. 1119, 1427. crispata (Pleurotoma) 8. 416. crispula (Scalaria) 8. 775. erispula (Turritella) S. 775. crispus (Murex) S. 1394. cristatus (Vermetus) S. 738. Crucizurum IV, S. 907. ÖUryproconvs 11], S. 281, 282, 291, 298; VII, S. 1433. Crenxoipes V, S. 1042. CucurrAerA V, 8. 1065, 1081. Ouvcurrarı V, S. 1081. cucumis (Cadulus) 8. 990. Cuisensis (Scalaria) S. 752. Currerzus V, 8. 1293; VI, 8. 1385. Alphabetisches Verzeichniss eultellus (Laubriereia) S. 1420. cuneata (Coralliophaga) 8. 1192, 1383. cuneiformis (Sphenia) S. 1308. cunieulosus (Typhis) S. 80. curta (Acrilla) 8. 757. 758. » (Erycina) 8. 1419. » (Tornatella) 8. 923. » (Turbonilla) S. 621, 625. curvata (Spheniopsis) S. 1313. eurvicosta (Pseudoliva) S. 245. Cusrrparıa V, 8. 1308. cuspidata (Corbula) S. 1295, 1304, 1307. CrcLosrrema IV, S. 833, 855, 858. Cyrıcana IV, .S. 937, 941. eymbiola (Emarginula) S. 897. Cyrnus V, 8. 1335. Cyerara Il, 8. 557. Cyprıcaroıa V, 8. 1181, 1184, 1187. Oxprisa V, 8. 1065, 1174. cyprinoides (Isocardia) S. 1176, 1180, 1382; var. quadrata S. 1178. Cyrrosrıra Il, S. 546. CyruereA V, S. 1249, 1251, 1252. D. dactylina (Tornatella) S. 932. dactylus (Arca) 8. 1102. » (Cerithium) 8. 661, 1427. var. A 8. 669. » » var. B S. 669. Damesi (Chiton) 8. 972. Dannebergi (Murex) S. Al, 65. Daubrei (Triton) S. 98. _ Davidsoni (Terebratula) S. 1339. Decheni (Nucula) 8. 1113. decipiens (Tellina) S. 1262, 1267, 1269. declivis (Diplodonta) 8. 1163, 1165. decora (Lyria) 8. 515, 526. decora (Voluta) S. 515. decurtata (Clavatula) 8. 422, 439. decurtatum (Cerithium) 8. 679. decussata (Arca) S. 1081, 1104. » (Orepidula) 8.910. decussata (Fieula) S. 164. » (Scalaria) S. 758, 759. deficiens (Lutetia) S. 1228, 1229. defossus (Murex) S. 1394. » » der Gattungen, Untergattungen und Arten. Defrancei (Cardium) 8. 1381, 1388. Defrancei (Eryeina) S. 1168, 1170. (Gastrochaena) S. 1329. » (Rimula) S. 894. Derrancıa Il, S. 502, 506. Degensis (Cryptoconus) S. 298. dekagonum (Dentalium) S. 976, 984. delata (Cytherea) 8. 1252, 1257, 1554. deleta (Rimula) 8. 893. (Triodonta) S. 1211. delicatula (Patella) S. 919. delicatula (Puncturella) 5. 894, 895. Derrrmmura IV, S. 858, 869, 882. Deluci (Borsonia) S. 461, 1427. Deluei (Mitra) S. 530. » (Pleurotoma) S. 461. densecostata (Cardita) S. 1233, 1244. densicosta (Cerithium) 8. 671. densistria (Drillia) S. 397, 414. Dextarıum IV, S. 975. dentatum (Cerithium) S. 643, 646. dentieula (Pleurotoma) S. 326, 357, 375, 377, 379, 382. Dexrmirka I, S. 529. depauperata (Voluta) S. 515, 517. deperditus (Conus) 9. 289, 291. depressa (Cassidaria) S. 257, 259. depressa (Spheniopsis) S. 1315. depressa (Sportella) S. 1167. » (Voluta) S. 515. depressum (Divaricardium) S.1137, 1151. descendens (Corbula) S. 1297. » (Lepton) S. 1172. desertum (Buccinum) 8. 237, 241. Deshayesi (Conorbis) 8. 293. » (Murex) 8.41, 61, 64, 1367, 1433. Deshayesi (Solecurtus) S. 1296. Deshayesiana (Dimya) S. 1064. » (Leda) S. 1424. Deshayesiana (Woodia) S. 1231. Desmaresti (Crassatella) S. 1207. detritum (Scutum) 8. 903. detritus (Murex) S. 49. > (Triton) S. 80, 81. detruncatum (Cerithium) S. 681. devexa (Voluta) S. 515, 516. Abh. X, 7. 1441 , diadema (Cancellaria) S. 98. diastropha (Lima) S. 1042, 1045. dichotomus (Spondylus) S. 1064. difpieilis (Pleurotoma) 8. 326, 331, 1426. digitalis (Ancillaria) S. 263, 264, 267. | dilatata (Astarte) S. 1216. dilatata (Bulla) S. 957, 959. » (Diplodonta) S. 1163. dilatata (Naticina) (Natiea) S. 593, 595, 1872. » (Spirialis) S. 994, 995. dilatatus (Scaphander) 8.957, 1376, 1413. » » var. crenistria S. 959, 1376. » (Vermetus) S. 736. dimidiata (Syndosmya) 8. 1287, 1290. » (Tellina) 8. 1969, 1976, 1384. DimyA V, S. 1064. Drmvovonx V, S. 1064, 1067. DirLoponra V, S. 1163. Dirryenos III, S. 600. dispar (Neaera) S. 1308. dispar (Plicatula) 3. 1039, 1041. dissimilis (Phasianella) S. 859. dissitum (Cerithium) S. 649. disstria (Tellina) S. 1264. distans (Murex) S. 59. distinetus (Capulus) 8. 916, 1427. distinetus (Scaphander) 8. 957. Divarıcarnıum V, S. 1137, 1151. divergens (Cytherea) 8. 1252, 1256. Dixoni (Nueula) S. 1115. » (Turritella) S. 714. Dobergensis (Nueulina) S. 1069. Doricnoroma II, S. 282, 325, 382, 383. Dollfusi (Scaliola) S. 727. donacialis (Tellina) S. 1262, 1271, 1272, 1274. donacina (Tellina) S. 17. dorsata (Modiola) S. 1379. Dosınsıa V, S. 1252. Dosmoesıs V, S. 1252. Deiruıa II, S. 282, 395, 421. | dubia (Ancillaria) S. 271. » (Turbinella) S. 168. | dubiosa (Rissoina) S. 819. | dubius (Latirus) S. 168. 94 1442 Duboisi (Rissoa) S. 819. Duchasteli (Pleurotoma) S. 348, 351, 392. Dumonti (Solarium) 8.833, S41, 1431. Dunkeri (Cardita) 8. 1234, 1237, 1241, | 1243, 1426. Dunkeri (Conus) 8. 299. Dunkeri (Oryptoconus) 8. 299. » » var. 8. 300. Dunkeri (Odontostoma) 8. 610, 611. Dunkeri (Sportella) S. 1167. » (Voluta) 8. 520. duplex (Dentalium) S. 988. duplieata (Arca) S. 1100. E. Eberti (Raphitoma) 8. 495. eburnaeformis (Lacuna) S. 852. eburnea (Marginella) S. 546. » (Niso) $. 640. echinata (Cassidaria) 8.255, 1370, 1433. echinophora (Cassidaria) S. 255, 257. echinulata (Anomia) S. 1015. edentata (Pleurotoma) 8. 373. Edwardsi (Circe) S. 1250, 1254. » (Fusus) S. 196, 198. Edwardsi (Tellina) S. 1271. effusa (Psammobia) S. 1282. Earısıa III, S. 725. egregia (Cancellaria) 8. 99, 142. egregius (Fusus) 5. 206, 1369, 1426. elata (Leda) 8. 1126. » (Turbonilla) 8. 621, 631. elatior (Dolichotoma) S. 383. Alphabetisches elatior (Murex) S. 41, 64, 1395. » (Tornatella) 8. 929. » (Triforis) S. 687, 691. elatum (Oyelostrema) 8. 855. elatus (Capulus) 5. 914. » (Latirus) 8. 166. elegans (Cardita) S. 1234. » (Ficula) S. 166. » (Modiola) S. 1057, 1059. elegantula (Pileopsis) S. 911. elegantulus (Capulus) 8. 911. elevata (Margarita) 8. 873. elevatum Solarium $. 873. Verzeichniss elliptica (Bulla) S. 947, 948. elliptica (Tellina) S. 1278. \ ellipticum (Dentalium) S. 976, 986. Erviproreuuma V, S. 1267. elongata (Cancellaria) 8. 99, 140. ‚ elongata (Fistulana) S. 1331. » (Mitra) 8. 530. » (Tornatina) S. 933. elongatum (Crenilabrum) S. 933, 934. elongatus (Fusus) S. 185, 1369, 1398, 1400. Emarcınura IV, S. 893, 897. Enrauis IV, S. 975, 986. Exromerra IV, S. 897. eocaenica (Anisocardia) S. 1186. Eruerra IV, 8. 851. epiglottina (Natica) S. 576. episcopalis (Mitra) S. 530. Erarorsıs II, S. 566. erecta (Raphitoma) 3. 490, 493. erectum (Odontostoma) 8.610, 613, 628. erectus (Fusus) S. 176. errans (Fusus) S. 233. Ervcına V, S. 1169, 1170, 1288; VIL, S. 1420. Essomiensis (Bayania) S. 1411. Evumma II, S. 633. Evrımerra III, S. 599, 607. Eumarsarına IV, S. 873. EunarıcıA II, S. 575. eurydictium (Lacuna) S. 853. Evspira III, S. 596. Eurarıa ], S. 174. evaricosum (Cerithium) $. 652. evoluta (Turbonilla) S. 621, 627. » » var. tenuis S. 628. evulsa (Cancellaria) S. 98, 117, 1368. var. minor 8. 119, var. auriformis » » 122, 129. Ewaldi (Conus) 8. 289. » (Pleurotoma) 8. 326, 337. » (Solarium) 8. 845. exacutus (Öryptoconus) S. 28. excavatum (Buccinum) S. 238, 240, 241. excellens (Cancellaria) 8. 99, 143. > (Cypraea) 8. 557. der Gattungen, Untergattungen und Arten. excelsa (Rostellaria) S. 35, 1426. exceptiuneulus (Fusus) S. 205. excisa (Teredo) S. 1334. exeisus (Fusus) S. 223. exigua (Eryeina) 8. 1169. exigua (Lucina) S. 1157. exigua (Mathilda) 8. 723, 1406. » (Sealaria) 8. 763. exiguum (Dentalium) S. 976, 980. eximia (Lima) S. 1042, 1044. » (Lyria) 8. 528. eximia (Voluta) S. 515. exogyra (Chama) S. 1130, 1132. exzpansus (Triton) var. postera 8. 90, 91. explanata (Lima) S. 1042. » (Pleurotoma) 8. 326, 329. » (Sportella) S. 1166. » (Tellina) S. 1262, 1266, 1269, 1584. extensa (Bulla) S. 940. extensa (Mitra) S. 538. extensa (Xenophora) $. 850. F. faleata (Vulsella) S. 1047. Jalcatus (Mytilus) 8. 1054. faleifera (Clavatula) 8. 422, 436. fallax (Cerithium) S. 649. » (Tellina) S. 1267, 1269. fasciata (Borsonia) S. 384. » (Emarginula) S. 900. Jasciatus (Vermetus) 8. 739. fasciculata (Emarginula) 8. 89. » (Terebratulina) 8. 1350. FascroLarra 1], S. 166. Jascistria (Murex) 8. 71. Faujasi (Siliquaria) S. 747. Feldhausi (Fusus) $. 215. fenestrata (Emarginula) S. 897, 903. Ffenestratum (Cerithium) 8. 643, 656. Ferussaci (Tornatella) S. 927. Fıcura I, S. 161. fieulnea (Strepsidura) S. 237. fieus (Corbula) $S. 1304. Jilifer (Vermetus) 8. 739. filigrana (Cerithium) 8. 643, 644. 1443 filigrana (Murex) 8. 41, 57, 59, 1426, 1433. Jilosum (Solarium) 8. 836. Fischeri (Psammobia) S. 1284. fissura (Dentalium) S. 986, 990. » (Emarginula) 8. 897. Jissurata (Naticina) 8. 595. Fıssurerra IV, S. 892. fissurella (Rostellaria) S. 38. FısruLana V, S. 1329, 1387. fistulosus (Typhis) S. 78. flabellula (Ostrea) S. 1013, 1015, 1377. Nandricus (Triton) S. 81, 85, 88, 90, 91, 1368, 1426, 1433. lexicosta (Fusus) 8. 217. Slexicostata (Pleurotoma) 8. 348, 1426. flexinodum (Cardium) S. 1137, 1149. flexuosa (Rissoa) S. 819, 827. » » var. S. 828. Joliaceus (Vermetus) 8. 733. Forarıscara III, S. 748, 749, 770. Fossurarca V, S. 1081. foveolatus (Triton) 5.81, 86, 90, 95, 1433. fragilis (Avicula) S. 1378. Jragilis (Dimya) S. 1065. Fracum V, 8. 1137, 1154. fratereulus (Cardium) S. 1142. fraternum (Odontostoma) S. 611, 612. Fritschi (Conus) S. 287. » (Dentalium) 8. 976, 988, 1427. Furcrerua V, 8. 1196. funieulosus (Fusus), (Fasciolaria) S. 169. funieulosus (Fusus) var. angusticostata S:72. Funiculosus (Latirus) S. 169. Funıscara III, S. 764. fusiforme. (Buceinum) S. 241, 242. » (Terebellum) S. 39. fusiformis (Ancillaria) 8. 265. » (Mitra) S. 536. Jusiformis (Murex) 8.41, 69. fusiopsis (Buceinum) 8. 241, 242. Fusrrarıa IV, S. 976, 988. Fusulina (Scalaria) 8. 765, 766. Fusus I, 8..173. 94* 1444 6 Galeottiana (Leda) S. 1119, 1121. gallica (Scealaria) S. 758, 759. Gardneri (Ancillaria) 8. 270. Garı V, S. 1282. GastrocHAEnA V, 8. 1328. Geikiei (Mangelia) $. 502, 504. (Pleurotoma) S. 504. (Rissoina) 8. 831. Geinitzi (Dentalium) S. 976, 989. Genei (Cerithium) S. 658, 661. Genxora II, S. 282. » Germari (Cassis) S. 250, 252, 254. » » var. lima 8. 250, 251, 254, 255. Germari (Voluta) S. 518. eibba (Corbula) S. 1297, 1298, 1299. gibbosa (Orassiscala) 8. 777. sibbosula (Lucina) S. 1161. gigantea (Ostrea) S. 1005, 1010, 1376. glabrieula (Cancellaria) 8. 1397. glacialis (Lima) S. 1042. globulosa (Marginella) 8. 546, 552. Goldfussi (Anomia) S. 1015, 1017. » (Clavagella) S. 1331. Goldfussi (Limopsis) S. 1075. (Peetuneulus) S. » (Pleurotoma) S. 422. Gouıoıa V, 8. 1251. gracile (Mesostoma) S. 707. graeilis (Astarte) S. 1224. » (Borsonia) S. 461, 466, 468. » (Leda) S. 1121. gracilis (Lucina) 8. 1157, 1158. » (Ringieula) S. 960. gracilis (Solen) S. 1293. (Terebratulina) S. 1342, 1345. granata (Dolichotoma) 3. 383. grande (Dentalium) S. 977. grandis (Acirsa) 8. 789, 792. » (Marginella) 8. 546, 549. » (Terebratula) 8. 1339. granosa (Puncturella) $. 894. granulata (Cancellaria) S. 99, 135. (Olavatula) S. 422, 449. granulata (Pleurotoma) S. 449, 451. Alphabetisches Verzeichniss ' granulatus (Peetuneulus) S. 1073, 1075. | | | granuliferum (Cerithium) 8. 654. ' grata (Diplodonta) S. 1163, 1164. gravidus (Scaphander) S. 1414. Greenwoodi (Pyrula) 8. 163. grignonensis (Cirsochilus) S. 860. » (Scalaria) S. 758, 759. » (Thraeia) S. 1322. » (Triforis) 8. 687. Grotriani (Conorbis) S. 295. Grotriani (Spheniopsis) S. 1315. Gryrnaza V, S. 1005. H. Hageni (Cardium) S. 1381. hantoniense (Cardium) S. 1140, 1142, 1143. hantoniensis (Dolichotoma) 8.383, 395. hantoniensis (Natica) S. 589, 1372, 1427, 1428. Hardeggeri (Crassatella) S. 1197. harpa (Cancellaria) 3. 99, 145. hastatus (Mytilus) S. 1059. Hausmanni (Cardium) 8. 1136, 1427, 1431. Headonensis (Clavatula) 8. 422, 434. Headonensis (Pleurotoma) S. 434. Heberti (Lucina) S. 1382, 1388. » (Panopaea) S. 1317, 1386. hecticus (Fusus) S. 194. helieoides (Drillia) 5. 397, 416, 1427. helicoides (Pleurotoma) S. 416. helicoides (Vermetus) 8. 740. Hemracırsa III, S. 789. Hemırusus I, S. 174. Henckeli (Astarte) S. 1214. » (Cerithium) 8. 667. » (Corbula) S. 1295, 1302. Henckeliusiana (Astarte) S. 1214. » (Corbula) S. 1304. heptagona (Serpula) S. 1387. hexagona (Homotoma) 8. 512. Heyseana (Acirsa) S. 789, 801. » (Fistulana) S. 1329. Heyseana (Gastrochaena) 8. 1329. » (Melania) S. 801. Hınpsıa V, 8. 1197. 1144, der Gattungen, Untergattungen und Arten. Hınpsıerra V, S. 1197. Hirracus V, S. 1133. Hırroxyx IV, S. 915. hirsuta (Pseudotoma) S. 479. Hoernesi (Chrysodomus) 8. 174. » (Murex) S. 63. » (Pleurotoma) S. 406. Hoffmanni (Fusus) 5. 200. » (Jouannetia) 8. 1336. Hoffmanni (Pleurotoma) S. 200. Hofmanni (Teredina) S. 1334, 1336. Holzapfeli (Raphitoma) 8. 492. Homoronma I], S. 282, 505, 506. hordeola (Cancellaria) S. 99. horridus (Typhis) S. 75. Hosiusi (Pleurotoma) S. 408. hospes (Limacina) S. 994. Houzeaui (Beloptera) S. 1416. humerosa (Voluta) S. 529. humilis (Pachycetus) S. 1425. humilis (Pleurotoma) 8. 363, 1426. hyantula (Area) S. 1081. hybrida (Ampullina) S. 596. I. iberica (Borsonia) S. 466, 468. idoneus (Pecten) S. 1030. imperfeetum (Cerithium) S. 649. imperialis (Nautilus) S. 998. impressa (Mitra) S. 529, 543. » (Turbonilla) 8.621, 628. inaequilobata (Hindsiella) S. 1197. incerta (Turritella) S. 708. incisa (Turbonilla) S. 621. incomposita (Arca) 1081, 1090. 5 (Lueina) 8. 1157, 1159. incrassata (Cirsotrema) 8. 754. » (Cytherea) S. 1249, 1252, 1259, 1261, 1427. inerassata (Drillia) S. 396. » (Meretrix) S. 1259. » (Turritella) S. 711. ineultus (Fusus) S. 198. incurvata (Cytherea) $. 1255. incurvatus (Pecten) S. 1019, 1031, arte indivisa (Ancillaria) S. 265, 273. 1445 inflata (Rissoa) S. 819. » (Thraeia) $. 1320. inflatus (Oultellus) S. 1385, 1387. inflexa (Neaera) 8. 1309. (Turbonilla) S. 621, 622. infundibulum (Turritella) 8. 708, 715. iniqua (Surcula) 8. 310. iniquidens (Oypraea)_S. 558. iniquidens (Limopsis) S. 1075. innexa (Clavatula) var. postera S. 460. | innexa (Pleurotoma) $. 460. innexa (Turbonilla) S. 621, 623, 1427. inornata (Mitra) S. 536. inornatus (Capulus) S. 905. » (Murex) S. 41. » (Pecten) S. 1029. insculptus (Conus) S. 286, 1371. insignita (Scalaria) S. 765. integra (Rostellaria) 8. 38. interjecta (Pleurotoma) 8. 371. interlaevigata (Modiola) 8. 1379, 1387. interlaevigatus (Pecten) S. 1019, 1027. intermedia (Ancillaria) S. 254, 272. intermedia (Bulla) S. 948, 950. intermedia (Orassatella) S. 1207, 1383. intermissa (Oylichna) 8. 937, 948, 950, 955, 1375. intermissa (Homotoma) S. 508. interrupta (Cancellaria) S. 99. » (Sealarıa) S. 779, 780. interruptus (Fusus) S. 202. interstincta (Oylichna) S. 947. interstrialis (Cancellaria) 8. 130. intexta (Tellina) S. 1262, 1269. intortum (Odontostoma) S. 610, 612. intumescens (Marginella) S. 546, 1427. > (Turbonilla) S. 621, 624. » (Volwula) 8. 957, 989. intuserenata (Plicatula) S. 1039. inversa (Triforis) S. 687. irregularis (Pleurotoma) S. 326, 334. islandica (Cyprina) S. 1175. Isocarvıa V, S. 1133, 1176, 1184. isocardioides (Anisocardia) S. 1186. » (Cypricardia) S. 1383. italica (Fissurella) S. 892, 893. italicus (Sigaretus) 8. 598. 1446 J. Jaconı V, S. 1157. Janıra V, S. 1019. Jouannena V, S. 1334, 1336, 13938. K. Kerrıa V, S. 1169, 1170. Kickai (Astarte) S. 1218. Kickxi (Dentalium) S. 980, 1424. (Trochus) S. 881. Koehi (Bulla) S. 937. (Cylichna) 8. 937. Kochi (Neaera) $. 1313. Koeneni (Borsonia) S. 403, 461, 477. Koeneni (Eulima) S. 1405. (Pleurotoma) S. 504. Kokeni (Arca) S. 1417. Konincki (Beloptera) S. 1416. Konincki (Pleurotoma) 8. 355. L. labiosa (Cylichna) 8. 937, 942. labiosus (Platychilus) S. 873. labratula (Cancellaria) 8. 99, 142, 147, 148. labratulus (Fusus) S. 213. labrosa (Rostellaria) S. 39. labrosa (Voluta) 8. 518, 1371, 1427. lactea (Arca) S. 1081. Lacuna IV, S. 851. lacunoides (Natica) S. 578. laeva (Triforis) 8. 687, 692. Lasviıpexrauıum IV, S. 976, 986. laevigata (Arca) S. 1112: » (Astarte) S. 1214. » (Borsonia) $. 461, 475. » (Calyptraea) S. 906, 907. laevigata (Cancellaria) S. 109, 114, 1426. laevigata (Cardita) S. 1231. » (Cytherea) S. 1257. » (Mitra) S. 543. (Pleurotoma) S. 334. laevis (Pleurotoma) S. 302. » (Pseudotoma) S. 479. (Tellina) S. 1262, 1267, 1269. ur Alphabetisches Verzeichniss laevisulcatus (Trochus) S. 583, 1412. laeviuscula (Astarte) $. 1222. » (Borsonia) S. 475. | laeviuscula (Cancellaria) $. 109, 110, 112, 120. laeviuscula (Pleurotoma) 8. 353, 1426. | Zaeviusculus (Fusus) 8. 198. Karsteni (Ancillaria) 8. 263, 266, 1427. Lamarcki (Conus) $. 286. » (Murex) S. 49, 51. » (Psammobia) 8. 1282, 1286, 1237. Lamarcki (Solecurtus) S. 1296. Lamberti (Voluta) S. 515. lamellosa (Arca) 8. 1081, 1086, 1427. lamellosa (Clathroscala) S. 750, 754. lamellosa (Nuculella) S. 1071. lamellulata (Tellina) S. 1262, 1278. laminosa (Crepidula) 8. 909. lanceolata (Hemiacirsa) $S. 789. lanceolata (Syrnola) S. 599, 606. lanceolata (Volvula) S. 939. Latdorfensis (Terebratula) $. 1342, 1343. latesulcata (Cardita) S. 1234. laticlavia (Pleurotoma) 8.326, 360, 365. laticosta (Turbonilla) 8. 629. Larıkus I, S. 166. Lattorfense (Cerithium) S. 684. > (Cardium) $. 1136, 1140. Lattorfensis (Fusus) 8. 188. Lausriereı VII, S. 1420. Laubrierei (Rimula) S. 893. Laudunensis (Peeten) S. 1021. » (Umbrella) S. elzille aa, SO, Lerostoma ], 8. 236; VII, S. 1433. lens (Solarium) S. 834. Lerrocosus II, S. 291. Lerron V, S. 1169, 1171. Lerrorayra IV, S. 860. Lethensis (Pleurotoma) S. 384. Levesquei (Ampullina) 3. 596. » (Beloptera) 8. 1416. Liebischi (Cardium) S. 1136, 1142. ligata (Dolichotoma) 8. 393. ligata (Pleurotoma) S. 39. lignaria (Bulla) S. 957. lignitum (Murex) S. 51. der Gattungen, Untergattungen und Arten. lima (Cancellaria) S. 126, 129. Lima V, S. 1042. Limacına IV, S. 994. limaeformis (Spondylus) S. 1036. Lismarura V, S. 1042. limatula (Clathroscala) S. 783. » var. asperulata 8. 785. Lmea V, S. 1042. limneiformis (Tornatella) S. 926, Lixorsıs V, S. 1069, 1073. Lisarerra 1, $. 262. lineata (Borsonia) S. 461, 477. (Bulla) S. 950. lineolata (Eulimella) 8. 599, 607, 608. lissa (Arca) S. 1112. litteratus (Conus) S. 290. Lrrrorıxa IV, S. 854, 855. Lrrrorisıscaua III, S. 748. Loszantare IV, S. 976. longaevus (Fusus) S. 206, 207. longissima (Aurinia) 8. 524, 1572. 927. longissima (Voluta) S. 515, 1572, 1426. longiuscula (Tellina) S. 1262, 1265, 1384. lophophora (Patella) S. 918. Loustani (Anisocardia) S. 118). Lovexerra III, S. 6435, 697. Loxocarpıum V, S. 1156. Loxorryxıs III, 8. 600. Lvcma V, S. 1157, 1431. Lunarıa III, S. 593. lunula (Argiope) S. 1356, 1360. » var. percostata 8. 1361. lunulata (Nueula) S. 1115. lunulatus (Pectuneulus) 5. 1077, 1380. lunulifera (Natica) S. 585, 1372. » (Pleurotoma) S. 326, 335, 1371. Lurerr V, S. 1228. Lyeetti (Plaeunopsis) S. 1064. Lyelli (Area) S. 1086. Lyelliana (Xenophora) S. 850. lyra (Fusus) S. 208. » (Pleurotoma) S. 428. Lyera II, S: 515, 525. M. Macarıorsis V, S. 1267. macroptera (Rostellaria) S. 37. 1447 maculata (Solariella) S. 873. Maga (Voluta) S. 526. Maja (Voluta) S. 528. Manceuı II, S. 282, 501. ı mammillatus (Vermetus) S. 740. Maravignae (Drillia) S. 396. MaArcaArıra IV, S. 858, 892. margaritacea (Pholadomya)S. 1326, 1327. » (Pinna) S. 1379. Margerini (Aporrhais) S. 698. marginata (Pleurotoma) S. 298. marginata (Ringicula) S. 966. marginatum (Odontostoma) S. 610. 615. MaAremerrA II, S. 515, 546. Martensi (Vulsella) S. 1049, 1427. MaruıLva III, S. 709, 718; IV, S. 833 855; VII, S. 1405. maximus (Fusus) S. 208. mediterraneum var. Lattorfense ( Theeci- dium) S. 1364. Meranıa VII, S. 1411. Mellevillei (Peeten) S. 1021. Mensstuo III, S. 607. Menkei (Pecten) S. 1377. Mererrıx V, 8. 1252. Mesauıa III, S. 708, 716. Mesosroma III, S.644, 698; VII, 5.1405, 1433. Mettei (Mitra) S. 530, 533. Meunieri (Plicatula) S. 1039. (Spondylus) S. 1039. micans (Modiola) S. 1056, 1378. Michelottii (Pecten) S. 1033. microdonta (Clavatula) S. 456. microdonta (Pleurotoma) S. 456. microdus (Pleurodon) S. 1070. micromphalus (Natieca) S. 581, 583. mikrostoma (Eulima) 8. 633, 637, 1405. miliaris (Nueinella) S. 1068. millegranosa (Clavatula) S. 458. > (Scalaria) S. 773. millegranum (Solarium) S. 838. millepunctata (Natica) S. 580. , ‚ minima (Bulla) S. 945, 947. » (Ciree) $. 1251. minima (Oylichna) 8. 945. ' minor (Niso) 8. 640, 1448 Alphabetisches Verzeichniss minuta (Cancellaria) S. 101. (Crassatella) S.1198, 1199, 1200, 1207. minutissimum (Öerithium) S. 649. Mırra II, S. 515, 550. mitraeformis (Cancellaria) S. 99. Mrrreora 11, 8. 529. mitreola (Oliva) 8. 262. Mırrurarıa IV, S. 907. modesta (Syndosmya) S. 1291. (Voluta) S. 522. Mopıora V, 8. 1054, 1055. Mozrı V, 8. 1267. Mörcuna III, S. 728. Mohrensterni (Scaliola) S. 726. monilifera (Clavatula) 8. 307, 422, 431. monilifera (Pleurotoma) S. 307, 422. Moxoceros II, S. 523. monstrosa (Arca) S. 1081. monstrosa (Chama) 8. 1130. Morreni (Pseudotoma) 8. 479, 480, 483, 486. Morrisi (Cyprina) S. 1175. mueronata (Oliva) S. 263. multicostata (Ärgiope) 1356, 1357, 1360. multicostata (Faseiolaria) S. 221. multicostata (Isocardia) S. 1176. multicostata (Pleurotoma) S. 327, 329. > (Rissoa) $. 819, 820, 821. multicostata (Scalaria) 8. 762. multicostatum (Cardium) $. 1139. multicostatus (Fusus) 8. 221. multigranus (Triton) S. 81, 93. multilineata [lies: multistriata] (Bulla) S. 950. multipunctata (Arca) S. 1094. multipunctatus (Fusus) S. 235. multispiratum (Cerithium) S. 658. multispiratus (Fusus) $. 174. multisguamatum (Cardium) S. 1151. multistriata (Bulla) S. 937, 953, 955, 1375, 1497. » (Terebratulina) 5.1341, 1342. munda (Natica) S. 576. mundulum (Oerithium) 8. 677, 678. Murex 1, S. 41. muricina (Raplitoma) 8. 48. murieinus (Fusus) S. 1394. mutabile (Dentalium) $. 986. mutabilis (Ampullaria) S. 593. Mysıa V, S. 1163. Mrrivus V, S. 1054. N. nana (Leda) S. 1119, 1128. nassoides (Cancellaria) S. 149. > (Cerithium) S. 643, 653. » (Drillia) S. 397, 412. Narıca III, S. 575. Narıcıma III, S. 592, 593. Naumanni (Eulima) 8. 633, 635. Naurivvus IV, S. 996. naviceularis (Capulus) S. 914. » (Östrea) S. 1005. Neaera V, S. 1051, 1308. NEAERoOPorRoMmYA VI, S. 1385. NeıtneA V, 8. 1019. Nerrtunea 1, S. 174. Newtoni (Foratiscala) S. 772. nezilis (Ficula) S. 164, 1368. nexilis (Pyrula) S. 164. Nıso III, S. 633, 638. nitens (Cancellaria) S. 122, 132. var. elalior 8. 135. » (Psammobia) 8. 1384, 1388. nitida (Cancellaria) S. 100. nitidissima (Lacuna) S. 853. » (Margarita) 5.873, 87), 1374. nitidissimum (Lepton) S. 1173. nitidissimus (Trochus) S. 879. nitidula (Clavatula) S. 422, 437. nitidula (Marginella) S. 549, 551. nodigera (Pleurotoma) 8.326, 375, 1326. nodosa (Cassidaria) 8. 257, 259, 1370. nodosa (Fasciolaria) S. 461. » (Voluta) 8. 516. nodosum (Mesostoma) S. 701. nodulosa (Pseudoliva) S. 244, 1426. nodulosa (Purpura) S. 244. Novaki (Dentalium) 8. 978, 1427. Nuciserza V, S. 1069. NucurA V, S. 1069, 1113. Nucurerra V, S. 1069, 1071, 1073. Nucurıma V, S. 1069. » » der Gattungen, Untergattungen und Arten. nudieclavia (Pleurotoma) 8. 350, 367, 1426. nudus (Fusus) S. 202. nummulus (Vermetus) S. 734 Nysti (Burtinella) S. 729. » (Modiola) S. 1059. » (Natica) S. 581, 583. » (Solarium) S. 728, 744, 745. » (Stalagmium) S. 1071, 1072. >» (Tellina) S. 1262, 1267, 1269. Nysti (Terebratulina) S. 1352, 1427. Nysti (Tornatella) S. 922. >» (Thracia) 8. 1323. Nystiana (Emarginula) 8. 897. 107 obeliscus (Clathroscala) 8. 781. obesa (Ancillaria) S. 271. » (Pleurotoma) 8.3 obesula (Borsonia) S. 4 oblatum (Cerithium) 8. 6 obligqua (Borsonia) 8. A 464. obliqua (Calyptraea) S. 907. obliqua (Vulsella) S. 1049, 1051. obliquata (Patella) S. 920. obliquatus (Cadulus) S. 990. obliteratum (Cerithium) 8. 685. oblonga (Thecidea) S. 1364. obolus (Solarium) S. 845. obovata (Ancillaria) S. 273. » (Cordula) S. 1295, 1300. » (Natica) S. 587. obsoleta (Rissoina) S. 829. obtusa (Aurinia) S. 522, 1426. » (Borsonia) S. 412. » (Drillia) 8. 397, 410. » (Rissoa) S. 819, 824. obtusa (Pseudoliva) S. 1402. » (Syndosmya) S. 1288. >» (Voluta) S. 515. obtusalis (Turbo) S. 860. obtusangula (Eulima) S. 636. » (Raphitoma) S. 490, 492. odontella (Pleurotoma) S. 326, 379, 1426. odontophora (Pleurotoma) 8. 326, 1426. Opdoxrostoma Ill, S. 599, 610. 03. 2 (8. 17T, 1449 Orıva I, S. 202. olivula (Aneillaria) S. 274. Omaliana (Cardita) S. 1239, 1241. opereularis (Terebratula) g, 1839, 1340. orbieularis (Cardita) S. 1234, 1239, 1241. orbicularis (Crenella) S. 1060. » (Plicatulo\ S. 1041. orbieulata (Anomia) $. 1016. orbitatum (Solarium) S. 843. ornata (Terebratulina) S. 1343, 1345, 1352. ornatus (Murex) S. 41, 59. ornatus (Trochus) S. 883, 885. orthocheila (Cypraea) S. 563. Osrrea V, S. 1005, 1049. ovalina (Anisocardia) S. 1180. ». (Lacuna) 8.851, 852. ovalına (Nucinella) S. 1069. ovalis (Lutetia) S. 1228. ovalis (Nucinella) S. 1069, 1070. » (Pleurodon) S. 1069. ovata (Cancellaria) S. 104. ovatum (Leiostoma) S. 236. ovatus (Eehinoeyamus) S. 1429. Ovura II, S. 568. ovulata (Marginella) S. 551. oxytoma (Drillia) S. 404. 125 Pacnvzararon VII, S. 1404. Panoraza V, S. 1316, 1319. paradoxa (Corbula) S. 1302. » (Ostrea) S. 1005, 1006, 1008, 1049. parile (Cardium) S. 1142. parilis (Dolichotoma) S. 383. Parisiensis (Conus) S. 284, 2 » (Crassatella) S. 120 > (Crepidula) S. DE » (Nautilus) S. 998. » (Soleeurtus) S. 1296. » (Solen) 8. 1294. > (Tornatella) S. 921, 923. (Turbinella) S. 168. ne (Typhıs) S. 76. Parmoruorus IV, 8. 903. 1450 Alphabetisches Verzeichniss parvula (Thracia) 21922 Pırerra IV, S. 918. Peccenror1a V, S. 1133, 1134; VIL,S. 1427. Pecren V, S. 1019. pectinata (Argiope) 8. 1356, 1561. peetinifera (Anisocardia) S. 1181, 1182, 1433. peetinifera (Cypricardia) S. 1182, 1184. pectinoides (Terebratulina) S. 1354. pectuneuloides (Arca) S. 1081, 1108. Pereruxcunus V, S. 1065, 1069, 1077. pellueida (Anomia) S. 1018. (Eryeina) S. 1168. pentagona (Patella) S. 918. peracuta (Cirsotrema) $. 750, 752. > » var. S. 152: » (Drillia) 8. 406. peracuta (Pleurotoma) S. 406, 408. pereger (Murex) 8. 41, 66, 70. peregrina (Nueula) S. 1114. perfragile (Dentalium) S. 976, 986. pergracilis (Fusus) 8. 190. (Marginella) 8. 546, 548. PrrrauLax IV, S. 873. perminuta (Mitra) S. 530, 540. Perona II, S. 422. Prroxara V, S. 1267, 1271. perovalis (Argiope) 8. 1356, 1358. (Cyprina) S. 1174, 1382. » (Leda) S. 1123, 1126, 1380 1427. perovalıs (Marginella) 546, 551, 1427. perpunctata (Puncturella) S. 894, 896. perpusilla (Fossularca) S. 1081, 1111. perspirata (Surcula) 8.323, 1371, 1427. perspiratum (Cerithium) $. 676. pertumida (Tellina) S. 1262, 1273. pertumidum (Divaricardium) 8. 1137, 1153. pertusa (Margarita) S. 877. pervaricosa (Acirsella) 8. 789, 810. perversa (Pleurotoma) 8. 365, 1427. perversa (Triforis) S. 687. petrophora (Xenophora) S. 847. Pfefferi (Mangelia) S. 490. Pjefferi (Raphitoma) $. 490. Puasıanerra IV, S. 858. ? Phihppiana (Seissurella) S. 890, 897. Philippii (Anomia) S. 1015, 1017. (Peetuneulus) S. 1079. » (Sigaretus) S. 598. » (Soleeurtus) S. 1296. Psouavomya V, S. 1323; VIL 8. 1421. Pnoras VII, S. 1421. pieta (Phasianella) S. 859. Picteti (Natiea) S. 581, 583. pictus (Pecten) S. 1019, 1022. var. mikrota S. 1024. Pırzopsıs IV, S. 911. pingue (Odontostoma) 8. 610, 617, 1404. Pınsa V, 8. 1062. piraster (Triton) $. 261. Pısanerra I, S. 150. pisum (Corbula) 8. 1298, 1299. Pracuxorsıs V, S. 1064. plana (Acirsa) S. 789, 808. plana (Argiope) S. 1357. plana (Pleurotoma) S. 326, 327, 1426. plana (Psammobia) S. 1284, 1286. » (Rostellaria) S. 33. plana (Spheniopsis) 1515. planata (Hipponyx) S. 916. planatus (Capulus) S. 916. planicosta (Rissoina) 8. 829. » (Terebratulina) S. 1343, 1347, 1350. Pransseruıa V, 8. 1170. planispira (Turritella) S. 709, 1373, 1427. planistria (Cerithium) 8. 683. » (Mangelia) S. 502, 504. planulatum (Cyelostrema) S. 856. Prarvenmus IV, S. 873. plebeja (Pleurotoma) S. 382. Preurovon V, S. 1069. Prevroroma II, S. 281, 325. Preuroromarıa IV, S. 887. Pricarura V, 8. 1039, 1065. plicata (Acera) S. 955. plicata (Borsonia) S. 461. > + Eulla)’27932: » (Ostrea) S. 1015. plicatella (Mitra) S. 550. plicatilis (Conus) 8. 284. plieatilis (Rissoina) S. 829. » » der Gattungen, Untergattungen und Arten. plicatocarinatus (Murex) S. 55, 56, 1367. plicatula (Acirsa) S. 797. » (Collonia) S. 866. » (Fieula) S. 163, 1369. » (Margarita) 8. 875. plicatula (Pyrula) S. 163. plicatula (Solidula) S. 921, 934. plicatula (Terebra) S. 274. plicatula (Umbrella) 8. 970. plicatulum (Solarium) 8. 833, 840. plicosa (Terebra) S. 274. plumstediense (Cardium) S. 1137. polytropa (Pleurotoma) 8. 326, 334. porrecta (Astarte) S. 1214, 1226. » (Cytherea) S. 1254, 1427. porreetus (Fusus) S. 178. porulosum (Cardium) S. 1146, 1381. » » var. tectifera 8. 1156, 1146. Poseidonis (Patella) S. 918. postera (Anisocardia) 5.1181, 1585, 1427, 1433. postera (Arca) S. 1090. postera (Beloptera) S. 1414. » (Mitre) S. 530, 5932. postera (Tellina) S. 1262, 1272, 1274. posterum (Solarium) 8. 843. Porauimes III, S. 643. praelonga. (Anisocardia) S. 1187. » (Triforis) S. 687, 689. praelongum (Cerithium) S. 676. praepostera (Tellina) S. 1262, 1271, 1274, | 1384. praetenuis (Fusus) S. 218. » (Patella) S. 919. praevalens (Fusus) 8. 1398. Prestwichi (Thraeia) S. 1320, 1322. pretiosa (Ärca) S. 1081, 1109, 1427. pretiosa (Clavatula) S. 301. prima (Pseudoliva) S. 246, 247. primaeva (Anomia) S. 1015. prisca (Leda) S. 1125. prisca (Surcula) S. 301, 302. procerus (Conorbis) S. 291, 294. prona (Ostrea) S. 1005, 1013, 1376. var.? S. 1014. Proscurum IV, S. 903. » » pseudocolon. (Sureula) 8. protensa (Syndosmya) 8. 1287, DIE Prorocarpıum V, $. 1136. proximus (Pectunculus) S. 1080. psamatheis (Anomia) S. 1018. Psammopıa V, S. 1282. pseudocolon (Pleurotoma) $. 314. o14. ‚ pseudopisum (Corbula) $. 1300. Pseuvoriıva I, S. 244; VII, 1433. ı pseudo-Omali (Astarte) S. 1218. Pseuporoma II, S. 282, 479. pubescens (Thracia) S. 1320. pulcherrima (Turbinella) S. 151. pulchra (Coralliophaga) S. 1192. pulchrum (Mesostoma) S. 704. » (Solarium) 8. 834, 838. Purseruum IV, S. 976, 986. pulvinatus ‘Peetuneulus) S. 1077, 1079 1380. pumila (Cypraea) 8. 562. punctata (Bulla) S. 949, 950. | punctato-suleata (Tornatella) S. 925. punetieulata (Rissoina) S. 831, 852. punctulata (Sealaria) S. 779, 780. , puneturata (Diplodonta) S. 1165. Puncrurerra IV, S. 894. pungens (Typhis) 8. 75, 76, 1567, 1426. | Purpura TI, S. 244. Puschi (Pholadomya) S. 1324. pusilla (Aecirsa) 8. 795. pusilla (Cancellaria) S. 101. pusilla (Lacuna) 8. 851. » (Pseudoliva) 8. 243. pusilla (Purpura) 8. 245. » (Sealaria) S. 768. ' pusillum (Mesostoma) $. 706. pusiolum (Lepton) S. 1172. pygmaea (Astarte) S. 1224, 1427. pygmaea (Leda) $. 1119, 1128. » (Modiola) $. 1056. pyramidale (Odontostoma) S. 610, 614, 629. Prramiperra Ill, S. 599. pyrgota (Pleurotoma) $8. 428, 429. pyrulaeformis (Pisanella) S. 156. pyruliformis (Turbinella) S. 156. 1452 Q. quadrata (Oancellaria) 8. 99, 110, 114, 1426. var. planistria S. 110. quadrangula (Anisocardia) 8. 119%. quadriearinata (Mathilda) S. 1406. quadrieincta (Homotoma) 8. 511. quadricincta (Scalaria) 8. 774. Quenstedti (Cassis) 8. 251, 252, 1426. Queteleti (Ostrea) S. 1005, 1011, 1430. R. rachitis (Fragum) S. 1137, 1156. radiatim-striatum (Tritonium) $. 1371. radiatus (Spondylus) S. 1033. radiola (Emarginula) S. 897. radiolata (Patella) S. 903, 904. radiolata (Thracia) S. 1386, 1387. radiosa (Pleurotoma) 8. 157, 351. radius (Bulla) S. 939. radula (Arca) S. 1096. Raincourti (Neaera) S. 1310. ramosa (Pleurotoma) var. praecedens S. 316. Rarurroma Il, S. 282, 490. Rappardi (Homotoma) S. 506, 512. Rappardi (Mangelia) S. 506. rara (Lima) S. 1042. raricostatum (Cerithium) 8. 673. rartlamella (Fissurella) 8. 892. rarinodum (Cerithium) 8. 643, 647. rarispina (Spondylus) S. 1033. » (Voluta) S. 515. Rathieri (Voluta) S. 515. reconditus (Peceten) S. 1025. recticosta (Fusus) S. 205. recticostatum (Cerithium) S. 667. rectispina (Cardium) S. 1136, 1148. redacta (Bulla) S. 939. refleva (Vulsella) S. 1049, 1052. Regleyi (Delphinula) S. 870, regularis (Fusus) 8. 225. regularis (Sureula) 8. 309, 331, 1424. reniforme (Fragum) 8. 1137, 1154. restans (Fusus) 8. 223, 1393, 1395. > (Murex) 8. 1393. Alphabetisches Verzeichniss | reticosa (Tornatella) S. 928. reticulata (Lueina) S. 1157. relifera (Emarginula) 8. 897, 901. » (Limopsis) S. 1075. » (Modiola) $. 1057, 1427. retortella (Pileopsis) S. 915. retrorsicosta (Fusus) S. 185, 188. retusa (Cassidaria) S. 257, 259. Reussi (Cytherea) S. 1258. rhinocerodes (Lophiodon) S. 1425. rhombea (Cancellaria) 8. 114. » (Tellina) S. 1262, 1274, 1277, 1278. rhomboidalis (Tellina) S. 1276, 1278. rigida (Terebratulina) S. 1345. Rımura IV, S. 893. ringens (Oancellaria) S. 129. ringens (Fusus) S. 215. ringens (Ringieula) S. 960. Rıyeıcura IV, S. 960. RıssoA IV, S. 819. Rıssoma IV, S. 829. robusta (Aeirsa) S. 790. robustus (Fusus) S. 185, 188. » (Pachycetus) S. 1425. RoceLLarı V, S. 1329. | Roemeri (Cultellus) $. 1293, 1385. » (Pleurotoma) 8. 469. Roeveri (Olavatula) S. 422, 426. Romana (Clavatula) S. 449. Rosrterarıa 1, S. 35. rostralina (Surcula) 8. 308. rostrata (Pleurotoma) S. 308, 310% rotula (Cirsotrema) 8. 749, 756. rotundata (Cyprina) S. 1175, 1382. » (Dolichotoma) S. 383. rotundata (Niso) S. 641. 310, rotundatus (Sigaretus) 8. 597, 1572. Rovaurrıa II, S. 302. | Rouaulti (Fusus) S. 208. rudis (Arca) $. 1088. rudis (Pseudoliva) 8. 246, 1402. » (Terebratulina) S. 1349. rugata (Aecirsa) 8. 789, 805. rugifera (Anisodonta) 8. 1196. » (Arca) S. 1100. u 2 a u der Gattungen, Unterg gattungen und Arten. rugosa (Cancellaria) S. 119, 120, 122, 1426; var. S. 120. rugosula (Anomia) S. 1018. rugosum (Cerithium) S. 651. rugulosa (Anomia) S. 1018. » (Corbula) S. 1308. rugulosa (Crassiscala) 8. 779. » (Mitrularia) S. 907. (Nueula) S. 1115. (Umbrella) 8. 969. rustica (Arca) S. 1081, 1088, 1416, 1417. rustiea (Cyprina) $. 1176. S. saecharina (Patella) S. 919. Sacki (Anisocardia) S. 1184, 1383. Saeki (Cyprieardia) S. 11S4. Sackt (Limea) S. 1042, 1047. rn (Arca) S. 1081, 1084. » var. crassistria 8.1081. (Cerithium) 8. 677. Sandbergeri (Dentalium) S. 989. 2° (Eglisia) S. 725, 1406. Sandbergeri (Eulimella) 3. 607, 609. » (Fusus) 8. 229, 1369. » » var. crassistria 8. 232. (Murex) S. 47, 51. Sandbergeri (Pleurotoma) S. 334. Sandbergeri (Psammobia) S. 1282, 1284. Saxıcava V, 8. 1317. Saxonica (Arca) S. 1081, 1107. Saxonicum (Cerithium) S. 658. scabra (Lima) S. 1042. » (Mitra) S. 530. » (Pseudotoma) 8. 479, 483. scabra (Thracia) 8. 1320, 1386, 1420. scabrella (Mathilda) 8. 718, 1406. scabrellus (Fusus) S. 182, 1369, 1426. » » var. gracilior 8. 184. scabrieula (Voluta) S. 516. scabrida (Clavatula) 8. 422, 447. scabriuscula (Trivia) S. 547, 565, 1404. scabrosa (Arca) S. 1090. Scararıa III, S. 747, 748, 762. scalariaeformis (Mangelia) 8. 496. scalarıformis (Fusus) S. 208, 211, 1369, 1426. 212, 1453 scalariformis (Fusus) var. varicosa S. 209. ' scalarinus (Fusus) $. 211. sealaris (Cardita) S. 1239, 1241. » (Spheniopsis) $. 1313, 1315. » (Voluta) S. 516. scalaroides (Fusus) $. 217. ScAarrorA III, S. 726. ScapHnanper IV, S. 937, 957. Schlotheimi (Typhis) 8. 78. Schlumbergeri (Dimyodon) S. 1067. Schreiberi (Mathilda) S. 1406, 1407. Scıssureuua IV, S. 887. seobina (Delphinula) S. 870. serobiculata (Crenella) S. 1059. » (Emarginula) 8. 897. 900. serutaria (Xenophora) $. 850. seulptata (Scalaria) S. 772. sculptus (Turbo) 8. 861. seutellaria (Cyprina) S. 1175 Scurum IV, S. 903. secalina (Oylichna) 8. 946. » (Mitra) S. 539, 1427. Seebachi (Terebratulina) S. 1342, 1352, 1354. sejunetus (Typhis) S. 78. Selysi (Pleurotoma) S. 326, Sale SEMIACTAEoN IV, 8. 921. semiaratus (Fusus) S. 198. semicostata (Borsonia) S. 461, 470. » (Pseudoliva) 8. 247. semigranosa (Pisanella) 8. 151, 1368, 1426. semigranulosum (Cerithium) S. 655. semilaevis (Clavatula) 5. 422, 437, 453. » var. tenuistriata 8. 455. semilaevis (Pleurotoma) S. 453. semilaevis (Rissoa) 8. 819, 826. » (Triton) 8. 84. semilineatum (Cardium) 8. 1136, 1381. seminuda (Modiola) S. 1379. seminuda (Ringicula) 8. 965. » (Surcula) 8. 320. seminulum (Cylichna) S. 937, 950. semiplicata (Pisanella) 8. 151, 154, 1064, 33l, 334, 1139, 1454 semiradiata (Pinna) S. 1062, 1379. semireticulatum (Cerithium) 8. 643, 649. semirugosa (Orassatella) $. 1202. semirugosa (Pseudotoma) 8. 479. Semperi (Adeorbis) S. 1412. (Drillia) S. 397, 408, 1427. (Natica) 8. 579. Semperi (Peeten) S. 1021. (Pleurotoma) S. 397. (Rissoa) S. 823. senilis (Cardita) S. 1234. Seprarıa V, S. 1335. septenarius (Fusus) S. 179. sericea (Modiola) S. 1056. sericeus (Mytilus) S. 1056. Serrura Ill, S. 728. Serrurarıa IV, S. 882. serrata (Mathilda) S. 725, 1405, 1406. serrata (Pleurotoma) S. 302. sexangularis (Trochus) S. 832. Siemsseni (Voluta) S. 522. Sıcarzrus III, S. 575, 597. silieula (Coralliophaga) S. 1194. similis (Dimyodon) 8. 1067. similis (Nuceula) S. 1116. similis (Solecurtus) 8. 1294. simplex (Gastrochaena) 8. 1328. simplex (Turbo) $. S61, 864. simulata (Cancellarie) S. 107. simulata (Solidula) $. 922. simulata (Tornatella) S. 921, 922, 1375. sindonata (Clavotula) S. 422, 441. sindonata (Pleurotoma) $. 441. sinensis (Calyptraea) S. 907. singularis (Capulus) S. 914. sinuata (Tellina) S. 1276. sinuosa (Crassatella) S. 1383. SIPHONODENTALIUM IV, S. 976. Sismondai (Pleurotomaria) 8. 15, 837, 1429. Söllingensis (Mitra) S. 536. > (Murex) S. 42. Sokolowi (Vermetus) S. 1409. Solandri (Cominella) S. 241. (Cytherea) S. 1250. Sorarızıra IV, S. 873. Sorarıum III, $. 728, 833. Alphabetisches Verzeichniss solea (Pecten) S. 1021. Sorecurrus V, S. 1294. SoLen V, S. 1293. solida (Eulimella) S. 607. » (Xenophora) S. 847, 849, 1427. Sorıpura IV, S. 921, 934. solidum (Tinostoma) 8. 867. solitarius (Triton) S. 84. Sowerbyi (Nautilus) S. 998. speciosa (Aporrhais) S. 695, 1373. speciosus (Chenopus) S. 695. spelta (Ovula) S. 568. spelta (Turbonilla) S. 521, 626. Speyeri (Arca) S. 1100. » (Fusus) S. 185. sphaerica (Cypraea) 8. 663. sphaerieulus (Actaeon) S. 921. Spuenıa V, 8. 1308. Spuenxıorsıs V, 8. 1313. spicula (Cerithium) S. 678. spiculum (Turbonilla) S. 621. spinifer (Vermetus) $. 741. spinosa (Siliquaria) S. 742. spiratum (Solarium) $. 873. Spirıauıs IV, S. 994. splendens (Borsonia) S. 461, 473. splendida (Cytherea) S. 1252, 1258, 1261. Spoxpyzus V, S. 1033. SrorreLLa V, 8. 1163. squamaeformis (Capulus) S. 916. squamosa (Chama) S. 1130, 1132. » (Fissurella) S. 893. squamosa (Lucina) S. 1157, 1161. squamulosa (Argiope) S. 1356, 1363. » (Siliquaria) 8. 746, 1427. squamulosa (Terebratulina) S. 1342. Stauacmıum V, 8. 1071. Stampiniensis (Arca) S. 1109. » (Psammobia) S. 1282. Steenstrupi (Pseudotoma) $. 479. stenogyra (Spirialis) S. 995. stephanophora (Surcula) S. 316. StırpuLınA V, S. 1333. strangulata (Turritella) S. 708, 714. striarella (Pleurotoma) S. 514. striata (Bulla) S. 939. der Gattungen, Untergattungen und Arten. striata (Natica) S. 589. striatella (Calyptraea) 8. 906, 1374, 1427. (Phasianella) S. S5S striatula (Terebratulina) S. 13 AT, striatulus (Triton) S. 84. striatum (Dentalium) S. 985. striatum (Terebellum) S. 39, 1367. striolata (Limatula) 8. 1042, 1416. striolata Pseudotoma 8. 479. striolata (Siliquaria) 8. 745. Strohmayeri (Tellina) S. 1262. Strombecki (Clavatula) S. 422, 443, 445. 1349. 1045, (Cerithium) 8. 657. Strombecki (Pleurotoma) S. 443, 445. Srrougus ], S. 34. Struckmanni (Clavatula) S. 422, 438. Sryuıa III, S. 687. StrLıora IV, S. 992. Sugacızsa III, S. 789. subaequivalvis (Corbula) S. 1295, 1306. subangulata Scalaria S. 769. subangulosa (Cancellariae) 8. 101. » var. rotundata S. 103. subarata (Corbula) S. 1306. subcanalifera (Aneillaria) S. 268, 1367. subconoidea (COlavatula) 3. 334, 422, 429. subconoidea (Pleurotoma) S. 431. subconulus (Bulla) S. 940. subeoronatum (Buceinum) S. 237, 239. subeylindrica (Cancellariae) 8. 98, 138. » (Dolichotoma) 8. 384, 393, 1427. subdenticeulata (Dolichotoma) S. 383. > (Pleurotoma) S. 360. SuBEmarsınura IV, S. 893. subevulsa (Cancellaria) S. 120. subextensa (Xenophora) 5. 8471, 850. subfilosa (Pleurotoma) 8. 326, 340, 1426. subfragilis (Donax) S. 17. subgranulata (Voluta) S. 154. subinflata (Tornatella) S. 927. sublaevigata (Venus) S. 1259, 1261. sublamellosa (Fissurella) S. 393. 1455 submarginatus (Conorbis) 8. 296. submutabilis (Natica) S. 593. suborbicularis (Cardita) S. 1233, 1239. suborbieularis (Venus) S. 1259. subpisiformis (Corbula) 8. 1297 subpisum (Corbula) 5. 1297, 1298, 1299. subquadrata (Astarte) S. 17, 1204. subregularis (Cirsotrema) 8. 750, 1427. » » var. callosa S. 752. subrudis (Arca) 8. 1090. subrudis (Murex) S. 41, 73 subsealarinus (Fusus) S. 211. ‚substriatulus (Triton) S. 30, 82. | subterebralis (Fusus) S. 220 subterebralis (Pleurotoma) S. 302. subtilis (Bayania) S. 1410. » (Scalaria) 8.167. subtransversa (Isocardia) $. 1176, 1178, 1180, 1382. subtriangularis (Eryeina) S. 1170. subulata (Ancillaria) 8. 263. sufflatum (Cerithium) 8. 663. sulcata (Acirsa) 8. S00. suleata (Borsonia) S. 461, 470. » (Cardita) S. 1234. » (dittorina) S. 854. sulcata (Tuba) S. 859. suleataria (Venus) S. 1255. suleatina (Anisodonta) S. 1197. sulcatulum (Dentalium) 8. 976, 987. sulcatus (Actaeon) 8. 1375. suleicosta (Arca) S. 1081, 1097. » » var. camerata 8. 1099. suleifera (Mitra) S. 530, 535. » (Nueula) S. 1117. superstes (Ampullina) S. 596. SurcurA II, S. 281, 282, 301. suspensa (Voluta) S. 520. suturalis (Ancillaria) S. 263, 269. » (Cancellaria) S. 98. suturalis (Voluta) S. 515, 520, 1571, 1427, 1431. suturosa (Strepsidura) S. 242. suturosum (Buccinum) 8. 242, 1370. symmetricus (Conus) 8. 287. Sınposmya V, 8. 1287. Syrvora III, S. 599. m: Tallavignesi (Pleurotoma) S. 1404. Teıxosroma IV, S. 858, 367. Terrına V, S. 1262. Textacurıes IV, S. 992. tenue (Orenilabrum) 8. 921, 933. tenuieincta (Leda) S. 1125. tenuieinetum (Dentalium) S. 976, 983. tenuicosta (Cerithium) 8. 643, 646. (Terebratulina) 8. 1346. tenuicostata (Arca) S. 1109. tenuiplicata (Syrnola) 8. 599, 605, 142 tenuis (Cassidaria) 8. 260, 1570, 1427, 1431. tenuis (Fieula) 8. 164, 1369. tenuis (Fusus) S. 219. tenuis (Mitra) S. 529, 542. Tesuıscara III, S. 748, 749, 772. tenuisculpta (Rissoa) 8. 819, 823. tenuispina (Spondylus) 8. 1033. tenuispira (Murex) 8. 44. tenuistria \Crassatella) S. 1204. tenuistriata (Anomia) S. 1015, 1017. tenuistriata (Cancellaria) 8. 129. tenuistriata (Crassatella) S. 17. tenuisuleatum (Cardium) $. 1139, 1381. tenuisulcatus (Pectuneulus) S. 1079, 1380. terebellata (Niso) S. 640. 641. terebelloides (Bulla) S. 932. » (Crenilabrum) S. 933. TereseLıum 1, S. 39, 1433. terebellum (Niso) 8. 639. Terzera 1, 8. 274. terebraeforme (Cerithium) S. 664. terebralis (Cancellaria) 8. 137, 1396. » (Margarita) 8. 881. terebralis (Pleurotoma) S. 302, 323, 3253 terebralis (Syrnola) 8. 599, 601. Teresrarura V, S. 1339, 1343. Teregrarunma V, $. 1341, 1356. Terepına V, S. 1334. Tereno V, S. 1334, 1337. teretior (Olathroscala) S. 785. » var. complanata S. 787, 1374. Alphabetisches Verzeichnis teretiuseula (Bulla) S. 943. teretiuscula (Cylichna) 8. 93! 1375. textile (Lepton) 8. 1173. textilis (Tellina) S. 1271. Tuxeıpıum V, S. 1356, 1364. Thelussoniae (Jouannetia) S. 1338. thiaratum (Cerithium) S. 686. Thorenti (Pecten) $. 1027. Turacıa V, S. 1051, 1320. tibialis (Clavagella) S. 1331. Topleyi (Pseudotoma) S. 486. tornacensis (Terebratula) S. 1339. Tornaterra III, S. 610; VI, S. 921. Tornaterrara IV, S. 921. tornatelloides (Surcula) 8. 322. Tracnycarpıum V, S. 1136, 1144. trachytoma (Dolichotoma) 8. 3%. transversa (Cytherea) S. 1255. » (Isoeardia) S. 1178. transversaria (Diplodonta) S. 1165. transverselineatus (Peeten) S. 1022. Trautscholdi (Dentalium) S. 984. trialatus (Murex) 8. 45. tricarinatus (Murex) S. 47, 54, 55. TercHorroris III, S. 698; VIL, S. 1398, 1405. trieineta (Pleurotoma) 419. trifaria (Lovenella) S. 644. Teırorıs III, S. 644, 687. trigonata (Crassatella) S. 1202. trigonella (Astarte) 5. 1226. Trıcoxsa V, S. 1065. trigonulum (Lepton) 8. 1171. trilineata (Neaera) S. 1308, 1312, 1585. trilineatum (Cerithium) S. 644, 677. triliratus ( Vermetus) $. 1408. Trıoponra V, S. 1174, 1209. tripartita (Mathilda) 5. 722, 1406. tristichus (Mures) S. 42, 1434. trisuleatum (Cerithium) 8. 643, 650. Teıron ], S. 80. tritoniforme (Cerithium) 8. 645, 651. Teıvıa II, S. 565. Trocaus IV, S. 858, 883. truncatula (Drillia) 8. 308, 397. Su Io} > > S. 402, 404, der Gattungen, Untergattungen und Arten. trunculus (Murex) S. 19. Tusa IV, S. 835, 359. +uberculata (Cardita) S. 1234. » (Fasciolaria) S. 158. tulipa (Fasciolaria) S. 166. tumescens (Cancellaria) 8. 119, 125, 124. tumescens (Cypraea) 8. 560. tumida (Cancellaria) 8. 119, 125. (Cardita) S. 1233, 1241. tumida (Cyprina) S. 1178. tumida (Syrnola) S. 599, 602. zumidum (Odontostoma) 8. 610, 611. tumidus (Vermetus) 8. 729, 744. turbida (Borsonia) S. 384. (Pleurotoma) S. 325, 384, 387, 390. turbinata (Rissoa) S. 819. (Serpula) S. 728. turbinatus (Vermetus) 8. 728, 1427. Turemeıra 1], S. 166. turbinopsis (Conus) S. 287. Tvreo IV, S. 858, 859, 860. Tuzsosırra III; S. 599, 620. turgida (Tornatella) S. 929. turgida (Turritella) 8. 708, 714. turgidum (Scutum) S. 903, 904. turricula (Pleurotoma) S. 326. turricula (Syrnola) S. 599, 603, 606. turris (Acirsa) 8. 792, 1427. » (Borsonia) S. 461, 466. » (Niso) 8. 638, 641, 642, 1427. turris (Turritella) S. 725. Zurrita (Syrnola) 8. 599, 600. Turrıterra III, S. 708. Tyeuis ], S. 75. 7143, U. Uhligi (Chiton) S. 973. umbilicata (Scalaria) 8. 171. umbilieata (Valvatina) S. 994. umbonaria (Venus) S. 1252. umbonata (Arca) S. 1084. Umererra IV, S. 969. undosa (Clathroscala) S. 749. undosa (Neaera) S. 1311. Abh. X, 7. 1457 ‚ undosum (Tritonium) S. 262. undulata (Coralliophaga) 8. 1192, 1194. unyuieulata (Ancillaria) S. 264, 270. unicarinatus (Fusus) S. 174. Oo le, Ina. Uxtona V, S. 1174. uniplieata (Voluta) S. 528. uniseriale (Pleurotoma) S. 346. , umisuleatus (Fusus) S. 204, 1400. | Uronrrea II, S. 530, 543. utrieulus (Bulla) S. 951. 953. V. Varvanına IV, S. 994. varicosus (Vermetus) S. 731. varıata (Lovenella) S. 644. | Venericarpıa V, 8. 1238. | venosus (Pecten) S. 1022. \ ventilabrum (Ostrea) S. 1005, 1011, 1013, 1376, 1498, 1430. ventricosa (Tellina) S. 1262. Vermerus II, 8. 728. vermicularis (Triforis) S. 687, 694. (Turbonilla) 8. 621, 680. verrucosum (Cardium) S. 1146. Verrıcorpıa V, S. 1133. ‚ verticordius (Hippagus) 8. 1133. Vincenti (Diplodonta) S. 1163. > (Terebratula) S. 1339. virgata (Psammobia) S. 1282, 1286. virgifer (Chiton) S. 974. Vora V, 8. 1019. Volgeri (Pleurotoma) $. 325. Vorvra II, S. 516. Vorvnuurruss 11, S. 515. Vorvroryeıa 11, S. 516. VorvurA IV, 8. 937, 938. vulgatissimum (Cardium) 3. 1381. Vvrserra V,S. 1049, 1065; VII, S. 1433. W. Waeli (Fusus) S. 189, 1400. ı Wateleti (Eratopsis) S. 566. Waterkeyni (Pleurotoma) S. 355. Weinkauffi (Pleurotoma) S. 431. Weissi (Pholadomya) 5. 1324, 1327, 1387, 1421. 95 1458 Alphabetisches Verzeichniss etc. Weissi (Pholadomya) var. tenuicosta 8.1326. Br Wemmelensis (Crassatella) S. 1208, XENoPHORA IV, S. S47. Wetherelli (Voluta) S. 522. Woopr V, 8. 1231. 2. a Woodi (Crassatella) $. 1200, 1427. Zesınerza IV, S. 829. a Woodi (Turritella) S. 711. R zetlandica (Rissoa) $. 819. Woodwardi (Panopaea) S. 1316, 1386. | Zinckeni (Pleurotoma) $. 355. BR . EEROBL 8 2404 Hier y en, Tafel C. Fig. 1a, b,c; 2a, b, ce. Murex restans v. KoEnENn von Lattorf S. 1393 la; 2a in natürlicher Grösse. 1b, c; 2b, c vergrössert. Die abgebildeten Exemplare befinden sich im Ham- burger Museum (SEMPER’sche Sammlung). 5a in natürlicher Grösse. 5b vergrössert. Das Original befindet sich im Berliner Museum. 6a in natürlicher Grösse. 6b, ce vergrössert. Das Original gehört dem Berliner Museum. 7a in natürlicher Grösse. 7b, c vergrössert. Das Original liest im Hamburger Museum (SEMPER’sche Sammlung). .3a,b. Murex elatior? v. KoEnENn von Lattorf S. 1395 3a in natürlicher Grösse. 3b vergrössert. Das Original liest im Hamburger Museum (SEmPER’sche Sammlung). .4a,b, ec. Cancellaria? glabricula v. KOENEN von Unseburg S. 1397 4a in natürlicher Grösse. 4b, c vergrössert. ig. Da, b. Fusus elongatus Nyst von Lattorf . . . . 8. 185, 1398 8. 6a, b, ec. Cancellaria terebralis v. KoENEN von Lattorf S. 137, 1396 . 7a, b,c. Fusus unisuleatus v. KOENnEN von Lattorf S. 204, 1400 Fig. Sa, b,c. Fusus praevalens v. KOENEn von Lattorf. S. 1398 $a in natürlicher Grösse. 8b, ce vergrössert. Fig. 9. Trochus laevisulcatus v. KoENEN von Lattorf . S. 883, 1412 Das Original liest im Hamburger Museum. Fig. 10a, b, ec. Pleurotoma humilis Beyrıchu ven Sudenburg- Magdeburg 2 10a in natürlicher Grösse. 10b, e vergrössert. Das Original gehört dem Magdeburger Museum. 13 von Lattorf. 14 von Wolmirsleben. S. 365, 1426 . 11. Surcula Brunsvicensis v. KOENEN von Helmstädt . 3. 1402 . 12a, b. Scaphander dilatatus PL. sp. von Wolmirs- leben .. 2.5 2 m. a SE SRG oTEETNE ; Das Original gehört dem Berliner Museum. . 15; 14. Pseudoliva Beyrichi v. KOENEN S. 1401 ie beiden abgebildeten Exemplare befinden sich im Berliner Museum. v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. Abhandl.d. geol. Landesanstalt Bd.X.Heft 7. O.Peters gez. Lichtdruck v. A.Frisch Berlin. SEHE EG ED PR = - 00er u u ee _« u EN Be ee m % 5 BAU Ei 43% u art TER Kg I: Kirk Ye Sr a N u BE ET ne Fig. Tafel CI. la, b; 2a, b; 3a,b. Bayania? subtilis v. KOENEN von Binde ee A la; 2a; 3a in natürlicher Chönse. 1b; 2b; 3b vergrössert. Fig. 4a, b, ce. Mathilda Schreiberi v. KOENEN von Unseburg . S. 4a in natürlicher Grösse. 4b, ce vergrössert. Fig. 5a, b. Vermetus triliratus v. KOENnEn von Lattorf . . . S. Fig. Sa, b, c.. Odontostoma pingue v. KOENEN von Unseburg S. 617, $a in natürlicher Grösse. 8b, e vergrössert. Fig. 9a, b, ec, d. Adeorbis? Semperi v. KoEnEn von Lattorff . 8. 5a in natürlicher Grösse. 5b vergrössert. .6a,b; 7a,b,c,d. Vermetus Sokolowi v. KOENEN von Lattorf S. 6a; 7a in natürlicher Grösse. 6b; 7b, ce, d vergrössert. 9a in natürlicher Grösse. 9b, c, d vergrössert. Das Original befindet sich im Hamburger Museum (SEMPER’sche Sammlung). Fig. 10a, b. Pholas Barthi v. KoEnEn von Helmstädt . . . 8. 10a in natürlicher Grösse. 10b vergrössert. Fig. 11. Arca Kokeni v. KoEnEn von Lattorf . . . . en: Das abgebildete Exemplar gehört dem Berliner Nouscaı Fig. 12a,b,c,d. Beloptera postera v. KOENEN von Westeregeln S. 12a in natürlicher Grösse. 12b, e, d vergrössert. Das Original befindet sich im Berliner Museum. .15. Thracia scabra v. KOEnEN von Nachterstedt . S. 1320, Steinkern eines zweiklappigen Exemplars. .14a,b. Limatula striolata v. KOENEN juv. von Unse- bus a N RE S. 1045, 14a in natürlicher Cross, 14b vergrössert. Das Original befindet sich im Hamburger Museum (Semper’sche Sammlung). 1410 1407 1408 1409 1404 1412 1421 1416 1414 1420 1416 v.Koenen. Norddeutsches Unter-Oligocaen. layz (ON; ‘Abhandl.d. Seol. Landesanstalt Bd.X.Heft 7. Lichtdruck v. A.Frisch Berlin. O.Peters gez. we - Rn: Pa na " SE LE Lieferung 21. Blatt Rödelheim, Frankfurt a. M., Schwanheim, Sachsen- 1897 DD ww [5 a 5 IS SG RI (SI SS] BP hausen . » 7 Ketzin, Fahrland, ‚Werder, Potsdam, Beelitz, Wildenbruch » Ermschwerd, Witzenhausen, Grossalmerode, Allendorf (die beid. letzteren m. je 1 Profiltaf. u.1 geogn. Kärtch.) » Tennstedt, Gebesee, Gräfen-Tonna, Andisleben » Mühlhausen, Körner, Ebeleben » 7 Cöpenick, Rüdersdorf, Königs - Wust hause Alt- Hart- mannsdorf, Mittenwalde, Friedersdorf Ele » Gieboldehausen, Lauterberg, Duderstadt, Gerode E » Osthausen, Kranichfeld, Blankenhain, Kahla, Rudol- stadt, Orlamünde » T Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau, Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands- berg. (Sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister) » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustadt an der Heide, Sonneberg » Limburg, Eisenbach (nebst 1 Lagerstättenkarte), Feldberg, Kettenbach {nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein » f Calbe a.M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke, Lüderitz. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . ; » Schillingen, Hermeskeil, Losheim, Wadern, Wahlen, Lspach3 un 1 08 nr BE » 7 Lindow, Gr.-Mutz, Kl.-Mutz, Wustrau, Beetz, Nassenheide. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » T Rhinow, Friesack, Brunne, Rathenow, Haage, Ribbeck, Bamme, Garlitz, Tremmen. (Mit Bohrkarte und Böhrregister). , .. er WE se » Hersfeld, Friedewald, Vacha, Eiterfeld, Geisa, Lengsfeld . » Altenbreitungen , Wasungen, Oberkatz (nebst 1 Profil tafel), Meiningen, Helmershausen (nebst 1 Profiltafel ) » f Hindenburg, Sandau, Strodehne, Stendal, Arneburg, Schollene. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . . . » Gotha, Neudietendorf, Ohrdruf, Arnstadt eine Illustration) - » Saalfeld, Ziegenrück, Probstzella, Liebengrün . » Marienberg, Rennerod, Selters, Westerburg, Men- gerskirchen, Montabaur, Girod, Hadamar » T Tangermünde, Jerichow, Vieritz, Schernebeck, Weissewarthe, Genthin, Schlagenthin. (Mit Bohr- kartenundBohrreoister)EW a re » T Rehhof, Mewe, Münsterwalde, Marienwerder. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » Coblenz, Ems (mit 2 Lichtdrucktafeln), Schaumburg, Dachsenhausen, Rettert . . » Melsungen, Lichtenau, Altmorschen, Seifertsha ausen, Ludwigseck, Rotenburg . . » Birkenfeld, Nohfelden, Freisen, Ottweiler, St. Wendel » 7 Heilsberg, Gallingen,, Wernegitten, Siegfriedswalde. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) ; » r Parey, Parchen, Karow, Burg, Theessen, Ziesar. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) » Gelnhausen, Langenselbold, Bieber (hierzu. eine Profiltafel), Lohrhaupten. . Ed ee $: » Bitburg, Landscheid, Welschbillig, "Schweich, Trier, Pfalzel. Aa ER Mark Se 12’-— 1 — Bro Ge I Sen 1 — All = 127 12 — 18 — 12 — 15 — 2 — 12 — 10 — IK = — Re — Id — 30 12 — 10 12 — vo 1 1 Bi ja Lieferung 51. Blatt Mettendorf, Oben Wallendorf, Bollendorf. ; 52. » Landsberg, Halle a./S., Gröbers, Merseburg, Kötzschau, Weissenfels, Den (In Vorbereitung) » 53. » 7 Zehdenick, Gr. Schönebeck, Joachimsthal, Liebenwalde, Ruhlsdorf, Eberswalde. (Mit Bohrkarte und Bohr- register.) (In Vorbereitung) » 54. » + Plaue, Brandenburg, Gross-Kreutiz, Gross -Wusterwitz, Göttin, Lebnin, Glienecke, Golzow, Damelang. (Mit Bohrkarte und Bohrregister) . » 55. » Stadt Ilm, Stadt Remda, Königsee, Schwarzburg, Gross - Breitenbach, Gräfenthal.. : » 56. » Themar, Rentwerishausen, Dingsleben, Hildburghausen 7. » Weida, Waltersdorf (Langenbernsdorf), Naitschau (Eisterberg), Greiz (Reichenbach). » 58. » Tr Fürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenburg, Templin, Gerswalde, Gollin, Ringenwalde. (Mit Bohr- karte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) . » 59. » TGr.Voldekow,Bublitz,Gr.Carzenburg,Gramenz, Wurchow, Kasimirshof, Bärwalde, Persanzig, Neustettin. (Mit 3ohrkarte und Bohrregister.) (In Vorbereitung) . » 60. » Mendhausen-Römhild, Rodach, Rieth, Heldburg. (In Vorbereitung) . ar a ee » 61. » +Gr. Peisten, Bartenstein, "Landskron, Schippenbeil, Dönhofstedt. (Mit Bohrkarte und Poren (In Vorbereitung) . . » 62. » Göttingen, Waake, Reinhausen, Gelliehausen,. (In Vor- bereitung). N in RR: = ge 15 — ey I. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Bd. I, Heft 1. - Rüdersdorf und Umgegend, eine geognostische Mono- graphie, nebst 1 Taf. Abbild. von Verstein., l geogn. Karte und Profilen; von Dr. H. Eck . . » 2. Ueber den Unteren Keuper des östlichen Thüringens, nebst Holzschn. und 1 Taf. Abbild. von Verstein.; von Pxoß Dr. E.JIE: | Siclhmildii a: » 3. &eogn. Darstellung des Steinkohlengebirges und Roth- liegenden in der Gegend nördlich von Halle a. S., nebst 1 gr. geogn. Karte, 1 geogn. Vebersichtsblättehen, 1 Taf. Profile und 16 Holzschn.; von Dr. H. Laspeyres » 4. beogn. Beschreibung der Insel Sylt, nebst 1 geogn. Karte, 2 Taf. Profile, 1 Titelbilde und 1 Holzschn.; von Dr. L. Meyn . ARE DI ee Bd. II, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. - Steinkohlen -Calamarien, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructifieationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. . » 2. + Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Grundlage agro- nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn.- A Karte; von Prof. Dr. A. Orth » 3. T Die Umgegend von Berlin. Allgem. Erläuter. 2. geogn.- agronomischen Karte derselben. I. Der Nordwesten Be nebst 10 Holzschn. und 1 Kärtchen; von Prof. G. Berendt . » 4. Die ana der ältesten Devon-Ablagerungen des Harzes, nebst 1 Atlas von 36 Taf.; von Dr. E. Kayser. Mark I — a— 3 — Ba. III, Heft 1. Bd. IV, Heft. DIOR u) je 5 jan] & = m Bd. VI, Heft 1. Beiträge zur fossilen Flora. I. Die Flora des Roth- liegenden von Wünschendorf bei Lauban in Schlesien, nebst 3 Taf. Abbild.; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss 7 Mittheilungen aus dem Laboratorium f. Bodenkunde d. Kgl. Preuss. geolog. Landesanstalt. Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin; von Dr. E. Laufer und Dr. F. SWanscheRde Ö 6 Die Bodenverhältnisse der Prov. Schleswig- Holstein als Erläut. zu der dazu gehörigen @eolog. Uebersichtskarte von Schleswig-Holstein; von Dr. m Meyn. Mit An- merkungen, einem Schriftenverzeichniss und Lebens- abriss des Verf.; von Prof. Dr. G. Berendt Geogn. Darstellung des Niederschlesisch-Böhmischen Stein- kohlenheekens, nebst 1 Uebersichtskarte, 4 Taf. Profile etc.; von Bergrath A. Schütze > Die regulären Echiniden der norddeutschen Kreide, m Gly- phostoma (Latistellata), nebst 7 en von Prof. Dr. Clemens Schlüter . Monographie der Homalonotus- Arten des Rheinischen Unterdevon, mit Atlas von 8 Taf.; von Dr. Carl Koch. Nebst einem Bildniss von C. Koch und einem Lebens- abriss desselben von Dr. H.v. Dechen 6 Beiträge zur Kenntniss der Tertiärllora der Provinz Sachsen, mit 2 Holzschn., 1 Uebersichtskarte und einem Atlas mit 31 Lichtdrucktafeln; von Dr. P. Friedrich Abbildungen der Bivalven der (asseler Tertiärbildungen von Dr. OÖ. Speyer. Nebst dem Bildniss des Verfassers, und mit einem Vorwort von Prof. Dr. A. v. Koenen Die geologischen Verhältnisse der Stadt Hildesheim, nebst einer geogn. Karte; von Dr. Herm. Roemer Beiträge zur fossilen Flora. III. Steinkohlen-Calamarien II, nebst 1 Atlas von 28 Tafeln; von Prof. Dr. Ch. E. Weiss . + Die Werder’sehen Weinberge. Eine Studie zur Kennt- 8 niss des märkischen Bodens. Mit 1 Titelbilde, 1 Zinko- sraphie, 2 Holzschnitten und einer Bodenkarte; von Dr. E. Laufer Uebersicht über den Schichtenaufbau Ostthüringens, nebst 2 vorläufigen geogn. Uebersichtskarten von Ost- thüringen; von Prof. Dr. K. Th. Liebe Beiträge zur Kenntniss des Oberharzer Spiriferensand- steins und seiner Fauna, nebst 1 Atlas mit 6 itbser Tafeln; von Dr. L. Beushausen : Die Trias am Nordrande der Eifel unischen Eomirerns Zülpich und dem Roerthale. Mit 1 geognostischen Karte, 1 Profil- und 1 Petrefakten- Tafel; von Max Blarckenhorn SR Die Fauna des samländischen Tertiärs, Von Dr. Fritz Noetling. I. Theil. Lieferung 1: Vertebrata. Lieferung II: Crustacea und Vermes. Lieferung VI: Ecehinodermata. Nebst Tafelerklärungen und zwei Text- tafeln. Hierzu ein Atlas mit 27 Tafeln As Die Fauna des samländischen Tertiärss. Von Dr. Fritz Noetling. II. Theil. Lieferung III: Gastropoda. Lieferung IV: Pelecypoda. Lieferung V: Bryozoa. Schluss: Geologischer Theil. Hierzu ein Atlas mit 12 Taf. Mark 4 50 20 — 10 — Bd. VII, Heft1. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Mit einer Karte in Buntdruck und 8 Zinkographien im Text; von Dr. Felix Wahnschaffe . . » 2. Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch- pommerschen Tertiärs und ihre Uebereinstimmung mit den Tiefbohr- ergebnissen dieser Gegend. Mit 2 Tafeln und 2 Profilen im Text; von Prof. Dr. G. Berendt . » 8: Untersuchungen über den inneren Bau westfälischer Carbon-Pflanzen. Von Dr. Johannes Felix. Hierzu Tafel I-VI. — Beiträge zur fossilen Flora. IV. Die Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete. I. Die Gruppe der Favularien, übersichtlich zusammengestellt von Prof. Dr. Ch. E. Weiss. Hierzu Tafel VII-XV (1—9). — Aus der Anatomie lebender Pteridophyten und von Cycas revoluta. Vergleichsmaterial für das phytopalaeontologische Studium der Pflanzen -Arten älterer Formationen. Von Dr. H. Potonie. Hierzu Tafel XVI-XXI (1—6). . SL » 4. Beiträge zur Kenntniss der Gattung "Lepidotus. Von Prof. Dr. W. Branco in N Bu Hierzu ein Atlas mit Tafel I—VIII ans Pe 5 Bq.VIII, Heft1. 7 (Siehe unter IV. No. 8.) » 2. Ueber die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Dörnten nördlich Goslar, mit besonderer Be- rücksichtigung der Fauna des oberen Lias. Von Dr. August Denckmann in Marburg. Hierzu ein Atlas mit Tafel I—-X » 3. Geologie der Umgegend von Haiger bei Dillenburg (Nassau). Nebst einem palaeontologischen Anhang. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 1 geognostische Karte und 2 Petrefakten-Tafeln . ee & » 4. Anthozoen des rheinischen Mittel-Devon. Mit 16 litho- graphirten Tafeln; von Prof. Dr. Clemens Schlüter Bd. IX, Heft 1. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligocäns. Von Dr. Theodor Ebert in Berlin. Hierzu ein Atlas mit 10 Tafeln und eine Texttafel u » 2. R. Caspary: Einige fossile Hölzer Preussens. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers be- arbeitet von R. Triebel. Hierzu ein Atlas mit 15 Taf. » 3. Die devonischen Avieuliden Dentschlands. Ein Beitrag zur Systematik und Stammesgeschichte der Zweischaler. Von Dr. Fritz Frech. Hierzu 5 Tabellen, 23 Text- bilder und ein Atlas mit 18 lithographirten Tafeln . » 4. Die Tertiär- und Diluvial-Bildungen des Untermain- thales, der Wetterau und des Südabhanges des Taunus. Von Dr. Friedrich Kinkelin in Frank- furt a/M. Mit zwei geologischen Uebersichtskärtchen und 13 Abbildungen im Text Bd. X, Heft 1. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine o Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung I: Strombidae — Murieidae — Buececinidae. Nebst Vorwort und 23 Tafeln : » 2. Das Norddeutsche Unter- Oligocän und seine Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung II: Conidae — Volutidie — ls Nebst 16 Tafeln \ (Fortsetzung auf dem aimechlage Mark 02 ee 12 — 10 — 10 20 — 10 — 20 16 — Bd. X, Heft 3. Das Norddentsche Unter: Oligoeän und seine Mollusken- ? Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung III: Natieidae — Pyramidellidae — Euli- midae — Cerithidae — Turritellidae. Nebst 13 Tafeln » 4. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung IV: Rissoidae — Littorinidae — Turbinidae — Haliotidae — Fissurellidae — Calyptraeidaee — Mark 15 — ‚Patellidae. II. Gastropoda Opisthobranchiata. III. Gas- _ tropoda Polyplacophora. 2..Scaphopoda — 3. ER TOREN 4. Cephalopoda. Nebst 10 Tafeln. nida. A. Integropalliala. Nebst 24 Tafeln >» 6. Das Norddeutsche Unter- Oligoeän und seine Mollusken- Fauna, Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. 0 Lieferung VI: 5. Peleeypoda. II. Siphonida. B. Sn palliata. 6. Brachiopoda. Revision der Mollusken-Fauna N des Samländischen Tertiärs.. Nebst 13 Tafeln . » 7. Das Norddeutsche Unter-Oligocän und seine Mollusken- Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen, Lieferung VII: Nachtrag, Schlussbemerkungen und Register. Nebst 2 Tafeln . . 2. ..... Neue Kalee,, (Fortsetzung dieser Abhandlungen in einzelnen Heften) Het L Die Fauna des Hanptquarzits und der Zorger Schiefer des Yucer - Unterharzes. Mit 13 Steindruck- und 11 Lichtdrucktafeln ; ‚von Prof. Dr. E. Kayser. Ben | 2, Die Sigillarien der preussischen Stöinkohlen a Rothliegbnden- . Mebiete. Beiträge zur fossilen Flora, V. N. Die Gruppe der ‚Subsigillarien; von Dr. E. Weiss. Nach dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers vollendet von Dr. J. T. Sterzel. - i Hierzu ein Atlas mit 28 Tafeln und 13 Textfiguren a Die Foraminiferen der Aachener Kreide; von Ienaz Beissel. > Hierzu ein Atlas mit 16 Tafeln . . . x Heft En | Die Flora des Bernsteins und anderer terfiäter ae Ost- ; . Preussens. Nach dem Nachlasse des Prof. Dr. Caspary be- (In Vorbereitung.) 5 geognostischen Kärle .. 5% Ben 2 Die regwären Echiniden der norddenischkn Kosider: 1 ci- 3 = daridae. Salenidae. Mit 14 Taf., ‚von Prof. Dr. Clemens Schlüter Heft 6. = Geognostische Beschreibung der Gegend von Baden - Baden, Rothenfels, Gernsbach und ae in H. Eck. ‚Me einer ee ur up a E arbeitet von R. Klebs. Hierzu’ ein ale mit vu Fe a HR & . Die Braunkohlen-Lagerstätten am ee, am Birnehbers ns ee ‚„assessor A. Uthemann . * ne Sameebich ‚von A. Y. ‚ Reinach. ‚am Stellberg. Mit 3 Tafeln und 10 Den von er ve . Das Rothliegende in der Werleren er sein Anschluss an das 11— » 5. Das Norddeutsche Unter- Oligoeän und 8e seine Molldeken. I RL Fauna. Von Prof. Dr. A. von Koenen in Göttingen. Lieferung V: 5. Pelecypoda. — I, Asiphonida — A.Mo- nomyaria. B.Heteromyaria. C.Homomyaria.— II. Sipho- Heft 9. Ueber das Rothliegende des Thüringer Waldes; von Franz Beyschlag und Henry Potonie. I]. Theil: Zur Geologie _ des Thüringischen Rothliegenden; von F. Beyschlag. ‘(In Vorbereitung.) | II. Theil: Die Flora des Rothliegenden von Thüringen. Mit 34 Tafeln; von H. Potonie . Heft 10. Das jüngere Steinkohlengebirge und das Rothliegende in der Provinz Sachsen und den angrenzenden Gebieten; von Karl von Fritsch und Franz Beyschlag. (In Vorbereitung.) Heft 11.+Die geologische Speeialkarte und die landwirthschaftliche - Bodeneinschätzung in ihrer Bedeutung und Verwerthung für Land- und Staatswirthschaft. Mit 2 Taf.; von Dr. Theodor Woelfer Heft 12. Der nordwestliche Spessart. Mit einer geologischen Karte und 3 Tafeln; von Prof. Dr. H. Bücking . Heft 13. Geologische Beschreibung der Umgegend von Salzbrann. Mit einer geologischen Specialkarte der Umgegend von Salzbrunn, sowie 2 Kartentafeln und 4 Profilen im Text; von Dr. phil. E.Dathe Heft 14. Zusammenstellung der geologischen Schriften und Karten über. den ost-elbischen Theil des Königreiches Preussen mit Aus-. schluss der Provinzen Schlesien und Schleswig- Holstein; u; von Dr. phil. Konrad Keilhack . . Heft15. Das Rheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein. Mit 1 geolo- gischen Uebersichtskarte, 16 Ansichten aus dem Rheinthale und 5 Abbildungen im Text; von Prof. Dr. E. Holzapfel Heft 20. Die Lageruugsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der degend SE von Buckow. Mit4 Tafeln. (Separatabdruck a. d. Jahrb. d. königl. preuss. geol. Landesanst. f.1893.) Von Prof. Dr. F.Wahnschaffe Ill. Jahrbuch der Bon. Preuss. geolog. Landesanstalt und Bergakademie. Jahrbuch der Königl. Preuss. geolog. Landesanstalt u. Bergakademie für ; das Jahr 1880. Mit geogn. Karten, Profilen ete. Dasselbefürdie Jahre 1881 —1891. Mit del. Karten, Proßilenete. 11 Bände, aBd. 5 )— Dasselbe für das Jahr 1892 IV. Sonstige Karten und Schriften. = Höhenschichtenkarte des Harzgebirges, im Maafsstabe von 1: 100000 N 1:100000; zusammengestellt von Dr. K. A. Lossen . . Steinkohlenpflanzen m. kurzer Beschreibung); von Prof. Dr.Ch.E.Weiss 3 Dr. Ludewig Meyn. Lebensabriss und Schriftenverzeichniss desselben; Geologische Karte der Umgegend von Thale, bearb. von K. A. Lossen und W. Dames. Maassstab 1:25000 . . Geologische Karte der Stadt Berlin im Maassstabe 1: "15.000, geolog. BE AR a ee eo Geologische Uebersichtskarte des Harzgebirges, im Maassstabe von Aus der Flora der Steinkohlenformation (20 Taf. Abbild. .d. wichtigsten ER von.Prof.Dr.G.Berendt. Mit einem Lichtdruckbildniss von L. Meyn = aufgenommen unter Benutzung der K. A. Lossen’schen geol, Karte der Stadt Berlin durch @. Berendt 7. + Geognostiseh-agronomische Farben-Erklärung für die Kartenblätter der Umgeg gend von Berlin, von Prof. Dr. G.Berendt . .. . S. t Geologise e Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin im Maass- SR stabe 1:100000, in 2 Blättern. Herausgegeben von der König. Preuss. geolog. Landesanstalt. Hierzu als »Bd. VIII, Heft 1« der vorstehend genannten Abhandlungen: Geognostische Beschreibung der Umgegend von Berlin, von G. Berendt und W. Dames ar N Mitwirkung von F. Klockmann 9. Geologische Uebersichtskarte der Gegend von Halle a. 9.; von are F. Beyschlag 10. Höhenschiehtenkarte des Thüringer Waldes, in im Maassstabe 1: :100000; a, “ von F. Beyschlag se we. A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45146. 62 Se Sn . x e ER ‚nl W NV InIMINMINUMINN 302